DE235884C

DE235884C - Einrichtung zur Befestigung der Stirnverbindungen von Wicklungen elektrischer Maschinen

Info

Publication number: DE235884C
Application number: DE1910235884D
Authority: DE
Original assignee: Allgemeine Elektricitaets Gesellschaft
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1909-02-05
Filing date: 1910-08-09
Publication date: 1911-06-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Im Hauptpatent' ist eine Einrichtung zur Befestigung der Stirnverbindungen von Wicklungen am umlaufenden Teil elektrischer Maschinen beschrieben^ welche im Gegensatz zu den sonst angewandten, die Wickelköpfe gegen die Kühlluft völlig abschließenden gegossenen Kappen oder Bandagen neben großer Widerstandsfähigkeit gegen die durch die Fliehkraft hervorgerufene mechanische Beanspruchung auch noch eine wirksame Kühlung der Wicklung gestattet. Immerhin ist die Verwendung der dort beschriebenen Wicklungshalter für die größten im Turbogeneratorenbau vorkommenden Umfangsgeschwindigkeiten wegen der hohen mechanischen Beanspruchung nicht mehr möglich, es muß vielmehr in diesen Fällen auf die gegossenen Kappen, Schrumpfringe oder noch besser auf die Bandagen zurückgegriffen werden.

Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung, bei welcher an Stelle der im Hauptpatent angegebenen Wicklungshalterreihen Bandagen oder Schrumpfringe treten, welche sich aber von den bisher üblichen, die Wicklungsköpfe ähnlich wie die geschlossenen Kappen von der Kühlluft abschließenden breiten Bandagen oder Schrumpfringen dadurch unterscheiden, daß sie in eine Anzahl durch achsiale Luftzwischenräume voneinander getrennte, verhältnismäßig schmale Bandagen oder Schrumpfringe zerlegt sind. Da die Bandagen oder Schrumpfringe die Wickelköpfe nach innen drücken, werden letztere wie im Hauptpatent (Fig. 4) auf Unterlagsringen gelagert, die auf seitlichen Armen des Läufers angebracht sind. Die Zwischenräume zwischen den Bandagen oder Ringen liegen den zwischen den Unterlagsringen vorgesehenen Luftzwischenräumen so gegenüber, daß die Kühlluft ungehindert zwischen den Wickelköpfen hindurchstreichen kann.

Bei den verhältnismäßig kleinen Durchmessern, welche die Läufer der schnellsten Turbogeneratoren haben, werden die die Unterlagsringe tragenden Arme bis auf die Welle herabreichen. In diesem Falle werden sie nach der Erfindung zweckmäßig nicht seitlich am Läufer befestigt, sondern mit einer Nabe zu einem sternförmigem Körper (Wicklungsträger), vereinigt, der auf die Welle aufgesetzt wird. Sie können aber auch als Leisten oder Rippen durch Herausfräsen von Material unmittelbar aus der Welle gebildet werden.

Die Verwendung der auf den Wicklungsträger aufgesetzten bzw. aufgeschrumpften Ringe, welche aus geschmiedetem Stahl oder Nickelstahl von größter Festigkeit hergestellt werden können, hat den Vorzug, daß die Ringe den Wicklungsträger entlasten und es daher ermöglichen, denselben aus gegossenem, also geringwertigerem und billigerem Material herzustellen, ohne daß dadurch die Betriebssicherheit in Rücksicht auf die hohe Umlaufzahl leidet.

Fig. ι zeigt im Längsschnitt und Fig. 2 im

Querschnitt ein Ausfülirungsbeispiel der Erfindung. In diesen Figuren bedeutet ι die Läuferwelle, 2 das wirksame Läufereisen, 3 den sternförmigen, auf die Welle aufgeschobenen

.5 Wicklungsträger, 4 die bogenförmig verlaufenden Teile der Wickelköpfe, 5 die auf dem sternförmigen Wicklungsträger sitzenden Unterlagsringe für die Wickelköpfe, entsprechend den Ringen 10 in Fig. 4 des Hauptpatents, und 6

ίο die als Bandagen dienenden, die Wickelköpfe gegen die Wirkungen der Fliehkraft schützenden Ringe. Die Ringe 5 erhalten rechteckigen oder quadratischen oder zur Erleichterung des Lufteintritts trapezförmigen oder einen anderen günstigen Querschnitt. Sie sind nach außen so breit, daß sie eine gute Auflage für die Wicklung schaffen, und können sich nach innen . verschmälern, so daß ein sich düsenförmig verjüngender Durchtrittsquerschnitt für die Luft entsteht.

Statt der aus massivem Stahl o. dgl. hergestellten Ringe 6 nach Fig. 1 können auch, wie es Fig. 3 für ein . anderes Ausführungsbeispiel darstellt, in der üblichen Weise aus Draht gewickelte Bandagen 7 treten, welche nicht breiter sind als die Ringe 6 der Fig. 1 und demnach den Durchtritt der Kühlluft durch die Wickelköpfe ebensowenig stören' wie jene. Um die Bandagen in ihrer Lage und ihrem Abstand zu sichern, werden, wie Fig. 3 und 4 zeigt, besondere Unterlagen verwendet.

Diese Unterlagstücke sind aus geeignetem

Metall gegossen oder gepreßt und besitzen einen U-förmigen Teil 9, welcher die Bandagendrahte aufnimmt und in ihrer Lage und ihrem Abstand sichert, und eine Rippe 10, welche zwischen die Wickelköpfe 4 greift und sowohl ihren Abstand sichert als auch die Ventilatorwirkung beträchtlich erhöht. Fig. 4 zeigt ein solches Unterlagstück in Seitenansicht und Schnitt. Diese Unterlagstücke werden in geeigneten Abständen oder auch dicht aneinanderliegend zwischen die Wickelköpfe geschoben und dann die Bandagen darauf gewickelt. Hierdurch werden die Unterlagstücke befestigt und gegen Herausschleudern gesichert.

Statt einzelne Unterlag- und Distanzstücke nach Fig. 4 zu verwenden, kann man gemäß Fig. 5 auch eine beliebige Anzahl von ihnen zu einem segmentförmigeii Gußstück vereinigen. Ebenso können mehrere solcher Segmente durch achsiale Verbindungsstücke oder Stege zu einem zusammenhängenden Distanzstück für mehrere Wickelköpfe und Bandagen ausgebildet werden. An Stelle der Gußstücke können naturgemäß auch entsprechend geformte, aus Blech gestanzte und gebogene Stücke treten.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Einrichtung zur Befestigung der Stirnverbindungen von Wicklungen elektrischer Maschinen nach Patent 222540, Kl. 2id, bei welcher die bogenförmigen Wicklungsköpfe auf Unterlagsringen aufliegen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Wicklungsköpfe gegen die durch Luftzwischenräume voneinander getrennten Unterlagsringe mittels konzentrisch zu diesen verlaufender Bandagen oder Schrumpfringe gepreßt werden, zum Zwecke, der Kühlluft ungehinderten Durchgang zwischen den Wickelköpfen zu gestatten.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlagsringe auf Rippen eines Wicklungsträgers oder auf entsprechenden, mit der Welle oder dem Magnetkörper aus einem Stück bestehenden Leisten aufgesetzt oder aufgeschrumpft sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlagsringe trapezförmigen oder einen nach außen hin allmählich sich verbreiternden Querschnitt besitzen, um der Luft einen bequemen düsenförmigen Durchtrittsquerschnitt zwischen den Ringen zu verschaffen.

4. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzierung der. Bandagen durch ventilatorartig wirkende, in die Luftspalte hineinragende Distanzstücke bewerkstelligt wird, welche durch die Bandagen mit einbandagiert und dadurch am Herausschleudern verhindert werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.