DE2359609A1 - Anorganisch-organische kunststoffe - Google Patents
Anorganisch-organische kunststoffeInfo
- Publication number
- DE2359609A1 DE2359609A1 DE2359609A DE2359609A DE2359609A1 DE 2359609 A1 DE2359609 A1 DE 2359609A1 DE 2359609 A DE2359609 A DE 2359609A DE 2359609 A DE2359609 A DE 2359609A DE 2359609 A1 DE2359609 A1 DE 2359609A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- organic
- water
- groups
- prepolymer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/30—Low-molecular-weight compounds
- C08G18/38—Low-molecular-weight compounds having heteroatoms other than oxygen
- C08G18/3893—Low-molecular-weight compounds having heteroatoms other than oxygen containing silicon
- C08G18/3895—Inorganic compounds, e.g. aqueous alkalimetalsilicate solutions; Organic derivatives thereof containing no direct silicon-carbon bonds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/0804—Manufacture of polymers containing ionic or ionogenic groups
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/30—Low-molecular-weight compounds
- C08G18/302—Water
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/34—Silicon-containing compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
- Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)
Description
Es ist bekannt, aus Polyisocyanaten und Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen Polyurethan- bzw. Polyharnstoff-Künststoffe
herzustellen. Die Eigenschaften dieser Polymerenklasse sind vielfältig variierbar. Hohe Festigkeit, Elastizität und ".
■Verschleißfestigkeit sind besonders geschätzte Eigenschaften:
dieser Produkte. Andererseits ist die Thermostabilität und insbesondere
die Dauerformbeständigkeit bei Temperaturen oberhalb 1200C nur mäßig.. Der Einsatz der Produkte als Bau- und
Konstruktionselemente ist durch das ungünstige Brandverhalten
begrenzt. Zwar lassen sich durch Flammschutzmittel Verbesserungen im Brandverharten erzielen, doch werden die meehäni-sehen
Eigenschaften dadurch meist ungunstig beeinflußt.
Ss ist ferner bekannt, aus wäßrigen Lösungen von Alkalisilikaten
durch Einwirkung von (potentiellen) Säuren organische Kieselsäure-Gel-Kunststoffe herzustellen, die insbesondere als
Kitte, Oberflächenüberzüge Bedeutung erlangt haben. Auch
Leichtschaumstoffe sind auf Wasserglas-Basis hergestellt worden.
Die Produkte weisen-eine hohe Formbeständigkeit in der- _
Wärme auf und sind völlig unbrennbar, Sie sind jedoch spröde
und von verhältnismäßig geringer Festigkeit. Als Schaumstoffe
sind sie wenig, belastbar und zerbröseln bei Druckeinwirkung,
Ss wäre außerordentlich wünschenswert, die guten Eigenschaf -
le A 15 39t - 1 - - "■-, _ ^
509 823/077 9 :
ten der anorganischen und der organischen Kunststoffmaterialien
miteinander zu kombinieren und die negativen Eigenschaften beider zu unterdrücken.
Ss hat daher auch nicht-an Versuchen gefehlt, Kombinationskunststoffe herzustellen, ohne daß indessen das gesteckte
Ziel erreicht worden wäre.
So wurden beispielsweise Polyurethane mit aktiver Kieselsäure als Füllstoff vermischt und anschließend vulkanisiert. Ähnlich
wie bei der Verwendung hochaktiven Rußes ist dabei ein gewisser Verstärkungseffekt zu beobachten: Zugfestigkeit und
Modul steigen an, die Bruchdehnung nimmt ab. Das Material wird jedoch durch die Mitve.rwendung der Kieselsäure nicht
grundsätzlich in seinem Eigenschaftsbild verändert, wahrscheinlich deshalb, weil ein Zweiphasensystem vorliegt, in
welchem nur das Polyurethan eine kohärente Phase bildet, während die Kieselsäure als inkohärente Phase darin eingelagert
ist. Die inkohärenten Bereiche weisen Durchmesser von größenordnungsmäßig 3. ~ 100/U auf. Es handelt sich also um relativ
grobe heterogene Zweiphasensysteme. Die Wechselwirkung zwischen beiden Phasen ist sowohl aufgrund der verhältnismäßig
kleinen Grenzfläche als auch aufgrund der sehr unterschiedlichen chemischen Natur der beiden Phasen nur gering.
Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, Kieselsäure in Mikrofaserform
einzusetzen. Die Verstärkungswirkung nimmt dabei aufgrund der spezifischen Morphologie zu, andererseits werden
die inkohärenten Bereiche zwangsläufig größer, so daß die chemische Wechselwirkung zwischen den beiden Phasen eher abnimmt.
Der grundsätzliche Charakter eines grob heterogenen Zweiphasenkunststoffs bleibt erhalten.
Weiterhin ist bekannt (Offenlegungsschrift 1,770,384) geworden, eine wäßrige Lösung; eines Alkalisilikats mit einem niedermolekularen
Polyisocyanat, z.B. 4,4'-Diphenyliriethandiiso-
Ie A 15 391 - 2 -
509823/0779
cyanat umzusetzen. Dabei werden in den meisten Fällen Schaumstoffe erhalten, in denen die Isocyanatphase unter der Einwirkung des Wassers zur Reaktion gebracht wird und das gebildete Kohlendioxid die Masse aufschäumt, wobei ein Teil des
Kohlendioxids mit der umgebenden wäßrigen Silikatphase unter
Gelierung der Grenzfläche reagiert. ·
Die Reaktion wird bevorzugt mit einer überwiegenden Menge
Wasserglas durchgeführt, so daß eine Mischung resultiert, welche eine Emulsion des Isocyanats in einer kohärenten Silikatlösung
ist. Dementsprechend ist der resultierende Schaum in seinem Charakter ein Silikatschaum, welcher inkohärente geschäumte
Polyharnstoffbezirke enthält. Die Eigenschaften eines solchen Schaums unterscheiden sich nicht wesentlich von denen-"
eines reinen Silikatschaums. Tatsächlich sind die auf diese
Weise erhaltenen Schaumstoffe spröde und von geringer mechanischer
Belastbarkeit. -
Entsprechend wirken auch andere Isocyanate, vie Cyelohexylisocyanat,
Phenylisocyanat, KexanethylendiIsocyanat, 2,4-Biphenyliaethandiisocyanat,
Toluylendiisocyanat, sowie Addukte
dieser Isocyanate an niederTnolikulare Glykole wie Athylengly—
kol, Prpy 1 englyko 1, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Ne-openfcylglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan. Die der Silikatlösung zugesetzte Iso.cyanatgruppen aufweisende organische Komponente
wirkt zwar als Härter, beeinflußt aber die Eigenschaften des
gebildeten Schaumstoffs nur wenig und häufig sogar -in negativer
Weise. Die organische Komponente liegt offenbar im
fertigen Silikatgerüst im wesentlichen als Füllstofl vor.
Andererseits werden bei Anwendung eines mengenmäßigen üeber—
schußes von Diisocyanat Polyharnstoffschaumstoffe erhalten,
welche eine inkohärente Silikatphase eindisperigiert enthalten. Demgemäß sind die Eigenschaften im wesentlichen die
eines Kieselsäure-gefüllten Polyharns.toffschaums init entsprechend guter Brennbarkeit und außerordentlicher Sprödigkeit.
Le A 15 391 - 3 -
509823/07 7
BAD'ORiGIiSJAl.1
Arbeitet man nach der Lehre dieses Vorschlags (DOS 1 770 3S4)
so erkennt man, daß Gemische aus wässriger Natriumsilikatlösung
*md Diphenylmethandiisocyanat nur verhältnismäßig grobteilige
Emulsionen bilden. Dieser Nachteil läßt sich zvrar durch den empfohlenen Zusatz von Emulgatoren bziv. Schaums tabilisierungsmitteln
stark abmildern, indem die Primaremul— sionen feinteiliger und stabiler werden.
Dennoch bleibt das Eigensehaltsbild unbefriedigend; insbesondere
weisen die erhaltenen Kombinations-Kunststoffe ausgeprägte
Sprödigkeit und geringe Festigkeit auf. Aus den bisherigen
Ergebnissen muß geschlossen werden, daß Kombinations-Kunststoffe
aus Silikaten und organischen Materialien keine entscheidenden Vorteile gegenüber rein organischen oder rein
anorganischen Materialien besitzen.
Demgegenüber wurde nun ein Verfahren aufgefunden, welches die Herstellung makroskopisch völlig homogener anorganisch-organischer
Kunststoffe ermöglicht, welche Xerosole des Typs fest/ fest, ähnlich den bekannten ÄBS-Kunststoffen darstellen. Die
auf diese Weise erhaltenen völlig neuartigen Verbundmaterialien sind außerordentlich hochwertige Kunststoffe, die sich in
ihren Eigenschaften vorteilhaft von rein organischen oder rein anorganischen Werkstoffen unterscheiden. Insbesondere zeichnen
sie sich durch hohe Festigkeit, Elastizität, Formbeständigkeit
in der Wärme und Schwerentflammbarkeit aus.
Überraschenderweise wurde nämlich gefunden, daß anorganischorganische Kunststoffe hoher Festigkeit, Elastizität, Wärmeformbeständigkeit
und Schwerentflammbarkeit erhalten werden, wenn man flüssige nichtionisch-hydrophile Präpolymere, welche
noch reaktionsfähige Gruppierungen enthalten, mit wässrigen Lösungen von Alkalisilikaten homogen vermischt und das gebildete
Sol zu einem Xerosol ausreagieren läßt.
Le A 15 391 - 4 -
R09823/0779 BAD ORIGINAL
- ■. _.· , «^ ν .. .-■■■.-·.;■-. ■■■;*;■ ■;■· -.-Ganz
besonders" einfach läßt sich das -"Verfahren mit endständige
Isocyanatgruppen aufweisenden nichtionisch-hydrophilen Präpolymeren durchführen, wobei diese Präpolymeren bevorzugt aus Polyisocyanaten hergestellt wurden* Es wurde Jedoch erkannt, daß
für das hervorragende Eigenschaftsbild der entstandenen.neuartigen anorganisch-organischen Kunststoffe das Vorhandensein
von Isocyanatgruppen zwar nützlich, jedoch:"nicht, entscheidend ί
ist. Auch sind die geeigneten organischen Polymeren nicht auf ™
Produkte des Isocyanat-Polyaddisit onsverf ahrens beschränkt. ■;,-■·
Als wesentliches Kriterium wurde vielmehr die kolloide Verteilung und gegenseitige Durchdringung der beiden Phasen erkannt,
wodurch spezifische hohe Oberflächen—bzw. Grenzflächenwechselwirkungen möglich werden, wie sie für Xerosöle
charakteristisch sind. Diese kolloide Morphologie welche die
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbundmateriaiien wesentlich
mitbestimmt, wird erhalten, wenn 'zur Vermischung mit der
Silikatlösung allgemein nichtionisch-hydrophile Präpolymere
eingesetzt werden, also allgemein gesprochen nichtionisch- .
hydrophil modifizierte oligomere Vorläufer von Polymeren,
Durch den Einsatz der nichtionisch-hydrophilen Präpolymeren,
d.h. oligomeren Polymervorräufern, welche nichtionisch hydrophile Gruppen,enthalten, wird eine so.homogene Verteilung der
organischen und wässrigen anorganischen Phasen erreicht, daß :
Sole gebildet werden, in welcher die disperse Phase in Dimensionen zwischen etwa 20 nm und 2 τα, vorzugsweise zwischen
50 nm und 700 nm vorliegt, so daß die chemischen Wechselwirkungen
um Größenordnungen zunehmen und neuartige Verbundstoffe vorliegen.
Nach einem weiteren eigenen Vorschlag lassen sich solche ' '
Xeroxole auch herstellen, wenn anstelle der Präpolymeren, welche nicht-ionisch hydrophile Gruppen enthalten, solche ·
Präpolymeren eingesetzt werden, welche ionische Gruppen enthalten.
■■-..■■■"- :
Ie A 15 591 —5- · " ;
8 23/077
Nach diesen Yorschlagen werden somit neuartige Kunststoffe aus mindestens zwei Komponenten hergestellt:
1. Einem organischen Präpolymeren
2. Einer wässrigen Lösung eines Alkalisilikats.
In Weiterführung dieser Arbeiten wurde nun überraschenderweise gefunden, daß auch anders zusammengesetzte wässrige Lösungen
sich zur Herstellung von Xerosol-Kunststoffen eignen, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die im folgenden näher
erläutert werden. Weiterhin wurde gefunden, daß derartige Xerosol-Kunststoffe dann besonders vorteilhafte Eigenschaften
aufweisen, wenn sie aus einer kontinuierlichen hydrophoben organischen
Matrix und einer darin dispergierten wässrigen Phase bestehen, also" Dispersionen vom Wasser in Öl-Typ darstellen.
Schließlich werden gute Produkteigenschaften dann erhalten, wenn das eingesetzte organische Präpolymer zumindest
anteilig, z.B. indem das Wasser als Härter für das Präpolymer zumindest anteilig in irgendeiner Form mit der wässrigen
Phase chemisch reagiert, z.B. indem das Wasser als Härter für das Präpolymer fungiert. Offenbar ist ein solche.s Verhalten
günstig zur Erzielung optimaler Grenzflächenwechselwirkung. Darüber hinaus ist es wünschenswert, daß das organische Präpolymer
ionische, nichtionisch hydrophile oder zumindest polare Gruppen trägt, die sich an der Grenzfläche anreichern können.
Schließlich ist von Wichtigkeit, daß das in der dispersen Phase vorliegende Wasser in geeigneter Form gebunden wird, z.B. unter
Gelierung oder als Hydratwasser.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Xerosol-Kunststoffen, bestehend aus einer
kontinuierlichen., überwiegend hydrophoben, wasserunlöslichen,
organischen Matrix aus einem oder mehreren synthetischen Polymeren und einer darin dispergierten wässrigen Phase, durch
Vermischen von
Le A 15 391 - 6 -
509823/0779
a) organischen, überwiegend hydrophoben, wasserunlöslichen Präpolymeren
mit
b) einer wässrigen Lösung oder Dispersion, sowie gegebenenfalls
c) weiteren,, die Härtung von a) bzw. b) herbeiführenden Verbindungen,
und gegebenenfalls
d) weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen
und Ausreagierenlassen des so erhaltenen Systems,
dadurch gekennzeichnet, daß das'organische Präpolymer a) ein Produkt bzw. Produktgemisch ist, welches mindestens ein Isocyanat
in einer Menge von mindestens 0,5 Gew.fo (vorzugsweise 5-100 Gew.$)
enthält, und die wässrige Lösung oder Dispersion b) eine oder mehrere anorganische und/oder organische Substanzen gelöst
oder dispergiert enthält, welche unter der Einwirkung von Kohlensäure oder bei Temperaturerniedrigung auf 20°p oder
durch Aushärtung Wasser unter Gel- oder Hydratbildung binden, wobei der Feststoffgehalt von Komponente b) höchstens zu 90 Gew.$
vorzugsweise zu 70 Gew.%, aus Älkalisilikat besteht.
Bevorzugt sind Verfahren, in denen die Komponente a) ein ionisches
oder zur Ionenbildung befähigtes Präpolymer oder ein nichtionisch hydrophiles Präpolymer oder ein polare Gruppen
aufweisendes Präpolymer enthält bzw. bei dem das organische Präpolymer ein Additiv in Form einer organischen Verbindung
enthält, welche sowohl einen aliphatischen, araliphatischen
oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest, als auch eine ionische,
nichtionisch hydrophile oder polare Gruppe enthält.
Unter polaren Gruppen sollen erfindungsgemäß Substituenten
bzw. Gruppierungen verstanden werden, die entsprechend der
Hammett-Beziehung, welche Substituenteneinflüsse bei der
Le A 15 391 -'■ ή -
509823/0779
Hydrolyse para- und metasubstituierter Benzoesäureäthylester
zum Gegenstand hat, für die Substituentenkonstante A entweder
positive Werte oder aber negativere Werte als -0,21 aufweisen.
(Vergleiche Organikum, Seiten 162-168, 10. Auflage 1971,
VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin, H.H. Jaffe, Chem. Reviews 53, 191 (1953), ferner "Basic Principles of
Organic Chemistry" von Roberts and Caserio, Seiten 954-962, herausgegeben von W.A. Benjamin, Inc. 1965, New York, Amsterdam)
Die Verfahrensprodukte stellen eine neue Produktklasse dar, welche durch die besondere Xerosol-Struktur charakterisiert
ist. Der Begriff "Xerosol-Kunststoffe" soll dabei
die in vielen Fällen im Verlauf einer Alterung unter Entwässerung gebildeten Xerogel-Stufen mit einschließen.
Die Torliegende Erfindung betrifft daher neue Xerosol-Kunststoffe,
bestehend aus einer kontinuierlichen, überwiegend hydrophoben, wasserunlöslichen organischen Matrix aus
einem oder mehreren synthetischen Polymeren und einer darin dispergierten wässrigen Phase,
dadurch gekennzeichnet, daß die organische Matrix Polyharnstoffe!
nhe it en enthält
und die dispergierte wässrige Phase eine oder mehrere anorganische
und/oder organische Substanzen gelöst oder dispergiert enthält, welche das Wasser unter Gel- oder ^ydratbildung binden,
wobei reine Polykieselsäuregele ausgenommen sind.
Le A 15 391 - 8 -
509823/0779
2359809
Allgemein- gesprochen handelt es sich also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um eine allgemeine anwendbare neue Methode
zur Herstellung von. zwei- oder mehrphasigen Kunststoffen, wobei
zunächst eine wässrige Phase in ein damit nicht verträgliches
überwiegend hydrophobes organisches Medium, welches eine Polymervorstufe
darstellt, .eindispergiert wird. Die dabei gebildete Primäremulsion soll eine feinteilige Emulsion sein, was
durch entsprechenden Aufbau der organischen Phase erreicht
wird. In einem zweiten Reaktionsschritt härtet dann die organische
Phase unter Bildung eines Pölymerengerüsts aus, wobei
diese Härtung durch die wässrige Phase induziert und gegebenenfalls zusätzlich durch zugesetzte Härter oder Wärmezufuhr erreicht
wird. Gleichzeitig oder anschließend findet auch eine
Veränderung in der eindispergierten wässrigen Phase statt, indem das Flüssigwasser, durch Gelierung, Härtung, Hydrat-_
bildung und dergleichen gebunden-wird, wobei, das Xerosol entsteht. Insgesamt wird also das Wasser der wässrigen Phase
auf dreierlei Weise'gebunden: ,=..""....■■
1. Durch die NCO/OH-Reaktion ■ . '
2. Durch Hydratation hydrophiler Zentren in der organischen Matrix . ; .
3. Durch Gelierung oder Hydratbildung in der dispersen Phase.
Hinzu kommt noch die Möglichkeit durch Zusatz wasserbindender
Substanzen, z.B. hydraulische Bindemittel einen erheblichen Anteil des Wassers zu binden. -
Der besondere Vorteil von Xerosol-Kunststoffen gegenüber homogenen Kunststoffen liegt darin, daß Variationen der dispersen
Phase das Eigenschaftsbild der organischen Matrix nicht oder
nur wenig beeinflussen. So lassen sich in die wässrige Phase
billige unbrennbare anorganische Materialien, Abfailstoffe,
Ablaugen, wasserlösliche Flammschutzmittel und dergleichen
Le A 15 391 - 9 -
einarbeiten ohne das Eigenschaftsbild der Matrix und damit des Xerosol-Kunststoffs negativ zu beeinflussen. Wasserlösliche
Additivs, wie z.B. Flammschutzmittel sind von der organischen Matrix fest umschlossen und können durch wässrige Agentien
nicht eluiert werden.
Schließlich besteht ein entscheidender Vorteil darin, daß die erfindungsgemäßen Xerosol-Kunststoffe Wasser in mehr oder minder
fest gebundener Form enthalten, welches bei Einwirkung von Hitze und insbesondere im Brandfall über einen großen Temperaturbereich
kontinuierlich abgegeben wird. Das Brandverhalten solcher Produkte wird gegenüber den bekannten sowohl durch
den Gehalt an anorganischem Material, als auch durch das "eingebaute Löschwasser" entscheidend verbessert.
Es ist zwar bekannt, in organische Polymere oder deren Vorläufer Salze einzudispergieren, z.B. zur Verbesserung des
Brandverhaltens oder zur Erzeugung von Mikroporen, wobei im letztgenannten Fall das Salz nach erfolgter Aushärtung
wieder eluiert wird. Hierbei ist das eingelagerte Salz jedoch lediglich inerter Füllstoff und trägt nicht zur Härtung bei.
Auch bestehen keine Grenzflächenwechselwirkungen. Dadurch haben solche Produkte gemäß Stand der Technik weder in der
Herstellung noch in den Eigenschaften die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Xerosole.
Weiterhin ist es bekannt, Polyurethanschaumstoffe aus Polyisocyanaten,
Polyolen und einer gewissen Menge Wasser in Gegenwart von Salzen herzustellen, z.B. Nährsalzen oder Ammoniumsalzen.
Hierbei wird jedoch kein Xerosol erzeugt, vielmehr wird nur soviel Wasser zugesetzt wie für die Entwicklung
von COp als Treibgas benötigt wird, so daß nach der Reaktion
das Salz paraktisch wasserfrei vorliegt. Auch wird nicht unter Bedingungen gearbeitet, in denen Wasser unter Gel- und/oder
Hydratbildung gebunden wird.
le A 15 391 - 10 -
509823/0779
. ΛΑ*
Im Gegensatz hierzu werden im Rahmen vorliegender Erfindung
Lösungen verwendet, die mehr Wasser enthalten, als durch die
NCO/Wasser-Reaktion verbraucht wird, vorzugsweise mehr als
etwa die 3-fache Menge. Weiterhin werden nur solche Lösungen bzw. Dispersionen verwendet, welche unter der Einwirkung von
Kohlensäure oder bei Temperaturerniedrigung auf 20 C oder
durch Aushärtung Wasser unter Gel- oder Hydratbildung binden und welche mit der' organischen Matrix ein Xerosol bilden.
Ein weiteres -Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß zwei- oder mehrphasige Verbundmaterialien entstehen, wobei die Produkte makroskopisch homogen sind, mikroskopisch
bzw. submikroskopisch jedoch eine deutlich sichtbare Morphologie aufweisen. Die disperse Phase weist im allge- '
meinen Dimensionen in der Größenordnung 20 mu bis 100 u auf,
vorzugsweise zwischen 100 mu..und 1Ou. Es ist dabei nicht
erforderlich, daß organische und anorganische Phase völlig unverträglich miteinander sind und sich z.B. überhaupt nicht
miteinander mischen. Bevorzugt sind vielmehr Mischungen mit · begrenzter Verträglichkeit, wodurch eine gute Emulgierbarkeit
gegeben ist.
Neben mindestens einer Verbindung mit mindestens einer Isocyanatgruppe,
deren Anteil an der organischen Präpolymerphase mindestens 0,5 #>
vorzugsweise jedoch mindestens 5'■ %, beträgt,
können sowohl polymerisations- als auch polykondensationsfähige Polymervorprodukte eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind organische Komponenten, welche Gruppierungen
aufweisen, welche mit der wässrig anorganischen . Phase in Wechselwirkung treten können. Insbesondere handelt
es sich dabei um hydrophile Zentren; besonders geeignet sind
Le A 15 391 - 11 -
509823/07
Komponenten, welche in Gegenwart des anorganischen Mediums . ionische Zentren aufweisen. Das hydrophile Zentrum braucht
dabei nicht notwendig mit einer der Reaktivgruppen des Präpolymers homöopolar verbunden zu sein. Die Anwesenheit wenigstens
eines mit der anorganischen Phase zur Wechselwirkung befähigten Zentrums -verbessert die Emulgierbarkeit der Mischung
zu einem Zwei- oder Mehrphasensystem mit ausreichend hoher Grenzfläche und erhöht die innere Festigkeit des Xerosols.
Als erfindungsgemäß einzusetzende Isocyanate kommen sowohl Mono- als auch Di- und Polyisocyanate in Betracht.
Unter den Monoisocyanaten seien erwähnt: Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, 6-Chlorhexyl-, Cyclohexyl-, Phenyl-,
p-Tolyl-, p-Nitrophenyl-, p-Methoxyphenyl-, Trichlorphenylisocyanat.
Besonders geeignet sind solche Mono-isocyanate, welche zusätzlich noch eine Reaktivgruppe aufweisen wie
Vinyl-isocyanat, Isocyanato-äthylacrylat, Isocyanatoäthyl-methacrylat,
Isopropenyl-isocyanat, Isopropenylphenyl-isocyanat, Methoxymethylisocyanat, m-Chlormethyl-phenyl-isocyanat, Isocyanatophenyl-sulfenchlorid.
Die Menge an einfachen Mono-isocyänaten ohne zusätzliche Reaktivgruppe
sollte 20 $,bezogen auf Gesamtmischung, nicht übersteigen.
Ihre Wirkung ist die eines Starters für die übrigen Reaktionskomponenten.
Le A 15 391 - 12
509823/0779
; 2'5596O9
Als erfindungsgemäß einzusetzende organische Polyisοcyanate
kommen aliphatische, cycloaliphatische-, araliphatisehe, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate in Betracht, wie
sie z.B. von ¥. Siefken in Justus Liebigs Annalen der Chemie," :
562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, "beispielsweise
Äthylen-dirsocyanat, 1.,4-Tetramethyl:eh-diisOc'yanat_, 1,6-HexamethylendiisOcyanat,
1,12-Dodecan-diisocyÄnat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat,
Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisOGyanat, sowie
beliebige Gemische dieser Isomeren, T-Isocyänato-3,3>5-trimethyl-S-isocyanatomethyl-cyclohexan;(DAS
1,202* 785)\.Z7A-
und 2,ö-HexahydrotoluylendiisOcyanat sowie beliebige Gemische
dieser Isomeren, Hexahydrο-T,3- und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat,
Perhydro-2,41- und/oder -^,^'-diphenylmethan-diiso- .....
cyanat, 1,3- und. 1,.4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und-.2,6-ToIUy- .
lendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Di- . /..
phenylmethan-2,4'- und/oder -4,4'.'-diisocyanat,.. Naphthylen-"1,5-diisooyanat,
Triphenylmethan-4,41,4"-triisocyanat, PoIyphenyl-pölynethylen-polyisocyanate,
wie' sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgenierung erhalten
und z.B. in den.britischen Patentschriften 874,430 und .
848,671 beschrieben werden, perchlorierte Arylpolyisocyanate,
wie sie z.B. in der 'deutschen"Ausleges.chr.if-t" 1,157,-601 beschrieben
werden,.Garbodiimidgruppen auf v/eisende PoiyisOcya- .
nate-, wie sie in der deutschen Patentschrift ■■""'1,092,007 be- - ...
schrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der US-Patentschrift
3,492,330 beschrieben werden, Ällcphanatgruppen, -aufweisende
Polyisocyanate, wie sie z.B. in der britischen Patentschrift. ■
994,.890, der belgischen Patentschrift 761,626 und der veröffentlichten
holländischen Patentanmeldung 7,ί02,524 beschrieben
werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie
sie ζ.B.' in den deutschen Patentschriften 1,022^789, ,1,222,067
und 1,027,394 sowie in den deutschen Offenlegungsschriften-1,929,034
und 2,004,048 beschrieben werden, Urethangruppen auf-
^•veisende Polyisocyanate, wie. sie .z.B. in der belgischen Patentschrift 752,261 oder in der US-Patentschrift 3/394,164 be- .
schrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende PoIy-
Le A 15 391 -13 - : \
SÖ9 823/0 7 79;
BAD ORIGINAL
23596
isocyanate ggmäß der deutschen Patentschrift 1,230,778,
BiuretgruppWn aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der
deutschen Patentschrift 1,101,394, in der britischen Patentschrift
889,050 und in der französischen Patentschrift 7,017,514 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen
hergestellte Polyisocyanate, wie sie z.B. in den britischen Patentschriften 965,474 und 1,072,956, in der US-Patentschrift
3,567,763 und in der deutschen Patentschrift 1,231,688 genannt werden, Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate
mit Acetalen gemäß der deutschen Patentschrift 1,072,385.
Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung anfallenden Isοcyanatgruppen aufweisenden Destillationsrückstände,
gegebenenfalls gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner ist es möglich,
beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate zu verwenden.
Bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen Polyisocyanate, z.B. das 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren ("TDI"), Polyphenylpolymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung hergestellt werden
("rohes MDI") und Carbodiimidgruppen, Urethangruppen,
Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen der
Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate ("modifizierte Polyisocyanate") .
Besonders bevorzugt werdea Ionengruppen aufweisende Polyisocyanate,
wobei ionische Gruppen verschiedenartiger chemischer Konstitution in Betracht kommen. Beispielshaft seien erwähnt:
—N— -50,
-S-
-P-
!I
-P-
•OH
-COO
-O1
-Il
-SO-
-0-S0-
Le A 15 391
- 14 -
509823/0779
■ ■ -." 23S960-9
Ganz besonders bevorzugt werden SuIfonsäure- und/oder SuIfonatgruppen
aufweisende Polyisocyanate.
Derartige Isocyanate werden gemäß einem eigenen älteren Vorschlag
dadurch hergestellt, daß man flüssige Mehrkomponentengemische aromatischer Polyisocyanate," welche einen- NCO-Gehalt
von 10-42 Gew.-% und eine Viskosität von 50-- 10.000 cP bei
25°C aufweisen, mit 0,1 - 10 Gew.-% Schwefeltrioxid oder einer
äquivalenten Kenge Oleum, Schwefelsäure bzw. Chlorsulfonsäure
bei -20 bis +2000C vermischt und ausreagieren laßt und die
auf diese ¥eise erhaltenen SuIfonierungsprodukte gegebenenfalls
ganz oder teilweise mit einer basischen Verbindung neutralisiert·
(deutsche Patentanmeldung P 22 27 111.0).
Als Isocyanate können auch die an sich bekannten, sogenannten
NCO-Präpolymeren eingesetzt werden. Geeignete Präpolymeren erhält
man z.B. durch Reaktion der vorgenannten Isocyanate mit
einem molaren Unterschuß an mono-, dl- oder polyfunktionellen
Verbindungen, welche Zerewitinoff-aktive Η-Atome aufweisen.
Besonders bevorzugte Reaktionspartner für die Präpolymer-Bildung
sind Verbindungen mit endständigen Hydroxylverbindungen aus der Gruppe der Polyäther, Polyester, Polyätherester, Polybutadiene,
Butadien-Styrol-Copolymeren, Polythi'oäther, Polyesteramide,
Polyacetale, Alkydharze, Polyole. Unter Präpolymeren können auch solche Polyisocyanate verstanden werden, die
nur in geringem.Maße durch nieder- oder höhermolekulare Polyole
.modifiziert worden sind, Weiterhin sind unter NCO-Präpolymeren
auch Homo- oder Copolymere von ungesättigten Isocyanaten zu verstehen. Auch rohe technische Polyolgemische sind geeignet,
ζ-.B. "Rückstandpolyole'aus der Glycerin-, Trimethylol-"
.äthan-, Trimethylolpropan-, Dimethyl-terephthalat-Herstellung
und vergleichbare Produkte. ■ .'-. " ·
Zur Herstellung hochtemperaturbeständiger Kunststoffe besonders geeignete Isocyanat-Präpolymere werden durch Reaktion von
Di- oder Polyisocyanaten mit unterschüssigen Mengen an DI-
Le A. 1.5 391 - 15 -
S0Ö823/P77 9
BAD ORIGINAL' ^t
epoxiden, oder Dianhydriden oder Carboxy-anhydriden erhalten. Un hieraus die Entstehung -von thermostabilen Isocyanurat-
oder Carbodiimidstrukturen zu begünstigen, werden dein Reaktionsgemisch
Katalysatoren, xvie 2,4,6-Tris-(dimethylaminemethyl)-phenol,
Alkalisalze von Carbonsäuren, Phenolate,' Ferrocene oder Phospholinoxid bzw. dessen Derivate zugesetzt.
Ferner sind JiCO-Präpolynere v/elche sicli von Re sol er. oder
Arninoplast-vorZvondensaten ableiten, "besonders geeignet. Die
Vorkondensate können ggi. o:cal>:yliert sein.
Besonder? geeignete NCO-Pr rip ο lymere sind diejenigen, welche
auch ZTU" Herstellung von Polyurethan-Dispersionen herangezogen werden (vgl. Österreichische Patentschrift 297 323).
TnsiDesoncIere sind dies Präpolymere, welche ionische Gruppen
enthalten oder auch hydrophile nicht ionische Sei teilte tten.
Die Herstellung von für das erfindiings gemäße Verfahren bevorzugt
geeigneten ionischen XCO-rräpolymeren erfolgt in "bekannter
"v.'eisc beispielsv/eise durch Umsetzung von Polyhydroxylver—
Windungen mit ei?iem Molikularcewicht von ca. 400 — 5 000, insbesondere
Polyhydroxypolyestern bz'.v. Polyhydroxypolyäthern,
gegenenenialls im Gemisch ~i.it mehrwertigen Alkoholen mit
einem unter 400 liegenden Molekulargewicht mit überschüssigen
Mengen an Polyisocyanaten,beispielsweise Hexamethylendiisocyanat, 2,4-Diisocyanato-toluol, 2,6-Diisocyanatotoluol, 4,4'-Diis
ο cyanatodiphenylmethan.
Die ionische Modifizierung erfolgt beispielsweise durch Mitverwendung
eines tertiären Aminoalkohols wie Dimethylaminoäthanol
oder N-Methyl-diäthanolamin und nachfolgende Quaternierung
mit einem Alkylierungsmittel. Zur anionischen Modifizierung kann beispielsweise ein Salz einer Aminosäure oder
einer Aminosulfonsäure eingesetzt werden. Auch Carboxydiole,
wie Weinsäure, Dimethylolpropionsäure oder Addukte von Säureanhydriden an Polyole und deren Salze können zur Herstellung
Le A 15 391 - 16 -
509823/0779
BAD ORIGINAL
von ionischen Präpolymeren:herangezogen werden.Wegen der begrenzten
Läge-rStabilität" von Präpolymeren,,"-.-welche- noch reaktionsfähige Gruppen wie Hydroxy-, freie nicht neutralisierte
Carboxy-, Urethan- und Harnstoffgruppen aufweisen, empfiehlt
es sich im allgemeinen, die Präpolymeren erst Kurz vor der Umsetzung herzustellen. "."- /
Es können jedoch'auch an sich bekannte Präpolymere, insbesondere
solche auf Basis aromatischer Isocyanate,; nachträglich
zu Ionomeren modifiziert werden, beispielsweise durch Umsetzung
mit Sulfonen, ß-Lactonen, durch Aufpfropfen von beispielsweise
(Meth)acrylsäure oder Crotonsäure oder schließlich" "durch Schwefelsäure,
Chlorsulfonsäure, Oleum oder Schwefeltrioxid. Insbesondere erhält man auch:durch Umsetzung;aromatischer Isocyanate,
wie Toluylendiisocyanate, Diphenylmethandiisocyanate und den bekannten Phosgenierungsprodukten der Kondensationsprodukte
aus aromatischen Mönö'amiheh, insbesondere" Anilin und Aldehyden, insbesondere1" Formaldehyd, mit Schwefelsäure, Oleum oder
Schwefeltrioxid für das erfihdungsgemäße Verfahren ausgezeichnet geeignete Präpolymer-Ionomere, welche meist eine hohe
Lagerstabilität aufweisen. Derartige sülfonierte Polyisocyanate,
welche im allgemeinen nöch\IR-spektröskopisch nachweisbare, durch Nebenreaktionen während der': SuIfonier-ungvgebildete.
Uretdion-, Harnstoff-, Biuret-ί,- und· insbesondere bei vor :der
Sulfonierung erfolgter Polyol-Modifizierung Urethan- und/oder
Allophanatgruppen aufweisen, sind daher als. Präpolymer-Ionomere
besonders bevorzugt..
Auch bei der Sulfonierung eines einfachen. Diisocyanats, wie :. z.B.
Diphenylmethandiisocyanat wird/in jedem Fäll ein Präpolymer-Ionomer
erhalten, da gleichzeitig: mit der Sulfonierung eine Molekülvergröi3erung, ζ .B. über eine Harnstoff-, Biuret-,
Uretdion-Gruppe eintritt. . : '
Vorzügsweise werden jedoch bereits zur Sulfonierung Präpolymere eingesetzt, z.B. Phosgenierungsprodukte höhermorekularer
Le A 15 391 . '.. ' ' - - 17 -
509823/0779
23596
Anilin/Formaldehyd-Kondensationsprodukte, welche durch eine Viskosität von 50 - 10.000, vorzugsweise 100 - 5.000 Centipoise
bei 250C charakterisiert sind.
Ebenso sind Umsetzungsprodukte aus 50 - 90 Mol aromatischer
Diisocyanate mit 1-50 Mol an üblichen Glykolen, Monoaminen, Polyätherglykolen, Polythioätherglykolen, Polyesterglykolen
besonders bevorzugt. Dabei kann das ionische Zentrum durch Mitverwendung geeigneter Glykole oder aber beispielsweise
durch nachträgliche Sulfonierung, Aufpfropfen von z.B. Acrylsäure,
Maleinsäure, Crotonsäure, Umsetzung mit SuIfonen,
ß-Lactonen· oder anderen, an sich bekannten Methoden, eingeführt
werden.
Um die gewünschte hohe Verträglichkeit der Präpolymer-Ionomeren
mit der wäßrigen Silikatlösung zu gewährleisten, ist bereits ein sehr niedriger Ionengruppengehalt ausreichend, z.B.
2 Milliäquivalente/100 g. Vorzugsweise beträgt der Gehalt 5 100
Milliäquivalente/100 g. In Sonderfällen, beispielsweise
bei Präpolymer-Ionomeren mit wenig reaktiven Isocyanatgruppen
oder anderen Endgruppen, kann der Ionengruppen-Gehalt auf ca. 200 Milliäquivalente/100 g ansteigen. Dabei sollen unter
Ionengruppen nicht nur vorgebildete Salzgruppen, wie z.B.
(-} -P^ ,λ , -SO2-N^-SO2 , -CO-X^ ;-C0,
0-303 (-} , -P^ ,λ _, -SO2-N^-SO2
verstanden werden, sondern auch solche Gruppen, die in Gegenwart von Alkalisilikat Salzgruppen bilden, z.B.
-COOH, -SO H, -SO2-NH-SO2-, -CO-NH-CO,
IeA15391
sowie phenolische OH-Gruppen. Selbstverständlich können auch
zwei oder mehrere der genannten Gruppen in den Präpolymeren
enthalten sein. Auch können Präpolyraer-Betaine;, welche eine
anionische und eine kationische Gruppierung im selben Molekül
enthalten, oder Symplexe, welche anionische und kationische Präpolymere gleichzeitig enthalten, vorliegen. '
Ganz besonders bevorzugte ionenbildende Gruppen sind tert. , -N-, -CQOH-;, .-SO H, -AR-OH. Vor diesen muß die tert. Amino- j
.gruppe.vor der Vereinigung mit der Alkalisilikatlösung in eine/
quart. Ammoniumgruppe übergeführt werden, wofür Alkylie rungs,-mittel,
aber auch anorganische oder organische Säuren geeig- ^
net sind.
Durch die in üblicher Weise durchgeführte ionische Modifizierung erhält man Ionomer-Präpolymere, welche häufig eine Viskosität von mehr "als 2.000 cP'und zuweilen bis zu 100.000
cP/25°C und höher aufweisen. In Fällen, wo derart höhe Viskositäten
nachteilig für die weitere Verarbeitung sind, kann
durch Zusatz niedrig viskoser ,Isocyanate (oder, auch durch inerte-Lösungsmittel
die Viskosität abgesenkt werden. Durch die Kombination von Ionomer-Präpolymeren mit üblichen niederviskosen
isocyanaten erreicht man ferner eine zeitliche Ausdehnung
des Härtungsprozesses.
Ganz besonders bevorzugte Präpolymer-Ionomer.e werden durch
Sulfonierung von aromatischen Präpolymeren hergestellt. Im einfachsten Fall genügt die Reaktion der Präpolymeren mit konzentrierter
Schwefelsäure oder Oleum. Diese Produkte lassen sich
entweder direkt als Präpolymer-Xonomere mit wässrigen Silikat!
ösung en vermischen, wobei das entsprechende Metallsalz in
situ gebildet wird. Man kann jedoch auch das Sulfonierungsprodukt
vorab teilweise oder vollständig neutralisieren, z.B. durch Zusatz von Aminen, wie Trimethylamin, Triäthylamin, .
Methylmorpholin, Pyridin, Dimethylanilin,-Metallalfcoholaten,
z.B. Na-tert. Butanolat, K-isopropanolai;. Auch kann mit festen
IeI 15 391 · - 19 - ' · ;
SOS82 3/07 7t
23596
oder in Verdünnungsmitteln suspendierten Metalloxiden, -hydroxiden,
-carbonaten neutralisiert werden. Calciumoxid, Magnesiumoxid, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat sowie Dolomit
sind beispielsweise besonders geeignet.
Ferner eignen sich nichtflüchtige höhermolekulare tert. Amine besonders gut zur Neutralisation, da sie bei der anschließenden
Reaktion mit der Alkalisilikatlösung nicht verdampfen. Dies sind insbesondere Alkoxylierungsprodukte von primären
oder sekundären Aminen oder auch Polyester oder Polyacrylate mit tert. Stickstoffatomen, sowie die bekannten Kondensationsprodukte
auf Basis Epichlorhydrin und Polyaminen, wie sie beispielsweise zur Naßverfestigung von Papier eingesetzt v/erden.
Bevorzugt sind Polykondensationsprodukte schwach basischer bzw. sterisch gehinderter Amine, da sonst bei Verwendung
von Polyaminen ein zu starker Viskositätsanstieg eintreten kann.
Die Auswahl geeigneter Neutralisationsmittel wird ferner dadurch bestimmt^ ob das. (teil)neutralisierte Präpolymer-Ionomer
über einen längeren Zeitraum lagerstabil sein soll oder sofort mit der Alkalisilikatlösung zum Ionomer-Kieselsäuregel
umgesetzt wird. Im letzteren Fall können zur Neutralisation unbedenklich auch solche tert. Amine eingesetzt werden,
welche noch Reaktivgruppen wie -OH, -NHR, -CO, -NH2 aufweisen.
Zur Herstellung lagerstabiler Präpolymeren sollten solche Gruppen vorher durch Umsetzung mit z.B. Monoisocyanate^
blockiert werden.
Die Einführung von hydrophilen Zentren in das an sich hydrophobe Präpolymere erfolgt beispielsweise durch Mitverwendung
eines gegenüber Isocyanatgruppen reaktive Gruppen enthaltenden
hydrophilen Polyäthers oder einer Siloxanverbindung mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen.
Bevorzugt kommen dabei Polyäther in Betracht, die aus Alkohole A 15 391 - 20 -
609823/0779
len mit einer Fuhktionaligäg von 1 - 3 und-Äthylenoxid -und/",
oder Propylenoxid aufgebeut sindund endständige OH-Gruppen
aufweisen. - ." ■;
Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch andersartig
hergestellte Polyäther- oder Polyäthergruppierungen aufweisende
Verbindungen zur Herstellung der Präpolymeren eingesetzt werden, sofern sie hydrophile Gruppierungen enthalten.
Ganz besonders bevorzugt sind monofunktionelle Polyäther auf f
Basis von Monoalkoholen vom Molekulargewicht 32-500 und Ithylenoxid,
da die hieraus hergestelltennichtionischvhydrophi- ■"
len Präpolymeren in der Regel die für eine Weiterverarbeitung
günstige Viskosität von weniger als 50.000 cP, bevorzugt
weniger als 10.000 cP, aufweisen. ;
Erfindungsgemäß geeignete Präpolymere sind weiterhin Reaktionsprodukte
aus den oben genannten Polyisocyanaten mit aliphatischen Polycarbonaten mit gegenüber Isöcyanatgruppen·reaktiven Wasserstoff atomen. ' .-."-. Ϊ
Beispielhaft seien hier Polycarbonate auf Basis von Diäthylenglykol,
Dipropylenglykol, Tetraäthylenglykol genannt. ■
Weiterhin sind auch Präpol2/mere geeignet, welche ein hydrophiles Polyestersegment, z.B. aus Triäthylenglykdl oder Diäthylenglykol
und Bernsteinsäure öder Oxalsäure enthalten. Derartige Segmente können im Verlauf der weiteren Reaktion mit
Wasserglas zerstört werden, wobei unter Härtung der anorganischen
Komponente eine Hydrophobierung der organischen Komponente eintritt^ ; ' : .-■"
Auch kann das hydrophile Zentrum durch Einbau eines GlykoIs v/ie
Tri- oder Tetraäthylenglykol eingeführt werden, .vorzugsweise
in Kombination mit einem Isocyanat erhöhter. Hydrophilie wie
z.B. einem "Biuret-di- oder -triisocyahat. : :- -
Le A 15 391 ■ ■ ■ . . - 21 -
B09823/0779
Die hydrophile Gruppe kann in der Haupt- oder in der Seitenkette des Präpolymers enthalten sein.
Zusätzlich zu dem hydrophil-nichtionischen Segment kann auch
noch ein ionisches Zentrum zugegen sein, wobei dieses ionische Zentrum im selben oder in einem anderen Molekül vorhanden
sein kann. Durch derartige ionisch-nichtiohische Kombinationen lassen sich Morphologie und Grenzflächenchemie der
erfindungsgemäßen 2-Phasen-Kunststoffe wunschgemäß beeinflussen.
Ss können jedoch auch an sich bekannte Präpolymere, insbesondere
solche auf Basis aromatischer Isocyanate, nachträglich nach den erwähnten Verfahren zu nichtionisch-hydrophilen Präpolymeren
umgesetzt werden. ·
Insbesondere erhält man auch durch Umsetzung aromatischer Isocyanate,
wie Toluylendiisocyanate, Diphenylmethandiisocyanate und den bekannten Phosgenierungsprodukten der Kondensationsprodukte aus aromatischen Monoaminen, insbesondere Anilin und
Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, mit gegenüber Isocyanat reaktiven Gruppen enthaltenden hydrophilen Polyäthern, ausgezeichnet
geeignete Präpolymere, welche eine hohe Lagerstabilität aufweisen. Derartige nichtionisch-hydrophile Polyisocyanate,
welche zum Teil noch IR-spektroskopisch nachweisbare Harnstoff-, Biuret-, und insbesondere bei erfolgter Polyol-Modifizierung
Urethan- und/oder Allophanatgruppen aufweisen, sind als Präpolymer-Ionomere besonders bevorzugt.
Vorzugsweise werden zur nichtionisch-hydrophilen Modifizierung Phosgenierungsprodukte höhermolekularer Anilin/Formladehyd-Kondensationsprodukte
eingesetzt, welche durch eine Viskosität von 50 - 10.000, vorzugsweise 100 - 5.000 cP bei 25°C
charakterisiert sind.
Le A 15 391 „ - 22 -
B09823/0779
Ferner können als Isocyanate auch die Umsetzungsprodukte von
Mono-, Di- oder Polyhalogeniden mit Metallcyanaten eingesetzt
werden. Ein besonderer Vorteil dieser Arbeitsweise besteht
darin, daß gebildetes Metallhalogenid nicht aus dem Reaktionsgemisch entfernt zu werden braucht. Anstelle der Isocyanate
können daher mit gleich gutem Erfolg Kombinationen der genannten Halogenide mit Metallcyanaten eingesetzt werden. Die eingesetzten
Polyhalogenide können selbst schon Oligomerencharakter aufweisen. : . :
Auch können verkappte Isocyanate eingesetzt werden, wobei die
üblichen Verkappungsmittel wie Phenole,. Oxime, Lactame, Methylen-aktive
Verbindungen, T ert.-Butanole, Natriumbisulf it, Triazole
eingesetzt werden können. Zu den verkappten Isocyanaten zählen auch die bekannten Nitrilcarbonate und Nitrilsulfite
sowie die zwitterionischen Amino-imide. ■
Die verkappten Isocyanate können entweder zusätzlich.oder anstelle normaler Isocyanate eingesetzt werden. Sie sind insbesondere
für heißhärtende.Systeme mit' langer Topfzeit bzw. für
lagerstabile Systeme von Interesse. In derartigen Kombinationen kann die Isocyanatreaktion auch die Funktion der Endaushärtung
übernehmen* nachdem die z.B. thermoinduzierte Esterharzhärtung,
bereits abgeschlossen ist, ν
Es ist durchaus möglich und in vielen Fällen sogar bevorzugt,
daß-die organische Präpolymerphase ausschließlich Produkte enthält,
deren Reaktivgruppen NCO-Gruppen sind. Besonders bevorzugt
sind Gemische von Polyisocyanaten, welche anteilig in der beschriebenen Weise ionisch· oder nichtionisch-hydrophil
modifiziert sind.
Als Isocyanate können auch die weiter unten beschriebenen ungesättigten
Isocyanate, sowie z.B. ungesättigte NCO-Gruppen tragende Polyesterharze eingesetzt werden.
Le A 15 391 - - 23 - .
B0Ö823/0779
Zusätzlich zu NCO-Gruppen tragenden Polymervorläufern können
jedoch auch andersartige Polymervorläufer eingesetzt werden, z.B. Produkte mit polymerisationsfähigen Doppelbindungen,
gegenüber Formaldehyd reaktionsfähigen Gruppen wie acylierten
Aminogruppen oder phenolischen Gruppen, basischen Aminogruppen, qua'ternierend wirkende Gruppen, Säurehalogenidgruppen, Epoxygruppen,
Methylolgruppen, Mercaptogruppen.
Als polymerisations- und/oder polykondensationsfähige PoIymervorprodukte
werden vorzugsweise Substanzen aus den Gruppen
1. Yinylmonomere und/oder ungesättigte polymerisationsfähige
Doppelbindungen enthaltende Polyester-, Epoxyester-, Esteracrylat-, itheracrylat-, Urethanacrylat-Harze in Kombination
mit freie Radikale bildenden Initiatoren oder anderen Vernetzern
2. Vorkondensate oder Mischvorkondensate aus Aldehyden, insbesondere
Formaldehyd und Phenolen, Arylaminen, Phenoläthern, aromatischen Kohlenwasserstoffen, Harnstoffen,
Melaminen, Carbonamiden, ,Dicyandiamid, Guanaminen, Nitrilen, gegebenenfalls in Kombination mit sauren Härtern
3. Vorprodukten von Furanharzen
4. Vorprodukten von Epoxyharzen verwendet.
Selbstverständlich sind auch Kombinationen von Produkten der Gruppen 1-4 möglich.
Zur Gruppe der Vinylmonomeren und/oder ungesättigte polymerisationsfähige
Doppelbindungen enthaltenden Vorkondensaten zählen insbesondere die bekannten Polyesterharz bildenden Mischungen
aus ungesättigten Polyesterharzen und Vinylmonomeren, wie
sie z.B. in B. Parkyn, Composites 3 (1972), Nr. 1, S. 29-33 Iliffe Scientific and technical publication, Guildford/Surrey,
beschrieben sind.
Ungesättigte Polyester im Sinne der Erfindung sind die üblichen Polykondensationsprodukte von <*£, β-ungesättigt en Dicarbonsäuren
mit Polyhydroxyverbindungen, insbesondere Dioxyverbin-
Le A 15 391 - 24 -
509823/0779
düngen (vgl. JÖrksten et al. "Polyesters and their .Application",
Reinhold Publishing Corp., New York, 1956).
Als oC, β-ungesättigte Dicarbonsäuren zur Herstellung der ungesättigten
Polyester eignen sich beispielsweise Maleinsäure,. Fumarsäure, Itaconsäure, Citrakonsäure, Mesakonsäure, Chlormaleinsäure, Brommaleinsäure, Dichlo maleinsäure, Hexahydrophthalsäure
sowie deren Anhydride; diese können gegebenenfalls im Gemisch beispielsweise mit Adipinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, fetrahydrophthalsäure, Terephthalsäure,,Tetra-'chlorphthal
säure, Hexachlorendomethylehtetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäuren" En"db-cis-bicyelo-("2:.-2..-1')-5-hepten-2.3-dicarbonsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Tetrabromphthalsäure, Naphthalindicarbonsäure (z.B. als Bis-alkylenglykole«ter)
Diphenylsülfondicarbonsäure (z.B. als Bis-alkylenglyxkolester)
Methyl-terephthalsäure, 4-Methyl-isophthalsäure,
5-Methyl-isophthalsäure, sowie deren Anhydriden eingesetzt
werden. Zum Aufbau der ungesättigten Polyester können auch
Monocarbonsäuren, beispielsweise (Meth-)Acrylsäure, Crotonsäure oder Benzoesäure mitverwendet werden, ferner Dimere" oder
Trimere von ungesättigten C,« - .G^.p-Fettsäur-en, z.B. Linol- ...-■-säure,
Azelainsäure, Sebäzinsaure, 2.2.4-Trimethyl-adipinsäure,
Trimellithsäure. -
Als gesättigte Monocarbonsäuren kommen sowohl aliphatische,
cycloaliphatische, aromatische und alkylaromatische Carbonsäuren in Betracht, z.B. ^-Äthylhexansäure, Stearinsäure,
Kokosvorlauffettsäure, Bönzoesäure, Hexahydrobenzoesäure, ptert.-Butylbenzoesäure.
Vorteile in Kombination mit ausschließlich gesättigten Dicarbonsäuren bietet die Verwendung von
C^ ,ß-äthylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren,'z.B. Acrylsäure und Methacrylsäure. Derartige ungesättigte Carbonsäuren,
insbesondere Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, einkondensiert enthaltende Polyester verursachen.· als Zusätze in polymerisierbaren
Systemen keine Weichmacherwirkung, da-sie bei deren Härtung mit einpolymerisiert werden können. Weitere
Beispiele an ungesättigten Monocarbonsäuren sind Crotonsäure,
LeA15391
Sorbinsäure, Ölsäure, Sojaölfettsäuren und Rizinensäure. Von
Interesse sind ferner substituierte Monocarbonsäuren, z.B. Rizinolsäure und. hydrierte Ricinolsäure .'
Als geeignete Polyhydroxyverbindungen kommen beispielsweise Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Hexamethylen-1,6-diol, Butan-1,4-diol,
2-Methylen-propan~1.3-diol, 2-Methyl-propan-1.3-diol,
Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, ,Tripropylenglykol,
1,4-Di-(2-hydroxy-äthoxy)-benzol, 1.3-Di-(2-hydroxy-äthoxy) benzol,
1.4-Cyclohexandiol, 1.4-Bis-hydroxymethyl-cyclohexan,
11.11-Di-(hydroxymethyl)-9.ί O-dihydro-9.1O-äthan-anthracen
(aus Acrolein, Anthracen und Formaldehyd), Trimethylpentandiol,
4.4'-Di-hydroxy-diphenyl-2.2-propan-, -Hydrochinon, Resorcin,
Brenzkatechin, Dihydroxydiphenyl, Dihydroxy-diphenylsulfid,
Dihydroxybenzophenon, 4.4'-Dihydroxy-dicyclohexyl-2.2-propan.
Propylenglykol-1,2, Dipropylenglykol, Butandiol-1,3, Neopentylglykol,
Irimethylolpropananllyläther, 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexal)-propan, 2,2-Bis-(4-hydroxyalkoxyphenyl)-propan,
Trimethylolpropan, Glycerin, Pentaerythrit, 2.2.4- bzw. 2.4.4-Trimethylhexan-1·.6-MoI,
2.2-Dimethylöl-bicyclo-(2.2.1)-hepten-5,
3-Methyl-1.5-pentandiol, Isopropyliden-bis-(p-phenylenoxypropanol-2,
Buten-2-diol-1.4, in Betracht; gegebenenfalls können auch Monohydroxyverbindungen, z.B. Allylalkohol, 2-Äthylhexanol,
Methanol oder Äthanol zum Aufbau der ungesättigten Polyester mitverwendet werden.
Die ungesättigten Polyester können auch kürzere oder längere Ätherblöcke enthalten, was durch Mitverwendung von Äthylenoxid,
Propylenoxid, Styroloxid, Butylenoxid erreicht wird. Es ist dabei grundsätzlich gleichgültig, ob von oxalkylierten
Glykolen ausgegangen wird, oder die Epoxide direkt bei der Polykondensation eingesetzt werden. Auch Mono-, Di- und Polyisocyanate
können bei der Reaktion mitverwendet werden, und zwar sowohl im Unterschuß gegenüber dem Esterharz, so daß alle
Isocyanatgruppen verbraucht werden, als auch in solchen Mengen,
Le A 15 591 - 26 -
509823/0779
daß FCO-Präpolymere gebildet werden. .Ebenso sind -Copolymer!-"
sate von Alkylenoxiden und Diearbonsäureanhydriden, wie sie
in der DDR-Patentschrift 89,710 beschrieben sind, als Ausgangskomponenten
geeignet. "."-.":..
Auch Amidgruppen enthaltende ungesättigte Polyesterharze können eingesetzt werden, wie sie z.B. durch Mitverwendung von
Aminoalkoholen oder von"Amiddiölen :erhalten werden. Die Herstellung
solcher Amiddiole, sowie der ungesättigten PoIy-'esteramide,
ist.z.B. in der britischen Patentschrift 1,281,752 beschrieben. Beispiele sind H,N1-Di-(2-hydroxyäthyl)-oxamid.
Auch Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Diole sind
geeignet, z.B. 1,3-Di-(6~hydroxyhexyl)-harnstoff, ferner gegebenenfalls
Etonöfunktionell geblockte Tris-(2-hydroxyalkyl)-isocyanate,
wie sie in der US-Patentschrift 3,683,048 beschrieben
sind. '_. ."'"■-■
Ferner können zur Herstellung der ungesättigten Polyesterharze
mehrfach ungesättigte natürliche Öle oder deren Derivate, z.B.
Sojaöl, Leinölt Leinölfettsäure, Linoleylalkohöl mitverwendet
werden. Auch können mit ungesättigten Fettsäuren modifizierte
übliche Älkoydharze, gegebenenfalls nach Bepfropfung mit Vinylmonomeren,
wie Acrylnitril eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind schnell härtende Polyesterharze," welche
tert. N-Atome, die teilweise auch quaterniert sein können, enthalten, z.B. durch Einkondensieren von N,N-Bis-ß-hydroxyäthylaniiin,
Ν,Ν-Bis-ß-hydroxypropylanilin, den entsprechenden
Toluidinen, sowie anderen oxalkylierten Aryl- und Alkylaminen.
; · . " - ; . ;
Besonders geeignet sind auch Polyestermischungen, z.B* von *
spröde Polyester bildenden Vorkondensaten (z.B. aus Fumarsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
Äthylenglykol, 1,2-Propylenglykbl) mit flexible Polyester bildenden
Vorkondensaten (z.B. aus Maleinsäure, Phthalsäure,
Le A 15 391 ' - 27 -
509823/0779
Di-, Tri-, Tetraäthylenglykol, 1,6-Hexandiol) .
Die Polyester können auch durch Zusatz von N,N'~Bis-imiden ungesättigter
Dicarbonsäuren, z.B. N,Nf-Äthylen-bis-maleinimid,
N, N' -Hexame-fchylen-bis-maleinimid, 2,4-Bismale inimidotoltiol,
1,6-Bis~maleinimido-(2,24-trimethyl)-hexan und dergleichen,
sowie deren Umsetzungsprodukten mit Di- bzw. Polyaminen modifiziert werden. Dadurch wird besonders hohe Wärmebeständigkeit
erzielt. Ferner lassen sich die Polyesterharze-mit Mono- oder polyfunktionellen Epoxi-Verbindungen 'modifizieren, wodurch
beispielsweise die Verträglichkeit mit zugesetzten Thermoplasten, aber auch der Verbund zur beispielsweise Di- oder Polyamine
enthaltenden anorganischen Phase verbessert wird.
Eine weitere Modifizierungsmöglichkeit besteht in der Umsetzung des ungesättigten Polyesters mit Dicyclopentadien.
Besonders gute Verträglichkeit mit der anorganischen Phase erzielt man durch Umsetzung des ungesättigten Polyesters mit
Schwefeltrioxid, Phosphorpentoxid, Polyphosphorsäure oder Natriumhydrogensulfit
.
Spezielle, ebenfalls im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
einsetzbare Polyesterharze sind ungesättigte Alkydharze sowie beispielsweise Reaktionsprodukte aus Butadienölen (mit oder
ohne funktioneile Gruppen), ungesättigten Fettsäureestern und Maleinsäureanhydrid, und gegebenenfalls weiteren äthylenisch
ungesättigten Monomeren.
Ferner eignen sich auch durch Kolophonium, Abietinsäure oder deren Diels-Alder-Produkte modifizierte Polyesterharze, wie
sie z.B. in der britischen'Patentschrift 806,730 beschrieben
sind.
Die Esterharze können gemäß DBP 940,018 mit Mono- oder Polyisocyanaten
modifiziert werden, oder auch mit einem Überschuß
Le A 15 391 - 28 -
509823/0779
23596D9
an Isocyanaten, so daß NCO-Präpolymere gebildet werden. Die
Säurezahl und das Molekulargewicht des eingesetzten ungesättigten
Polyesters,. welche überwiegend linear, aber auch.verzweigt
sein können, kann innerhalb weiter Grenzen liegen, z.B.
von 0,1 bis ca. 120 bzw. 400 - 5.000} bevorzugt werden Polyester der Säurezahl 10 - 80 und des Molekulargewichtes 600 -
Selbstverständlich können Kombinationen verschiedener Polyester,
z.B. noch ungesättigter harter und weriig ungesättigter flexibler Typen eingesetzt werden. ■ ·
Polyesterharzen gleichwertigepolymerisationsfähige Ollgomere
sind Epoxyacrylatharze, Polyesteracrylate z.B. aus Bisphenol A und Acrylsäure, Polyätheracrylate und Polyjurethanacrylate.
Polyurethanacryläte sind allgemein Umsetzungsprodukte nieder-
oder höhermolekularer Di- bzw. Polyisocyanate mit Monomeren,
welche im gleichen Molekül eine polymerisationsfähige ungesättigte Doppelbindung und Zerewitinoff-aktive; Η-Atome aufweisen. Die NCO-Gruppen können vollständig oder auch: nur teilweise mit den Monomeren, z.B. Hydroxyäthyl-acrylat, Hydroxypropyl-(meth)acrylat,
(Meth-)acrylamid umgesetzt sein. :
Beispiele für geeignete Esteracrylate und Urethanacrylate sind
z.B. in der deutschenOffenlegungsschrift"2,258,211 enthalten.
Ganz besonders bevorzugt sind Addukte von Hydroxyäthyl- oder
Hydroxypropyl-(meth)-acrylat an technische Phosgenierungspro-^
du'kte von Anilin/Formaldehyd-Kondensaten. ' ·
Ferner sind die in der deutschen Offenlggungssehrift 2,164,386
offenbarten ungesättigten Harze, welche: durch Isöcyanatverlängerung
von" Reaktionsprodukten aus 'DiepOXiden mit /*, ß-ünge—_
sättigten Carbonsäuren oder Dicarbonsäuren oder von Reaktionsprodukten aus Dicarbonsäuren mit ungesättigten Glycidylvefbindungen
entstehen, geeignete Ausgangsmaterialien.
le A 15 391 - 29 -
&0982370779
Vorzugsweise werden ungesättigte Polyester in Kombination mit Vinylmonomeren eingesetzt, z.B. im Gewichtsverhältnis 5 : 95
bis 85 : 15.
Geeignete Vinylmonomere sind insbesondere Styrol, cA-styrol,
Vinylacetat, Allylacetat, Diallylphthalat, Trichloräthylen, Butylstyrol, 2-Hydroxyäthylmethacrylat, Diviny!benzol,
Chlorstyrol, Methylmethacrylat, Vinyltoluol, tert. Propylenglykol-monoacrylat,
Acrylamid, Butylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat,
Äthylacrylat, Äthylhexylacrylat, Acrylnitril, Triallylisocyanat, Vinylbenzoat, Divinyladipinat, Diallylisophthalat,
Maleinsäureester, z.B.. aus niederen Alkoholen wie Methanol, Äthanol, Butanol,- Äthylhexanol, 2-Alkyl-5-norbornen-2-carbonsäure
(-alkylester), N-Viny!pyrrolidon, Male
insäure-imid, N-Vinylcarbazol, Zusätze von Acrylsäure- bzw.
Methacrylsäureglycidylester verbessern die Biegefestigkeit.
Ferner lassen sich Halbester aus mehrwertigen Alkoholen und Anhydriden ungesättigter Dicarbonsäuren, sowie z.B. Styrolsulfonsäure,
(Meth)acrylsäure-phenylsulfensäureester zusammen mit
obigen Vinylverbindungen einsetzen. Diese Produkte, die von der anorganischen Phase oder durch zugesetzte anorganische
und/oder organische Basen neutralisiert werden können, führen zu einem besonders guten Verbund mit der anorganischen Phase.
In manchen Fällen kann auch in Abwesenheit von Polyesterharzen gearbeitet werden. Durch die Verdünnung mit der wäßrigen Silikatlösung
läßt sich gefahrlos auch eine Substanzpolymerisation von Vinylmonomeren initiieren. Hierfür eignen sich z.B.
Styrol, Vinyltoluol, Acrylate und Methacrylate, gegebenenfalls in Kombination mit Maleinsäure (anhydrid), sowie Acrylnitril
mit Acrylsäure. ,Vorzugsweise werden Monomere mit sauren Gruppen
mitverwendet, um ausreichende ¥echse!wirkung mit der anorganischen
.Phase zu ermöglichen und bessere Schlagzähigkeiten zu erzielen.
Le A 15 391 - 30 -
509823/0779
Eine derartige Substanzpolymejrisation von Vinylmonomeren in
Abwesenheit von Polyester-, Ssteralkyd- und ähnlichen Harzen ist insbesondere dann von Interesse, wenn das als Komponente b
eingesetzte Isocyanat zur Pfropfung befähigte J-Methylengruppen
(oder phenyloge Methylengruppen) oder ungesättigte Doppelbindungen
aufweist. - _,_;·..
Bei hohem itateil an Vinylmonomeren können zur Erhöhung der Viskosität-".!Und"Verringerung
des Sehrumpfes Polymere wie Hochdruckpolyäthylen, Polystyrol, ÄBS-Mischpolymerisate, Styrolcopolymere
mit {Methacrylsäure-(estern) oder mit Maleinsäure, Polyvinyl-
und Polyallylester und -äther, Äthylen-Vinylacetat-Copolymer,
VinylchlOrid-Vinylacetat-Copolymer, Acryl säure alkylester-Methacrylsäurealkylester-Copolymere,
z.B. Methylmethacralat-Butylacrylat-Copoiymere, Gellulose-Äeetobutyrat,, Cellulose-Acetopropionat,
Polyurethane mitverwendet werden. Besonders bevorzugt sind Polymerisate mit -COOH, -SO^H oder entsprechenden
Salzgruppen, welche gleichzeitig auch emulgierende Wirkung besitzen,. Polyurethane weisen vorzugsweise Molekulargewichte
unter 30.000 sowie, endständige -OH, -COOH oder
ürethan'gruppen auf,. ■ .. . .-,.-".·".■.. _
Zur Erhöhung der Flexibilität eignen sich Polydienester, wie
sie z.B. in der deutschen Offenlegungsschrift 2,160,722 beschrieben
sind»
Auch substituierte Harnstoffe, wie sie in der■US-Patentschrift
3,632,668 beschrieben sind und analog aufgebaute thixotrop wirkende: Verbindungen, Z:.B. Harnstoffe und Urethane des Di-
und Triisopropyl-phenyl'-isocyanats können, als Verdickungsmit-:
tel eingesetzt werden.. ' '
Von besonderem Interesse im Rahmen des erfindungsgemäßen Ver-,fahrens
sind Polyesterharze hoher Alkalibeständigfeeit wie sie
dem Fachmann bekannt ,sind, ζ .B. Reaktionsprodukte aus Phenoxyalkoholen,
Äthylen-1,2-d.icarbonsäuren und "Farmalaehyci (vgl..
■ie A 15 391 - 31 - " -
509823/0779
DDR-Patent 83,650) P. Penczek in Plaste und Kautschuk 19
(1972), Nr. 1, Seite 3.
Kriterien, die die chemische Beständigkeit und insbesondere die Alkalibeständigkeit beeinflussen sind dem Fachmann aus
dem Fachschrifttum bekannt. Die dort gemachten Angaben gelten in vielen Fällen prinzipiell auch für die erfindungsgemäßen
Polyester enthaltenden Kombinationen. Beispielsweise sind die in der deutschen Offenlegungsschrift 2,258,863 offenbarten
Kombinationen günstig.
Ungesättigte Polyesterharz-analoge Produkte, die ebenfalls Verwendung
finden können, sind entsprechende Esterharzurethane sowie Oligoätherurethane, wie z.B. Reaktionsprodukte aus PoIyätherdiolen,
Diisocyanaten und Allylalkohol, Isobutylen Isopren - Copolymere.
Derartige Produkterkönnen ebenso wie ungesättigte Polyesterharze
auch in Gegenwart von polyfunktionellen Hydrazidhaliden (Nitriliminvorläufer) durch die Einwirkung der alkalischen
Silikatlösung gehärtet werden (vgl. US-Patentschrift 3,671,475).
Den ungesättigte Harze und/oder Vinylmonomere enthaltenden Mischungen können zur Stabilisierung bekannte Inhibitoren zugefügt
werden, z.B. Hydrochinon, Toluhydrochinon, Phenacin, Tetrabromcatechol, Kobalt-, Zink-, Aluminiumsalze von N-Nitrosohydroxylaminen
(vgl. deutsche Offenlegungsschrift 2,215,94-6),
p-Benzochinon, p-tert.-Butyl-brenzcatechin, Chloranil, Naphthochinon,
Cu-Verbindungen, p-Nitroso-dimethylanilin.
Stabilisatoren sind z.B.: Thiodiglykole wie 2,2'-Dihydroxydiäthylsulfid,
Nitroxide, wie sie z.B. in der US-Patentschrift 3,682,875 beschrieben sind, z.B. Di-tert.-Butyl-nitroxid.
Zur Härtung von Kompositionen,welche polymerisationsfähige Polymervorprodukte
enthalt en-, kommen die üblichen, dem Fachmann
le A 15 391 - 32 -
6 0 9 8 2 3/0779
bekannten Radikale bildenden Initiatoren infrage, wie z.B.
Benzol-, Dicumyl-, di-tert.-Butyl-perbenzoat, Cumolhydroperoxid,
tert.-Butylperöxid, Peroxymethyläthylketon, 3»5-Dimethyl-3,5-dihydroxy-1,2-perQxycyclopentan,
2,5-Dimethyl-2,5-bis-(2-äthyl-hexanoylperoxy)-hexan,
Cyclohexanon-p eroxid, · tert.-Butylperoctoat, Azoisobutyrodinitrii, Lauroylperoxid,
tert.-Butylperoxypivalät, Bernsteinsäureperoxid.
Der HärtungskatalysatOr sollte vorzugsweise wasserunlöslich
sein. :
Der Härtungskatalysator wird im allgemeinen in Mengen von etwa
0,1 bis 5 %, bezogen auf die Summe ungesättigter Polyester -h
Monomere, eingesetzt. Welche Katalysatoren für ein bestimmtes
Reaktionsgemisch am geeignetsten sind, kann in·vielen Fällen
den einschlägigen Richtlinien der Hersteller solcher Initiatoren entnommen werden (vgl» z.B. Broschüren der Peroxid-Chemie
GmbH, D-8023, Höllriegelskreuth bei; München). .
Als Härtungsbes.chleuniger eignen sich insbesondere die hierfür
bekanntenCo- und V-Salze, z.B. Co-naphthenat, insbesondere
in Kombination mit Ketonperoxiden, ferner die ebenfalls bekannten
N,If-Dialkylarylamine wie N,N-Dimethylamin>
Dimethyl-ptoluidin, ferner Imide wie. Succinimid, Phthaliniraid,: Β^ηζοί-säuresulfimid,
sowie übliche Redoxsysteme, ζVB. Sulfite, Dithionite.
"... .-■;.- ;
Als Härtungsbeschleuniger für Acrylate 'enthaitende Kompositionen eignen sich insbesondere Metallsalze von Alkylphthalaten,
z.B. Co-, Cr-, Cu-, Fe-, Mn-,Nir, Ti~r Vanadyl-bis-(n-butylphthalat).
/ . . " "
Die verschiedenen Möglichkeiten zur Härtung'von Esterharzen
sind an sich bekannt (vgl. z.B. J. Schneiderj.Kunststoff-Rundschau
19 (1972>, Nr.1i, S. 587,591). :.
Le A 15 391 _.^ - 33 -
;W 509823/0779
2359603
Je nach Verwendungszweck wird man Kalt- oder Warmhärtung bevorzugen.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden als flüssige organische Phase Vorprodukte eines Polyurethans und/oder Polyharnstoffs zusammen mit Vorprodukten
eines gehärteten Polyesterharzes eingesetzt, wie sie im Prinzip z.B. in den britischen Patentschriften 1,272,984 und
1,279,673, sowie in der deutschen Offenlegungsschrift
2,260,199 beschrieben sind. ·
Im Gegensatz zum Stand der Technik ist allerdings im Rahmen
des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung die Reaktion zumindest
einer der im Gemisch vorliegenden Komponenten mit der Alkalisilikatlösung unter Ausbildung eines zwei- oder mehrphasigen
Xerosols mit charakteristischen Zwei-Phasen-Verbundstoff
eigenschaften entscheidend. Eine Polyaddition zu einem
Polyurethan im üblichen Sinne oder eine Reaktion der Vorprodukte eines Polyurethans mit den Vorprodukten eines gehärteten
Polyesterharzes ist zwar möglich,' jedoch nicht notwendig und auch nicht zwangsläufig gegeben.
Zu den Phenolhar zvorkondens aten zählen die üblichen Resole oder auch Novolake in Kombination mit Härtern. Beispiele für
geeignete Produkte können z.B. Houben-Weyl, herausgegeben von
Eugen Müller, Band XIV/2, Seiten 193-319 entnommen werden.
Allgemein gesprochen handelt es sich um Vorkondensate phenolischer
Verbindungen mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd.
Bevorzugt eingesetzte phenolische Verbindungen sind Phenol, o-, m-, p-Kresol, Xylenole, J. und ß-Naphthol, Alkylphenole und
Ary!phenole wie tert.-Butylphenol, p-Phenylphenol, p-Nonyl- ·
phenol, p-Chlorphenol, ρ-Bromphenol, Bisphenol A, 4,4'-Dihydroxydiphenyl,
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon, Brenzcatechin, Resorcin, Hydrochinon, Pyrogallol, Phloroglucin, Dihydroxy-
Ie A 15 391 - 34 - .
509823/0779
■■ :■ Λ" toluole sowie deren Mono-alkyl- oder Arylether,, ferner technische
Gemische:, die überwiegend phenolische Komponenten enthalten.
Co-rkondensationsfähige Verbindungen, welche mit, eingesetzt
werden können, sind aromatische Amine, wie Anilin,, ο-Toluidin,
o-Chloranilin,. 4,4'-Diaminodiphenylmethan, ^,A'-Diaminodiphenalmethan,
ferner z.B. Xylole., Naphthalin, -Anthracen, /Styrol, Toluol., Mesitylen. ; . . .
Weiter" lassen sich ungesättigte Nitrile, wie Acrylnitril,
Methacrylnitril, Crotonitril, Fumarodinitril, "Malodlnitril
mitverwenden, insbesondere in Kombination mit aromatischen
Kohlenwasserstoffen. Auch Furfurylalkohol kann mitverwendet
werden. /^ ~
Besonders geeignete Phenolharze werden durch Alkoxylierung von
konventionellen Novolaken und Res ölen mit A'thylenoxid und Pr ο-pylenoxid
erhalten. Durch äiese Modifizierung kann die Lös- · lichkeit der Phenolharze in der ATkalisilikatlösung -vermindert,
die Dispergierbarkeit Jedoch erhöht werden.
Auch unter Mitverwendung von Methylolgruppen enthaltenden Polyestern,
Polyesterurethanen, Polyätherurethanen (deutsche Offenlegungsschrift
1,770,068) hergestellte; Phenolharze sind als Ausgangsmatepialien geeignet (vgl. US-Patentschrift 3,647,919),
ferner mit ^-Caprolactam modifizierte Phenolharze (US-Patentschrift
3,639,658).· ; ■" '
Zur Herstellung von Verfärbungen können Phosphite mitverwendet werden. ■ . ·
Ferner können Säureamide, wie Acetamid, N-Methylacetamidj Adi-pinsäure-mono-
bzw. -diamld, Oxalsäurediamid, 6-Hydroxy-capronsäureamid,
Caprolactam, Acetanilid, Benzamid, N-Acetylglycerin
sowie ausreichend lösliche Oligoinide oder Polyamide z.B. auf
le A 15 391 - 35 - ■ .
509823/0779
Basis Trimethy!hexamethylendiamin, Diamino-dicyanhexylmethan,
Methy!adipinsäure, mitverwendet werden; ebenso die zur Herstellung
von Aminoplastkondensaten gebräuchlichen Ausgangsprodukte, wie sie z.B. in Houben-Weyl, 4.Auflage (1963) Herausgeber:
E.Müller, Band XI7/2, S.319-421 sowie in A. Bachmann
und Th. Bertz: Aminoplaste, 1967» beschrieben sind. Bevorzugt sind Harnstoffe, Methylharnstoff, Äthylenharnstoff, Melamin,
Acetoguanamin, Benzoguanamin, Dicyandiamid, Cyanamid.
Die eingesetzten Phenolharze können mit bituminösen Massen verschnitten
werden, z.B. mit Naturasphalt, Erdölbitumina, Steinkohlenteer, Holzpech, Holzteer, Steinkohlenteerpech, Braunkohlenteer,
Braunkohlenteerpech.
Bevorzugt eingesetzte Phenolharze enthalten quartäre Ammoniumtert.-SuIfonium-,
Carboxyl- und SuIfonsäuregruppen. Man erhält
sie in bekannter Weise durch Einkondensieren von entsprechenden Säuren oder Aminen, wie Phenolsulfonsäure, Amidosulfonsäure,
Glycin, Aminocapronsäure, Ligninsulfonat, Sulfitablange,
Dirnethylaminopher?öl, Diäthanolamin oder auch durch nachträgliche
Modifizierung,z.B. durch Umsetzung mit Propiolacton, Propansulton oder Schwefeltrioxid, Oleum oder Schwefelsäure.
Insbesondere hydrophobe Phenolharze v/erden auf diese Weise
häufig ionisch modifiziert.
Ganz besonders bevorzugt sind solche Phenolharze, die sich, in
der Alkalisilikatlösung nicht oder zumindest nicht vollständig lösen, sich jedoch leicht dispergieren lassen.
Während in Gegenwart größerer Mengen an wasserlöslichen Isocyanaten
bzw. Isocyanatpräpolymeren oder anderen organischen
Reaktionskomponenten das Phenolharz auch alkalilöslich sein kann und so eine organische Modifizierung der anorganischen
Phase bewirkt, ist es bei sonst überwiegend wasser- bzw. alkalilöslichen organischen Reaktivkomponenten erforderlich, in Alka-
Le A 15 391 - 36 -
B09823/0779
lien unlösliche Phenolharze einzusetzen. Insbesondere ist dies
erforderlich, wenn nur sehr geringe Mengen an Isocyanaten'oder
wasserlösliche und dadurch hochreaktive Isocyanate eingesetzt · werden, da in jedem Fall anorganisch-organische Zwei- oder
Mehrphasensysteme vorliegen sollen.
Die bevorzugten in Alkalien zumindest teilweise unlöslichen
Phenolharze werden durch Mitverwendung hydrophober Komponenten
erzielt, insbesondere Xylol, Styrol, a-Methy!styrol, Yinyltoluol,
Acetaldehyd und Furfurol. Insbesondere, styrolisiertes Phenol als phenolische Komponente und Furfurol als Aldehydkomponente sind als Modifizierungsprodukte geeignet.
Ferner eignen sich mit Propylenoxid, Äthylenoxid oder Butylenoxid oxalkylierte hydrophobe Resole.
Ebenso wie Phenolharze lassen sich auch entsprechende kondensationsfähige Harze, z.B. Furfurylalkohol-Formaldehydharze,
Xylol-Formaldehydhärze, Aminoharzvorkondensate als polykondensationsfähige
Substanzen in Kombination mit den beschriebenen Isocyanatkomponenten einsetzen. , ·
Bevorzugte Aminoharze sind Kondensationsprodukte von Aldehyden,
insbesondere Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butylaldehyd,
Crotonaldehyd,· Chloracetaldehyd, Bromacetaldehyd,
Chloral, Benzaldehyd mit kondensationsfähigen Harnstoffen, Säureamiden, SuIfonamiden, Urethanen* Ureiden, Biureteη,
Aminotriazinen, gegebenenfalls in Kombination mit an sich
bekannten co-kondensationsfähigen Yerbindungen,' wie den bereits
erwähnten Phenolen, Polyphenolen, arOmatisehen Kohlenwasserstoff en,·aromatischen Aminen, methylenaktiven Yerbindungen,
Umsetzungsprodukten von Harnstoff bzw. Melamin mit Di--bzw.
Polyaminen. . " " ■ · ".'."..
Le A 15 391 _, - 37-
509823/0779
¥ie bei den Phenolharzen sind solche Harze besonders bevorzugt,
die im alkalischen Medium ein ionisches Zentrum ausbilden. Die Einführung solcher Zentren kann auf dieselbe Weise erfolgen,
wie bereits bei den Phenolharzen beschrieben.
Besonders geeignt im Rahmen des erfindungemäßen Verfahrens sind mit Isocyanaten bzw. NCO-Präpolymeren modifizierte Aminoharze,
die man auch als Urethan-Präpolymere mit Aninoharz-Endgruppen
auffassen kann. Derartige Produkte sind in der Offenlegungs schrift 1 770 068 bzw.·der Offenlegungsschrift 1 913 271
ausführlich beschrieben. Die Produkte sind vorzugsweise in der dort beschriebenen ¥eise ionisch modifiziert, sie können indessen
auch nichtionisch aufgebaut sein. Analog können auch modifizierte Phenole bzw. Phenolharze hergestellt werden.
Die Vorkondensation der Harze wird bevorzugt im alkalischen Bereich vorgenommen, wobei die üblichen, an sich bekannten
Kondensationsmittel eingesetzt werden. Besonders bevorzugt für die Kondensation ist der Zusatz von Alkali- oder Ammoniumbzw.
Guanidinium-Silikaten. Auch die sauer durchgeführte Vorkondensation ist möglich. Schnellhärtende Novolakharze werden
z.B. in Gegenwart von Zink- oder Bleiseifen hergestellt.
Bevorzugt sind solche Vorkondensate welche nicht oder nur
partiell in Wasser bzw. wässrigem Alkali löslich sind, sich aber in diesen Medien leicht dispergieren lassen, lösliche
Vorkondensate können nur denn eingesetzt werden, wenn zumindest eine der anderen Komponenten in der wässrigen Silikatlösung
unlöslich ist, und damit die Bildung einer diskreten organischen Phase gewährleistet.
Die Phenol- bzw.-. Aminharze werden in bekannter Weise alkalisch
oder sauer in der Hitze gehärtet.
Le A 15 391 - 38 -
509823/0779
Bei der alkalischen Härtung kann die anorganische wässrige
Phase als Härter fungieren. Epichlorhydrin oder 1,5-DI-chlorpropanol-(2)
können als Beschleuniger zugesetzt werden.
Bei der sauren Härtung muß darauf geachtet werden, daß der
saure Katalysator nicht vollständig in die anorganische Phase übergeht. Torzugsweise werden daher relativ hydrophobe oder
einbaufähige Säuren als Härter eingesetzt, z.B. Phenol-sulfonsäuren,
Naphtholsulfonsäuren, Toluylsäure, Trlmellithsäure,
Pyromellithsäure, Mellithsäure, Benzophenontetracarbonsäure,
sowie deren Anhydride.■ . -
Ferner eignen sich als Härter beispielsweise die in der -Offen Iegungsschrift
2 110 264 beschriebenen Kombinationen, z.B. Formamid/Butyrolacton/Borsäure oder Formamid/Ämeisensäure- bzw.
Kohlensäureester/Borsäure.
Zusätze heterocyclescher Säuren, z.B. von Garbonsäuren des
Pyridins, Furans, Thiophens oder Pyrrols erhöhen die Fließfähigkeit, insbesondere von füllst of freichen Systemen.
Zur schnellen Härtung unter möglichst geringer Formaldehydentwicklung
sind zahlreiche an sich bekannte Rezepturvorschläge entwickelt worden, beispielsweise die .in der US-Patentschrift
3 637 561 vorgeschlagenen Kombinationen.
Ganz besonders geeignet ist die Kombination eines Resols mit
einer Novolaksulfonsäure, wobei letztere gleichzeitig als
Härter und Reaktionspartner wirkt.
3ei dieser Arbeitsweise wird zweckmäßigerweise die Novolaksulf
onsäure im Überschuß eingesetzt, damit sie gleichzeitig auch die Härtung der anorganischen Phase bewirken kann.
Le A 15 391 - 39 -
509823/0779
•Man kann indessen auch eine höhermolekulare Sulfonsäure mit üblichen niedermolekularen Härtern kombinieren, welche in die
anorganische Phase diffundieren können. Selbstverständlich lassen sich auch andere höhermolekulare, wenig zur Diffusion
neigende Härter für die organische Harzphase einsetzen, z.B. Copolymerisate der Vinylsulfonsäure, Polykondensate der Amidosulf
onsäure, Polymerisate der Styrolsulfonsäure.
Die Härtung erfolgt bei Gegenwart von Phenolharzen vorzugsweise in der Wärme. Die initiale Wärmestoß wird in vielen
Fällen durch die Reaktion des Isocyanats bewirkt. Zusätzlich kann Wärme innerhalb des Systems durch einen Polymerisationsvorgang oder durch Selbstkondensation eines geeigneten Zusatzmittels,
z.B. Furfurylalkohol oder 2,3-Dihydro-4H-pyran-2-carboxylat in Kombination mit starken Säuren (vergleiche Offenlegungsschrift
2 105 495) erzeugt werden.
Selbstverständlich kann aber auch in bekannter Weise durch Erhitzen von außen gehärtet werden. Dies ist insbesondere
erforderlich, wenn, verkappte Isocyanate eingesetzt werden.
Weitere erfindungsgemäß geeignete Vorkondensationsprodukte sind insbesondere aus Dicyandiamid, Guanidin, SuIfurylamid,
sowie Nitrilen, z.B. Acrylnitril, Adipinsäuredinitril, MaIodinitril,
Cyanessigester, Phthalodinitril und Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, erhältlich.
Eine weitere Klasse von zur Polykondensation befähigten Verbindungen
sind die Vorprodukte der sogenannten Fura'nharze, insbesondere Furfurylalkohol, Furfurol und 5-Hydroxymethalfurfurol
sowie deren Vorkondensate. Wegen ihrer raschen, durch Säuren bewirkten Härtung sind sie insbesondere als Co-Komponenten
für sonst su langsam härtende Systeme geeignet.
Ie A 15 391 - 40 -
509823/0779
■ ":-■:■■ .if/. ";:■;. . . 235960$ ,
Weiter sind Vorprodukte für Epoxyharze im Rahmen der vorliegenden
Erfindung einsetzbar.: Die hierfür infrage korn- "
menden Verbindungen sind an sich bekannt und können zum
Beispiel Houben-Weyl, herausgegeben von Eugen Müller, 196-3*- ",...
Band XIV/2, Seiten 462-538 entnommen werden. Als Polyepoxide
werden vorzugsweise die bekannten Umsetzungsprodukte von Dioder Polyphenolen der verschiedensten Art mit Epichlorhydrin
eingesetzt. Zur Modifizierung können auch Mono-epoxide mitverwendet werden. Bevorzugte Polyphenole sind !Condensations--",
produkte von Phenolen und TEresölen mit Aldehyden, insbesondere
Formaldehyd, Acetaldehyd, Aceton, Methylethylketon. Besonders
bevorzugt sind Bisphenol A sowie flüssige Novolake. Aliphatische Polyepoxide, wie VinylcyclohexenT-diepoxid, Dicyclopentadien-diepoxid,
epoxidiertes Polybutadien werden häufig
mitverwendet, um die Viskosität zu senken. Da die Härtung
der Polyepoxide im alkalischen Medium vonstatten geht, kann
auch Epichlorhydrin selbst mitverwendet werden, gegebenenfalls
in Kombination mit Polyphenolen. Weiterhin sind flüssige Polyepoxide besonders bevorzugt, z.B. solche, die sich von aliphatischen
oder von aromatischen Aminen ableiten.' Besonders geeignet sind Reaktionsprodukte aus Epichlorhydrin und Anilin,
Toluidine»- und Diamino-dipheny!methan, sowie technischen
Gemischen von Anilin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten.
Zur Härtung werden insbesondere, hochreaktive Härter wie diprimäre
Amine eingesetzt. Geeignete Kombinationen, welche eine rasche Aushärtung bewirken sind an sich bekannt. Insbesondere sind Diäthy Ie ntriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin
sowie derenteilalkylierteProdukte, ferner ,
die Hydrierungsprodukte von Acrylhitril-Addukten an primäre
Amine, N-Aminoalkyl-lactame, insbesondere N-Aminopentyl- '
caprolactam, Oligq-amld-amine, z.B. aus aliphatischen Polyaminen und di- oder trimerisierten ungesättigten Fettsäuren, ■·■
Dicyandiamid, Polycarbonsäure-polyhydrazide, 4,4'-Diaminodiphenylmethan
und technische Gemische aus Anilin-Formaldehyd-Kondensaten
geeignet. . . *-.-■-*__..,-.
ie A 15 391 ■ - 41 -
509823/0779
Ganz besonders geeignet sind Polyepoxid-Amin-Kombinationen,
in denen eine Komponente in basischem Medium eine ionische Gruppe aufweist, z.B. Amino-carbonsäuren oder quartäre
Ammonium-amine.
Als Beschleuniger eignen sich insbesondere Phenole, tertiäre Amine, Arylsulfensäureester, Tris-dimethylaminomethyl-phenol.
Die Aushärtung kann auch mifc· Carbonsäure(anhydriden) erfolgen,
erfordert aber einen erheblichen stöchiometrischen Überschuß des Anhydrids.
Umsetzungsprodukte von Säureanhydriden mit Polyaminen, wie sie z.B. in der US-Patentschrift 3 639 657 beschrieben sind,
eignen sich ausgezeichnet als Härter, da sie lagerstabile Mischungen ergeben, die bei erhöhter Temperatur synchron
sowohl die anorganische wie die organische Fhase aushärten.
Neben oder anstelle von. Epichlorhydrin können selbstverständlich
auch andere Halogenepoxi-alkane und Dihalogenhydroxyalkane eingesetzt werden.
Zusätzlich zu den erwähnten Hauptkomponenten können als zusätzliche
Reaktionspartner für die Isocyanate Verbindungen mit zerewitinoffaktiven Η-Atomen eingesetzt werden, insbesondere
Polyole, wie Äthylenglykol oder Kondensate des Äthylenglykols, Butandiol-1,3, Butandiol-1,4, Butendiol,
Propandiol-1,2, Propandiol-1,3, Neopentylglykol, Hexandiol,
Bishydroxymethyl-cyclohexan, Dioxäthoxyhydrochinon, dioxäthyldian,
Terephthalsäure-bis-glykolester, Bernsteinsäure-di-ßhydroxyäthyl-amid,
Bernsteinsäure-di-ZN-methyl-(ß-hydroxyäthyl27-aniid,
1,4-Di (ß-hydroxy-methyl-mercapto) -2,3,5,6-tetrachlorbenzol,
2-Methylenpropandiol-(i,3), 2-Methylpropandiol-(i,3);
ferner Verbindungen mit mindestens 2 gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen von einem
ie A 15 391 - 42 -
509823/0779
2353609 ■
Molekulargewicht in der Regel von 400 - 10 000 eingesetzt
werden. Hierunter versteht man neben Aminogruppen, Thiolgruppen
oder Carboxylgruppen aufweisenden Verbindungen vorzugsweise Polyhydroxy !verbindungen, insbesondere zwei
bis acht Hydroxylgruppen aufweisende-Verbindungen, speziell solche, vom. Molekulargewicht:: 800 bis 10.000, vorzugsweise 1000 bis 6000', z.B. mindestens zwei, in der Regel 2
bis 8, vorzugsweise aber 2 bis 4, Hydroxylgruppen aufweisende
Polyester, Polyäther, Polythioäther, Polyacetale, Polycarbonate,
Polyesteramide, wie sie für die Herstellung von homogenen und von zellförmigen Polyurethanen an sich bekannt sind.
Die in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester
sind z.B. Ümsetzungsprodukte von mehrwertigen,.vorzugsweise
zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich,dreiwertigen
Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen,. Carbon-'
säuren. Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die
entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende
Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet werden. Die
Polycarbonsäuren können aliphatischer,, cycloaliphatischer, aromatischer und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls,
z.B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein. Als .Beispiele hierfür seien genannt: Bernsteinsäure,
Adipinsäure, Korksäüre, Azelainsäure, Sebacinsäure,
Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellitsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsaureanhydrid, Kexahydrophthälsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid,' Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimere und
trimere Fettsäuren wie Ölsäure, gegebenenfalls in Mischung
mit monomeren Fettsäuren, Terephthalsäuredimethy!ester,
Terephthaisäure-bis-glykolesterv Ungesättigte Polyesterharze
können erfindungsgemäß oft mitverwendet werden. Als mehrwertige
Alkohole kommen z.B. .Athylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und
-(1,5), Butylenglykol-(1,4 und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octan-
Le A 15 391 - 43 -
509823/07 79
-._...,, .e,y. 23596Q9
diel-£1,8), Neopentylglykol,, Cyclohexandimethanol (1,4-Bis-hydroxymethylcyj;lohexan),
2-Methyl-1,3-propandiol,
Glycerin, Trlmetiiylolpropan, Hexantrlol-Xi,2,6), Butantriol-(i>2,4),:Trimethyloläthan,
Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Methylglykosid, ferner Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, PolyäthylenglykoÜQ
Dipropylenglykol, Polypropylenglykole, Dibutylenglykol und
Polybutylenglykole in Frage. Die Polyester können anteilig
endständige Car-boxy.lgry.ppen aufweisen... Auc& Polyester aus
Lactonen^,^,z.B.^XrCapro^Lactpn oder Hydroxycarbphsäuren, z.B.
cj-Hydrojgrcapronsäure, sind einsetzbar... , ,.,, ...
Auch die erfind:mögsgeinäß*in':ErSge.7kQpöen<ienv mindestens zwei»
in der Regel zwei bis acht, vorzugsweise zwei bis drei, i^drE^lgruppe^^ulWeisenden ^o^at^er^.s^nd^solcfee rder an
sich bekannten.:Λ?ΐ und werden ζ,Β* .d,urah Polymeirisation von
Epoxidetr wie. lthylenoxid£ Propylen oxid ^.^Butylenoxid, .,Tetrahydro^ü^n
^sSt^Qloaiiji fcOdej? .Siifhlorh^dFl^^t.; sich selbst,
z.B. in Gegenwart von BF** oder durch Anlagerung dieser
Epoxide, gegebenenfalls im Gemisch oder nacheinander, an Startkomponenten niit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen wie
Alkohole oder Amine, ζ.B. Vasser, Äthylenglykol, Propylenglykol-Ct,?)
od^^^^1,a)r. TrimethylQlprppan, 4,4!-DihydroxydiphenylprppaniSAni|in, P ^^Ammoniak^^^,Ä^hanoiamin/
Ethylendiamin hergestellt * Auch ßucrosepolyäther, wie sie z.B. in den
deutschen Auslegeschriften 1 17f. 3!58^jundf/i 064 938 beschrieben werden, kommen erfindungsgemäß in Frage*. Vielfach
sind solche Polyäther bevorzugt, die überwiegend (bis zu 90 GeW.1^,5 bezögein aui~--alle vorhandeiieii OH-Grüppen im Polyether} primäre OH-Gruppen aüfweiseii.' Auch durch Vinylpoly-
merisate modifizierte Polyäther, wie" sie z.B. durch Polymerisation
von JBigrrol, Acrylnitril lh Gegenwart von PoIyäthern
eri"bstehen (anerikäriische Patentschriften 3.383·351,
3.304.273, 3.523.093, 3.110.695, deutsche Patentschrift
1.152.536), sind ebenfalls geeignet, ebenso OH-Gruppen aufweisende Polybutadiene.
Le A 15 391 . - 44 -
S09823/0779
ßAD ORIGINAL
Unter den PolytHioäthern seien insbesondere
produkte τοή Thibdiglykol·/mit" sich selbst5 und/Odsrfmit anderen
Glykoleny .Oicarbbnsäüren^''Forma^eh^yCAMinooal^ottspüren $ider
Aminoalkoholen angeführt. Je nach den Cö^Eomporient^nf- handelt
es sich bei den Produkten tun Pölythiomischätheity- Ppiythio-^
ätherester, Polythioätheres^erämidl&i■"--■:■ :r?-;:· ^^:r.-"^ft -
Als Polyacetale konimen zvB^di^-^aus^ G3^öi:en^wi«; Diä>thylen- ;
glykol, Triäthylenglyköl, 4^ 4'Wioäcäthoxy^dipi^nyidimethyl·- ■
methan, Hexandiol und Formaldehyd· herstelibarett Verbindungen
in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen
sich erfindungsgemäß-gee;^näte>;PO:]^ ^;::. ^ ,· ...
.- -- --^-. Λ-- ;s S£ ;."&■;·j£&ii-c.-r -:-νάΰ^^£:ί lews . I©g^ ~:>& ■-
Als Hydroxylgruppen" aülWe^eMö^Po^c^rBöni^e^oli^^
an sich bekannten Art ini "Bestricht',' ^dfifz-^SF d^ch^OiSse^zilnM^on
Diolen wie Propand£bi^(1 pJ^^u^a^d^ol-OI-r^^-ü^^
diol-( 1,6 ),; Diäthyieri'iÄöOiy^^ψ^^&^^^Ρ^ψ^^^^1^ "
glykol mit-DiarylcÄrb^na^en^^.BiiDiphenyloarban^ ofö,/ü.
Phosgen,
Zu den Polyesteramideh und Polyimiden -zählen ζ iB. -die aus mehrwertigen
gesättigten und :ungeäättigten Carbiönsäurenibzv^ üderen
Anhydriden und mehrwertigen gesättigten und ungesättigten^Aminoalkoholen,
Diaminen, Polyamineri^ und ihre Mischungen gewonnenen,
Torwiegend linearen Kondensaten.' _ -■': "'- ^"-.-er^-/- J-- — --■ ■- '
Auch bereits Urethan-L oder Barnstpffgimppen enthaltende
hydroxylverbindungen sowie gegebenenfalls modifizierte natttrliche
Polyöle, wie Rizinusöl, Kohlenhydrate, Stärke, sind
verwendbar. Auch Anlagerungaprqdukte von Älkyljenbxiden äri C
Phenol-Formaldehyd-Harze oder auch an Harnstoff-Formaldehydharze sind erfindungsgemäß einsetzbar. ;.-'
Le A 15 391. . - 45 -
Vertreter dieser erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen sind z.B. In High Polymers, Vol. XVI, "Poly- ..: -.-■.
urethanes, Chemistry and Technology", verfaßt V5 cm Saunders--Frisch,
Interscience Publishers, New York, London, Band I, 1962, Seiten 32 - 42-und Seiten 44 - 54 und Band II, 1964,
Seiten 5-6 und 198 - 199, sowie im Kunststoff-Handbuch,
Band V-II, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966,
z.B. auf den Seiten. 45 bis 71, beschrieben.
Erfindungsgemäß werden ferner oft Katalysatoren mitverwendet.
Als mitzuverwendende Katalysatoren kommen solche der an sich bekannten Art infrage, z.B.. tertiäre Amine, wie
Triäthylamin, Tributylainin, N-Methyl-morpholin, N-Äthyl-morpholin,
N-Cocomorpholin , N,KjN1,N'-Tetramethyl-äthylendiamin,
1,4-Diaza-laicycio-(2f2,2)-octan, N-Methyl-N'-diinethylaminoäthyl-piperazin,
Ν,Ν-Dimethylbensylamin, Bis-(N,N-diäthylaminoäthyl)-adipat,
Ν,Ν-Diäthylbenzylamin, Pentamethyldiäthylentriamin,'NlN-Dimethylcyclohexylamin,
Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethy.l-1.,
J-^utandiamin*,' iHVN-Dimethyl-ß-phenyläthylamin,
1,2-Dimethylimidazol,' ^2-Hethylimidazol,sowie insbesondere
auch Hexahydrotria?zin-deriya.te.
Gegenüber Isocyanatgruppen aktive Wasserstoffatome aufweisende
tertiäre Amine sind z.B. Triäthanolainin, Triisopropanolaniin,
N-Methy 1-diäthanolamin, N-Athyl-diäthanolaain, N1N-Dimethyl-äthanolamin,
sowie deren Umsetzungsprodukte mit Alkylenoxiden, wie Propylenoxid und/oder Ithylenoxid.
Als Katalysatoren kommen ferner Silaamihe mit Kohlenstoff-Silizium-Bindungen,
wie sie z.B. in der deutschen Patentschrift 1 229 290 beschrieben sind, in Frage, z.B. 2,2,4-Trimethyl-2-silamorpholin,
1,3-Diäthylaminomethyl-tetrame
thyl-di s i 1 oxan .
Le A 15 391 - 46 -
509823/0779
BADORiGfNAL
2353609
Als EatalysätDreti kommen auch-ötli^s^G^lhältigee^Basen wie- ■;: ..
Tetraalikylämmoniumhydro:;^ ■ -■-.
Natriumhydroxid^- A^k^^phericla^^ie-Itfa^i^^ o£er.
AlkalialkohOlate wie NatriunMetliylafe^än BM^ac&t. . Auch; Hexahydrotriazine
können" als Katalysatoren eingeisetzt werdem
Erfindungsgemäß können-aucli or gani&che^Ifötaliy erbindungen, . insbesondere
organische Eittn^e^^in^sgMifiasiä^^SlyiSÄtcyeii , -■
verwendet werden.
Als organische Zinnverbindungen" kommen: Vorzugsweise 2ιηη.(ΐΓ)
salze von Carbonsäuren wie Zinntll^-acj^äiti"" 2inh(Ii)-bc1Toat;,
Zinn(II)-äthylhexoai: und Zinn(ll)-läurat unddie" Üiälkylzirinsalze
von Carbonsäuren, wie z.B. Dibuiyl-zirindiäbetäi;, Di- ' '
butylzinn-dilaurat, Dibutylzinn-malieal; Öder 'DldctyTzirindiacetat
in Betracht. · " ' " .
'Weitere Vertreter von erf indungsgemaß1sai^
lysatoren sowie Einzelheiten über die.iWJ.rk^i^gswe^ise der Eata
lysatoren sind im Kunststoff-Handbuc^7^ariä""Yil,' heraüsgegeben
von Yieweg und Höchtlen, ä
1966, z.B. auf den Seiten. 96 bis
Die Katalysatoren werden in der Regel."iriT" J " 1""u" *
etwa 0,001 und 10 Gew.-5£, bezogen auf 'die TifengVfan Isppyanat,
Zum Aufbau der wäßrigen Phase kommen insbesondere eine Reihe von anorganischen
Verbindungen,' aber auch
sowie wäßrige Dispersionen in Betracht.
Allgemein eignen sich wäßrige Lösungen, .,Sole /und. D5isper;siQnen,- welche unter der Einwirkung von Kohlensäure oder bei Temperatgrerniedriguriig auf 20 C oder durch Aushärtung Wasser unter Gel- oder Hydratbildung binden.
sowie wäßrige Dispersionen in Betracht.
Allgemein eignen sich wäßrige Lösungen, .,Sole /und. D5isper;siQnen,- welche unter der Einwirkung von Kohlensäure oder bei Temperatgrerniedriguriig auf 20 C oder durch Aushärtung Wasser unter Gel- oder Hydratbildung binden.
Le A 15 391 - 47 -
Geeignet sind ζ. B. wäßrige Lösungenvon Alkali-aluminaten, -titanaten,
-zinkaten, -zirkonaten, -stanniten, -stannaten, -plumbiten, -plumbaten, -antimonaten, -bismutaten, -vanadaten, -phosphaten, -phosphaten,
-naetaphosphaten, -polyphosphaten.
Vorzugsweise werden die Natrium- oder Kaliumsalze eingesetzt ; auch
Ammoniumsalze können verwendet werden. Vorzugsweise werden die Lösungen mit Natronlauge oder Aminen zusätzliche alkalisiert, um ausreichend
schnell die Härtung der organischen Phase zu induzieren. Weiterhin sind konzentrierte Lösungen von Lithium-, Natrium- und
Kaliumhydroxyd, Natrium- u. Kaliumborat, Calcium- u. Bari umhydr oxy d,
Magnesiumsulfat, Natriumsulfat, Aluminiumsulfat, Alaun, Eisenammoniumsulfat, Calciumchlorid, Calciumnitrat einsetzbar.
Dabei wird Calciumhydroxyd vorzugsweise in Kombination mit die Löslichkeit
erhöhenden Zu satzmitte In wie Ammoniumsalzen, Calciumchlorid,
Saccharose angewandt. Weiterhin eignen sich konzentrierte Lösungen von Magnesiumchlorid, Carnallit, Tachhydrit (2 MgCl0* CaCl · 12 H O), sowie
U Ct Cl
Magnesium-Ammoniumchlorid-Doppelsalz. Vorzugsweise werden Magnesiumchlorid
oder Calciumnitrat, Calciumchlorid enthaltende Salze in Kombination mit Magnesium- oder Calciumoxid als Füllstoff verwendet
(Bildung von Magnesiazement).
Weiterhin lassen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens konzentrierte
Industrie-Ablaugen, z. B. Natronlauge enthaltende Sodalösung, Eisen- u. Alumini um sal ze enthaltende Lösungen, vor allem auch Mischoder
Doppelsalze enthaltende Lösungen einsetzen.
Jedoch ist darauf zu achten, daß das in das Xerosol eingebrachte Wasser
im Verlaufe der Reaktion gebunden wird, sei es durch Gel- oder Hydrat bildung unter der Einwirkung des aus Isocyanat und Wassers freigesetzten
Kohlendioxids (NaOH > Na0CO · 10 H_O) oder auch allein durch die
auf Grund der Isocyanatreaktion bedingte Wasser Verarmung (Kristallisation
Le A 15 391 - 48 -
609-823/0770
'■ ; -:23S3B09' :.:
einer konz. Calciumchloridiösung). Schließlich kann das Wasser durch
zugesetzte hydrauliche Füllstoffe gebunden werden (Zement, Anhydrit, Magnesiumoxid,
Kalk, Tone). Reichen diese Möglichkeiten zur Wasserbindung
nicht aus, z.B. in Formulierungen, die nur wenig Isöcyanat und keine Füllstoffe enthalten, so ist es erforderlich, von warmen öder heißen konzentrierten Salzlösungen auszugehen, die beim Abkühlen auf 20 C unter
Bindung von Kristallwasser kristallisieren und so das Wasser binden
(Soda-, Natriumsulfat-, Alaun-Lösungen). Werden in solchen Fällen
als organische Phase Vinylmonomere und/oder ungesättigte Polyesterharze in Kombination mit Radikale bildenden Initiatoren angewandt,
so besteht die Möglichkeit der Pfropfung auf die Kristalloberfläche,
wodurch ein besonders guter Verbund erreicht wird. Vorzugsweise kann die Polymerisation durch Redox-katalysatoren aus der wäßrigen
Phase ausgelöst werden.
EIm weitere Gruppe von erfindungsgemäß einsetzbaren wäßrigen Lösungen
sind Lösungen von hydrophilen, zur Gelbildung befähigten organischen
Präpolymeren, z.B. hydrophile, wasserlösliche, Vorkondensate von
Phenol-, Harnstoff-, Melamin-, Urethan-Harzen, sowie hydrophilen
Polyäther-, Polyamid-, Amin-epoxyharzen, Ammoniumharzeri. Diese
Harztypen, sowie ihre Vorläufer sind dem Fachmann bekannt ;. es handelt
sieh insbesondere um solche wäßrigen Harzlösungeny wie sie üblicherweise
zur Holzver leimung, als Tränkharze, als Imprägnier lösungen,
als Papierhilf smittelverwendet werden. Soweit es sich um Phenol-, Harnstoff-, Melamin-, Amin-,; Epoxy-, Polymerisatharze handelt, können :
sie grundsätzlich aus denselben Kornponenten und nach grundsätzlich denselben Verfahren hergestellt werden, wie im Vorangegangen bei der Herstellung der hydrophoben Präpolymeren angegeben, wobei jedoch durch
Wahl der Monomeren und der Herstellungsbedingungen darauf zu achten ist,
daß hydrophile wasserlösliche Produkte entstehen. Dies wird insbesondere
durch Einbau einer ausreichenden Anzahl hydrophiler Zentren erreicht, wobei
diese Zentren ionischer oder nichtionischer Art sein können.
Le A 15 391' -· 49 - ·
; 609823/0770
Hydrophile wasserlösliche Polyurethan- bzw. Polyharnstoffharze werden insbesondere
durch Auflösen hydrophiler Isocyanate bzw. von Isocyanatpräpolymeren
in Wasser bzw. Alkalilösungen hergestellt. Hierfür eignen sich beispielsweise
sulfonierte Isocyanate, sowie Addukte von Hydroxycarbonsäuren, Dihydroxycarbonsäuren, Hydroxysulfonsäuren, Dihydroxy sulfonsäuren, Aminocarbonsäuren/
Diaminocarbonsäureri, Aminosulfonsäuren, Diamino sulfonsäuren,
Hydroxy- u. Aminophosphonsäuren, wasserlöslichen Polyäthern oder
Polyestern, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, sowie Polycarbonaten
hier aus. (Unter Ammoniumharzen werden organische wasserlösliche Harze, welche mehr als zwei quartäre Ammoniumgruppen enthalten,
welche entweder durch Polyalkylierung eines Aminoharzes oder durch Polyquaternierungsaddition aus di- oder poly--tert. Aminen und di- oder
polyfunktionellen Alkylierungsmitteln hergestellt werden, verstanden) . Vorzugsweise werden die genannten hydrophilen Harze in Kombination mit
den vorgenannten anorganischen Salzen bzw. Basen angewandt. Dies bedeutet, daß anorganische Salze, die im Verlaufe der Herstellung von z. B.
Phenol- bzw. Aminoharzen entstehen, ohne Weiteres in der wäßrigen Reaktionslösung
verbleiben können.
Ganz besonders bevorzugt sind solche wäßrige Lösungen, welche zusätzlich
zu einer oder mehreren der vorgenannten Komponenten noch Alkali-Silikat
in einer Menge zwischen etwa 2 und. etwa 70 Gew.-$ be-'
zogen auf die Summe an gelöster Festsubstanz enthalten. In Sonderfällen kann der Gehalt an Alkalisilikat bis zu 90 Gew.-%
betragen.
Vorzugsweise beträgt die Menge an Alkalisilikat, bezogen auf die Summe
an gelöster Substanz 5-60 %.
Die Kombination von Alkalisilikaten mit den vorgenannten Substanzen
bringt gegenüber reinen nur Alkalisilikate enthaltenden Lösungen wesentliche Vorteile: Während das Alkalisilikat durch die Einwirkung von Kohlendioxid
oder anderen sauren Härtern eine gute Gelbildung gewährleistet, lassen sich durch die zugesetzten anderen Salze in gewünschtem Maße
Ie A 15 391 - 50 -
609823/0779
chemische Modifizierungen der wäßrigen Gelphase erreichen, z.B. Verbesserungen der Temperaturbeständigkeit, höherer Schmelzpunkt, Flammschutzeffekte hinsichtlich der organischen Matrix, kristallisierende Salze
können die zunächst kugelförmigen dispergierten Tröpfchen asymmetrisch
verformen, wodurch die Festigkeit des Xerosols erhöht wird, ohne daß dies
die Verarbeitbarkeit beeinträchtigt. Schließlich bringt die Verwendung industrieller
Ablaugen den Vorteil "einer nutzbringenden Beseitigung problematischer
Abfallprodukte und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile bei der Herstellung der neue Xerosol-Kunststoffe.
Organische hydrophile Polymere bzw. deren Vorprodukte werden insbesondere
dann verwendet, wenn eine gewisse Elastizität der dispergierten Gele ge-'
wünscht wird, z. B. bei der Herstellung von Elastomeren, flexiblen Beschichtungen
und Weichschäumen. .
Zusätzlich zu den genannten Substanzen können der wäßrigen Phase weitere
Produkte zugesetzt werden, z. B. Katalysatoren, Gelierhilfsmittel, gasabspaltende Produkte, die Verkohlung fördernde Mittel, sowie insbesondere Produkte, die feuerhemmende und rauchgashemmende Wirkung aufweisen, wie
z. B. Ammoniumsalze, Salze der Phosphorsäure, phosphorigen Säure, Metaphosphorsäure,
Polyphosphorsäure; ferner Fumarsäure, Isophthalsäure,
Terephthalsäure, Trimellithsäure, Oxalsäure und ihre Salze, sowie Harnstoffe,
Methylenbisharn stoff .und seine Salze.
Besonders geeignet als wäßrige Phase sind auch Lösungen, welche 10-70 %
Gew.-Alkalisilikat und 30-90v% der genannten Brandschutz- und Rauchgasverhinderungsmittel·
enthalten. Man erhält auf diese Weise Produkte, welche praktisch unbrennbar
sind, einen sehr niedrigen Heizwert, geringe Rauchgasentwicklung und hohe Feuerwiderstandsdauer aufweisen u. trotzdem ein sehr gutes Werteniveau
besitzen. ; '.
Le A 15 391 - 51 -
5098 237 07 7
2353609
Unter dem Begriff "wäßrige Alkalisilikatlösung" sind die üblicherweise
als "Wasserglas" bezeichneten Lösungen von Natrium- und/oder Kaliumsilikat in Wasser zu verstehen. Es können auch
rohe technische Lösungen, welche zusätzlich z.B. Claciumsilikat, Magnesiumsilikat, Borate und Aluminate enthalten können,
Verwendung finden. Das Verhältnis Me20/Si02 ist nicht kritisch
und kann in den üblichen Grenzen schwanken; vorzugsweise beträgt es 4 - 0,2. Spielt der Wassergehalt des durch Umsetzung
mit dem Präpolymeren zunächst erhaltenen Kunststoffs eine
untergeordnete Rolle, weil es nicht stört oder weil er leicht durch Trocknen entfernt werden kann, so kann unbedenklich
neutrales Natriumsilikat eingesetzt werden, von welchem sich
25 - 35 folge Lösungen herstellen lassen. Vorzugsweise werden
indessen 32 - 54 folge S ilikat lösungen eingesetzt, die nur
bei hinreichender Alkalität die für eine problemlose Verarbeitung erforderliche Viskosität von unter 500 Poise aufweisen.
Auch Ammoniums ilikatlö sunge η können verwendet werden, allerdings sind diese weniger bevorzugt. Es kann sich um
echte oder auch um kolloide Lösungen handeln.
Vorzugsweise finden lösungen von Natriumsilikat mit einem Na2OzSiO2 Molverhältnis im Bereich von 1 : 1,6 bis 3,3 Verwendung.
Die Herstellung der anorganisch-organischen Kunststoffe gemäß vorliegender Erfindung ist einfach. Es ist-lediglich erforderlic
h,' das Präpolymer mit der wässrigen Lösung homogen zu vermischen,
worauf meist sofort die Aushärtung der Mischung stattfindet. Die Mischungen sind typische feinteilige Emulsionen
bzw. Sole, Sie sind nicht optisch klare Lösungen, in denen das spätere Xerosol präformiert zu sein scheint.
Le A 15 391 - 51a -
809823/0779
Die Bildung einer Emulsion beim Mischen der Komponenten und die
Bildung eines Xerosols beim Aushärten sind entscheidende Kriterien im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Die Emulsionsbildung ist bei
Abwesenheit von Füllstoffen meist optisch sichtbar ; die Bildung eines
Xerosols läßt sieh grundsätzlich im Rasterelektronenmikroskop (Stereoscan) oder auch schon lichtmikroskopisch, immer aber im
Elektronenmikroskop nachweisen. Dabei soll die organische Matrix
die kontinuierliche Phase und die wäßrige Phase die disperse Phase sein. Dies kann leicht nachgeprüft werden, indem man die wäßrige
Lösung mit geringen Mengen eines wässerlöslichen Schwermetallsalzes
dotiert, so daß bei der elektrönenmikroskopischeri Aufnahme die wäßrige
Phase kontrastreich hervortritt/
Kombinationen aus wäßrigen Lösungen und organischen Präpolymeren,
welche nicht hinreichend unverträglich sind und daher kein Xerosol
bilden sind ungeeignet und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
In solchen Fällen kann durch Zusatz organischer wasser unlöslicher
Lösungsmittel, wie aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen
bzw. Halo gen kohlenwasserstoffen eine. Xer ο so !bildung erzwungen werden.
Die wäßrige Phase kann auch ein Sol bzw. eine Dispersion sein, sofern
sichergestellt ist, daß sie infolge Wasserentzugs oder Anwesenheit eines Härtungskatalysators nach der Vermischung mit der organischen Phase geliert.
So lassen sich Polymerisat- oder auch Polyurethanäispersionen als diskrete
Phase in die organischen Präpolymeren eindispergieren, wobei in diesem
Fall die diskrete wäßrige Phase ihrerseits organische Dispersionsteilchen
enthält. .. . ■. ""...' - ' - - >
Diese letztere Arbeitsweise ist indessen weniger bevorzugt. Sie kann z. B. bei
derHerstellung von Elastomeren eine gewisse Rolle spielen, wo man beispielsweise
durch Reaktion von Isocyana ten und Polyolen in Gegenwart von Treibmitteln und eindispergiertem Polybutadien- oder Butandien-Acrylnitril-Latex
Weichschaumstoffe herstellen kann. Auch bei Einsatz von Dispersionen als
wäßrige Phase wird vorzugsweise ein anorganisches Salz,- z.B. Natrium silikat
Le A 15 391 .-..- 52 -
609823/077
mitverwendet.
Die Dispersion kann auch ein anorganisches SoL, z. B. Kieselsäuresol
oder Aluminiumhydroxydsol sein. Suspensionen von teilchenförmigen Feststoffen wie Zement, Kalk, Gips, Ton, Asbest, Glasfaser, Bariumcarbonat,
Magnesiumoxid sind jedoch nicht hierunter zu verstehen. Solche Materialien sollen zwar nicht ausgeschlossen sein, sie finden jedoch im
Rahmen der vorliegenden Erfindung nur zusätzlich zu den beschriebenen
Lösungen oder Dispersionen als inerte oder wasserbindende Füllstoffe Anwendung. Ganz besonders bevorzugt sind alkalische wäßrige Lösungen
und Dispersionen, da diese sowohl die Reaktion der in der organischen Phase enthaltenen Isocyanate katalysiert, als auch gebildetes Kohlendioxyd
absorbiert, wobei meist auch Wasser gebunden wir (z. B. NaOH —>
Na0CO · 10 H0O). Wir d die Herstellung nichtzelliger kompakter Xerosol-Kunststoffe
gewünscht, so muß durch ausreichende Alkalisierung der wäßrigen Phase die quantitative CO0-Absorption gewährleistet sein.
Das Mengenverhältnis zwischen organischer hydrophober und wäßriger
Phase kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, sofern folgende Kriterien beachtet werden: "
1. Die Menge der wäßrigen Komponente muß ausreichen, um eine diskrete
disperse wäßrige Phase auszubilden
2. Sie darf nicht soweit ansteigen, daß ein wäßriges Kontinuum mit
einer darin dispergierten organischen Phase entsteht.
3. Die Wassermenge muß mindestens die 3fache der zur Reaktion mit den
Isocyanatgruppen benötigten Menge sein, vorzugsweise ist die Waseermenge
5-20 mal so hoch.
Hieraus ergibt sich daß das Mengenverhältnis zwischen organisch-hydrophober
und wäßriger Komponente etwa 10:1 bis 1:5 beträgt (dabei bleiben Füllstoffe und Lösungsmittel unberücksichtigt).
Le A 15 391 - 53 -
B09823/0779
Erfindungsgemäß können auch oberflächenaktive Zusatzstoffe
(Emulgatoren und Schaumstabilisatoren)mitverwendet werden. Als Emulgatoren,kommen z.B. die Natriumsalze von Ricinusölsulfonaten
oder auch von Fettsäuren oder Salze von Fettsäuren mit Aminen wie ölsaures Diäthylamin oder stearinsaures Diäthanolamin
infrage. Auch Alkali-oder Ammoniumsalze von
SuIfonsäuren wie etwa von Dodecyrbenzolsulfonsäure oder
Dinaphthylmethandisulfonsäure oder auch von Fettsäuren wie Ricinolsäure oder von. polymeren Fettsäuren können als oberflächenaktive
Zusatzstoffe mitverwendet werden.
Als Schaumstabilisatoren kommen vor allem wasserlösliche
Polyäthersiloxane infrage. DieseVerbindungen sind im allgemeinen
so aufgebaut, daß ein Gopolymerisat aus Äthylenoxid und Prqpylenoxid mit einem Polydimethylsiloxanrest
verbunden ist. Derartige Schaumstabilisatoren sind z.B, in
der amerikanischen Patentschrift 2 764 565 beschrieben.
Erfindungsgemäß können ferner auch Reaktionsverzögerer, z.B. sauer^eagierende Stoffe wie Salzsäure oder organische
Säurehalogenide, ferner Zellregler der an sich bekannten Art
wie Paraffine oder Fettalkohole oder Dimethy!polysiloxane
sowie Pigmente oder Farbstoffe und Flammschut'zmittel der an sich bekannten Art, z.B. Tris-chloräthy!phosphat oder
Amaoniumphosphat und-Polyphosphat, ferner Stabilisatoren
gegen Alterungs- und Witterungseinflüsse, Weichmacher und
fungistatisch und bafcteriostatisch wirkende Substanzen,
Füllstoffe wie Bariumsulfat, /Kieselgur, Ruß oder Schlämmkreide
mitverwendet werden.
Weitere Beispiele von gegebenenfalls erfindungsgemäß mitzuverwendenden oberflächenaktiven Zusatzstoffen und Schaumstabilisatoren sowie Zellreglern, Reaktionsverzögerern,
Stabilisatoren, -flammhemmenden Substanzen, Weichmachern,
Ie A 15 391 - 54 -
30982370779
Farbstoffen und.Füllstoffen sowie fungistatisch und. bairteriostatisch
wirksamen Substanzen sowie Einzelheiten über Verwendungs- und Wirkungsweise dieser Zusatzmittel sind im
Kunst stoff-Handbuch, Band YI, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z.B. auf den
Seiten 103 bis 113 beschrieben.
Zur Verbesserung der Emulgierbarkeit mit der wässrigen Alkalisilikatlösung
unter Bildung einer ¥asser-in-Öl-Emulsion können geeignete an sich bekannte Wasser-in-Öl-Emulgatoren eingesetzt
werden, z.B. äthoxylierte Novolake, wie sie z.B. in der Offen-Iegungsschrift
2 130 448 beschrieben sind, äthoxyliertes und gegebenenfalls hydriertes Rizinusöl, Acrylamid-Copolymere,
Hydroxyäthylcellulose, partiell verseiftes Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol.
Die Emulsionsbildung wird auch begünstigt durch anteilige Verwendung solcher Polyester, welche hydrophile Gruppen, z.B.
hydrophile Äthersegmente oder ketionische oder anionische Zentren enthalten.
Als spezifische Emulgatoren, die gleichzeitig eine haftvermittelnde
Wirkung ausüben eignen sich Metallsalze gesättigter und ungesättigter Mono- oder Dicarbonsäuren, insbesondere
Salze der Elemente der Gruppen I, Ha, III des Period. Systems
sowie Zn-, Ti- und Fe-Salze. Besonders geeignet sind Ca-, Mg-, Ba-Salze alipha'tischer und aromatischer Dicarbon- und Disulfonsäuren
z.B. Ca-phthalat. Diese Produkte erhöhen gleichzeitig die Festigkeit.
Zur Verbesserung der Haftung zwischen organischer und anorganischer
Phase sowie als Emulgatoren können die handelsüblichen Silane ferner isocyanat-modifizierte Silane und Silikone
eingesetzt werden.
I>e A 15 391 - 55 -
509823/0779
Durch Wahl geeigneter Emulgatoren hat man es in der Hand,
auch bei Torliegen Ton-bis zu 90 tfo .an anorganischen Komponenten
ein organisches Kontinuum zu erzielen. Geeignete Katalysatoren sind insbesondere solche mit Kammstruktur,
wie sie z.B. für: die Herstellung von Wasser-gefüllten Polyesterharzschaumstoffen vorgeschlagen wurden.
Zur Erzielung von Thixotropieeffekten, welche in Spezialfällen,
z.B. bei Spachtelmassen erwünscht sind, können Kombination von Polyestern,, Isocyanaten, Tiny!verbindungen
und Torpolymerisaten gemäß Offenlegungsschrift 2 062 826
eingesetzt werden. ·
Ferner eignen sich die üblichen Thixotropiermittel, beispielsweise anorganische, wie Aerosil oder:organische, wie saure—
amid- oder Urethangruppen enthalten^ oder Cyclohexy!amide
höhere Fettsäuren (Auslegeschriften 1 182 816, 1 217 611, belgische Patentschrift 693 580). : .-"
Zur Terbesserung des Brandverhaltens' sowie zur;Erhöhung der
Wärmestandfestigkeit und der Feuerwiderstandsdauer können zusätzlich bekannte Flammschutzmittel,'; z.B., Halogen- und
Phosphorverbindungen eingesetzt werden. Derartige Produkte
sollten; jedoch nur in einer solchen Menge eingesetzt werden, daß die Änzäil der Säureäquivalente (berechnet als HCl, HBr,
H-.P0») geringer ist aid die der Basenäquivalente der Alkalisilikatlösung. Dadurch wird die Bildung saurer Brand- und -■
Rauchgase sicher vermieden, "."-. .
Geeignete Flammschutzmittel sind ζ.B. Tris-chlor-äthylphosphat,
Tris-(dibrom-propyl)-phosphat, Öctachlor-dinydroxydiphenyl,
broinmethylierte Alkylphenole und Re sit öle. -
Le A 15 391 - 56 -
509823/0779
Auch eignen sich Polymer zusammensetzungen, wie sie in der
US-Patentschrift 3 663 463 beschrieben sind, als schwer entflammbare Harze.
Besonders bevorzugte Flammschutzmittel sind -Dicyandiamid,
Harnstoff, Melamin, Guanidin, Kohlenhydrate, wie Stärke, Mannit, Sorbit, Saccharose, Mannose, Galaktose, insbesondere
in Kombination mit Phosphorsäure.
Als zusätzliche Flammschutzmittel kommen insbesondere solche Substanzen in Betracht, welche bei Hitzeeinwirkung oder
Funkenflug eine unmittelbare Löschwirkung ausüben, indem sie eine endotherme, also wärmeverbrauchende Zersetzung erleiden
und/oder unbrennbare, eine Löschwirkung ausübende Gase entwickeln und/oder eine verkohlende Wirkung besitzen,
beispielsweise: Carbonate der Erdalkalimetalle und/oder des Zinks, Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, ferner in
der Hitze schwer zersetzliche Hydrate anorganischer Verbindungen, z.B. Aluminiumoxidhydrate, Zinkborat-hydrat, Kondensate
aus Harnstoff, Dicyandiamid, Malamin-und Phosphorsäure,
Oxalate, Hydrazide, Antimonoxid, Antimontrichlorid (wirkt
gleichzeitig als Härter für die anorganische Phase), Borate.
Zur zusätzlichen Wasserbindung in Systemen mit hohem Wassergehalt können wasserlösliche Vinylmonomere, wie z.B. Acrylamid,
(Meth-)acrylsäurehydroxyalkylester, Vinylsulfonsäure
und dergleichen in Kombination mit wasserlöslichen Initiatoren zugesetzt werden.
Die Herstellung der anorganisch-organischen Kunststoffe gemäß vorliegender Erfindung ist einfach. Es ist lediglich
erforderlich, die organischen Komponenten, mit der. wässrigen
Lösung homogen zu vermischen, worauf meist sofort die Aushärtung der Mischung beginnt. Die Mischungen sind
le A 15 391 - 57 -
509823/0779
typische feinteilige Emulsionen bzw. Sole. Sie sind nicht
optisch klar, sondern meist opak bzw. milchig-weiß. In ihnen
scheint das spätere Xerosol präformiert zu sein.
Die Mischung der Komponenten ist nicht stabil. Die sogenannten
"!Topf zeiten", während derer die Mischungen verarbeitbar
sind, hängen vor-.allem von der ehem. Natur der Reaktivgruppen
der Präpolymer-Mischung, von der Temperatur und der Diffusionsgeschwindigkeit des Wassers,ab. Sie betragen
zwischen 0,2 Sekunden und etwa 2 Stunden. Bei Präpolymeren, weiche nur "wenig NCO-Gruppen, aufweisen, könnerr
auch Topfzeiten von mehreren Stunden "Ms- zu etwa rnehreren
Tagen erreicht werden. Bevorzugt sind Topfzeiten von
etwa 30 Sekunden bis etwa 20 Minuten. ■
Dadurch lassen sich auch· sehr große Fornteile, z.<
Stücke, ν
stellen.
Stücke, von 200 kg oder auch IQOO I-rg problemlos her-
besondere Vorteil des erIVincUmgsgeniäßen Verfahrens
liegt unter anderem in eier rcosiclten Beeinflußbarkeit
der Topfzeit bzw. Verarbeitu^szcit. Ist die organische
Komponente ausschließlich ein Isocvanat,. so ist die
Topfzeit in den neisten Fällen kurz, sie liegt z.B. bei
1-5 Minuten. Setzt die Reaktion dann ein, so steigert
sie" sieh durch die ¥ärmeentwicJvlung sehr schnell, so
daß die EndauGliärtung häufig bereits 1-2 Minuten nach
Jl eakt ion s 33 eg inn erfolgt. Dies bedeutet, daß die Verarbeitung
szBit extrem kurz ist. Für eine Reihe von An-',veudungcn,
wie das Gießen von Fornfceilen oder das Au.f-Xüllnn
von Hohlräumen.ist dies sehr vorteilhaft. Für
viele Anwendungsgebiete ist ein solches Aushärtuns;sverhalton
jedoch nacliteilig.
Le A 15 391 - 58 -
50982370779
So ist es häufig wünschenswert, die Reaktion auf einer ?v-;ar verdickter.,jedoch nocli plastischen oder thermoplastischen
Zwischenstufe festzuhalten, z.B. für Fugen-Γ:ichbuncjsnasseii,
Spachtelnr.sson, für Modeliierarbeiten,
Pier auch. z.B. 7Λ\τ Formgebung von Plattemvare, zum
Priigsn, Tiefziehen, Aufblasen, ?rurz für alle Bereiche,
■ro eine rasche industrielle durchgeführte Fertigung .'n
nehreren Stufen gevränscht wird.
Die vorliegende Erfindung schafft Problemlösungen für die
Terschiedenartigsten Forderungen, die an das Verarbeituns- und Härtungsverhalten gestellt werden.
So lassen sich z.B. flüssige Mischungen herstellen, die nach einer bestimmten Topfzeit unter Viskositätsanstieg in einen
viskosen, leicht verarbeitbaren Zustand übergehen, dessen weitere Aushärtung dann nur langsam vor sich geht, durch
Hitzestoß jedoch rasch beendet v/erden kann. Ferner kann man aus den flüssigen Vorprodukten plastische Massen herstellen,
die über einen praktisch beliebig langen Zeitraum verarbeitbar sind und entweder durch Einarbeiten eines Härtungskatalysators
oder durch Ausheizen härtbar sind.
Auch auf der Basis verkappter Isocyanate lassen sich derartige
stufenweise härtbare Systeme herstellen, wobei die Isocyant-Endaushärtung z.B. Vorteile in der Haftfestigkeit bringen kann.
Die Vermischung der Komponenten kann einstufig oder auch mehrstufig
erfolgen. Auch kann beispielsweise eine der Komponenten in mikrοverkapseiter Form vorliegen. Aminhärter für zugesetzte
Epoxyharze sollten z.B. nicht in freier Form zusammen mit unverkappten Isocyanaten vorliegen, da sie sonst von diesen abgefangen
werden und nicht mehr für die Epoxidhärtung zur Verfugung
stehen.
Le A 15 391 - 59 -
509823/0779
BAD ORIGINAL
23-53S09
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
hochviskose Ausgangsstoffe.zu verwenden, und organische sowie
anorganischeKomponente durch Zusammenkneten zu vermischen,
die noch plastische reaktionsfähige Masse zu verformen und
aushärten zu lassen. : .
Beispielsweise kann man die organische .Komponente aus einem
gegebenenfalls verkappten^Isocyanatprapolymer, einem ungesättigten
Polyesterharz sowie Monomeren mit niederen Dampfdruck-,
z.B. Maleinsäureestern oder Acryläten, herstellen,
während die wässrige: Komponente u.a. Wasserglas und. Härter
enthält. Beide Komponenten Tcönnen hoch gefüllt sein*
Die Härtung kann spontan ablaufen oder auch, falls eine längere -Verarbeitungs ze it erforderlich ist, thermisch ausgelöst
werden. . ."."--■ ' : ■ " \ ■'-
Für die Herstellung von Oberflächenbeschichtungen oder dünnwandigen Stücken, Spachtelmassen und dergleichen wird ein ; :
zusätzlicher Silikathärjer im allgemeinen nicht benötigt.
Dasselbe gilt für Kombinationen welche kondensationsfähige
Harze zusammen mit saurem Härtungskatalysätor enthalten.
Dagegen werden z.B.^ bei Mitverxfendung ungesättigter Polyesterharze häufig zusätzliche Härter benötigt. Als solche
eignen sich generell Terbindungen,= v/elche in Gegenwart von
wässrigem Alkali Säure in Freiheit' setzen wie z.B. Ester,
Anhydride und Halogenide von Carbonsäuren, Kohlensäure oder
Le A 15 391 - 60 -
- 50982370779
23596
Sulfonsäuren sowie die üblichen anorganischen Härter, z.B. Aluminium-, Magnesium- oder Zinksalze sowie Ammoniumsalze,
wie z.B. Ammoniumphosphat. Beispiele für brganische Härungskatalysatoren
und Angaben über ihre Härtungsgesfchwindigkeit
können z.B. den deutschen Offenlegungsschriften 2 214 609,
2 210 837, 2 228. 359, 2 164 957, 2 153 552, 2 165 912 entnommen werden. \ .
Die Mischungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eignen sich sowohl zur Herstellung von kompakten Materialien, Schaumstoffen im Dichtebereicfi zwischen
etwa 2,0 und 0,006, vorzugsweise zwischen ^1 k und 0,02,
sowie zur· Herstellung von BeschichtungsmateVialien der
verschiedensten Art . Kompakte.. Formkörper, "Werkstoffe,
vor allem iür den Hoch-, Tief- urfd Möbelbau/sowie Scliwerschaunstoffe
werden vor allem unter Zusatz von wasserbindenöen
und ggf. zusätzlich von inerten Füllstoffen
hergestellt. Die Menge an insbesondere anörganischein.
Füllstoff kann die Menge der 3 eriindungswesentlichen Komponenten weit übersteigen und z.B. 200—900 £ dieser
Menge betragen. In Sonderfällen, z.B. bei Einsatz der
prfindungsgemäßen Kompositionen als Binder für Kies,
Split oder Grobsand kann der "Füllstoff"- Anteil bis
30000 <fo betragen.
■%
Bei der Herstellung von Schaumstoffen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren empfiehlt sich auch bei Verwendung von Kohlendioxyd lieferenden NCO-Präpolymeren, die Mi-fcverwendung
von Treibmitteln. Hierbei handelt es sich'um inerte Flüssigkeiten des Siedebereichs -250C bis +§O0C. Bevorzugt liegen
die Siedepunkte der Treibmittel zwischen -15°Ciund +400C. Die
Treibmittel sind vorzugsweise in der S*ilikatXösung unlöslich.
ie A 15 391 - 61 -
509823/0779
ßAD ORIGINAL
Es handelt sich hierbei insbesondere um Alkane, Alkene, halogensubstituierte Alkane bzw. Alkene oder Dialkylather. Solche
Substanzen sind z-.B. gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe
mit 4 - 5 C-Atomen wie Isobutylen, Butadien, Isopren,
Butan,' Pentan, Petroläther, halogenierte gesättigte oder ungesättigte
Kohlenwasserstoffe wie Chlormethyl, Methylenchlorid,.
. Fluortrichlormethan, Difluordichlormethan, Trifluorchlormethan,
Chloräthan, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid. Als am besten geeignet
haben sich.Trichlorfluormethan, Vinylchlorid und C^ Kohlenwasserstoffe
wie z.B. Butan erwiesen.
Die Treibmittel werden, bezogen auf das Reaktionsgemisch, in
Mengen von 0 τ 50 Gew.-^, bevorzugt 2 - 30 Gew.-?o, eingesetzt.
Selbstverständlich können Schaumstoffe auch unter Zuhilfenahme
inerter Gase, insbesondere Luft hergestellt werden. Beispielsweise kann eine der beiden Reaktionskomponenten mit Luft vorgeschäumt
und dann mit der anderen vermischt werden. Auch läßt sich die Mischung der Komponenten z.B. mit Hilfe von Preßluft
erzielen, so daß unmittelbar ein Schaum gebildet wird, welcher anschließend unter Formgebung aushärtet.
Zur Schaumstoffherstellung kann man das Reaktionsgemisch auch
unter Druck, mit einem Gas sättigen, worauf es bei Entspannung
expandiert. ' ■ .
Geeignet ist.z.B. Kohlendioxid oder ein.Kohlendioxid-Luft-Gemisch
bei z.B. 20 - 150 at, wobei das Kohlendioxid gleich- :
zeitig eine Härtung der wäßrig-anorganischen Phase bewirkt.
Anstelle von Treibmitteln können bei Anwesenheit von sauer
härtenden Phenol- oder Aminharzen auch Mineralsalze, die unter
Einwirkung des Katalysators Gase bilden, eingesetzt werden,·
z.B. Calciumcarbonat, Dolomit, Bariumcarbonate Natriumhydro-.gencarbonat.
Le A 15 391 - 62 -
509823/0779
■ ty.
Ferner sind als Treibmittel Wasserstoffperoxid (vergleiche Offenlegungsschrift 2 227 688), gegebenenfalls in Kombination
mit Reduktionsmitteln (Offenlegungsschrift 2 227 640) sowie
Kombinationen τοπ Hydrazinen mit oe-Halogencarbonsäureestern
geeignet.
Weitere Substanzen, wie die üblichen bei deo? Herstellung von
Polyurethanschaumstoffen verwendeten Emulgatoren, Aktivatoren
und Schaumstabilisatoren können zugefügt werden. Sie sind jedoch im allgemeinen nicht erforderlich. Ein Zusatz von Silanen,
Polysiloxanen, Polyätlierpolysiloxainen oder Silyl-modifizierten
Isocyanaten kann die Wechselwirkung zwischen den beiden Phasen, verstärken.
Besonders hochwertige Kunststoffe werden nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhalten, wenn die Aushärtung bei Temperaturen über 8O0C, insbesondere 100 - 2000C erfolgt.
In vielen Fällen wird 'selbst ohne äußere Wärmezufuhr soviel
Wärme frei, daß enthaltenes Wasser zu verdampfen beginnt. Im Inneren von Schaumstoffblöcken werden leicht Temperaturen
von über 1500C erreicht.
Es scheint, daß unter solchen Bedingungen sich besonders ausgeprägte
Wechselwirkungen bzw. ein besonders inniger Verbund zwischen anorganischem und organischem Polymer ausbilden, so
daß Materialien resultieren, die einerseits steinhart, andererseits aber hochelastisch und dadurch ganz außerordentlich stoßunempfindlich
und bruchstabil sind.
IeA 15 391 - - 63 -
509823/0779
BAD ORJGlNAL
2359SQ9
Sofern die bei der Reaktion zwischen den Komponenten ent-,
wickelte Wärmemenge nicht ausreicht, kann die Vermischung
ohne weiteres bei höherer Temperatur, z.B. zwischen 40 und
1000C vorgenommen werden. In Sonderfällen kann auch oberhalb
100°C und bis etwa 150° unter Druck vermischt werden, so daß
beim Austritt des Materials Entspannung unter Schaumbildung
eintritt. ^ %-,_ ^ .; :
Selbstverständlich kann zur Schäumstoffherstellung bei erhöhter
Temperatur auch mit höhersiedenden Treibmitteln z.B. \ Hexan, Dichloräthan, Trichlöräthan, Tetrachlorkohlenstoff,
Leichtbenzin als Zusatzmittel gearbeitet werden. Jedoch kann
auch das in der Mischung enthaltene Wasser die Funktion des
Treibmittels- übernehmen. Ferner können feine Metallpulver,
z.B. Calcium, Magnesium, Aluminium oder Zink durch Wasserstoff
ent wicklung mit ausreichend alkalischem Wasserglas als Treibmittel dienen, wobei sie gleichzeitig eine härtende und
verstärkende Wirkung ausüben.
Die erfindungsgemäße Herstellung der Schaumstoffe geschieht .
grundsätzlich so, daß man in einer diskontinuierlich oder kontinuierlich arbeitenden Mischvorrichtung die beschriebenen
Reaktionskomponenten einstufig oder in mehreren Stufen miteinander vermischt und das entstandene Gemisch zumeist außerhalb der Mischvorrichtung in Formen oder auf geeigneten Unterlagen aufschäumen und erstarren läßt. Hierbei kann die zwischen
ca. O0C und 2000C, bevorzugt zwischen 500C und 1600C, liegende
Reäktionstemperatur entweder so erreicht werden, daß man eine
oder mehrere Reaktionskomponenten bereits vor dem Mischprozeß
vorwärmt oder die Mischapparatur selbst beheizt oder das hergestellte Reaktionsgemisch nach dem Mischen aufheizt. Selbstverständlich
sind auch Kombinationen dieser oder anderer Verfahrensweisen zum Einstellen der Reaktionstemperatur geeignet.
In den meisten Fällen entwickelt sich während der Reaktion selbst genügend Wärme, so daß die Reäktionstemperatur nach Beginn der Reaktion bzw, des Auf Schäumens auf Werte über 100°C ■-.--■
ansteigen kann. ·
le A 15 391 -64- ;- *
■.-■■ 509823/0779
Die Eigenschaften der entstehenden Schaumstoffe z.B. ihre Dichte im feuchtem Zustand, ist bei gegebener Rezeptur von den
Einzelheiten des Mischprozesse, ζ.Β Gestalt und Tourenzahl
des Rührers, Gestaltung.der Mischkammer usw. sowie von der gewählten Reaktionstemperatur beim Einleiten der Verschäumung
etwas abhängig. Sie kann ungefähr zwischen 0,01 und "1,3 g/cnr
variieren, zumeist erhält man Dichten des feuchten frischen Schaumes zwischen 0,1 und 0,8 g/cm . Die getrockneten Schäume
köanen geschlossen- öder offenporigen Charakter haben, zumeist
sind sie weitgehend offenporig und weisen Dichten zwischen 0,02 und 1,1 g/cm auf. Hochgefüllte Schaumbetontypen
haben Dichten zwischen 0,1 und 2,0 g/cm.
Durch das Verhalten der Reaktionsmischungen ergeben sich für das erfindungsgemäße Verfahren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
und dementsprechend Anwendungsgebiete, von. denen im folgenden einige beispielhaft skizziert seien. Die Möglichkeit,
das in den ausgehärteten Mischungen enthaltene Wasser entweder als gewünschten Bestandteil im Schaum zu belassen
bzw. den Schaum"durch geeignete Beschichtung oder Kaschierung gegen Wasseraustritt zu schützen, oder das Wasser durch geeignete
Trocknungsverfahren, z.B. Heizschrank, Heißluft, IR-Heizung,
Ultraschall oder Hochfrequenzeinwirkung ganz oder teilweise zu entfernen, kann von Fall zu Fall den gewünschten
anwendungstechnischen Zielen gemäß gewählt werden. Bei vollständiger
Trocknung geht der Xerosol-Kunststoff in einen Xerogel-Kunststoff
über.
Das Treibmittel enthaltende Reaktionsgemisch kann z.B. auf ge-' gegebene warme, kalte oder auch IR oder HF bestrahlte Unterlagen
aufgestrichen oder nach Passieren der Mischvorrichtung mit Pressluft oder auch nach dem airless-Verfahren auf diese
Unterlagen aufgesprüht werden, wo es schäumen und erhärten kann und so eine füllende oder isolierende oder feuchthemmende
Beschichtung ergibt. Man kann das schäumende Reaktionsgemisch auch in kalte oder erhitzte Formen pressen, gießen oder spritzgießen
und. es in diesen Formen, seien es Relief- oder massive
Le A 15 391 - 65 -
509823/0779
23Β9609
oder Hohlformen, gegebenenfalls im Schleuderguß bei Raumtemperatur
oder Temperaturen bis 2000C, gegebenenfalls unter
Druck erhärten lassen. Hierbei ist die Mityerwendung von verstärkenden· Elementen, seien es anorganische und/oder organische bzw* metallische Drähte, Fasern, Vliese, Schaumstoffe,
Gewebe, Gerüste usw., durchaus möglich. Dies kann zum Beispiel
nach dem Fasermatten-Tränkverfahren oder nach Verfahren, bei denen z.B. mittels einer Spritzvorrichtung Reaktionsgemische
und Verstärkungsfasern gemeinsam auf die Form aufgebracht
werden, erfolgen. Die so zugänglichen Formteile können als
Bauelemente z.B. in Form von direkt oder nachträglich durch Laminieren mit Metall, Glas, Kunststoff usw. hergestellten,
gegebenenfalls geschäumten, Sandwich-Formteilen verwendet
werden, wobei das günstige Brandverhalten in feuchtem oder
trockenem Zustand von Vorteil ist. Sie können jedoch auch
als Hohlkörper, z.B. als Behälter für gegebenenfalls feucht oder kühl zu haltende Waren Verwendung finden, als Filtermaterialien
oder Austauscher, als Katalysator- oder Wirkstoffträger,
als Dekorationselemente, Möbelbestandteile und Hohlraumausfüllungen.
Sie können auch als hochbeanspruchbare Schmier- und Kühlmittel oder Träger dafür, z.B. beim Metallstrangpressen
verwendet werden. Auch eine Anwendung auf dem Gebiet des Modell- und Formenbaues, sowie der Herstellung von
Formen für den Metallguß ist in Betracht zu ziehen.
Eine bevorzugte Arbeitsweise besteht darin, den Verschäuinungsprozeß
direkt mit der Härtung Hand in Hand gehen zu lassen, indem man z.B. in einer Mischkammer das Reaktionsgemisch herstellt
und gleichzeitig das leichtflüchtige Treibmittel hinzudosiert,
etwa Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan, Butan,
Isobutylen, Vinylchlorid, so daß bei geeigneter Wahl der Gemischtemperatur
das aus der Mischkammer austretende Reaktionsgemisch gleichzeitig aufschäumt durch Verdampfen des Treibmittels und härtet durch Einwirkung des Härters, wobei der ent-
Le A 15 391 - 66 -
509 823/07
standene Schaum, der gegebenenfalls noch Emulgatoren und Schaumstabilisatoren und sonstige Hilfsmittel enthält, fixiert
■wird. Weiterhin kann man das zunächst' noch dünnflüssige Reaktionsgemisch
durch Eintragen von gegebenenfalls unter Druck stehenden Gasen wie Luft, Methan, CF^, Edelgasen, zu einem
Schaum auftreiben, der in die gewünschte Form gebracht und so ausgehärtet wird. Man kann auch entsprechend vorgehen, indem
man zunächst die gegebenenfalls Schaumstabilisatoren wie Netzmittel, Schaumbildner, Emulgatoren und evtl. noch weitere organische
oder anorganische Füllstoffe oder Verdünnungsmittel enthaltende Silikat- bzw. Präpolymer-Ionomerlösung durch Begasung
in einen Saum überführt und diesen Saum dann in einer Mischvorrichtung mit der Gegenkomponenterr-und gegebenenfalls
dem Härter vermischt und anschließend aushärten läßt.
Nach einer bevorzugten Arbeitsweise wird eine Lösung der Präpolymeren in flüssigem Treibmittel mit der gegebenenfalls
vorerhitzten wässrigen Alkalisilikatlösung vermischt und so unter Verschäumung ausgehärtet.
Anstelle von Treibmitteln können auch anorganische oder organische
feinteilige Hohlkörper wie Blähglas-Hohlperlen aus Kunststoffen, Stroh und ähnlichen zur Herstellung von Schaumstoffen
eingesetzt werden.
Die so zugänglichen Schäume können in getrocknetem oder feuchtem Zustand, gegebenenfalls nach einem Verdichtungs- oder
Temperungsprozeß, gegebenenfalls unter Druck, als Isoliermaterialien,
Hohlraumausfüllungen, Verpackungsstoffe, Baustoffe
mit guter Lösungsmittelbeständigkeit und günstigem Brandverhalten verwendet werden. Sie sind auch als Leichtbausteine,
in Form von Sandwiches, z.B. mit Metalldeckschichten im Haus-, Fahrzeug- und Flugzeugbau verwendbar.
Le A 15 391 - 67 -
509823/07 7 9
359609
Die Reaktionsgemische können auch in Tropfenform z.B. in Benzin
oderWasser,dispergiert oder während eines freien Falles
oder ähnlich zum Auf schäumen und Härten gebracht, wo;bei
Schaumperlen entstehen. , ' - ;
Man kann auch in die aufschäumenden Reaktionsgemische, solange
sie noch fließfähig sind, organische und/oder anorganische,
zum Aufschäumen befähigte oder bereits aufgeschäumte Teilchen,
•z.B. Blähton, Blähglas, Holz, Popkorn, Kork, hohle Perlen aus
Kunststoffen z.B. Vinylchloridpolymerisaten, Polyäthylen,
Styrolpolymerisaten öder Schaumstoffteilchen aus diesen oder
auch ζ.B. Polysulfon-, /Polyepoxid-, Polyurethan-, Harnstoffe
Formaldehyd-, Phetroifbr-maldehyd-, Pölyimid-Polymeren einarbeiten
bzw. Schüttungen dieser Teilchen von den Reaktlons*-
mischungen durchschäumen lassen, und auf diese Weise Isolierstoffe herstellen^ die sich durch ein günstiges Brandverhalten
auszeichnen. -·■" T ^
Wenn einer Mischung aus gegebenenfalls anorganische und/oder
organische Beimengungen enthaltenden wässrigen Silikatlösungen
und den Härtern bei einer vorgegebenen Temperatur das unter
diesen Temperaturen zur Verdampfung oder Gasbildung.befähigte
Treibmittel, beispielsweise ein (HalQgen-5KOhlenwasserstoff
gleichzeitig zugesetzt wird, kann die so entstehende zunächst
flüssige Mischung nicht nur zur Herstellung von einheitlichen
Schaumstoffen oder weitere geschäumte oder-ungeschaumte Füllstoffe enthaltenden Schaumstoffen verwendet werden, sondern
man kann auch mit ihr vorgegebene Vliese, Gewebe, Gitter, Konstruktionsteile
oder sonstige durchlässige Strukturen aus ge- . schäumtem Material durchschäumen, so daß auf diese Weise Verbundschaumstoffe mit speziellen: Eigenschaf ten-, zwB. günstigem
Brandverhalten zugänglich werden, die evtl. direkt als Konstruktionselement im Bau-, Möbel- oder Fahr- und Flugzeugsektor
einsetzbar sind. :
Le A 15 391 \ -68 -
..;- '■■■'■ 509023/0
2353609
Die erfindungsgemäßen Schaumstoffe können dem Erdboden in
Krümelform gegebenenfalls mit Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln
angereichert beigemischt werden, um seine agrarische Konsistenz zu verbessern. Hoch wasserhaltige Schäume können ·
als Substrat zur Vermehrung von Keimlingen, Stecklingen und Pflanzen oder Schnittblumen eingesetzt werden. Durch Aussprühen
der Mischungen auf unwegsames oder zu lockergrundiges Gelände, etwa Dünen oder Sümpfen, kann eine wirksame Verfestigung
erzielt werden, die nach kurzer Zeit begehbar ist, bzw. einen Erosionsschutz bietet.
Es ist weiterhin von Interesse, die vorgeschlagenen Reaktionsgemische
im Brand- oder Katastrophenfall auf einen zu schützen den Gegenstand aufzusprühen, wobei das enthaltene Wasser auf
der Oberfläche des zu schützenden Körpers nicht ablaufen oder vorschnell verdunsten kann, so daß ein besonders wirksamer
Brand- bzw. Hitze- oder Strahlungsschutz erzielt wird, weil die gehärtete Mischung, solange sie noch Wasser enthält., sich
nicht wesentlich über 10O0C erhitzen kann' bzw. IR- oder Kernstrahlung
absorbiert.
Aufgrund der guten SprUhfähigkeit können die Gemische, indem
man sie beispielsweise auf Gewebe, sonstigen Flächen, Gitter oder auch nur auf Wände aufsprüht, wirksame Schutzwände und
Schutzschichten im Bergbau im Unglücksfalle oder auch bei der routinemäßigen Arbeit bilden. Hierbei ist von besonderer Bedeutung,
daß schon kurzfristig z.B. innerhalb weniger Sekunden eine Härtung erzielbar ist.
Gleichermaßen können die schäumenden Gemische im Hochbau, im Tiefbau und Straßenbau zur Erstellung von Wänden, Iglus, Abdichtungen,
zum Ausfugen, Verputzen, Gründen, Isolieren, De-korieren, als Beschichtungs-, Estrich- und Belagsmaterial verwendet
werden. Ihre Verwendung als Klebstoff oder Mörtel oder Gießmasse gegebenenfalls in gefüllter Form, wobei anorganische
oder organische Füllstoffe in Betracht kommen, ist ebenfalls in Betracht zu ziehen.
Le A 15 391 - 69 -
509823/07 7 9
Da die gehärteten verfahrensgemäßen Schaumstoffe nach dem Trocknen eine erhebliche Porösität aufweisen können., sind sie
als Trockenmittel geeignet, -weil sie 1/d.ederum Wasser aufnehmen
können. Man kann sie jedoch auch mit Wirkstoffen beladen oder
als Katalysatorträger oder Filter und Absorbentienverwenden.
Im Reaktionsgemisch gegebenenfalls mitverwendete oder nachträglich eingebrachte Hilfsmittel wie Emulgatoren.,· Waschrohstoffe,
Dispergiermittel., Netzmittel, Duftstoffe, hydrophobierend wirkende Substanzen, gestatten das Eigenschaftsbild
der Schaumstoffe in wasserhaltigem oder getrocknetem Zustand
wunschgemäß zu modifizieren.
Andererseits können die Schaumstoffe in wasserhaltigem oder
getrocknetem oder imprägniertem Zustand nachträglich lackiert,
metallisiert,- beschichtet, laminiert, galvanisiert, bedampft,
verklebt oder beflockt werden,. Die Formkörper können in wasserhaltigem oder getrocknetem Zustand weiter verformt werden,
beispielsweise durch Sägen, Fräsen, Bohren, Hobeln, Polieren und sonstige Bearbeitungsverfahren. ._.--..
Die gegebenenfalls gefüllten Formkörper können durch thermische
Nachbehandlung, Oxydationsprozesse, Heißpressen, Sinterungs-.
prozesse oder oberflächliche Schmelz- oder sonstige Yerdichtungsprozesse
in ihren Eigenschaften weiterhin modifiziert *"
werden.. . .
Als -Formmaterial eignen sich anorganische und/oder organische
geschäumte oder ungeschäumte Werkstoffe wie Metalle, z.B.
Eisen, Nickel., Edelstahl, lackiertes oder z.B. teflonisiertes Aluminium, Porzellan, Glas, Gips, Zement, Holz, Kunststoffe
wie P¥C:, Polyä-fchylen., Epoxidharze., Polyurethane,, ABS, PoIycarbonat
Le A 15 391 - 70
fi{);9823/0779
Die erfindungsgemäß zugängliche'n'Schäume können oberflächlich
oder sofern es sich um weitgehend durchlässige Gebilde, etwa höhergradig offenporige Schaumstoffe oder poröse Materialien
handelt, auch durch Zentrifugieren, Vakuumbehandlung, Durchblasen mit Luft oder Spülen mit das enthaltene Wasser entfernenden
(gegebenenfalls erhitzten) Flüssigkeiten oder Gasen wie Methanol, Äthanol, Aceton, Dioxan, Benzol, Chloroform und
ähnliche oder Luft, CO2, Heißdampf getrocknet werden. In analoger
Weise ist auch eine Nachbehandlung der feuchten oder trockenen Formkörper durch Spülen oder Imprägnieren mit
wässrigen oder nicht wässrigen sauren, neutralen oder basischen Flüssigkeiten oder Gasen z.B. Salzsäure, Phosphorsäure,
Ameisensäure, Essigsäure, Ammoniak, Amine, organische oder anorganische Salzlösungen, Lacklösungen, Lösungen von noch
zu polymerisierenden oder bereits polymerisierten Monomeren, Farbstofflösungen, Galvanisierungsbädern, Lösungen von Katalysatoren
oder Katalysatorvorstufen, Geruchsstoffen in Betracht zu ziehen.
Ganz besonders eignen sich die neuen Verbundkunststoffe als
Konstruktionsmaterial, da sie zug- und druckfest, zäh, steif und doch elastisch sind, sowie eine hohe Dauerformbeständigkeit
in der Wärme und Schwerentflammbarkeit aufweisen.
So lassen sich z.B. hochwertige Leichtbauplatten herstellen, indem entweder kontinuierlich geschäumte Blöcke zu entsprechenden
Platten geschnitten bzw. gesägt werden oder indem solche Platten sowie insbesondere kompliziertere Formkörper
in Formen geschäumt werden, gegebenenfalls unter Druck. Auch lassen sich durch geeignete Verfahrensweise Formteile mit geschlossener
Außenhaut herstellen. Ferner lassen sich nach der an sich bekannten Doppeltransportbandtechnik Platten herstellen.
Insbesondere eignet sich jedoch auch das Verfahren der Erfindung zur in situ-Ausschäumung auf der Baustelle. So lassen
sich beliebige Hohlformen, wie sie nach der üblichen -Methode durch Verschalung gebildet werden, ausgießen bzw. ausschäumen.
Le A 15 391 - 71 -
B 0-9 823/0779
Auch können Hohlräume, Fugen, Risse einfach mit dem Reaktionsgemisch gefüllt werden, wobei sich eine sehr feste Haftung
zwischen den verbundenen Materialien ergibt. Auch lass'en sich isolierende Innenputze einfach durch Aufsprühen herstellen.
Ih vielen Fällen lassen sich die erhaltenen Materialien anstelle
von Holz oder.Hartfaserplatten einsetzen. Sie lassen
sich sägen, schleifen, hobeln, nageln, bohren, fräsen und
ermöglichen so vielseitige Bearbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten.
-■."-".
Leichtschaumstoffe hoher Sprödigkeit, die z.B. bei sehr hohem
Gehalt an Silikat oder bei Kombination mit ebenfalls spröden
Organopolyineren erhalten werden können, lassen sich durch Zerdrücken in geeigneten Vorrichtungen leicht in staubfeine
Pulver überführen, die sich alsorgano^modifizierte Kieselsäurefüllstoffe vielseitig einsetzen lassen. Die Organomodifizierung
bedingt gute Oberflächenwechselwirkung mit Polymeren,
sowie in manchen Fällen auch eine gewisse oberflächliche
Thermoplastizität, die die Herstellung von hochwertigen
Preßmassen ermöglicht, wobei durch Zugabe von Vernetzern topochemische
Oberflächenreaktionen durchführbar sind.
Für viele Anwendungsgebiete werden den Mischungen aus Präpolymeren und wässrigen Lösungen zusätzlich Füllstoffe in
Form'von teilchen- oder puiverförmigem Material einverleibt.
Als Füllstoffe können feste anorganische oder organische Substanzen
Verwendung finden, die z.B. als Pulver, Granulat, Draht, Fasern, Hanteln, Kristallite, Spiralen, Stäbchen,
Perichen, Hohlperlen, Schaumstoffteilchen, Vliese, Gewebestücke,
Gewirke, Bändchen, Folienstückchen usw. vorliegen, beispielsweise Dolomit, Kreide, Tonerde, Asbest,.· Kieselsäuren, Sand,
Le A 15 391 - 72 -
: 50 9823/07 79
/!359609
Talkum, Eixenoxid, Aluminiumoxid und -oxidhydrate, Alkalisilikate,
Zeolithe, Mischsilikate, Calciumsilikate, CaI-! ciumsulfate, Alumosilikate, Zemente, Basaltwolle oder ;
-pulver, Glasfasern, C-Fasern, Graphit, Ruß, Al-, Fe-, Cu-, Ag-Pulver, Molybdänsulfid, Stahlwolle, Bronze- oder Kupfergewebe,
Siliciumpulver, Feldspat, Quarzmahl, Metallsilikathohlperlen,
Blähtonteilchen, Glashohlkugeln, Glaspulver, Lava- und Bimsteilchen, Holzspäne, Holzmehl, Kork,
Baumwolle, Stroh, Popkorn, Koks, Teilchen aus gefüllten oder* ungefüllten, geschäumten oder ungeschäumten, gereckten oder
ungereckten organischen Polymeren. Beispielhaft seien aus der Vielzahl der in Betracht kommenden organischen Polymeren einige
aufgefährt, wobei diese z.B. als Pulver, Granulat, Schaumstoffteilchen,
Perlen, Hohlperlen, schaumfähiges aber noch ungeschäumtes
Teilchen, als Faser, Bändchen, Gewebe, Vlies usw. vorliegen können:
Polystyrol, Polyäthylen, Polypropylen, Polyacrylnitril, Polybutadien,
Polyisopren, Polytetrafluoräthyleri, aliphatische
und aromatische Polyester, Melamin-Harnstoff- oder Phenolharze,
Polyacetalharze," Polyepoxide, Polyhydantoine, Polyharnstoffe,
Polyäther, Polyurethane, Polyimide, Polyamide, Polysulfone, Polycarbonate, selbstverständlich auch beliebige
Mischpolymerisate. Inerte Füllstoffe können im Reaktionsgemisch auch in situ erzeugt werden, indem man die zu ihrer
Entstehung erforderlichen Reaktanten gleichzeitig oder nacheinander dem Reaktionsgemisch zugesetzt.
Bevorzugte Füllstoffe sind Kreide, Talkum, Dolomit, Gips, Ton, Anhydrit, Quarzmehl, hochdisperse Kieselsäure, Zement, Kalk,
Glas, Kohlenstoff sowie übliche Kunststoff- und Gummiabfälle.
Grundsätzlich können die erfindungsgemäßen Verbundstoffe ohne
Verlust ihres hochwertigen Eigenschaftsbildes mit beträchtlichen Mengen an Füllstoffen gefüllt werden; ganz besonders
Ie A 15 391 - 73 -
509823/0779
2359603
bevorzugte.Füllstoffe, die eine ausgesprochen verstärkende
Wirkung aufweisen sind wasserbindende (hydraulische) Zuschlagstoffe
organischer oder anorganischer Natur, insbesondere Wasserzemente,
synthetischer Anhydrit, Gips und gebrannter Kalk.
Bei Verwendung ausreichender Mengen solcher wasserbindender
Zuschlagstoffe können zur Xerosol-Bildung auch-solche wässrige Lösungen eingesetzt werden, welche einen hohen Wassergehalt,
z.B. 60 - 90 fo aufweisen.
Als Wasserzement kommt insbesondere Portlandzement, schnellbindender Zement, Hochofen-Zement, niedrig gebrannter Zement,
sulfatbeständiger Zement, Mauerzement, -Naturzement;» Kalkzement,
Gipszement,' Puzzolanzement und Calciumsulfatzement zum Einsatz.
Die wasserbindenden Zuschlagstoffe werden zur Herstellung von harten Werkstoffen,vorzugsweise in einer Menge eingesetzt,
die ausreicht, um 40 - 100 # des.durch die wässrige Phase eingebrachten Wassers zu binden. Insbesondere beträgt die Menge
wasserbindender Zuschlagstoffe 50 $ bis 400 Gew.-# der Menge
an "Gesamtmischung" (Summe der 2 Hauptkomponenten).
Inerte Zuschlagstoffe, die zusätzlich eingesetzt werden können,
sind insbesondere Sand, Quarzmehl» Ziegelmehl, Ziegelsplitt sowie
Kurzschnittglasfasern, welche organische und anorganische Phasen
durchdringen und so einen zusätzlichen Verbund bewirken.
Ferner kann z.B. Blähton, Blähglas, Bimsschüttung, Schlacke, Kies, Grobsplit durchschäumt.werden. -.
Füllstoffe sowie inerte Zuschläge können vor dem "Vermischen
auch mit einer der flüssigen Mischungskomponen.ten getränkt., .
imprägniert oder besprüht werden, z.B. um die Haftung oder
Fließfähigkeit zu verbessern, ....■-.
le A 15 391 - 74 - :
509823/07 7 9
^359603
Die Bindung des durch die wässrige Phase eingebrachten Wassers durch hydraulische Bindemittel insbesondere Zement,
Kalk oder Anhydrit ist im Hinblick auf das Verhalten der Materialien im Brandfall von wesentlicher Bedeutung. Es wird
bei Hitzeeinwirkung langsam endotherm abgegeben und weist dadurch eine stark brandhemmende Wirkung auf.
Unter diesem Gesichtspunkt kann es auch in Abwesenheit hydraulischer
Bindemittel bzw. wasserbindender Füllstoffe wünschenswert sein, das Wasser im Verbundmaterial eingeschlossen zu
halten. Hierzu sollte die kontinuierliche organische Phase möglichst hydrophob und wasserdampfundurchlässig sein.
Zusätzlich kann man der wässrigen Phase wasserbindende Stoffe,
wie Glykol, Diglykol, Glycerin, Sorbit, Methylglucoside, Sucrose j Cellulose- und Stärkeäther zusetzen.
Bei der Vermischung der Komponenten wird im allgemeinen so verfahren, daß der wasserbindende Zuschlagstoff zunächst
der organischen Komponente oder der wässrigen Phase oder sowohl der organischen Komponente als auch der wässrigen Phase zudosiert
wird. Ohne Nachteil kann der wasserbindende Zuschlagstoff aber„auch nachträglich dem Gemisch aus organischen
Komponenten und Alkalisilikat zugemischt werden oder umgekehrt.
F.ilfsstofle '.vie z.B. Treibmittel, Katalysatox-en, Stabilisatoren,
Emulgatoren, Flammschutzmittel und inerte Füllstoffe
3>onr>en den verschiedenen Reaktionspartnern zugesetzt ν,-erden.
Vorzugsweise wird jedoch das Treibmittel zur organischen Komponente -and der Katalysator zur wässrigen Phase gegeben.
Die Vermischung der Reaktionskonponenten erfolgt bevorzugt
bei Raumtemperatur, doch kann die Verarbeicimgstemperatur
durchaus auch -20° G bis +1200C betragen.
le A 15 391 - 75 -
509823/0779
23596
Schaumbeton mit'optimalen Gebrauchseigenschaften, insbe- '
sondere hoher Festigkeit, Elastizität, Wärmeformbest'ändigkeit
und guten brandwidrigen Eigenschaften, erhält nan,
wenn der Anteil an wäßriger Lösung zwischen 20 und 70 Qew.-fe, bezogen auf die Gesamtmischung, an
organischen Komponenten zwischen 10 und 50Gew.—5e, bezogen
auf die Gesamtmischung, und an wasserbindendenZuschlagstoffen
zwischen 20 und 70 Gew.-^, bezogen auf die Gesamtraischung,
beträgt. Dieser Bereich ist daher bevorzugt. Unter Gesamtnischung
wird, hier die Summe' der Mischungsbestandteile einschließlich des wasserbindenden Zuschlagstoffs verstanden.
Vom Standpunkt eines sowohl überragenden Eigenschaftsbilds
als auch hoher .Wirtschaftlichkeit sind Mischungen aus ·
20 - 60 Gew.-if, bezogen auf die Gesamtmischung, wäßriger
• anorganischer Lösung,
10 .- 35 Gew.-^, beisogen auf die Gesamtmischung, organischem
Polyisocyanat,
30-70 Gew.-^,bezogen auf die Gesamtmischung, wasserbindenden
Zuschlagstoffen ."■■:"
•ganz besonders bevorzugt.
Aus den angeführten Mengenverhältnissen geht hervor, daß
für die Herstellung von Schaumbeton aus Polyisocyanat, wäßriger
Lösung und wasserbindendem Füllstoff das Mengenverhältnis nicht kritisch ist. Dies ist für eine kontinulerliGhe
Herstellung besonders vorteilhaft, da nicht auf eine
exakte Dosierung geachtet werden braucht. So lassen sich . robuste Fördereinrichtungen wie Zahnrad-. oder Schnecken
einsetzen. "--■-■ . ; · ;■
Le A 15 391 . - 76 -
509823/0779
Hydrophilierende Zusatzkomponenten, wie mit Isocyanaten reagierende hydrophile Hydroxy- oder Aminopolyäther, Hydroxyalkansulfonate,
Aminoalkansulfonate, ferner wasserlösliche Flammschutzmittel wie Harnstoff, Ammonphosphat und dergleichen
werden ebenfalls mit Vorteil der wässrigen Phase zugesetzt.
Die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schaumbetons z.B. seine Dichte ist bei gegebener Rezeptur von den Einzelheiten
des Mischprozesses, z.B. Gestalt und Tourenzahl des Rührers, Gestaltung der Mischkammer usw. sowie der
gewählten Reaktionstemperatur beim Einleiten der Verschäumung etwas abhängig. Die Dichte kann zwischen ungefähr
100 und 1300 kg/m "variieren. Bevorzugt werden jedoch
Rohdichten zwischen 200 und 800 kg/m .
Der Schaumbeton kann geschlossen- oder offenporigen Charakter haben, zumeist ist er jedoch weitgehend offenporig und
weist bei Dichten zwischen 100 und 800 kg/nP Druckfestig-
keiten zwischen 5 und 150 kp/cm auf.
Man. kann das schaumfähige Reaktionsgeraisch auch in kalte
oder erhitzte Formen gießen und es .in diesen Formen, seien
es Relief- oder massive oder Hohlformen, bei Raumtemperatur en oder Temperaturen bis 2000C, gegebenenfalls unter Druck,
erhärten lassen.
Le A 15 391 - 77 -
509823/0779
Bei Anwendung dieser Formverschäumungstechnik lassen sich
Formteile mit verdichteten Randzonen und völlig porenfreien,
glatten Oberflächen erhalten. Hierbei ist die Mitverwendung
von verstärkenden Elementen, seien es anorganische und/oder
organische bzw. metallische Drähte, Fasern,- Vliese, Schaumstoffe, Gewebe, Gerüste usw. durchaus möglich. Die so
zugänglichen Schaumbeton-Formteile können direkt als Bauelemente oder aber z.B. in Form von direkt oder nachträglich
durch Laminieren mit Metall, Glas, Kunststoff usw. hergestellten Sandwich-Formteilen verwendet werden.
Außer durch das günstige Brandverhalten zeichnen sich diese
Materialien dadurch aus, daß nachträglich aufgebrachte
organische oder anorganische Massen, z.B. Anstrichmaterialien,
Gips, Kitt oder Sandmassen, hervorragend auf dem Schaumbeton
haften. .
Aus dem erfindungsgemäßen Schaumbeton lassen sich selbstverständlich
auch Blöcke herstellen, die durch nachträgliches Zersägen in Platten oder Leichtbausteine zerlegt und gegebenenfalls
in der oben beschriebenen Weise laminiert oder durch andere Techniken mit Dekschichteh versehen werden
können. Bevorzugt ist aber die Ausführungsform bei der direkt
die gewünschten Formteile hergestellt werden.
Die gemäß der Erfindung erzielten Druckfestigkeiten sind
in hohem Maße vom Mischungsverhältnis der Ausgangskomponenten sowie dem resultierenden Raumgewicht abhängig, z.B. werden
Dichten zwischen 200 und 600 kg/m^ und Druckfestigkeiten von
10 bis 100 kp/cni bei Anwendung, eines Gemisches aus etwa
gleichen Teilen Poly is oej-anat, wässriger Lösung und wasserbindendem
Füllstoff unter gleichseitiger Verwendung von ca.
Le A 15 391 - 78 -
509823/0779
5 Gew.-$ (beaogen auf die Gesamtmenge) eines niedrigsiedenden
Treibmittels erreicht.
Wichtige erfindungsgemäße Vorteile sind die kurzen Mischzeiten,
die Vermischung erfolgt bei der diskontinuierlichen Arbeitsweise innerhalb, von 15 Sekunden bis maximal etwa
5 Minuten, sowie die rasche Aushärtung, die im allgemeinen weniger als 30 Minuten dauert.
Bei einer Produktion lassen sich durch diese Vorteile kurze Formstandzeiten und damit rasche Fertigungscyclen erreichen.
Erfindungsgemäß erhält man ausgezeichnet feuerwidrigen Schaumbeton, wenn die Summe der anorganischen Bestandteile
mehr als 30 Gewichtsprozent, -vorzugsweise jedoch mehr als 50 Gew. -0Jo und Ms 90 Gew.-^, bezogen auf die Gesamtmischung,
beträgt.
Beachtliche Vorteile bietet die Bearbeitbarkeit eines erfindungsgemäßen
Schaumbetons. So läßt er sich beispielsweise ausgezeichnet sägen, schrauben, nageln, bohren und fräsen
und hat dadurch vielseitige Anwendungsmöglichkeiten.
Je nach Zusammensetzung und Struktur ist der erfindungsgemäße Schaumbeton in der Lage, Wasser und/oder Wasserdampf aufzunehmen
oder aber auch gegen Wasser und/oder Wasserdampf beträchtlichen Diffusionswiderstand aufzuweisen.
Der erfindungsgemäße Schaumbeton eröffnet neue Möglichkeiten im Hoch- und Tiefbau, sowie bei der Herstellung von Fertigteilen
und Elementen.
Beispielhaft seien als Anwendungsmöglichkeiten die Herstellung von Wandelementen im Fertigbau, verlorene Schalungen,
Rolladenkästen, Fensterbänken, Eisenbahn- und U-Bahn-Schwellen, Bordsteinen, Treppen," die Ausschäumung von Fugen sowie die
Hinterschäumung von Keramikfliesen genannt.
Ie A 15 391 - 79 -
509823/0779
235961)9
Torteilhaft läßt sich der Schaumbeton z.B. auch zum; Binden von
Kies, Marmorstücken .einsetzen. Man kann so dekorative Platten
erhalten, wie sie beispielsweise als.Fassadenelemente Terwendung
finden.·
Kompakte Materialien werden insbesondere als Formteile herge- :
stellt, wobei die Herstellung durch Gießen, Reaktionsspritz- ".
gießen, Extrudieren erfolgen kann.
Man kann auch, insbesondere bei niedrigem Isocyanatgehalt,
nach der "Vermischung der Komponenten ein verarbeitungsfähiges, pastenartiges, Reaktionsgemisch erhalten, welches zur Imprägnierung
von Fasermatten, beispielsweise aus Glas, geeignet
ist und in bekannter Weise weiter verarbeitet und thermisch ausgehärtet werden kann.
Setzt man als organische-Komponente ein Gemisch aus Isocyanaten
und Polyätherpolyölen und/oder Polyesterpölyolen vom Molekulargewicht
1000 - 5000 oder hieraus erhaltene Isocyanat-präpolymere
eiriy so lassen sich auch Elastomere,' insbesondere elastische Schaumstoffe erhalten. -
Ein besonderer Torteil der erfindungsgemäßen Produkte besteht
darin, daß sie auch größere Mengen an Phosphor und/oder Halogen enthaltenden Flammschutzmitteln enthalten "können, ohne
daß beim Erhitzen bzw. im Brandfäll saure oder toxische Rauchgase gebildet werden. Es ist dabei lediglich zu. beachten, daß
die Anzahl der durch die Flammschützmittel eingebrachten potentiellen
Säureäquivalente die der in der wässrigen Lösung .
enthaltenen Basenäquivalente nicht -libersteigt. Bei Te rwendung
von Wasserglas als Komponente der wässrigen, lösung wird nach
der Pyrolyse der beispielsweise mit Polychlorparaffin und. Trisbromäthylphosphat
ausgerüsteten Elastomeren Chlor als Natriumchlorid, Brom als Natriumbromid und Phosphor als Natriumphosphät
Le A 15 39ΐ - 80 -
509823/0779
2353603
gefunden. Dies bedeutet, daß im Brandfall durch die Flammschutzmittel
eine äquivalente Menge Kohlendioxid freigesetzt worden ist.
Das in den Elastomeren enthaltene Wasser bedingt ein sehr günstiges
Verhalten im Brandfall, da seine Verdampfung viel Energie erfordert und die Produkte daher lange "kalt" bleiben. Bei
der Herstellung großer Schaumstoffblöcke wird die Selbstentzündung verhindert. Normalerweise liegt das Wasser im fertigen '
Elastomeren als Kieselsäurehydrat vor. Eine stärkere chemische Bindung kann durch Zusatz wasserbindender Füllstoffe erreicht
werden. Hierzu eignen sich insbesondere Wasserzemente, Anhydrit, Gips, gebrannter Kalk, aber auch Silicagel, Diatomeenerde, Tone
und dergleichen. Es ist besonders überraschend, daß auch durch Zusatz solcher wasserbindender Füllstoffe der elastomere Charakter
der erfindungsgemäßen Materialien nicht verloren geht. Insbesondere für stoßabsorbierende Materialien, z.B. Sicherheitspolster
wie crash-pads und dergleichen sind derartig erhältliche billige Füllschäume aus Polyölen, Isocyanaten, Wasserglas
und Füllstoffen hervorragend geeignet.
Die Verfahrensprodukte finden Verwendung in den üblichen, für kompakte oder zellige Elastomere, Weichschäume und Halbhartschäume
bekannten Anwendungsgebieten, insbesondere dann, wenn hohe Anforderungen an das Brandverhalten gestellt werden. Dies
gilt insbesondere für Schaumstoffe. So eignen sich die nach
dem Verfahren der Erfindung erhältlichen Produkte beispielsweise zur Herstellung von Polstermaterialien, Matratzen, elastischen
Unterlagen, Autositzen, Dämpfungsmaterialien, Stoßabsorbern, schalldämmenden Isolierungen sowie für den Wärme-
und Kälteschutz.
Le A 15 391 - 81 -
509823/0779
(I) Vom rohen Phosgenierungsprodukt eines Anilin/ Formaldehyd-Kondensates wird soviel 2-Kern-Anteil
abdestilliert, daß der Destillationsrückstand bei 25 C eine Viskosität von 400 cP auf-.weist.
Das erhaltene Produkt wird unter Rühren durch üeberleiten von Schwefeltrioxid auf einen Schwefelgehalt von 1 % sulfoniert
Viskosität: 1300 cP bei 25°C
(II) 370 g Äthylenglykol, 630 g Diäthylenglykol, 2760 g
3, 4, 5, 6, 7, 7-Hexachlor-3, 6-endomethylen-l, 2, 3, 6-
. tetrahydrophthalsäure, 496 g Maleinsäure werden zusammen unter Überleiten von Kohlendioxid langsam
bis 170 C erhitzt, wobei 143 g Wasser ab destillieren. Der gebildete Polyester wird bei 120 C
auf ein Blech ausgegossen, wo er zu einem harten
spröden Harz erstarrt, Säurezahl: 46. Hiervon wird eine 63 foige Lösung in Styrol hergestellt.
(III) 730 g Adipinsäure, 980 g Maleinsäureanhydrid, 740 g
Phthalsäureanhydrid, 1250 g Äthylenglykol, werden zusammen langsam bei 1500C erhitzt. Nachdem 225 g
Wasser abdestilliert sind, werden 75 g N, N-Bis-(hydroxy äthyl)
anilin zugesetzt. Die Kondensation wird 7 Stunden bei 155-200 C fortgesetzt, wobei weitere 155 g Wasser
lie A 15 391 - 82 -
- .ι
509823/0 7 7 9
abgespalten werden. Anschließend wird bei 15 Torr und 190 C während 3 Stunden weiterkondensiert, bis eine
Säurezahl von 5 erreicht ist. Nach Zugabe von 2, 5 g Hydrochinon werden bei 110 C 1400 g Styrol eingerührt.
Viskosität:bei 25°C: 5800 cP
(IV) 188 g (2 Mol) Phenol, 116 g (3, 8 Mol) Paraformaldehyd,
48, 7 g (0, 6 Mol) Formaldehyd (37 %ige wäßrige Lösung, ρ 7), 12, 6 g (O, 04 Mol) Bariumhydroxid-octahydrat werden
zusammen 2 Stunden bei 40-45 C gerührt, wobei eine exotherme Reaktion erfolgt, anschließend wird die Kondensation
bei 60-Ende geführt.
sation bei 60-65°C (2 Stdn.) und 70-75°C (1, 5 Stdn.) zu
(V) 188 g (2 Mol) Phenol, 325 g (4 Mol) Formaldehyd (37 %ige Lösung ρ 7) und 4 g (0,1 Mol) Natriumhydroxid werden
schwach erwärmt und 2 Stdn. bei 40-45 C anschließend Stdn. bei 60-65 C gerührt. Zu der Kondensationslösung
werden 24 g (0, 4 Mol) Harnstoff zugesetzt und 2 1/2 Stdn. bei 70-75°C nachgerührt.
(VI) Zu 188 g (2 Mol) Phenol werden 215, 6 g (2, 2, Mol) konz. Schwefelsäure bei 70 C in 20 Minuten zugetropft, wobei
die Temperatur auf 81 C ansteigt. Nach Abklingen der exo-
thermen Reaktion wird 40 Minuten bei 120-127 C nachgeheizt.
Man läßt erkalten, fügt innerhalb 1 Std. 98 g (1, 2 Mol) 37 %ige wäßrige Formaldehydlösung zu, rührt 2 1/2 Stdn.
nach und verdünnt mit 80 ml Wasser. Viskosität (25 C) 463 cP
Le A 15 391 - 83 -
509823/0779
Beispiel 1-13:
Die angegebenen Produkte werden zunächst zur "Komponente 1"
bzw. "Komponente II" vorgemischt, welche jeweils eine gewisse
Lagerstabilität aufweisen. . Dann werden die beiden Komponenten 10 Sekunden intensiv
vermischt und ausgegossen. . _.-■-."-■
T = Tri chlor fluorm ethan
W = 44 foige wäßrige Lösung von Natronwasserglas (Nao/Ö:SiO =
1:1); '■"■"- ■;; ■:-■-
1 = 50 %ige wäßrige Lösung von Natriumhexametaphosphat
2 = 50 %ige Natronlauge
3 = gesättigte Sodalösung . ■
4 = 50 %ige Harnstofflösxtng
5 '= 20 %ige NatriumaluminatlÖsung ,
K = Katalysator: Triäthylamin, ■
E = Emulgator: 50 %ige Lösung des Natrium salze s eines
sulfochlorierten Paraffins (Mersolat K 30}
Z = Zement
-■--«ir
Le A 15 391 - . - 84 -
- 509823/07 7
t£ Komponente I Komponente II
> Beisp. I T Z II IV VI W12345 KE
^ 1 150 20
-* 2 150
3 150
cn 4 150
ro 5 150 20
ω ι 6 150 20
-j^ 7 150 20
<° 8 150
9 150 5
10 150 20
11 150
12 50 100*
13 90 40 60X
90 | 10 | 20 | 100 | 5 | 10 | 100 | 1 | 5 | 0,1 | 50 |
120 | 50 | 100 | 1 | 0,1 | ||||||
50 | 100 | 10 | 1, | 0,1 | ||||||
20 | 100 | 1 | 0,1 | |||||||
80 | 40 | 1 | 100 | |||||||
60 | 5 100 | 1 | 5 | 0,1 | 100 | |||||
1 | 0,1 | |||||||||
o, | 5 | 0,1 | 50 | |||||||
6 100 | ,5 | 50 | ||||||||
1, | 0,1 | 50 | ||||||||
50 | 5 | o, | 0,1 | |||||||
1 | 30 | 2 | 0,1 | |||||||
30 | 2 | 0,1 | ||||||||
2359603-
Beisp. Reaktion Max.
Beginn Ende Temp.
1 28" 46" 100° grobporiger, drücfcf. Schaum-
2 60" 40° ailmähl. erhärtende Form
stoff, RG '300
allmäh:
masse
5 20" 6' 100° harte Platte
4 langsam erhärtende Mas se
5 32" 75" 100° druckf. Schaumstoff RG 350
6 35" 2,5' 100° -"- / -"- RG 380
7 3' 38 langsam erhärtende Masse
8 12" 100 härtet sehr rasch zu harter
Platte
9 80" 3' 60 schwach angeschäumte harte
Platte t0 20" 3' 41 Spachtelmasse, die zu einem
harten .porigen Prod, aushärtet
-j-j 30" 80 ergibt viskose Spachtelmasse
die langsam erhärtet
12 20" rasche Aushärtung zu harter "..-■■ Platte
13 46" 80 harter, druckfester, grob
poriger Schaumstoff
χ zus. mit 2 g Benzoylperoxid (50 %ig) und 0, 5 g Bis-(hydroxyäthyl)-anilin
Le A 15 391 - 86 -
5098 23/077 9
150 g I
• Komponenten I
2OgT
2OgT
100 g 30-%ige wäßrige Lösung von
Natriumaluminat (bei 90 C hergestellt) ^ Komponente 2
l,5gK
0,IgE
Die Komponenten werden 10 Sekunden intensiv vermischt 10 Sekunden später beginnt die dünnflüssige Emulsion
schnell aufzuschäumen, wobei die Temperatur auf über 100 C ansteigt. Es entsteht ein grobporiger harter
Schaumstoff vom Raumgewicht 80, der zunächst spröde und wenig druckfest ist. Nach 10 Tagen bei Raumtemperatur
ist die Druckfestigkeit stark angestiegen. Der Schaumstoff ist zäh.
Durch Abmischen von Natriumaluminat und Natrium silikat
kann man das Al/Si-Verhältnis wunschgemäß einstellen,
so daß optimales Brandverhalten (Wasserabgabe über einen sehr weiten Temperaturbereich) und hohe Feuerwiederstandsdauer
resultieren.
Die Schaumstoffe lassen sich mit Quarzmehl, Zement, Kalk,
Anhydrit hoch füllen und ergeben qualitativ hochwertige Baustoffe mit hervorragenden brandwidrigen Eigenschaften,
hoher Festigkeit— u. sehr gutem Isoliervermögen.
Le A 15 391 - 87 -
509823/0779
23596
Beispiel 14 wird wiederholt, jedoch unter Zusatz von
100 g Schnellzement. 20 Sekunden nach Beginn des Vermisehens beginnt die Masse aufzuschäumen und
ist 16 Sekunden später fest. Man erhält einen grauschwarzen
Hartschaumkörper vom Räumgewicht
230 mit sehr guter Druckfestigkeit.
150 g I γ
or. m - !.ι -iT- ι τ- τ. χ I Komponente I
20 g Trichlorathylphosphat J
100 g 20 %ige Natriumaluminatlösüng
100 g schnellbindender Zement
T _ Tr \ Komponente
1, 5 g K
Die Komponenten werden 1 Sekunden gerührt, wobei
eine dünnflüssige Emulsion gebildet wird. Nach 30 Sekunden beginnt die Verfestigung und ist nach 2 Minuten
beendet. Es entsteht eine harte Platte, die eine hohe Feuerwiderstandsdauer aufweist.
' f Komponente
20 g Trichlorfluormethan J
le A 15 391 - 88 -
9823/0779
lc
70 g 54 %ige Natriumsilikatlösung =1:1)
> Komponente 2 80 g 50 %ige Harnstofflösung
2 g Triäthylamin
Nach kurzem Vermischen der Komponenten entsteht eine dickflüssige Emulsion, die 23 Sekunden nach
Mischbeginn aufschäumt, nach 35 Sekunden erhärtet und nach 55 Sekunden 100 C erreicht.
Es wird ein harter Schaumstoff vom Raumgewicht 250 mit regelmäßiger mittlerer Porenstruktur und
sehr guter Druckfestigkeit erhalten. Beispiel 18:
Dasselbe Ergebnis wird unter Verwendung von 60 g 54 %iger Natriumsilikatlösung
und 90 g 50 %iger Harnstofflösung erhalten. Der harte offenzellige Schaumstoff ist
feinporig und hat ein Raumgewicht von 300.
Setzt man in Beispiel 18 eine 60 %ige Harn stoff lösung
ein, so erhält man einen grobporigen Schaumstoff hoher Druckfestigkeit und einem Raumgewicht von ca.
400.
Le A 15 391 - 89 -
509823/0779
150 g I
Λ " . ,, „, '-,, I Komponente
20 g Tr ι chlor fluor me than
90 g 54 %ige Natriumsilikatlösung
60 g einer gesättigten Trinatriumphosphatlösungy^ '
welche 31 %ig an Harnstoff ist I
Ig Triäthylamin
Der erhaltene Hartschaumstoff entspricht dem des Beispiels 17.
15OgI - ' ■■ I
20 g Trichlorfluormethan !Komponente
60 g 54 %ige Natriumsilikätlösung
90 g einer gesättigten Natriumphosphät-
lösung, welche 36 %ig an Harnstoff
ist . ■■-.·--..■■- -.;.■:■
►Komponente 2
Der erhaltene Hartschaumstoff ist sehr gleichmäßig feinporig, von hoher Druckfestigkeit. Raumgewicht
ca. 400.
Anstelle von Harnstoff kann in den vorangegangenen
Beispielen auch eine Mischung von Harnstoff u. Formaldehyd oder methylolierter Harnstoff oder ein Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat eingesetzt werden. Vorzugsweise wird die Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensatiori
Beispielen auch eine Mischung von Harnstoff u. Formaldehyd oder methylolierter Harnstoff oder ein Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat eingesetzt werden. Vorzugsweise wird die Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensatiori
Le A 15 391 - 90 -
509823/07 79
35S6C9
alkalisch, ζ. B. durch Wasserglas vorgenommen. Eine Endaushärtung im fertigen Xerosol-Kunststoff
ist möglich, jedoch nicht erforderlich. Sie erfolgt vorzugsweise thermisch, kann aber auch
durch z. B. die Sulfonsäuregruppen des Isocyanats ausgelöst werden.
15OgI -|
100 g Zement L Komp. I
30 g Chlorparaffin (Witachlor 63 "Hoechst") 25 g Trichlorfluormethan J
80 g 54 %ige Natriumsilikatlösung
70 g 50 %ige Harnstoff lösung
2 g Triäthylamin
► Komp. II
Die Komponenten werden 10 Sekunden verrührt und die dickflüssige Masse in eine Papierform gegossen.
Nach 1 Minute ist ein fester Hartschaumstoff entstanden. Raumgewicht ca. 600°. Der Schaumstoff ist schwer entflammbar
und von hervorragender Feuerwider standsdauer.
le A 15 391 - 91
509823/0779
2:3 SSS
15Og Zement
30 g Chlorparaffin (Witachlor 63 "Hoechst")
25 g Trichlorfluormethan :
80 g 54- folge Natriumsilikatlösung
10 g 50 ^ige Harnstofflösung
2 g Triäthylamin
^Komponente I
Komponente II
Die Komponenten werden 10 Sekunden verrührt und die dickflüssige
Masse in eine Papierform gegossen.
Nach 1 Minute ist ein fester Hartschaumstoff entstanden. Raumgewicht ca. 600°. Der Schaumstoff ist schwer entflammbar und von hervorragender Feuerwiderstandsdauer.
Le A 15 391
509823/QI1
Claims (6)
- Patentansprüche:Verfahren zur Hers teilung von Xerosol-Kunststoffen, bestehend aus ei^er kontinuierlichen, überwiegend hydrophoben, wasserunlöslichen organischen Matrix aus einem od^r mehreren synthetischen Polymeren und einer daria dispergierten wässrigen Phase, durch Vermischen vona) organischen, überwiegend hydrophoben, wasserunlöslichen Präpolymeren mitb) einer wässrigen Lösung oder Dispersion, sowie gegeoenenfallsq) weiteren, die Härtung von a)bzw. b) herbeiführendenVerbindungen, und gegebenenfalls d) weiteren Hilfs- und Zusatzstoffenund Ausreagiererilassen des so erhaltenen Systems, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Präpolymer a) ein Produkt bzw. Produktgemisch ist., welches mindestens ein Isocyanat in einer Menge von mindestens 0,5 Gew.-fo (vorzugsweise 5-100 Gew. -fo) enthält und. die wässrige Lösung oder Dispersion b) eine oder mehrere anorganische und/oder organische Substanzen gelöst oder dispergiert enthält, welche unter der Einwirkung von Kohlensäure oder bei Temperaturerniedrigung auf 200C oder durch Aushärtung Wasser unter Gel- oder Hydratbildung binden, wobei der Feststoffgehalt von Komponente b) höchstens zu 90 Gew.$ vorzugsweise zu 70 Gew.$, aus Alkalisilikat besteht.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Komponente a) ein ionisches oder zur Ionenbildung befähigtesPräpolymer enthält.Le A 15 391 - 93 -509823/0779BAD ORIGINAL
- 3. Verfahren nach Auspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Komponente a) ein nichtionisch hydrophiles Präpolymer enthält. : . ,
- 4. · Verfahren nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daßKomponente a) ein polare Gruppen aufweisendes Präpolymer enthält. ■ . ■
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Präpolymer ein Additiv in Form einer organischen Verbindung enthält, welche sowohl einen aliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Kohlenwasser st off re st, als auch eine ionische, nichtionisch hydrophile oder polare Gruppe enthält.
- 6. Xerosol-Kunststoffe erhältlich nach den Verfahren 1 - 5,Le A 15 391 - 94 -50982370779
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2359609A DE2359609C2 (de) | 1973-11-30 | 1973-11-30 | Verfahren zur Herstellung von Xerosol-Kunststoffen |
IT54201/74A IT1023382B (it) | 1973-11-30 | 1974-11-25 | Procedimento per produrre materiali sintetici inorganici di tipo aerosol |
GB51353/74A GB1498030A (en) | 1973-11-30 | 1974-11-27 | Inorganic-organic plastics |
BE150896A BE822645A (fr) | 1973-11-30 | 1974-11-27 | Nouvelles matieres plastiques inorganico-organiques |
LU71389A LU71389A1 (de) | 1973-11-30 | 1974-11-28 | |
DK620074A DK620074A (de) | 1973-11-30 | 1974-11-29 | |
JP13639374A JPS5653569B2 (de) | 1973-11-30 | 1974-11-29 | |
NL7415630A NL7415630A (nl) | 1973-11-30 | 1974-11-29 | Anorganisch-organische kunststoffen. |
FR7439136A FR2253051B1 (de) | 1973-11-30 | 1974-11-29 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2359609A DE2359609C2 (de) | 1973-11-30 | 1973-11-30 | Verfahren zur Herstellung von Xerosol-Kunststoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2359609A1 true DE2359609A1 (de) | 1975-06-05 |
DE2359609C2 DE2359609C2 (de) | 1983-09-29 |
Family
ID=5899462
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2359609A Expired DE2359609C2 (de) | 1973-11-30 | 1973-11-30 | Verfahren zur Herstellung von Xerosol-Kunststoffen |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5653569B2 (de) |
BE (1) | BE822645A (de) |
DE (1) | DE2359609C2 (de) |
DK (1) | DK620074A (de) |
FR (1) | FR2253051B1 (de) |
GB (1) | GB1498030A (de) |
IT (1) | IT1023382B (de) |
LU (1) | LU71389A1 (de) |
NL (1) | NL7415630A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2647416A1 (de) * | 1975-10-24 | 1977-05-05 | Bridgestone Tire Co Ltd | Verfahren zur herstellung eines flammfesten, keinen rauch entwickelnden und nicht schrumpfenden polyurethanschaumstoffs |
DE3625278A1 (de) * | 1986-07-25 | 1988-01-28 | Kvt Kunststoff | Verfahren zur herstellung von anorganisch-organischen schaumstoffen |
US4827005A (en) * | 1984-06-06 | 1989-05-02 | Kvt Kunststoffverfahrenstechnik Gmbh & Co. | Organomineral products, a process for their manufacture and their use |
Families Citing this family (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS52102395A (en) * | 1976-02-25 | 1977-08-27 | Onishi Sumiko | Process for producing glass foam pf |
DE3831544A1 (de) * | 1988-09-16 | 1990-03-29 | Hilterhaus Karl Heinz | Verwendung von organomineralprodukten zur verfestigung und/oder abdichtung von formationen, die erhoehter energiereicher strahlung ausgesetzt sind |
JPH10130356A (ja) | 1996-10-24 | 1998-05-19 | Sanyo Chem Ind Ltd | 模型素材用組成物、成形品、模型の製法 |
US8070895B2 (en) | 2007-02-12 | 2011-12-06 | United States Gypsum Company | Water resistant cementitious article and method for preparing same |
US8329308B2 (en) | 2009-03-31 | 2012-12-11 | United States Gypsum Company | Cementitious article and method for preparing the same |
AU2014315160B2 (en) | 2013-09-04 | 2018-02-15 | Ghassan Dehni | Flexible polyurethane and polyurethane/polyorganosiloxane foam materials that absorb impact energy |
US10414921B1 (en) | 2013-09-04 | 2019-09-17 | Virfex, LLC | Polyurethane foam based ballistic armor |
CN111423800A (zh) * | 2019-01-10 | 2020-07-17 | 沈阳化工研究院有限公司 | 一种石墨烯防腐涂层材料及其制备方法 |
CN109970947A (zh) * | 2019-03-20 | 2019-07-05 | 镇江利德尔复合材料有限公司 | 一种用于非开挖管道点位修复的修复树脂及其制备方法和应用 |
CN111234172A (zh) * | 2020-01-17 | 2020-06-05 | 阳泉煤业(集团)有限责任公司 | 一种环氧树脂/水玻璃/聚氨酯复合加固材料及其制备方法 |
US11975290B2 (en) | 2022-03-17 | 2024-05-07 | International Business Machines Corporation | Cyclopropeneimines for capture and transfer of carbon dioxide |
US11878269B2 (en) | 2022-03-17 | 2024-01-23 | International Business Machines Corporation | Cyclopropeneimines for capture and transfer of carbon dioxide |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1770384A1 (de) * | 1967-05-12 | 1971-10-14 | Conteki Dev Ltd | Verfahren zur Herstellung von siliciumhaltigen Produkten |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5311033A (en) * | 1976-07-17 | 1978-02-01 | Mitsubishi Electric Corp | Developing device for electrostatic latent image by means of magnetic toner |
-
1973
- 1973-11-30 DE DE2359609A patent/DE2359609C2/de not_active Expired
-
1974
- 1974-11-25 IT IT54201/74A patent/IT1023382B/it active
- 1974-11-27 BE BE150896A patent/BE822645A/xx unknown
- 1974-11-27 GB GB51353/74A patent/GB1498030A/en not_active Expired
- 1974-11-28 LU LU71389A patent/LU71389A1/xx unknown
- 1974-11-29 JP JP13639374A patent/JPS5653569B2/ja not_active Expired
- 1974-11-29 DK DK620074A patent/DK620074A/da unknown
- 1974-11-29 NL NL7415630A patent/NL7415630A/xx not_active Application Discontinuation
- 1974-11-29 FR FR7439136A patent/FR2253051B1/fr not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1770384A1 (de) * | 1967-05-12 | 1971-10-14 | Conteki Dev Ltd | Verfahren zur Herstellung von siliciumhaltigen Produkten |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
In Betracht gezogene ältere Patente: DE-PS 23 25 090 DE-PS 23 10 559 DE-PS 22 27 147 * |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2647416A1 (de) * | 1975-10-24 | 1977-05-05 | Bridgestone Tire Co Ltd | Verfahren zur herstellung eines flammfesten, keinen rauch entwickelnden und nicht schrumpfenden polyurethanschaumstoffs |
US4827005A (en) * | 1984-06-06 | 1989-05-02 | Kvt Kunststoffverfahrenstechnik Gmbh & Co. | Organomineral products, a process for their manufacture and their use |
US4871829A (en) * | 1984-06-06 | 1989-10-03 | Kvt Kunststoffverfahrenstechnik Gmbh & Co. | Organomineral products, a process for their manufacture and their use |
DE3625278A1 (de) * | 1986-07-25 | 1988-01-28 | Kvt Kunststoff | Verfahren zur herstellung von anorganisch-organischen schaumstoffen |
US4920155A (en) * | 1986-07-25 | 1990-04-24 | F. Willich Berg-Und Bautechnik Gmbh & Co. | Organomineral foamed materials and processes for their preparation |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT1023382B (it) | 1978-05-10 |
JPS5087196A (de) | 1975-07-14 |
FR2253051B1 (de) | 1979-02-23 |
DE2359609C2 (de) | 1983-09-29 |
LU71389A1 (de) | 1975-08-20 |
GB1498030A (en) | 1978-01-18 |
FR2253051A1 (de) | 1975-06-27 |
JPS5653569B2 (de) | 1981-12-19 |
BE822645A (fr) | 1975-05-27 |
DK620074A (de) | 1975-07-28 |
NL7415630A (nl) | 1975-06-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2359606C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von als kolloides Xerosol vorliegendem anorganisch-organischen Polymer-Polykieselsäuregelverbundmaterial | |
DE2325090C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von als kolloides Xerosol vorliegendem anorganischorganischem Polymer-Polykieselsäure-Verbundmaterial | |
DE2512170C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls schaumförmigem, harten anorganisch-organischem Verbundmaterial | |
DE2359612C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von anorganischorganischem, als kolloidales Xerosol vorliegendem Polyharnstoff-Polykieselsäure-Verbundmaterial hoher Festigkeit, Elastizität, Wärmeformbeständigkeit und Schwerentflammbarkeit | |
DE2359611C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von durch Harze auf Isocyanatbasis gebundenen Füllstoffen | |
CH620939A5 (de) | ||
DE2310559C3 (de) | Schaumbeton, ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung zur Herstellung von Bauelementen | |
US4097423A (en) | Inorganic-organic compositions | |
DE2227147C3 (de) | Als kolloides Xerosol vorliegendes homogenes anorganisch-organisches Ionomer-Polykieselsäure-gel-Verbundmaterial | |
DE2359609A1 (de) | Anorganisch-organische kunststoffe | |
DE2559255C2 (de) | Verfahren zur Herstellung anorganisch-organischer Kunststoffe | |
DE2520079C2 (de) | Anorganisch-organische Kunststoffe und ein Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2359607C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines anorganisch-organischen Verbundmaterials | |
DE2359610A1 (de) | Organisch-anorganische kunststoffe und ein verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2734692A1 (de) | Verfahren zur herstellung anorganisch-organischer kunststoffe | |
DE1745508A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von unporoesen,starren Polyurethanmassen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C08G 83/00 |
|
8126 | Change of the secondary classification |
Free format text: C08G 77/00 C08G 18/14 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |