DE2356160B2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Korona- bzw. Sprühentladung-Meßvorrichtung
und bezieht sich insbesondere •uf eine Meßvorrichtung, die eine Sprühentladung sowie
deren Lage bei einer von einem Metallgehäuse umtchlossenen elektrischen Vorrichtung festzustellen vermag.
Elektrische Hochspannungs-Einrichtungen sind häutig so gekapselt, daß ein mit einer Spannung zu beschikkender
Leiter am einen Ende eines Isolierträgers oder isolierenden Stützers gehaltert ist, dessen anderes Ende
*n dem die Vorrichtung umschließenden Metallgehäuse befestigt ist. Bei einem mit sehr hoher Spannung arbeilenden
Unterbrecher mit hoher Nennkapazität wird z. B. eine sehr lange Sammelschiene verwendet, und zur
Kapselung der Sammelschiene werden häufig mehrere Sammelschieneneinheiten und Mctullgehäuseeinheiten
in Reihenanordnung am Einbauort zusammengesetzt. Nach dem Zusammenbau wird ein Isoliergas, etwa
Schwefelhexafluorid (SFb), in der Reihenanordnung aus den Gehäuseteilen eingeschlossen. Das SFb-Gas zeigt
dabei bessere ioliereigenschaften unter einem gleichmäßigen elektrischen Feld als andere gasförmige Isoliermedien.
Seine Isoliereigenschaften verschlechtern 160
sich jedoch erheblich unter einem nicht gleichmäßigen elektrischen Feld. Die Störung des elektrischen Felds
innerhalb des geschlossenen Metallgehäuses nach dem Zusammenbau wird durch die am Einbauort durchgeführte
Montagetechnik, durch Eindringen von Wasser in den Reihenschaltungsabschnitt der aneinanderstoßenden
Gehäuseeinheiten oder durch das Vorhandensein von Staub, Fett, Metallteilchen usw. beeinflußt, die
sich bei der Montage auf der Oberfläche des Isolierträgers absetzen. Selbst wenn sich ein derartiges Gerät bei
der Werksprüfung als zufriedenstellend erweist, tritt häufig nach dem Zusammenbau eine Sprühentladung
an einem aufgeladenen Abschnitt auf, speziell an einem vom Isolierträger getragenen Leiterabschnitt, oder es
findet ein Funkenüberschlag an der Oberfläche des Isolierträgers statt Zur Feststellung einer solchen Sprühentladung
ist es üblich, eine von einer Stromquelle gelieferte Wechselspannung über eine Impedanz zwischen
das Gehäuse und den Leiter anzulegen, eine aus einem Kopplungskondensator und einer Prüf- oder Detektorimpedanz
bestehende Reihenschaltung parallel zu einer zwischen dem Metallgehäuse und dem Leiter
erzeugten statischen Kapazität zu schalten und unter Verwendung eines Sprühentladungsdetektors, z. B.
eines Sprühentladungsmessers, eine Spannung über die Detektvyrimpedanz zu messen. Bei diesem Verfahren
muß der Kopplungskondensator an Ort und Stelle hergestellt werden, wobei sein eines Ende unmittelbar an
den Leiter angeschlossen werden muß. Dabei ist es jedoch nur möglich, das eine Ende des Kopplungskondensators
mit dem einen Ende einer längeren Sammelschine zu verbinden, welche eine Buchse bzw. einen
Isolator durchsetzt. Auch bei der auf diese Weise erfolgenden Feststellung bzw. Messung ergeben sich
Schwierigkeiten bezüglich der Bestimmung des Orts, an welchem die Sprühentladung auftriu. Dabei besteht die
Möglichkeit, Fototransistoren zu verwenden, die an vorgeschriebenen Stellen beispielsweise innerhalb
eines mit Gas gefüllten Geräits angeordnet sind. Die Fototransistoren empfangen Licht, welches bei den Koronaentladungen
ausgestrahlt wird und dienen somit zur Lokalisierung dieser Entladungen (Zeitschrift
»riGRE Report 23-06/1970«, insbesondere S. 8).
Außerdem ist es bekannt, eine Sprühentladung mit Hilfe elektrischer Akustikwandler festzustellen. Hierbei
werden Ultraschallwellen an verschiedenen Stellen innerhalb eines elektrischen Gerätes, die von den Koronaentladungen
stammen, aufgefangen, und es wird dann mit Hilfe der Zeitdifferenz der Ankunft der Ultraschallwellen
an den verschiedenen Akustikwandlern die Stelle der Koronaentladung lodalisiert. Diese akustische
Korona-Lokalisiermethode wird insbesondere zur Lokalisierung der Koronaentladungen in einem
Transformator angewandt. Bei diesem Verfahren gelangt eine Vielzahl von Mikrofonen zur Anwendung,
die in dem Transformator an den verschiedensten Stellen angeordnet werden, um die Schallwellen bei der
Koronaentladung aufzufangen. Die so aufgefangenen Schallwellen werden mit Hilfe eines Synchroskops
beobachtet, um die Wechselbeziehung und die Zeitdifferenz der Feststellung der erfaßten Schallwellen zu erfassen.
Auf Grund der festgestellten Wechselbeziehung und der Zeitdifferenzen der Feststellung läßt sich die
Koronaentladung lokalisieren, (Zeitschrift »Electrical Engineering in Japan«, Band 91, Nr. 3, 1971, S. 29-37).
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine Sprühentladung-Meßvoi richtung für ein geschlossenes
oder gekapseltes elektrisches Gerät zu schaffen,
mit deren Hilfe eine Sprühentladung und deren Entste hungsort ohne die Notwendigkeit für einen speziellen
äußeren Kopplungskondensator ohne weiteres fest' stellbar sind.
Diese Aufgabe wird bei einer Spriihentladung-Meßvorrichtung
für geschlossene oder gekapselte elektrische Geräte, in welchen ein mit einer Spannung beaufschlagter
Leiter durch einen isolierenden Stützträger in seinem kapselnden Metallgehäuse gehaltert ist erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß eine am oder im Stützträger angeordnete Elektrode so angeordnet ist
daß eine erste statische Kapazität relativ zum Leiter und eine zweiter statische Kapazität relativ zum Metallgehäuse
gebildet wird und daß parallel zur zweiten statischen Kapazität ein Sprühentladung-Detektor ge- is
schaltet ist, der unter Verwendung der ersten statischen
Kapazität als Kopplunkskondensalor eine am Leiter bzw. am Isolierträger auftretende SprühemJadung festsle.'lt.
Das eine Ende des Isolierträgers kann luftdicht zwisehen die in Reihenschaltung angeordneten Enden der
aneinanderstoßenden Metallgehäuseeinheiten eingefügt sein, und die Elektrode kann an der freiliegenden
Außenwache des schichtartig eingefügten Endes des Isolierträgers montiert sein. Dabei kann eine Elektrode
in einer Position nahe des schichtartig eingefügten Abschnitts in den Isolierträger eingebettet sein. In diesem
Fall ist für einen Außenanschluß eine Leitung aus der Elektrode herausgeführt. In jedem Fall ist ein Sprüentladung-Detektor
zwischen die Elektrode und das Metallgehäuse eingeschaltet. Die Elektrode braucht nur
dann an der freiligenden Außenfläche des schichtartig eingefügten Abschnitts des Isolierträgers angebracht
zu werden, wenn eine Sprühentladung gemessen w -d.
Erfindungsgemäß ist es somit nicht erforderlich. einen Kopplungskondensator am Einbauort anzufertigen.
Außerdem kann dabei vor allem die Stelle lokalisiert werden, an welcher eine Sprühentladung stattfindet.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläuert.
Es zeigt
F i g. 1 eine Ausführungsform einer Vorrichtung mit Merkmalen nach der Erfindung, mit der ein* Sprühentladung
am Isolierträger für eine Sammelst! iene eines gekapselten Hochspannung-Unterbrechers festgestellt
werden kann,
F i g. 2 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt längs der Linie H-II in F i g. I,
F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie 111- Il I in F 1 g. 2.
F i g. 4 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt längs der Linie IV-IV in F i g. 1 durch eine abgewandelte
Ausführungsform der Erfindung und
F i g. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V jn F i g. 4.
Gemäß den F i g. 1 bis 3 sind ein Leiter bzw. eine Sammelschiene 10, die mit einer Spannung beaufschlagt
werden soll, und ein die Sammelschiene einkapselndes Metallgehäuse 11 in Richtung des Pfeils X verlängert
und stellen eine Verbindung zu einer gekapselten elektrischen Vorrichtung, z. B. einem Hochspannung-Unterbrecher
(nicht dargestellt) her. Das Metallgehäuse U besteht aus einer Anzahl von Gehäuseeinheiten
oder -teilen 11a, die mit Hilfe von Schraubbolzcn 14 in einer Reihenanordnung miteinander verbunden
sind, wobei das Außenunfangsende eines Isolierträ- 6S
gers 13 jeweils zwischen die Endflansche 12 von einander benachbarten Gehäuseteilen eingefügt ist. Nahe
des lnnenumfangsendes des Isolierlrägers 13 ist der Außenumfang eines kreisförmigen Vletallrings 15 eingebettet
Praktisch auf der Mitte eines Verbindungsglieds 16 ist durch Schweißen od. dgl. ein Flansch 17
befestigt, der mit Hilfe von Schraubbolzen 18 mit dem Metallring 15 verbunden ist Die Sammelschiene 10 ist
ebenfalls in Sammelschieneneinheiten bzw. -teile 10a
unterteilt. Gemäß F i g. 3 sind die Sammelschienenteile in Reihe hintereinander angeordnet, indem das eine
Ende des Verbindungsglieds 16 in die Öffnung des einen und sein anderes Ende in die öffnung am Ende
des anderen Sammelschienenteils eingesteckt ist, wobei
diese Teile durch den Isolierträger 13 getragen werden. Am Außenumfang des zwischen die Flansche 12 eingefügten
Isolierträgers ist eine Elektrode 19, z. B. ein Metallband vorgesehen. Jeder Gehäuseteil 10a ist dabei
geerdet. Bei der vorstehend beschriebenen Anordnung wird eine erste statische Kapazität Cl zwischen der
Elektrode 19 und der Sammelschiene 10 und eine zweite statische Kapazität Cl zwischen der Elektrode 19
und dem Metallgehäuse 11 gebildet.
Nach dem Zusammenbau des gekapselten Unterbrechers auf die in F i g. 1 dargestellte Weise wird ein Isoliergas,
z. B. Schwefelhexafluorid (SF*), in das geschlossene Genaue eingefüllt. Für die Messung der Sprühentladung
wird ein Sprühentladung-Detektor 20, der .aus
einer Detektorimpedanz ZD und einem dazu parallelgeschalteten Meßabschnitt M besteht, an einem Verbindungsabschnitt
zwischen zwei Gehäuseteilen 11a zwischen die Elektrode 19 und das Metallgehäuse
(Massepotential) eingeschaltet. Zwischen das Metallgehäuse und den von einem Stützer oder einer Durchführung
21 ausgehenden Sammelschienenabschnitt wird eine Hochspannung von der Sekundärwicklung eines
Transformators 22 aus angelegt. Hierbei sei angenommen, daß in diesem Fall eine Sprühentladung entweder
an dem vom Isolierträger 13 getragenen Sammelschienenabschnitt oder am Isolierträger selbst auftritt. Da
eine Sprühentladung ein pulsierender Strom von sehr kurzer Dauer ist, der Frequenzkomponenten über
einen weiten Bereich von unterhalb einigen MHz enthält, wird die Messung vorzugsweise dadurch vorgenommen,
daß in einem bestimmten Frequeznbcreich liegende Frequenzkomponenten extrahiert werden. Die
folgenden Erläuterungen richten sich auf das in F i g. 1 dargestellte Auführungsbeispiel des Sprühentladung-Detektors
20. Die mittleren Frequenzkomponenten eines Sprühentladungsstroms im Bereich von etwa
500 kHz werden von einem sekundärseitig abstimmbaren Detektorkreis 24 mit Transformatorankopplung
(entsprechend der Detektorimpedanz ZD gemäß F i g. 3) abgenommen, und ein Ausgangssignal wird
durch ein Dämpfungsglied 25 im entsprechenden Ausmaß gedämpft und durch einen Abstimmverstärker 26
verstärkt.
Das Ausgangssignal des Verstärkers wird durch eine Detektorschaltung 27 festgestellt bzw. bestimmt und
durch eine Impulsformschaltung 28 geformt, wobei die Sprühentladung durch ein Anzeigegerät 29, etwa über
ein Potentiometer, einen Oszillographen od. dgl., angezeigt wird.
Gemäß F i g. 3 dient die erste statische Kapazität Cl als Kopplungskapazität für den Sprühentladung-Detektor
20. Wenn am Isolierträger 13 eine Sprühentladung auftritt, fließt der Sprühentladungsstrom über die Detektorimpedanz
ZD durch die Kopplungskapazität Cl (etwa 0,05 pF), so daß die Entstehung einer Sprühentladung
festgestellt werden kann.
Selbst wenn der Detektor 20 an einer anderen Stelle
;3 56 160
als der in Fi g. 3 gezeigten an eine Elektrode an lsoiierträger
angeschlossen ist, kann dann, wenn eine Sprühentladung nicht an dieser Stelle auftritt, die t am
Isolierträger gemäß Fig.3 auftretende Sprübjntladung
infolge der geringen Ansprechempfindliehk<it des Detektors nicht festgestellt werden. Dies bedenk'ϊ, daß
die Stelle, an welcher eine Sprühentladung auftrii i, einwandfrei
lokalisiert werden kann.
im folgenden ist an Hand der F i g. 4 und 5 ei· .e abgewandelte
Ausführungsform der Erfindung erLutert, wobei den Teilen gemäß den F i g. 2 und 3 entspnc :hende
Teile mit denselben Bezugsziffern bezeichne* sind. Bei dieser abgewandelten Ausführungsform is? eine
ringförmige Elektrode 30 nahe des Außenumfan> s des zwischen die Flansche 12 eingefügten Isolieriräg'.rs 13
eingebettet, wobei eine äußere Anschlußleitung 3\ von
dieser Elektrode aus herausgeführt ist. Die Lei tu ig 31 ist normalerweise mit einem Metallgehäuseteil ti.ι verbunden
und dient außerdem zum Korrigieren ein*.r ungleichmäßigen
elektrischen Feldverteilung innerhalb eines Metallgehäuses. Wenn eine Sprühentladung festgestellt
werden soll, wird die Leitung 31 auf die in F i g. 5 gezeigte Weise aus dem Metallgehäuse herausgeführt
und mit einem Sprühentladung-Detektor 20 verbunden. Die Anordnung der ersten statischen Kapazität
Cl und der zweiten statischen Kapazität Cl sowie die Arbeitsweise und die Wirkung der Sprühentladung-Meßvorrichtung
sind praktisch die gleichen wie bei der
ίο Ausführungsform gemäß den F i g. 1 bis 3, so daß auf
eine weitere Erläuterung verzichtet werden kann.
Die spezielle Art des gekapselten elektrischen Geräts und die Form des kapselnden Metallgehäuses sollen
nicht als die Erfindung einschränkend verstanden werden, solange nicht vom Rahmen und vom Grundgedanken
der Erfindung abgewichen wird. Ebenso soll das in das Metallgehäuse eingefüllte Isoliermedium
nicht auf SFe-Gas beschränkt sein.
Hieizvi 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Sprühentladung-Meßvorrichtung für geschJos- «ene oder gekapselte elektrische Geräte, in welchen
ein mit einer Spannung beaufschlagter Leiter durch einen isolierenden Stützträger in seinem kapselnden
Metallgehäuse gehaltert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß eine am oder im Stützträger (13) engeordnete Elektrode (19 oder 30) so angeordnet
ist, daß eine erste statische Kapazität (Cl) relativ »um Leiter (10) und eine zweite statische Kapazität
(C2) relativ zum Metallgehäuse (11) gebildet wird, •nd daß parallel zur zweiten statischen Kapazität
«in Sprühentladung-Detektor (20) geschaltet ist, der Unter Verwendung der ersten statischen Kapazität
»Is Kopplungskondensator eine am Leiter bzw. am Isolierträger auftretende Sprühentladung feststellt
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützträger (13) an der der Innenseite, an welcher der Leiter gehaltert ist, gegenüberliegenden
Außenseite schichtartig und luftdicht zwischen in Reihenschaltung angeordnete, einander benachbarte
Metallgehäuseeinheiten (lla) eingefügt ist, daß die Elektrode (19) an der freiliegenden
Außenfläche der Außenseite des Stützträgers angeordnet ist und daß der Sprühentladung-Detektor
zwischen die Elektrode und das Metallgehäuse eingeschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützträger an seiner Außenseite,
welche der den Leiter halternden Innenseite gegenüberliegt, schichtartig und luftdicht zwischen in Reihe
hintereinander angeordnete Metallgehäuseeinheiten (lla) eingefügt ist, daß die Elektrode (30) in
der Nähe dieses eingefügten Abschnitts in den Isolierträger eingebettet und mit einer von ihr herausgeführten
äußeren Anschlußleitung versehen ist, und daß der Sprühentladung-Detektor zwischen die
äußere Anschlußleitung und das Metallgehäuse eingeschaltet ist.
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