DE2358018A1 - Verwendung von kunststoffen als bodenverbesserungsmittel - Google Patents
Verwendung von kunststoffen als bodenverbesserungsmittelInfo
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Description
BASF Aktiengesellschaft ... . .
LJboUΊ ο
Unser· Zeichen: 0.Z. 30 224 HWz/Wil
6700 Ludwigshafen, 20.11.1973
Verwendung von Kunststoffen als Bodenverbesserungsmittel
Die Verwendung von Kunststoffen als Bodenverbesserungsmittel hat
sich in der Praxis bereits gut eingeführt und bewährt. Dabei haben
sich-bisher vor allem zwei Kunststoff-Zubereitungen durchgesetzt:
A) Offenzellige Schaumpartikel aus hydrophilen Duroplasten, insbesondere
Aminoplasten, und
B) Geschlossenzellige Schaumpartikel aus hydrophoben Thermoplasten,
insbesondere Styroplasten.
Die Schaumpartikel der Art A) eignen sich dabei insbesondere für
leichte, trockene Böden, da sie Wasser festzuhalten vermögen;
die Schaumpartikel der Art B) sind dagegen im allgemeinen besser für schwere, nasse Böden geeignet, da sie lockernd und dränierend
wirken. Durch gemeinsame Verwendung von Schaumpartikeln der Arten A) und B) läßt sich eine Verbesserung von Böden "nach Maß"
erreichen.
Ein gewisser Nachteil der als Bodenverbesserungsmittel bekannten Kunststoffe bzw. Kunststoff-Zubereitungen besteht jedoch u. a.
darin, daß sie - auf Grund ihrer geringen Dichte - schwierig in
den Boden einzuarbeiten sind. Der auf diesem Sektor häufig eingesetzte Sand bringt zwar den Vorteil einer, guten Einarbeitbarkeit
mit sich, hat jedoch den Nachteil, daß er sich sehr rasch absetzt,
z. B. in den Löchern von ärifizierten (belüfteten) Rasenflächen, die sich dann wieder schließen, unter Unwirksamwerden .
der Durchlüftung.
Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung war es, Kunststoffe
aufzuzeigen, die bei der Verwendung als Bodenverbesserungsmittel
u. a. die vorerwähnten Nachteile nicht oder in erheblich geringerem Umfang mit sich bringen. :
Wie'gefunden wurde, kann die gestellte Aufgabe gelöst werden,
wenn man als Bodenverbesserungsmittel kleine Partikel von Kunst-
529/73 SO 98 2 2 /04 55 /2
- 2 - O.Z. 30 224
stoffen verwendet, die eine bestimmte ausgewählte chemische sowie physikalische Beschaffenheit haben.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend
(1) die Verwendung von Kunststoffen als Bodenverbesserungsmittel, mit dem kennzeichnenden Merkmal, daß als Kunststoffe solche
verwendet werden, die
(a) Polymerisate des Äthylens oder - vorzugsweise - des Propylens sind, .
(b) ein Molekulargewicht (Gewichtsmittel) von 0,1 · 10 bis
20 · 10 , insbesondere von 1 · 10° bis 10 · 10 haben,
(c) eine grießkornförmige Gestalt zeigen,
(d) einen Teilchendurchmesser von 10 bis 1000 m/u, insbesondere
von 100 bis 500 nyu, aufweisen und
(e) eine Schüttdichte besitzen, die 5 bis 60 #, Insbesondere
25 bis 45 %, der Dichte des Kunststoffs beträgt.
(2) Bevorzugt ist dabei die Verwendung von Kunststoffen als Bodenverbesserungsmittel gemäß (1), mit dem kennzeichnenden
Merkmal, daß als Kunststoffe solche verwendet werden, die zusätzlich
(f) porös sind und
(g) ein Raumgewicht von 0,70 bis 0,98, insbesondere von 0,75 bis 0,85 /ß/oxP_y haben.
Besonders bevorzugt ist
(3) die Verwendung von Kunststoffen als Bodenverbesserungsmittel gemäß (1) und (2), mit dem kennzeichnenden Merkmal, daß als
Kunststoffe solche verwendet werden, die
(a) ein Gemisch sind aus
(al) 70 bis 90 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von
dem'(bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von 5 *· 95) weniger als 1 Gew.% in (unter
Normalbedingungen) siedendem Toluol löslich ist, und
(a2) 10 bis 30 Gewichtsteilen eines.Polypropylens, von
dem (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : ' . Toluol von 5 : 95) mehr als 99 Gew.# in (unter
Normalbedingungen) siedendem Toluol löslich sind,
509822/0455 /3
. ' .' - "3 -■ OVZ. 30.224
mit den Maßgaben/ (l) daß die Summe;der Gewichtsteile unter-.(al)
und (a2) jeweils 100 beträgt, (II) daß die Polypropylene unter (al) und (a2) jeweils sowohl die (annähernd) gleichen Intrinsic-Viskositäten
als auch die (annähernd) gleichen Molekulargewichtsverteilungen (bestimmt nach der Methode der Gel-Permeations-Chromatographie)
aufweisen und (III) daß die Absolutwerte der Intrinsic-Viskositäten fjkj (gemessen in Dekalin bei 13O0C) jeweils
im Bereich von 1 bis 15, insbesondere von 8 bis 11, liegen·
Zur chemischen Zusammensetzung, der erfindungsgemäß als Bodenverbesserungsmittel'
zu verwendenden Kunststoffe ist im einzelnen das Folgende zu sagen:
Als Polymerisate des Äthylensoder Propylene - wobei die Polymerisate ein Molekulargewicht (Gewichtsmittel) von 0,1 · 10 bis*
20 · 10° haben müssen - kommen inBetracht z. B. die entsprechenden,
an sich bekannten Homo- und Gopolymerlsate des Äthylens
oder Propylens, insbesondere die Homopolymerisate, wie sie nach dem Ziegler-^atta-Verfahren erhältlich sind* Besonders gut geeignet
ist ein bestimmtes - oben unter (3) definiertes - Gemisch, das aus zwei verschiedenen Polypropylenarten zusammengesetzt ist;
- auch dieses Gemisch ist als solches bereits Stand der Technik (so deutsche Offenlegungsschrifti 917 655, Seite 2, Zeile 8, bis
Seite 3i fünftletzte Zeile), womit sich nähere Ausführungen insoweit erübrigen, .\
Was die nötigen sowie besonders erwünschten physikalischen Parameter
der erfindungsgemäß zu verwendenden Kunststoffe betrifft, also Gestalt, Teilchendurchmesser und Schüttgewicht sowie Porosität
und Raumgewicht, so können diese ohne weiteres durch an sich
bekannte Maßnahmen eingestellt werden, z. B. durch entsprechendes
Verdüsen der aufgeschmolzenen Kunststoffe in einen relativ kalten
Raum oder durch Fällen der Kunststoffe aus einem Lösungsmittel.
Es ist auch möglich, die Kunststoffe mit den nötigen sowie besonders erwünschten physikalischen Parametern unmittelbar aus
den zugrundeliegenden Vorprodukten (Monomeren) herzustellen. Dies gilt insbesondere- für Polymerisate des Propylens, die durch sogenannte
"Trockenpolymerisation" erzeugt werden (vgl. dazu - in
Kombination miteinander - die österreichischen Patentschriften
i 509:822/0455 ■ " - ■■ .
- 4 - O.Z. 30 224
202 346, 204 775 und 220 8θβ).
Die erfindungsgemäß zu verwendenden kleinen Kunststoffpartikel
lassen sich ohne weiteres nach den einschlägig üblichen Methoden in die zu verbessernden Böden einbringen; - bei ärifizierten
Rasenflächen z. B. durch Einkehren mit einem Besen. Die Verwendung der Partikel kann dabei auch in Kombination mit anderen
Bodenverbesserungsmitteln synthetischer oder natürlicher Art erfolgen, z. B. in Kombination mit Düngemitteln oder Torf.
Die erfindungsgemäße Verwendung der Kunststoffpartikel erlaubt es, Böden in landwirtschaftlich bzw. gärtnerisch so wichtigen
Eigenschaften wie Bodenauflockerung, Sauerstoffzufuhr und dadurch Wurzeheubildung und Wurzelvertiefung zu verbessern. In
leicht sumpfigen Böden ist eine drainierende Wirkung zu beobachten.
503822/04SS /5
Claims (2)
- ■■■-■ 5 - " O.Z. J)Q 224Patentansprüche/lJ Verwendung von Kunststoffen als Bodenverbesserungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffe solche verwendet werden, die : ;(a) Polymerisate des Äthylens oder Propylene sind,(b) ein Molekulargewicht (Gewichtsmittel) von 0,1 · 10 bis 20 .vlO6 haben, -'.". -, (c) eine grießkornförmige Gestalt zeigen, ·(d) einen Teilchendurchmesser von 10 bis 1000 trai aufweisenund
Ce) eine Schüttdichte besitzen, die 5 bis 60% der Dichte desKunststoffes beträgt. . . - 2. Verwendung von Kunststoffen als Bodenverbesserungsmittel gemäß Patentanspruch 1, dadurch" gekennzeichnet, daß als Kunst- »' stoffe solche verwendet werden, die zusätzlich(f) porös sind und .(g) ein Raumgewicht von 0,70 bis 0,98 /g/cnrV haben.. Verwendung von Kunststoffen als Bodenverbesserungsmittel gemäß Patentansprüchen!und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffe solche verwendet werden, die
(a) ein Gemisch sind aus /(al) 70 bis 90 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von 5 J 95) weniger als 1 Gew.% in (unter Normalbedingungen) siedendem Toluol löslich ist, und (a2) 10 bis 30 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von 5 J 95) mehr als99 Gew.% in (unter Normalbedingungen) siedendem Toluol löslich sind,mit den Maßgäben, (i) daß die Summe der Gewichtsteile unter (al) und (a2) jeweils 100 beträgt, (II) daß die Polypropylene unter (al) und (a2) jeweils sowohl die (annähernd) gleichen Intrinsic-Viskositäten als auch die (annähernd) gleichen Molekulargewichtsverteilungen (bestimmt nach der Methode der Gel-/6- β - O.Z. 30 224Permeations-Chromatographie) aufweisen und (III) daß die Absolutwerte der Intrinsio-Viskositäten £n_J (gemessen in Dekalin bei 1300C) jeweils im Bereich von 1 bis 15 liegen.BASF AktiengesellschaftS09822/045S
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2358018A DE2358018A1 (de) | 1973-11-21 | 1973-11-21 | Verwendung von kunststoffen als bodenverbesserungsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2358018A DE2358018A1 (de) | 1973-11-21 | 1973-11-21 | Verwendung von kunststoffen als bodenverbesserungsmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2358018A1 true DE2358018A1 (de) | 1975-05-28 |
Family
ID=5898675
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2358018A Pending DE2358018A1 (de) | 1973-11-21 | 1973-11-21 | Verwendung von kunststoffen als bodenverbesserungsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2358018A1 (de) |
-
1973
- 1973-11-21 DE DE2358018A patent/DE2358018A1/de active Pending
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