DE19615820A1 - Zahnpflegemittel und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Zahnpflegemittel und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zahnpflegemittel und ein Verfahren zu seiner
Herstellung.
Unter Zahnpflegemitteln wird die den Mundpflegemitteln zugehörige
Gruppe von Pasten, Geelen, Pulvern, Mundwässern, Haftcremes,
Kaugummis etc. verstanden, die bei der Pflege der natürlichen oder
künstlichen Zähne im Rahmen der Mundhygiene sowohl therapeutische, als
auch kosmetische Funktionen erfüllen. Die Aufgabe der Zahnpflegemittel
besteht im wesentlichen in der mechanischen und chemischen Reinigung
der Zähne und Zahnzwischenräume, dem Polieren und Aufhellen der
Zähne, der Prophylaxe und Heilung von Zahn- und
Zahnfleischerkrankungen sowie Karies und Parodontose sowie der
Beseitigung oder Überdeckung von Mundgeruch. Als Zahnpflegemittel
werden heute meist Zahncremes oder Zahnpasten verwendet, deren
Trockenmasse hauptsächlich folgende Bestandteile enthält:
- - Putzkörper, d. h. Schleif- und Poliermittel dienen der schonenden Entfernung von Zahnbelag unter möglichst geringem Dentin-Abrieb.
- - Feuchthaltemittel wie Glycerin oder Sorbit, verhindern das Austrocknen der Pasten und
- - Binde- und Verdickungsmittel wie Carboxymethylcellulose oder Aginate, bedingen die Viskosität und cremige Konsistenz der Paste.
- - Hochdisperse Kieselsäure, dient der Viskositätssteuerung und aufgrund ihrer großen Oberfläche als Träger für diverse Wirksubstanzen.
Außerdem werden den Zahncremes Schäumer, Konservierungsmittel und
Süßungsmittel wie Saccharin oder Calciumcyclamat oder ähnliches zur
Geschmacksverbesserung zugesetzt.
Auch Aromatisierungsmittel, wie Pfefferminzöl oder Fruchtaromen bei
Kinderzahnpasten dienen der Geschmacksverbesserung, während spezielle
Wirkstoffe wie Natriumfluorophosphat und quartäre Ammoniumfluoride
der Kariesprophylaxe dienen.
Alle diese in Zahnpflegemitteln enthaltenen Stoffe, dienen direkt oder
indirekt der Mund- und Zahnhygiene und sind auf diese Anwendung
abgestimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zahnpflegemittel und ein
Verfahren zu seiner Herstellung bereitzustellen, das über diesen
Anwendungsbereich hinaus weitere Funktionen erfüllt.
Diese Aufgabe wird mit einem Zahnpflegemittel gelöst, das Zusätze
enthält, die von den Mundschleimhäuten resorbierbar sind.
Vorzugsweise sind diese Zusätze Nahrungsergänzungsprodukte, Hormone,
Homöopathie- oder Arzneimittel.
Unter Nahrungsergänzungsprodukten werden vor allem Mineralstoffe,
Vitamine und Spurenelemente verstanden sowie Nahrungsmitteln
erlaubterweise zugegebene Substanzen, die spezielle physiologische
Wirkungen im Körper bedingen. Der Übergang zu Arzneimitteln ist daher
fließend und je nach Land durch unterschiedliche gesetzliche Vorschriften
festgelegt.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Zahnpflegemittel mit
einer sehr hohen Verläßlichkeit und zeitlichen Genauigkeit meist mehrmals
täglich verwendet werden und die Mundschleimhaut sehr gut zur
Stoffaufnahme geeignet ist, und somit einen Übergang von Stoffen aus der
Mundhöhle in den Blutkreislauf erlaubt.
Neben der Verwendung von Mundwasser, Mund- und Zahnspülungen sei
hier als Beispiel die Verwendung von Zahnpasten aufgeführt.
Insbesondere die Verwendung von automatischen, teilweise sogar auf
bestimmte Zeiten eingestellten Zahnbürsten führt zu einer in bestimmten
Abständen regelmäßig wiederkehrenden bestimmten Dauer und Intensität
des Zahnputzvorgangs, bei dem üblicherweise auch immer die gleiche
Menge an Zahnpflegemittel verwendet wird. Dadurch ist der
Zahnputzvorgang bestens geeignet, um dem Körper in regelmäßigen
Abständen relativ genau dosiert spezielle Stoffe zu zuführen, die durch die
Mundschleimhaut aufgenommen werden. Die Aufnahme durch die
Mundschleimhaut richtet sich nach dem, dem Zahnpflegemittel
zugegebenen Stoff, der aktiv oder passiv durch die Zellmembranen der
Mundschleimhaut geschleust wird. Diese Transportvorgänge, die über
Diffusion, Trägersubstanzen oder als Co-Transport ablaufen sind zum
größten Teil gut erforscht und es sind Verfahren bekannt, mit denen über
einfache Versuche der Übergang durch die Mundschleimhaut in den
Blutkreislauf empirisch getestet werden kann.
Während bei Arzneimitteln in den meisten Fällen eine genaue Dosierung
notwendig ist, um eine Überdosierung zu vermeiden, ist bei
Nahrungsergänzungsprodukten eine Überdosierung unproblematisch und
daher sind an die genaue Kenntnis der Diffusionsvorgänge bei der
Verwendung von Nahrungsergänzungsprodukten keine hohen
Anforderungen zu stellen.
Das erfindungsgemäße Zahnpflegemittel eignet sich somit vor allem zur
Zuführung von Stoffen zum menschlichen Organismus, die über längere
Zeit in kleineren Mengen dem Organismus zuzugeben sind und durch die
Mundschleimhaut aufgenommen werden.
Die Erfindung bezieht sich vor allem auf Zusätze zu Zahnpflegemitteln,
die für eine Wirkung im Körper vor allem außerhalb des Mund- und
Rachenbereichs bestimmt sind. Dadurch bekommt das Zahnpflegemittel
über seinen eigentlichen Anwendungsbereich hinaus einen zusätzlichen
Nutzen. Zwischen dem ursprünglichen Zweck des Zahnpflegemittels und
dem Zusatznutzen entsteht eine Wechselwirkung, durch die einerseits die
Verwendung des Zahnpflegemittels wegen des Zusatznutzens forciert wird,
oder andererseits der Zusatznutzen sozusagen automatisch durch die
Verwendung des Zahnpflegemittels eintritt.
Von Vorteil ist es, wenn der Zusatz auf eine spezielle Anwendergruppe
abgestimmt ist.
So sind Zahnpflegemittel für beispielsweise Sportler, Schwangere oder
herzinfarktgefährdete Personengruppen herstellbar. Bspw. eine Zahnpasta
für Sportler sorgt für einen Ausgleich der beim Schwitzen abgegebenen
Mineralstoffe. Die Zahnpasta für Schwangere ist speziell auf den Eisen- oder
Calciumbedarf während der Schwangerschaft abgestimmt und die
Zahnpasta für den herzinfarktgefährdeten Manager weist Zusatzstoffe auf,
die einer Herzinfarkterkrankung vorbeugen.
Die Zugabe der Substanzen kann auch über Mundwässer oder
Prothesenhaftcremes erfolgen, sowie in allen der Mund- und Zahnhygiene
dienenden Mitteln.
Eine andere Möglichkeit der Auswahl des Zusatzes oder der Zusatzstoffe
sieht vor, daß der Zusatz auf eine begrenzte Anwendungszeit abgestimmt
ist. Hierbei ist beispielsweise eine spezielle Zahnpasta für den Morgen mit
einer belebenden Substanz wie beispielsweise Koffein und eine Zahnpasta
für den Abend mit einem speziellen Schlafmittel herstellbar.
Außerdem können im Jahreszeitenrhythmus verschiedene Zahnpasten
Verwendung finden. Hierbei eignet sich beispielweise eine
Winterzahncreme mit Vitamin-C-Zusatz zur Erkältungsvorbeugung und der
Sommerzahncreme sind spezielle Vitamine zuzufügen, die das
Sonnenbrandrisiko senken.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Zahnpflegemittels
sieht vor, daß einem Zahnpflegemittel während dessen Herstellung ein von
Mundschleimhäuten resorbierbarer Zusatz, insbesondere ein
Nahrungsergänzungsprodukt oder Arzneimittel zugegeben wird. Die
Zusammensetzung herkömmlicher Zahnpflegemittel kann durch
unterschiedliche Zugaben auf unterschiedlichste Art und Weise variiert
werden, um speziellen Abnehmerkreisen Zahnpflegemittel zu Verfügung
zu stellen, die nicht nur dem Wohl der Zähne dienen, sondern dem
Anwender einen weiteren Zusatznutzen erschließen.
Die Erfindung ist nicht auf Zahnpflegemittel beschränkt, sondern betrifft
auch neben medizinischen Kaugummis jede andere Art an Kaugummis.
Die erfinderischen Kaugummis enthalten Nahrungsergänzungsprodukte
oder Arzneimittel als Zusatz, die dem Kaugummi eine besondere
physiologische Wirkung vermitteln. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung werden daher unter Zahnpflegemitteln auch Kaugummis
verstanden, auch wenn eine Wirkung der Kaugummis auf die Zähne
umstritten ist, oder möglicherweise sogar gar keine Wirkung auf die Zähne
feststellbar ist.
Kaugummis bieten über übliche Zahnpflegemittel hinaus, in Bezug auf die
Erfindung, den Vorteil, daß beim Kauen entstehender Speichel verschluckt
wird. Somit werden aus dem Kaugummi freigesetzte Stoffe durch die
Mundschleimhaut aufgenommen und/oder mit dem Speichel vermengt und
im Magen/Darmtrakt absorbiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch für die Herstellung von
Kaugummis zu verwenden, da auch Kaugummis während ihrer Herstellung
ein Nahrungsergänzungsprodukt oder Arzneimittel zugegeben werden
kann.
Somit tritt sowohl bei üblichen Zahnpflegemitteln als auch bei Kaugummis
zu dem bekannten primären Nutzen ein sekundärer Nutzen, der durch die
Art des zugegebenen Stoffes variiert werden kann.
In Anbetracht der unterschiedlichsten Ausführungsmöglichkeiten und der
einfachen Herstellung des erfindungsgemäßen Zahnpflegemittels bzw. des
erfindungsgemäßen Kaugummis, kann auf ein Ausführungsbeispiel
verzichtet werden.
Claims (7)
1. Zahnpflegemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es Zusätze enthält,
die von Mundschleimhäuten resorbierbar sind.
2. Zahnpflegemittel, dadurch gekennzeichnet, daß es Nahrungs
ergänzungsprodukte, Hormone, Homöopathie- oder Arzneimittel als
Zusatz enthält.
3. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zusatz für eine Wirkung im Körper vor allem außerhalb des Mund- und
Rachenbereichs bestimmt ist.
4. Zahnpflegemittel nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zusatz auf eine spezielle Anwendergruppe
abgestimmt ist.
5. Zahnpflegemittel nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zusatz auf eine begrenzte Anwendungszeit
abgestimmt ist.
6. Zahnpflegemittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es ein Kaugummi ist.
7. Verfahren zur Herstellung eines Zahnpflegemittels, dadurch
gekennzeichnet, daß einem Zahnpflegemittel während dessen
Herstellung ein von Mundschleimhäuten resorbierbarer Zusatz
zugegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19615820A DE19615820A1 (de) | 1996-04-06 | 1996-04-20 | Zahnpflegemittel und Verfahren zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19613932 | 1996-04-06 | ||
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19615820A1 true DE19615820A1 (de) | 1997-10-09 |
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ID=7790743
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19615820A Withdrawn DE19615820A1 (de) | 1996-04-06 | 1996-04-20 | Zahnpflegemittel und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
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