DE2408441B2 - Verfahren zur herstellung von ligninharz - Google Patents
Verfahren zur herstellung von ligninharzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Ligninharz, d. h. von wärmehärtendem
bzw. in der Wärme aushärtbarem Harz auf Ligninbasis aus einer Sulfit-Ablauge. Dieses Harz kann zum Beispiel
als Bindemittel in Spanplatten verwendet werden.
Bei der Sulfitkochung wird durchschnittlich etwa die Hälfte der festen Holzsubstanz durch Solfonierung,
Hydrolyse und Oxydation in wasserlösliche Produkte umgewandelt, die in der Ablauge enthalten sind. Mehr
als die Hälfte dieser gelösten organischen Holzsubstanz besteht aus Lignin in Form von Lignosulfonaten. Daher
ist das in den Ablaugen anwesende Lignin nicht das ursprüngliche Lignin des Holzes, sondern ein Ligninderivat, das derartige Eigenschaften aufweist, daß es einer
chemischen Umwandlung bedarf, um es brauchbar zu machen.
Lignin sowie auch Phenol bilden leicht Kondensationsprodukte mit Carbonylverbindungen. Im Gegensatz zu den Phenolen enthält das Lignin aufgrund eines
hohen Polymerisationsgrades weniger phenolische Hydroxylgruppen und daher weniger aktive Stellen am
aromatischen Ring für eine Verknüpfung mit z. B. Formaldehyd. Wenn unmodifiziertes Lignosulfonat mit
Formaldehyd kondensiert wird, wird sicherlich ein dreidimensionales Netzwerk, ein Harz, erhalten werden,
jedoch wird es aufgrund des Vorstehenden wenigere Verknüpfungsstellen aufweisen und daher spröder und
schwächer als ein phenolisches Harz sein. Verbliebene Sulfonsäuregruppen werden weiterhin die Quellbarkeit
des Netzwerks in Wasser unterstützen und dadurch die Wasserbeständigkeit des verbundenen bzw. verklebten
Produktes beeinträchtigen.
Es wurden daher große Anstrengungen unternom men, um Lignosulfonat zu depolymerisieren, zu
entmethylieren und zu desulfonieren. Das wichtigste Verfahren, um dies zu erreichen, ist die Behandlung mit
Alkali bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur mit anschließender Wiederausfällung mit einer Säure.
Gemäß der US-PS 35 97 375 wird ein Alkalimetall-Lignosulfonat
mit Phenol unter alkalischen Beüingungen umgesetzt, woran sich eine zweite Stufe anschließt,
in der das Lignosulfonat-Phenol-Reaktionsprodukt mit
Formaldehyd kondensiert wird.
20
mindestens 70 Gewichtsprozent Lignosulfonat um
höchstens 12 Gewichtsprozent Zucker enthält
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurd gekennzeichnet, daß die Kondensation in der saurei
Stufe so weit durchgeführt wird, daß mindestem 40% des Phenols in gebundener Form vorliegt.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1, 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Wassergehalt dei
Mischung in der alkalischen Stufe auf 40 bis 6( Gewichtsprozent, bezogen auf die Sulfitablauge unc
das Phenol, gebracht wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensation in
der alkalischen Stufe so weit durchgeführt wird, daO die Viskosität der Reaktionsmischung 50 bis 500 cP
gemessen bei einem Wassergehalt von 60% mit einem Brookfield-Viskosimeter bei 50 Umdrehungen pro Minute und 25° C, beträgt.
Es ist bekannt, daß Lignin durch Einwirkung einer
Mineralsäure als Katalysator mit Phenol zu einem Lignin-Phenolharz reagiert, das aufgrund seiner
Ähnlichkeit zu Novolaken technisch interessant ist. Wie diese kann es mit z. B. Hexamethylentetramin gehärtet
werden, und es kann mit Formaldehyd in alkalischer Lösung nachbehandelt werden, was zu einem Harz vom
Gemäß der US-PS 32 27 667 und der DL-PS 24 060 wird extrahiertes Lignin bzw. Alkali-Lignin in einer
ersten sauren Stufe mit Phenol umgesetzt, wonach das erhaltene Produkt in einer zweiten Stufe mit Formaldehyd unter alkalischen Bedingungen umgesetzt wird.
Bei der kondensation mit einer Sulfitablauge und Phenol als Ausgangsmaterialien wurde nun überraschenderweise gefunden, daß beträchtliche Vorteile
erzielt werden können, wenn eine kleinere Menge Formaldehyd bereits in der ersten sauren Vorkondensationsstufe zugegeben wird und die verbliebene benötig- te Formaldehydmenge in der zweiten alkalischen endgültigen bzw. abschließenden Kondensationsstufe
zugegeben wird. Die insgesamt benötigte Formaldehydmenge, um ein bestmögliches Endergebnis zu erzielen,
wird z. B. von 74 auf 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht von Sulfitablauge und Phenol, verringert,
und die alkalische Stufe kann erheblich schneller durchgeführt werden. Die in der sauren Stufe zugegebe
ne Säuremenge kann verringert werden, und es wird ein Produkt erhalten, das mit üblichen phenolischen Harzen
als Bindemittel für z. B. Spanplatten durchaus vergleichbar ist.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus Lignosulfonat,
Phenol und Formaldehyd in zwei Stufen, d. b
"Ό einer ersten sauren Stufe und einer zweiten alkalischen
Stufe, das dadurch gekennzeichnet is>. daß 10 bis 60 Gewichtsteile trockne Sulfitablauge in einer ersten
sauren Stufe bei einer Temperatur von mindestens 8O0C mit 90 bis 40 Gewichtsteilen Phenol, 2,5 bis 30
fts Gewichtsteilen Formaldehyd und 20 bis 100 Gewichtsteilen Wasser unter Zugabe einer Säure bis zu einem
pH-Wert von 0,2 bis 4,0 kondensiert werden, wonach die
Kondensation in einer zweiten alkalischen Stufe bei
einer Temperatur von mindestens 60° C nach Zugabe von weiterem Formaldehyd auf eine Gesamt-Formaldehydmenge
von 30 bis 75 Gewichtsteilen und einem Alkali bis zu einem pH-Wert von über 7, fortgesetzt
wird.
Geeigneterweise wird die Kondensation in der ersten sauren Stufe so weit durchgeführt, daß mindestens 40%
des Phenols in gebundener Form vorliegt, worauf dann die zweite alkalische Stufe folgt
Die saure Kondensation kann sowohl in einem ι ο Autoklav als auch bei Atmosphärendruck durchgeführt
werden. Der Wassergehalt der Mischung in der alkalischen Stufe beträgt geeigneterweise 40 bis 60
Gewichtsprozent, bezogen auf die Sulfitablauge und das Phenol. ,5
Die verwendete Sulfitablauge besteht z. B. aus unmodifizierter Sulfitablauge, wie verbrauchte Lauge
oder sprühgetrocknetes Pulver, und enthält geeigneterweise mindestens 70 Gewichtsprozent Lignosulfonat
und höchstens 12 Gewichtsprozent Zucker, bezogen auf ig
Trockensubstanz. Bezüglich der sauren Vorkondensa tionsstufe wird vermutet, daß eine gute Bindung
zwischen Lignin und Phenol am besten in Gegenwart von Formaldehyd erhalten wird. Dabei wird angenommen,
daß die saure Vorkondensation auf zwei verschiedenen Wegen fortschreitet, einerseits Kondensation
zwischen Lignin und Phenol zu einem Kondensationsprodukt — Lignophenol — das aus der Literatur
bekannt ist, und andererseits Kondensation zwischen aufgebauten Lignophenoleinheiten und Formaldehyd,
wobei angenommen wird, daß Formaldehyd die übliche Wirkung ausübt und als Methylen-Donor für das
Aufbauen von hochmolekularen Kondensationsprodukten vom Novolak-Typ wirkt.
Bei der Kondensation ohne Formaldehyd wird eine große Säuremenge benötigt, um die Kondensation
zwischen Lignin und Phenol zu erzielen. Wenn man Schwefelsäure verwendet, muß die Säuremenge z. B.
etwa 10%, bezogen auf die Sulfitablaugen- und Phenolmenge, betragen, um eine geeignete Bindung
zwischen Lignin und Phenol zu erhalten. Es kann dabei angenommen werden, daß die anwesende Säure vom
Lignosulfonat Formaldehyd abspaltet, wobei das Formaldehyd seinerseits die vorstehende Polykondensation
zwischen den Lignophenoleinheiten ermöglicht. Durch die erfindungsgemäße Zugabe einer bestimmten Menge
Formaldehyd bereits in der sauren Stufe, ist es demzufolge möglich den Säuregehalt für eine gute
Bindung zwischen Lignin und Phenol erheblich zu verringern.
Die eigentliche Harzkondensation wird dann in üblicher Weise im alkalischen Medium in der zweiten
Stufe durch Fortsetzen der Kondensation des in der sauren Stufe gebildeten Lignophenols mit Formaldehyd
durchgeführt. Es wurde dabei gefunden, daß ein hoher Säuregehalt oder eine Zugabe einer kleineren Menge
Formaldehyd bei der Lignophenolkondensation die Kondensationszeit in der alkalischen Stufe beträchtlich
verkürzt. Diese Verkürzung der Kondensat;-»nszeit hängt vermutlich mit dem bezüglich der sauren
Kondensation und dem hohen Säuregehalt Gesagten zusammen. Durch das Abspalten von Formaldehyd bei
einem hohen Säuregehalt wurde ein Kondensationsprodukt vom Novolak-Typ bereits in der sauren Stufe
erhalten. Das gebildete Novolak hat dadurch ein solches <\s
hochmolekulares Kondensationsstadium erreicht, daß es schnell im alkalischen Medium weiterkondensiert.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten Kondensationsproduktes als wärmehärtendes Bindemittel
z. B. in Spanplatten wurde gefunden, daß ein hoher Trockengehalt und Zugabe eines Härtungsmittels
in Form von Caliumcarbonat das beste Ergebnis liefern. Die Kondensation in der alkalischen Stufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher bis zu einer geeigneten Viskosität der Reaktionsmischung durchgeführt,
vorzugsweise bis zu einer Viskosität der Reaktionsmischung von 50 bis 500 cP, vorzugsweise 80
bis 500 cP, gemessen bei einem Wassergehalt von 60% mit einem Brookfield-Viskosimeter bei 50 Umdrehungen
pro Minute und 25° C Vorzugsweise liegt der pH-Wert in der alkalischen Kondensationsstufe zwischen
10 und 13. Bei der erfindungsgemäßen Herstellung von Kondensationsprodukten für Laminierungszwecke
kann der pH-Wert der alkalischen Kondensation niedriger sein, z. B. etwa 7 bis 10.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
Beispiel 1 bis 7
Es wurden 7 Harze mit verschiedenen Zusammensetzungen und unter verschiedenen Kondensationsbedingungen
hergestellt Die Mengen, die in den 7 Beispielen unterschiedlich waren, werden mit Xu A2 ... Xn
bezeichnet, was in Tabelle 1 erläutert wird.
Ein Reaktor wird zunächst mit A5 Teilen Wasser, X3
Teilen Formaldehyd in Form einer 37prozentigen wäßrigen Lösung und X\ Teilen Phenol beschickt Die
Mischung wurde heftig gerührt, und es wurden portionsweise A2 Teile einer sprühgetrockneten fermentierten
Sulfitablauge zugegeben. Das Pulver der Sulfitablauge enthielt 70% Calcium-Lignosulfonat und
10% Zucker. Der Rest bestand aus niedrigmolekularen Calciumsalzen.
Die Mischung wurde gerührt, bis alles Sulfitablaugepulver aufgelöst war. Anschließend wurden Xt, Teile
konzentrierter Schwefelsäure zugegeben. Die Zusammensetzung und der pH-Wert der Reaktionsmischung
sind nachstehend angegeben:
Phenol | Xx ') Teile |
Sulfitablaugepulver | X2TeUe |
Formaldehyd | X3TeUe |
Schwefelsäure | X4 Teile |
Wasser | Ab2)Teile |
pH-Wert | Xl |
') Zur Erläuterung siehe Tabelle 1 (gültig für alle X\, Xi ...
Xn)-2) Xb = Gesamtmenge (= Xs + Wasser von anderen
Reaktionsprodukten, hauptsächlich Formalin).
Die saure Kondensation wurde nun derart durchgeführt, daß die Mischung auf Rückflußtemperatur
erhitzt wurde. Die Temperatur betrug dann 97°C, und
die für das Erwärmen von Raumtemperatur auf 97°C benötigte Zeil betrug 30 bis 45 Minuten. Die Zeit bei
97°C betrug A8 Minuten. Die Menge an gebundenem Phenol wurde zu Ag% ermittelt.
Die Reaktionsmischung wurde auf 2O0C abgekühlt,
wonach Am Teile Wasser und An Teile Formaldehyd in
Form einer 37prozentigen wäßrigen Lösung zugegeben wurden. Ferner wurde Natriumhydroxyd in Form einer
40prozentigen wäßrigen Lösung zugegeben, um den pH-Wert auf An zu bringen. Die Gesamtwassermenge
in der Mischung betrug Au Teile.
Beispiel Reaktionsbedingungen
Nr.
Xi Xi Xi X* Xs
Xi
x>b
50
50
50
50
40
50
50
50
50
50
60
50
20,0
20,0
6,4
5,0
20,0
80,0 73,8 30,0 22,7 10,8 158,9 11,5
71,4 73,8 30.0 26,2 10,8 164,0 11,1
71,4 73,8 30.0 26,2 10,8 164,0 11,1
2,6 14,7 48,7 2,5
5? IZ ωΐ ίθ 130 Oslo 353 43* 31,2 10,7 156,3 12,2
V> 33,9 S 25 I2O 40,2 453 45,0 30,5 10,7 168,4 11,7
3,1 14,2 48,2 1,6
10,2 24,4 24,6 0,5
741 73,7 30,0 26,0 10,7 163,8
17,5 45,0 74,0 39,3 10,7 229,8 11,6
17,5 45,0 74,0 39,3 10,7 229,8 11,6
1(X) | 86 |
90 | 122 |
95 | 126 |
95 | 126 |
100 | 86 |
98 | 40 |
Die alkalische Kondensationsstufe wurde derart durchgeführt, daß die Mischung auf 8O0C erhitzt wurde.
Die Erhitzungszeit betrug etwa 30 Minuten. Während des Fortschreitens der Kondensation wurden der
pH-Wert und die Viskosität in gleichmäßigen Zeitabständen geprüft, wobei der pH-V/ert durch sukzessiven
Zusatz von Natriumhydroxyd eingestellt wurde, um ihn innerhalb des Bereiches von 10,5 bis 11 zu Beginn der
Kondensation und 11 bis 12 am Ende der Kondensation ru halten. Die gesamte zugesetzte Natriumhydroxydmenge
betrug Xn Teile.
Die Kondensation wurde durch Abkühlen des Harzes »uf Raumtemperatur unterbrochen. Der pH-Wert des
Harzes wurde zu X\s bestimmt und seine Viskosität zu
X\ & cP, gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter
bei 50 Umdrehungen pro Minute und bei 25° C nach Einstellen des Wassergehalts auf 60%. Weiterhin wurde
die sogenannte Gel-Zeit zu Xu Minuten bei 100° C mit
einem Tecam-Gelzeit-Meßgerät bestimmt.
Beispiel 6 ist kein erfindungsgemäßes Beispiel, da in der sauren Kondensationsstufe kein Formaldehyd
anwesend ist Wie der Tabelle zu entnehmen ist, ist die Säuremenge hoch (Xa), und die Kondensationszeit
beträgt 480 Minuten (X6) um eine Menge von 17,5%
gebundenem Phenol zu erhalten. Im Vergleich dazu beträgt in den erfindungsgemäßen Beispielen 1 bis 5 die
Menge des gebundenen Phenols mehr als 40% nach einer Kondensationszeit, die nur ein Drittel der
Kondensationszeit, wenn kein Formaldehyd in der sauren Stufe anwesend ist, beträgt oder darunter liegt.
Anwendungsbeispiel 1
Zur Auswertung der Harze wurden Spanplatten mit den Harzen als Bindemittel in Apparaturen im
halbtechnischen Maßstab hergestellt. Als Span-Ausgangsmaterial bzw. Teilchen-Ausgangsmaterial wurden
logenannte Kern-Späne verwendet, die auf einen geeigneten Feuchtigkeitsgehalt, ei». 4%, getrocknet so
wurden. Die Späne wurden mit einer Harzlösung mit einem geeigneten Trockengehalt (40 bis 50%) und mit
einer geeigneten Viskosität (90 bis 18OcP) in einer rotierenden Trommel überzogen. Die Harzmenge
betrug 10% auf Trockenbasis, bezogen auf die <ö trockenen Späne. Die Harze wurden als solche
verwendet, d. h. ohne Zugabe eines zusätzlichen Härters oder Hydrophqbierungsmittels.
Nach dem Überziehen mit dem Harz wurden vJ:e
Späne zu Bögen geformt und zwischen Preßplatten bei («1
einem Druck von etwa 18 kp/cm2 und bei einer Preßtemperatur von 165 bis 1700C gepreßt. Die
Preßzeit betrug 10 Minuten. Die gepreßten Spanplatten wurden nachkonditioniert.
Die Spanplatten wurden gemäß bestimmten Standardmethoden
getestet. Alle Platten wiesen im trockenen Zustand Werte für die Biegefestigkeit und die
innere Verbindung bzw. Verklebung auf, die gültige DIN-Standard-Vorschriften für Spanplatten, die mit
phenolischen Harzen verbunden bzw. verklebt sind, überschritten. Diese Standard-Werte sind 180kp/cm;
für die Biegefestigkeit und 3,5 kp/cm2 für die innere Verbindung bzw. Verklebung.
Die innere Verbindung bzw. Verklebung der Spanplatten im nassen Zustand gemäß der sogenannten
V-100-Methode, die das Kochen der Proben vor dem Testen während 2 Stunden vorschreibt, d. h. gemäß der
DIN-Vorschrift 68 761, Blatt 3, vom September 1967, sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Harz gemäß | Innere Verbindung t |
Beispiel Nr. | Verklebung V-100 (Ii |
1 | 2,7 |
2 | 2,6 |
3 | 2,3 |
4 | 1.6 |
5 | 1,5 |
6 | 0,9 |
Wie aus der Tabelle ersichtlich, ist die innere Verbindung bzw. Verklebung bei Spanplatten, die mit
Harzen, hergestellt gemäß der Erfindung, hergestellt wurden, höher als diejenige bei einem Harz, hergestellt
gemäß Beispiel 6.
Erfindungsgemäß wurde ein Kondensationsprodukt in industriellem Maßstab hergestellt.
Ein Reaktor wurde in der folgenden Reihenfolge mit 965 kg Wasser, 340 kg (4,5 kmol) 40prozentige wäßrige
Formaldehydlösung und 1125 kg (12 kmol) flüssiges Phenol beschickt. Anschließend wurden 1125 kg (45
Tüten) sprühgetrocknetes Sulfitlaugenpulver portionsweise unter maximaler Rührung zugegeben.
Als das ganze Sulfitablauge-Pulver aufgelöst war, wurde die berechnete Schwefelsäure-Menge — 110 kg
konzentrierte, 98prozentige wäßrige Lösung — zugegeben.
Danach begann die eigentliche Ligno-Phenolkondensation.
Die Reaktionsmischung wurde zum Sieden erhitzt. Die Zeit zum Erwärmen von Raumtemperatur
bis zur Rückflußtemperatur betrug etwa 45 Minuten. Die Kondensation wurde dann bis zu einer Viskosität
von etwa 900 cP fortgesetzt (Haake-Viskosimeter, Testvorrichtung Conus-Platte, Scheergeschwindigkeit
5650 S"1, 25°C). Die Gesamt-Kondensationszeit unter
Rückfluß betrug etwa 2 Stunden, wonach das Lignophenol auf etwa 40°C abgekühlt wurde. Die Menge an
gebundenem Phenol zu dieser Zeit betrug etwa 60%.
Es wurden dann 550 kg Wasser und 2330 kg (31 kmol) 40 prozentige wäßrige Formaldehydlösung für die
alkalische endgültige Kondensation zugegeben. Danach wurde die Reaktionsmischung neutralisiert und durch
Zugabe vor N'atriumhjidroxjid als -iljprozenuge
wäßrige Lösung auf einen korrekten pH-Wert — 10.6
bis 10.7 — eingestellt Das Kondensationsprodukt
»Tirde auf etwa SU1C während einer Erwärmungszeit
vor etwa 30 Minuten, beginnend von 40" C his zur
Kondensationsiemperatur von S0:C erhitzt. Nach einer
Gesamt-Kondensationszeii von etwa 2 Stunden wurde
die Kondensation bei einer Haake-Viskosität von etwa 140 cP und einem pH-Wert von 113 unterbrochen. Das
hergestellte Harz wurde über Nacht im Reaktor belassen.
Um das ligninharz auszuwerten, wurde aus dem Harz
(Trockengehalt 43%), einer Wachsemulsion (Trockengehalt 50%) als Hydrophobierungsmittel und einem
Härter (Kaliumcarbonat als 50prozentige wäßrige Lösung) eine Leim- bzw. Klebstofflösung hergestellt
Eine 40- bis 42prozentige Leimlösung wurde nach der
folgenden Rezeptur hergestellt:
Oberflächenschicht
(Teile)
Mittelschicht CTeile)
(Hydrophobierungsmittel)
Wasser 5 0
Späne wurden mit der vorstehend Leimlösung in kontinuierlichen Yerieimunjsrsnwisehine-n
mit Hilfe einer Reihe von Sprühdüsen überrogen. wvw.
die SpSne mit Hilfe eines Rührer* in Rotation gehalten
wurden, um den Klebstoff so gleichmäßig wie nvCWrltch
über die Oberfläche der Späne zu verteilen. Die Mengf
des zugesetzten Klebstoffes, berechnet als Trockensubstanz,
ausgedrückt in <\> der Menge, der als trocken
angesehenen Späne, betrug. 12.3% für die Oberflächenschicht und 8J8% für die Mittelschicht Nach dem
Oberziehen mit dem Leim wurden die Spine mit Hilfe von 4 getrennten Spanausbreiteinheiten derart zur
Platte ausgezogen, daß die Oberflachenspine durch die
erste und letzte Einheit ausgebreitet wurden und die Kernsplne durch die Zwischeneinheiten ausgebreitet
wurden. Das Pressen erfolgte in einer hydraulischen Presse mit 8 Preßtischen bzw. Heizplatten und mit
dampfbeheizten Preßplatten. Das Pressen erfolgte intermittierend und ohne Vorpressen. Die Preßtcmperatur betrug 1600G und die Preßzeit wurde zwischen 9
und 15 Minuten variiert Es wurden Spanplatten mit den zugerichteten Abmessungen von etwa 360 χ 120 cm und
mit einer Starke vor. 20,5 mm vor dem Abschleifen
hergestellt Das Volumengewicht variiert zwischen 740 und 760 kg/m3. Die Bretter wurden ungeschleift sowohl
sofort nach dem Pressen als auch nach einer Lagerung von 15 bis 20 Tagen getestet
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt;
PreBzeil | Biege | Innere | Innere | kp/cn»2 | Quellen Q | Qu< |
festigkeit | Verbindung | i Verbindung | 2Std. | 24: | ||
(internal bond)V-tOO | ||||||
Mm. | kp/etn2 | fcp/cm2 | % |
Wasser-
s- fccmer-
gehalt
11 | 187 |
9 | 214 |
10 | 224 |
11 | 249 |
15 | 225 |
6,5
8,1
5,4
6,1
6,7
8,1
5,4
6,1
6,7
0,4
2,4
13
13
22
9,7 7,0 7.1 83 7,6
143
10,0
ία?
12.0
U.6
4$
44
η η η
Die Ergebnisse sofort nach dem Pressen wurden nur deswegen einbezogen, um die Verbesserung der Werte,
die nach der Lagerung erhalten werden, zu verdeutlichen.
Die göltigen Standardvorschriften gemäß den DIN-Vörsehriften #0761, Blatt 3, sind 180 kp/cm* für die
Biegefestigkeit; 3,5 kp/cm* fttr die innere Verbindung
bzw, Verfclebuof; iß kp/em* für die innere Verbindung
four, VffttltMMf V-HWi Wt für das Quellen Q nach 2
§tuf)d&m 42% föf am Quellen Q nach 24 Stunden; und
k fflf 4m F#M§fcf4ffcei!.$gehalL Ein Vergleich der
im ifSfg(? 4§β die mit Ugninharz verbundenen
lSß Spwptetlen vollständig die Anfordeftfflg
füf §fiififilutefl· ai§ mit phenolischen Harzen
V&fiMläeii Mn^ߧmtö d§n DfN-Vorschriften erfüllen,
©ff eifle §tfffi<iele«ff #)n wesentlich billigeres Aus-
gitigmMmill ei§ Pmw\ »st. sind die Kosten für das
&fmüfm^mlM§ Uemnbnn erheblich niedriger, als
fürmim&m ffoeh H
gßffliö dem folgenden hergestellt
4fr Verwendung zum Laminieren bzw. Ein Reaktor wurde zunächst nut IS(HIg Phenol.
1050 g einer 40prozentigcn wäßrigen FomtaklchN'dlösung und 750 g Wasser beschickt Unter heftigem
Rühren wurde eine Sulfitablauge in einer Menge vor 2630 g Trockensubstanz zugegeben. Nach Einstellung
des pH-Wertes auf 23 mit p-Toluolsulfonsaure wurde
die Mischung erhitzt und 30 Minuten unter RückfluE gehalten. Die Reaktionsmischung wurde dann auf 30° C
abgekühlt, wonach 1050 g Phenol und 500 g einei 40prozentigen wäßrigen Formaldehydlösung zugege
ben wurden. Der pH-Wert wurde nun auf 8,4 bis 8,·5 mi
einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung eingestellt, um die Temperatur wurde auf 8O0C erhöht Die Reaktiot
wurde unterbrochen, als eine Viskosität von 8OcI
(gemäß Hoeppler), gemessen bei 20"C, erreicht wurde
f* Es wurden 700 ml Wasser unter Vakuum und bei eine
Temperatur von etwa 50° C abdestilliert.
Anwendungsbeispiel 3
Um das so erhaltene Harz auszuwerten, wurde es zu Imprägnierung eines Kraft-Papiers auf einen Hange
halt von 32 bis 33 Gewichtsprozent mit einem flüchtige
709*16/*:
\nteil von 7 bis 8% des Gesamtgewichtes verwendet. 6 Sögen eines phenolischen Films und eine dekorative
Schicht eines Melaminfilms wurden miteinander verireBt,
und das Laminat bzw. der Schichtstoff wurde iann hinsichtlich der Wasserabsorption und der
Änderung der Dimensionen gemäß den NEMA-Standards LD 1-2,7 und LD 1-2,8 ausgewertet. Es wurden die
folgenden Ergebnisse erhalten: Wasserabsorption 10,0%, Änderung dei Dimensionen bzw. dimensionale
Änderung 0,22% bzw. 0,90%.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kondensationsproduktes aus Lignosulfonat, Phenol und
Formaldehyd in 2 Stufen, & h. einer ersten sauren Stufe und einer zweiten alkalischen Stufe, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis 60
Gewichtsteile trockne Sulfitablauge in einer ersten sauren Stufe bei einer Temperatur von mindestens
800C mit 90 bis 40 Gewichtsteilen Phenol, 2,5 bis 30
Gewichtsteilen Formaldehyd und 20 bis 100 Gewichtsteilen Wasser unter Zugabe einer Säure bis zu einem pH-Wert von 0,2 bis 4,0 kondensiert werden, wonach die Kondensation in einer zweiten
alkalischen Stufe bei einer Temperatur von mindestens 60° C nach Zugabe von weiterem Formaldehyd
auf eine Gesamt-Formaldehydmenge von 30 bis 75 Gewichtsteilen und einem Alkali bis zu einem
pH-Wert von über 7 fortgesetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sulfitablauge eingesetzt wird, die
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE7302412 | 1973-02-21 | ||
SE7302412A SE371645B (de) | 1973-02-21 | 1973-02-21 |
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ID=
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---|---|
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