DE2357755C3 - Verfahren zum Bestimmen des infinitesimalen Härteverhaltens (IHV) von Oberflächen - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen des infinitesimalen Härteverhaltens (IHV) von OberflächenInfo
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Description
und anhand dieser der Grenzwert
20
F->0 '
ermittelt werden, dadurch gekennzeichnet,
a) daß die Oberfläche des Prüfkörpers durch den Belastungskörper unter sich stetig gleichsinnig
ändernder Eigenbelastung kontinuierlich belastet wird,
b) daß in zeitlichen Abständen die momentane Belastung F und die dabei erreichte Größe γ
ermittelt und zur digitalen Registrierung gespeichert werden,
c) daß die verschiedenen Quotienten F/fmaschinell errechnet und zur digitalen Registrierung
gespeichert werden,
d) daß die gespeicherten Wertepaare FZy, F zur Ermittlung der Funktion FZy=FZy(F) verarbeitet werden und
e) daß ein digitaler IHV'Wert maschinell errechnet und angezeigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Prüfkörpers durch
den Belastungskörper unter wachsender Eigenbelastung des Belastungskörpers belastet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Speichern, Errechnen und
Verarbeiten elektronisch geschieht
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des Infinitesimalen Härteverhaltens (IHV) von Kunststoffen, Beschichtungen und duktilen Materialien, bei
dem die zu prüfende Oberflächenschicht eines Prüfkörpers durch einen Belastungskörper belastet wird und
jeweils außer der Belastung F des Belastungskörpers der zugehörige elastische Biegungspfeil und gegebenenfalls die zusätzliche plastische Eindringtiefe Y festgestellt und registriert wird, bei dem aus den Wertepaaren
F, y jeweils der Quotient FZy berechnet und registriert
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65
wird und bei dem aus den zusammengehörenden Werten FZyund Fdie Funktion
FZy=FZy(F)
und anhand dieser der Grenzwert
ermittelt werden.
Bei dieser kurz IHV-Verfahren genannten Meß- und
Auswertmethode wird nicht mehr ein Diagramm nach F i g. 1 benutzt, wobei die Eindrigtiefe y eines Indentors,
beispielsweise einer Pyramidenspitze, Kugel- oder Hegelspitze, über der Belastung F des Indentors
aufgetragen wird, sondern ein Diagramm nach F i g. 2, wobei der Quotient aus Belastung Fund Eindringtiefe y
über der Belastung F aufgetragen wird, damit die bisherige Abhängigkeit des Kurvenverlaufes vun der
Belastungszeit, von der Form und Oberflächenbeschaffenheit des Indentors sowie bei dünnen Beschichtungen
und LackJerungen auch von der Schichtdicke beseitigt
ist. Von diesen Parametern ist zwar auch die Kurve nach Fig.2 abhängig. Ihr Schnittpunkt mit der Ordinatenachse bildet jedoch einen Grenzwert, der sich als im
wesentlichen parameterunabhängig erwiesen hat Dieser IHV-Wert genannte Grenzwert ist ein signifikanter,
eindeutiger Materialwert, der durch den Zustand und
kleinste Veränderungen, weiche das Material durch äußere, oft gezielte Einflüsse erfährt, in charakteristischer Weise geändert wird Ausgedehnte Versuche und
theoretische Untersuchungen haben gezeigt, daß gilt IHV~ C)ZE, wobei C eine schwach variierende, vom
Material und Zustand des Prüfkörpers abhängige Größe und £der Elastizitätsmodul des Prüfkörpermaterials ist
Bei einem seit 1968 bekannten IHV-Verfahren
geschieht das Registrieren der Wertepaare F, y und der
Quotienten FZy, das Errechnen der Quotienten FZy sowie das Ermitteln der funktioneMen Abhängigkeit des
Biegungspfeiles und gegebenenfalls cjr Eindrigtiefe y
von der Belastung Fund das IHV-Wertes durch eine Hilfsperson im wesentlichen von Hand, wobei natürlich
die Verwendung der bei Härtemessungen bisher üblichen Hilfsmittel nicht ausgeschlossen ist Die
Bestimmung des einzelnen IHV-Wertes und nochmehr die Bestimmung einer Reihe von IHV-Werten dauert
deshalb zu lange.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das
sich um ein Vielfaches schneller und auch sicherer durchführen läßt als das bekannte, im wesentlichen
manuelle IHV-Verfahren.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Oberfläche des Prüfkörpers durch den Belastungskörper unter sich stetig gleichsinnig ändernder Eigenbelastung kontinuierlich belastet wird, daß in
zeitlichen Abständen die momentane Belastung Fund die dabei erreichte Größe / ermittelt und zur digitalen
Registrierung gespeichert werden, daß die verschiedenen Quotienten FZy maschinell errechnet und zur
digitalen Registrierung gespeichert werden, daß die gespeicherten Wertepaare FZy, F zur Ermittlung der
Funktion
FZy=FZy(F)
verarbeitet werden und daß ein digitaler IHV-Wert
maschinell errechnet und angezeigt wird.
Das Versetzen des Prüfkörpers von einer eben
geprüften Oberflächenstelle an eine andere noch ungeprOfte Oberflächenstelle ibt nicht mehr notwendig,
so daß viel Zeit gespart werden kann. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß der Belastungskörper eine
Bewegung relativ zur Oberfläche des Prüfkörpers ausführt Vorzugsweise wird die Oberfläche des
Prüfkörpers durch den Belastungskörper unter wachsender Eigenbelastung des Prüfkörpers belastet Es
wäre aber auch möglich, mit einer sinkenden Eigenbelastung zu arbeiten. Die laufend oder in Intervallen
festgestellten Werte für die Belastung und den zugehörigen Biegungspfeil sowie gegebenenfalls die
zusätzlich Eindrigtiefe können vollautomatisch schnell
und sicher mit einer EDV-Anlage verarbeitet werden, so daß die gesamte Bestimmung des IHV-Wertes vom
Aufsetzen des Belastungskörpers auf die Oberfläche des Prüfkörpers bis zur digitalen Wertanzeige außerordentlich
wenig Zeit beansprucht Dementsprechend ist bei einer bevorzugten Durchführungsweise des errlndungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen, daß das Speichern, Errechnen und Verarbeiten der ermittelten bzw.
errechneten Werte elektronisch geschieht
Aus der DE-PS 3 86 266 ist ein MaterialprüfVedahren
bekannt, bei dem die Hefe des Eindringens einer Indentor-Kugel in die Oberfläche des Prüfkörpers bei
einer Gleitbewegung kontinuierlich zunimmt Es handelt sich also nicht um ein Eindringen an einer einzigen
Stelle der Oberfläche des Prüfkörpers, sondern um das Eindringen an vielen, einander beliebig eng benachbarten
Stellen, das durch die Seitwärtsbewegung der Kugel möglich ist Die in A b b. 2 der Druckschrift dargestellte
Anzeigeeinrichtung erlaubt lediglich die Ablesung der Größe der Drehung der Kugel um eine außerhalb von
ihr gelegene Achse, also nicht die unmittelbare Feststellung der Belastung der Kugel und deren
Eindringtiefe.
Aus der Zeitschrift »Materialprüfung« 8 (1966), Nr. 7,
Juli, Seiten 262 bis 264 ist ein Verfahren zur Darstellung dynamisch sich ändernder, ebener Spannungszustände
bekannt, zu dessen Durchführung ein Analog-Rechner
und ein Zweistrahl-Kathodenstrahloszillograph verwendet
werden. Das bekannte Verfahren macht sich also gerade nicht die digitale Verarbeitung und Anzeige
bestimmter Werte zunutze.
Während das erfindungsgemäße Verfahren ein Verfahren der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung ist,
offenbart die Zeitschrift »Materialprüfung« 12 (1970), Nr. 7, Juli, Seiten 229 bis 235, Experimentalmethoden in
der Bruchmechanik. Danach kann eine Bruchmechanik-Prüfeinrichtung in dem Sinne computerkontrolliert sein,
daß sie vollautomatisch geregelt wird. Von der Verwendung einer digital arbeitenden EDV-Anlage zur
Speicherung und Berechnung verschiedener Werte einiger bedeutsamer Größen und zur Anzeige des oben
definierten IHV-Wertes im Rahmen des bekannten IHV-Verfahrens ist aber dabei keine Rede,
Zum erfindungemäßen Verfahren ist zur Vermeidung von Mißverständnissen noch anzumerken, daß die
Wertermittlung im allgemeinen praktisch kontinuierlich, infinitesimal gesehen aber diskontinuierlich geschehen
wird.
Die apparative Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist auf zwei Wegen möglich:
Weg a): Der Eindringvorgang des Belastungskörpers wird ohne Unterbrechnung bei kontinuierlich steigender
Belastung durchgeführt und die zugehörigen Biegepfeile und Eindrigtiefen werden laufend dazu
digital registriert und verarbeitet Man wird dann eine (Tv^/vJ-Kurvenschar nach F i g. 2 erhalten. Zur Realisierung
des Erfindungsgedankens ist beispielsweise die Apparatur nach F i g. 3 bestimmt und geeignet Hierin
bedeuten: 1 einen Support für den Prüfkörper la, 2 den
Belastungskörper, 3 und 4 eine Steuerung des Beiastungskörpers, die elektrisch oae·· pneumatisch
möglich ist, 4 und 5 die Einrichtung zur Registrierung der Eindringtiefe des Belastungskörpers. Die Belastungswerte
und die Biegepfeile- bzw. Eindringtieienwerte werden in einer Einrichtung 6 bzw. 8 verstärkt in
einer Einrichtung 9 registriert Aus ihnen werden die Ausgleichsparabel und ihr Schnittpunkt mit der
F/y-Achse mittels Computer ermittelt 7 sei die
Nullage-Einstell-Einrichtung des Belastungskörpers und
10 die Netzspeisung.
Weg b): dürfte sich besonders eignen für Stoffe mit niedrigem Elastizitäts-Modul. Hier muß ein Weg
gesucht werden, bei welchem der Eindringprozeß gebremst wird, aber dennoch zum meßgebenden
limes-Wert führt Dies kann erreicht werden, indem man den eindringenden Belastungskörper eine größere
Fließarbeit die im Material zu bewältigen ist, verrichten läßt Dies kann dadurch geschehen, daß der Belastungskörper als Rädchen mit konisch zugeschliffenem
Umfang ausgeführt wird, wobei der Prüfkörper translatorisch unter diesem belasteten Rädchen durchgeführt
wird. Man wird dann je nach Material F/y-F-KuTven erhalten, die höher, gegebenenfalls aber
auch tiefer liegen als die Werte, die man auf dem Weg a) erhalten hätte. Der limes-Wert würde absr, wenn für
Weg a) und Weg b) das gleiche Material verwendet werden könnte, gleich ausfallen, und zwar infolge des
Randbedingungen ausschaltenden Grenzüberganges. Allerdings wird hier die Apparatur dadurch wesentlich
kompliziert, daß die relative Translation von Prüf- und
Belastungskörper hinzukommt
Hierzu 2 Blatt Zeichnua^eo
Claims (1)
1. Verfahren zum Bestimmen des Infinitesimalen Härteverhaltens (IHV) von Kunststoffen, Beschichtungen und duktilen Materialien, bei dem die zu
prüfende Oberflächenschicht eines Prüfkörpers durch einen Belastungskörper belastet wird und
jeweils außer der Belastung Fdes Belastungskörpers der zugehörige elastische Biegungspfeil und gegebenenfalls die zusätzliche plastische Eindringtiefe y
festgestellt und registriert wird, bei dem aus den Wertepaaren F,yjeweils der Quotient fZy berechnet
und registriert wird und bei dem aus den zusammengehörenden Weiten F/y und F die
Funktion
FZy=FZy(F)
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