DE2365214C2 - Vorrichtung zur automatischen qualitativen Bestimmung toxischer Stoffe im Wasser - Google Patents
Vorrichtung zur automatischen qualitativen Bestimmung toxischer Stoffe im WasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen qualitativen Bestimmung toxischer Stoffe im "
Wasser, insbesondere in Gewässern und Abwässern, mit einem ringförmigen Becken mit angenähert ovalem
Längs- und viereckigem Querschnitt für strömendes Wasser, in das Fische ersetzbar sind, und mit Mitteln
zum Auslösen eines Signals, wenn die Fische durch die b0
Einwirkung der im Wasser befindlichen toxischen Stoffe ein gestörtes Verhalten zeigen.
Aus der DE-OS 21 64 702 ist eine derartige Vorrichtung bekannt. Dabei wird in einem arenaförmigen
Becken eine Wasserringströmung erzeugt, in die hl
Fische eingesetzt werden, deren Verhalten im Hinblick auf das eventuelle Vorhandensein toxischer Stoffe im
Wasser beobachtet wird. Bei dem bekannten Verfahren wird die Feststellung ausgenutzt daß sich in eine
Wasserströmung eingesetzte Fische naturgemäß gegen die Strömung stellen (positive Rheotaxis).
Wenn nun in dem strömenden Wasser toxische Stoffe
enthalten sind, die zu einer Vergiftung der Fische führen, wird deren Verhalten frühzeitig gestört Dieses wird
dadurch erkennbar, daß die Fische in diesem Zustand ihren relativen Standort im Raum während der
Wasserringströmung nicht ausreichend fixieren können. Sie werden mit der Strömung versetzt Stoßen sie dabei
auf ein Hindernis, so wird ein Fluchtreflex ausgelöst
Bei der bekannten Vorrichtung ist in das Becken ein Reaktionsgitter als hintere Testraumbegrenzung eingesetzt Das Berühren dieses Reaktionsgitters mit der
Schwanzflosse löst bei den toxisch geschädigten Testfischen einen Fluchtreflex aus, der in einem oder
mehreren Schwanzschlägen resultiert Die Aufgabe des mechanischen Fühlenmittels besteht darin, diese Kraftstöße aufzunehmen, die über einen dynamischen
Druckaufnehmer in elektrische Impulse umgeformt und über einen Verstärker an einen Impulsspeicher weitergegeben werden, der die gemessenen Impulse für
mehrere Testzeiten durch eine bestimmte logische Schaltung verknüpft und ein Warnsignal erzeugen kann,
wenn die Summe der pro Zeiteinheit gespeicherten Impulse einen vorgegebenen, die Grenze der zulässigen
toxischen Gesamtbelastung darstellenden Wert erreicht hat.
Die Erfahrungen mit dem arenaförmigen Becken gemäß DE-OS 21 64 702 haben gezeigt, daß eine
konstruktionsbedingte Anfälligkeit der Apparatur gegen Verschmutzungen durch Schwebstoffe besteht. Im
Laufe der Versuche setzte sich die vordere Testraumbegrenzung, abhängig vom Verschmutzungsgrad des
Testwassers und der Versuchsdauer, teilweise oder auch ganz zu. Es kam zur Bildung von Strömungsschatten im
Testraum, die von den Testfischen bevorzugt aufgesucht, wodurch die Testergebnisse erheblich verfälscht
wurden. Nur durch erhöhten Wartungsaufwand (Säuberung des Beckens) konnte das vermieden werden. Ein
weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist ihr verhältnismäßig großer Platzbedarf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die Verbesserung der bekannten Vorrichtung im Hinblick
auf Verringerung des Wartungsaufwands und Platzbedarfs.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
bei der die Längsabschnitte des Ringraums des Beckens vertikal übereinander liegen. Im Gegensatz zu
dem aus der DE-OS 21 64 702 bekannten Arenabecken, in dem eine waagerechte Wasserströmung entsteht,
liegen bei dem erfindungsgemäßen Becken die ringförmigen Stromfäden in Vertikalebenen. Dadurch, daß die
Längsabschnitte des Ringraums im Becken übereinander liegen, läßt sich das Becken in gedrungenerer
Bauweise mit geringerem Raumbedarf herstellen. Darüber hinaus ist die Verschmutzung des erfindungsgemäßen
Beckens durch die im Wasser mitgeführten Schmutzstoffe erheblich geringer als bei dem bekannten
Testbecken, weil sich der Schmutz im unteren Abschnitt des Ringraums absetzt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll die Ringrauminnenwand
gelocht sein. Wenn dann erfindungsgemäß der Zulauf für die horizontale und auch der für die vertikale
Wasserströmung im unteren Längsabschnitt des Ringraums des walzenförmigen Beckens angeordnet ist,
kann durch Löcher in der Ringrauminnenwand eine Vertikal-Wasserströmung erzeugt werden, was in den
Intervallen zwischen den Testperioden geschieht, um eine Ermüdung der Fische zu vermeiden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß unter dem unteren Längsabschnitt des Ringraums ein Schlammabsetzbecken und der Anschluß für den
Gesamtablauf des Wassers liegen und ein Oberlauf am oberen Längsabschnitt des Ringraums angeordnet ist. Li
dem Schlammabsetzbecken können sich die Schmutzstoffe ablagern und von dort beim Spülen des
Testbeckens von Zeit zu Zeit mit sauberem Wasser über den Gesamtablauf unmittelbar aus dem Becken entfernt
werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein Testraum
mit Fühlermitteln im oberen Längsabschnitt des Ringraums untergebracht, der durch ein Sichtfenster
einsehbar sein kann. Weiterhin können in mindestens einem der beiden bogenförmigen Abschnitte des
Ringraums ein oder mehrere Strömungsleitbleche angeordnet sein, um eine günstige laminare Durchströmung
des Becken-Ringraums zu erreichen.
Eine besonders leichte und preiswert herzustellende Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt
sich durch die Herstellung des Beckens aus Kunststoff, insbesondere Polyvinylchlorid.
Das mechanische Fühlermittel kann vorteilhafterweise durch ein aus gespannten Drähten bestehendes quer
in den den Testraum enthaltenden Längsabschnitt des Ringraums eingesetztes Gitter gebildet sein. Schließlich
können vorzugsweise die Drähte über einen elastischen Schlauch gespannt sein, der an einem Ende an einem
Druckaufnehmer angeschlossen und am anderen Ende verschlossen ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein walzenförmiges Becken in perspektivischer
Darstellung und
F i g. 2 ein in den Testraum einsetzbares, aus gespannten Drähten gebildetes mechanisches Fühlermittel.
Die gezeigte Vorrichtung besteht aus dem in F i g. 1 dargestellten walzenförmigen Becken 1, in dem ein
Ringraum 2 gebildet ist, der von Wasser durchströmt wird. Der Ringraum 2 besteht aus zwei übereinander
liegenden geraden Längsabschnitten 3 und 4, die durch bogenförmig verlaufende Abschnitte 5 und 6 miteinander
verbunden werden.
Das Wasser wird durch einen Zulauf 7 in den unteren Längsabschnitt 4 des Ringraums 2 in Pfeilrichtung 8 in
das Becken 1 eingeleitet. Ein Strömungsleitblech 9 in dem bogenförmigen Abschnitt 5 des Ringraums 2
gewährleistet einmal eine laminare Strömungsausbildung und gleichmäßige Geschwindigkeit der Wasserströmung
über dem gesamten Querschnitt des Ringraums 2.
Das überschüssige Wasser wird über einen Überlauf 10 durch einen Ausflußstutzen 11 aus dem Becken 1
herausgeleitet.
Im Boden des Beckens 1 unter dem Längsabschnitt 4 des Ringraums 2 befindet sich ein Schlammabsetzkasten
12, in dem sich die im Wasser befindlichen Schmutzstoffe sammeln. Durch einen Abflußstutzsn 13 kann der
Schlamm aus dem Schlammabsetzkasten 12 zusammen mit dem im Becken 1 befindlichen Wasser entfernt
werden.
Im oberen Längsabschnitt 3 des Ringraums 2 in dem walzenförmigen Becken 1 ist ein Testraum untergebracht,
in dem Fische in die Wasserströmung eingesetzt werde«. Durch ein Sichtfenster 14 kann das Verhalten
der Fische beobachtet werden.
In der Testperiode wird der Ringraum 2 in seiner Längsrichtung (Pfeile 8) durchströmt. Dagegen kann in
den Intervallen zwischen den Testzeiträumen, um eine Ermüdung der Fische zu vermeiden, das Wasser das
Becken 1 auch in vertikaler Richtung durchströmen, wozu die Ringrauminnenwand 15 gelocht ist, so daß aus
dem unteren Längsabschnitt 4 des Ringraums 2 durch die Löcher in der Ringrauminnenwand 15 das Wasser
von unten nach oben durch das Becken 1 strömen kann. Dabei kann das Wasser entweder über die Zulaufleitung
7 in das Becken 1 eingeleitet werden, oder es ist für die
i» Vertikalströmung ein besonderer Zulauf 16 in dem
durch die Ringrauminnenwand 15 umschlossenen Raum vorgesehen.
In dem Testraum ist ein mechanisches Fühlermittel 17 als hintere Begrenzung des Testraums 3 angeordnet.
J"> Das mechanische Fühlermittel 17 besteht gemäß F i g. 2
aus einem Rahmen 18, in den gespannte Drähte 19 eingesetzt sind. Das mechanische Fühlermittel 17 ist
gemäß F i g. 1 als hintere Begrenzung des Testraums 3 quer in dem Ringraum 2 eingesetzt. Die durch
Vergiftung ins Taumeln geratenen Fische stoßen gegen die gespannten Drähte 19 und lenken diese aus ihrer
Ruhestellung aus. Diese Auslenkung der Drähte 19 wird über einen elastischen Schlauch 20, über den die Drähte
19 gespannt sind, auf einen Druckaufnehmer 21 geleitet.
4j Von dem Druckaufnehmer werden dann die elektrischen
Impulse zu einem nicht dargestellten Verstärker geleitet. Vom Verstärker gelangen die elektrischen
Impulse zu dem Impulsspeicher. Der Impulsspeicher ist mit einer logischen Schaltung versehen, die nur dann ein
3« Signal gibt, wenn in drei aufeinanderfolgenden Strömungszeiten
eine vorher festzulegende Impulszahl überschritten wurde. Verstärker und »logischer« Baustein
können in einer baulichen Einheit zusammengefaßt sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zur automatischen qualitativen Bestimmung toxischer Stoffe im Wasser, insbesondere in Gewässern und Abwässern, mit einem
ringförmigen Becken mit angenähert ovalem Längsund viereckigem Querschnitt für strömendes Wasser, in das Fische einsetzbar sind, und mit Mitteln
zum Auslösen eines Signals, wenn die Fische durch die Einwirkung der im Wasser befindlichen toxischen Stoffe ein gestörtes Verhalten zeigen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längsabschnitte (3,4) des Ringraums (2) des Beckens (1)
vertikal übereinander liegen.
Z Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringrauminnenwand (15) gelocht
ist
3.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zulauf (7) für die
Wasserströmung im unteren Längsabschnitt (4) des ; Ringraums (2) angeordnet ist, unter dem ein
Schlammabsetzbecken (12) und der Anschluß (13) für den Gesamtablauf des Wassers liegen und ein
Überlauf (10) am oberen Längsabschnitt (3) des Ringraums (2) vorgesehen ist -
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Testraum (3) mit
Fühlermitteln (17) im oberen Längsabschnitt (3) des Ringraums (2) untergebracht ist, der durch Sichtfenster
(14) einsehbar sein kann.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens dem
einen bogenförmigen Abschnitt (5) des Ringraums (2) ein oder mehrere Strömungsleitbleche (9)
angeordnet sind. :
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Becken (1) aus
Kunststoff, insbesondere Polyvinylchlorid, besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische *
Fühlermittel (17) durch ein aus gespannten Drähten (19) bestehendes, quer in den den Testraum
enthaltenden Längsabschnitt (3) des Ringraums (2) eingesetztes Gitter(17,18,19) gebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn- *
zeichnet, daß die Drähte (19) über einen elastischen Schlauch (20) gespannt sind, der an einem Ende an
einen Druckaufnehmer (21) angeschlossen und am anderen Ende verschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732365214 DE2365214C2 (de) | 1973-12-31 | 1973-12-31 | Vorrichtung zur automatischen qualitativen Bestimmung toxischer Stoffe im Wasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732365214 DE2365214C2 (de) | 1973-12-31 | 1973-12-31 | Vorrichtung zur automatischen qualitativen Bestimmung toxischer Stoffe im Wasser |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2365214A1 DE2365214A1 (de) | 1975-07-17 |
DE2365214C2 true DE2365214C2 (de) | 1982-12-23 |
Family
ID=5902273
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732365214 Expired DE2365214C2 (de) | 1973-12-31 | 1973-12-31 | Vorrichtung zur automatischen qualitativen Bestimmung toxischer Stoffe im Wasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2365214C2 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2539511B1 (fr) * | 1983-01-14 | 1986-02-28 | Marseille Sa Eaux | Dispositif biodetecteur a courant lineaire associe a un detecteur de fortes turbidites pour le controle de la pollution des eaux |
FR2769713A1 (fr) * | 1997-10-15 | 1999-04-16 | Cifec | Procede et dispositif pour la detection de la pollution de l'eau |
CN108169440B (zh) * | 2017-12-14 | 2020-11-10 | 浙江海洋大学 | 一种水污染生物监测方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE793346A (fr) * | 1971-12-27 | 1973-04-16 | Kerren Kurt Kunststoff | Determination automatique de toxicite de l'eau par le comportement d'organismes vivants y sejournant |
-
1973
- 1973-12-31 DE DE19732365214 patent/DE2365214C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2365214A1 (de) | 1975-07-17 |
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