DE2409181C3 - Steuerstabantrieb für einen Kernreaktor - Google Patents
Steuerstabantrieb für einen KernreaktorInfo
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Description
3. Steuerstabantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinken federbelastete
Stößel (25) sind, die mit einer tonnenförmig ausgebildeten Rolle (27) in das Gewinde (13)
eingreifen.
4. Steuerstabantrieb nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingriff in das Gewinde (35)
über Ritzel (36) erfolgt, deren Drehung in einer Richtung durch die Klinken (42) blockiert ist.
5. Steuerstabantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne des ortsfesten
Gewindes (35) und die Zähne der Ritzel (36) als symmetrisches Trapezgewinde ausgebildet sind.
35
Die Erfindung bezieht sich auf einen Steuerstabantrieb für einen Kernreaktor, enthaltend einen am
Reaktordruckbehälter befestigten Antrieb für die Axialverschiebung eines Steuerstabes, wobei mit dem
Steuerstab verbundene Klinken mit ortsfest und achsenparallel zum Steuerstab angeordneten Zähnen
derart in Eingriff stehen, daß eine Axialverschiebung des Steuerstabes nur in einer Richtung möglich ist.
Ein solcher Steuerstabantrieb ist bekannt (DT-OS 21 29 810). Hierbei erfolgt das Einfahren des Steuerstabes
im Schnellschlußfalle (Scram) hydraulisch derart, daß der Scram-Druck eine mit dem Absorberteil des
Steuerstabs verbundene Stange in Einschubrichtung bewegt, wobei die an der Stange sitzende Klinke an
einer Zahnstange entlangratscht. Konzentrisch zu der als Hohlkolben ausgebildeten Stange ist eine Gewindespindel
mit einer Wandermutter angeordnet. Durch Antrieb der Gewindespindel bewegt sich die Wandermutter
in Einschub- oder Ausfahrrichtung, je nach Drehrichtung, und nimmt im normalen Regelfalle, unter
Entklinkung, den Kolben auf- oder abwärts um den gewünschten Hub mit. Auch im Scram-Falle w<rd die
Wandermutter auf diese Weise der Stange nachgeführt und übernimmt unter Entklinkung derselben die
Lagesicherung. Abgesehen von der Zeit i-nmittelbar
nach dem Schnellschlußvorgang wird die Position des Steuerstabes also durch die Wandermutter fixiert. Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Steuerstabantrieb der eingangs genannten Art so zu verbessern,
daß sowohl bei einem Schnellabschalten wie im Normalbetrieb das gleiche Mittel zur Lagersicherung
verwendet wird. „»,,..
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei dem
Steuerstabantrieb der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Zähne in Form eines zur Achse koaxialen
Gewindes angeordnet sind, so daß eine Axialbewegung des Steuerstabes in der anderen Richtung nur bei
Rotation des Steuerstabes möglich ist. Die ,nit der
Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß dieselben Klinken, die beim Einfahren des
Steuerstabes über die Flanken des Gewindes ratschen, in der anderen Bewegungsrichtung (Ausfahrrichtung)
den Steuerstab direkt blockieren, ohne daß noch Zwischenelemente wie Wandermuttern, Spindeln und
Fortsätze an der Wandermutter zu ihrer Verdrehungssicherung vorgesehen sein müßten. Da kein Übergang der
Sicherheitsfunktion von einer Klinke auf eine Wandermutter bzw. Spindel erfolgt, brauchen auch für diesen
Übergang keine Klinken entriegelt zu werden. Die Rotation zum Ausfahren des Steuerstabes wird von
einem geeigneten Antrieb bewirkt. Derartige Drehantriebe sind nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Klinken federbelastete Stößel mit einer dem
Gewinde angepaßten Neigung gegenüber der Steuerstabachse. Gemäß einer Weiterbildung dtr Erfindung
sind die Klinken federbelastete Stößel, die mit einer tonnenförmlg ausgebildeten Rolle in das Gewinde
eingreifen. Unter Stößel wird ein im wesentlichen quer zur Steuerstabachse verlaufender mechanisch fester
Bauteil verstanden, der in seiner Längsrichtung entgegen der Wirkung einer Feder beweglich ist, die
diesen Bauteil normalerweise in Eingriff mit dem Gewinde hält. Gibt man dem Stößel eine Neigung
gegenüber der Längsachse des Steuerstabes, die dem Flankenwinkel des vorzugsweise mit einem Sägezahnprofil
ausgeführten Gewindes entspricht, so kann der Stößel als relativ leichter Bauteil ausgeführt werden und
dennoch starke Kräfte aushalten, ohne daß eine Bewegung oder Verformung gegeben ist. Durch die
Rolle wird der Verschleiß bei Steuerstabbewegungen verringert, was deshalb von Bedeutung ist, weil der
Steuerstab für die im Normalbetrieb erforderliche Regelung der Reaktorleistung häufig verstellt werden
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform erfolgt der Eingriff in das Gewinde über Ritzel, deren
Drehung in einer Richtung durch die Klinken blockiert ist. Diese Ritzel können eine normale Verzahnung
haben, so daß auch das die Stange umgebende Gewinde mit üblichen, vorzugsweise genormten Verzahnungen
auszuführen ist. Insbesondere können die Zähne des ortsfesten Gewindes und die Zähne der Ritzel als
symmetrisches Trapezgewinde ausgebildet sein.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung drei
Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 schemaiisch einen gasgekühlten Brutreaktor,
wobei die Zuordnung des Steuerstabantriebs anhand eines einzelnen Steuerstabes angedeutet ist,
Fig.2 und 3 im wesentlich größeren Maßstab das Detail der Verklinkung bei einem ersten Ausführungsbeispiel eines Steuerstabantriebes im Längs- und
Querschnitt,
Fig.4 und 5 in entsprechender Darstellungsweise zu
F i g. 2 und 3 das Detail der Verklinkung für das zweite Ausführungsbeispiel eines Steuerstabantriebes und
Fig.6 und 7 die Einzelheit der Verklinkung für das
dritte Ausführungsbeispiel eines Steuerstabantriebes in
entsprechender Darstcllungswcisc zu F i g. 2 und 3.
In Fig-1 ist schematisch ein gasgckühlter Brutreak
tor gekennzeichnet, dessen Reaktordruckbehältcr 1 in bekannter Weise als Spannbetonbehälter ausgeführt ist.
Der Spannbetonbehälter umfaßt u.a. eintn Reaktor- kern 2. der aus einem inneren Spaltkern 3 und einem
äußeren Brutmantel 4 besteht. Die darin erzeugte Wärmeleistung wird durch Gas, vorzugsweise Helium,
abgeführt, das aus dem Inneren 5 des Reaktordruckbe hälters zu geeigneten Wärmetauschern, z. B. zu nicht
weiter gezeichneten Dampferzeugern, geführt wird, die in den Reaktordruckbehälter eingebaut sein können.
Zum Regeln der Reaktorleistung und der Leistungsverteilung im Spa't- und im Brutkern 2 dienen
Steuerstäbe 6, deren Antriebe in besonderen, auf dem Reaktordruckbehälter 1 sitzenden Druckbehältern 7
oberhalb des Reaktorkerns vorgesehen sind. Die Antriebe können elektrisch, elektromagnetisch oder als
Druckmittelantrieb ausgeführt sein und z. H. mit einer
Hydraulikflüssigkeit arbeiten. Sie sind, die vereinfacht
angedeutet ist, über eine Stange 8 mit dem in der Figur stärker gezeichneten Absorberteil 9 verbunden. Die
Stange 8 ist durch einen Kanal 10 des Reaktordruckbehälters I geführt, weil der außerhalb des Reaktordruck
behälters 1 sitzende Druckbehälter 7 des Antriebs mit
dem Inneren 5 in Verbindung steht. Dies gilt auch für die anderen, im einzelnen nicht gezeichneten Stcuerstäbe
und Antriebe.
In den F i g. 2 und 3 ist gezeigt, daß der Steuci stab 6 in
einer Hülse 12 geführt ist, die z. B. zur Begrenzung des Kanals 10 in der Wand des Reaktordruckbehälters 1
sitzen kann. Die Hülse 12 kann aber auch ein Teil des Druckbehälters 7 des Antriebes sein. Sie weist ein
Gewinde 13 mit dem dargestellten Sägezahnprofil mit rechtwinklig zueinander stehenden Flanken auf. In das
Sägezahnprofil greift in der Sperrstellung das freie Ende 14 einer Blattfeder 15, die in einer Nut 16 des sonst
zylindrischen Steuerstabes 6 angeordnet ist. Wie die F i g. 2 auf der linken Seite erkennen läßt, ist die
Blattfeder 15 mit einem Schutzbereich 18 mit Hilfe einer Schraube 19 am Steuerstab 6 befestigt.
Beim geradlinigen Einfahren des Steuerstabes 6 in den Reaktorkern 2 kann die Kante 20 des freien Endes
14 über die Spitze des Gewindes 13 gleiten, wobei die
Blattfeder 15 in der aus der rechten Seite der F i g. 2 ersichtlichen Weise ausgelenkt wird. Dagegen ist ein
geradliniges Ausfahren des Steuerstabes nicht möglich, weil dabei die Oberseite 22 der Blattfeder 15 gegen den
kurzen Schenkel 23 des im Profil dargestellten Sägezahngewindes anläuft. Damit bildet die Blattfeder
15 eine Klinke, die zum Ausfahren des Sfiuerstabes
durch eine Drehbewegung in den Gewindegängen 13 bewegt werden muß, die. wie F i g. 3 zeigt, um den
Umfang des Steuerstabes 6 verlaufen. Das freie Ende 14 der Klinke 15 wandert dabei schraubenl'nienförmig in
den Gewindegängen, so daß eine langsame Ausfahrbewegung zustande kommt. Ein unbeabsichtigtes schnelles
Austreiben des Steuerstabes 6 ist mit Sicherheit verhindert.
In der Figur ist nur eine Klinke 15 zu sehen. Aus Gründen einer gleichmäßigen Belastung, die ein
Verkanten durch seitliche Kräfte verhindert, wird man mindestens drei Klinken 15 gleichmäßig um den
Umfang des Steuerstabes 6 verteilen. Durch einen Höhenversatz der Klinken entsprechend der Steigung
des Gewindes 13 kann ein gleichzeitiger Eingriff aller Klinken erreicht werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.4 und 5
ist gezeigt, daß in der Hülse 12 mit dem Gewinde 13 mit Sägezahnprofil Klinken am Steuerstab 6 vorgesehen
sind. Hier umfassen die Klinken einen Stößel 25, der in einem Gleitstein 26 geführt ist. Zu dem Stößel gehört
eine Rolle 27, die mit einer Achse 28 in einem Führungskörper 29 abgestützt ist. Der Führungskörper
29 ist entgegen der Wirkung einer Druckfeder 30 auf einem Bolzen 31 verschiebbar, der in dem Gleitstein 26
mit einem Einsatz 32 befestigt ist. Deshalb nimmt der Stößel 25 normalerweise die in der Fig.4 gezeichnete
Sperrstellung ein, in der die Rolle 27 an der zur Stößelachse parallelen Flanke des Gewindes 13 anliegt.
Beim Einfahren wird der Stößel 25 dagegen mit geringen Kräften von der schiefen Ebene der anderen
Gewindcflanke beiseite gedrückt.
Die Fig. 5 zeigt, daß die Rolle 27 tonnenförmig ausgebildet ist. um eine Anpassung an die Rundung des
Grundes des Sägezahngewindes 13 zu ermöglichen und dadurch die zum Ausfahren erforderliche Drehbewegung
in den Gängen des Gewindes 13 zu erleichtern.
Bei dem weiteren Ausführungsbeispiel nach den Fi g. b und 7 ist die Hülse 12 mit einem symmetrischen
Trapezgewinde 35 versehen, in das die Zähne eines Ritzels 36 eingreifen. Die Zähne sind im einzelnen nicht
dargestellt, sondern durch den strichpunktierten Teilkreis 37 angedeutet. Das Ritzel 36 ist über eine Welle 38
fest mit dem Rad 39 verbunden, dessen sägezuhnförniig
ausgebildete Oberfläche 40 mit einer Klinke 41 zusammenwirkt. Klinke 41 und Sägezahnfläehe 40
bilden zusammen eine Ratsche 42, die durch den federbelasteten Druckkörper 43 in Eingriff gehalten ist.
Die Ratsche 42 ermöglicht eine geradlinige und schnelle Einfahrbewegung des Steuerstabes 6, während
die für eine Ausfahrbewegung in Richtung des Pfeils 44 erforderliche Gegendrehung des Ritzels 36 gesperrt ist.
Deshalb wird für das Ausfahren eine Drehung des Steuerstabes 6 um seine Längsachse benötigt, bei der
der Steuerstab mit den Zähnen des Ritzels 36 wie eine
Schraube im Gewinde 35 gleitet.
Die zur Verklinkung dienende Ratsche 42 mit den Verschleißteilen 39 und 41 kann durch '.ösen der Welle
38, die mit Hilfe von Nadellagern 45 reibungs- und verschleißarm gelagert sein kann, in kurzer Zeit ersetzt
werden. Die zu ersetzenden Teile sind klein und können einfach hergestellt werden. Der ständige Eingriff des
Ritzels 36 mit seiner Verzahnung 37 in das Trapezgewinde 35 gewährleistet gleichzeitig einen abriebarmen
Betrieb der weiteren Verklinkungsteile.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Steuerstabantrieb für einen Kernreaktor, enthaltend einen am Reaktordruckbehälter befestigten
Antrieb für die Axialverschiebung eines Steuer-Stabes, wobei mit dem Steuerstab verbundene
Klinken mit ortsfest und achsenparallel zum Steuerstab angeordneten Zähnen derart in Eingriff
stehea daß eine Axialverschiebung des Steuerstabes nur in einer Richtung möglich ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zähne in Form eines zur Achse koaxialen Gewindes (13) angeordnet sind,
so daß eine Axialbewegung des Steuerstabes (6) in der anderen Richtung nur bei Rotation des
Steuerstabes (S) möglich ist. 1S
2. Steuerstabantrieb nach Ansoruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinken federbelastete
Stößel (15, 25) mit einer dem Gewinde (13) angepaßten Neigung gegenüber der Steuerstabachse
sind.
Priority Applications (7)
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DE19742409181 DE2409181C3 (de) | 1974-02-26 | Steuerstabantrieb für einen Kernreaktor |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2409181A1 DE2409181A1 (de) | 1975-09-04 |
DE2409181B2 DE2409181B2 (de) | 1976-08-19 |
DE2409181C3 true DE2409181C3 (de) | 1977-03-31 |
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