DE2350658A1 - Verfahren und vorrichtung zur verbrennung von brennstoff in einer brennkammer - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur verbrennung von brennstoff in einer brennkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
.zur Verbrennung von Brennstoff in der Weise, .daß die Bildung
von Rauch und Stickoxiden vermindert wird. -
Es wurde bisher als schwierig betrachtet, bei der Verbrennung von Brennstoffen die Bildung von Rauch und Stickoxiden
zu unterdrücken. Eine Erhöhung des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
und eine Begünstigung der Vermischung von Luft und Brennstoff zur Erhöhung der Verbrennungs temperatur mit dem
Ziel, die gebildete Rauchmenge herabzusetzen und die Verweilzeit der Brennstoffteilchen in der Verbrennungszone zu
verlängern, um dadurch den gebildeten Kohlenstoff erneut zu verbrennen, führte zur Bildung von Oxiden, des Stickstoffs,
d.h. sogenannten Stickoxiden.
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Hz/Bl/M
Bisher wurden u.a. die folgenden drei Verfahren zur Unterdrückung
der Stickoxidbildung bei der Verbrennung von Kraftstoff in der Brennkammer einer Gasturbine angewandt. Diesen
Verfahren haften jedoch die folgenden Nachteile an:
Beim ersten Verfahren wird Wasserdampf aus einem an den Auslaß eines Luftverdichters angeschlossenen Verteilerrohr
in den das Innenrohr bzw. .den Innenmantel der Verbrennkammer
umgebenden Raum eingeleitet. Bei diesem Verfahren strömt eine große Dampfmenge vom Mittelabschnitt zum hinteren Abschnitt
der Brennkammer in die Zwischenverbrennungszone und die Verdünnungszone, wodurch die Gastemperatur in der Brennkammer
vermindert wird, was dazu führt, daß die Menge des gebildeten Rauchs zunimmt. Ausserdem ist bei diesem Verfahren
eine außerordentlich große Menge an Wasserdampf erforderlich, d.h. ungefähr die doppelte Menge an Wasserdampf
gegenüber dem Kraftstoff, um die gebildeten Stickoxide zu verringern, -
Beim zweiten Verfahren wird Wasserdampf um ein Kraftstoff-Einspritzventil
herum eingespritzt. Bei diesem Verfahren verkleinert sich gelegentlich der Sprühkegelwinkel in Abhängigkeit
vom Verhältnis zwischen der Position und der Menge der Wasserdampfeinspritzung mit dem Ergebnis, daß
sich die gebildete Rauchmenge möglicherweise noch erhöht.
Das dritte Verfahren ist in einem Bericht mit dem Titel
"Study on a method of promoting the combustion of heavy oil by the addition of water" (Technical Bulletin der
Mitsubishi Heavy Industrial Company, Band 18, No,4, 31, JuIi 1971, Seiten 625-632) beschrieben und stellt
eine Verbesserung der beiden vorstehend erwähnten Verfahren dar.
4Λ ft Λ A fS i f\ (r% A 0%
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Bei diesem Verfahren wird Schweröl im Gemisch mit 5 % Wasser
verbrannt, wobei die Staubmenge (Kohlenstoffkonzentration)
auf die,Hälfte des Wertes reduziert werden kann, der
ohne Wasserzusatz erzielt wird. Ein mit einer Gasturbinen-Brennkammer durchgeführter Versuch hat jedoch gezeigt, daß
die Bacharach-Rauchzahl (abgekürzt B.S.N.) des Rauchs sich
nicht wesentlich ändert und daß z.B. im Fall einer Kesselverbrennung die Zugabe der erforderlichen Wassermenge
praktisch unwirksam ist, um die gebildete Stickoxidmenge zu vermindern. Ausserdem erhöht sich dabei selbst bei einer
geringfügigen Erhöhung des Luftverhältnisses (auf 100 bis
200 ppm) von bis zu 3 % die Menge der ausgestoßenen Stickoxide erheblich.
Ersichtlicherweise ist im Fall einer Gasturbinen-Brennkammer, bei welcher das Luftverhältnis bis zu 500 % beträgt, die
einfache Wasserzugabe zum Brennstoff unzureichend, um die gebildete Stickoxidmenge herabzusetzen. Dies trifft sowohl
dann zu, wenn das Wasser durch Einspritzen von Wasserdampf in die Verbrennungszone zugeführt wird als auch dann, wenn
das Wasser dem Kraftstoff vorher zugemischt wird.
Der Erfindung liegt daher in erster Linie die Aufgabe zugrunde,
ein verbessertes Verfahren zur Verbrennung von Brennstoff bzw. Kraftstoff unter Wasserzusatz zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Verbrennung von
mit Wasser versetztem Brennstoff in einer Brennkammer erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der wasserhaltige Brennstoff
und Luft über praktisch konzentrische Düsenöffnungen in die Brennkammer eingeleitet werden, wobei die Verbrennung
in Gegenwart des Wassers in einer Hochtemperatur-Verbrerinungszone
stattfindet.
Das Wasser kann dem Kraftstoff bzw. Brennstoff in flüssiger
Form oder als Wassernebel bzw. -dampf zugesetzt werden.
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Der bevorzugte Hochtemperaturbereich für die Verbrennung liegt bei etwa 1500 bis 16000C.
In weiterer Ausgestaltung wird mit der Erfindung eine Vorrichtung zur Verbrennung von Brennstoff bzw. Kraftstoff ■
nach dem vorstehend umrissenen Verfahren geschaffen, die gekennzeichnet ist durch eine Brennkammer, die mit praktisch
konzentrischen Düsenöffnungen für die Zuführung von Brennstoff und Luft zu ihr versehen ist, und eine Einrichtung
zur Zufuhr von Brennstoff zur Brennkammer mit einer Mischkammer und einem Wassereinspritzrohr, das in die Misch?-
kammer hineinreicht, und dessen Wand von einer Vielzahl von Öffnungen durchsetzt wird, deren Querschnittsflächen
fortlaufend zum Ende des Wassereinspritzrohres hin abnehmen, um das Wasser gleichmäßig mit dem Brennstoff zu vermischen.
In der folgenden Beschreibung ist die Erfindung in Anwendung auf die Brennkammer einer Gasturbine erläutert. Dabei
ist jedoch zu beachten, daß die Erfindung gleichermaßen auf Brennkammern anwendbar ist, in denen die Verbrennung
konstant stattfindet, z.B. auf Brennkammern von Kesseln ,und Aufladungskesseln, d.h. die Erfindung ist nicht auf die
Verwendung eines speziellen Brennstoff-Einspritzventils beschränkt.
Eine Brennkammer einer Gasturbine .kann über ihre Länge hinweg
in drei Abschnitte bzw. Zonen unterteilt werden, und zwar in Abhängigkeit von den in den betreffenden Zonen
stattfindenden Vorgängen. Im Vorderabschnitt der Brennkammer, d.h. in der Primär-Verbrennungszone ist die über Öffnungen
im Brennkammermantel eintretende Luft bestrebt, zu zirkulieren und sich stromauf gegen den Kraftstoffstrahl zu
bewegen. Während des Verbrennungsvorganges gewährleistet
diese Wirkung eine schnelle Verbrennung und verhindert einen Flammenabriß durch Festlegung einer Stabilisierungszone nied-
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riger Strömungsgeschwindigkeit, die als kontinuierliche Steuerzone für den Rest der Brennkammer wirkt. Im nächsten
Abschnitt bzw. in der mittleren Verbrennungszone vermischt
sich die über die Öffnungen im Brennkammermantel eintretende Luft mit etwaigen zurückbleibenden, brennfähigen Stoffen,
die in der- Primär-Verbrennungszone nicht verbrannt worden sind unter vollständiger Verbrennung dieser Stoffe. Im
dritten Abschnitt bzw. in der Verdünnungszone tritt wiederum Luft durch Öffnungen im Brennkammermantel hindurch, welche
die heißen Gase abkühlt und verdünnt.
Bei einer speziellen Ausführungsform der Erfindung sind
Öffnungen zur Zuführung von Verbrennungsluft zu einer Brennkammer konzentrisch um ein Kraftstoffventil herum verteilt,
um das Luftverhältnis in der primären Verbrennungszone zu erhöhen und auf diese Weise die Verbrennungstemperatur
in der Verbrennungszone zu erhöhen und dadurch Bedingungen
zu schaffen, unter denen die Verbrennung der
Kraftstoffteilchen innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne
stattfindet. Der Brennstoff wird dabei in Gegenwart von "Wasser verbrannt. Unter diesen Bedingungen wird die Verbrennungstemperatur
gesenkt, v/eil das im Brennstoff bzw. Kraftstoff verdampfende Wasser die. Kraftstoffteilchen auf-.
trennt, so daß die Flamme sehr kurz wird und der Kraftstoff nur eine kurze Verweilzeit in der Verbrennungszone besitzt.
Infolgedessen verbrennen die Kraftstoffteilchen in der Primär-Verbrennungszone innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne
, wodurch die gebildete Rauchmenge reduziert wird. Das Verhältnis von Luft zu Stickoxiden ist ebenfalls hoch,
doch wird der Hauptanteil des Sauerstoffs bei der vollständigen Verbrennung des Kraftstoffs verbraucht. Die Verweilzeit der durch die kurzen Flammen zurückgehaltenen
Luft ist kurzf woraus sich eine geringere Möglichkeit für
die Bildung von Stickoxiden ergibt,,
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Die Bildung von Stickoxiden in einer mittleren bzw. Zwischen-Verbrennungszone
kann auch dadurch unterdrückt werden, daß die Verbrennungsluft-Einlaßöffnungen in dieser Zwischenzone
verschlossen werden0
Flüchtige Öle lassen sich vergleichsweise einfach zerstäuben. Bei der Verbrennung von flüchtigen Ölen kann mithin die
Erzeugung von Rauch und Stickoxiden durch Konzentration der Verbrennungsluft auf die Primär-Verbrennungszone kontrolliert
werden, um die Verbrennungstemperatur zu erhöhen und die Flammen in der Primär-Verbrennungszone zu verkürzen,
so daß eine lokale Zone gebildet wird, in welcher die vollständige Verbrennung stattfindet und indem eine kleine,
regelbare Wassermenge in diese Zone eingespritzt wird. Die ■Wassereinspritzung in die Hochtemperatur-Verbrennungszone
stellt einen wichtigen Faktor für die Begünstigung der Erzeugung von aktiven Hydroxylgruppen durch Zersetzung des
Wassers bei hoher Temperatur dar, doch kann praktisch die gleiche Wirkung auch dadurch realisiert werden, daß das
Wasser dem Kraftstoff vorher zugemischt wird.
Mit der Erfindung v/ird eine Vorrichtung einfacher Konstruktion
geschaffen, in welcher Kraftstoff und Wasser für die Verwendung beim erfindungsgemäßen Verbrennungsverfahren
gleichmäßig miteinander vermischt werden können. Bei dieser Vorrichtung erstreckt sich ein Wassereinspritzrohr in
einem Kr aft stoff strom, der ein zu einer Kraftstoff-Einspritzvorrichtung
führendes Kraftstoff-Speiserohr durchströmt. Das Wassereinspritzrohr ist mit Wassereinspritzöffnungen
versehen, deren freie Öffnungsfläche vom Oberteil zum Unterteil des Rohres fortlaufend abnimmt. Da.bei diesem
Wassereinspritzrohr die freie Öffnungsfläche der Einspritzöffnungen
fortlaufend zum unteren Abschnitt des Rohres abnimmt, wo die Durchsatzmenge des Wassers niedrig und sein
statischer Druck groß ist, kann das Wasser aus allen öffnun-
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gen gleichmäßig in den Kraftstoff eingespritzt -werden, so
daß sich Wasser und Kraftstoff gleichmäßig miteinander vermischen lassen, obgleich sie unterschiedliche spezifische
Gewichte besitzen. Ausserdem kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Wasser in optimaler Teilchengröße dem Kraftstoff
zugemischt werden, ·
Das erfindungsgemäße Verbrennungsverfahren besitzt die folgenden
bedeutsamen Merkmale:
(1) Die Verbrennungsluft wird konzentrisch einer Primär-Verbrennungszone
zugeführt, so daß die Temperatur in dieser Zone lokal erhöht und die Länge der Verbrennungsflammen verkürzt wird, wodurch eine vollständige Verbrennung
der Kraftstoffteilchen in sehr kurzer Zeitspanne
erzielt wird.
(2) Als Einrichtung zur feinen Verteilung der Kraftstoffteilchen wird gleichzeitig mit der genannten Zufuhr der
Verbrennungsluft Wasserdampf in den Sprühkegel der Kraftstoffteilchen eingespritzt oder aber das Wasser
dem Kraftstoff vorher zugemischt, wobei der Kohlenstoff beseitigende und Stickoxide reduzierende Effekt der
aktiven Hydroxylgruppen, die in der Hochtemperatur-Verbrennungszone gebildet werden, ausgenützt wird.
(3) Zur Beschränkung der Hochtemperatur-Verbrennungszone
auf' die primäre Verbrennungszone werden alle Verbrennungsluft-ZuI
äs se in der Zwischen-Verbrennungszone
geschlossen.
Diese Merkmale bieten folgende Wirkungen: Die Rauchentwicklung wird reduziert oder verhindert, indem der Verbrennungsgrad durch Zerstäubung des Kraftstoffs auf möglichst kleine
Teilchengröße erhöht und die Kraftstoffteilchen verbrannt
werden, bevor sie durch die Kühlluft in der Verdünnungszone
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abgekühlt werden. Ausserdem verringert sich der Sauerstoff-Teildruck,
und die Geschwindigkeit der die Stickoxide bildenden Reaktion wird verlangsamt, da die Länge der Kohlenwasserstoff-Flammen
kurzer und die Zeit für die Oxidationsreaktion von Stickstoff in Luft zu Stickoxiden verkürzt ·
wird.
Das dem Kraftstoff zugesetzte oder als Kraftstoff-Zerstäubungsfluidum
in die Hochtemperatur-Verbrennungszone eingespritzte
Wasser in Dampfform senkt die Verbrennungstemperatur in dieser Zone, teilt jedoch auch die Kraftstoffteilchen
in der Nähe dieser Zone infolge der bei seiner Verdampfung freigegebenen Energie weiter auf. Ausserdem zersetzt sich
das Wasser bei der hohen Temperatur nach dem nachstehenden Reaktionsschema unter Bildung aktiver Hydroxylgruppen OH:
2H2O i ^ H2 + 2OH
Diese Hydroxylgruppen OH sind hochreaktionsfähig und setzen sich nach dem nachstehenden Reaktionsschema mit den in einem
angereicherten Zustand des Gemisches gebildeten Kohlenstoffteilchen um, wodurch auf an sich bekannte Weise die Kohlenstoff
konzentration reduziert wird:
C + 2OH —ι >
CO2 + H2
Infolge des Vorhandenseins von Wasser in der Hochtemperatur-Verbrennungszone
v/erden mithin die Kraftstoffteilchen noch feiner aufgeteilt, wodurch die Flammenverkürzungswirkung hervorgebracht
und mithin die Rauchmenge vermindert wird. Ausserdem kann durch die Wasserzugabe effektiv die Bildung von
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Stickoxiden und Rauch reduziert werden, da die Zeitspanne,
■während v/elcher sich die Stickoxide bilden könnten, sehr
kurz ist, wobei die verminderte Verbrennungstemperatur die Stickoxidbildung unterdrückt und der gebildete Kohlenstoff
durch die vorstehend genannte Wirkung der Hydroxylgruppen verbrannt wird. Aus den vorstehenden Erläuterungen ist jedoch
ohne weiteres ersichtlich, daß durch das Vorhandensein von Wasser in der Zwischen-Verbrennungszone oder in der Verdünnungszone
die Gastemperatur herabgesetzt und daher auch die Rauchentwicklung erhöht wird.
Tm folgenden sind bevorzugte Ausfuhrungsformen der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung der Wirkung des erfindungsgemäßen
Verbrennungsverfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Brennkammer,
Fig. 3 einen in vergrößertem Maßstab .gehaltenen Schnitt
durch eine Ausführungsform einer Wasser-Zumischvorrichtung,
wie sie1 bei der erfindungsgemäßen Verbrennungsvorrichtung
Verwendung findet,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Beispiels für ein Kraftstoff-Speisesystem unter Einbeziehung der
Wasser-Zumischvorrichtung gemäß Fig. 3.
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Die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei der Reduzierung des Rauchgehalts und der Bildung von Stickoxiden
ist in der graphischen Darstellung von Fig. 1 näher veranschaulicht. Fig. 1 zeigt die gemessene Rauchzahl (P.S.N.)
und den Stickoxidgehalt des Abgases einer erfindungsgemäß ausgebildeten Brennkammer, die in einer 11 MW-Gasturbine
mit Schweröl-Brennstoffen A und B, denen Wasser zugemischt wurde, mit Voll-Last betrieben wurde. Obgleich der Wirkungsgrad
der Brennkammer in Abhängigkeit von der verwendeten Brennstoffart variabel ist, ergibt sich die erfindungsgemäß
angestrebte Wirkung bei einem Mischungsverhältnis von Wasser zu Kraftstrom bzw. Brennstoff von etwa 2 %, während sie
bei einem Mischungsverhältnis von etwa 8 bis 10 % am höchsten
ist. Bei diesem Versuch verringerte sich der Rauchzahlwert des Rauches um etwa 1 Einheit, und der Rauch wurde
praktisch unsichtbar, wenn dem Brennstoff Wasser in einer Menge von etwa 6 % zugesetzt wurde. Hierbei v/urde auch die
Stickoxidkonzentration auf etwa 30 ppm wesentlich herabgesetzt«
Ein bedeutsames Merkmal der Erfindung besteht darin, daß durch Zumischung einer sehr geringen Wassermenge (6 bis 8 %)
zu einem Kraftstoff bzw. Brennstoff nach einem einfachen Verfahren
der Gehalt an Rauch und Stickoxiden reduziert werden kannf wobei die in den Abgasen enthaltenen toxischen Bestandteile
durch entsprechende Einstellung des zugemischten Wassers kontrolliert werden können. Im Gegensatz dazu führt
bei einem bisher angewandten Verfahren zur Herabsetzung der Stickoxidbildung durch Einspritzung von Wasserdampf diese
Wasserdampfeinspritzung an einer unzweckmäßigen Position lediglich zu einer Erhöhung der Rauchentwicklung, wobei eine
der Kraftstoffmenge entsprechende oder diese sogar übersteigende Menge an Wasserdampf eingespritzt werden muß. Für
die Wasserzumischung ist es wirksamer, die erforderliche
Wassermenge dem Kraftstoff vorher -zuzumischen anstatt das Wasser getrennt' einzuspritzen, da hierbei das Wasser die Hoch-
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temperatur-Verbrennungszone ohne Störung der Teilchengrößenverteilung
der Kraftstoffteilchen im Sprühkegel erreicht.
In Fig. 2 ist eine für das erfindungsgemäße Verbrennungsverfahren'
geeignete Brennkammer dargestellt, die ein Kraftstoff-Einspritzventil
1, ein Wirbelventil bzw. eine Verwirbelungseinrichtung
2, Verbrennungsluft-Zulasse 3 und Kühlluft-ZuIässe 4 aufweist. Diese Brennkammer ist In eine
Primär-Verbrennungszone a_, in eine Zwischen-Verbrennungszone b und in eine Verdünnungszone £ unterteilt. Das Wirbelventil 2 -weist Drehverwirbelungsschaufeln auf, die unter
einem Winkel von 30 bis 35° gegenüber der Brennkammerachse geneigt und um das Einspritzventil 1 herum angeordnet sind,
wobei Luft, vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 14 % der
Gesamtluftmenge, über.das Wirbelventil in die Brennkammer
eingeleitet wird. Die in der Brennkammerwand an der Primär-Verbrennungszone
vorgesehenen Verbrennungsluft-Zulasse 3 sind jeweils mit Verbrennungsluft-Führungsstutzen versehen
und ihre gesamte Öffnungsfläche in der Primär-Verbrennungszone
beträgt 25 bis 40 % der Gesamtöffnungsfläche aller
Luftzulässe der Brennkammer. Etwa 25 bis 30 % der gesamten der Primär-Verbrennungszone a zugeführten Luft tritt über
die Zulasse 3 ein. Die Primär-Verbrennungszone a bildet eine lokale Hochtemperaturzone, in welche der das zugemischte
Wasser enthaltende Kraftstoff eingespritzt wird. Etwa 25 bis 30 % der gesamten zugeführten Luft tritt über die Zulasse 4
in der Verdünnungszone c_ in die Brennkammer ein. Die restlichen
30 bis 35 % der gesamten Zufuhrluft strömen an der
Brennkammer entlang und kühlen deren Außenumfang.
Dn folgenden ist anhand der Fig. 3, 4 und 5 eine Ausführungsform einer Wasser-Zumischvorrichtung gemäß der Erfindung" erläutert,
mit deren Hilfe dem Kraftstoff Wasser zugemischt wird. Gemäß den Fig. 3 und 4 ist ein Abschnitt eines zum
Kraftstoffeinspritzventil führenden Kraftstoff-Speiserohrs
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unter Bildung einer Kraftstoff-Wasser-Mischkammer erweitert,
und am oberen Ende eines von der Mischkammer nach oben abgehenden Abzweigrohrs ist ein Flansch 13 ausgebildet. Ein
mit Wassereinspritzöffnungen 5 versehenes Wassereinspritzrohr 14 erstreckt sich praktisch senkrecht zum Kraftstoffstrom
in die Mischkammer hinein. Das Rohr 14 ist mit Hilfe,
von Schraubbolzen abnehmbar am Flansch 13 befestigt. Das
Wassereinspritzrohr 14 wird von der Mischkammer dann abgenommen, wenn eine Einstellung der Wassereinspritzöffnung
erforderlich wird oder eine Wasserzugabe unerwünscht ist; im letzteren Fall wird die obere Öffnung des Flanschrohres
durch einen Blinddeckel verschlossen. Die Öffnungen 5 durchsetzen die Wand des in der Mischkammer befindlichen Teils
des Wassereinspritzrohres 14 in drei lotrechten Reihen, die gemäß Fig. 4 in drei verschiedene Richtungen weisen, wobei
jede Öffnung einen Durchmesser von 1 bis 2 mm besitzt. Eine dieser drei lotrechten Öffnungsreihen ist so angeordnet,
daß das Wasser im Gegenstrom zum Kraftstoff eingespritzt wird. Wenn die Kraftstoff-Durchsatzmenge niedrig ist, werden
einige dieser Öffnungen selektiv verschlossen, um das gewünschte Kraftstoff/Wasser-Mischverhältnis zu erreichen.
Die gesamte Öffnungsfläche der Wassereinspritzöffnungen wird gleich groß oder kleiner als die Querschnittsfläche des
Wassereinspritzrohrs gewählt, wobei die eingespritzte Wassermenge durch entsprechende Wahl der verwendeten Einspritzöffnungen
eingestellt wird. Wenn der Durchmesser des Wassereinspritzrohres 14 größer ist als der Durchmesser der Wassereinspritzöffnungen
5 und der Mittenabstände zwischen ihnen, ist der Reibungsverlust im Wassereinspritzrohr gering,
und die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers im Rohr verringert sich fortlaufend in Abwärtsrichtung, da das Wasser
an jeder Öffnungsposition aus dem Rohr herausströmt, so daß die Strömungsgeschwindigkeit schließlich am unteren Rohrende
glpich Null wird. Da das Wasser seinen statischen Druck bis zum unteren Ende des Wassereinspritzrohres beibehält,
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tritt an den unteren Öffnungen eine zunehmend größere Viassermenge
aus. Infolge des Unterschieds im spezifischen Gewicht zwischen Kraftstoff .und Wasser sind die Wasserteilchen
bestrebt, sich am Boden der Mischkammer abzusetzen. Um eine gleichmäßige Verteilung der Wasserteilchen im Kraftstoff zu
erreichen, nimmt daher der Durchmesser der Wassereinspritzöffnungen vom Oberteil zum Unterteil des Wassereinspritzrohres
fortlaufend ab. Vom praktischen Standpunkt ist es zur Realisierung einer ungefähr gleichmäßigen Verteilung
der Wasserteilchen vorteilhaft, den Öffnungsdurchmesser
linear von 2 mm an den obersten Öffnungen auf 1 mm an den
untersten Öffnungen zu variieren. Ein mit einer solchen Wassereinspritzvorrichtung durchgeführter Verbrennungsversuch
zeigte, daß der Kraftstoff bzw. Brennstoff mit äußerst stabilen Plammen ohne Schwankungen der Verbrennungsfähigkeit
des Kraftstoffs im Zeitablauf verbrannte, wobei die Wasserteilchen gleichmäßig im Kraftstoff verteilt waren
und sich mit ständig willkürlicher Bewegung bewegten.
In Fig. 5 ist ein wirkungsvolles Kraftstoff-Zufuhrsystem
unter Einbeziehung der Wasser-Zumischvorrichtung gemäß
der Fig. 3 und 4 dargestellt. Bei diesem System kann die Wasser-Zumischvorrichtung einfach'in die Kraftstoffversorgungsanlage
einer herkömmlichen Brennkammer eingefügt werden· Ein vom Auslaß einer nicht dargestellten Kraftstoffpumpe
abgehendes Kraftstoffzufuhrrohr 21 ist durch
einen Blindflansch 22 verschlossen und die vorstehend beschriebene Kraftstoff/Wasser-Mischvorrichtung 12- ist in ein
Abzweigungsrohr 23 eingefügt, das vom Rohr 21 abgeht* Das Wasser wird durch eine Wassereinspritzpumpe P über ein handbetätigbares
Ventil 24 zum Wassereinspritzrohr 14 der Mischvorrichtung 12 zugeführt. Als Wasserpumpe P kann eine solche
verwendet werden, die einen dem Kraftstoffstrom proportionalen
Wasserstrom liefert, so daß das. Wasser in einer
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der Durchsatzmenge des Kräftstoffs proportionalen Menge zugeführt
v/ird. Ein zu einer Kraftstoff-Einspritzdüse führendes Speiserohr 25 für Kraftstoff/Wasser-Gemisch ist über
eine Länge von etwa 10 m leicht geneigt, um eine Auftrennung von Kraftstoff und Wasser zu verhindern, wobei dieser
Abschnitt des Gemisch-Speiserohres frei von Taschen und Aushöhlungen sein sollte." Am tiefsten Punkt des Systems
ist vorzugsweise ein Ablaß- bzw. Entv/äs s erungs ventil angeordnet,
um das System zu entwässern, wenn die Brennkammer nicht in Betrieb steht. Die Brennkammern selbst sind bei
A angedeutet.
Zu Beginn der Verbrennung wird nur Kraftstoff zugeführt. Das Wasser wird dem Kraftstoff in geregelter Menge zu dem
Zeitpunkt zugesetzt, an welchem bei zunehmender Verbrennungsbelastung Rauch und Stickoxide im Abgas auftreten.
Durch Zugabe von 6 bis 8 % Wasser kann der Rauchzahlwert des Rauches um 1 Einheit herabgesetzt und die Konzentration
an Stickoxiden von 75 ppm auf einen Wert von etwa 30 ppm verringert werden. Die zugemischte Wassermenge ist allerdings
Beschränkungen unterworfen. Bei Zumischung zu grosser Wassermengen entsteht eine zunehmende Rauchentwicklung,
obgleich dabei die Stickoxidanteile abnehmen. Zweckmäßigerweise können bis. zu etwa 10 % Wasser, bezogen auf den Kraftstoff,
zugesetzt werden; dies entspricht lediglich einem Zehntel bis einem Zwanzigstel der beim herkömmlichen Verfahren
zur Reduzierung der Stickoxidbildung durch Einspritzung von Wasserdampf verwendeten Wassermenge, Diese
Tatsache stellt eines des vorteilhaften Merkmale der Erfindung dar.
Obgleich die Kraftstoff/Wasser-Mischvorrichtung 12 beim
Kraftstoffversorgungssystem gemäß Fig. 5 an der Auslaßseite der Kraftstoffpumpe angeordnet ist, kann sie selbstverständlich
auch, an der Ansaugseite der Pumpe vorgesehen
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sein. In diesem Fall muß eine Umwälzpumpe zum kontinuierlichen Umrühren des Kraftstoffs im Kraftstoffbehälter vorgesehen
sein, da anderenfalls der Kraftstoff infolge der Wirkung eines an der Auslaßseite der Kraftstoffpumpe vorgesehenen
Druckregelventils zum Kraftstoffbehälter zurückfließen und das mit dem Kraftstoff vermischte Wasser sich
am Boden des Kraftstoffbehälters absetzen würde»
Zusammenfassend wird mit der Erfindung somit ein Verfahren zum Verbrennen von Kraftstoff bzw. Brennstoff in einer
Brennkammer geschaffen, bei dem Kraftstoff und Luft über . konzentrische Öffnungen in die Brennkammer eingelassen und
in Gegenwart von Wasser in einer Hochtemperatur-Verbrennungszone verbrannt werden. Bei diesem Verfahren wird die Entwicklung
von Rauch und Stickoxiden reduziert. Ein bevorzugtes
Verfahren zur Einbringung von Wasser in die Hochtemperatur-Verbrennungszone besteht darina das Wasser dem
Kraftstoff zuzusetzen, bevor dieser in die-Verbrennungszone eingespeist wird. Weiterhin schlägt die Erfindung
eine Vorrichtung zur Verbrennung von Brennstoff bzw. Kraftstoff nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vor.
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Claims (10)
- - Io —PATENTANSPRÜCHEVerfahren zum Verbrennen von mit Wasser versetztem Brennstoff bzw. Kraftstoff in einer Brennkammer, dadurch gekennzeichnet, daß der wasserhaltige Brennstoff und Luft über praktisch konzentrische Düsenöffnungen in die Brennkammer eingelassen werden und die Verbrennung in Gegenv/art von Wasser in einer Hochtemperatur-Verbrennungszone stattfinden wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennstoff Wasser in einer Menge von 5 bis 10 %t bezogen auf Brennstoffmenge, zugesetzt wird.
- 3. -Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e kennze i ohne t , daß in der Hochtemperatur-Verbrennungszone eine Temperatur im Bereich von I5OO bis 1600°C aufrechterhalten wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbrennungskammer die Brennkammer einer Gasturbine verwendet wird und daß zurtaittleren bzw. Zwischen-Verbrennungszone der Brennkammer keine Luft zugelassen wird.
- 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der -Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet409818/0822durch eine Brennkammer, die mit praktisch konzentrischen Düsenöffnungen für die Zuführung von Brennstoff und Luft zu ihr versehen ist, und eine Einrichtung zur Zufuhr von Brennstoff zur Brennkammer mit einer Mischkammer und einem ¥assereinspritzrohr, das in die Mischkammer hineinreicht und dessen Wand von einer Vielzahl von Öffnungen durchsetzt wird, deren Querschnittsflächen fortlaufend zum Ende des ¥asserein- - spritzrohres hin abnehmen, um das ¥asser gleichmäßig mit dem Brennstoff zu vermischen.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, d.adurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Querschnittsflächen zwischen der größten Öffnung und der ■ kleinsten Öffnung 2:1 beträgt.
- 7· Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Durchmesser der größten Öffnung 2 mm beträgt, während die kleinste ' Öffnung einen Durchmesser von 1 mm besitzt, _'
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Querschnittsflachen der Öffnungen linear verkleinern.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,· daß die Öffnungen in drei parallel zur Achse des "Hassereinspritzrohres liegenden Reihen angeordnet sind, wobei die Anordnung derart getroffen ist, daß sich im Betrieb das aus den Öffnungen der mittleren Reihe des Viässereinspritzrohres austretende Vasser im Gegenstrom zum Brennstoffstrom bewegt. :
- 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, da-·409818/0822durch gekennzeichnet, daß die Brennkammer eine Brennkammer einer Gasturbine ist, die in der mittleren bzw. Zv/ischen-Verbr ennungs zone der Brennkammer keine Zulasse für einen Lufteintritt aufweist.409818/0822Leerseife
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