DE2339591B1 - Verfahren und Anlage zum Aufbereiten von Altpapier - Google Patents
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Description
mische Auflösung im Dickstofibereich auf Grund der höheren Chemikalienkonzentration zwar eine sehr
gute Auflösung des Altpapiers erreicht wird, Folien, latex usw. jedoch nunmehr nicht angegriffen werden,
so daß sie sich später leichter ausscheiden lassen. Ein erheblicher Vorteil liegt auch darin, daß die Altpapieraufbereitung
nunmehr kontinuierlich erfolgen kann.
Ein bevorzugter Stoffdichtenbereich, der gute Resultate ergibt, ist im Anspruch 2 angegeben.
Durch die Rückführung des beim Eindicken gewonnenen Wassers gemäß Anspruch 3, wird der
Wasserverbrauch gering gehalten und Abwasserprobleme vermieden.
Durch die Vorbehandlung des Altpapiers gemäß Anspruch 4 wird ein besserer Aufschluß erzielt und
dadurch das Ergebnis noch weiter verbessert.
Im Anspruch 5 ist hierzu ein einfaches und wirtschaftliches Vorbehandlungsverfahren aufgezeigt.
In den Ansprüchen 6 und 7 sind Anlagen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
aufgezeigt.
Nachfolgend ist eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben, aus der
weitere erfindungsgemäße Merkmale hervorgehen. In der Figur ist diese Anlage nur schematisch dargestellt.
Das aufzubereitende Altpapier wird in einen Reißwolf 1, einen sogenannten Shredder, eingegeben, von
wo es nach seiner Zerkleinerung über ein Gebläse 2 in einen Zyklon 3 eingeblasen wird. In dem Zyklon 3
erfolgt die Trennung des Altpapiers von der Luft. Aus einer Leitung 4 wird über eine Sprühdüse 5 eine
alkalische Chemikalienlösung im Gewichtsverhältnis 1:1 in den Zyklon 3 eingespritzt, der zur Aufhellung
des Stoffes und Zerstörung löslicher Farbstoffe Wasserglas und Peroxid zugegeben wird. Außerdem enthält
die Lösung als Netz- und Flotationshilfsmittel ölsäure, die im alkalischen Bereich bereits verseift ist.
Auf Stoff atro berechnet beträgt die Zugabe zweckmäßig 1,5 bis 2% Natriumperoxid, 3 bis 4% Wasserglas
und 0,8 bis 0,9 % ölsäure. An Stelle von Natriumperoxid können auch die äquivalenten Mengen
von NaOH und H2O2 eingesetzt werden. Unterstützt
kann die Ablösung der Druckfarben durch geringe Zugabe von Detergentien bzw. Tensiden werden, z. B.
Polyäthylenoxydaddukte von Fettalkoholen und Fettsäuren, Alkylphenol, Polyglykoläther oder -ester,
Alkylsulfonate.
Von dem Zyklon 3 gelangt das Altpapier in eine Transportschnecke 6, in die durch Sprühdüsen 7 ebenfalls
aus der Leitung 4 die Chemikalienlösung nunmehr im Verhältms Altpapier zu Chemikalienlösung
1: 4 zugegeben wird.
Von der Transportschnecke 6 wird das mit der Chemikalienlösung durchsetzte Altpapier in einen
Reaktionsturm 8 gefördert, in dem es bei einer Stoffdichte von 16 bis 2O°/o etwa 2 Stunden verbleibt. Im
unteren Bereich des Reaktionsturmes ist ein Umwälzpropeller 9 angeordnet, in dessen Einzugsbereich
ίο über Leitungen 10 und 11 Verdünnungswasser zugegeben
wird. Das Dickstoffgemisch aus Chemikalienlösung und Altpapier, das wie eine Säule über dem
Umwälzpropeller 9 liegt, wird durch die Leitungen 10 und 11 mittels des Umwälzpropellers 9 verdünnt,
zerfällt dabei in Einzelfasern und kann somit aus dem Reaktionsturm 8 ausgetragen werden. Eine Pumpe
12 fördert die Suspension, die nunmehr eine Stoffdichte von 4,0 bis 5,0% atro besitzt, in einen Hydrozyklon
13, in dem die Schwerteile ausgeschieden werden. Der Gutstoffauslaß 14 des Hydrozyklons 13
ist mit einem Vibrationssortierer 15 verbunden, in dem schwimmende Verunreinigungen abgeschieden
werden. Über eine Zwischenbütte 16 und eine Pumpe 17 wird die Suspension in einen Entstipper 18, in
dem keine Mahlgradsteigerung erfolgen soll, geleitet. Nach dem Entstippen fließt der Stoff in die Flotationsanlage 19, wo er durch eine weitere Verdünnungswasserzufuhr
über eine Leitung 20 auf eine Dichte von etwa 0,8 bis 1,0% atro verdünnt wird. Die FIotationsanlage
ist von herkömmlichem Aufbau. Sie besteht im wesentlichen aus zwei Abschnitten, einer sogenannten
Primärstufe 21 mit mehreren Zellen und einer Sekundärstufe 22 mit zwei Zellen. Die Primärstufe
dient zur Reinigung des Ausgangsstoffes, und ihr Gutstoff geht über die Auslaßleitung 24 in die
weitere Fabrikation. Der Abfall (Schaum) der Primärzellen enthält neben den Schmutzpartikeln und
einem Teil der Füllstoffe noch einen Faseranteil, der in der Sekundärstufe 2 weitgehend zurückgewonnen
wird. Der Grundstoff dieser Stufe wird über die Rückleitung 24 zur erneuten Behandlung vor die Primärstufe
1 zurückgeführt. Der Schaum der Sekundärstufe 2 wird am Auslauf 25 entnommen. Der Schaum
kann im eingedickten Zustand mit 35 bis 45% Trokkengehalt entweder verbrannt oder zur Deponie gebracht
werden. Das bei der Weiterverarbeitung anfallende Klarwasser, bei der erforderlichen Eindickung
des Stoffes, wird über die Leitungen 10 und 11 als Kreislauf wieder in den Reaktionsturm 8 zurückgeleitet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Altpapier tionsverfahren wirtschaftlich gesehen einige Nachdurch
Zugabe von Chemikalien, durch Reinigen, 5 teile, wie z. B. große Faserverluste und das Anfallen
Sortieren, Entstippen und durch Flotieren in einer erheblicher Mengen von Schmutzwasser. Aus diesem
Flotationsanlage, dadurch gekennzeich- Grunde steht die Altpapieraufbereitung mittels FIonet,
daß das in kleine Stücke zerrissene Alt- tation im Vordergrund.
papier durch eine Förderschnecke (6), in die zur Die Altpapieraufbereitung mittels Flotation erAuflösung
eine Chemikalienlösung in höchstens io folgte bisher nach folgendem Verfahren: Das beder
7,5fachen Gewichtsmenge des Altpapiers ein- druckte Altpapier wurde im Stofflöser chargenweise
gebracht wird, transportiert, anschließend in einen unter Zusatz der erforderlichen Chemikalien, meist
Reaktionsturm (8) zum weiteren Aufschließen bei bei erhöhter Temperatur, bei einer Stoffdichte von
einer Stoffdichte von mindestens 12% belassen, 6% atro durch den Rotor mechanisch aufgelöst. Andaran
anschließend zur Reinigung, Sortierung 15 schließend wurden große Schwerteile von einem
und Entstippung des Stoffes mit Wasser verdünnt Dickstoffreiniger und schwimmende Verunreinigun-
und schließlich in einer Flotationsanlage (19) in gen durch Dickstoffsortierer ausgeschieden. In einem
bekannter Weise flotiert wird. Entstipper, der keine Mahlgradsteigerung bewirken
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- sollte, wurde der Stoff entstippt. Nach der Entstipkennzeichnet,
daß das Altpapier mit einer Stoff- 20 pung wurde der Stoff in eine Flotationsanlage eingedichte
von 16 bis 20% in den Reaktionsturm (8) leitet (z. B. Voith-Prospekt 2106).
eingetragen und dort etwa 2 Stunden behandelt Nachteilig ist bei diesem Verfahren jedoch neben
wird. den hohen Aufbereitungskosten, daß durch die me-
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 chanische Auflösung im Stofflöser auch die auszu-
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flotierte 25 scheidenden Verunreinigungen wie z. B. Folien und
Suspension in bekannter Weise eingedickt und das Latexteile zerkleinert werden, so daß sich diese Teile
beim Eindicken zurückgewonnene Wasser zur später nur schwer wieder ausscheiden lassen. Auch
Verdünnung des im Reaktionsturm (8) aufge- dem Weißgrad des wiederaufbereiteten Papiers sind
schlossenen Stoffes zurückgeführt wird. hierbei Grenzen gesetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch 30 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
gekennzeichnet, daß das Altpapier durch Zugabe kostengünstiges und verbessertes Verfahren zur Aufeiner
Chemikalienlösung im Verhältnis Papier zu bereitung von Altpapier zu schaffen, durch das der
Lösung von etwa 1:1 vorbehandelt und erst an- zurückgewonnene Stoff für einen breiten Einsatz verschließend
in die Förderschnecke (6) eingebracht wendet werden kann.
wird. 35 Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge- Verfahren nach Anspruch 1 gelöst,
kennzeichnet, daß das in kleine Stücke zerrissene Im Mittelpunkt dieses Verfahrens steht die AufAltpapier pneumatisch durch einen Zyklon (3), in lösung des Altpapiers in der Schnecke und in dem den gleichzeitig eine Chemikalienlösung einge- Reaktionsturm. Das Altpapier wird nunmehr rein priiht wird, gefördert wird. 40 chemisch, an Stelle mechanisch in einem Stofflöser,
kennzeichnet, daß das in kleine Stücke zerrissene Im Mittelpunkt dieses Verfahrens steht die AufAltpapier pneumatisch durch einen Zyklon (3), in lösung des Altpapiers in der Schnecke und in dem den gleichzeitig eine Chemikalienlösung einge- Reaktionsturm. Das Altpapier wird nunmehr rein priiht wird, gefördert wird. 40 chemisch, an Stelle mechanisch in einem Stofflöser,
6. Anlage zum Durchführen der Verfahren aufgelöst. Die Schnecke bewirkt den Transport des
nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch Altpapiers und seine Durchmischung mit der Chemieine
Förderschnecke (6) mit einer Sprüheinrich- kalienlösung. Eine Zerfaserung soll dabei vermieden
tung (7) zum Zuführen der Chemikalienlösung, werden. In dem Reaktionsturm, in welchem die AIteinem
Reaktionsturm (8) mit einer Einrichtung 45 papierstoffdichte entsprechend der zugegebenen Chezum
Zuführen von Verdünnungswasser (10, 11) mikalienlösung mehr als 12% beträgt, erfolgt die
in den Bereich der Austragsöffnung, an sich be- chemische Auflösereaktion, wobei die Verweilzeit je
kannte Reinigungs-, (13) Sortier-, (15) und Ent- nach dem Anwendungsfall festgelegt werden kann,
stippungsvorrichtungen (18) und eine Flotations- Zum weiteren Transport und für die nachfolgenden
anlage (19). 50 Bearbeitungsstufen wird die Suspension anschließend
7. Anlage nach Anspruch 6 zum Durchführen entsprechend mit Wasser verdünnt.
der Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch Neben dem Vorteil einer schonenderen Behandlung
gekennzeichnet, daß eine pneumatische Förder- des Altpapiers erfolgt auf Grund der höheren Chemieinrichtung
(2) zum Transport des zerrissenen kalienkonzentration eine stärkere Reaktion mit dem
Altpapiers und ein Zyklon (3) mit einer Sprüh- 55 Altpapier. Dies gilt insbesondere für die Farbablöeinrichtung
(5) zum Zuführen der Chemikalien- sung. Die Chemikalien in höherer Konzentration
lösung, der Förderschnecke (6) vorangeschaltet wirken direkt auf die Druckfarbe ein, da der Papiersind,
verband noch erhalten ist. Dadurch wird auch die
Ablösung festhaftender Druckfarben — wie Offset-
60 Druck — und schwerer aufzulösender Druckfarbenbindemittel
wie Asphaltpech ermöglicht. Dementspre-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbe- chend werden nun bei gleichem Chemikalieneinsatz
reiten von Altpapier durch Zugabe von Chemikalien, bessere Resultate oder bei reduziertem Einsatz die
durch Reinigen, Sortieren, Entstippen und durch FIo- gleichen Ergebnisse erzielt. Außerdem ergibt sich eine
tieren in einer Flotationsanlage. 65 Energieersparnis, weil festgestellt wurde, daß eine
Bei der Wiederaufbereitung von Altpapier besteht Wärmezufuhr zur Auflösung nicht mehr erforder-
eines der Hauptprobleme in der Entfernung der lieh ist.
Druckfarben. Hierzu sind im wesentlichen zwei Ver- Weiterhin wurde festgestellt, daß durch diese che-
Priority Applications (5)
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US05/491,673 US3994770A (en) | 1973-08-04 | 1974-07-25 | Treatment of waste paper, especially to effect the recovery of clean fibers therefrom |
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ID=
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Also Published As
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SE403631B (sv) | 1978-08-28 |
ATA433474A (de) | 1976-03-15 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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