DE2355106A1 - Verfahren und vorrichtung zum stoffaustausch zwischen heterogenen systemen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum stoffaustausch zwischen heterogenen systemenInfo
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Description
2355108
.:.. 73110
DYNAMIT KOBSL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf Bez. Köln
Verfahren und:Vorrichtung zum Stoffaustausch zwischen heterogenen
Systemen v
Die Erfindung-betrifft ein Verfahren zum-"Sf off austausch .zwischen
heterogenen Systemen, in einer wenigstens einen Boden aufweisenden
Austauschsäule, welcher von oben ein schwererer-Mengenstrom-und
im Gegen'strom dazu-von unten ein leichterer Mengenström zugeführt
wird, und eine zugehörige Vorrichtung.
Unter dem Begriff Stoffaustausch sollen, hier nicht nur Diffusionsvorgänge verstanden werden, ■ wie sie etwa bei der Extraktion in Systemen-"mit zwei ineinander nicht löslichen bzw. eine
Mischun£ßlücke aufweisenden. Phasen oder einer festen und einer
flüssigen Phase--auf treten, sondern beispielsweise auch Stoff Übergänge
bei Waschvorgängen, wie sie bei Feststoffen zum Entfernen von anhaftenden Verunreinigungen durchgeführt werden.
Bei diesen Waschvorgängen werden die Feststoffe in bekannter
V/eise relativ zur Waschflüssigkeit bewegt", 'wodurch es 211 einem
mehr oder weniger weitgehenden Übergang der Verunreinigungen in
die Waschflüssigkeit kommt. Sofern die Verunreinigungen in der
Waschflüssigkeit lösbar sind, kann die Trennung zwischen dem
Feststoff und der Waschflüssigkeit beispielsweise mittels Zentrifugen
vorgenommen werden. Zentrifugen sind jedoch insbesondere bei kontinuierlicher Arbeitsweise sehr aufwendig in Herstellung
und Betrieb, und zwar insbesondere dann, wenn sie unter erhöhtem Drück''arbeiten sollen bzw. im Hinblick auf eine flüch~
tige giftige und/oder
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feuergefährliche Yfeschflüssigkeit gasdicht ausgeführt werden
müssen. Darüber hinaus weisen sie noch den weiteren Nachteil - der übrigens auch für andere Verfahren wie z.B. Sedimentieren
oder Filtrieren gilt - auf, daß immer eine gewisse Restfeuchte am Feststoff mit entsprechenden Verunreinigungs.anteilen zurück-.
bleibt, die nur durch wiederholtes aufwendiges Waschen und erneutes. Zentrifugieren auf ein bezüglich der zulässigen Verunreinigungen
tragbares Maß herabsetzbar ist.
Es ist ferner bekannt, zum kontinuierlichen Stoffaustausch
zwischen heterogenen Systemen, mit einer flüssigen und/oder gasförmigen Phase und einer partikelförmigen festen Phase mehrstuf
e Wirbelschichtanlagen zu verwenden. Bei diesen Wirbel— schichtanlagen handelt es sich um Austauschsäulen mit mehreren
im Abstand voneinander horizontal angeordneten Siebböden. Bei einem Typ dieser Anlagen sind die Öffnungen in den Siebböden
so bemessen, daß nur das Fluid hindurchtreten kann, während s.tih die feste Phase über besondere Verbindungskanäle vom einen Siebboden
zum nächstes bewegt. Beim anderen Anlsgeityp sind dagegen
die öffnungen in den Siebböden so ausgebildet, daß sowohl das
Fluid als auch die feste Phase im Gegenstrom zueinander durch diese hindurchtreten können. Diese Anlagen sind zwar im Aufbau
verhältnismäßig einfach, weisen Jedoch den grundsätzlichen Nachteil auf, daß sie im Hinblick auf die. erforderliche Verwirbelung
der partikelförmigen festen Phase eine relativ große fluide Gegenstrommenge benötigen, also beispielsweise eine grcose
Menge an V/aschflüssigkeit oder Extraktionsmittel erfordern.
Das ist jedoch im Hinblick auf den Aufwand für die erfordereiche
Fluidmenge und dessen eventuelle spätere Trennung von den von der festen Phase aufgenommenen Stoffen im allgemeinen unerwünscht.
Zudem besteht die Gefahr, daß während des Betriebes die Siebböden allmählich von der festen Phase mehr oder weniger
verstopft v/erden, v/o durch sich die Leistung dieser Austauschsäulen
entsprechend verschlechtert/ . .
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten
Nachteile zu- vermeiden, d.h.. ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stoffaustausch zwischen heterogenen "System anzugeben, die "bsi
möglichst geringorn Aufv/and für die Herstellung und für den Betrieb
zu einem optimalen Stoffaustausch ohne nachteilige Betriebsstörungen
führen* Insbesondere sollen beispielsweise bei
Extraktionen odar Waschvorgängen die erforderlichen Mengen an Extraktions- bzw; Waschmittel bezogen auf den zu behandelnden
Mengenstrom möglichst klein sein* Außerdem soll der Stoffaustausch
auch bei sehr unterschiedlichen Mengenströmen mit derselben Anlage noch einv/andfrei durchführbBr sein, d.h. die Austauschsäule soll eine, möglichst große Flexibilität aufweisenν
Zur Lösung dieser Aufgabe ist für das Verfahren zum Stoffaus- .
tausch zwischen heterogenen Systemen in einer wenigstens einen Boden aufweisenden Austauschsäule, welcher von oben ein schwererer Mengen strom und im Gegenstrom dazu von unten ein leichterer
Mengenstrom zugeführt wird, erfindungsgemaß vorgesehen, daß
a) der von oben zugeführte Mengenstrom oberhalb des Bodens in
eine vertikale Rotationsbewegung umgelenkt und mit dem von
unten- durch einen ersten Durchlaß des Bodens hindurchtretenden, in die Rotationsbewegung; eingeleiteten Mengenstrom vermischt
wird, . .: .
b) die sich beim Austausch in" der Mischzorie bildende schv/erere
Phase, Suspension o.dgl. im Bereich eines zweiten Durchlasses des Bodens angereichert und
c) nach Aufbau eines entsprechenden Druckgefälles durch den
zweiten Durchlaß hindurch in den Raum unterhalb des Bodens
strömt und hier in eine weitere vertikale Rotationsbewegung,
jedoch-mit entgegengesetztem Drehsinn, umgelenkt und mit dem
von unten zugeführten·Mengenstrom vermischt wird.
Die vertikale Rotationsbewegung der Mengenströme, bei welcher
sich di.e Phasen des heterogenen Systems auf mehr oder, weniger
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geschlossenen kreisförmigen, elliptischen o.dgl. Strömungsbahnen
um eine bezogen auf die Austauschsäule horizontale Achse bewegen, führt in vorteilhafter Weise zu einer innigen Vermischung der
Phasen untereinander und stellt dadurch den geforderten intensiven Stoffaustausch sicher. Dabei können dieser vertikalen
Rotationsbewegung je nach den Gegebeneriheiten' des Einzelfalles
auch gewisse Querströmungen überlagert sein, ohne daß dadurch jedoch die erzielte vorteilhafte Wirkung in der Mischungszone
in Frage gestellt wird. Die intensive Vermischung wird auch dadurch
begünstigt, daß der von unten durch den ersten Durchlaß des Bodens hindurchtretende leichtere Mengenstrom beim Zusammentreffen
mit dem umgelenkten schwereren Mengenstrom und Eindringen
in diesen in vorteilhafter V/eise dispergiert wird.
Die sich innerhalb der Mischungszone beim Stoffaustausch bildende schwerere Phase, Suspension o.dgl. reichert sich aufgrund
der Dichteunterschiede im Bereich eines zweiten im Boden vorgesehenen
Durchlasses an. Es bildet sich dadurch oberhalb des zweiten Durchlasses eine Beruhigungszone für die schwerere Phase,
Suspension o.dgl. aus. Ist die Anreicherung in dieser Beruhigungszone so weit fortgeschritten, daß der im Bereich des zweiten
Durchlasses herrschende Druck hinreichend größer als der Druck im Bereich des ersten Durchlasses ist, so tritt die
schwerere Phase, Suspension o.dgl. durch den zweiten Durchlaß nach unten hindurch und wird unterhalb des Bodens der Austauschsäule
erneut in eine vertikale Rotationsbewegung umgelenkt und mit dem leichteren von unten zugeführteil Mengen vermischt. Dabei
kommt es dann zur Ausbildung einer weiteren Beruhigungszone,
nämlich unterhalb des ersten Durchlasses des Bodens, wo sich der leichtere Mengenstrom anreichert und von hier aufgrund des
vorstehend angeführten Druckgefälles in den Raum oberhalb des Bodens strömt.
Für eine möglichst günstige Ausbildung dieser vertikalen Rotationsbewegungen
und der damit verbundenen. Mischungs- und Be-
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BAD OAiQiNAL
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ruhigungszonen muß der Raum oberhalb und unterhalb des wenigstens einen Bodens eine gewisse Mindesthöbe aufweisen.
.Im Hinblick auf das für die Rotationsbewegung erforderliche
Druckgefälle zwischen ,den beiden Durchlässen, das u.a.
vom Eonzentrationsunterschied und der hydrostatischen Höhe
des Mehrphasensystems im Bereich der Durchlässe abhängt, sind auch die freie'Durchtrittsquerschnitte
des ersten und zweiten Durchlasses imtereinander und vom
lichten Querschnitt der Austauschsäule selbst abhängig. Die;
hierfür geltenden optimalen Werte hängen von^zahlreichen-Finflußgrößen
ab« So ist beispielsweise von Bedeutung, um was für
ein Stoffaustauschverfahren es sich handelt, also ob etwa eine
Extraktion oder aber beispielsweise ein Waschvorgaivg durchgeführt
werden soll. Die in den Mengenströmen enthaltenen Stoffe,
das Strömungsverhalten der einzelnen Komponenten absolut gesehen
und in Relation zueinander, der PhasenzuEtand der Komponenten, ihre Diffusionseigenschaften usw. beeinflussen weiterhin
die Strömungsverhältnisse innerhalb der Austauschsäule. Bei
der Vielzahl der in der Praxis möglichen heterGgenen' Systeme
ist es daher im allgemeinen zu empfehlen, im\ jeweiligen Einzelfall die günstigste Auslegung; des Verfahrens und der Anlage durch
entsprechende OptimierimgGversuche zu ermitteln. Als Beispiel
sei hier nur .angegeben, daß bei Waschvorgängeh in Fest^Flüssig-Systemen
diese optimalen Werte im allgemeinen in einem Bereich von 1 bis 25 % beim Verhältnis des freien Durchtrittsquersennittes
vom ersten. Durchlaß zu dem des zweiten Durchlasses
bzw. 3 bis 33 % beim Verhältnis des freien Durchtrittsquerschnittes des zweiten Durchlasses zum freien Querschnitt der
Austauschsäuie liegen.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die
Umlenkung in die vertikale Rotationsbewegung mittels einer in
den lichten Querschnitt der Austausc"hsäule hineinragenden Umlenkeinrichtung vorzunehmen, die ausgehend vom Rand bzw. nahe
vom Rand· der Austauschsäule nach unten-, geneigt angeordnet ist.. .
Diese mechanische Umlenkeinrichtung ist einfach im Aufbau, zu-
S0981S/P598 .
BAD OftlQINAL
verlässig im Betrieb und ermöglicht darüber hinaus infolge ihrer
bereits nahe dem Rand der Austauschsäule einsetzenden Umlenkwirkung
in vorteilhafter Weise auch eine möglichst vollständige Ausnutzung des lichten Austauschsäulenquerschnittes für die Ausbildung der Rotationsbewegung.
Wie leicht einzusehen ist, wird der Stoff austausch in einer Austauschsäule mit nur einem einzigen Boden auch bei Anv;endung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nur bei geringeren Anforderungen
hinsichtlich der Extraktions-, Reinigungswirkung o.dgl.
zufriedenstellen, da die Ausbildung der Rotationsbewegungen durch die Zu- und Ableitung der Mengenströme am Kopf und im
Sumpf der Austauschsäule Störungen unterliegt. Für höhere Anforderungen
hinsichtlich des erzielten Stoffaustausches ist daher
ein Verfahren mit einer durch zwei oder mehrere im Abstand voneinander angeordnete Böden in mehrere Stufen unterteilten
Austauschsäule vorgesehen» bei dem gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Mengenströme in aufeinanderfolgenden
Stufen in vertikale Rotationsbewegungen mit jeweils entgegengesetztem Drehsinn versetzt werden. Dabei kommt es in jeder Stufe
zur Ausbildung einer Misch- und entsprechender Beruhigungszonen. Die Mengenströme bewegen sich - sofern man die gesamte Austauschsäule
betrachtet - mäanderförmig durch diese hindurch, wodurch
eine besonders vorteilhafte Ausnutzung der Säulenhöhe möglich M,
Zweckmäßigerweise wird auch hier der im Einzelfall günstige Bodenabstand
durch Optimierungsversuche ermittelt. Die Rilekvermischung zwischen den einzelnen Phasen ist sehr gering, so daß
-schon bei geringer Stufenzahl sehr gute Stoffaustauschergebnisse erzielt werden. Da die Rotationsbewegungen sich schon
bei relativ kleinen Mengenströmen ergeben, ist die Flexibilität einer entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
betriebenen Austauschsäule in Bezug auf den Mengendurchsatz im Vergleich zu den herkömmlichen Gegenstromverfahren außerordentlich
groß. Dabei kommt es außerdem zu relativ hohen
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Strömungsgeschwindigkeiten zwischen den einzelnen Stufen im Be-.
reich der ersten und zweiten Durchlässe, wodurch ein entsprechend großer Durchsatz pro Flächeneinheit erzielt wird.
Sofern beim Stoffaustauschverfahren im Sumpf der Austauschsäule
eine partikelförmig feste Phase abgezogen wird, kann es je
nach dem Fließverhalten dieser Teilchen und- dem noch vorhandenen
Anteil einer flüssigen Phase unter Umständen.zu'Störungen in
de!r Ableitung der festen Phase kommen. In diesem Falle ist gemäß
einem anderen Vorschlag der Erfindung vorgesehen, an den Sumpf
eine die feste Phase auflockernde Anmischflüssigkeit einzuleiten.
Vorteilhafterweise wird man im Hinblick auf unerwünschte zusätzliche Vermischungs- und dadurch eventuell wiederum erforderliche
Trennverfahren beispielsweise bei einem Waschvorgang für
die Anmischflüssigkeit die gleiche Flüssigkeit, Lösung, Lösungsgemisch o.dgl. wie für die gleichfalls im Sumpf der-Austauschsäule zugeführte Waschflüssigkeit-"selbst wählen.
Um bei einem Stoffaustausch in einem heterogenen System, dessen
schwererer Mengenstrom eine partikelförmige feste Phase enthält
oder aus dieser besteht, die Anreicherung der partikelförmigen festen Phase im Bereich des zweiten Durchlasses, während der Anfahrperiode der Austauschsäule zu fördern, ist erfindungsgemäß
des weiteren vorgesehen, während der Anfahrperiode der Austauschsäule,
vorzugsweise bei horizontal angeordnetem Boden, keine
oder nur eine relativ kleine Gegenstromnienge von unten zuzuführen.
Damit wird in vorteilhafter Weise eine anfänglich unerwünschte Störung der Ablagerung im Bereich des zweiten Durchlasses ver~
mieden bzw. vermindert, die Anfahrperiode der Anlage also ver- " kürzt, d.h. der angestrebte stationäre Betriebszustand schneller
erreicht. :
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren ist eine Vorrichtung
.mit einer wenigstens einen Boden aufweisenden Austauschsäule
vorgesehen, bei der erfindungsgemäß der den lichten Quer-
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BAD
schnitt der Austauschsäule überdeckende Boden im Bereich seines
Randes einen ersten und einen zweiten Durchlaß aufweist, und im Bereich des ersten Durchlasses die Urnlenkeinrichtung vorgesehen
ist. Die Durchlässe v/erde dabei vorzugsweise unmittelbar am Rand dos Bodens, d.h. unmittelbar an der Innenwandung der
■Austauschsäule angeordnet, können aber euch in gewissem Abstand
von dieser vorgesehen werden, sofern sich das im Einzelfall als vorteilhaft erweisen sollte. Die Größe der beiden
Durchlässe wird - wie verstehend bereits angegeben - so gewählt t daß aufgrund des in der Beruhigungszone des zweiten
Durchlasses sich aufbauenden Druckgefälles der Mengenstrom
schnell genug durch den zweiten Durchlaß hindurchströmt, um auch unterhalb des Bodens wieder die' gewünschte vertikale Rotationsbewegung,
welche die intensive Vermischung mit dem von unter, zugeführten leichteren Mengenstrom ermöglicht, zu erreichen.
Diesem Strömungsverhalten wird im allgemeinen Rechnung,
getragen, wenn gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung der erste Durchlaß mit einem kleineren Durchtrittsquerschnitt
als der zweite Durchlaß ausgebildet wird.
Wird anstelle einer Austauschsäule mit einem einzigen Boden eine
mit mehreren im Abstand voneinander angeordneten Böden verwendet, um einen intensiveren Stoffaustausch zu erreichen, so
sind erfindungsgemäß bei aufeinanderfolgenden Böden die Durchlässe gleicher Art gegeneinander versetzt, vorzugsweise
einander gegenüberliegend, angeordnet. Es liegt also beispielsweise
an einem Boden der erste Durchlaß am linken Rand, während er im darauffolgenden Beden darm am rechten Rand, vorzugsweise
dem des anderen Bodens gerade gegenüberliegend, angeordnet ist. Damit ist in vorteilhafter Weise gewährleistet, daß sich die
entsprechenden Durchlässe gerade dort befinden, wo sich die mit der vertikalen Rotationsbewegung verbundenen Beruhigungszone von selbst ausbilden, so daß keine zusätzlichen Hilfsuii:-
lenkeinrichtungen erforderlich sind und eine günstige Nutzung der Säulenhöhe gewährleistet ist.
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Gemäß einem weiteren, Vorschlag der Erfindung ist der wenigstens
eine Boden der Austauschsäule horizontal angeordnet und die Umlenkeinrichtung
ein vom äußeren Rand der "Austauschsäule, ausgehendes
geneigt angeordnetes Leitblech, -platte o.dgl., das oberhalb des Bodens unter Belassung eines Spaltes zwischen seiner
inneren unteren Kante und dem Boden angebracht ist. Dabei wird,
das Strömungsverhalten des von unten durch den οrsten Durchlaß
hindurchtretenden leichteren Mengenstrornes naturgemäß zusätzlich
durch die Größe des"Spaltes zwischen- dem unteren Ende des Leitbleches,
-platte o.dgl. und dem Boden beeinflußt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungügemäs-
sen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,L--.daß der wenigstens
eine Boden der Austauschsäule geneigt angeordnet ist und sein
oberer Abschnitt gleichzeitig die Umlenkeinrichtung bildet. Der
Einbau einer besonderen UmIenkeinrichtung ist dabei nicht er-'
forderlich. Der erste Durchlaß ist im oberen Bereich des Bodens
ausgebildet, während der zweite Durchlaß unten angeordnet ist.
Die schräge Anordnung des Bodens begünstigt außerdem auch die Ausbildung der Beruhigungszonen in den Winkelbereichen oberhalb
des zweiten Durchlasses bzw. unterhalb des ersten Durchlasses, da bei normalem stationärem Betriebszustand der Austauschsäule
die vertikale Rotationsbewegung, diese Bereiche im Unterschied
zur horizontalen Bodenanordnung nicht oder nur.wenig- beeinflußt.
Sofern diese schräge Bodenanordnung auch bei Aust&us.chsäulen
mit mehreren Böden vorgesehen wird, erhält man Mehrstufenschrägbodensäulen
oder -kolonnen* diesich durch im Vergleich zum erreichten
Stoffaustausch relativ geringe Bauhöhen auszeichnen,
da bei ihnen die beiden Beruhigungszonen getrennt durch den
Schrägboden sozusagen nebeneinander liegen, während- sie bei einer Kolonne mit horizontalen. Böden immer übereinander liegen.
Bei mehreren Böden sind aufeinanderfolgende-'-jeweils/im entgegengesetzten Sinne geneigt angeordnet./: - .....
819/05
Der Neigungswinkel des Bodens bzw. der Böden in einer Schrägbodenkolonne
richtet sich auch hier wieder nach der Art des im Einzelfall für den Stoffaustausch vorliegenden heterogenen
■ Systems. So wird man beispielsweise bei einem Waschvorgang mit einem schwereren Mengenstrom, der eine partikelförmige feste Phase
enthält, den Neigungswinkel vorzugsweise gerade so groß wählen, daß im unteren Bereich des Bodens, d.h. oberhalb des
zweiten Durchlasses sich eine solche lockere Feststoffschicht anreichert, daß das für die Rotationsbewegung erforderliche optimale
Druckgefälle im Vergleich zum ersten Durchlaß gewährleistet ist. Wählt man den Winkel zu groß, d.h. wird der Boden
zu schräg angeordnet, so besteht die Gefahr, daß es zu einer Brückenbildung der Feststoffschicht oberhalb des zweiten Durchlasses
kommt und das Weiterströmen in den Bereich unterhalb des Bodens gestört oder gar verhindert wird. Auch wird die Bauhöhe
der Austauschkolonne dadurch unnötig vergrößert. Anders liegen die Verhältnisse dagegen wieder beispielsweise bei Extraktionsvorgängen im Flüssig-Flüssig-System, da sich hier große Beruhigungszonen
bzw* Absetzbereiche und dementsprechend große
Neigungswinkel als vorteilhaft erweisen. Da eine partikelförmige feste Phase nicht vorhanden ist, besteht nicht die Gefahr einer
störenden Brückenbildung im Bereich des zweiten Durchlasses. Im
Hinblick auf eine möglichst wirtsch.aft3.iche Verfahrensweise ist
es daher auch hier zu empfehlen, den im Einzelfall für die Ausbildung der Rotationsbewegung und die Phasenverteilungen auf die
beiden Beruhigungszonen günstigste Neigungswinkel durch entsprechende Optimierungsversuche festzulegen.
Erfindungsgemäi3 kann bei dem schräg angeordneten Boden des v/eiteren
der Boden zusätzlich zum ersten Durchlaß in dem sich an
diesen anschließenden Bereich mit weiteren Durchbrechungen, Schlitzen o.dgl. versehen werden. Diese Maßnahme erweist sich
z.B. dann als vorteilhaft, wenn verhindert werden soll, daß eine zur Brückenbildung neigende partikeliörmige feste Phase wie
beispielsweise die plättchenförmigen Kristalle des Dimethyl-
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terephthalats (DMT) sich unter ungünstigen Umständen auf dem
Schrägboden mehr oder weniger festsetzen könnte. Dieses Festsetzen
wird dabei dadurch verhindert, daß der von unten zugeführte leichtere Mengenstrom nicht nur durch den ersten Durchlaß
nach oben hindurchtritt,, sondern zu einem geringeren Anteil
auch durch die Durchbrechungen, Schlitze ö.dgl. im oberen Bereich
des Bodens hindurchtritt und dadurch die Feststoffschicht
zusätzlich auflockert. Diese HiIfsdurchtrittsöffnungen sind dabei
auf den oberen Bereich des Bodens beschränkt, um Störungen
durch den leichteren Mengenstrom im Bereich der unteren Beruhigungszone
zu vermeiden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und wird anhand dieser nachstehend noch näher erläutert.
Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung und in unterschiedlichen
Maßstäben '
Figur 1 eine Austauschsäule für Fest-Flüssig-Systeme,
Figur 2 eine Austauschsäule für Flüssig-Flüssig-Systeme,
Figur 3 die Strömungsverhältnisse in einer Austauschsäule
mit horizontalen und
Figuren in einer Säule mit Schrägböden sowie 4a und b
Figuren .verschiedene Bodenformen~.
5a und b
5a und b
Die in Figur 1 verkürzt dargestellte Austauschsäule 1 mit dem
Kopf 2 und dem Sumpf 3 weist die schräg angeordneten Böden 4
mit dem ersten Durchlaß 5 und dem zweiten Durchlaß 6 auf. Bei
A wird mittels eines zentral im Kopf 2 angeordneten Einleitungsrohres der schwerere Mengenstrom aufgegeben, bei dem es sich
beispielsweise um eine zu reinigende Suspension aus DMT und
Filtrat handelt. DasFiltrat ist eine methanolische Lösung der unbrauchbaren Rückstände des Roh-DMT's, die vor allem Dimethyl-·
isophthalat (DMl) und Dimethylorthophthalat (DMO), aber auch .
Hochsieder und gewisse kleine Anteile DMT enthält. Bei B wird
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nach erfolgtem Stoffaustausch der schwerere Mengenctrom abge- ■
zogen, bei dem es sich hier dann um das gereinigte DMT in der
Waschflüssigkeit, hier Methanol, handelt. Der leichtere Ksngenstrom,
hier Methanol, wird bei C mittels, einer im Sumpf 3 angeordneten
Ringleitung aufgegeben und durchströmt die Austauschsäule 1 von unten nach oben im Gegenstrom zum schwereren Msngenstrom.
Im Kopf 2 wird bei D der leichtere Mengenstrom abgezogen,
bei dem es sich im hier gewählten Beispiel um eine Mischung aus Filtrat und Methanol handelt. Im Sumpf 3 wird bei E schließlich
noch zusätzlich eine Annaischflüssigkeit eingeleitet, hier gleichfalls'Methanol, um das Abziehen des schwereren Mengenstromes bei B zu erleichtern.
Im Unterschied zu der in Figur 1 dargestellten Gegenstromwäsehe
zeigt Figur 2 eine Austauschsäule für Extraktionen in Flüssig-Flüssig-Systemen,
wie sie beispielsweise zur Trennung von Xylol-Essigsäure-Lösung vorgesehen wird. Auch in diesem Falle
wird im Kopf 2 der Säule 1 mit Böden 4 und Durchlässen 5,6 bei
F wieder der schwerere Mengenstrom, hier Wasser, aufgegeben und bei G als sogenannter Extrakt, hier Wasser in Lösung mit Essigsäure,
abgezogen. Der leichtere Mengenstrom, hier eine Lösung aus Xylol und Essigsäure, wird bei H im Sumpf 3 aufgegeben und
bei .1 im Kopf 2, hier als abgetrenntes Xylol, abgezogen. In ähnlicher Weise könnte eine derartige Austauschsäule natürlich
auch benutzt werden, um beispielsweise Extraktionen in Fest-Flüssig-Systemen
durchzuführen, wie es etwa bei der Extraktion von Sojabohnen mittels Hexan der Fall ist, wobei die Strömungsverhältnisse jedoch den bei Fest-Flüssig-Gegenstromwäschen
näher kommen.
In Figur 3 ist ein Ausschnitt der Austauschsäule 1 mit horizontal
angeordneten Böden 4 gezeigt, oberhalb des ersten Durchlasses 5 ist die Umlenkeinrichtung, hier ein schräg in die
Austauschsäule 1 hineinragendes Leitblech 7 vorgesehen, das an seiner Unterseite mit einem horizontalem Blech 8 abgeschlossen
ist, um unerwünschte Ablagerungen zwischen dem Leitblech und der Innenwandung 9 der Austauschsäule 1 zu vermeiden. Zwischen.
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BAD OMGWAL
1 ■ ' ■■;=' ■ · 2355T06-
der unteren Kante 10 der Umlenkeinrichtung und dem Boden 4 ist
der Spalt 11 ausgebildet. Durch den ersten. Durchlaß 5 und den
Spalt 11 tritt der durch den einfachen Pfeil K angedeutete leichtere Mengenstrom nach oben hindurch, während der durch den Dop-
• pelpfeil L angedeutete schwerere Mengenstrom durch den Durchlaß
.6 des Bodens 4 nach unten hindurchströmt. Im Bereich M, der Mischungszone, wird der schwerere Mengenstrom mittels der Um-
; lenkeinrichtung in- die vertikale Rotationsbewegung unigelenkt,
in welche der leichtere■ Mengenstrom miteinbezogen wird... In der
Mischungszone M erfolgt einerseits der Stoffaustausch, andererseits
aufgrund der vorliegenden Dichteunterschiede aber auch wieder die Auftrennung der Mengenströme. Im stationären Betriebszustand
reichert sich der schwerere Merigenstrom im Bereich N,
hier durch die Schraffur angedeutet, oberhalb des zweiton Durchlasses 6 an, während sich der leichtere Mengenstrcm im Bereich P
unterhalb des ersten Durchlasses 5 anreichert. Von hier aus treten dann die Mengenströme' in die anschließenden Stufen dsr
Austäuschsäule 1 über, wobei sich die Zusammensetzung der Mengenströme
aufgrund der in den einzelnen Stufen erfolgenden Stoffaustauschvorgänge
fortschreitend ändert.
Die Figuren 4a und 4b zeigenAusschnitte aus Mehrstufenschragbodenkolonnen.
Die in Figur 4a gezeigte Anordnung mit im Vergleich zu den ersten Durchlässen 5 relativ großen zweiten Durchlässeh 6 ist besonders für den Stoffaustausch in Fest-Flüssige
Systemen, also beispielsweise für die-DMT-Gegenstromwäsche» ge- eignet.
Die Arbei-tswei&e eines Bodens dieser. Säule wird nachstehend
im einzelnen erläutert* Durch die Säule v;ird entsprechcixl
dem Pfeil K die leichtere Flüssigkeit von unteii nach oben hindurchgeleitet, während eine Suspension von Feststoffpartikeln
größerer Dichte von oben aufgegeben wird. Die.-Feststoff partikel
bewegen sich- dabei: entsprechend, deil· Sinkgeschwindigkeitsgesetzen
für Partikelschwärzne nach unten* BeiBi Anfahren der Austauschsäule
1 ist ab einer gewissen Menge der Feststoffpartikel bzw.
der von-unteii zugeführten Gegenstromflüssigkeit -die
äigkeit in. den Durchlas seil 5, B so. groß, daß die Partikel
.14- 23551
mehr durch diese hindurchtreten können und sich aufkonzentrieren,
und zwar wegen der schrägen Anordnung des Bodens 4 im Bereich oberhalb des unteren Durchlasses 6. Dabei v/erden
sie von der noch durch, den unteren Durchlaß 6 hindurchtretenden
Gegenstromflüssigkeit angehoben und bereits in-eine vertikale Rotationsbewegung versetzt, die allerdings noch eine
relativ kleine räumliche. Ausdehnung hat.
Beim weiteren Zufluß von Feststoffpartikeln häufen sich diese
im unteren Bereich des Bodens 4 an und bauen dort eine Partikelschicht
auf, die entsprechend dem Druckverhältnis der beiden Mengenströroe von Flüssigkeit durchströmt wird. Ist auf
diese Weise ein ausreichend großes Druckgefälle im Bereich des Durchlasses 6 aufgebaut, so strömen gemäß dem Pfeil L die
suspendierten Feststoffteilchen durch den unteren Durchlaß 6
des Bodens 4 nach tonten in die nächste Stufe hinein, während
im Ausgleich dazu gemäß dem Pfeil K leichtere Gegenstromflüssigkeit
durch den oberen Durchlaß 5 des gleichen Bodens 4 nach oben strömt. Die nach unten strömende Partikelsuspension wird
14
.vom oberen Bereich^des nächstfolgenden Bodens 4· umgelenkt und reißt dabei auch die durch dessen oberen Durchlaß 5' hindurchtretende Gegenstromflüssigkeit gemäß dem Pfeil K1 mit, die dabei dispergiert und mit der Partikelsuspension vermischt wird. Es entsteht eine starke Strömung entlang: dem oberen und mittleren Bereich des Bodens 4'^ die im unteren Bereich dieses Bodens entlang der dort vorhandenen Partike!schicht nach oben umgelenkt wird. Dadurch entsteht eine vertikale Rotationsbewegung, die genauso wie die Rotationsbewegung während der Anfahrperiode im Uhrzeigersinn erfolgt, jedoch im Unterschied zur Anfahrperiode einen sehr viel größeren Raumanteil der Stufe erfaßt. In diesem Bereich, der Mischzone M, sind die beiden Kengenströme intensiv miteinander vermischt, so daß hier der Stoffaustausch unter günstigsten Bedingungen erfolgen kann. Die Mischzone M ist nach unten durch die Absetz- oder Beruhigungszone N, in der Figur durch eine engere Schraffur von der
.vom oberen Bereich^des nächstfolgenden Bodens 4· umgelenkt und reißt dabei auch die durch dessen oberen Durchlaß 5' hindurchtretende Gegenstromflüssigkeit gemäß dem Pfeil K1 mit, die dabei dispergiert und mit der Partikelsuspension vermischt wird. Es entsteht eine starke Strömung entlang: dem oberen und mittleren Bereich des Bodens 4'^ die im unteren Bereich dieses Bodens entlang der dort vorhandenen Partike!schicht nach oben umgelenkt wird. Dadurch entsteht eine vertikale Rotationsbewegung, die genauso wie die Rotationsbewegung während der Anfahrperiode im Uhrzeigersinn erfolgt, jedoch im Unterschied zur Anfahrperiode einen sehr viel größeren Raumanteil der Stufe erfaßt. In diesem Bereich, der Mischzone M, sind die beiden Kengenströme intensiv miteinander vermischt, so daß hier der Stoffaustausch unter günstigsten Bedingungen erfolgen kann. Die Mischzone M ist nach unten durch die Absetz- oder Beruhigungszone N, in der Figur durch eine engere Schraffur von der
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235
Mischzone M unterschieden, begrenzt. Nach oben ist die Mischzone
M annähernd durch eine gedachte horizontale Ebene begrenzt, die durch die untere Kante des Bodens 4 verläuft. In dem Raum
oberhalb dieser Ebene ist die Absetz- oder Beruhigungszone P ausgebildet. In dieser Zone ist praktisch nur noch die leichtere
Gegenstromflüssigkeit vorhanden, da unter normalen Betriebsbedingungen
in diesem Bereich die Strömungsgeschwindigkeiten zu klein sind, um hier noch Partikel in■■ der. - Schwebe - zu halten oder
gar zu transportieren. Es bildet sich eine ziemlich klare Plüssigkeitsschicht
über der unruhigen heterogenen Strömungsoberflache
der Mischzone M aus·
Diese hier für eine Stufe geschilderten Vorgänge wiederholen sich
entsprechend in den weiteren Stufen der Austauschsäule 1, wobei sich jedoch der Drehsinn der Rotationsbewegung von einer Stufe
zur nächstfolgenden umkehrt. Es treten, praktisch immer die gleichen
Strömungsformen auf, wenngleich sich die Zusammensetzung
der Mengenströme von Stufe zu Stufe fortschreitend ändert. Entsprechend
dem vorstehend bei Figur 1 angeführten Beispiel der
DMT-Gegenstromwäsche würde das bedeuten, daß sieh in der obersten bzw. den oberen Stufen der Austauschsäule in den Beruhigungszonen
N noch die verunreinigte Suspension aus DMT und
Filtrat anreichert, aus der das FiItrat um so mehr gegen Methanol
ausgetauscht wird, je weiter der schwerere Mengenstrom in der Austauschsäule nach unten fortschreitet, bis schließlich im
Sumpf der Austauschsäule die praktisch reine Suspension aus
DMT und Methanol abgezogen werden kann. In umgekehrter Weise
ändert sich die unten aufgegebene Gegenstromflüssigkeit Methanol, die sich in den Beruhigungszonen P anreichert und um so mehr
Filtrat enthält, je näher man dem Kopf 2 der Austauschsäule 1 kommt.
Dieser anhand von Figur 4a für ein Fest-Flüssig-System erläuterte
stationäre Betriebszustand der Austauschsäule stellt einen
Gleichgewichtszustand zwischen den Mengenströmen* dar, der "sich
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von selbst einstellt und sich in vorteilhafter Weise auch in weiten Belastungsgrenzen von selbst regelt, d.h. die Austauschsäule
stellt sich sozusagen automatisch auf die geforcierte Leistung ein. Nimmt man z.B. eine konstante Menge der Gegen-.
Stromflüssigkeit an, die sehr leicht zu regeln und einzuhalten ist, so kommt es bei einer Erhöhung des schwereren Merjgcnstromes
und damit auch einer Vergrößerung des Partikelstromes zu einer Erhöhung der Schicht über dem unteren oder auch zweiten
Durchlaß 6. Damit wird aber das Druckgefälle vergrößert, was wiederum einen Anstieg der absoluten Geschwindigkeit des Partikelstromes
durch den Durchlaß 6 nach unten zur nächsten Stufe hin zur Folge hat.
Wird bei konstanter Gegenstromflüssigkeitsmenge dagegen der Partikelstrom stark verkleinert, so bildet sich eine pulsierende
Strömung der Partikel durch den unteren Durchlaß 6 zum nächst tieferen Boden hin aus. Die Gegenstromflussigke.it strömt
dann zum einen durch den oberen Durchlaß 5 hind\xrch und zum
anderen gleichfalls pulsierend durch den unteren Durchlaß 6
nach oben. Im letzteren Falle tritt die Gegenstromflüssigkeit
dann tangential in die oberhalb des Bodens ausgebildete vertikale Rotationsbewegung ein und verstärkt so noch die Ausbildung
dieser Strömung.
Selbst bei einer sehr kleinen Gegenstrommenge ist die Selbstregelung
der erfindungsgemäßen Austauschsäule noch so ausgeprägt, d.h. die Aufrechterhaltung der Rotationsbewegung und damit
auch der Verbleib der Partikel in den einzelnen Stufen noch so stark, daß ein schnelles Entleeren der Säule oder Kolonne
nur im Gleichstrom beider Mengenströme möglich ist.
Eine Überschreitung der Leistung der Kolonne durch einen zu großen Partikelstrom bedingt ein starkes Anwachsen der Partikelschicht
über dem unteren Durchlaß 6, wodurch zuerst die -Rotationsbewegung auf einen kleineren Raumanteil der Stufe
eingeschränkt wird, um bei weiterer Zunahme der Partikelbe-
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ORIGINAL !NSPECTED
■ lastung schließlich ganz zu verschwinden.·· Bei noch weiterer
■ Vergrößerung der zugeführten Partikelmenge kommt es dann zu
einer Partikelströmung nach oben und damit zu einer Verstopfung der Kolonne.
Bei konstantem Partikel strom und variabler Gegenstroniflüssigkeitsraenge
stellen sich sinngemäß die entsprechenden Strömungsformen ein. "■"-.:
ι - " ..■■■■ - "■
In Figur 4b sind die Strömungsformsn dargestellt, wie sie im
; stationären Betriebszustand- einer Austauschsäule für Flüssig-
■ Flüssig-Systeme auftreten. Dabei sind für die entsprechenden
; Einzelheiten die gleichen Bezugszeichen wie in Figur 4a ver-
: wendet worden. Der Unterschied zur Figur 4a liegt nur darin,
, daß keine feste partikelförmige Phase vorliegt und dementsprechend
der zweite Durchlaß 6 auch nicht sehr viel größer als
der erste Durchlaß. 5 ist. Je nach Art des vorliegenden heterogenen'
Systems könnte es unter Umständen sogar möglich sein, daß der Durchlaß 6 einen kleineren lichten Durchtrittsquerschnitt haben
muß als der Durchlaß 5, um das für die Rotationsbewegung erforderliche
optimale Druckfälle zu erreichen. Wird beispielsweise
in Übereinstimmung mit Figur 2 angenommen, daß es sich'
bei dem hier vorliegenden heterogenen System um die Trennung von Xylol und Essigsäure handele, so weist der sich in der
Beruhigungszone N anreichernde Mengenstrom Wasser mit einem von oben nach unten fortschreitend zunehmenden Gehalt an Essigsäure
auf, während entsprechend der sich in den Beruhigungszonen P anreichernde Mengenstrom von unten nach oben fortschreitend
immer weniger Essigsäure enthält, bis schließlich im Kopf 2 der Säule T praktisch reines Xylol abgezogen werden
kann. In der Mischzone M liegt eine entsprechende Vermischimg
der beiden Mengenströme vor» Auch hier erweist sich das erfindungsgemäße
Verfahren als günstig, da-aufgrund des irrten-
. siven S-toffäO.stausches im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren bei gleicher Menge Wasser für den Gegenstrom in vorteil-"
50 98 19/059 8
INSPECTED
hafter Weise der Aufwand für Vorrichtung und Betrieb geringer
ist. .
Die Figuren 5a und 5b schließlich zeigen zwei Beispiele für
mögliche Ausbildungsformen des Bodens 4. Gemäß Figur 5a ist innerhalb der einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Aus-"tauschsäule
1 der in der Draufsicht gezeigte Boden 4 horizontal
oder geneigt angeordnet. Der erste Durchlaß 5 ist hier als schmaler Ringspalt zwischen der Innenwand 9 der Austauschsäule 1
und dem beispielsweise aus Blech hergestellten Boden 4 ausgebildet.
Er geht direkt in den zweiten großen Durchlaß 6 über, könnte aber auch von diesem durch einen mehr oder weniger breiten
Zwischensteg getrennt sein. Der Boden 4 ist in der Austausch« säule 1 mittels nicht gezeigter Streben, Haltewinkel o.dgl. befestigt.
Der in Figur 5b gleichfalls in der Draufsicht gezeigte Boden 4 weist einen ersten Durchlaß 5 auf, der dem zx^eiten
größeren Durchlaß 6 gegenüberliegend angeordnet und von diesem getrennt ist. Diese Ausführung ist im allgemeinen vorteilhafte!;
als die gemäß Figur 5a. In dem sich an den ersten Durchlaß 5 anschließenden Bereich können ggf. noch zusätzliche Durchbrechungen,
Schlitzen o.dgl. 12 vorgesehen werden.
Das vorstehend am Beispiel einer Gegenstrom-Wäsche und Extraktion
erläuterte erfindungsgemäße Verfahren für einen kontinuierlichen Stoffaustausch zwischen heterogenen Systemen kann
immer dann mit Vorteil angewendet v/erden, wenn Stoffaustauschvorgänge
- gegebenenfalls auch in Verbindung mit Wärmeaustauschvorgängen - bei geringster Rückvermischung, größter Be- ·
triebsstabilität, möglichst kleiner Gegenstromnienge und/oder bei stark schwankenden Mengenstrcmen durchgeführt werden
sollen.
Zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden nachstehend noch einige Versuchsbeispiele angegeben.
System": DMT/Fiitrat - Methanol ■ .
509819/0 5 98 original inspected
2355706
Apparatur: Glaskolonne, Durchmesser 225. mm,
Einbauten:
Zulauf:
Ablauf:
Säurezahl:
Höhe 4000 mm, Querschnitt 395 cm
16 Schrägböden, Bodenabstand (gemessen zwischen.
gleichen Bodenpunkten) 240 mm, Neigung (gegenüber
der Horizontalen) 40°
lichter Querschnitt des ersten Durchlasses ca.
16 cm2 '; :
lichter Querschnitt des zweiten Durchlasses
154 cm2
320 l/h Suspension mit 300 g DMT/l FiItrat
350 l/h Methanol ;
290 l/h Suspension mit 350 g DMT/l Methanol 380 l/h FiItrat-Methanol-Lb*sung
Einsatzprodukt 1,8 ' .
Austrittsprodukt (gewaschenes DMT) 0,6 Die Säurezahl ist ein Maß für die Reinheit des
DMT und gibt an, wieviel Milligrarain Kaliumhydroxid
zur Neutralisation einer Lösung von 1 Gramm
Produkt in Chloroform erforderlich sind.
Im Vergleich dazu Säurezahl desselben Einsatzproduktes nach
herkömmlichem aufwendigen zweimaligen Zentrifugieren, wobei
zwischendurch eine Anmischung mit Methanol gleicher Reinheit wie im Beispiel erfolgte: 0,4 »Entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren würde also mit erheblich kleinerem Aufwand
ein praktisch gleich reines Produkt erhalten.
Beispiel 2:
v
System: DMT/Filtrat -. Methanol
Apparatur: Kolonne aus VA-Stahl, Durchmesser 9Ö'Ö_mm,
Höhe 5000 mm, Querschnitt 6360 cm
Einbauten^: 8 Schrägböden, Abstand zwischen gleichen Punkten
' ' 450 mm, Neigung gegen Horizontale 30°
5098197 0 5 98
INSPECTED
lichter Querschnitt des ersten Durchlasses ca. 90 cm2
lichter Querschnitt des zweiten Durchlasses 278 cm2 .
Zulauf: 6000 l/h Suspension mit 300 g DMI/1" Filtrat
4800 l/h Methanol
Ablauf: 5500 l/h Suspension mit 330 g DMT/l Methanol
5300 l/h Filtrat-Methanol-Lösung
Säurezahl: ' Einsatzprodukt 1,2
Austrittsprodukt 0,15
System und Apparatur sowie Einbauten wie in Beispiel 2; abweichend
von dort ist nur der lichte Querschnitt des zweiten
2
Durchlasses mit 2190 cm .
Durchlasses mit 2190 cm .
Zulauf: 5000 l/h Suspension mit 300 g DMT/l Filtrat
5500 l/h Methanol
Ablauf: 4500 l/h Suspension mit 350 g DMT/l Methanol
6000 l/h Filtrat-Methanol-Lösung
Säurezahl: Einsatzprodukt 1,18
Austrittsprodukt 0,21
Im Vergleich zu Beispiel 2 ist infolge des ungünstiger gewählten zweiten Durchlasses bei schlechterer Säurezahl des Austrittspro—
duktes der Methanolaufwand sehr viel größer.
System: Glaskugeln in Schmutzwasser - Wasser, mittlerer
Kugeldurchmesser 0,15 mm
Apparatur: Glaskolonne, Durchmesser 40 mm, Höhe 1000 mm,
Querschnitt 12,6 cm
Einbauten: 10 Schrägböden, Abstand zwischen gleichen Punkten 35 mm, Neigung gegen Horizontale 30°
lichter Querschnitt des, ersten Durchlasses ca. 0,5 cm2
509819/0598 original .inspected
Zulauf:
Ablauf:
lichter Querschnitt des-zweiten Durchlasses
2,95 cm2 ';--
100 l/h Suspension mit 150 g Glaskugeln/l
Schmutzwasser
120 l/h Waschwasser
100 l/h Suspension mit 150 g Glaskugeln/l Wasser
120 l/h Schmutzwasser.
System und Apparatur wie in Beispiel 4
:Einbauten:
Zulauf:
Ablauf:
10 Schrägböden, Abstand zwischen gleichen Punkten 55 mm, Neigung gegen Horizontale
lichter Querschnitt des ersten Durchlasses ca. 0,6 cm2
lichter Querschnitt des zweiten Durchlasses 2,4 cm2
100* l/h Suspension mit 100 g Glaskugeln/l
Schmutzwasser
105 l/h Waschwasser
100 l/h Suspension rait 100 g Glaskugeln/l Wasser
105 l/h Schmutzwasser
5 098 19/0598
Claims (11)
- Patentansprüche :1· Verfahren zum Stoffaustausch zwischen heterogenen Systemen in einer wenigstens einen Boden aufweisenden Austauschsäule, welcher von oben ein schwererer Mengenstrom und im Gegenstrom dazu von unten ein leichterer Mengenstrom zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daßa) der von oben zugeführte Mengenstrom oberhalb des Bodens in eine vertikale Rotationsbewegung tungelenkt und mit dem von unten durch einen ersten Durchlaß des Bodens hindurchtretenden, in die Rotationsbewegung eingeleiteten Mengenstrom vermischt wird,b) die sich beim Austausch in der Mischzone bildende schwerere Phase, Suspension o.dgl. im Bereich eines zweiten Durchlasses des Bodens angereichert undc) nach Aufbau .eines entsprechenden Druckgefälles durch den zweiten Durchlaß hindurch in den Raum unterhalb des Bodens strömt und hier in eine weitere vertikale Rotationsbewegung, jedoch mit entgegengesetztem Drehsinn, umgelenkt und mit dem von unten zugeführten Mengenstrom vermischt wird.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkung in die vertikale Rotationsbewegung mittels einer in den lichten Querschnitt der Austauschsäule hineinragenden Umlenkeinrichtung vorgenommen wird, die ausgehend vom Rand bzw. nahe vom Rand der Austauschsäule nach unten geneigt angeordnet ist.
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 oder. 2, mit einer durch zwei oder mehrere im Abstand voneinander angeordnete Böden in mehrere Stufen unterteilten Austauschsäule, dadurch gekennzeichnet,5098 19/0 588daß die Mengenströme in aufeinanderfolgenden Sxufen in ver- ; tikale Rotationsbewegungen mit jeweils entgegengesetztem Dreh«"i sinn versetzt werden. -!
- 4) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchemι im Sumpf der Austauschsäule eine partikelförmige feste Phase j ' abgezogen wird, dadurch, gekennzeichnet, daß in den Sumpf ! eine die feste Phase auflockernde Anmischflüssigkeit eingeleitet wird.
- 5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem der schwerere Mengenstrom eine partikelförmige feste Phase enthält öder aus dieser besteht, dadurch gekennzeichnet, daß während der Anfahrperiode der Austauschsäule, vorzugsweise bei horizontal angeordnetem Boden, keine oder nur eine relativ kleine Gegenstrommenge von unten zugeführt wird.
- , 6) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der ; Ansprüche 1 bis 5, wobei die Austauschsäule wenigstens einen Boden aufweist,'dadurch gekennzeichnet, daß der den lichten Querschnitt der Austauschsäule (T) überdeckende Boden (4) im Bereich seines Randes einen ersten und einen zweiten Durchlaß (5,6) aufweist,und daß im Bereich des ersten Durchlasses (5) die Umlenkeinrichtung vorgesehen ist.
- 7) Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Durchlaß (5) einen kleineren freien Durchtrittsquerschnitt als der zweite Durchlaß (6) auf v/eist. .
- 8) Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, mit einer durch zwei oder mehrere im Abstand voneinander angeordnete Böden in mehrere Stufen unterteilten Austauschsäule, dadurch gekennzeichnet, daß bei aufeinanderfolgenden Böden (4) die Durchlässe (5,6) gleicher Art gegeneinander versetzt, vorzugsweise einander gegenüberliegend,, 'angeordnet sind.
- 9) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (4) horizontal angeordnet ist und die Umlenkeinrichtung ein vom äußeren Rand (9) der Austauschsäule (1) ausgehendes geneigt angeordnetes Leitblech, -platte o.dgl. (7) ist, das oberhalb des Bodens (4) unter Belassung eines Spaltes (11) zwischen seiner inneren Kante (10) und dem Boden (4) angebracht ist.
- 10) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (4) zur Längsachse (13) der Austauschsäule (1) geneigt angeordnet ist und sein oberer Abschnitt (14) gleichzeitig die Umlenkeinrichtung bildet.
- 11) Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (4) zusätzlich zum ersten Durchlaß (5) in dem sich' an diesen anschließenden Bereich mit weiteren Durchbrechungen, ! Schlitzen o.dgl. (12) versehen ist.Troisdorf, den 31. Okt. 1973
Sc/Rl. 73110509819/0598
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