DE2350398C3 - Teleskopischer Kranausleger mit Reibrad-Ausfahrantrieb - Google Patents
Teleskopischer Kranausleger mit Reibrad-AusfahrantriebInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf einen teleskopischen Kranausleger mit Reibrad-Ausfahrantrieb, bei dem
mehrere, mit Längsabstand im Auslegerarm an seinen parallelen Flächen oben und unten führende Rollen
gemeinsam mittels eines Motors antreibbar sind.
Bei einem derartigen Kranausleger nach der CH-PS 33 645 ist das Auslegerstück ausschließlich horizontal
verfahrbar. Dabei reichen die Reibkräfte der angetriebenen Rollen aus, um den Ausleger ein- oder
auszufahren und ihn in der jeweils eingenommenen Lage zu halten, nachdem die Rollen wieder stillstehen.
Dies ist auch bei einer durch die DT-PS 8 71 362 bekanntgewordenen Vorrichtung der Fall, bei der der
Ausleger vorn am Auslegerarm durch eine untere Rolle und hinten durch eine obere Rolle abgestützt wird.
Diese bekannten teleskopischen Kranausleger sind jedoch dann nicht mehr funktionsfähig, wenn der
Auslegerarm in vertikaler Ebene nach oben verschwenkt werden soll. Die Reibkräfte der Antriebsroilen
oder auch die Zugkraft eines Kettentriebes reichen dann mit zunehmender Neigung des Auslegerarmes aus
der Horizontalen nicht mehr aus, um das Auslegerstück halten zu können.
Fs ist zwar aus der DT-PS 4 02 651 bekannt, durch
eine selbsttätig wirkende Bremse ein ungewolltes Verschieben des Auslegers zu verhindern. Die Bremse
wirkt jedoch hierbei auf einen Drehkran mit ebenfalls ausschließlich waagerecht verschiebbarem Ausleger.
Für einen senkrecht ausfahrbaren Mast (US-PS 29 92 710) ist ein Reibrad-Ausfahrantrieb bekannt, bei
dem beiderseits am Auslahrstück angreifende Rollen von einer gemeinsamen Kette und diese von einem
Ritzel mit Handkurbel angetrieben werden, wobei eine der Rollen mittels eines Spindeltriebes mit Handrad an
das Ausfahrstück anpreßbar ist. Ein wirksames Festhalten des Ausfahrstückes in der Ruhelage ist damit nicht
gesichert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Reibrad-Ausfahrantrieb eines teleskopischen Kranauslegers
der eingangs genannten Art derart auszugestalten, daß er dem Auslegerstück eine ausreichende
Schubkraft verleiht und ein wirksames Festhalten des Auslegerstückes in der Ruhelage gewährleistet, und
zwar beides auch bei hochgeschwenktem Auslegerarm.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Rollenanordnung kommt man mit nur drei Rollen aus, wobei sich durch den
Antrieb sämtlicher drei Rollen und durch den senkrecht gegen die Oberfläche des Auslegerstückes gerichteten
Anpreßdruck der oberen Rolle die zum Einfahren und Ausfahren des Auslegerstückes erforderliche Schubkraft
in besonders wirksamer Weise sowohl auf die Unterseite als auch auf die Oberseite des Auslegerstükkes
verteilt, da sich auf beide Seiten die Rollen unter dem Druck des die obere Rolle betätigenden hydraulischen
Zylinders abwälzen.
Andererseits jritt der mittels Druckfedern anpreßbare
Bremsschuh in Tätigkeit, wenn der die drei Rollen antreibende Motor abgeschaltet ist und damit auch der
Bremslüftzylinder und der Anpreßzylinder der oberen Rolle nicht mehr druckbeaufschlagt sind. Unter der
Wirkung der Druckfedern hält der Bremsschuh das ausgefahrene Auslegerstück fest und verhindert seine
Verlagerung nach unten. Die Bremsfreigabe erfolgt bei umgekehrtem Bewegungsspiel sofort nach Beaufschlagung
des die obere Rolle mit Druckflüssigkeit versorgenden hydraulischen Zylinders und gleichzeitigem
Antrieb der drei Rollen, deren Haftkraft bei angelegter oberer Rolle das zuvor vom Bremszylinder
ausgeübte Reibmoment übernimmt.
Die Verwendung eines hydraulischen Motors zum Verfahren eines Auslegerstückes ist an sich aus der
US-PS 29 93 605 bekannt. Hierbei werden mittels eines zusätzlichen Kettentriebes lediglich die unteren Stützrollen
angetrieben.
Der Kranausleger kann aus einer horizontalen Lage beliebig nach oben verschwenkt werden. Mit zunehmender
Neigung des Auslegerarmes aus der Horizontallage, mit der auch ein eihöhtes Motordrehmoment
erforderlich wird, nimmt der Anpreßdruck zwischen den Rollen und des in seiner momentanen Stellung
ausgefahrenen Auslegerstückes ab. Dadurch, daß an der verschwenkbaren Rolle ein hydraulischer Zylinder
angreift und die Rolle bei Beaufschlagung mit Druckmittel gegen das Auslegerstück angedrückt wird,
wird infolge des im hydraulischen System herrschenden Druckes die zur Beibehaltung der eingestellten Lage des
Auslegerstückes in bezug auf den Auslegerarm erforderliche Haftreibung gewährleistet.
Anhand eines Ausführungsbeispiels ist die Erfindung in der Zeichnung dargestellt und im nachfolgenden
erläutert; in der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung eines Ausleger-
krans typischer Bauart mit in horizonaler Lage befindlichem Ausleger;
F i g. 2 eine mit F i g. 1 vergleichbare Darstellung, teilweise im Schnitt, mit hochgeschwenktem Ausleger;
F i g. 3 eine Seitenansicht auf das vordere Ende des Auslegerarms mit dem Antriebsmechanismus und der
Bremsvorrichtung in vergrößertem Maßstab;
F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie 4-4 in F i g. 3.
Wie Fig. 1 zeigt, enthält der Auslegerkran einen an
einem Anbaubock 8 mittels eines Schwenkzapfens 7 to angelenkten Auslegerarm 6, der durch einen mit
Abstand zum Schwenkzapfen 7 angreifenden hydraulischen Zylinder 9 verschwenkt werden kann.
Der Auslegerarm 6 nimmt in seinem Inneren längsverschieblich ein als Verlängerung wirkendes
Auslegerstück 12 auf, das in bezug auf den Auslegerarm 6 teleskopartig ein- und ausgefahren werden kann, um
die wirksame Länge des Auslegers zu vjrändern.
Die Führung der Verlängerung innerhalb des Auslegerarms erfolgt durch innerhalb des Auslegerarms
angeordnete Stabilisierungsrollen 13 und durch weitere Rollen 16, 17 und 18 eines am vorderen Ende des
Auslegerarmes 6 angeordneten Antriebsmechanismus. Hierbei ruht die Verlängerung 12 auf den Rollen 17 und
18, wobei diese Rollen die Verlängerung an ihrer Unterseite unterstützen, wohingegen die im wesentlichen
vertikal über der Rolle 17 angeordnete Rolle 16 gegen die Oberseite der Verlängerung anliegt.
Der Auslegerarm 6 weist ein Kastenprofil auf, in welchem die Verlängerung teleskopartig aufgenommen
ist. Die beiden gegen die Unterseite der Verlängerung anliegenden Rollen 17 und 18 werden von Lagern 20
aufgenommen, die auf gegenüberliegenden Seiten des Auslegerarms befestigt sind. Die Rolle 16 wird von
Lagern 29 aufgenommen, die an außerhalb des Auslegerarmes 6 befindlichen Armen 28 angeordnet
sind. Jeder der Arme 28 ist mit den Seitenflächen des Auslegerarmes 6 über einen gemeinsamen Schwenkzapfen
31 schwenkbar verbunden. Der Schwenkzapfen 31 erstreckt sich parallel zur Achse der Rolle 16. Die
entgegengesetzten Enden der Arme 28 sind durch ein den Auslegerarm 6 durchsetzendes Koppelglied 32
miteinander verbunden.
Am Auslegerarm 6 stützt sich ein einfach wirkender hydraulischer Zylinder 33 ab, dessen Kolbenstange am
Koppelglied 32 für die Armie 28 angreift. Wird dieser Zylinder mit Druckmittel beaufschlagt, so werden die
Arme 28 relativ zum Auslegerarm 6 verschwenkt, so daß auf die Oberseite der Verlängerung 12 über die
Rolle 16 Druck ausgeübt wird, der von den gegen die Unterseite der Verlängerung anliegenden Rollen 17 und
18 abgefangen wird, so daß sämtliche drei Rollen des Antriebsmechanismus druckbeaufschlagt gegen die
Verlängerung 12 anliegen. Der hydraulische Zylinder 33 steht mit dem hydraulischen Kreislauf eines hydraulisehen
Motors 26 derart in Verbindung, daß im Betrieb des Hydromotors 26 auch der hydraulische Zylinder 33
Druckmittel erhält, um den Kontakt der Rollen mit der Verlängerung 12 und damit die erforderliche Pressung
zu gewährleisten. <*>
Jede der Rollen ist an einem Ende verlängert und nimmt dort jeweils ein Zahnrad 21,22 bzw. 23 auf. Diese
Zahnräder stehen über ein umlaufendes Antriebselement in Form einer Kelle 24 mit einem auf der Welle
des Hydromotors 26 angeordneten Zahnrades 25 in kraftschlüssiger Antriebsverbindung. Die Kette 24
umgreift hierbei das die Rolle 16 antreibende Zahnrad 21 mit ihrer Außenseite, wohingegen die Kette die die
Rollen 17 und 18 antreibenden Zahnräder 22 und 23 mit ihrer Innenseite umgreift, wodurch diese beiden Rollen
17 und 18 entgegengesetzt zur Rolle 16 umlaufen. Da die Rolle 16 jedoch auf der gegenüberliegenden Seite der
Verlängerung 12 aufliegt, schieben alle drei Rollen die Verlängerung in der gleichen Richtung vor. Der
hydraulische Motor 26 isi umkehrbar und wird durch ein der Druckmittelpumpe zugeordnetes Steuerventil 30
derart gesteuert, daß die Verlängerung 12 bei betätigtem Hydromotor 26 über die angetriebenen
Rollen 16,17 und 18 ein- und ausgefahren werden kann.
Am vorderen Ende des Auslegerarmes 6 ist weiterhin eine Bremsvorrichtung 35 vorgesehen, die einen
Bremsschuh 36 mit Reibbelag 37 und einen als Bremslüftzylinder wirkenden hydraulischen Zylinder 38
enthält, dessen Kolbenstange 39 über eine Druckplatte 42 mit dem Bremsschuh 36 verbunden ist. Der
hydraulische Zylinder 38 ist fest am Auslegerarm 6 angebracht. Zwischen dem kolbenstangenseitigen Ende
des hydraulischen Zylinders und der Druckplatte 42 sind zwei vorgespannte Druckfedern 40 vorgesehen, welche
mittels der Druckplatte 42 den Reibbelag 37 des Bremsschuhs 36 gegen die Oberseite der Verlängerung
12 anpressen, wodurch diese in der gewünschten Lage festgehalten wird relativ zum Auslegerarm 6. Der
hydraulische Zylinder 38 ist ein einfach wirkender Zylinder, wobei die in Fi g. 3 gezeigte untere Seite der
Kolbenfläche mit dem Druckmittel beaufschlagbar ist. um beim Verfahren der Verlängerung den Kolben zu
heben und hierbei die Kolbenstange einzufahren, wodurch der Kraft der Druckfedern 40 entgegengewirkt
und die Bremswirkung des Reibbelages aufgehoben wird.
Beim Lösen der Bremsvorrichtung 35 ist der hydraulische Zylinder 38 mit dem hydraulischen
Kreislauf des Hydromotors 26 verbunden, so daß beim Betrieb des Hydromotors zum Ein- oder Ausfahren der
Verlängerung der Kolben des hydraulischen Zylinders 38 angehoben und die Bremsvorrichtung 35 gelöst wird.
Befindet sich der Auslegerarm in der hochgeschwenkten
Lage gemäß F i g. 2, so hat die Ve :längerung unter der Wirkung der Schwerkraft auc1! ohne
eingeschalteten Hydromotor die Neigung, sich in den Auslegerarm einzuschieben. Durch die Druckfedern der
Bremsvorrichtung wird dies jedoch verhindert. Um jedoch die Bremsvorrichtung zu lösen, ist eine
Druckbeaufschlagung des Hydromotors erforderlich. Zu diesem Zweck ist ein Einwegventil 45 in der
Rücklaufleitung des zum Hydromotor gehörenden hydraulischen Kreislaufes vorgesehen. Jede beliebige
Umdrehung des Hydromotors erzeugt einen Druck in dieser Rücklaufleitung, der ausreicht, um die Bremsvorrichtung
zu lösen, so daß die Verlängerung durch die Rollen gefaßt werden kann. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglicht somit unter Kontrolle des Hydromotors das Einfahren der Verlängerung zu jeder
Zeit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Teleskopischer Kranausleger mit Reibrad-Ausfahrantrieb, bei dem mehrere, mit Längsabstand im
Auslegerarm gelagerte, das ausfahrbare Auslegerstück an seinen parallelen Flächen oben und unten
führende Rollen gemeinsam mittels eines Motors antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß dem gemeinsamen Antrieb ein zwei untere Rollen (18, 17) und eine obere Rolle (16) antreibendes,
von einem hydraulischen Motor (26) angetriebenes, umlaufendes Antriebsclemeni (24) dient, wobei
die obere Rolle (16) schwenkbar am Auslegerarm (6) gelagert und mittels eines sich daran abstützenden
hydraulischen Zylinders (33) an das Auslegerstück (32) anpreßbar ist, der vom Druck des hydraulischen
Motors (26) mit beaufschlagt ist, und daß ein den unteren Rollen (17, 18) gegenüber angebrachter
Bremsschuh (36, 37) an einem am Auslegerarm (6) sich abstützenden, gegen Druckfedern (40) wirkenden
Bremslüftzylinder (38) angeschlossen ist, der gleichfalls vom Druck des Motors (26) beaufschlagt
ist.
2. Teleskopischer Kranausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Rollen (16,17,
18) übereinstimmenden Durchmesser aufweisen und endseitig jeweils ein Riemen- oder Zahnrad (21, 22,
23) von untereinander übereinstimmendem Durchmesser zur Aufnahme des umlaufenden Antriebselementes
(24) aufweisen.
3. Teleskopischer Kranausleger nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
imlaufende Antriebselement (24) als Riemen oder Xette ausgebildet ist und von einer auf der
Antriebswelle des hydraulischen Motors (26) sitzenden Riemenscheibe bzw. von einem dort sitzenden
Zahnrad (25) antreibbar ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AUPB074872 | 1972-10-09 | ||
AU748 | 1972-10-09 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2350398A1 DE2350398A1 (de) | 1974-04-18 |
DE2350398B2 DE2350398B2 (de) | 1977-01-27 |
DE2350398C3 true DE2350398C3 (de) | 1977-09-08 |
Family
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