DE239528C

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Publication number: DE239528C
Application number: DENDAT239528D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

.— M 239528 KLASSE 5 b. GRUPPE

PAUL HOFFMANN'in EISERFELD, Sieg.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Februar 1910 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mittels welcher Preßluftbohrhämmer dem Fortschritt des Abbohrens entsprechend vorgeschoben und stets mit dem gleichen Druck gegen das abzubohrende Gestein gepreßt werden. Bei den bekannten Vorschubvorrichtungen ist der Hammer bei größtem Ausschube am geringsten geführt, da alsdann der Kolben der Vorschubvorrichtung nur an zwei

ίο dicht nebeneinander liegenden Stellen abgestützt ist. Es sind auch Bohrhämmer bekannt, welche in einer Schutzhülse vorgeschoben werden. Bei diesen ist der Vorschub von der Länge des Hammers abhängig, also stark begrenzt.

Der Erfindungsgegenstand ist nun derart ausgebildet, daß in einem beliebig langen Vorschubzylinder ein stufenförmig abgesetzter Tauchkolben eingesetzt ist. Durch die Stirnflächen des Zylinders ist sowohl der stärkere Kolbenteil, auf welchem der Hammer aufgesetzt wird, als auch der schwächere Kolbenteil oder die Kolbenstange hindurchgeführt, die einen Handgriff trägt, womit die Bewegung des Vorschubkolbens geregelt werden kann. Der wirksame Druck auf die Rückfläche des Hammers ist gleich dem Produkt aus der durch den Tauchkolben gebildeten Ringfläche und dem Admissionsdruck der Preßluft. Durch Verringerung der Differenz zwischen den beiden Kolbendurchmessern läßt sich die Vorrichtung leicht auch bei hohem Preßluftdruck für den gleichen Anpressungsdruck anpassen, ohne den Durchmesser des Vorschubzylinders auf ^: Kosten der Stabilität verkleinern zu müssen.

Während bei den bekannten Vorrichtungen ein selbsttätiges Stillsetzen des Hammers bei Vollendung des Ausschubes nur durch eine äußere Knaggensteuerung o. dgl. erreicht werden könnte, ist bei dem Erfmdungsgegenstände dies durch die innere Ausbildung des Tauchkolbens erreicht worden. Der Zutritt der Luft zum Hammer erfolgt durch Löcher, welche in der Wandung des durchbohrten stärkeren Kolbens dicht an dem Stufenabsatz vorgesehen sind. Sobald nun der Tauchkolben soweit vorgeschoben ist, daß die Zutrittslöcher von der Kolbenführung in der vorderen Zylinderstirnfläche abgedeckt werden, ist der Luftzutritt zum Bohrhammer abgesperrt und der Hammer stillgesetzt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar in einem Längsschnitt.

In dem Vorschubzylinder a, der durch eine Kupplung k an einer Bohrsäule ο. dgl. befestigt werden kann, ist der stufenförmig abgesetzte Tauchkolben b in den Führungen c und d der Stirnseiten des Zylinders verschiebbar angeordnet. An dem äußeren Ende des schwächeren Kolbens ist ein Handgriff f vorgesehen und an dem nach außen hindurchtretenden stärkeren Kolben der Hammer e befestigt. Der Hammer e erhält die Frischluft durch den Kanal i, der in dem hohlen, starkeren Kolbenteil mündet, ' in welchen die

bei g in den Zylinder eintretende Druckluft durch die nahe an dem stufenförmigen Absatz vorgesehenen Löcher h eintritt. Der schwächere Teil des Kolbens kann ebenfalls hohl oder auch voll ausgeführt werden. Sobald die Löcher h in die Führung d. eintreten, wird die Frischluft abgesperrt und der Hammer zum Stillstand gebracht.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Kolbenvorschubvorrichtung, insbesondere für Preßluftbohrhämmer, bei welcher der Hammer an dem durch die vordere Dichtung des Vorschubzylinders hindurchgeführten durchbohrten Kolben befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben als ein stufenförmig abgesetzter Tauchkolben ausgebildet ist, dessen schwächerer Kolbenteil durch die hintere Dichtung des Vorschubzylinders hindurchgeführt ist und einen Handgriff trägt, mittels dessen der Bohrhammer entgegen dem auf dem Kolben herrschenden Druck bewegt werden kann.
2. Kolbenvorschubvorrichtung nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wandung des Tauchkolbens in nächster Nähe des stufenförmigen Absatzes Löcher vorgesehen sind, durch welche das Druckmittel zum Arbeitszylinder geführt und durch deren Abdeckung beim Durchgang durch die vordere Kolbenführung am Ende des Vorschubes die Druckmittelzuführung selbsttätig unterbrochen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.