DE2404562A1 - Adsorptionsmittel und seine verwendung zur abwasserbehandlung - Google Patents

Adsorptionsmittel und seine verwendung zur abwasserbehandlung

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DE2404562A1
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Michio Itoh
Teruaki Kobayashi
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Description

  • Absorptionsmittel und seine VerllTendun,q: zur Abwasserbehandlung Die Erfindung betrifft ein Adsorptionsmittel, das zur Abwas0erbehandlung verwendet wird, insbesondere ein wasserunlösliches Adsorptionsmittel, das aus durch thermische Einwirkung agglomerierten bzw.
  • aggregierten Körnern aus Mikrobenzellen besteht.
  • Das erfindungsgemäße Adsorptionsmittel, das ein körniges Material aus bNiikrobenzeilen darstellt, welches selbst in Wasser nicht unter Bildung einzelner Zellen dispergiert wird und seine körnige Gestalt beibehält, wird nachstehend als wasserunlösliche Körner von liMikrobenzellen oder einfach wasserunlösliches körniges Material bezeichnet.
  • Durch die neuere industrielle Entwicklung sind Schäden durch Industrieabwässer innerhalb eines weiten Bereiches aufgetreten. Abwasser, das zahlreiche Arten schädlicher Substanzen enthielt, wie Schwermetalle, z.B. Kadmium und Quecksilber, landwirtschaftliche Chemikalien, Öl, organische Substanzen in großer Menge, Chemikalien, synthetische Waschmittel und Farbstoffe, wurde aus den Fabriken in öffentlidhe Gewässer eingeleitet und führte an verschiedenen Orten zu schädlichen Einflüssen auf die Einwohner und lebende Organismen.
  • Um diese durch Abwasser verursachten Schäden zu vermeiden, wurde durch die Anmelderin bereits ein Verfahren zur Behandlung von Abwasser vorgeschlagen" bei dem als Adsorptionsmittel verschiedene !likroorganismen, wie Hefen der Spezies Eumycetes und Grunalgen, die zu den Algen mit fotosynthetischer Aktivität gehören, verwendet werden.
  • Es wurde gezeigt, das all diese #ikroorganismen starkes Adsorptionsvermögen gegenüber verschiedenen Schwermetallen, wie Kadmium und Quecksilber, verschiedenen wasserlöslichen Farbstoffen und verschiedenen synthetischen Waschmitteln, wie Alkylbenzolsulfonat, zeigen.
  • Bei den üblichen Verfahren zur Behandlung von Abwasser, bei dem Mikroorganismen verwendet werden, werden die brikrobenzellen mit Abwasser, das schädliche Substanzen enthält, vermischt und danach wird das Gemisch mit einem üblichen-Flüssig- Fest- Abscheider dem Abtrennen der Mikrobenzellen unterworfen, an welche die schädlichen Substanzen aus dem Abwasser adsorbiert wurden. Gemäß einer anderen usführungsform wird eine Säule mit den Mikrobenzellen gefüllt, durch welche das Abwasser geleitet wird, um die schädlichen Substanzen durch Adsorption zu entfernen. Im allgemeinen haben jedoch ##iikrobenzellen, wie Hefen, außerordentlich geringe Größe, überwiegend einige Mikron bis 10 IJikron, so daß bei dem vorstehend beschriebenen üblichen Verfahren zur Behandlung von Abwasser die Nachteile auftreten, daß als Einrichtungen zur Flüssigphasen- Festphasen- Trennung Abscheider, wie Hochgeschwindigkeitszentrifugen verwendet werden müssen und daß bei dem Verfahren zur Abwasserbehandlung mit Hilfe des Säulenverfahrens die Fließrate des durch die Säule zu leitenden Abwassers merklich vermindert wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend beschriebenen Nachteile des üblichen Verfahrens zu beseitigen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Adsor-ptionsmittel thermisch agglomerierte wasserunlösliche Körner, die durch Wärmebehandlung gebildet wurden, verwendet werden, die sich als Adsorptionsmittel zur Behandlung von Abwasser eignen.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher ein Adsorstionsmittel das aus durch thermische Einwirkung agglomerierten Körner aus Mikrobenzellen, insbesondere Zellen von Hefen, Grünalgen und Bakterien besteht.
  • Diese agglomerierten Körner sind bemerkenswert stabil selbst in Wasser, werden in Wasser nicht gelöst oder dispergiert und haben verbesserte Adsorptionsfähigkeit für verschiedene schädliche Substanzen.
  • Die Erfindung betrifft außerdem die Verwendung dieser durch t,hermische Einwirkung agglomerierten Körner aus Mikrobenzellen als Adsorptionsmittel bei der Abwasseraufbereitung.
  • Mikroorganismen, wie Hefen, lassen sich leicht in Form einzelner Zellen in Wasser dispergieren, so daß bei der Abwa#sserbehandlung unter Verwendung dieser Mikroorganismen aufwendige -Plüssig- Fest-Trennvorrichtungen zur Trennung der flüssigen und der festen Phase erforderlich sind. Mikrobenzellen lassen sich jedoch dann leicht aus dem Gemisch aus Abwasser und Mikrobenzellen abtrennen, wenn die Zellen zu wasserunlöslichen Körnern agglomeriert wurden, die größer sind als die einzelnen Zellen. Darüber hinaus wird auch bei dem Säulent#ennverfahren der Strömungswiderstand der Säule stark vermindert, wenn die Zellen zu Körnern mit großer Teilchengröße agglomeriert werden.
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Adsorptionsmitte# wird eine Beseitigung der Nachteile des üblichen mikrobiellen Verfahrens zur Behandlung von Abwasser erreicht. Erfindungsgemäß wird die Aufbereitung bzw. ~Behandlung des Abwassers in wirksamer Weise und mit Erfolg durchgeführt, indem hitzebehandelte !ikrobenzellen als in Wasser unlösliches Adsorptionsmittel verwendet werden. Dementsprechend werden die vorstehenden beschriebenen Nachteile des üblichen Verfahrens durch Verwendung des erfindungsgemäßen Adsorptionsmittel ausgeschaltet und infolgedessen stellt das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung von Abwasser mit Hilfe von Mikrobenzellen ein bemerkenswert gutes Verfahren dar.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Mikrobenzellen gehören einem breiten Bereich verschiedener Arten von Mikrobenzellen an. Dazu gehören beispielsweise verschiedene Hefen, wie Saccharomyces-Hefen, die in der Nahrungsmittel- oder Brauindustrie verwendet werden, Mycotorula japonica oder Torulopsis utilis, die bei der Reinigung von Holzzellstoff- Sulfitablauge oder bei der Herstellung von Proteinen aus Erdolgezüchtet werden, verschiedene Grünalgen, wie Chlorella oder Scenedesmus und verschiedene Bakterien. Diese Zellen müssen nicht stets notwendigerweise rein sein, sondern können auch Gemische aus zahlreichen verschiedenen Arten von Mikrobenzellen sein.
  • Infolgedessen kann ein Zellgemisch aus verschiedenen Organismen, wie agglomerierter Klärschlamm, der in großer Menge bei dem Aktivschlammverfahren gebildet wird, das als eines der biologischen Verfahren zur Behandlung von Abwasser angewendet wurde, als Ausgangsmaterial zur Herstellung von wasserunlöslichen Körnern aus Mikrobenzellen gemäß der Erfindung verwendet werden.
  • Wenn die Mikrobenzellen einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur von etwa 70 bis 90 C unterworfen werden, tritt gewöhnlich eine Erscheinung ein, die "Hitzedenaturierung" genannt wird und mit einer Verminderung der Stoffwechselaktivität verbunden ist. Bei einer Erhöhung der Temperatur werden die Zellen allmählich soweit zusammengelagert, daß sie ins Wasser unlöslich sind.
  • Erfindungsgemäß werden diese Eigenschaften von Mikrobenzellen ausgenutzt und es wird auf diese Weise ein in wasserunlösliches Ädsorptionsmittel geschaffen, das aus thermisch agglomerierten Körnern besteht, die durch Hitzebehandlung erhalten wurden.
  • Die Erfindung wird durch die nachstehend beschriebenen Beispiele näher erläutert.
  • Beispiel ? Ein Beispiel für die Herstellung von wasserunlöslichen Körnern unter Verwendung von Hefe (Bäckerhefe, Saccharomyces cerevisiae) wurde nachstehend durchgeführt. Getrocknete Körner aus den Hefezellen werden erhalten, indem eine wässrige Suspension der Hefezellen, die durch aerobe Züchtung nach einem üblichen Verfahren erhalten wurden, durch eine Druckdüse in Luft niederer Temperatur eingesprüht oder dispergiert wird, oder indem sie durch einen Extrusionsgranulator extrudiert wird.
  • Das Verfahren zur Herstellung getrockneter Körner aus Hefezellen ist bereits gut bekannt und auf diese Weise wurde bereits getrocknete Bäckerhefe in körniger Form mit Wachstumsaktivität in verschiedenen Ländern der ganzen Welt hergestellt. Handelsübliche getrocknete körnige Hefe wird jedoch so behandelt, daß sie für ihren Anwendungszweck in Wasser löslich gemacht wird und wenn die Körner mit Wasser behandelt werden, werden die sie bildenden Hefezellen sofort in dem Wasser in Form einzelner Zellen dispergiert.
  • Wenn jedoch Körner einer handelsüblichen Bäckerhefe mit einem Durchmesser von etwa 0,5 bis 1 mm einer Wärmebehandlung in gasförmigem Stickstoff bei erhöhter Temperatur oberhalb beispielsweise 2150C mit Hilfe eines elektrischen Drehofens oder dergleichen unterworfen wurden, wurden Körner aus Hefezellen erhalten, die in Wasser unlöslich waren. Bei der Herstellung von Körnern aus Hefezellen, die in Wasser unlöslich sind, ist die Behandlungstemperatur ein wesentlicher Faktor. Die Wasserlöslichkeit von Körnern, die bei einer Temperatur unterhalb 210° C gebildet wurden, erhöht sich bei einer Erniedrigung der Behandlungstemperatur. Wenn beispielsweise die Behandlung während einer Stunde bei 1700C durchgeführt wird, werden die Körner fast vollständig in Wasser gelöst bzw. dispergiert.
  • Die Körner aus Hefezellen, die durch die Behandlung bei einer Temperatur oberhalb 2150C erhalten wurden, sind ausreichend fest, so daß sie kaum durch übliche Handhabungsvorgänge zerstört werden und ihre Gestalt wird auch dann nicht verändert, wenn sie in Wasser suspendiert werden.
  • Das gleiche gilt nicht nur für Hefen, sondern auch für Algen und Bak--terien, und getrocknete Körner aus Algen und Bakterien, die nach dem üblichen Verfahren hergestellt wurden, können danach einer Behandlung bei einer Temperatur von mehr als 2150C unterworfen werden, um in Wasser unlösliche Körner herzustellen.
  • Beispiel 2 Nachstehend wird ein Beispiel für die Herstellung von in Wasser unlöslichen Körner aus den Zellen von Chlorella ellipsoidea, einer~ Grünalge, gezeigt. Auf ein handelsübliches Pulver aus den Zellen, das durch waschen mit Wasser und anschließendes Trocknen bei 50 C nach der Züchtung erhalten worden war, wurde tropfenweise Wasser aufgesprüht und das mit Wasser besprühte Produkt wurde durch rollende Bewegung auf einer Platte unter Bildung von Körnern mit einem Durchmesser von 1 bis 2 mm agglomeriert. Wenn diese Körner in Wasser gegeben werden, werden sie sofort in Form einzelner Zellen dispergiert und gelöst. Wenn jedoch diese Körner einer einstündigen Wärmebehandlung bei 218°C unter gasförmigem Stickstoff in einem elektrischen Drehofen unterworfen wurden, so wurden sie in Wasser unlöslich. Die so gebildeten Körner aus Grünalgeh die in Wasser unlöslich sind, werden durch übliche Handhabungsvorgänge in Wasser nicht zerstört.
  • Beispiel 3 Nachstehend wird ein Verfahren zur Herstellung von in Wasser unlöslichen Körnern aus Zellen von Micrococcus lysodeikticus, einem Bakterium, gezeigt. Körner mit einem Durchmesser von 1 bis 2 mm wurden durch Sieben eines handelsüblichen lyophilisierten flockigen Produkts erhalten. Die Körner wurden leicht dispergiert und in Wasser gelöst, wenn sie in Wasser gegeben wurden. Wenn jedoch die Körner einer thermischen Behandlung unter gasförmigem Stickstoff bei einer Temperatur von 2150C während einer Stunde in einem elektrischen Drehofen unterworfen wurden, wurden wasserunlösliche Körner erhalten, die durch übliche Handhabungsvorgänge in Wasser nicht zerstört wurden.
  • Beispiel 4 8,5 g in Wasser unlösliche Körner aus Hefezellen wurden hergestellt, indem getrocknete Körner aus Zellen von Bäckerhefe mit einem Durchmesser von etwa 0,5 bis 1 mm (die getrocknete Bäckerhefe war mit Hilfe des 5 prühtro oknungsverfahrens erhalten worden) einer Wärasbehandlung in gasförmigem Stickstoff in einem elektrischen Drehofen bei 220 0C während einer Stunde unterworfen wurden. Diese Körner wurden dann in Wasser suspendiert und ein Glasrohr mit einem Innendurchmesser von 9 mm wurde unter Bildung einer Säule einer Höhe von 34 cm mit der Suspension gefüllt.
  • Durch diese Säule wurde kontinuierlich eine große Menge Wasser geleitet, das Kadmium in einer Cd-Konzentration von 10 ppm enthielt (als CdCl2), und die Konzentration des Cd-Ions in dem abströmenden Wasser wurde durch Atomadsorptionspektrometrie analysiert. Der Abstrom wurde in Fraktionen von 500 ml aufgefangen. Die Strömungsrate des Abstroms durch die Säule wurde so variiert, daß sie einmal 500 ml Volumen des Abstroms pro 15 minuten und einmal 500 ml Volumen des Abstroms pro 60 Minuten betrug.
  • Die Analysenwerte des Cd-Gehalts in dem Abstrom für jeden dieser Fälle sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
  • Tabelle 1 Abstrom- Cd-Konzentration in dem Abstrom (ppm) Fraktion Fließrate 500ml/15 Min. Fließrate 500ml/60 Min.
  • (500 ml) Nr.
  • 1 0.52 0.03 2 0.35 0.03 3 0.29 <0.02 4 0.23 <0.02 5 0.20 < 0.02 6 0.20 < 0.02 7 0.20 < 0.02 8 0.20 <0.02 9 0.20 < 0.02 10 0.20 < 0.02 11 0.23 0.07 12 0.29 0.20 13 0.44 0.36 14 0.55 0.47 15 0.76 0.76 16 1.10 1.00 17 - 1.47 18 - 2.46 19 - 3.20 Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, tritt bei jeder der Fließraten eine gute Entfernung von Kadmium ein, speziell jedoch bei der Fließrate von 500 ml/60 Minuten lagen die Kadmiumkonzentrationen den ersten 5 Litern des Abstromvolumens nahe der Nachweisgrenze (0,02 ppm) oder darunte-r.
  • Bei einer Fließrate von 500 ml/60 Minuten beträgt die berechnete Menge des an der Säule adsorbierten Cd 90 mg bis zu der Fraktion Nr. 19 (Behandlung von 9,5 Liter des ursprünglich eingesetzten Wassers). Die eingefüllte Menge der Körner von Hefezellen beträgt 8,5 g, so daß die Sättigungsw sorptionskapazität der Säule für Cd2+-ivn zu 1,1 tjD berechnet wird.
  • In der Ausführungsform, in der die Fließrate 500 ml/15 Minuten beträgt, entspricht die Kadmium-Mindestkonzentration von 0,20 ppm in dem Abstrom 98 % der Entfernungsrate, weil die Cd-Konzentration des ursprünglich eingesetzten Wassers 10 ppm beträgt. Die Querschnittsfläche der Säule 2 beträgt 0,63 cm , so daß eine Fließrate von 500 ml/15 Minuten einer hohen 2 Rate von 3,2 1/cm /Stunde entspricht.
  • Beispiel 5 Getrocknete Körner von Bäckerhefezellen mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1 mm, die gleichen, die in Beispiel 4 verwendet wurden, wurden unlöslich gemacht, indem sie in de vorliegenden Versuch einer Wärmebehandlung in gasförmigem Stickstoff bei einer weit höheren Temperatur von 270°C während einer Stunde in einem elektrischen Drehofen unterworfen wurden.
  • 5,5 g der so erhaltenen in Wasser unlöslichen Körner von Hefezellen wurden in Wasser suspendiert und mit der Suspension wurde ein Glasrohr mit einem Innendurchmesser von 9 mm gefüllt. Die Höhe der Kolonnenfüllung betrug 27 cm.
  • Durch die Säule wurde wie im Beispiel 4 Wasser mit einem Gehalt an 10 ppm Cd2+, Ion (als Konzentration des Kadmiumatoms) kontinuierlich geleitet.
  • 500 ml des erhaltenen Abstroms wurden in jeder Fraktion aufgefangen und die Konzentration des Cd-Atoms ¢Ions) wurde in jeder Fraktion bestimmt.
  • Die Ergebnisse, die mit zwei verschiedenen Fließraten durch die Säule erhalten wurden, sind in Tabelle 2 gezeigt.
  • Daraus ist ersichtlich, daß Cd in wirksamer Weise entfernt wird, selbst wenn die Hefe bei 2700 C behandelt wird. Die Cd-Mindestkonzentration von 0,08 ppm bei einer Fließrate von 500 ml/56 htinuten entspricht einer 99,2 0/aigen Entfernung von Cd, weil die Cd-Konzentration in dem urspriinglich eingesetzten Wasser 10 ppm beträgt. Bei einer Fließrate von 500 ml/ 56 Minuten wird die Menge der an der Säule adsorbierten Cd-Atome(lönen)als 40 mg berechnet, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem 4,5 1 des ursprünglich eingesetzten, 10 ppm Cd enthaltenden Wassers, behandelt sind (Fraktion Nr. 9).
  • Tabelle 2 Abstrom- Cd-Konzentration in dem Abstrom (ppm) Fraktion Fließrate 500 ml/16 Min. Fließrate 500 ml/56 Min.
  • (500 ml) Nr.
  • 1 0.18 0.15 2 0.14 0.08 3 0.13 0.08 4 0.11 0.08 5 0.24 0.11 6 0.56 0.42 7 1.02 1.35 8 1.70 3.00 9 - 5.10 Nach diesen Werten beträgt Nachdie Sättigungs-Adsorptionskapazität von bei 270°C behandelte Hefe gegenüber Cd2+-Ion 0,73%.
  • Die Sättigungs-Adsorptionskapazität von bei 220°C behandelter Hefe gegenüber Cd ist höher als die der bei 2700C behandelten Hefe. Die bei 2200C erhaltenen Körner enthalten jedoch wasserlösliche organische Substanzen in höheren Mengen als bei höherer Temperatur erhaltene Körner und der Abstrom ist mehr oder wenig gelblich verfärbt, so daß es nachteilig sein kann, die bei niederer Temperatur behandelten Hefezellen zu verwenden. Wenn eine Säule mit den in diesem Beispiel verwendeten Körnern, die durch 13ehandlung bei 2700C erhalten worden waren, gefüllt wurde, so war der Abstrom kaum verfärbt und durchsichtig.
  • Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Temperatur bei der Wärmebehandlung von Mikrobenzellen und den Eigenschaften der Körner als Adsorptionsmittel. Je niedriger die Temperatur der Wärmebehandlung ist, desto besser ist die Adsorptionswirksamkeit. Die Wasserunlöslichkeit der Körner wird jedoch bei niedriger Temperatur vermindert. Durch Erhöhung der Temperatur bei der Behandlung von ?v~ikrobenzellen wird die Wasserunlöslichkeit der erhaltenen Körner verbessert, wenn die Temperatur jedoch zu stark erhöht wird, können die Mikrobenzellen karbonisiert werden, wodurch ihre Adsorptionswirksamkeit vermindert wird. Die hraximaltemperatur für die Wärmebehandlung von l'rikrobenzellen, die bei der praktischen Durchführung bevorzugt wird, liegt bei etwa 270°C. Wenn diese Temperatur oberhalb 3000C liegt, können die Körner kaum noch als dsorptionsmittel verwendet werden.
  • Beispiel 6 Nachstehend wird ein Beispiel für die Gewinnung xron Schwermetallen aus Metall-adsorbierender Hefe gezeigt. Durch die gleiche Säule, wie sie in Beispiel 5 verwendet wurde, wurde eine 10 p#pm Cd enthaltende wässrige Lösung mit einer Fließrate von 500 ml/56 Minuten geleitet und als die Cd-Konzentration im Abstrom 5,1 ppm betrug, wurde eine wässrige Lösung von Chlorwasserstoffsäure mit einem pH-Wert von 2,0 anstelle der wässrigen Cd-Lösung durchgeleitet.
  • Eine 100 ml-Fraktion des Abstroms wurde anschließend zweimal aufgefangen und die Cd-Konzentration in den beiden aufgefangenen Fraktionen wurde durch Analyse bestimmt. Es wurde gefunden, daß die Cd-Kontentration in der ersten 130 ml-Fraktion 240 ppm betrug, wodurch angezegt wurde, daß Cd in sehr konzentrierter Form eluiert worden war. In der zweiten 100 ml-Fraktion betrug die Cd-Konzentration 70 ppm. Es ist ersichtlich, daß insgesamt 31 mg Cd in der ersten und der zweiten 100 ml-Fraktion eluiert und gewonnen wurden.
  • Vor dem Durchleiten von Chlorwasserstoffsäure durch die verwendete Säule betrug die Menge des adsorbierten Cd 40 mg. Es ist daher ersichtlich, daß die Wiedergewinnung in einem hohen Verhältnis von 78 % erfolgt.
  • Wie in diesem Beispiel erläutert wird, werden die Schwermetalle von den Körnern desorbiert, wenn die Körner aus Hefezellen, an denen Schwermetallionen adsorbiert wurden, mit einer Säure, wie verdünnter Chlorwassep stoffsäure, behandelt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Behandlung von Schwermetall enthaltendem Abwasser können die in körniger Form vorliegenden Hefezellen wiederholte Male verwendet werden. Auch wenn verbrauchte Körner aus Hefezellen verworfen werden sollen, kann dies in sicherer Weise erfolgen, da die Schwermetalle von den verbrauchten Körnern von Hefezellen desorbiert werden können.
  • Beispiel 7 Wie in Beispiel 4 wurde Abwasser, das Quecksilber, Silber oder Nickel enthielt, mit Hilfe des Säulen-Aisorptionsverfahrens behandelt.
  • Ein Glasrohr mit einen Innendurchmesser von 9 mm wurde mit 8,5 g Körnern mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1 mm aus Bäckerhefezellen gefüllt, die bei 220°C unlöslich gemacht worden waren. Durch dieses Glasrohr wurde eine wässrige Lösung von C12, AgN03 oder NiC12 mit einer Metallkonzentration von 10 ppm in einer Fließrate von 500 ml/60 Minuten geleitet. Dabei wurde jedes dieser I£etalli/onen durch Adsorption mit einer ähnlichen oder noch verbesserten Adsorptionswirksamkeit als im Fall von Kadmium entfernt. Das ursprünglich eingesetzte Wasser hatte einen Gehalt von10 ppm des jeweiligen NIetallions und wurde so lange durch die Säule geleitet, bis die Konzentration in dem Abstrom einen Wert im Bereich von 1 bis 2 ppm annahm. Es wurde gefunden, daß pro 1 g der wärmebehandelten Körner von Hefezellen 69 mg Hg, 28 mg Ag und 9,0 mg Ni2+adsorbiert wurden. Die Metallkonzentration wurde durch Atomadsorotionsspektrometrie analysiert Nach dem gleichen Verfahren wurden auch Mn-, Fe-, Zn-, Cr-, Al-, Pb-, Cu- und Co-Iönen in sehr wirksamer Weise durch Adsorption entfernt.
  • Beispiel 8 Nachstehend wird ein Beispiel beschrieben, in welchem eine Farbstoffbase Methylviolett (C.I. 42535) mit Hilfe von wasserunlöslichen Körnern aus Hefezellen entfernt wurde.
  • Wie in Beispiel 4 wurde ein Glasrohr mit einem Innendurchmesser von 9 mm mit 5,0 g'Körnern aus Bäckerhefezellen mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1 mm gefüllt, die durch Hitzebehandlung bei 220°C unlöslich gemacht worden waren. Durch die Säule wurde eine wässrige Lösung, die 13 ppm Methylviolett enthielt, (die Lösung hatte eine Adsorption von 2,0 pro 1 cm Länge des Lichtwegs bei einer Wellenlänge von 585 nm) mit einer Fließrate von 500 ml/60 Minuten geleitet. Wenn die Adsorption bei 585 nm (Länge des Lichtwegs 1 cm) in dem Abstrom einen Wert von 0,30 annahm, zeigte sich, daß die Menge des adsorbierten Farbstoffes 51 mg pro 1 g der wärmebehandelten Körner von Hefezellen betrug.
  • Beispiel 9 In diesem Beispiel wurde Ag in wässriger Lösung mit Hilfe von wasserunlöslichen Körnern aus Algenzellen entfernt.
  • Ein Glasrohr mit~einem Innendurchmesser von 9 mm wurde mit 4,2 g von in Wasser unlöslichen Körnern von Chlorella ellipsoidea mit einem Durchmesser von 1 bis 2 mm gefüllt, die durch Wärmebe'handlung bei 2200C wie in Beispiel 2 erhalten worden waren. Eine wässrige Lösung, die AgN03 in einer Konzentration von 10 ppm, bezogen auf das Metallatom, enthielt, wurde in einer Fließrate von 500 ml/75 Min. durch die Spule geleitet.
  • Wenn die Konzentration des Ag los in dem Abstrom einen Wert von 2,0 ppm annahm, waren 22 mg Silber pro 1 g der thermisch behandelten Körner von Chlorella durch Adsorption entfernt worden. Die Analyse der Silberkbnzentration wurde durch Atomadsorptionsspektrometrie durchgeführt.
  • Beispiel 10 Nachstehend wird ein Beispiel gezeigt, in welchem die Farbstoffbase Methylviolett mit Hilfe von wasserunlöslichen Grünalgenkörnern entfernt wurde.
  • Ein Glasrohr mit einem Innendurchmesser von 9 mm wird« mit 5,0 g der in Wasser unlöslichen Körner mit einem Durchmesser von 1 bis 2 mm gefüllt, die aus Chlorella ellipsoidea bestanden, die nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren bei 230°C unlöslich gemacht worden warein. Eine wässrige Lösung, die 5,2 ppm Methylviolett enthielt, wurde in einer Fließrate von 190 ml/10 Minuten durch die Säule geleitet. Wenn die Konzentration des Farbstoffes in dem Abstrom sich auf 0,80 ppm erhöhte, zeigte sich, daß die Menge des alsorbierten Farbstoffes 25 mg pro 1 g der wärmebehandelten Chlorella betrug.
  • Beispiel 11 Nachstehend wird ein Beispiel beschrieben, in welcheen Kadmium enthaltendes Abwasser unter Verwendung von in Wasser unlöslichen Körnern aus Bakterienzellen behandelt wurde.
  • Ein Glasrohr mit einem Durchmesser von 10 mm wurde mit 8,0 g Körnern mit einem Durchmesser von 1 bis 2 mm aus den Zellen von Micrococcus lysodeikticus gefüllt, die durch Wärmebehandlung bei 215°C nach dem Verfahren gemäß Beispiel 3 unlöslich gemacht worden waren. Eine 10ppm CdCl2 (angegeben als Konzentration des Metallatoms) enthaltende wässrige ge Lösung wurde in einer Fließrate von 500 mol /75 Minuten durch die Säule geleitet.
  • Die Menge des an den Bakterienkörnern aS sorbierten Cd wurde zu dem Zeitpunkt, zu det die Konzentration an den Cd-Ionen in dem Abstrom einen Wert von 1,0 ppm annahm, zu 13 mg pro 1 g der Bakterienkörner festgestellt.
  • Beispiel 12 Nachstetend wird ein Beispiel gegeben, in welchem die Farbstoffbase Methylviolett mit Hilfe von in Wasser unlöslichen Körnern von S^icrococcus lysodeikticus entfernt wird.
  • Ein Glasrohr mit einem Durchmesser von 10 mm wurde mit 4,4 g von in Wasser unlöslichen Körnern mit einem Durchmesser von 1 bis 2 mm des Bakteriums gefüllt, die durch Behandlung bei 215°C nach dem in Beispiel 3 beschriebenen Verfahren hergestellt worden waren. Eine 5,8 ppm des Farbstoffes enthaltende wässrige Lösung wurde in einer Fließrate von 70 ml/ 10 Minuten durch die Säule geleitet. Es wurde gefunden, daß die Menge des Farbstoffes, die adsorbiert wurde, bis der Abstrom einen Wert von 1,0 ppm annahm, 32 mg pro 1 g der wasserunlöslichen Körner aus den Bakterienzellen betrug.

Claims (7)

PATENTANSPRÜCHE
1. Adsorptionsmittel, bestehend aus durch Wärmebehandlung agglomerierten Körnern aus Mikrobenzellen.
2. Adsorptionsmittel nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t,- daß als Mikrobenzellen Zellen einer Hefe, einet Grünalge oder eines Bakteriums vorliegen.
3. Verfahren zur Herstellung eines Adsorptionsmittels nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß Mikrobenzellen bei einer Temperatur von 215 bis 2700C behandelt und vor oder nach der Wärmebehandlung zu Körnern agglomeriert werden.
4. Verwendung eines Adsorptionsmittels nach Ansprüchen 1 bis 3 zur Behandlung von Abwasser.
5. Verwendung nach Anspruch 4 zur Entfernung von Schwermetallen aus dem Abwasser.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das zu entfernende Schwermetall mindestens eines der Metalle Cd, Hg, Ni, Ag, #n, Fe, Zn, Cr, Al, Cu, Pb und Co ist.
7. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß Farbstoffe aus dem Abwasser entfernt werden.
DE2404562A 1973-02-12 1974-01-31 Adsorptionsmittel und seine verwendung zur abwasserbehandlung Pending DE2404562A1 (de)

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