DE2349675A1 - Kaumasse zur behandlung entzuendlicher erkrankungen im mund-rachenbereich - Google Patents
Kaumasse zur behandlung entzuendlicher erkrankungen im mund-rachenbereichInfo
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Description
Dr. med. Rudolf D r u m m 675 ' Kaiserslautern;
Spittelstraße 5
Kaumasse zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen im
Mund - Rachenbereich
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kaumasse zur Behandlung,
insbesondere zur vorbeugenden Behandlung entzündlicher Erkrankungen der Schleimhäute im Mund-Rachenbereich, sowie
der Gaumenmandeln·
Zur medikamentösen Behandlung von Erkrankungen der Schleimhäute im Mund-Rachenbereich wird auf die erkrankten Stellen
bekanntlich lokal eingewirkt, ohne daß bei den zu behandelndön
Stellen - wie dies beim Kauen der Pail ist. - Bewegungsvorgänge hervorgerufen werden. Diese lokale Behandlung kann
— 2 —
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entweder Einpinseln der erkrankten Stellen, Lutschen von
Pastillen u. dgl. oder Gurgeln sein· Nachteilig ist hierbei
die zwangsläufige iiuhestellung der Kaumuskulatur durch den
Patienten, um auftretenden Schmersen bei« Kauen vorzubeugen·
Dadurch ist natürlich der Heilerfolg ganz wesentlich beeinträchtigt, da der dafür erforderlich·, durch Kaubewegongen
üblicherweise ausgelöste natürliche Schleimfluß kaum gegeben ist· So verursacht beispielsweise das lediglich« Lutschen
von Pastillen bzw. Linguetten kaum mechanische Bewegungen
der Kauorgane· Auch verbraucht sich die zu lutschende Pastille verhältnismäßig rasch. Darüberhinaus sind sie
auch schlüpf ring und somit ohne haftende Wirkung auf der
Sohleinhaut, um in irgend einer Weise mechanisch auf diese einwirken zu können«
Bei keiner der vorstehend beschriebenen üblichen Behandlungsmethoden
werden somit erzwungenermaßen Kaubewegungen mit therapeutischem Effekt hervorgerufen. In dem Jail, in dem das
bis SU einem geringen Grad möglich wäre, beim Lutschen von
Pastillen, ist die Verweildauer de« pastillenartigen Medikament ent rager β, der sich beim Lutschen im Kund verhältnismäßig
rasen verbraucht, nur sehr kurzzeitig.
Anetelle von sich rasch verbrauchenden Pillen als Medikamententrägtr
wird insbesondere tür Zahnpflege Kaugummi als Trä-
-J-
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ger eines entsprechenden Zahnreinigung- und Poliermittel«
u. dgl· genommen» Auch langwirkende Tabletten, Dragee© wurden
bereits vorgeschlagen, die im Hund oder in der Mundhöhle
sublingual gehalten werden sollen und die einen Wirkstoff enthalten,
der durch Kontakt mit Mundflüssigkeit über mehrere Stunden hinweg freigegeben wird. Im ersten fall kommt es im
wesentlichen nur darauf an, daß durch den Kaugummi über eine längere Zeit die Zähne abgerieben werden, wobei Speichelfluß
oftmals nur störend ist, während im zuletzt erwähnten fall die langwirkende Tablette nur gelutscht wird und ein bewußtes
Bewegen der Kaumuskeln dadurch nicht gegeben ist«
Der Behandlung vorwiegend akuter und subakuter Erkrankungen der Schleimhäute im Mund-Rachenbereich sowie der Gaumenmandeln
mittels einer zu kauenden !bisse, durch die über di·
dabei beim Kau- und Schluckakt entstehenden Bewegungen heilungsfördernde
Wirkungsmechanismen ausgelöst werden, wurde
in Gemeinsamkeit mit der derseitig üblichen lokalen Behandlungsmethode
oben erwähnter Erkrankungen therapeutisch bisher noch keine Beachtung geschenkt, ja es wurde von einer
diesbezüglich bewußt provozierten Kau- und Sohlucktätigkeit bislang überhaupt noch kein Gebrauch gemacht·
An gleichartigen Behandlungsmethoden anderer Erkrankungen sind Kauverordnun^en bei der Parotitis zur Speichelentleerung
bekannt oder chemische Reize durch lutschen von Zitronen bei Röntgenkontrastfüllun en der Speicheldrtisengänge zur
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Xweek der Erfindung let «a ana» bei der Heilbehandlung für
Erkrankungen der Schleimhaut· in Mund-Rachenbereich u. dgl.
durch ein entsprechendes Mittel die Einwirkung eines Medikamente·
bei lokaler Behandlung β ο wohl in mechanischer al· auch in chemisoh-phannakologischer Hineicht optimal eu for*
dem, wobei das Mittel für alch selbst das Medikament enthält,
so daJ desien Wirkungsgrad gleichzeitig um ein vielfache
β vergrößert wird« Sie mechanische Einwirkung kann hierbei
ein Pressen, Reiben oder Drücken auf die erkrankten Steiles sein, was sich al« sekretionsfordernd auf die SohleJjrsellen
der Sohleimhaut als auch durchblutungafördernd auswirkt* wobei gegebenenfalls auch Entleerungseffekte auf
eitertragende Stellen auftreten« In chemisch-pharmakοlogischer
Hinsicht soll hierbei auf die Erfolgsorgane der Schleimdrüsen usw., beispielsweise mittel· eines Säurelitterstoffes
- BIl in den sauren Apfel Mit entsprechender Reaktienl · oder Ähnlich wirkender Substanzen über die Chemo-Receptoren
in der Schleimhaut oder aber auch über den BlutveC
wirkende Terbindungen eingewirkt werden.
für eine neue Behandlungsmethode im wesentlichen entzündlicher Erkrankungen der Sohleimhaut im Hund-Rachenbereich, sowie
insbesondere der Gaumenmandeln durch chemisch pharraakologische und mechanische Auslösung therapeutischer physiologischer
Abläufe vorwiegend an der beteiligten Muskulatur
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mit entsprechender Reaktion, z.B. über die Schleimdrüsen
auf die Schleimhaut und dadurch verbesserter medikamentöser Applikationsmöglichkeit* liegt der Erfindung nun die Aufgabt
zugrunde, ein Mittel zu schaffen, durch dae die vorstehenden
Voraussetzungen erfüllt werden können.
Nach der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, deJ das
Mittel eine unlösbare Kaumasse ist, der einerseits Säure« Bitterstoffe und andererseits wenigstens ein Medikament, ft.B·
Farbstoff, wie Sol· CasteUani oder Sol· öentiana Violett usw.
beigemengt sind· Vorzugsweise sind als Medikamente auoh Kaliumpermanganat und/oder formaldehyde beigegeben. Zur Absorbierung
des Bittergeschmackes als auch sur Qeechmacksverbesserung
ganz allgemein können der unlösbaren Kaumas·· nooh
absorbierende Mittel, wie Zucker beigefügt sein·
Die neuen therapeutsehen Möglichkeiten werden so über einen
mundgerechten Träger ausgelöst, der erfindungsgemäe ein· unlösliche
Kaumasse ist, die alle wesentlichen Voraussetzungen schafft, d.h. sowohl als Träger für die Substanzen, dient,
als auch geeignet ist, die mechanischen Effekte hervorzurufen,
und awar durch bewußt provozierte, je nach Stadium der
Erkrankung (Vorbeugung, Beginn, Höhepunkt etc«) weniger oder mehr zu intensivierende bzw. überhaupt in Gang zu bringend·
physiologische Tätigkeit der gesamten für den Mund-Rachenbereich tätigen Muskulatur. Insbesondere soll hierbei auf di·
Muskelgruppen, die für die funktion der Schleimhaut sowie
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für den Bewegungsablauf beim Kau-Schluckakt verantwortlich
sind, hingewiesen werden·
Die Einwirkung der Kaumasse auf die erkrankten Stellen 1st hierbei sowohl direkt als auch indirekt gegeben· Heben den
Torstenen! bereits erwähnten direkten Einwirkungen, wie Pressen, Reiben und Drücken soll noch das Erfassen einer größeren
flächennäftigen Wirkungsbreite durch Hin- und Herschieben
der Kaumasae als auch der engere Kontakt mit den Schleimhäuten,
hervorgerufen durc\i den Elebeeffekt, erwähnt werden«
Indirekt wirkt die Kaumasse Über die Bewegungsabläufe der beim Kau· und Schluekakt tätigen Muskulatur, und «war durch
Xngangbringen oder -halten aller physiologischen Bewegungsabläufe
la Mund-Rachenbereich durch mehr oder weniger «wangeläufigen Kau- und Schluekakt, ferner durch Druckwirkung,
Intleerungseffekte auf die Gaumenmandeln sowie ständig bewegliche Schleiahautteile und schließlich den Entleerungs-Sekretioneeffekt
auf die großen Speicheldrüsen·
Durch die unlösliche Kaumass· in ihrer erfindungsgemäßen Zusamaenaetsung
ist die eingangs gestellte Aufgabe voll gelöst und es werden die für einen Hellerfolg bei Erkrankungen im
Mond- und Rachenbereich usw. optimalen Wirkungen voll und gana erzielt· Insbesondere wird, um die wesentlichsten Merkaale
awsufuhren, der Speichelfluß, der zur Behebung der
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trockenen Schleimhaut und damit sur Sohmersbelcämpfung sehr
wichtig 1st, gefördert, ale auch di· Durchblutung·· und Rt*
■orption&fähigkeit der Schleimhaut mit entsprechend besserer
Heilungstendens erhöht· Aber auch die Aufnahme dee Medika·
ment·· ist gans wesentlich gefördert und damit der Wirkungsgrad
auch entsprechend gestiegen«
Durch die Verwendung einer unlöslichen Xaumasse als Medikament
ent rager ist gegenüber früheren Behandlungsmethoden
•ine weitaus größer· Verweildauer im Bereich der erkrankten Stellen und damit ein· protrahiert· Wirkung des Medikament··
gegeben«
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Claims (5)
- Ansprüche1♦ Unlösliche Kaumasse zur vorbeugenden Behandlung entzündlicher Erkrankungen im Mund-Rachenbereich sowie der Gaumenmandeln, dadurch gekennzeichnet, daß der Kaumasse einerseits Säure-Bitterstoffe und andererseits wenigstens ein Medikament, z.B. Farbstoffe, wie Sol. Castellani oder Sol. G-entiana Tiolett usw., beigegeben sind.
- 2. Unlösliche Kaumasse nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß als Medikament Kaliumparmanganat beigegeben ist,
- 3.. Unlösliche Kaumasse nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß als Medikament Formaldehyde beigefügt sind.
- 4. Unlösliche Kaumasse nach den Ansprüchen 1)bis 3)» dadurch gekennzeichnet, daß mehrere der in den Ansprüchen 1 bis 3 genannten Medikamente zusammen in der unlöslichen Kaumasse enthalten sind.
- 5. Unlösliche Kaumasse nach den Ansprüchen. 1) bis 4), dadurch gekennzeichnet, daß ihr geschmacksabsorbierende bzw. geschmacksverbessernde Mittel, z.B. Zucker, beigefügt sind.509815/1084
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732349675 DE2349675C3 (de) | 1973-10-03 | Medikament auf Basis einer kaubaren Trägermasse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732349675 DE2349675C3 (de) | 1973-10-03 | Medikament auf Basis einer kaubaren Trägermasse |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2349675A1 true DE2349675A1 (de) | 1975-04-10 |
DE2349675B2 DE2349675B2 (de) | 1977-06-02 |
DE2349675C3 DE2349675C3 (de) | 1978-01-12 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0299923A2 (de) * | 1987-07-13 | 1989-01-18 | Warner-Lambert Company | Anästhesiemittel enthaltende Kaugummi-Zusammensetzungen |
EP0299924A2 (de) * | 1987-07-13 | 1989-01-18 | Warner-Lambert Company | Kaugummi mit reduzierter Basis enthaltende Zusammensetzungen mit anästhesischen Eigenschaften |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0299923A2 (de) * | 1987-07-13 | 1989-01-18 | Warner-Lambert Company | Anästhesiemittel enthaltende Kaugummi-Zusammensetzungen |
EP0299924A2 (de) * | 1987-07-13 | 1989-01-18 | Warner-Lambert Company | Kaugummi mit reduzierter Basis enthaltende Zusammensetzungen mit anästhesischen Eigenschaften |
EP0299924A3 (de) * | 1987-07-13 | 1989-10-25 | Warner-Lambert Company | Kaugummi mit reduzierter Basis enthaltende Zusammensetzungen mit anästhesischen Eigenschaften |
EP0299923A3 (en) * | 1987-07-13 | 1989-10-25 | Warner-Lambert Company | Anesthetic-containing chewing gum compositions |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2349675B2 (de) | 1977-06-02 |
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Legal Events
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