DD214461B1 - Messsonde zur elektrischen detektion von impulsfoermigen teilentladungen - Google Patents

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    • G01R31/12Testing dielectric strength or breakdown voltage ; Testing or monitoring effectiveness or level of insulation, e.g. of a cable or of an apparatus, for example using partial discharge measurements; Electrostatic testing

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Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
DieErfindung bezieht sich auf eine Meßsonde zur Detektion von impulsförmigen Teilentladungen (TE) in Isolierungen von unter Hochspannung stehenden elektrischen Betriebsmitteln, vorzugsweise der elektrischen Energieübertragungstechnik. Diese Meßsonde wird zwischenzeitlich im In- und Ausland als Lemke-Sonde bezeichnet.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es sind Schaltungsanordnungen bekannt (DD-PS 139958 und 141 868), bei denen die durch Teilentladungs-(TE)-Vorgänge verursachten elektrischen Ausgleichsvorgänge in elektrischen Betriebsmitteln, die im Nanosekundenzeitbereich ablaufen, mittels TE-freier Hochspannungskoppelkondensatoren ausgekoppelt und der TE-Meßeinrichtung zugeführt werden. Obwohl in der DD-PS 141 868 Maßnahmen zur Reduzierung der Kapazität des Hochspannungskoppelkondensators vorgeschlagen wurden, konnte dennoch auf diesen nicht verzichtet werden.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß der Hochspannungskoppelkondensator nach der bekannten DD-PS 159 216 in einem Prüfendverschluß integriert ist. Es sind außerdem Vorschriften und Standards bekannt (VDE-Vorschriften 0472 — Ausgabe 1982 und 0434 — Ausgabe 1983 sowie lEC-Publikation 270 — Ausgabe 1981 und Entwurf der IEC-Publikation 20 A (Secr.97), in denen entsprechende Festlegungen für die Teilentladungsbewertung elektrischer Betriebsmittel enthalten sind.
Die vorgenannten Teilentladungsmeßverfahren sind nur für die Qualitätskontrolle als Abnahmeprüfung anwendbar. Sie eignen sich jedoch nicht für Betriebsmessungen und prophylaktische Untersuchungen an Betriebsmitteln der Energieübertragungstechnik, weil diese unter Spannung stehen und aus Gründen dersicheren Versorgung der Abnehmer nicht freigeschaltet werden können. Außerdem sind die zur Ankopplung benötigten teilentladungsfreien Hochspannungskondensatoren sehr teuer und verursachen auf Grund ihrer großen Masse spezielle Transportprobleme. Schließlich muß für den Anschluß der Hochspannungskoppelkondensatoren der Hochspannung führende Pol des Betriebsmittels zugänglich sein, wozu geeignete teilentladungsfreie Hochspannungsdurchführungen und Endenabschlüsse notwendig sind.
Die vorgenannten Probleme haben dazu geführt, für Spezialanwendungen in SF6-Schaltanlagen Hochspannungskoppelkondensatoren in die Anlage zu integrieren. Derartige Schaltungsanordnungen sind aus der nachfolgend angegebenen Literatur bekannt
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Die Funktionsfähigkeit dieser Meßsonde ist aber nur dann gegeben, wenn die Abschirmelektrode galvanisch mit der Bezugselektrode verbunden ist.
Die Meßsonde kann durch ein abgeschirmtes Spezialkabel mit einem Gleichspannungsverstärker und einem Gleichspannungs-Meßinstrument verbunden werden. Ein potentialfreier Betrieb der Meßsonde ist auf Grund der elektrostatischen Messung nicht gegeben. Die Meßsonde dient zur Messung von elektrostatischen Ladungsverteiiungen an Plastfolien, Papieren und aufgetragenen Halbleiterschichten. Es handelt sich dabei um die Messung von Feldstärkeeinheiten, die zeitlich relativ unveränderlich, d.h. stationär, vorliegen und ein Maß für die Beschichtungsgüte darstellen.
Sowohl aus dem konstruktiven Aufbau der Meßsonde als auch aus dem Verwendungszweck derselben ist eindeutig erkennbar, daß sie nicht für die elektromagnetische Detektion von impulsförmigen Teilentladungen mit Zeitparametern im Nanosekunden-Zeitbereich in Isolierungen von unter Hochspannung stehenden elektrischen Betriebsmitteln und Energieübertragungssystemen verwendbar ist. Aus der vorveröffentlichten Patentliteratur sind außerdem mehrere Sonden und Meßgeräte zur Messung von elektrostatischen Feldern bekannt, bei denen in einem Gehäuse Meßelektroden und Verstärkereinrichtungen angeordnet sind. Für die Meßwertverarbeitung wird teilweise das Kompensationsprinzip angewandt. (GB-PS 2070 255, GB-PS 1568811, CH-PS 536496, DE-OS 2500051)
Obwohl alle darin beschriebenen Meßeinrichtungen für die Detektion von elektromagnetischen Feldern, die durch Teilentladungen verursacht werden, völlig ungeeignet sind, wurden diese dennoch zur Charakterisierung des Standes der Technik herangezogen.
So besitzt die in der GB-PS 2070250 dargestellte Sonde zur Messung des elektrostatischen Feldes zwei Elektroden, die mit Impedanzwandlern mit einem extrem hohen Eingangswiderstand verbunden sind.
Eine Signalspannung wird nur durch oszillierende Bewegungen der Elektroden erzielt. Bei ruhenden Elektroden entsteht also kein Signal. Die konstruktive Ausgestaltung der Sonde läßt demzufolge auch keine Detektion von TE-Signalen zu. Das in der GB-PS 1 568811 beschriebene Meßgerät zur Messung des elektrostatischen Feldes ist schon deshalb zur Messung elektromagnetischer Wellen ungeeignet, weil der nicht invertierende Eingang des Verstärkers mit der Schutzringelektrode verbunden und „geerdet" ist. Es ist außerdem nachteilig, daß die Meßelektrode des Meßgerätes in einer Ebene mit dem Gehäuseabschluß angebracht ist. Infolge der fehlenden Einschirmung ist sie damit voll den einfallenden Störfeld ausgesetzt. Das bei der Lemke-Sonde angestrebte Meßprinzip und die gewünschte Störunterdrückung kann deshalb auch in keiner Weise realisiert werden. Bei der in der CH-PS 536496 offenbarten Lösung handelt es sich um ein elektrisches Feldmeßgerät zum Messen von elektrostatischen Aufladungen der Atmosphäre. Auf Grund des im Gehäuse parallel zum Verstärker angeordneten Rückkoppelkondensators sind Signalverstärkungen im Nanosekundenzeitbereich nicht möglich. Weitere wesentliche Unterschiede zur erfindungsgemäßen Meßsonde bestehen darin, daß der Verstärker zum Gehäuse Masseanschluß besitzt, die metallische Sonde außerhalb des Gehäuses angebracht und innerhalb der Sonde ein radioaktives Element vorgesehen ist. Da diese Sonde ebenfalls nicht eingeschirmt ist, kann auch keine Störunterdrückung erzielt werden.
Schließlich wird in der DE-OS 2500051 ein Meßgerät zur Messung der elektrischen Feldstärke von Wechselfedern beschrieben. Hierbei handelt es sich um ein Gerät mit einem Gehäuse für quasi-stationäre Vergänge mit geerdeter Abschirmung. Im Gegensatz dazu erfolgt bei der erfindungsgemäßen Meß-Sonde eine Signalaufnahme von nicht stationären und impulsförmigen Signalen in Form von Wellenvorgängen. Zusammengefaßt kann für alle vorstehend genannten Sonden und Meßgeräte für elektrostatische Felder gesagt werden, daß sie sich vom Erfindungsgegenstand in den zeitsignifikanten Parametern um mehrere Größenordnungen unterscheiden. Während sich die zeitliche Änderung von elektrostatischen Feldern im Sekundenbereich vollzieht, müssen bei der Teilentladungsmessung elektromagnetische Felder im Nanosekundenzeitbereich wirksam erfaßt und ausgewertet werden.
Ziel der Erfindung
Es ist Ziel der Erfindung, eine Meßsonde zur elektrischen Detektion von impulsförmigen Teilentladungsvorgängen in Betriebsmitteln der Hochspannungsisoliertechnik im Sinne von einfach handhabbarer Betriebsmeßtechnik zu schaffen und die TE-Messung ohne Freischaltung von Anlagenteilen zu gewährleisten.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßsonde zur elektrischen Detektion von impulsförmigen Teilentladungen in Isolierungen von unter Hochspannung stehenden elektrischen Betriebsmitteln zu entwickeln, die die elektromagnetische Erfassung der impulsförmigen Signale ohne galvanische Kopplung mit dem zu untersuchenden Betriebsmittel und ohne zusätzliche Hochspannungskoppelkondensatoren und Hochspannungsdurchführungen bei wirksamer Unterdrückung von Störsignalen ermöglicht.
Merkmale der Erfindung
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Dreielektrodensystem zum Empfang von elektromagnetischen Wellen verwendet wird, bei dem eine galvanisch vom Betriebsmittel entkoppelte Bezugselektrode, die Meßelektrode und eine Kompensationselektrode so angeordnet sind, daß die Meßelektrode und Kompensationselektrode elektromagnetisch in die gehäuseartig gestaltete Bezugselektrode eingeschirmt sind. Außerdem sind die Meßelektrode und Kompensationselektrode mit zwei nachgeschalteten schnellen Differenzverstärkern mit Anstiegszeiten im Nanosekundenzeitbereich verbunden. Am ersten Differenzverstärker ist ein Kompensationsnetzwerk angeschlossen. Die Bezugselektrode ist mit einem dem auszumessenden Betriebsmittel zugewandten Meßfenster versehen, durch das die elektromagnetischen Ausgleichsvorgänge die dahinterliegende Meßelektrode erreichen. Außerdem ist die Bezugselektrode mit der Kompensationselektrode in enger HF-mäßiger Kopplung ausgeführt und die Kompensationselektrode zwischen der Bezugselektrode und der Meßelektrode angeordnet.
Die Meßelektrode und die Kompensationselektrode ist einerseits mit den beiden Eingängen des ersten Differenzverstärkers verbunden und andererseits über das Kompensationsnetzwerk mit der Bezugselektrode gekoppelt. Der Ausgang des ersten Differenzverstärkers ist mit dem ersten Eingang des zweiten Differenzverstärkers verbunden, während der zweite Eingang des zweiten Differenzverstärkers über ein Impulsformernetzwerk an die Bezugselektrode angeschlossen ist. Der Ausgang des zweiten Differenzverstärkers und die Bezugselektrode ist mit einer an sich bekannten Bewertungseinheit für TE-Signale gekoppelt.
Das Dreielektrodensystem, bestehend aus der Meßelektrode, Bezugselektrode und Kompensationselektrode ist zweckmäßigerweise der Geometrie des zu untersuchenden Betriebsmittels anzupassen.
Bei zylindrischen elektischen Betriebsmitteln sind die Meßelektrode, Bezugselektrode und Kompensationselektrode koaxial angeordnet und in Form von aufklappbaren Segmenten ausgeführt.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1: eine Meßsonde in ihrem prinzipiellen Aufbau
Fig. 2: den zeitlichen Ablauf der Impulsfolge der durch TE-Vorgange verursachten Signale, die durch die Meßsonde bewertet werden.
Die Erfassung der im Betriebsmittel 1 entstehenden TE-Signale erfolgt auf elektromagnetischem Wege durch die Meßelektrode 2. Die Meßelektrode 2 ist so angeordnet, daß sie in ihrer aktiven Zone mit dem Betriebsmittel 1 in engem elektromagnetischen Kontakt steht. Das wird durch einen sehr kleinen Abstand zum Betriebsmittel 1 erreicht. Dabei ist jedoch zu beachten, daß ein galvanischer Kontakt zum Betriebsmittel 1 nicht erfolgt.
Außerdem ist die Meßelektrode 2 von der Bezugselektrode 3 und Kompensationselektrode 4 elektromagnetisch eingeschirmt.
Daraus ergibt sich eine solche geometrische Anordnung, daß die Meßelektrode 2 hinter der Öffnung der Bezugselektrode 3 angebracht ist und sich die Kompensationselektrode 4 zwischen diesen beiden befindet. Aus der Sicht des Betriebsmittels 1 wird die Meßelektrode 2 feldmäßig sowohl durch die Bezugselektrode 3 als auch durch die Kompensationselektrode 4 teilweise abgedeckt.
Der Anteil der Abdeckung wird bestimmt von der angestrebten Meßempfindiichkeit und dem zu eliminierenden Störsignal. Der Abstand und die Flächenbedeckung sind so zu dimensionieren, daß die Kapazität der Meßelektrode 2 gegenüber der Kompensationselektrode 4 und Bezugselektrode 3 wenige pF nicht übersteigt.
Die Kompensationselektrode 4 ist so angeordnet, daß sie zur Bezugselektrode 3 eine Kapazität von über 1OpF aufweist. Eine universelle Anwendbarkeit der potentialfreien Meßsonde ist gewährleistet, wenn das Dreielektrodensystem, bestehend aus der Meßelektrode 2, Bezugselektrode 3 und Kompensationselektrode 4, in der konstruktiven Ausgestaltung den Prüflingen bzw. Betriebsmitteln 1 weitestgehend angepaßt sowie trag- und aufklappbar ausgeführt ist.
Die innerhalb der Bezugselektrode 3 untergebrachte elektronische Verarbeitungseinheit besteht im wesentlichen aus den schnellen Differenzverstärkern 5; 10, mit einer Anstiegszeit im Nanosekundenzeitbereich.
Da die erfaßbare Sigrialamplitude aufgrund der „losen" Ankopplung an das Betriebsmittel 1 um Größenordnungen gegenüber dem Original-TE-Signal geschwächt wird, kann das Meßsignal nicht ohne zusätzliche Maßnahmen vom Störpegel der
Umgebung unterschieden werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der TE-Signalpegel ohnehin nur im Mikrovoltbereich liegt. In der erfindungsgemäßen Meßsonde wird daher im Hinblick auf eine Störsignalreduzierung die Bezugselektrode 3 potentialfrei betrieben, wodurch sie stets das Störsignal des Ortes empfängt, wo sie angeordnet ist. Ein Teil des Störsignales wird auch in der Kompensationselektrode 4 wirksam. Das wird durch die Kapazität zwischen der Bezugselektrode 3 und der Kompensationselektrode 4 gewährleistet. Somit gelingt es mit Hilfe des Differenzverstärkers 5, der mit dem nicht invertierenden Eingang 6 an die Meßelektrode 2 und mit dem invertierenden Eingang 7 an die Kompensationselektrode 4 angeschlossen ist, das Störsignal zu kompensieren. Diese Kompensation ist möglich, weil das Störsignal infolge des unvermeidbaren elektromagnetischen Durchgriffs auch an der Meßelektrode 2 und damit am Eingang 6 des Meßverstärkers 5 in analoger Weise erscheint wie über der Kompensationselektrode4am Eingang 7. Ein Abgleich auf ein optimales Verhältnis zwischen Nutzsignal und Störsignal erfolgt mittels des Kompensationsnetzwerkes 8, durch das die elektromagnetischen Kopplungen zwischen Betriebsmittel 1, Bezugselektrode 3, Kompensationselektrode 4 und Meßelektrode 2 auf ein Optimum eingestellt werden. Im einfachsten Fall besteht das Kompensationsnetzwerk 8 aus einem einstellbaren ohmschen Widerstand. Es kann aber auch kapazitive und induktive Elemente enthalten.
Das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 5 gelangt an den nicht invertierenden Eingang 9 des Differenzverstärkers 10, während der invertierende Eingang 11 über ein Impulsformernetzwerk 12 mit der Bezugselektrode 3 verbunden ist. Durch das Impulsformernetzwerk 12 wird gewährleistet, daß einerseits nur unipolare Signale kurzer Anstiegszeit und Dauer, also TE-Impulse, weiterverarbeitet werden und andererseits Störsignale, die von der Bezugselektrode 3 aufgefangen wurden, zur Eliminierung der ebenfalls an der Meßelektrode 2 erscheinenden Störungen beitragen.
Auch das Impulsformernetzwerk 12 besteht im einfachsten Fall aus einem einstellbaren ohmschen Widerstand. Es kann aber ebenfalls wie das Kompensationsnetzwerk 8 auch kapazitive und induktive Elemente enthalten.
Es ist noch zu erwähnen, daß die erfindungsgemäße Meßsonde auch funktioniert, wenn die Anschlüsse der Eingänge 6; 7 am Differenzverstärker 5 und in analoger Weise die Eingänge 9; 11 am Differenzverstärker 10 vertauscht werden. Die schnellen Differenzverstärker 5; 10 sind so ausgestaltet, daß ihre Anstiegszeit im Nanosekundenzeitbereich liegt. Dadurch wird gesichert, daß die Bezugselektrode 3 während der kurzen Dauer der TE-Signale infolge ihrer Raumkapazität ein festes Bezugspotential beibehält, während sie bei Betrachtung längerer Zeitabstände dem „schwimmenden" Potential der Umgebung nahezu unverzögert folgt.
Somit kann für die kurze Dauer der TE-Signale das Potential der Bezugselektrode 3 als Masse-Bezugs-Potential angesehen werden, wodurch eine Verstärkung der TE-Signale mittels der schnellen Differenzverstärker 5; 10 überhaupt erst möglich wird. Zur qualitativen und quantitativen Bewertung der TE-Signale wird die Signaldifferenz zwischen dem Ausgang des Differenzverstärkers 10 und der Bezugselektrode 3 einer ebenfalls potentialfrei betriebenen Bewertungseinheit 13 zugeführt. An die Bewertungseinheit 13 ist zweckmäßigerweise ein Oszilloskop 14 angeschlossen, das natürlich ebenfalls potentialfrei betrieben werden muß.
In Fig. 2 sind typische Kurvenverläufe dargestellt, wie sie am Oszilloskop 14 sichtbar gemacht werden können. Während in der Kurve A ein vom Betriebsmittel 1 ausgekoppeltes TE-Signal gezeigt ist, verdeutlicht die Kurve B das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 5 und die Kurve C das Ausgangssignal des Differenzverstärkers 10. Der Verlauf des Ausgangssignales der Bewertungseinheit 13 ist aus der Kurve D erkennbar.
Mit der geschaffenen Meßsonde wird eine erhebliche Vereinfachung der TE-Messung und TE-Fehlerortung an allen elektrischen Anlagen unter Betriebsbedingungen erreicht. Dabei ist zu beachten, daß in vielen Fällen bisher derartige Messungen an elektrischen Anlagen im Betriebszustand überhaupt nicht möglich waren, weil die Integration von Hochspannungs-Koppelkondensatoren in Anlagen Sonderfälle darstellen und kaum praxiswirksam geworden sind. Bekanntlich spielen aber TE-Vorgänge für die Beurteilung der Lebensdauer eine große Rolle. Die erfindungsgemäße Meßsonde gestattet, beispielsweise prophylaktische Prüfungen an Kabelnetzen und anderen elektrischen Betriebsmitteln vorzunehmen, so daß TE-Fehlstellen mit Teilentladungen, die in der Folge zur Zerstörung der Anlage führen, gemessen und geortet werden können. Durch die Integration von Übertragungsgliedern und Verstärkereinrichtungen in einer gehäuseartigen Bezugselektrode wird bei der Meßsonde eine Kompaktbauweise mit kleinen geometrischen Abmessungen ermöglicht.

Claims (6)

1. Meßsonde zur elektrischen Detektion vom impulsförmigen Teilentladungen (TE) in elektrischen Isolierungen von unter Hochspannung stehenden elektrotechnischen Betriebsmitteln, wobei diese eine Meßelektrode und eine mit Verstärkungseinrichtungen gekoppelter Abschirmelektrode aufweist und die TE-Messung unter Nutzung des Kompensationsprinzips breitbandig erfolgt, gekennzeichnet dadurch,
— daß ein Dreielektrodensystem zum Empfang von elektromagnetischen Wellen verwendet wird, bei dem eine galvanisch vom Betriebsmittel (1) entkoppelte Bezugselektrode (3), die Meßelektrode (2) und eine Kompensationselektrode (4) so angeordnet sind, daß die Meßelektrode (2) und Kompensationselektrode (4) elektromagnetisch in die gehäuseartig gestaltete Bezugselektrode (3) eingeschirmt sind
— und außerdem die Meßelektrode (2) und Kompensationselektrode (4) mit nachgeschalteten schnellen Differenzverstärkern (5; 10) mit Anstiegszeiten im Nanosekundenzeitbereich verbunden sind und am Differenzverstärker (5) ein Kompensationsnetzwerk (8) und am Differenzverstärker (10) ein Impulsformernetzwerk (12) angeschlossen ist
— und daß die Bezugselektrode (3) mit einem dem auszumessenden Betriebsmittel (1) zugewandten Meßfenster versehen ist, durch das die elektromagnetischen Ausgleichsvorgänge die dahinterliegende Meßelektrode (2) erreichen
— und daß die Bezugselektrode (3) mit der Kompensationselektrode (4) in enger HF-mäßiger Kopplung ausgeführt und die Kompensationselektrode (4) zwischen der Bezugselektrode (3) und der Meßelektrode (2) angeordnet ist.
2. Meßsonde nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Meßelektrode (2) und die Kompensationselektrode (4) einerseits mit den beiden Eingängen des Differenzverstärkers (5) verbunden und andererseits über das Kompensationsnetzwerk (8) mit der Bezugselektrode (3) gekoppelt sind.
3. Meßsonde nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Ausgang des Differenzverstärkers (5) mit den ersten Eingang des Differenzverstärkers (10) verbunden ist, während der zweite Eingang des Differenzverstärkers (10) über ein Impulsformernetzwerk (12) an die Bezugselektrode (3) angeschlossen ist.
4. Meßsonde nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß der Ausgang des zweiten Differenzverstärkers (10) und die Bezugselektrode (3) mit einer an sich bekannten Bewertungseinheit (13) für TE-Signale verbunden ist.
5., Meßsonde nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß das Dreielektrodensystem, bestehend aus Meßelektrode (2), Bezugselektrode (3) und Kompensationselektrode (4) der Geometrie des zu untersuchenden Betriebsmittels (1) angepaßt ist.
6. Meßsonde nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß bei zylindrischen elektrischen Betriebsmitteln (1) die Meßelektrode (2), Bezugselektrode (3) und Kompensationselektrode (4) koaxial angeordnet und in Form von aufklappbaren Segmenten ausgeführt sind.
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