DE2354087B2 - Rücklauftransformator mit ölgetränkter Wicklung und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Rücklauftransformator mit ölgetränkter Wicklung und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rücklauftransformator mit ölgetränkter Wicklung und einer diese umgebenden,
ölgetränkten Isolierschicht, mit einem in der Wicklung angeordneten Kern, wobei die von der Isolierschicht
umgebende Wicklung mit einer undurchlässigen Schicht aus Plastikmaterial umgeben ist, und
mit einer Eingießöffnung in der undurchlässigen Schicht, durch die der Wicklung und der Isolierschicht
Isolationsöl zuführbar ist, und die entweder fest oder durch eine Atmungseinrichtung, wie einen Metallbalg,
verschlossen ist. Weiter bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines Rücklauftrans
formators.
Bei einem bekannten Transformator dieser Bauart (US-PS 3233311) wird die hochspannungfUhrende
Sekundärwicklung an ihrer Außenfläche mit einem glasfaserverstärkten Isolierstreifen bewickelt. Damit
sollen Koronaentladungen zwischen Wicklung und umgebenden Teilen vermieden werden. Um nun Isolationsöl
zwischen den Streifen und die Hochspannung führende Wicklung einzugießen, muß zwischen diesen
ίο beiden Teilen ein Hohlraum freigelassen werden.
Diesem wird das Isolationsöl über eine Eingießöffnung zugeführt. Das Ausbilden des Hohlraums ist
herstellungstechnisch schwierig. Überdies nimmt der Hohlraum relativ große Volumen von Isolationsöl auf,
ι ri die zu Problemen aufgrund der thermischen Ausdehnung
des Isolationsöls führen. Die Absicherung gegen Koronaentladung ist deshalb herstellungstechnisch
aufwendig und dennoch nur mit einer geringen Lebensdauer versehen.
Es ist aber auch schon bekannt (DE-PS 760820), einen Transformator mit ölgetränkten Wicklungen
mit Plastikmaterial zu umhüllen, in das das Isolationsöl eindiffundieren kann. Das aus den Hohlräumen
zwischen Wicklungen und Plastikmaterial weg und in dieses hineindiffundierende Isolationsöl hinterläßt
jedoch Hohlräume im Wicklungsbereich, die wieder Anlaß zu Koronaentladungen sind. Derartige
Hohlräume, die Anlaß zu Koronaentladungen sind, entstehen auch bei einer anderen bekannten Trans-
jn formatorkonstruktion (US-PS 3 132316), bei der das
Isolationsöl einen die Wicklungen umgebenden Sand tränkt und allmählich in die Räume eindringt, in denen
die Wicklungen aufgenommen sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, auf einfache Weise
r> einen betriebssicheren, von Koronaentladungen freien Rücklauftransformator zu schaffen, bei dem
geringe Mengen von Isolationsöl ausreichen und in diesem Hohlräume nicht auftreten können. Diese
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeich-
41) nete Erfindung gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Konstruktion sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Rücklauftransformators sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Bei einem Rücklauftransformator muß die Isola-
Vi tion und Absicherung gegen Koronaentladungen wesentlich
besser sein als beispielsweise bei einem Netztransformator. Dies ergibt sich bereits daraus, daß die
Hochspannung beim Rücklauftransformator bei 30 kV und ihre Frequenz bei 50,75 kHz liegt. Die
V) pro Zeiteinheit abgegebene Energie ist wegen der hohen
Frequenz und der Anzahl der wiederholten Umladungen bzw. Entladungen pro Zeiteinheit dem
Raumladungseffekt proportional. Koronaentladungen können deshalb besonders leicht auftreten. Nun
■5Ί wird aber die Wicklung vollständig von einer porösen
Isolierschicht eingeschlossen, die mit dem Isolationsöl getränkt ist. Die Isolierschicht wird außen von der undurchlässigen
Schicht aus Plastikmaterial umgeben. Es bestehen somit keine Schwierigkeiten bei der Herstellung,
da keine Hohlräume ausgebildet werden müssen. Trotzdem kann eine für die Isolation ausreichende,
im Gesamtvolumen aber kleine Menge an Isolationsöl untergebracht werden. Probleme mit der
thermischen Ausdehnung des Isolationsöls sind dabei vermieden. Vor allem ist aber auch die Ausbildung
von Hohlräumen vermieden, so daß es nicht zu Koronaentladungen
kommt. Das wird noch dadurch unterstützt, daß die Isolierschicht aus einem aushärtbaren
Material besteht,dessen Werte der zeitlichen Viskositätsänderung
während des Aushärtens größer oder gleich Null sind. Damit besteht keine Gefahr, daß dieses
aushärtbare Material in die Wicklungen eindringt und dadurch die Benetzung mit dem Iso'ationsöl verschlechtert,
so daß stellenweise Koronaentladungen auftreten könnten.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise gekennzeichnet. Es zeigt
Fig. 1 im Schnitt einen Aufriß eines Rücklauftransformators gemäß einer ersten Ausführungsform,
und
Fig. 2 eine Fig. 1 ähnliche Ansicht eines Rücklauftransformators
gemäß einer anderen Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt ein Gehäuse 1, daß einen Kern 2 mit Wicklungen 3, nämlich der primär- und der hochspannungsseitigen
Sekundärwicklung des Rücklauftransformators aufnimmt. Ein Hohlteil 4 verbindet die Wicklungen 3 mit dem Äußeren des Rücklauftransformators.
Durch das Höhlten" 4 ist überdies ein Anschluß 5 geführt. Die Anschlußklemme 6 bildet
zugleich die Eingießöffnung 7.
Die Wicklung 3 ist von einer Isolierschicht 8 umgeben, die aus porösem Material besteht: Die Isolierschicht
8 weist in ihrem Inneren feine Durchgänge auf, die miteinander in Verbindung stehen und öldurchlässig
sind. Diese Isolierschicht 8 kann auf folgende Weise hergestellt werden: Ein Plastikmaterial, wie ein
lösliches Phenol oder Epoxyharz und ein pulverförmiges anorganisches Material, wie pulverisiertes Calciumcarbonat,
werden in einem Lösungsmittel gemischt. Die Wicklungen 3 werden vor dem Zusammenbau
mit den anderen Teil des Rücklauftransformators in die Lösung getaucht. Werden sie nun aus
dem Bad wieder entnommen, so verflüchtigt sich das Lösungsmittel auf den Wicklungen 3, die dann erhitzt
werden, um das Material der Isolierschicht 8 auszuhärten.
Anschließend werden die Wicklungen 3 mit dem Kern 2 zusammengebaut und in das Gehäuse 1 eingesetzt.
Die Wicklungen werden mit Anschlußdrähten 5, 10 und Il bzw. den Anschlußklemmen 6, 13
und 14 versehen. Danach wird das Gehäuse 1 mit einem flüssigen Plastikmaterial ausgegossen, das eine
dichte und undurchlässige Schicht 9 bildet. Durch die Eingießöffnung 7 wird sodann Isolationsöl 15 eingefüllt,
das über den Hohlteil 4 in die poröse Isolierschicht 8 gelangt und die Wicklungen 3 tränkt. Werden
die Wicklungen evakuiert, so wird das Eindringen des Isolationsöls 15 erleichtert.
Schließlich wird die Eingießöffnung 7 geschlossen und abgedichtet, was beispielsweise durch Verlöten
des Anschlußdrahtes 5 mit der Anschlußklemme 6 erfolgen kann. Eine Lötung 12 dient weiter zum Befestigen
des Anschlußdrahtes 10 an der Anschluliklemme 13.
Im so hergestellten Rücklauftransformator füllt das eingegossene Isolationsöl 15 nicht nur die Hohlräume
in den Wicklungen und in der porösen Isolierschicht 8 auf, sondern überdies auch jeden Hohlraum zwischen
der Isolierschicht 8 und dei Schicht 9 aus Plastikmaterial. Koronaentladungen sind damit wirkungsvoll
ausgeschaltet.
Das Gehäuse 1 ist nicht unbedingt erforderlich, da auch die Schicht 9 aus Plastikmaterial die Außenoberfläche
des Transformators bilden kann. Anstelle der oben angeführten Mischung für die Bildung der
porösen Isolierschicht 8 kann auch ein anderes Plastikmaterial Verwendung finden, solange es nur eine
zeitliche Viskositätsänderung beim Aushärten zeigt, die zunächst nicht ab-, sondern etwas zunimmt. Die
zeitliche Viskositätsänderung des Plastikmaterials muß beim Aushärten deshalb Null sein oder einen positiven
Wert haben. Vorzugsweise ist das Plastikmaterial für die Schicht 9 mit dem Plastikmaterial identisch,
aus dem die Isolierschicht 8 hergestellt wird. Das führt nämlich dazu, daß die beiden Schichten sehr gut
miteinander verbunden werden, so daß die Ausbildung von Spalten oder Hohlräumen vermieden ist.
Fig. 2 zeigt einen Rücklauftransformator, wie er in Horizontalablenkkreisen von Fernsehempfängern
Verwendung findet, die mit Hilfe der Rücklaufimpulse Hochspannung erzeugen. Das Gehäuse 1 besteht
aus Plastikmaterial. Die Wicklungen 3 sind mit einem Kern 2 aus Ferrit zusammengebaut. Auch der
als Durchlaß für das Isolationsöl 15 dienende Hohltcil
4 besteht aus Plastikmaterial. In diesem Hohlteil finden auch Gleichrichter 16 Platz. Da hier wegen der
Anordnung der Gleichrichter 16 ein größeres Volumen an Isolationsöl 15 notwendig ist, wird der Hohlteil
4 an seinem oberen Ende durch eine Atmungseinrichtung verschlossen, die aus einem Metallring 17
besteht, der die Eingießöffnung 7 aufweist. In die Eingießöffnung 7 eingegossenes Isolationsöl 15 fließt
durch den Hohlteil 4 in die Wicklungen 3, wie durch Pfeile 18 angedeutet. Nach dem Eingießen des Isolationsöls
wird die Eingießöffnung 7 mit dem Metallbalg 17 verschlossen. Der Metallbalg 17 dient dann gleichzeitig
als Anschlußklemme und als Atmungseinrichtung. Für diese Hochspannungsanschlußklemme ist
überdies eine Schutzhülle 19 vorgesehen, die auf die obere Oberfläche der Schicht 9 aus Plastikmaterial
aufgesetzt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Rücklauftransformator mit ölgetränkter Wicklung und einer dieser umgebenden, ölgetränkten
Isolierschicht, mit einem in der Wicklung angeordneten Kern, wobei die von der Isolierschicht
umgebene Wicklung mit einer undurchlässigen Schicht aus Plastikmaterial umgeben ist, und
mit einer Eingießöffnung in der undurchsichtigen Schicht, durch die der Wicklung und der Isolierschicht
Isolationsöl zuführbar ist, und die entweder fest oder durch eine Atmungseinrichtung, wie
einen Metallbalg, verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (2) und die von
der Isolierschicht umgebene Wicklung gemeinsam von der undurchlässigen Schicht (9) aus Plastikmaterial
umgeben sind, daß die Isolierschicht (8) die Wicklung (3) einschließt, porös ist und aus einem
aushärtbaren Material besteht, dessen Werte der zeitlichen Viskositätsänderung während des
Aushärtens größer oder gleich Null sind, und daß die verschlossene Eingießöffnung zugleich als Anschlußklemme
dient.
2. Rücklauftransformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die undurchlässige
Schicht (9) aus Plastikmaterial aus dem gleichen Material besteht, wie die die Wicklung (3) umgebende
Isolierschicht (8).
3. Verfahren zum Herstellen eines Rücklauftransformators nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- Verbinden der Wicklung mit einem als Eingießöffnung dienenden Hohlteil,
- Abdecken der Wicklung und des mit dieser verbundenen Hohlteils mit einer Schicht unausgehärteten
Plastikmaterials, dessen Werte der zeitlichen Viskositätsänderung während des Aushärtens größer oder gleich
Null sind,
- Aushärten des Plastikmaterial, und
- Einfüllen von Isolationsöl durch den Hohlteil zum Tränken der Wicklung.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch folgende zusätzliche Verfahrensschritte:
- Einbringen des Rücklauftransformators nach dem Aushärten der Schicht in ein Gehäuse,
und
- Ausgießen der Zwischenräume zwischen Gehäuse und Rücklauftransformator mit
demselben Plastikmaterial.
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