DE2401654C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Aluminium - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von AluminiumInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung von Aluminium aus Äiuminiuin-Legierungcr.
durch Zentrifugieren bei kontrollierter Abkühlung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Verfahren zur Raffination von Aluminium-Legierungen durch Zentrifugieren gehören zum Stand der Technik
(Zeitschrift »Aluminium«, 48. Jahrgang, 1972, S. 372 bis 376). Dieses bekannte Verfahren bezieht sich auf die
Anreicherung von Aluminium-Silizium-Rohlegierungen, wobei aus einer teilcrstarrten Schmelze durch
Zentrifugieren eine flüssige, aluminiumreiche Phase von einer bereits erstarrten siliziumrcichcn Phase ge-Irennt
wird. Die Zentrifuge besitzt an ihrem Außenumfang eine vor dem Zentrifugieren zu entfernende
Trommelwand. Vor dem Zentrifugieren ist die Bildung eines zusammenhängenden Skeletts fester Primärkristalle
erforderlich.
Ausgehend von dem bekannten Prinzip des Zentrifugieren
hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von
Aluminium, insbesondere Reinaluminium zu entwikke!n. Ausgangspunkt dieser Aluminiumdarstellung sollen
vorhandene minderwertige Aluminium-Legierungen sein.
Verfahrensmäßig wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Al-X-Legierung
ausgewählt wird, deren Komponente X ein höheres spezifisches Gewicht als Aluminium hat und die mit
Aluminium ein Eutektikum bildet, wobei die Zusammensetzung der Ausgangs'egierung auf der aluminiumreichen
Seite des Eutektikums liegt, und daß diese Legierung — nachdem sie erschmolzen und zentrifugiert
ist — unter Einfluß der Zentrifugalkraft stehend von innen nach außen abgekühlt wird. Die Komponente X
kann ein Element mit einem höheren spezifischen Gewicht sein oder aber eine Verbindung, welche erst nach
der Reaktion mit einem vorhandenen oder zugegebenen dritten Element das gewünschte höhere spezifische
Gewicht als die flüssige Aluminiumschmelze aufweist. So ist es vorteilhaft, in der Aluminiumschmelze enthaltene
Verunreinigungselemente, wie Eisen und Silizium, durch Zugabe von Drittelementen auszufällen. Zur Entfernung
von Eisen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, Zink zuzugeben, wodurch feste Mehrstoffverbindungen
entstehen, die ein höheres spezifisches Gewicht haben, als die flüssige Aluminiumschmelze. Zur Entfernung
von Silizium kann Blei zugegeben werden, welches zumindest einen Teil des unerwünschten Siliziums auswäscht.
Zur Erzwingung des gewünschten Temperaturgradienten wird die zentrifugierte Schmelze nach außen
weitgehend gegen Wärmeabfuhr isoliert und auf die innenliegende Oberfläche der Schmelze Kühlmittel aufgeb'.asen.
Vorzugsweise wird als Kühlmittel Luft verwendet.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren auf Aluminium-Kupfer-Legieiiingen mit einem Kupfergehalt
von weniger als 10%, insbesondere weniger als 5°/o angewendet.
Gute Ergebnisse wurden auch bei der Anwendung des Verfahrens auf Aluminium-Legierungen des Typs
Al-Zn-Mg erzielt.
Eine bevorzugte Vorrichtung <;ur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens weist koaxial in einer nach außen wärmeisolierten trommeiförmigen Zentrifuge
eine Abkühlvorrichtung auf. Vorzugsweise besteht die Abkühlvorrichtung aus einem sich über die Länge
der Zentrifugentrommel erstreckenden Zylinder, der radial nach außen gerichtete Austrittsöffnungen aufweist.
In der bevorzugten Ausführungsform sind auf dem Innenmantel der wärmeisolierten Zentrifuge mit Abstand
voneinander und in Axialrichtung verlaufend, radial nach innen gerichtete, keilförmige Elemente angeordnet.
Diese Elemente verhindern eine Lunkerbildung des erstarrenden Aluminiums.
In der bevorzugten Ausführungsform ist der Winkel der keilförmigen Elemente und der Abstand der keilförmigen
Elemente voneinander so gewählt, daß zwischen den keilförmigen Elementen rechteckige Aluminiumblöcke
erstarren. Diese Aluminiumblöcke können nach Abtrennen der verunreinigten Schwermetallschicht
leicht dem Walzvorgang zugeführt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausiühmngsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemä-Be Vorrichtung,
F i g. 2 im Querschnitt schematisch die Abkühlbedingungen
und
F i g. 3 einen Querschnitt der F i g. 1 in einer abgewandelten Ausführungsform.
Die in F i g. 1 bis 3 gezeigte Vorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einer trommeiförmigen Zentrifuge !,deren A-ißenmar,-
te! und -ieren Stirnflächen aus Stahl und aus einem wärmeisolierenden
Material, wie Kaolin, besteht. Es können auch als Isolierschicht Kieselgursteine verwendet
werden. Die isolierte innenflache des Zylinders i ist mit la bezeichnet, in der Zentrifuge 1 befindet sich ir.
Achsrichtung verlaufend die Abkühlvorrichtung 3. Diese Abkühlvorrichtung 3 besteht aus einem länglichen
Zylinder, der radial nach außen gerichtete Austrittsöffnungen 6 aufweisi. Die Abkühlbedingungen sind in
F i g. 2 schematisch dargestellt. Als Abkiihlmedium kann Preßluft verwendet werden.
Die in der Zentrifuge befindliche Schmelze ist mit 2
bezeichnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind in der Zentrifuge 1 in axialer Richtung verlaufende, keilförmige
Elemente 4 angeordnet, die einerseits eine Lunkerbildung verhindern und zum anderen unmittelbar zu
auswalzbaren Aluminiumblöcken 5 führen. Die keilförmigen Elemente bestehen aus wärmeisoliertem Stahl.
Zur Wärmeisolierung kann wieder eine Kaolinschicht verwendet werden.
Als Beispiel soll das erfindungsgemäbe Verfahren an Hand einer Aluminium-Kupfer-Legierung beschrieben
werden. Kupfer weist ein höheres spezifisches Gewicht als Aluminium auf und bildet bei 5480C mit Aluminium
ein Eutektikum. Dieses Eutektikum liegt bei 33 Gewichtsprozent Kupfer und 77 Gewichtsprozent Aluminium.
Der erfindungsgemäßen Lehre folgend wird eine Ausgangslegierung gewählt, die auf der aluminiumreichen
Seite des Eutektikums liegt, das heißt z. B. eine Ausgangslegierung mit 4% Kupfer und 96% .Aluminium.
Durch das Zentrifugieren unter kontrollierter Abkühlung von innen soll aus dieser Ausgangslegierung
Reinaluminium hergestellt werden. Als Nebenprodukt fällt außerdem die Legierung mit euiektischer Zusammensetzung
an.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lehre besteht darin, daß aus einer minderwertigen Ausgangslegierung
durch ein einfaches mechanisches Separationsvenahrun
hochwertiges Reinaluminiiim gewonnen ν erden kann.
Hierzu 1 Blatt ?.eichnu:is.ef
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Aluminium aus Aluminium-Legierungen durch Zentrifugieren bei
kontrollierter Abkühlung, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Al-X-Legierung ausgewählt wird, deren Komponente X ein höheres spezifisches
Gewicht als Aluminium hat und die mit Aluminium ein Eutektikum bildet, wobei die Zusammensetzung ι ο
der Ausgangsschmelze auf der aluminiumreichen Seite des Eutektikums liegt, und daß diese Schmelze,
während sie unter Einfluß der Zentrifugalkraft steht, von innen nach außen abgekühlt wird.
2. Vei fahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Kühlmittel auf die Innenoberfläche der unter Zentrifugalkraft stehenden Schmelze geblasen
wird
S. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aluminiumschmelze
vorhandene Verunreinigungselemente, wie Eisen und Silizium, durch Zugabe von Drittelementen ausgefällt
werden.
4. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 auf Aluminium-Kupfer-Legierungen
mit einem Kupfergehalt von weniger als 10%, insbesondere weniger als 5%.
5. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß koaxial in einer nach autien wärmeisolierten Zentrifuge (1) eine auf die
Innenfläche (2a) der zentrifugierten Schmelze (2) ausgerichtete Abkühi vorrichtung (3) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlvorrichtung (3) aus einem
sich über die Länge der Zentrifuge (1) erstreckenden Zylinder besteht, der radial nach außen gerichtete
Austrittsöffnungen (6) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß aul dem Innen.iiantel (la) der
wärmeisolierten Zentrifuge (t) mit Abstand voneinander, sich axial erstreckende, radial und keilförmig
nach innen gerichtete Elemente (4) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel der keilförmigen Elemente
(4) und der Abstand der keilförmigen Elemente (4) voneinander so gewählt sind, daß zwischen ihnen
rechteckige Blöcke (5) erstarren.
Priority Applications (10)
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