DE2408721C3 - Verwendung von niedriglegierten Stickstoff stählen als Werkstoff für Formgußstücke - Google Patents
Verwendung von niedriglegierten Stickstoff stählen als Werkstoff für FormgußstückeInfo
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Description
a) Erwärmen über den Umwandlungspunkl Ac3, a) Erwärmen über den Umwandlungspunkt Ac3,
b) Einhalten einer Haltezeit, IS b) Einhalten einer Haltezeit,
c) ai«schließendes Abkühlen an Luft c) anschließendes Abkühlen an Luft
unterworfen werden. unterworfen werden.
2. Verwendung von niedriglegierten Stickstoff- *o Stähle der erwähnten Zusammensetzung sind an
stählen nach Anspruch 1 mit Legierungsanteilen sich bekannt zur Verwendung fur Schmiede- und
von 0,17 bis 0,22% C, 0,3 bis 0,5% Si, 0,9 bis Walzprodukte. Es wurde überraschenderweise gefun-1,2%
Mn, 0 bis 0,40% Ni, 0,014 bis 0,020°o N2 den, daß bei Verwendung solcher Stahle fur hormguß-
und 0,05 bis 0,1 % Ti, Rest Eisen und übliche Ver- stücke eine einfache Wärmebehandlung mit Luftabunreinigungen
für den Zweck nach Anspruch 1. a5 kühlung völlig ausreicht, um die erwünschten mecha-
3. Verwendung von niedriglegierten Stickstoff- nischen Eigenschaften unabhängig von der Wandstählen
nach Anspruch 1 mit Legierungsanteilen stärke mit Sicherheit zu erreichen.
von 0,17 bis 0,22% C, 0,3 bis 0,5 °Q Si, 1,0 bis Zum Nachweis der mechanisch-technologischen
1,3% Mn, 0,6 bis 0,8% Ni, 0,014 bis 0,020% N2 Eigenschaften sowie zur Kontrolle der Vergießbarkeit
und 0,15 bis 0,20% V, Rest Eisen und übliche Ver- 30 stickstofflegierter Stähle als Stahlformguß wurden
unreinigungen für den Zweck nach Anspruch 1. mehrere Gußstücke mit größeren Wanddicken herge-
4. Verwendung von niedriglegierten Stickstoff- stellt.
stählen nach Anspruch 1 mit Legierungsanteilen Die erfindungsgemäßen Stähle können sowohl im
von 0,17 bis 0,22% C, 0,3 bis 0,5% Si, 1,3 bis induktions- als auch Elektrolichtbogenofen erschmol-
1,6% Mn, 1,4 bis 1,6% Ni, 0,2 bis 0,3% Mo, 35 zen werden. Der zur Erhöhung der Streckgrenze er-
0,014 bis 0,020% N2 und 0,05 bis 0,1% Ti, Rest forderliche Stirkstoffanteil wird vorzugsweise in Form
Eisen und übliche Verunreinigungen für den Zweck von stickstoffhaltigem Ferromangan in der Pfanne
nach Anspruch 1. legiert. DaselDst erfolgt vorzugsweise auch die Zugabe
5. Verwendung von niedriglegierten Stickstoff- der Nitridbildner, wie Titan und/oder Vanadin, sowie
stählen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit der 40 eines Desoxidationsmittels, wie ζ. Β. Aluminium. Die
zusätzlichen Maßgabe, daß die Stähle nach der Stähle lassen sich in handelsüblichen Formmassen abWärmebehandlung
einer ein- oder mehrmaligen gießen, wobei trotz der erhöhten Stickstoffgehalte Anlaßbehandlung unterworfen wurden, für den porenfreie Abgüsse erzielt werden. Der starke Nitrid-Zweck
nach Anspruch 1. bildner Titan bindet bereits im schmelzflüssigen Zu-
45 stand einen Stickstoffanteil in Form von Karbonitriden ab, während der Reststickstoff im festen Zustand
als Vanadin- oder allenfalls Aluminiumnitrid abge-
bunden wird.
Die Wärmebehandlung erfolgte mit ausreichender
50 Haltezeit über Ac3, d. h. zwischen 880 und 9700C mit
anschließender Luft- oder Ofenabkühlung. Nachfol-
In der Stahlgießerei wurden bislang als niedrig- gend an diese Wärmebehandlung kann ein Anlaßlegierte Baustähle im Streckgrenzenbereich von 25 bis oder Spannungsarmglühen zwischen 580 und 66O0C
kg/mm2 Stahllegierungen auf der Basis von Mn, erfolgen.
Mn-Cr. Mn—Cr-Ni, Mn-Mo oder Cr-Mo 55 Durch Keimwirkung der feinverteilten Nitride bzw.
verwendet. Stahlgußstücke von größerer Wandstärke Karbonitride wird ein feines Umwandlungsgefüge eraus
diesen Legierungen benötigen zur Erzielung der zielt, das die mechanisch-technologischen Eigenverlangten
mechanischen Eigenschaften eine Wärme- schäften günstig beeinflußt.
behandlung mit Flüssigkeitsabkühlung, welche auf- Die Probeabgüsse von Formgußstücken haben bewendig
und mit dem Risiko von Spannungen und 60 stätigt, daß mit den erfindungsgemäßen Legierungen
Rissen behaftet ist. Zudem ist bei Anwendung dieser je nach Menge der zugegebenen Legierungselemente
Art Wärmebehandlung wegen der raschen Abkühlung verschiedene Streckgrenzenstufen mit einer einfachen,
in Flüssigkeit eine nachfolgende Anlaßbehandlung wanddicken unabhängigen Normalisierungsglühung
unerläßlich. erreicht werden können.
Ziel der Erfindung ist es, bei Stahlgußstücken im 65 Nachstehend werden in Verbindung mit der Zeicherwähnten
Streckgrenzenbereich die Wärmebehand- nung sowie der Tabelle verschiedene Auslührungsbeilung
zu vereinfachen und dadurch Einsparungen in spiele der erfindungsgemäßen Verwendung von Stickden
Anlage- und Behandlungskosten zu erreichen und stoffstählen erläutert.
Bei spiel Nr. |
C | I Si | I Mn | (Che I Ni (Rest |
nische. I Mo Fe und |
\nalyse I ν Übliche |
Gewich I Ti Verunr« |
tspiozei I Al inigung |
— it) I N« en) |
I p | I s | Ac3- Punkt "C |
Wärmebehandlung Temperatur/Haltezeit Abkühlung |
Wand- dicke mm |
kg/mm2 | Mechan kg/mm1 |
ische Eigen δ % |
schäften oat' mkg +200C |
/SM /cm8 -200C |
TT 1 | 0,20 | 0,54 | 0,95 | 0,16 | 0,08 | 0,006 | 0,079 | 0,115 | 0,0160 | 0,016 | 0,011 | 860 | 960° C/8 h/Luft | 50 | 31,6 32,6 |
53,0 53,5 |
32 33 |
10,4 10,3 |
|
960° C/8 h/Luft | 150-250 | 31,8 32,2 |
52,6 52,5 |
25 26 |
9,8 10,0 |
6,6 6,6 |
|||||||||||||
960° C/8 h/Luft+ 600° C/8 h/Luft |
50-100 | 34,6 33,5 |
53,6 53,3 |
28 28 |
8,9 7,8 |
6,9 6,4 |
|||||||||||||
960° C/8 h/Luft+ 600° C/8 h/Luft |
150-250 | 31,6 33,6 |
51,6 52,6 |
28 28 |
9,7 9,0 |
6,9 6,5 |
|||||||||||||
2 | 0,21 | 0,36 | 1,14 | 0,73 | 0,05 | 0,185 | 0,032 | 0,062 | 0,0202 | 0,011 | 0,009 | 850 | 960° C/8 h/Luft | 50 | 47,2 43,8 |
69,4 66,6 |
23 24 |
6,1 7,7 |
5,6 |
960°C/8h/Luft | 300 | 39,6 39,0 |
62,5 62,5 |
28 28 |
8,4 7,7 |
||||||||||||||
960°C/8 h/Luft+ 6OO°C/8h/Luft |
50 | 45,2 43,3 |
65,3 63,8 |
23 24 |
7,9 9,8 |
69 6,0 |
|||||||||||||
96O°C/8.h/Luft+ 6OO°C/8h/Luft |
300 | 38,8 39,8 |
6?,0 62,3 |
28 28 |
8,5 6,7 |
— | |||||||||||||
3 | 0,22 | 0,40 | 1,51 | 1,55 | 0,25 | — | 0,057 | 0,058 | 0,0202 | 0,013 | 0,010 | 840 | 960° C/8 h/Luft | 50 | 54,6 53,8 |
97,5 98,0 |
15 17 |
2,0 2,0 |
|
960°C/8h/Luft | 300 | 57,9 56,6 |
93,4 93,4 |
11 16 |
3,1 2,7 |
_ | |||||||||||||
960° C/8 h/Luft+ 600° C/8 h/Luft |
50 | 49,7 50,5 |
68,9 69,1 |
22 27 |
8,7 8,3 |
6,7 4,9 |
|||||||||||||
960° C/8 h/Luft+ 600° C/8 h/Luft |
300 | 55,6 55,8 |
72,5 73,5 |
12 21 |
7,1 7,1 |
F i g. 1 zeigt für eine beispielsweise Legierung Nr. 1 den Einfluß wiederholter AnlaBbehandlungen
von der Dauer t bei verschiedenen Temperaturen ϋΑ
auf die Härte HB 30 und die Kerbschlagzähigkeit aK
VSM. Im rechten Teilbild ist der Einfluß wiederholter Anlaßzyklen bei 600° C festgehalten;
F i g. 2 zeigt für dieselbe Stahllegierung den Einfluß
der Normalisierungstemperatur ϋκ auf die Härte
HB 30 und die Kerbschlagzähigkeit bei einer Haltezeit von jeweils 8 h und Abkühlung an Luft;
F i g. 3 zeigt für eine Legierung Nr. 2 ein kombiniertes
Anlaßschaubild für verschiedene Abkühlungsgeschwindigkeiten. Für die Normalisierungsbehandlung
(0tf = 96O°C/Haltezeit 8 h/Luftabkühlung), sowie
in Abhängigkeit von verschiedenen Anlaßtemperaturen &A sind von oben nach unten die Zugfestigkeit
ob und Streckgrenze as, die Dehnung δ und Einschnürung
ψ sowie die Kerbschlagzähigkeit aK VSM
bei +200C dargestellt. Die Kurven bzw. Werte A, B, C, D gelten für Wandstärken bis 10, 50, 300 bzw.
600 mm;
F i g. 4 zeigt ein analoges Schaubild wie F i g. 3 für eine weitere Legierung Nr. 3.
Die in der Tabelle angegebenen Legierungsbeispiele Nr. 1 bis 3 zeigen die Möglichkeit, bei einfacher
Wärmebehandlung mit geringer Steigerung der Legierungselemente Mangan, Nickel und Molybdän
auch die Streckgrenze zu steigern. Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß unabhängig von der Wanddicke
der Gußstücke bzw. der Abkühlungsgeschwindigkeit für Stahlguß hohe Gütewerte erzielt werden können.
Es zeigt sich, daß bisweilen sogar besonders langsame Abkühlungsgeschwindigkeiten zu bevorzugen sind,
um optimale Gefügeausbildung und mechanische Eigenschaften zu erhalten. Es ist dabei einzusehen,
daß derartig langsam abgekühlte Gußstücke arm an inneren Spannungen sind und geringe Rißgefahr oder
Verzugsneigung aufweisen. Aus den in der Tabelle enthaltenen Beispielen geht auch hervor, daß die Stähle
ohne Versprödungsgefahr angelassen oder spannungsarm
geglüht werden können. Die mechanisch-technologischen Eigenschaften erfahren dabei — dank der
bei der Normalisierung stattgefundenen Gleichgewichtsumwandlung — kaum eine Änderung.
F i g. 1 zeigt im Falle der Stahllegierung Nr. 1, daß auch mehrmalige Anlaßbehandlungen zu keiner Beeinträchtigung
der mechanischen Eigenschaften führen. Als optimaler Anlaßbereich gelten für den bezeichneten
Stahl Temperaturen zwischen 550 und 6000C.
F i g. 2 erläutert die geringe Überhitzungsempfind-Hchkeit
der Stähle am selben Beispiel 1: Härte- und Kerbschlagzähigkeitswerte erfahren nach Normalisierung
zwischen 880 und 9700C kaum Änderungen. Die ASTM-Korngröße liegt unbeeinflußt von der
Normalisierungstemperatur bei 7. Durch die Nitrid- bzw. Karbonitridausscheidungen wird das Kornwachstum
behindert.
F i g. 3 zeigt für den etwas höher legierten Stahl gemäß Beispiel Nr. 2 ein Anlaß-Schaubild. Nach
*° dem Normalisieren werden bereits ausgezeichnete Festigkeits- und Zähigkeitswerte nahezu unabhängig
von der Wanddicke ermittelt, wobei diese Eigenschaften
durch eine Anlaßbehandlung noch verbessert werden können, ohne daß wesentliche Festigkeitseinbußen
in Kauf genommen werden müssen.
F i g. 4 zeigt ein Anlaßschaubild für den noch höher legierten Stahl nach Beispiel Nr. 3. Hier werden
die nach der Normalisierung erreichten Zähigkeitswerte durch ein Anlassen noch wesentlich verbessert.
Die Streckgrenzenwerte werden durch die Anlaßbehandlung nur wenig verändert.
Neben den guten, mechanisch-technologischen Werten besitzen die genannten Stähle dank der abgestimmten
Legierungselemente und dem niedrigen Kohlenstoffgehalt eine ausgezeichnete Schweißbarkeit. Die
Stähle können nach den üblichen Schweißverfahren in normalen Wanddickenbereichen ohne Vorwärmung
geschweißt werden. Selbstverständlich können die aus den beschriebenen Stahllegierungen gefertigten Formgußstücke
erforderlichenfalls auch spannungsarm geglüht werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verwendung von niedriglegierten Stickstoff- 5 Dieses Ziel wird erfindungsgemäß erreicht durch die
stählen mit Legierungsanteilen von 0,16 bis Verwendung von niedriglegierten Sückstoffstanlen mit
0,22% C, 0,2 bis 0,6% Si, C.8 bis 1,6% Mn, 0 bis Legierungsanteilen von 0,16 bis 0,22/ζ C 0,2 bis
1,6% Ni, 0 bis 0,4% Mo, 0,01 bis 0,02% N2 sowie 0,6% Si, 0,8 bis 1,6% Mn, 0 bis 1,6 A Ni, 0 bis; 0,4^
0,1 bis 0,2% V und/oder 0,02 bis 0,1 % Ti, Rest Fe Mo, 0,01 bis 0,02 % N2, sowie 0,1 bis 0,2\/o V und/oder
und übliche Verunreinigungen, als Werkstoff für io 0,02 bis 0,1 % Ti, Rest Fe und ubücne Verunreini-Formgußstückc,
welche einer Wärmebehandlung gungen, als Werkstoff für Formgußstucke, welche durch einer Wärmebehandlung durch
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- 1973-04-11 CH CH518173A patent/CH585798A5/xx not_active IP Right Cessation
-
1974
- 1974-02-22 DE DE19742408721 patent/DE2408721C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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