DE2343440C3 - Verfahren zum Abdichten von Bauteilen aus Zement oder Stahl - Google Patents
Verfahren zum Abdichten von Bauteilen aus Zement oder StahlInfo
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Description
25
30
J5
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten von Bauteilen aus Zement oder Stahl mittels eines
Gemisches aus einem flüssigen hydroxyendständigen Polybutadien-Homo- oder Mischpolymerharz und
einem polyfunktionellen Isocyanat, wobei man auf die
zu verbindenden Enden der Bauteile das Gemisch aufbringt, aushärten läßt und die Teile zusammenfügt
Tunnels, Rohrteile für Kanalisationen od. dgl., die
wasserdicht sein müssen, können nach diesem Verfahren hergestellt werden. Dabei muß das verwendete
Gemisch nicht nur eine fertige Dichtung ergeben, welche gegenüber Grundwasser und Flüssigkeiten, die
dusrh den Tunnel bzw. die Rohrleitung strömen,
beständig ist sondern es bestehen auch die weiteren Anforderungen, daß das Dichtungsmaterial nicht bei
dem beim Zusammenfügen bzw. Verlegen der Rohrteile auftretenden hohen Anpreßdruck aus der Dichtungsstelle herausgepreßt wird, und daß ausgehärtete Teile
des Dichtungsgemisches, wenn sie einmal zusammengefügt sind, mit großer Festigkeit aneinander haften.
Diesen Anforderungen wird das bisher bekannte, obige Dichtungsgemisch nicht gerecht
Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abdichten von Bauteilen aus Zement
oder Stahl unter Anwendung eines Dichtungsgemisches zu schaffen, welches allen gestellten Anforderungen voll
gerecht wird und sich in völlig gehärtetem Zustand mit sich selbst verbindet wenn die Tunnel- bzw. Rohrteile in
einem Graben odrr einer Bohrung verlegt und zusammengefügt werden. Das Dichtungsgemisch soll
sich mit sich selbst in seinem vollständig gehärteten Zustand ohne Anwendung eines Lösungsmittels verbinden.
Ferner soll das Dichtungsgemisch in seinem völlig gehärteten Zustand auch an frischem, anfangs nicht
gehärteten Dichtungsgemisch haften.
Die vorstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der eingangs genannten Art, welches sich
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs I angegebenen Merkmale auszeichnet
Das bevorzugte Diehtungsgemiseh wird in der Weise wi
hergestellt, daß man ein flüssiges hydroxyendständiges Polybutadien-Homo- oder Mischpolymerharz mit
einem polyfunktionellen Isocyanat einem Verstärkungspolyol (Vernetzungsmittel) und einem Katalysator
mischt und den nachstehend näher beschriebenen Phosphatester einverleibt. Das Gemisch wird zweckmäßig
durch Sprühen auf jede der aneinanderliegenden Flächen der Tunnel- bzw. Rohrteile aufgebracht und
65 zweckmäßig bei Umgebungstemperatur gehärtet Wenn die Teile verlegt und ihre aneinanderliegenden
Flächen unter Druck ohne Anwendung von Hitze oder eines Lösungsmittels zusammengefügt sind, verbinden
sich die anliegenden Dichtungsmassen bzw. verschmelzen miteinander unter Bildung einer Bindung, die einem
Wasserdruck von 4,22 kp/cm2 widersteht Selbst so hohe Anpreßdrücke wie 141 kp/cm2 bewirken nicht daß das
Dichtungsmaterial aus der Verbindungsstelle kalt ausfließt Diese Beständigkeit gegenüber so hohen
Drücken bedeutet einen erheblichen technischen Fortschritt
Die Phosphatester sind chlorierte oder bromierte Äthyl- oder Propylphosphate; vorzugsweise wird ein
solcher Ester, bezogen auf das gesamte Elastomergemisch, in Mengen von 7 bis etwa 10 Gew.-% einverleibt.
Eine Seibstbindung des Materials wird bereits durch das Einverleiben einer so kleinen Menge wie 1 Vo des Esters
verbessert Größere Mengen als 10% haben eine weichmachende Wirkung und verbessern die Bindefestigkeit
nicht
Um die Wirkung verschiedener Phosphatester zu ermitteln, wurde ein Gemisch der folgenden Zusammensetzung
in Gewichtsteilen bereitet:
flüssiges Polybutadienharz 100,0
anilin 163
Das als Verstärkungspolyol verwendete Anilinderivat ist ein bekanntes Vernetzungsmittel, das die Verformung
und das Kaltfließen des Elastomers unter Druck steuert. Das Dilaurat ist ein bekannter Katalysator.
Diesem Gemisch wurden 10 Gewichtsteile eines der nachstehend angegebenen Phosphatester zugegeben.
Aus dem Elastomei'gemisch wurde eine Platte gegossen
und bei 8Q0C zwanzig Stunden im Ofen gehärtet. Um die
Bindung zwischen einem gehärteten und nichtgehärtetem Material zu ermitteln, wurde ein 25,4-mm-Streifen
des frischen elastomeren Gemisches auf die Oberfläche der Platte gegossen, gehärtet und abgehoben.
Die Abhebefestigkeit einer Kontrollprobe, sowohl was die Platte als auch den Streifen aus dem
Elastomeren ohne Zusatz betrifft, war 0,21 kp/cm2 und sie war die gleiche für frisches, den Phosphatester
enthaltendes Elastomeres, welches auf eine Elastomerplatte olhne Phosphatester gegossen war. Im Gegensatz
hierzu war die Bindung zwischen Platte und Streifen, die beide dun gleichen der nachstehenden drei Phosphatester
enthielten, so groß, daß beim Abhebetest ein Zerreißen eintrat:
tris-(DichIorpropyl)-phosphat
tris-(^-Ch!oräthyl)-phosphat
tris-(23-Dibrompropyl)-phosphat
Es wurden ferner nicht chlorierte bzw, nicht bromierte Verbindungen geprüft, und zwar die folgenden:
Triphenylphosphat
Trikresylphosphat
Triphenylphosphii
O,O-Diäthyl-N,N-bis-(2-hydroxyäthyl)-
amino-methylphosphonat
in und die Verbindungen der Formeln:
[CH
C8H17-O
--O
ClCH2CH2O- P—O—CH CICH2CH2
CH2
Keine dieser Substanzen ergab eine nennenswert verbesserte AbhebefesligkeiL
Die erfindungsgemäß hergestellten Dichtungen hydrolysieren nicht und werden auch nicht ausgepreßt,
wenn man die Bau »eile, mit welchen sie verwendet werden, zusammendrückt Bei den üblichen Anpreßdrücken
verbinden sich die Dichtungsgemische an den angrenzenden Rohrflanschen so fest, daß sie ohne Bruch
Il
- P(OCH2-CH2Cl)2
O CH2
Il I
P—O—CH
OCH2CH2CI nicht gelrennt werden xönnen. Wenn eine Dichtung
beschädigt ist, kann der Schaden durch Auftragen frischen bzw. nicht gehärteten Dichtungsmaterial
jo behoben werden. Das Dichtungsmittel härtet bei normaler Temperatur und haftet auf dem früher
gehärteten Dichtungsmittel so fest, daß es von diesem nicht ohne Bruch getrennt werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zum Abdichten von Bauteilen aus Zement oder Stahl mittels eines Gemisches aus
einem flüssigen hydroxyendständigen Polybutadien-Homo- oder Mischpolymerharz und einem polyfunktionellen
Isocyanat wobei man auf die zu verbindenden Enden der Bauteile das Gemisch
aufbringt, aushärten läßt und die Teile zusammenfügt,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch verwendet, das zusätzlich I bis 10
Gew.-°/o eines chlorierten oder bromierten monomeren Äthyl- °der Propylphosphates und gegebenenfalls
ein Vernetzungsmittel enthält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Phosphatester tris-(Dichlorpropyl)-phosphat
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Phosphatester tris-(JJ-Chloräthyl)-phosphat
ist.
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