DE2341176A1 - Reinigungsmittel fuer zahnprothesen - Google Patents
Reinigungsmittel fuer zahnprothesenInfo
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Description
BLENDAX -- T-TERKE
R. Schneider & Co. ■
Patentabteilung 2 3 A 1 1 7
65 M a i η ζ
Reinigungsmittel für Zahnprothesen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Reinigungsmittel
für Zahnprothesen, das neben Sauerstoff abspaltenden Substanzen, Komplexbildnern, gegebenenfalls oberflächenaktiven
Substanzen, Füllstoffen und/oder alkalisch reagierenden Stoffen noch 1,6-Di-(4-chlorphenyldiguanido)-hexan,
1,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)hexan und/oder 1,6-Di-(4-chlorbenzyldiguanido)hexan
bzw. deren Salze enthält.
Ziel eines Reinigungsmittels für Zahnprothesen ist die möglichst vollständige und schnelle Reinigung des künstlichen
Gebisses, insbesondere von dem während des Tragens angesammelten Zahnbelag.
Die gegenwärtig bekannten und auf dem Markt befindlichen Präparate
erfüllen diese Aufgabe jedoch nicht in vollem Umfang.
Das Tragen einer vom Belag nicht vollständig gereinigten Zahnprothese ist jedoch nicht nur unhygienisch, sondern kann
auch innerhalb kurzer Zeit zu Schleimhautbeeinträchtigungen führen.
Es besteht deshalb ein Bedürfnis, ein Reinigungsmittel für Zahnprothesen zu entwickeln, das eine schnelle und insbesondere
vollständige Reinigung der Prothese von den während des Tragens angesammelten Speiseresten und insbesondere dem
darauf befindlichen Zahnbelag bewirkt, und nach Möglichkeit auch noch, zumindest für eine gewisse Zeit, das Entstehen von
Zahnbelag auf der Prothese beim Tragen verhindert.
509810/091.8
Es wurde nun gefunden, daß Präparate zur Reinigung von Zahnprothesen,
die etwa 1o bis etwa 5o Gew.% (der Gesamtzusammensetzung)
an Sauerstoff abspaltenden Substanzen, etwa 5 bis etwa 4o Gew.% an Komplexbildnern, gegebenenfalls etwa
o,1 bis etwa 1o Gew.% Tensiden und außerdem noch etwa o,o5 bis etwa 25 Gew.% 1,6-Di-(4-chlorphenyldiguanido)hexan (auch
unter dem Trivialnamen Chlorhexidin bekannt), 1,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)hexan
und/oder 1,6-Di-(4-chlorbenzyldiguanido)
hexan bzw. deren Salze (berechnet auf die freie Base)enthalten, wobei der Rest des Präparates aus Füllstoffen,alkalisch
reagierenden Stoffen, Enzymen, Konservierungsmitteln, Verdünnungsmitteln, Bindemitteln, Aroma- und Geschmackstoffen
und/oder Alkoholen besteht, die geforderten Eigenschaften aufweisen und damit den bisher bekannten Präparaten auf diesem
Gebiet eindeutig überlegen sind.
Es zeigte sich außerdem, daß durch den Einsatz der genannten Prothesenreinigungsmittel die sogenannte "bakterielle Korrosion"
des zur Herstellung der Zahnprothesen verwendeten Kunststoffes
wird
verhindert, wie sie beispielsweise bei J.P. Engelhardt und
verhindert, wie sie beispielsweise bei J.P. Engelhardt und
L. Grün, Deutsche Zähnärztliche Zeitschrift, Band 27 (1972),
Seite 466-473, beschrieben wird.
Diese "bakterielle Korrosion" macht sich rein äußerlich durch eine Farbveränderung der Prothese und eine unangenehme Geruchsbildung
bemerkbar, was wohl vorwiegend auf die Einwirkung von Bakterien auf im Prothesen-Kunststoff vorhandene Zusätze wie
beispielsweise Weichmacher oder Vernetzungsmittel zurückzuführen sein dürfte. ,
Die quantitative ai-c der erfindungsgemäßen Präparate
zur Reinigung von Zahnprothesen ist abhängig von ihrer Darreichungsform. Wenn sie in Form einer Lösung, einer Paste oder
eines Gels, also zur unmittelbaren Anwendung bestimmt, vorliegen, beträgt die Konzentration an Chlorhexidin, 1,6-Di-
- (2-äthylhexyldiguanido)hexan und/oder 1,6-Di-(4-chlorbenzyldiguandio)hexan
bzw, deren Salzen (berechnet auf freie Base) etwa o,o5 bis etwa 5 Gew.% der Gesamtzusammensetzung.
509810/0918 " 3 "
Handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
für Zahnprothesen um ein Pulver oder eine Tablette, liegt der Anteil hingegen bei etwa o,5 bis etwa 25 Gew.%.
Geeignete Sauerstoff liefernde Verbindungen im Rahmen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sind alle diejenigen, die für
diesen Zweck bereits vorgeschlagen sind.
Besonders bevorzugt sind dabei die verschiedenen Alkalipersulfate und Alkaliperborate wie Kalium-, Ammonium-, Natrium-
und Lithiumpersulfat bzw. -perborat.
Es können jedoch auch andere Peroxide, beispielsweise Alkalicarbonatperoxid,
Alkalipyrophosphatperoxid, Alkaliperoxide, Erdalkaliperoxide wie Magnesium-, und Calcium- oder auch Zinkperoxid
sowie auch organische Peroxide wie Harnstoffperoxid,
Benzoylperoxid oder Lauroylperoxid eingesetzt werden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, Gemische der genannten Peroxide untereinander oder mit anderen bekannten
Peroxiden einzusetzen.
Im Rahmen der Erfindung geeignete Komplexbildner sind vorzugsweise
die wasserlöslichen Alkalipolyphosphate, insbesondere Natrium- oder Kaliumtripolyphosphat, Alkalihexametaphosphat,
Tetranatriumpyrophosphat oder organische Komplexbildner, beispielsweise Nitrilotriessigsäure und deren Salze,
Äthylendiaminotetraessigsäure, Hydroxyäthandiphosphonsäure
und sonstige für diesen Zweck beschriebene Polycarbonsäuren bzw. deren Salze.
Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel für Zahnprothesen enthalten
weiterhin zweckmäßigerweise eine oder mehrere oberflächenaktive
Substanzen.
Im Prinzip ist dabei der Einsatz jeder dieser Stoffe möglich, jedoch ist bei dem Einsatz anionaktiver Tenside wegen deren
möglicher Unverträglichkeit mit den Biguanidderivaten Vorsicht geboten.
Ihr Mengenanteil sollte insbesondere nicht mehr als etwa 2,5 Gew.% der Gesamtzusammensetzung betragen. Solche anionaktiven
Tenside sind beispielsweise höhere Alkylsulfate und deren Salze, insbesondere Natriumlaurylsulfat, Salze von höheren
aliphatischen Acylamiden niederer aliphatischer Aminosäuren,
insbesondere N-Lauroylsarcosinat bzw. N-Myristoylsarcosinat,
Eiweißfettsäurekondensate, Alkylarylsulfonate, Olefinsulfinate,
langkettige Alkylsulfoacetate etc.
509810/0918 . 4 _
Geeignete, kationaktive, nichtionische und ampholytische
Tenside, die mit dem Chlorhexidin voll verträglich sind, sind beispielsweise quartäre Ammoniumverbindungen wie Cetyltrimethylammoniumbromid,
Kondensate aus Alkylenoxiden wie Äthylen- ■■ oder Propylenoxid mit Fettalkoholen, Phenolen, Fettaminen oder
Fettsäurealkanolamide^ Fettsäurealkanolamide selbst, Ester aus langkettigen Fettsäuren und Polyalkoholen bzw. Zuckern,
beispielsweise Glycerinmonostearat oder Saccharosemonolaurat oder Sorbitpolyoxyathylenmono- oder-distearat, Betaine, Sulfobetaine
oder langkettige Alkylaminocarbonsäuren. Zweckmäßig ist weiterhin der Zusatz von alkalisch wirkenden
Stoffen wie Trinatriumphosphat, Natrium-, Ammonium- oder Kaliumcarbonat, Alkalihydrogencarbonaten etc.
Die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel für Zahnprothesen können gefärbt sein und enthalten zu diesem Fall wasserlösliche Farbstoffe,
die auch als Zeitindikatoren dienen können, die nach vollendeter Reinigung farblos werden.
Derartige Farbstoffe sind beispielsweise FDC Blau o2, DC Rot
o1o, FDC Grün o1 und o2 oder FDC Violett o1, die alle in
äußerst geringen Konzentrationen eingesetzt werden. Wenn das erfindungsgemäße Mittel in Form einer Tablette zum
Einsatz gelangen soll, muß es die üblichen Bindemittel, beispielsweise Polyvinylpyrrolidon, enthalten.
Liegt das erfindungsgemäße Mittel in Form einer Paste oder eines" Gels vor, enthält es Verdickungs- und Gelbildungsmittel,
beispielsweise verschiedene Cellulosederivate wie Carboxy-, Hydroyäthyl-,Methyl- oder Äthylcellulose.
Der Zusatz von Geschmack- und Aromastoffen ist selbstverständlich
und bedarf keiner näheren Erwähnung, ebenso wie die mögliche Mitverwendung von Konservierungsmitteln, Puffersubstanzen,
Füllstoffen, Verdünnungsmitteln oder Alkoholen, beispielsweise Diolen oder Glycerin.
Zum Abbau von Speiseresten und Belag können dem erfindungsgemäßen Mittel Enzyme zugesetzt werden, beispielsweise Proteasen,
Carbohydrasen, insbesondere solche, die im Zahnbelag vorhandene Polysaccharide spalten,· wie Dextranase, "Mutanase" und andere
«A-Glucan-glucanohydrolasen.
509810/0918
Neben dem Chlorhexidin, dem 1,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)
hexan und/oder 1,6-Di-(4-chlorbenzyldiguanido)hexan selbst
können, wie bereits ausgeführt, auch deren vorzugsweise wasserlöslichen Salze zum Einsatz gelangen. Solche Salze sind
insbesondere das Diacetat, das Digluconat, das Diformiat, das Dilactat und das Dipropionat; jedoch können auch das Dihydrochloride
das Dihydrofluorid, das Dibromid, das Sulfat, das Phosphat, das Nitrat, das Succinat, das Pivalat, das Citrat,
das Tartrat, das Maleat, das Malat, das Disarcosinat, das
Monofluorphosphat oder das Hexafluorphosphat Einsatz finden.
Im folgenden werden einige Beispiele gegebenen,die in den
Rahmen der Erfindung fallende Reinigungsmittel für Zahnprothesen beschreiben. Die angegebenen Prozentzahlen beziehen sich durchweg
auf Gewichtsprozent der Gesamtzusammensetzung.
509810/0918
li_R§inic[ungs tablette
Kaliummonopersulfat 25,ο
Na tr iumperbor at-itionohydr at 4 3, ο
Natriumtripolyphosphat 2o,4
Tetranatriumpyrophosphat 5,ο
Siliciumdioxid, pyrogen 1,5
Aroma ο,3
Polyäthylenglykol 6ooo 1,8
Polyvinylpyrrolidon 2,5
Chlorhexidinhydrochlorid (B.P.) o,5
ngs tablette
Kaliummonopersulfat 12,5
Natriumperborat-monohydrat 24,ο
Kalium-Natrium-tripolyphosphat 16,ο
Trinatriumphosphat 8,ο
Polyäthylenglykol 4ooo 5,ο
Siliciumdioxid, pyrogen 1,6
Pfefferminzöl o,3
Natriumhydrogencarbonat 22,ο
Weinsäure 9,6
Chlorhexidindiacetat (B.P.C.) 1 ,o
5098 10/0918
Natriumperborat-monohydrat 28,00
Natriumtripolyphosphat 2o,oo
Trinatriumphosphat 12,00
Natriumcarbonat 17,5o
Natrium-hexametaphosphat 5,00
Kaliummonopersulfat 7,00
Phenolph-Öelein O,o2
Polyvinylpyrrolidon 6,5o
Siliciumdioxid, pyrogen 2/OO
Aroma 6,38 1,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)hexandihydrochlorid 1,1o
Natriumbenzoat o,5o
Natriumperborat-monohydrat 4o,o
Kaliummonopersulfat 8,0
Natriumcarbonat 15,ο
Natriumtripolyphosphat 24,9
Chlorhexidindiacetat (B.P.C.) 1,8
Siliciumdioxid, pyrogen 3,5
Pfefferminzöl o,5
Trinatriumphosphat 5,7
Protease aus B. subtilis 0,6
- 8 50981 0/0918
Kaliummonopersulfat 22, ο
Harnstoffperoxid 15,ο
Natriumbicarbonat 15ro
Kalxumtripolyphosphat 22,5 1,6-Di-(4-chlorien2yldiguanido)hexandihydrochlorid 2,5
Natriumpyrophosphat 3,1
Geschmackstoffe o,9
Natriumlaur^ylsulfat 2, ο
Dextranase aus P. funiculosum 2,5
Natriumsulfat 14,5
Natriumcarbonat 1o,o
509810/0918
— Q —
Claims (2)
- BLENDAX - KERKER. Sehnei<''n.'.r & Co.Patentabteilung 234 Ί 176M a i η ζ * **PatentansprücheΓΠ Reinigungsmittel für Zahnprothesen in Form einer Lösung, eines Gels, einer Paste, einer Tablette oder eines Pulvers, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gemisch aus 1o bis 5o Gew.% eines Sauerstoff abgebenden Mittels, 5 bis 4o Gew.% eines Komplexbildners, gegebenenfalls o,5 bis etwa 1o Gew.% eines oberflächenaktiven Mittels, o,o5 bis etwa 25 Gew.% 1,6-Di-(4-chlorphenyldiguanido)hexan, 1,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)hexan und/oder 1,6-Di-(4-chlorbenzyIdiguanido) hexan oder seiner Salze (berechnet auf freie Base) und dem Rest der Zusammensetzung an Füllstoffen, alkalisch wirkenden Substanzen, Enzymen, Konservierungsmitteln, Puffersubstanzen, Verdünnungsmitteln, Bindemitteln, Aroma- und Geschmackstoffen und/oder Alkoholen enthält.
- 2. Reinigungsmittel für Zahnprothesen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Tablette oder eines Pulvers vorliegt und o,5 bis etwa 25 Gew.% der Gesamtzusammensetzung an 1,6-Di-(4-chlorphenyIdiguanido)hexan, 1,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)hexan und/oder 1,6-Di-(4-chlorbenzyIdiguanido)hexan oder seiner Salze (berechnet auf freie Base} enthält.3» Reinigungsmittel für Zahnprothesen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Lösung, einer Paste oder »eines Gels vorliegt und etwa o,o5 bis etwa 5 Gew.% der Gesamtzusammensetzung an 1,6-Di-(4-chlorphenyIdiguanido)hexan, 1,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)hexan und/oder-1,6-Di-(4-chlorbenzyIdiguanido) hexan oder, seiner Salze (berechnet auf freie Basel enthält.509810/091 8
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732341176 DE2341176A1 (de) | 1973-08-14 | 1973-08-14 | Reinigungsmittel fuer zahnprothesen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732341176 DE2341176A1 (de) | 1973-08-14 | 1973-08-14 | Reinigungsmittel fuer zahnprothesen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2341176A1 true DE2341176A1 (de) | 1975-03-06 |
Family
ID=5889766
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732341176 Pending DE2341176A1 (de) | 1973-08-14 | 1973-08-14 | Reinigungsmittel fuer zahnprothesen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2341176A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4302441A (en) | 1979-04-19 | 1981-11-24 | Hans R. Muhlemann | Solid oral preparations of urea hydrogen peroxide without glycerol |
CN110799248A (zh) * | 2017-06-19 | 2020-02-14 | 高露洁-棕榄公司 | 口腔护理产品及其美白组合物 |
-
1973
- 1973-08-14 DE DE19732341176 patent/DE2341176A1/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4302441A (en) | 1979-04-19 | 1981-11-24 | Hans R. Muhlemann | Solid oral preparations of urea hydrogen peroxide without glycerol |
CN110799248A (zh) * | 2017-06-19 | 2020-02-14 | 高露洁-棕榄公司 | 口腔护理产品及其美白组合物 |
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