DE2347955A1

DE2347955A1 - Schlagfeste verglasungstafeln

Info

Publication number: DE2347955A1
Application number: DE19732347955
Authority: DE
Inventors: Pol Baudin; Marcel De Boel; Robert Van Laethem
Original assignee: Glaverbel Belgium SA
Current assignee: AGC Glass Europe SA
Priority date: 1972-09-29
Filing date: 1973-09-24
Publication date: 1974-04-11
Also published as: AT346517B; DK142697C; FR2201265A1; JPS4972315A; GB1426010A; AU6070573A; NL180002C; ZA737463B; NO132904B; IL43264A; JPS5729424B2; NL7313211A; CA1010350A; NO132904C; SE389497B; ATA814173A; FR2201265B1; IL43264A0; DK142697B; CH593873A5

Description

DR. MÜLLER-BORE DIPL.-PHYS. DR. MANITZ d:pl.-CHEM. DR. DEUFEL DIPL-ING. FINSTERWALD DIPL-ING. GRÄMKOW PATENTANWÄLTE

München, den 24. SEP. 1973 Lo/th - G 2347

GLAVERBEL-MECANIVER

166, Chaussee de la Hulpe, Vatermael-Boitsfort

Belgien

Schlagfeste Verglasungstafeln

Priorität: Luxemburg v. 29. 9. 1972 Nr. 66.196

Die Erfindung betrifft eine schlagfeste Verglasungstafel mit einer Gruppe von wenigstens drei Scheiben aus glasartigem Material, welche mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial miteinander verbunden sind.

Unter dem Ausdruck "glasartiges Material" sind sowohl Gläser als auch vitrokristallines Material zu verstehen, d. h. Gläser, welche einer Behandlung unterworfen wurden, die in ihnen die Ausbildung wenigstens einer kristallinen Phase bewirkte.

Solche Verglasungstafeln können dem Aufschlag von Steinen, Kugeln und anderen gleichartigen Projektilen widerstehen. Aus diesem Grunde werden solche Verglasungstafein" häufig als schußfeste Abschirmungen in .Banken und Postbüros oder zur Herstellung von Fenstern, insbesondere als Windschutzscheibe

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Dr. Müller-Bor* Or. Manitz · Dr. Deufel ■ Dipl.-Ing. Finsterwald Dipl.-Ing. Grämkow Braunschweig, Am BOrgerpark β ' β München 22, Robert-Koch-StraBe 1 7 Stuttgart-Bad Cannstatt, MarktstraBe Telefon (0531) 73887 Telefon (OBII) 293645. Telex 5-22050 mbpat Telefon (0711) 567261 Bank: Zentralkat·· Bayer. Volksbanken, München, Kto.-Nr.9622 Postscheck: München 95495

für Flugzeuge oder Hochgeschwindigkeitslokomotiven verwendet. Solche Verglasungstafein können ebenfalls dem durch mutwillige Beschädigungen verursachten Bruch widerstehen, und sie können zur Herstellung von Vitrinen für die Ausstellung von Kunstgegenständen in Museen und sogar zur Bildung von durchsichtigen Barrieren in Gefängnissen verwendet werden.

Bislang waren solche Verglasungstafeln zwangsläufig sehr stark bzw. dick, damit sie eine ausreichende Schlagfestigkeit besaßen.

Man erhielt daher sehr schwere und damit auch sehr kostspielige Verglasungstafeln. Schwere Verglasungstafeln sind auch deshalb

dxe
von Nachteil, weil sie/Verwendung von schweren Tragaufbauten oder Rahmen erfordern, und insbesondere ist die Verwendung von Verglasungstafeln mit übermäßigem Gewicht in der Luftfahrt absolut nachteilig.

Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung einer schlagfesten Verglasungstaf el, deren Stärke bzw. Dicke bezogen auf die bislang bekannten Tafeln gering und deren Leistungsfähigkeit relativ hoch ist.

Die erfindungsgemäße, schlagfeste Verglasungstafel mit einer Gruppe von wenigstens drei Scheiben aus glasartigem Material, welche mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial miteinander verbunden sind, zeichnet sich dadurch aus, daß die Gruppe der Scheiben aus glasartigem Material aus einem Satz von aufeinanderfolgenden Scheiben aus glasartigem Material mit wenigstens drei verschiedenen Stärken besteht oder einen solchen Satz einschließt, wobei die Scheiben in der Reihenfolge ihrer Stärke angeordnet sind, und wenigstens die erste Scheibe dieser Reihe, d. h. die Scheibe mit der größten Stärke, eine Härtungsbehandlung erfahren hat.

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Der Ausdruck "eine Beihe von aufeinanderfolgenden Sehei-Tden mit wenigstens drei verschiedenen Stärken, wobei die Beneiben in der Reihenfolge ihrer Stärken angeordnet sind" schließt nicht aus, daß diese Reihe von Scheiben zwei Scheiben der gleichen Stärke bzw. Dicke umfassen kann, solange diese Schei- ben aus glasartigem Material mit gleicher Stärke benachbart sind und solange diese Beihe ebenfalls Scheiben aus glasartigem Material umfaßt, welche wenigstens zwei andere Stärken besitzen. So kann z. B. eine erfindungsgemäße Verglasungstafel eine Beihe • von vier Glasscheiben umfassen, welche in der Beihe ihrer Stärken angeordnet sind, wobei diese Stärken 9 nun» 5 mm, 5 wn. bzw. 2 mm betragen. Die Stärken bzw. Dicken der Scheiben aus glasartigem Material, wie sie in der Beschreibung verwendet werden, sind die Nominalstärken bzw. -dicken mit ihren Fabrikationstoleranzen. Die hier erwähnten Unterschiede in den Stärken sind wesentlich größer als jeder Stärkenunterschied, welcher im Rahmen der normalen Toleranzen bei der Herstellung von Scheiben aus glasartigem Material einer vorgegebene Stärke bzw. Dicke auftreten könnte.

Unter dem Ausdruck "zwischenliegende Schicht aus Kunststoffmaterial¹¹ ist die Gesamtheit des Kunststoffmaterials/ der Kunststoffmaterialien zu verstehen, welche zwischen zwei aufeinanderfolgenden Scheiben aus glasartigem Material angeordnet sind. Eine zwischenliegende Schicht aus Kunst st off material kann daher durch eine Folie oder mehrere Folien aus Kunst stoff material gebildet werden.

Die Scheiben aus glasartigem Material, welche die Yerglasungstafel bilden, können eben oder gewölbt bzw. gebogen sein, und eine oder mehrere der verwendeten Scheiben können gefärbt sein, z. B. wenn eine getönte Windschutz scheibe hergestellt werden soll.

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Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße Verglasungstafel eine wesentlich geringere Stärke "bzw. Dicke gegenüber einer Verglasungstafel vom bislang "bekannten Typ besitzen kann, wobei sie dennoch dieselbe Schlagfestigkeit aufweist. Insbesondere wenn eine Kugel auf die erste Scheibe eines solchen Satzes abgefeuert wird,erfährt diese Kugel eine starke Verformung und ihre Flugbahn wird verändert_? wodurch die Durchdringungskraft reduziert werden kann. Im Gegensatz dazu sind die Verformung der Kugel und die Abänderung ihrer Flugbahn im Fall einer Verglasungstafel vom bislang bekannten Typ, d. h. einer Verglasungstafel, welche keine gehärtete Scheibe umfaßt und eine Anzahl von Scheiben mit immer der gleichen Stärke aufweist und deren Gesamtstärke derjenigen der erfindungsgemäßen Verglasungstafel gleich ist, viel weniger ausgeprägt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzen wenigstens zwei der zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial, welche zur Befestigung der Scheibe dieses Satzes dienen, unterschiedliche Stärken bzw. Dicken und sie sind derart angeordnet, daß die dünnste, zwischenliegende Schicht sich am nächsten bei der ersten Scheibe dieses Satzes angeordnet befindet, bezogen auf die andere zwischenliegende Schicht oder die anderen zwischenliegenden Schichten.

Bei einer solchen Anordnung der Materialschichten wird jede hiervon in optimaler Weise ausgenutzt. Obwohl es bekannt ist, daß eine Schicht aus Kunststoffmaterial keine hohe Schlagfestigkeit gegenüber einem Projektil aufweist wie beispielsweise gegenüber einer Kugel, und daß solch eine Festigkeit nicht durch eine einzige Glasscheibe ohne übermäßige Erhöhung ihrer Stärke gegeben ist, wurde gefunden, daß der erfindungsgemäße Aufbau eine maximale Energieabsorption auf den ersten Teilen der Flugbahn des Projektils durch die Verglasungstafel sicherstellt, während die Eestenergie am besten durch eine

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plastische und elastische Deformation bzw. Verformung des· Kunststoffmaterials absorbiert wird.

Auf diese Weise ist es möglich, schlagfeste Verglasungstafeln mit großer Wirksamkeit herzustellen, d. h. die ein bestimmtes Ausmaß an Durchdringungsfähigkeit bei einer geringeren Stärke sowie ein geringeres Gewicht als die bislang bekannten Verglasungstafeln aufweisen.

Tatsächlich sind die Vorteile, welche man bei dieser Ausführungsform erreichen kann, so groß, daß es in bestimmten Fällen nicht erforderlich ist·, eine Scheibe der Verglasungstafel zu härten. Darüber hinaus ist es bei derselben Gesamtdicke nicht unbedingt erforderlich, daß die Verglasungstafel einen Satz von Scheiben umfaßt, welche drei verschiedene Stärken bzw. Dicken aufweisen, da zwei Scheiben mit unterschiedlicher Stärke zur Herstellung einer Verglasungstafel mit einem ähnlichen Ausmaß an Durchdringungsfähigkeit ausreichen.

Als Folge hiervon umfaßt bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung die schlagfeste Verglasungstafel eine Gruppe von wenigstens drei Scheiben aus glasartigem Material, welche untereinander mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial befestigt sind, wobei sich diese Verglasungs-

Eexhe tafel dadurch auszeichnet, daß die/der Scheiben aus glasartigem Material aus einem Satz von aufeinanderfolgenden Scheiben aus glasartigem Material mit wenigstens zwei verschiedenen Stärken besteht oder einen solchen Satz einschließt, wobei die Scheiben in der Reihenfolge ihrer Stärken angeordnet sind, und wenigstens zwei der zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial, welche zur Befestigung der Scheiben dieser Reihe untereinander dienen, verschiedene Stärken besitzen und derart angeordnet sind, daß die dünnste, zwischenliegende Schicht am nächsten bei der

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ersten Scheibe dieser Reihe, bezogen auf die andere zwischenliegende Schicht oder die anderen zwischenliegenden Schichten, angeordnet ist, wobei die erste Scheibe die Scheibe mit der größten Stärke ist.

Bei dieser zweiten Ausführungsform der Erfindung kann man auf die Verwendung von Scheiben aus glasartigem Material, welche eine dritte, unterschiedliche Stärke aufweisen, verzichten. Dies vereinfacht die Herstellung der Verglasungstafeln.

Vorteilhafterweise zeichnet sich eine nach der zweiten Ausführungsform der Erfindunghergestellte Verglasungstafel dadurch aus, daß wenigstens die erste Scheibe dieses Satzes eine Härtungsbehandlung erfahren hat. Eine solche Behandlung erhöht die Schlagfestigkeit der Verglasungstafel noch weiter.

Außer der Tatsache, daß eine gehärtete Scheibe schwieriger zerbricht als eine vergleichbare jedoch keiner Härtungsbehandlung unterworfene Scheibe (wobei durch die Härtungsbehandlung Oberflächendruckspannungen erzeugt werden) sei darauf hingewiesen, daß eine gehärtete Scheibe beim Zerbrechen in eine große Anzahl kleiner Bruchstücke zerspringt. Darüber hinaus absorbiert der Bruch einer gehärteten Scheibe große Energiemengen.

Als Folge eines solchen Bruches wird die Verglasungstafel opak d. h. undurchsichtig. Dies ist von Vorteil, wenn die Verglasungstafel (entweder eine Verglasungstafel nach der ersten Ausführungsform oder der zweiten Ausführungsform der Erfindung) als kugelsichere Verglasung verwendet wird. Bei der Eröffnung des Feuers in Richtung auf eine solche Verglasungstafel durch einen Angreifer wird die Verglasungstafel, wenn die dicke Scheibe aus gehärtetem Glas zerbricht, opak, und jede durch eine solche Verglasungstafel geschützte Person kann Hilfe herbeirufen oder flüchten,

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ohne durch den Angreifer gesehen zu werden.

Vorzugsweise umfaßt wenigstens eine solche zwischenliegende Schicht aus.Kunststoffmaterial wenigstens einen Film bzw. eine Folie aus Kunststoffmaterial, welche sich selbst tragen kann. Dies ermöglicht den Aufbau einer relativ billigen und sehr leistungsfähigen, geschichteten Verglasungstafel.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt der Satz von Scheiben wenigstens vier Scheiben aus glasartigem Material, und die zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial, welche sie zusammenhalten, besitzen wenigstens drei verschiedene Stärken und sind in der Reihenfolge der Stärke angeordnet, wobei die dünnste, zwischenliegende Schicht oder eine der dünnsten zwischenliegenden Schichten an der ersten Scheibe aus glasartigem Material haften. Dieses Merkmal ermöglicht die weitere Steigerung der Schlagfestigkeit der Verglasungstafel.

Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt dieser Satz vier Scheiben aus glasartigem Material unterschiedlicher Stärken. Die Gesamtstärke der Verglasungstafeln und als Folge hiervon ihr Gewicht ebenso wie das Gewicht des verwendeten fiahmens, bezogen auf Verglasungstafeln mit gleicher

Schlagfestigkeit, welche jedoch nicht diese Besonderheit aufkönnen so
weisen ,/reduziert werden.

Vorteilhafterweise besitzt die dünnste Scheibe dieses Satzes eine Stärke von weniger als 6 mm, damit eine solche Verglasungstafel eine optimale Sicherheit bietet und das günstigste Gewicht aufweist. Eine Stärke zwischen 1,5 nun und 3,2 mm ist besonders vorteilhaft.

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Vorteilhafterweise wurde wenigstens die erste Scheibe dieses Satzes einer chemischen Härtungsbehandlung unterzogen. Die chemische Härtung ermöglicht die Erzielung einer Härtung besserer Qualität als man dies mit einem thermischen Härtungsverfahren erhalten kann. Hierdurch kann das Gewicht der Verglasungstafel noch weiter reduziert werden, bezogen auf Verglasungstafeln, bei denen wenigstens die erste Scheibe einer thermischen Härtungsbehandlung unterworfen wurde.

Vorzugsweise wurden alle Scheiben eines solchen Satzes einer chemischen Härtungsbehandlung unterzogen. Dies ermöglicht die weitere Steigerung der Schlagfestigkeit der Verglasungstafel. Darüber hinaus kann man eine chemische Härtung bei Scheiben durchführen, welche eine geringere Stärke aufweisen als diejenigen, welche nach einem thermischen Härtungsverfahren behandelt werden können.

Vorzugsweise bildet die dünnste Scheibe oder eine der dünnsten Scheiben aus glasartigem Material, die ein solcher Satz umfaßt, eine Außenfläche der Verglasung.Bei der Verwendung wird die dünnste Scheibe des Satzes vorzugsweise derart angeordnet, daß sie sich möglichst nahe bei dem zu schützenden fiaum befindet. Wenn diese Scheibe zerbricht, können die Bruchstücke hiervon in dem geschützten Raum gelangen. Daher ist es wünschenswert, daß diese Bruchstücke ausreichend klein sind, damit sie an der zwischenliegenden, benachbarten Schicht aus Kunststoffmaterial haften können. Selbst im Fall des Lösens einiger dieser Bruchstücke von der Verglasungstafel werden diese ersichtlicherweise um so weniger Schaden anrichten, je leichter sie sind.

Vorteilhafterweise bildet die erste Scheibe eines solchen Satzes

.Wenn die äußere Fläche der Verglasungstafel./daher ein Projektil gegen die Verglasungstafel geschleudert wird, erreicht dieses Projektil zunächst die widerstandsfähigste Scheibe des Satzes

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und erleidet daher eine Deformation bzw. eine Verformung und eine maximale Hemmung der Durchdringung bei seinem Aufschlag ' auf die Verglasungstafel.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dennoch eine äußere Fläche der Verglasungstafel durch eine dünne Scheibe aus glasartigem Material gebildet, welche an der ersten Scheibe dieseB Satzes befestigt ist. Eine solche dünne Scheibe kann eine Stärke zwischen i und 2 mm besitzen, und sie kann getönt sein und/oder sie kann als Träger für elektrische Heizwiderstände dienen. Die Verwendung von elektrischen Heizwiderständen ermöglicht die Sicherstellung einer Enteisung von Flugzeug- oder Lokomotivwindschutzscheiben.

Vorteilhafterweise wird eine äußere Oberfläche der Verglasungstafel durch ein transparentes Element gebildet, welches in bezug auf die letzte Scheibe eines solchen Satzes in räumlich getrennter Anordnung gehalten wird,,wobei die letzte Scheibe zwischen der Scheibe dieser Reihe mit der größten Stärke und diesem Element angeordnet ist. Auf diese Weise werden alle aus einem Bruch stammenden Bruchstücke im Fall des Zerbrechens des Satzes von Scheiben in der Verglasungstafel gehalten. Im Falle, daß das Projektil ebenfalls dieses transparente Element zerbricht, werden praktisch alle Bruchstücke eines solchen Satzes von Scheiben in der Verglasungstafel gehalten, und die einzigen Bruchstücke, welche in den geschützten Raum gelangen können, sind die Bruchstücke, welche aus einem solchen transparenten Element herrühren. Das transparente Element kann in einfacher Weise so behandelt werden, daß die aus so einem Bruch herrührenden Bruchstücke klein und nicht schneidend sind. Das transparente Element kann vollständig aus glasartigem Material gebildet werden. Vorzugsweise liegt es jedoch in Form eines geschichteten Elementes vor, welches wenigstens eine Scheibe aus glasartigem Material umfaßt. Durch dieses Merkmal ist die Erhöhung der

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Schlagfestigkeit des transparenten Elementes möglich, wodurch sein Bruch schwieriger wird. Falls es jedoch zerbricht, weist das Element die Neigung auf, zu reißen oder auch in Bruchstücke zu zerfallen, wobei dieses Element jedoch weit eher in seiner Lage verbleibt, als daß es sich in eine Vielzahl von Bruchstücke aufteilt, welche in alle Richtungen ausgeschleudert werden.

Vorzugsweise ist dieses transparente Element von der letzten Scheibe aus glasartigem Material, welche dieser Satz umfaßt, in einem Abstand von wenigstens oder gleich 10 mm entfernt angeordnet. Auf diese Weise erhält man eine optimale Leistungsfähigkeit.

Vorzugsweise ist wenigstens eine der äußeren Scheiben der Verglasungstafel eine Scheibe aus glasartigem Material, welche eine chemische Temp erb ehandlung erfahren hat. Bei Anwendung dieser besonderen Ausführungsform wird das Verhältnis von Gewicht zu Schlagfestigkeit der Verglasungstafel noch verbessert.

Es können zwischenliegende Schichten aus Polyvinylbutyral verwendet werden. Dieses Material ist im Handel erhältlich und weist den großen Vorteil auf, daß es durch Alterung nicht stark abgebaut wird, insbesondere wenn es zwischen Glasscheiben, die UV-Strahlung absorbieren, eingebaut wird. Das verwendete Polyvinylbutyral kann einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen 0,1 Gew.-% und 0,6 Gew.-% aufweisen. Eine solche Polyvinylbutyralqualität ist leicht im industriellen Maßstab herstellbar und daher ist sie relativ billig. Darüber hinaus ist mit Poly- , vinylbutyral eine zufriedenstellende Haftung an Scheiben aus glasartigem Material möglich, wodurch die Schlagfestigkeit der Verglasungstafel noch erhöht werden kann.

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Vorzugsweise liegt die Stärke Jeder der zwischenliegenden Schichten aus Kunststoff zwischen 0,2 und 5,0 mm. Schichten innerhalb dieser Dickengrenzwerte,insbesondere falls es sich um Polyvinylbutyral handelt, ermöglichen die Erreichung einer ausreichenden Schlagfestigkeit, ohne daß dadurch der Preis der Verglasungstafel übermäßig erhöht wird.

Eine erfindungsgemäße Verglasungstafel wird vorzugsweise derart angeordnet, daß die stärkste Scheibe oder eine der stärksten Scheiben dieser Eeihe die nach der Seite angeordnete Fläche bildet, welche am ehesten eine Schlageinwirkung erfährt, derart, daß der erste Aufschlag eines in Richtung des Satzes abgefeuerten Projektils durch die stärkste bzw. dickste und widerstandsfähigste Scheibe aufgenommen wird.

Eine erfindungsgemäße Verglasungstafel ist besonders zur Bildung eines Teiles einer Schalterwand geeignet. Beispielsweise kann

als
eine solche Verglasungstafel/transparente Trennwand oberhalb eines Bankschalters oder eines Postschalters verwendet werden, oder auch um einen Teil des Büroraumes für den Kassierer eines Ladens oder eines Hotels zu bilden.

Die erfindungsgemäßen Verglasungstafein -sind ebenfalls sehr gut als Verglasungen für Fahrzeuge, z. B. als Windschutzscheibe für Flugzeuge oder Lokomotiven geeignet. Diese Verglasungstafeln können ebenfalls zum Verglasen von Fahrzeugen verwendet werden, welche dem Geldtransport dienen.

Die Erfindung wird im folgenden näher ins einzelnejgehend in bezug auf die Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung sind beispielhaft verschiedene bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung in der Schnittansicht gezeigt. In der Zeichnung sind:

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Fig. 1 eine schlagfeste Verglasungstafel gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung}

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer schlagfesten Verglasungstafel gemäß der Erfindung}

Pig. J eine Verglasungstafel gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung, welche ein transparentes Element umfaßt, das von dem Satz von Scheiben aus glasartigem Material mit unterschiedlichen Stärken getrennt angeordnet ist;

Fig. 4, 5 und 6 Verglasungstafeln gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung.

Es wurden ferner eine Reihe von praktischen Versuchen an schlagfesten Verglasungstafeln unter Verwendung von Handfeuerwaffen durchgeführt.

Im Verlauf dieser Versuche auf die Schlagfestigkeit bzw. Schußfestigkeit, wurden drei verschiedene Waffentypen angewandt:

Waffe 1 (GP 9 mm)

Diese Waffe ist eine GP-Pistole mit einem Lauf von. 125 mm Länge. Die verwendeten Kugeln "besaßen ein Kaliber von 9

Waffe 2 (357 Magnum)

Die Waffe ist ein Colt (Warenbezeichnung Python-Colt) mit einem 4 Zoll (100 mm) Lauf. Die verwendeten Kugeln besaßen ein Kaliber von 0,357 Zoll, d. h. 9 mm.

Waffe 5 (44 Magnum)

Diese Waffe ist ein "Ruger Super Blackhawk" (Warenbezeichnung) mit einem 6-Zoll-Lauf (150 mm). Die verwendeten Kugeln besaßen

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. ein Kaliber von 0,44 Zoll, d. h.11,176mm.

Die schlagfesten Verglasungstafeln, welche als Zielscheiben im Verlauf der Versuche verwendet wurden, besaßen folgende Abmessungen: JO χ 30 cm.

Bei jedem der untersuchten Prüfkörper wurde dreimal auf die Verglasungstafel geschossen. Die Aufschlagpunkte der Kugeln auf die Verglasungstaf el waren ungefähr 10 cm voneinander entfernt und in Dreieckform verteilt. Jede Kugel wurde in einem Abstand von 5 m auf die Zielscheibe abgefeuert. Der Schußwinkel betrug 90°.

Die Qualität einer jeden untersuchten Verglasungstaf el wurde abgeschätzt, indem die Anzahl und die Verteilung der Bruchstücke, welche hinter der Verglasungstaf el nach dem Bruch vorlagen, zugrundegelegt wurden. Zu diesem Zwecke wurde auf einem Holzrahmen, der 45 cm hinter der untersuchten Verglasungstaf el aufgebaut war, ein Papierblatt von 500 χ 450 mm ausgebreitet. Zwei gut gespannte Chamois-Lederhäute wurden hinter dem Papierblatt gehalten, um aus der Anzahl und der Tiefe der Einschnitte, welche diese Chamois-Leder aufwiesen, die Aufschlagenergie sowie die Schneidfähigkeit abzuschätzen, welche die Bruchstücke besaßen, die durch das Papierblatt hindurchgekommen waren.

i*ür praktische Zwecke besitzt eine Verglasungstafel eine ausreichende Schlagfestigkeit, wenn kein Glasbruchstück das Papierblatt als Folge des Aufpralles von auf 3 Verglasungstafeln Prüfkörper abgefeuerte Kugeln durchquert.

Beispiel 1

Die in der J¹Xg. 1 dargestellte Verglasungstafel ist eine schlagfeste Verglasungstafel, welche durch einen Satz von vier Scheiben 1 bis 4 aus transparentem Glas gebildet wird, welche untereinander

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mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten 5 bis 7 aus Polyvinylbutyral verklebt sind.

Die transparenten Scheiben 1 bis 4 bestehen aus Natronkalkglas gewöhnlicher Zusammensetzung (72 Gew.-%.SiO₂; 12,5 Gew.-% Na₂O; 0,09 Gew.-# K₂O; 9,4 Gew.~% CaO; J Gew.-% MgO; 3 Gew.-96 Al₂O₃; 0,01 Gew.-% Fe₂O₃) und sie besaßen jeweilige Stärken von 9, 5, 5 "bzw. 2 mm. Die erste Scheibe 1 dieses Satzes, d. h. die stärkste Scheibe, war einer thermischen Härtungsbehandlung unterworfen worden.

Die zwischenliegenden Schichten aus Polyvinylbutyral 5 bis 7 besaßen j"eweils eine Stärke von 0,76 mm und das Polyvinylbutyral besaß einen Feuchtigkeitswert von 0,4 Gew.-%.

Es wurde ein Vergleich zwischen der in der Fig. 1 dargestellten Verglasungstafel und einer nicht dargestellten Vergleichsverglasungstafel von symmetrischer Form, welche drei Glasscheiben gewöhnlicher Zusammensetzung (wie sie oben angegeben ist) umfaßte. Die Scheiben dieser Vergleichsverglasungstafel besaß jeweils eine Stärke von 7 mm und sie waren miteinander mit Hilfe von zwischengelegten Schichten aus Polyvinylbutyral von 0,76 mm Stärke, wovon jede einen Feuchtigkeitswert von 0,4 Gew.-% aufwies, zusammengeklebt. Die erfindungsgemäße Verglasungstafel wie auch die Vergleichsverglasungstafel besaßen daher dieselbe Glasgesamtstärke.

Um die Qualität der zwei Verglasungstafeln miteinander vergleichen zu können, wurde eine GP-Pistole. mit 9 nun Kaliber unter den oben beschriebenen Bedingungen eingesetzt. Die erste Scheibe 1 der erfindungsgemäßen Verglasungstafel wurde beschossen. Es wurde festgestellt, daß das erste Chamois-Leder, welches hinter der erfindungsgemäßen Verglasungstafel angeordnet war, weder geritzt

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noch eingeschnitten war. Demgegenüber wurde festgestellt, daß nach der Durchführung derselben Untersuchung an der Vergleichsverglasungstafel die beiden Ohamois-Leder beträchtliche Einschnitte aufwiesen. Die erfindungsgemäße Verglasungstafel, d. h. die Verglasungstafel, welche asymmetrisch aufgebaut iet, weist daher eine bessere Sicherheit auf, als sie durch die Vergleichsverglasungstafel mit symmetrischer Form erhalten werden kann.

Darüber hinaus zeigte eine Untersuchung der hinter den untersuchten Verglasungstafein gespannten Papierblätter, daß die Dispersion der Glasbruchstücke, d. h. die hiervon betroffene Fläche im Fall der Vergleichsverglasungstafel zweimal so groß war wie im Fall der erfindungsgemäßen Verglasungstafel.

Beispiel 2

Die in der Fig. 2 dargestellte Verglasungstafel umfaßt fünf Scheiben 8 bis 12 aus Glas gewöhnlicher Zusammensetzung (vergleichbar der in Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung), welche miteinander mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten aus Polyvinylbutyral 13 bis 16 verklebt waren.

Die Scheiben 8 bis 12 besaßen Stärken von jeweils 10, 5? 4, bzw. 2 mm, während die zwischenliegenden Schichten 13 bis 16 aus Polyvinylbutyral jeweilige Stärkaivon 0,38 mm, 0,76 mm, 1,52 mm und 2,28 mm besaßen. Bei diesem Beispiel war die Behandlung zur Verstärkung eine Behandlung durch chemisches Härten, welches durch.Eintauchen einer jeder der Glasscheiben in ein geschmolzenes Kaliumnitratbad von 480 ⁰C durchgeführt worden war. Im Verlauf dieser Behandlung waren Natriumionen, welche in den Oberflächenschichten der Scheibe vorlagen," gegen Kaliumionen, die in dem geschmolzenen Kaliumnitratbad vorlagen, ausgetauscht worden. Da der Ionendurchmesser von Kalium größer als der Ionendurchmesser von Natrium ist, erzeugt eine solche

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Behandlung in den oberflächlichen Schichten der Scheibe Druckspannungen, welche sich mit im Zentrum der Scheibe vorhandenen Zugspannungen ins Gleichgewicht setzen.

Um die Qualität der Verglasungstafel festzustellen, wurde eine 9 mm-Pistole (357 Magnum) unter den oben beschriebenen Bedingungen eingesetzt. Es wurde die Scheibe" 8 beschossen.

Die Scheibe 12 des Satzes von Scheiben war nach den Beschußversuchen intakt geblieben.

Beispiel 3

Die in der Fig. 3 dargestellte Verglasungstafel gehört zum Typ der erfindungsgemäßen, schlagfesten Verglasungstafein. Diese Verglasungstafel umfaßt einen Satz 17 von Scheiben 18 bis 22 aus Glas gewöhnlicher Zusammensetzung (vergleichbar derjenigen des vorherigen Beispiels), diese sind untereinander mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten 23 bis 26 aus Polyvinylbutyral verklebt.

Die Glasscheiben 18 bis 22 waren einer thermischen Härtungsbehandlung nach einem konventionellen Verfahren unterworfen worden . Sie besaßen jeweilige Stärken von 10, 5>5>^bzw. 3 ninii während die zwischenliegenden Schichten aus Polyvinylbutyral jeweils eine Stärke von 0,38 mm und einen annähernden Feuchtigkeitswert von 0,3 % aufwiesen.

Ein transparentes Element 27, welches durch zwei Scheiben 28 und 29 aus gewöhnlichem Glas mit einer jeweiligen Stärke von 1,5 mm gebildet wurde und mit Hilfe einer Polyvinylbutyralschicht 30 von 0,2 mm Stärke zusammengehalten war, wurde in einem Abstand von 10 mm von der Reihe 17 der Scheiben 18 bis 22 mit Hilfe eines Abstandselementes 31 aus Aluminium, welches durch Schichten aus Klebstoffmaterial 32 aufgeklebt war, gehalten.

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Der dazwischenliegende Zwischenraum 33 war mit entfeuchteter Luft gefüllt, um jede Kondensation zu vermeiden. Die Glasscheiben 28 und 29 des transparenten Elementes 27 hatten vor dem Zusammenbau eine chemische Härtungsbehandlung durch das Verfahren, wie es in Beispiel 2 beschrieben wurde, erhalten.

In diesem Beispiel wurde die Reihe 17 der Scheiben 18 bis 22 mit der schußfesten, in der Fig. 3 dargestellten Verglasungs-

verglichen
tafel / . in jedem Falle wurde die Scheibe 18 beschossen. Um die Qualität des Satzes von Scheiben mit derjenigen der vollständigen Verglasungstafel, wie sie in der Fig, 3 dargestellt ist und zuvor beschrieben wurde, zu vergleichen, würde eine Pistole "44 Magnum" mit einem Kaliber von 10,6 mm verwendet.

Es wurde gefunden, daß im Falle der Reihe 17 alle Glasscheiben zerbrochen waren, und daß die letzte Scheibe 22 verformt war. Glasbruchstücke, welche sich von dieser letzten Scheibe abgelöst hatten, verursachten eine Reihe von Einschnitten in den Papierblättern, welche hinter dem untersuchten Satz gespannt waren.

Demgegenüber wurde im Fall der vollständigen Verglasungstafel, wie sie in der Fig. 3 dargestellt ist, gefunden, daß das transparente Element 27 intakt geblieben war und alle Glasbruchstücke zurückhalten konnte, obwohl der Satz 17 der Scheiben durch den Aufprall der Kugeln zerbrochen war und obwohl die letzte Scheibe 22 sich wie zuvor verformt hatte.

Beispiel 4

Es wurde eine schlagfeste Verglasungstafel, wie sie in der Fig. beschrieben ist, hergestellt, welche in allen Punkten der in Beispiel 1 beschriebenen vergleichbar war, jedoch bestanden die Scheiben 1 bis 4 in diesem Falle aus Scheiben aus vitrokristallinem Material. Die Scheiben aus virtrokristallinem Material besaßen

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folgende Gewichtszusammensetzung: SiOp = 45 %; AIpO, ■ 32 %; Na₂O - 10 %; CaO » 2 %\ TiO₂ «= 8 °/o.

Diese schlagfeste Verglasungstafel besaß eine sehr hohe Qualität und wies eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber Kratzern auf.

Beispiel 5

Es wurde eine schlagfeste Verglasungstafel hergestellt, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Die Scheiben 1 bis 4 bestanden aus gefärbtem Glas. Dieses gefärbte Glas ist ein Natronkalkglas gewöhnlicher Zusammensetzung, welches jedoch 0,15 % FepO-, enthält.

Diese Verglasungstafel besaß eine sehr hohe Qualität hinsichtlich ihrer Schlagfestigkeit.

Beispiel 6

In der Fig. 4 ist eine schlagfeste Verglasungstafel gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Diese Verglasungstafel wurde als Windschutzscheibe für Lokomotiven verwendet.

Diese Windschutzscheibe umfaßt drei Scheiben 34 bis 36 mit einer jeweiligen Stärke von 7> 7 bzw. 3 mm, welche aus Natronkalkglas gebildet werden, dessen Zusammensetzung in Beispiel 1 angegeben ist. Jede Scheibe war einer chemischen Härtungsbehandlung unterworfen worden, wie sie in Beispiel 2 beschrieben ist.

Die Scheibe 34- war mit einer dünnen, elektrisch leitfähigen Schicht 37 derart bedeckt, daß das Erhitzen und Enteisen der Windschutzscheibe möglich ist. Diese Schicht wird durch Gold gebildet, welches nach an sich bekannten Arbeitsweisen der Vakuumverdampfung abgelagert wurde. Die Schicht 37 wurde durch

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Joule-Effekt (Widerstandsheizung) erwärmt. Die den elektrischen Strom zu dem Überzug 37 anliefernden Elektroden sind nicht dargeatellt.

Die drei Glasscheiben waren miteinander mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten aus Polyvinylbutyral 38 und 39 verklebt, deren jeweilige Stärken gleich 1,52 bzw. 2,28 mm waren.

Diese Lokomotivwindschutzscheibe wurde nicht durch Kugelbeschuß untersucht, sondern sie wurde derart angeordnet, daß die die äußere Scheibe der Windschutzscheibe bildende Scheibe 3^- unter einem Winkel von 30°, bezogen auf die Senkrechte, angeordnet war· Bei den Untersuchungen wurde ein Stahlwürfel mit einem Gewicht von 2 kg verwendet. Der Würfel konnte waagerecht gegen die Windschutzscheibe mit einer Geschwindigkeit von 250 km/h geschleudert werden, ohne daß er die Windschutzscheibe durchdrang.

Beispiel 7

In der Fig. 5 ist eine schlagfeste Verglasungstafel dargestellt, welche als Flugzeugwindschutzsöheibe verwendet werden kann.

Diese Windschutzscheibe umfaßt drei Scheiben 40, 41 und 42 aus glasartigem Material mit geweiligen Stärken von 7 mm, 7 mm bzw. 3 mm, die aus Natronkalkglas gewöhnlicher Zusammensetzung, wie sie in Beispiel 1 angegeben ist, bestehen. Diese Scheiben wurden einer chemischen Härtungsbehandlung unterworfen, wie sie in Beispiel 2 beschrieben ist.

Auf die erste Scheibe 40 wurde eine dünne, elektrisch leitende Goldschicht zur Ermöglichung des Enteisens der Windschutzscheibe unter Verwendung des an sich bekannten Verfahrens der Vakuumverdampfung aufgebracht. Die Schicht 43 wurde durch Joule-Effekt

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(Widerstandserhitzung) erwärmt. In der Fig. 5 sind die Elektroden nicht dargestellt, welche die Schicht 43 mit elektrischem Strom versorgen.

Die drei Scheiben 40 "bis 42 wurden untereinander mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten 44 und 45 aus Polyvinylbutyral mit jeweiligen Stärken von 1,52 mm und 2,28 mm verklebt.

I¹Ur das Schützen der Goldschicht 45 wurde eine Scheibe 46 aus Polycarbonat mit einer Stärke von 3 mm auf die Schicht 43 mit Hilfe einer Polyvinylbutyralschicht 47 von 0,76 mm Stärke aufgeklebt.

Diese Plugzeugwindschutzscheibe wurde untersucht, indem sie unter einem Winkel von 30°, bezogen auf die Senkrechte, gehalten wurde, und indem ein feuerfester, aus Aluminiumoxid aufgebauter Ziegel mit einem Gewicht von 1 kg auf die Polycarbonatscheibe 46 geschleudert wurde. Der Ziegel kontte waagerecht auf die Windschutzscheibe mit einer Geschwindigkeit von 350 km/h geschleudert werden, ohne daß er die Windschutzscheibe durchdrang.

Beispiel 8

Es wurde eine Windschutzscheibe hergestellt, die der in Beispiel 7 beschriebenen vergleichbar ist.

Die Windschutzscheibe dieses Beispiels zeichnet sich dadurch aus, daß die elektrisch leitende Schicht 43 nicht auf der ersten Scheibe 40 der Gruppe bzw. Einheit sondern auf einer Polycarbonatscheibe von 1 mm Stärke abgelagert war. Die die leitende Schicht tragende Polycarbonatscheibe wurde mit der ersten Scheibe 40 der Gruppe mit Hilfe der leitenden Schicht und einer Polyvinylbutyralschicht verbunden. Dies bedeutet, daß die mit einer Schicht

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bedeckte Polycarbo'natschicht die Scheibe 46 des Beispiels 7 .ersetzt, und daß die auf der Polycarbonatscheibe abgelagerte " Schicht auf diese Weise geschützt ist.

Beispiel 9

Es wurde eine Windschutzscheibe für Flugzeuge, wie sie in der Fig. 6 dargestellt ist, hergestellt. In dem Beispiel 9 tragen die Bauteile, welche denjenigen des Beispiels 7 vergleichbar sind, gleiche Bezugszeichen.

Die in der Fig. 6. dargestellte Windschutzscheibe zeichnet sich dadurch aus, daß .man über der ersten Scheibe 4-0 (welche die nach außen gewandte Scheibe der Verglasungstafel des Flugzeuges darstellt) eine Scheibe 48 aus Glas gewöhnlicher Zusammensetzung von 1,2 mm Stärke befestigt, welche eine chemische Härtungsbehandlung, wie sie in Beispiel 2 beschrieben ist, erfahren hatte. Die Scheibe 48 ist mit einer elektrisch leitenden Schicht 49 zur Sicherstellung der Enteisung.der Windschutzscheibe bedeckt. Diese Schicht wird durch die Scheibe 48 geschützt.. . . .

Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Beispiele beschränkt. Selbstverständlich ist es möglich, andere Zusammensetzungen für die Scheiben aus Glas oder vitrokristallinem Material zu verwenden. Solche anderen Glaszusammensetzungen können unter anderem Aluminosilikat- und Borsilikatgläser sein. Andere Zusammensetzungen des vitrokristallinen Materials sind unter anderem Lithiumgläser oder Gläser, welche Kristallisationskeime enthalten, wie beispielsweise Gold oder Selen, welche eine thermische Behandlung erfahren haben, die die Ausbildung von einer oder mehreren kristallinen Phasen in dem Glas ermöglicht.

Wie bereits beschrieben, werden die Scheiben aus glasartigem Material mit unterschiedlichen Stärken bzw. Dicken untereinander mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial derart verbunden, daß eine geschichtete Einheit

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gebildet wird. Die zwischenliegenden Schächten können aus einem Material wie Polyvinylbutyral bestehen. Jedoch ist die Erfindung nicht auf die Verwendung von Polyvinylbutyral beschränkt, und es können auch andere Materialien wie z. B. Polyurethane, zur Herstellung der zwischenliegenden Schichten verwendet werden.

Selbstverständlich können auch andere chemische Härtungsbehandlungen zur Verstärkung von einer Scheibe oder mehrerer Scheiben aus glasartigem Material, aus denen die erfindungsgemäße Verglasungstafel gebildet wird, angewandt werden.

Diese anderen Behandlungen umfassen den Austausch von in Oberflächenzonen der Scheiben vorliegenden Alkaliionen gegen andere Alkaliionen, welche einen größeren oder kleineren Durchmesser haben können. Beispielsweise kann man in dem glasartigen Material vorliegende Kaliumionen durch Lithiumionen aus einem Behandlungsmedium ersetzen.

Schließlich ist es auch möglich, die Stärken der Scheiben aus galsartigem Material und der zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial, welche den Aufbau der geschichteten Verglasungstafel bilden, zu verändern. Selbstverständlich ist es möglich, eine solche Veränderung durchzuführen, solange man die Reihenfolge der Stärken der Scheiben beachtet,/dies erfindungsgemäß gefordert wird.

Wenn die schlagfesten Verglaeungstafeln für spezielle Zwecke eingesetzt werden sollen, kann man ihnen auch noch andere Eigenschaften erteilen, z. B. wärmedämmende Eigenschaften. In diesem Fall werden eine oder mehrere dünne Schichten eingebaut, welche Infrarotstrahlung reflektieren oder absorbieren können. Die Verglasungstafein können ebenfalls Heizscheiben und/oder Antibeschlagsscheiben sein, ein Diebstahlsalarmsystem oder eine

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eingebaute Antenne aufweisen, eine veränderliche Transmission oder Reflexion besitzen usw..

Schließlich kann man eine große Anzahl Scheiben aus glasartigem Material zur Herstellung von erfindungsgemäßen Verglasungstaf ein verwenden, wenn die Energie von auf die Verglasungstafeln auftreffenden Objekten sehr hoch sein kann.

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Claims

Patentansprüche

.j Schlagfeste Verglasungstaf el mit einer Gruppe von wenigstens drei Scheiben aus glasartigem Material, welche mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppe derScheiben aus glasartigem Material aus einem Satz von aufeinanderfolgenden Scheiben aus glasartigem Material mit wenigstens drei verschiedenen Stärken besteht, oder einen solchen Satz einschließt, wobei die Scheiben "in der Reihenfolge ihrer Stärken angeordnet sind und wenigstens die erste Scheibe dieser Reihe, d. h. die Scheibe mit der größten Stärke, eine Härtungsbehandlung erfahren hat.

2. Verglasungstafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei der zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial, welche zur Befestigung der Scheiben dieses Satzes untereinander dienen, unterschiedliche Stärken besitzen und derart angeordnet sind, daß die dünnste, zwischenliegende Schicht sich am nächsten bei der ersten Scheibe dieses Satzes angeordnet befindet, bezogen auf die andere zwischenliegende Schicht oder die anderen zwischenliegenden Schichten.

3. Verglasungstafel mit einer Gruppe von wenigstens drei Scheiben aus glasartigem Material, welche untereinander mit Hilfe von zwischenliegenden Schichten aus Kunst stoff material miteinander verbunden sind, dadurch gekennz eichn e t, daß die Gruppen der Scheiben aus glasartigem Material aus einem Satz von aufeinanderfolgenden Scheiben aus glasartigem Material, wovon wenigstens zwei unterschiedliche Stärken

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besitzen, besteht oder einen solchen Satz einschließt, ' wobei die Scheiben in der Reihenfolge ihrer Stärke angeordnet sind und wenigstens zwei der zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial, welche zur Befestigung der Scheiben dieses Satzes untereinander dienen, unterschiedliche Stärken besitzen und derart angeordnet sind, daß die dünnste, zwischenliegende Schicht am nächsten bei der ersten Scheibe dieses Satzes, bezogen auf die andere zwischenliegende Schicht oder die anderen zwischenliegenden Schichten angeordnet ist, und wobei die erste Scheibe die Scheibe mit der größten Stärke ist.

4·. Verglasungstafel nach Anspruch 3> dadurch g e k e η η ζ eichnet, daß wenigstens die erste Scheibe dieses Satzes eine Härtungsbehandlung erfahren hat.

5· Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, daß wenigstens eine solche zwischenliegende Schicht aus Kunststoffmaterial wenigstens einen Film bzw. eine Folie aus Kunststoffmaterial umfaßt, welche selbsttragend sein kann.

6. Verglasungstafel nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Satz wenigstens vier Scheiben aus glasartigem Material umfaßt, und daß die zwischenliegenden Scheiben aus Kunststoffmaterial, welche sie miteinander verbinden, wenigstens drei unterschiedliche Stärken aufweisen und in der Reihenfolge der Stärke angeordnet sind, wobei die dünnste, zwischenliegende Schicht- oder eine der dünnsten, zwischenliegenden Schichten an der ersten Scheibe aus glasartigem Material haftet.

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7» Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Satz vier Scheiben aus .glasartigem Material unterschiedlicher Stärken umfaßt.

8. Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eich η et, daß die dünnste Scheibe dieses Satzes eine Stärke unterhalb von 6 mm besitzt.

9. Verglasungstafel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß diese dünnste Scheibe eine Stärke zwischen 1,5 und 3,2 mm besitzt.

10. Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, daß wenigstens die erste Scheibe dieses Satzes eine chemische Härtungsbehandlung erfahren hat.

11. Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, daß alle Scheiben dieses Satzes eine chemische Härtungsbehandlung erfahren haben.

12. Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dünnste Scheibe oder eine der dünnsten Scheiben aus glasartigem Material, welche dieser Satz umfaßt, eine Außenfläche der Verglasungstafel bildet.

13. Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, daß die erste Scheibe dieses Satzes eine Außenfläche der Verglasungstafel bildet.

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Verglasungstafel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Außenfläche hiervon durch eine dünne Scheibe aus glasartigem Material gebildet wird, welche an der ersten Scheibe dieses Satzes befestigt ist.

15. Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Außenfläche der Verglasungstafel durch ein transparentes Element gebildetwird, welches bezogen auf die letzte Scheibe dieses Satzes in getrennter Anordnung gehalten wird, wobei diese letzte Scheibe zwischen der Scheibe dieses Satzes, · welche die größte Stärke aufweist, und diesem Element angeordnet ist.

16. Verglasungstafel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das transparente Element ein Schichtelement ist, welches wenigstens eine Scheibe aus glasartigem Material umfaßt.

17. Verglasungstafel nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennz eichnet, daß das transparente Element von der letzten Scheibe aus glasartigem Material, welche dieser Satz umfaßt, mit einem Abstand von wenigstens 10 mm getrennt angeordnet ist.

18. Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, daß wenigstens eine der Außenflächen' der Verglasungstafel eine Scheibe aus glasartigem Material ist, welche eine chemische Härtungsbehandlung erfahren hat.

19. Verglasungstafel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke einer

' jeden der zwischenliegenden Schichten aus Kunststoffmaterial zwischen 0,2 und 5?0 mm beträgt.

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20. Verglasungstaf el nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die stärkste
Scheibe oder eine der stärksten Scheiben dieses Satzes

die Fläche bildet, die nach der Seite gerichtet ist, welche am wahrscheinlichsten eine · Schlageinwirkung erfährt.

21. Verglasungstafel nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Teil einer Schaltertrennwand bildet.

22. Verglasungstafel nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Verglasungstafel für Fahrzeuge verwendet wird.

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