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Die Erfindung bezieht sich auf eine Strömungsmittelsteuervorrichtung zum wahlweisen Einschalten eines ersten Hydraulikmotors oder zweier Hydraulikmotoren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Die Erfindung ist insbesondere in Verbindung mit Lasthebezeugen verwendbar, beispielsweise verschiedenartigen Winden, etwa zum Antrieb von Winden hydraulisch betätigter Kräne. Darüber hinaus läßt sich die Erfindung auch für zweimotorige Hydraulikantriebe verwenden, bei denen wechselweise lediglich ein Motor oder zwei Motoren eingeschaltet werden sollen. Ein Windenantrieb für einen Kran ist jedoch ein bevorzugter Anwendungsfall der Erfindung, an Hand dessen die Erfindung nachfolgend beschrieben wird.
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Bei einem Lasthebekran mit einer Winde zum Anheben und Absenken eines Zughakens ist es häufig erwünscht, die Winde mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu betreiben, so daß der Lasthub beispielsweise mit einer geringen Geschwindigkeit einsetzt und dann die Hubgeschwindigkeit während eines Teils der Gesamthubstrecke der Last vergrößert und schließlich am oberen Ende der Hubstrecke wiederum verringert wird. Außerdem ist es häufig erwünscht, die Größe des Motorhubes zu beeinflussen. Durch Verwendung zweier Motoren und einer selektiv einstellbaren Steuervorrichtung läßt sich die Hubgröße in bekannter Weise durch wechselseitiges Einschalten entweder eines Motors oder beider Motoren verändern. Wenn das verfügbare hydraulische Arbeitsmittel für die Motoren lediglich einem Motor zugeführt wird, erhöht sich die Hubgeschwindigkeit, während sich die Hubgröße verringert, und wenn umgekehrt das Arbeitsmittel aus der Arbeitsmittelquelle beiden Motoren zugeführt wird, verringert sich die Arbeitsgeschwindigkeit, während sich die Hubgröße erhöht. Mit kleinerer Hubgröße nimmt der Druck zu und umgekehrt.
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Aus der US-PS 34 73 442 ist eine Strömungsmittelsteuervorrichtung bekannt, bei der eine Ventilanordnung nur einem Motor zugeordnet ist. In einem ersten Betriebszustand der Ventilanordnung wird die Strömungsmittelzufuhr zu diesem Motor blockiert, so daß nur ein anderer Motor mit Strömungsmittel versorgt wird. In diesem Zustand läuft der andere Motor als Pumpe mit, wobei das in den Leitungen eingeschlossene Strömungsmittel umgepumpt wird. Der Schaltvorgang der Ventilanordnung von einem Betriebszustand zum anderen erfolgt automatisch in Abhängigkeit von der Last. Bei Auftreten einer grossen Last und damit einem hohen Druck drückt das durch eine Leitung fließende Strömungsmittel eine Kugel eines Rückschlagventils zur Seite, fließt in eine Steuerkammer ein und verschiebt einen Kolben, so daß eine Verbindung zwischen Leitungen hergestellt wird. Auf diese Weise wird der zuvor blockierte Motor in Betrieb gesetzt. Die bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß in dem Betriebszustand, in dem nur ein Motor läuft, durch den anderen Motor relativ hohe Leistungsverluste verursacht werden, da dieser als Pumpe wirkt und die in dem eingeschlossenen Kreis vorhandene Strömungsmittelmenge umpumpt.
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Eine Strömungsmittelsteuervorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 ist aus der US- PS 23 70 526 bekannt. Diese bekannte Vorrichtung besitzt eine Ventilanordnung, die eine zur einen Seite des zweiten Motors führende zweite Strömungsmittelkammer aufweist, wobei der Ventilsitz um eine die beiden Strömungsmittelkammern verbindende Öffnung angeordnet ist, die durch den Ventilkörper freigebbar und verschließbar ist. Auch bei dieser bekannten Strömungsmittelsteuervorrichtung treten die vorstehend aufgezeigten Nachteile auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strömungsmittelsteuervorrichtung der angegebenen Art zu schaffen, mit der Leistungsverluste durch Leerlaufumwälzung von Hydraulikmittel vermieden werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Strömungsmittelsteuervorrichtung der angegebenen Art gelöst, die die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird erreicht, daß in dem Fall, in dem nur ein Hydraulikmotor läuft, der zweite Hydraulikmotor anfangs das restliche Hydraulikmittel zur Rückführleitung fördert, wonach der zweite Hydraulikmotor "trocken" läuft. Diese Funktionsweise stellt einen erheblichen Vorteil der erfindungsgemässen Steuervorrichtung dar, da selbst eine Leerlaufumwälzung von Hydraulikmittel einen Leistungsverlust darstellen würde. Wenn nur ein Motor in Betrieb ist, läuft der zweite Motor zwangsläufig mit um. Hierdurch wird das in den Leitungen bzw. Kammern befindliche restliche Strömungsmittel zum Speicher gefördert. Dies geschieht, solange noch Strömungsmittel vorhanden ist. Dieses restliche Hydraulikmittel sorgt für eine ausreichende Schmierung, so daß es zu keinem Heißlaufen des zweiten Motors kommt.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung erfolgt der Übergang von der Betriebsweise mit einem Hydraulikmotor zu der mit beiden Hydraulikmotoren stoß- und ruckfrei, ohne daß ein neutraler Schaltzustand durchlaufen wird, in welchem keine der beiden Betriebsarten eingeschaltet ist. Die Ventilanordnung weist keine neutrale Mittelstellung auf, in der beide Motoren abgeschaltet sind. Somit kann es nicht zu einem kurzzeitigen Abfallen der Last kommen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäß ausgebildeten Steuervorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Ventilanordnung zwei einander gleiche Ventile enthält. Hierbei ist ein Umsteuerventil vorgesehen, so daß das erwünschte Schaltverhalten der Steuervorrichtung bei jeder Drehrichtung der Hydraulikmotoren erzielbar ist.
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Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigt
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Fig. 1 einen Schnitt eines zweimotorigen Hydraulikantriebs, bei dem die Strömungsmittelsteuervorrichtung anwendbar ist;
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Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispieles der Strömungsmittelsteuervorrichtung mit zwei im Schnitt gezeigten Ventilen, wobei sich das Hauptsteuerventil in der Schnellaufstellung befindet, in der lediglich eine der beiden Hydraulikmotoren eingeschaltet ist;
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Fig. 3 eine schematische Teilansicht des in Fig. 2 gezeigten Hauptsteuerventils in einer Schaltlage, in der sich eine niedrige Arbeitsgeschwindigkeit bei Einschaltung beider Motoren ergibt; und
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Fig. 4 einen Teilschnitt eines der in Fig. 2 gezeigten Ventile in einer im Vergleich zu Fig. 2 unterschiedlichen Schaltstellung.
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Gemäß Fig. 1 enthält ein hydraulischer Zahnradantrieb ein Gehäuse 5. Die Einzelheiten des Antriebs werden nicht näher erläutert, jedoch weist der Antrieb zwei Hydraulikmotoren auf, deren erster aus zwei miteinander kämmenden Zahnrädern 6, 7 besteht, die auf Wellen 8 und 9 gelagert sind, wobei die Welle 9 ein nach außen verlaufendes Ende 10 aufweist, das die Abtriebswelle des Antriebs darstellt.
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Der zweite Motor enthält zwei miteinander kämmende Zahnräder 11 und 12, die auf Wellen 13 und 14 gelagert sind, wobei die Welle 14 durch eine Kerbverzahnung 15 mit der Welle 9 des ersten Hydraulikmotors verbunden ist.
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In üblicher Weise sind auf entgegengesetzten Seiten beider Hydraulikmotoren Strömungsmittelkanäle zur Versorgung der Motoren mit hydraulischem Arbeitsmittel und zur Rückführung des Arbeitsmittels von den Motoren zu einem Strömungsmittelspeicher angeordnet.
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Bei dem in Fig. 1 gezeigten Antrieb läßt sich mit Hilfe einer geeigneten Strömungsmittelsteuervorrichtung entweder der erste Hydraulikmotor allein oder es lassen sich beide Hydraulikmotoren gemeinsam betätigen. Eine zu diesem Zweck geeignete Steuervorrichtung ist schematisch in Fig. 2 gezeigt.
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Die auf beiden Seiten jedes der beiden Hydraulikmotoren ausgebildeten Strömungsmittelkanäle sind an zwei Ventile einer Ventilanordnung angeschlossen, die vorzugsweise im Gehäuse 5 des Antriebs untergebracht sind.
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Diese in Fig. 1 nicht gezeigten Ventile sind in Fig. 2 im Schnitt in Schaltstellungen gezeigt, die die schematische Darstellung der in Fig. 2 gezeigten Steuervorrichtung erleichtern. Die beiden Ventile sind in Fig. 2 durch die Bezugszeichen 16 und 17 gekennzeichnet, wobei das Ventil 16 auch in Fig. 4, dort jedoch in einer unterschiedlichen Schaltlage gezeigt ist.
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Die verschiedenen Bauteile der Steuervorrichtung sind relativ zueinander und zu den Hydraulikmotoren symmetrisch angeordnet, so daß die Steuervorrichtung und die Motoren in jeder Richtung betätigt werden können. Zur Vereinfachung der Beschreibung der Steuervorrichtung wird jedoch zunächst angenommen, daß das Ventil 16 als Zufuhrventil für die Motoren und das Ventil 17 als Entlüftungsventil arbeitet. Dieser Schaltzustand ergibt sich durch Einstellung eines Umsteuerventils R in eine Schaltstellung, in der der Abschnitt R 3 dieses Ventils derart angeordnet ist, daß er mit den an das Umsteuerventil angeschlossenen Zu- und Rückführleitungen zusammenwirkt. Dies ist der in Fig. 2 gezeigte Schaltzustand.
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Im Schaltzustand gemäß Fig. 2 bilden die Kanäle 18 und 19 des Ventils 16 die Zufuhrkanäle für den ersten bzw. zweiten Hydraulikmotor M 1 bzw. M 2 gemäß Fig. 2. Der Abtrieb 10 und die Kerbverzahnung 15 zwischen den beiden Hydraulikmotoren sind ebenfalls schematisch in Fig. 2 gezeigt.
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Das Ventil 16 enthält eine erste 20 und eine zweite 21 Strömungsmittelkammer, die jeweils an die Kanäle 18 bzw. 19 angeschlossen und durch eine Öffnung 22 miteinander verbindbar sind, welche einen Ventilsitz 23 aufweist, mit dem ein Tellerventilkörper 24 zusammenwirkt, so daß die beiden Strömungsmittelkammern 20 und 21 und somit die Kanäle 18 und 19 je nach der Stellung des Ventilkörpers 24 entweder voneinander getrennt oder miteinander verbunden werden können.
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Eine Pumpe 25, die das Hydraulikmittel aus einem Strömungsmittelspeicher 26 entnimmt, steht mit dem Kanal 18 und somit mit der ersten Strömungsmittelkammer 20 über eine Hydraulikleitung 27, das Umsteuerventil R und eine Hydraulikleitung 27 a in Verbindung. Die Hydraulikleitung 28, die im Inneren des Gehäuses 5 ausgebildet sein kann, führt das Arbeitsmittel zum Einlaß des ersten Hydraulikmotors M 1, und die Arbeitsmittelzufuhr bleibt unabhängig von der Schaltlage des Ventilkörpers 24 bestehen. Wenn sich der Ventilkörper 24 in der Öffnungslage befindet, strömt das Arbeitsmittel von der Strömungsmittelkammer 20 über die Öffnung 22 in die Kammer 21 und somit über den Kanal 29, der wiederum im Inneren des Gehäuses 5 des Antriebs ausgebildet sein kann, zum Einlaß des zweiten Hydraulikmotors.
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In dem in Fig. 2 gezeigten Schaltzustand bildet das im Sinne der Fig. 2 links gelegene Ventil 17 das Entlüftungsventil der Motoren, wobei die Kanäle 30 und 31 an die erste und zweite Strömungsmittelkammer 32 und 33 angeschlossen sind, welche über eine Öffnung 34 mit einem durch einen Ventilkörper 36 steuerbaren Ventilsitz 35 miteinander verbunden sind. Ein vom ersten Motor zur Kammer 32 und zum Kanal 30 führender Strömungsmittelkanal 37 sowie ein vom zweiten Motor zum Kanal 31 und zur Kammer 33 führender Strömungsmittelkanal 38 sind ebenfalls vorzugsweise im Inneren des Gehäuses 5 ausgebildet. Eine Strömungsmittelleitung 39 a verläuft zum Umsteuerventil R und steht mit einer Hydraulikleitung 39 in Verbindung, so daß das Arbeitsmittel vom Kanal 30 und somit von der Kammer 32 des Ventils 17 zum Strömungsmittelspeicher 26 zurückgeführt wird. Unabhängig von der Stellung des Ventilkörpers 36, also auch in der Schließlage des Ventilkörpers 36, wird somit das vom Motor M 1 abgegebene Strömungsmittel unmittelbar zum Speicher zurückgeführt, während in der Öffnungslage des Ventilkörpers 36 das Strömungsmittel von beiden Hydraulikmotoren abgeführt und zum Speicher zurückgeleitet wird.
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Die Strömungsmittelsteuervorrichtung enthält ferner ein handbetätigtes Hauptsteuerventil 40, das in der in Fig. 2 gezeigten Schaltstellung für den Schnellauf sorgt, d. h., daß lediglich der erste Hydraulikmotor M 1 gemäß Fig. 2 eingeschaltet ist. Zur Erläuterung der Betriebsweise dieses handbetätigten Steuerventils sei zunächst erwähnt, daß jedes der Ventile 16 und 17 einen Steuerkolben 41 bzw. 42 enthält, der mit dem entsprechenden Tellerventilkörper 24 bzw. 36 verbunden ist und zum Anlegen und Abheben des Ventilkörpers auf den und von dem zugehörigen Sitz dient. Hinter dem Steuerkolben 41 liegt eine Steuerkammer 43 und hinter dem Steuerkolben 42 befindet sich eine Steuerkammer 44, wobei diese Steuerkammern als Druckmittelkammern ausgebildet sind, die gemeinsam mit den Federn 45 und 46 die Verstellung der Steuerkolben 41 und 42 und somit der Ventilkörper 24 und 36 steuern.
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Die Steuerkammer 43 ist über eine Öffnung 47 und eine Zweigleitung 48 a mit einer Druckentlastungsleitung 48 verbunden. Ebenso ist die Steuerkammer 44 über eine Öffnung 49 und eine Zweigleitung 48 b mit der Druckentlastungsleitung 48 verbunden. In der Zweigleitung 48 a ist eine Drosselstelle 50 und in der Zweigleitung 48 b eine entsprechende Drosselstelle 51 angeordnet. In diesen beiden Zweigleitungen liegen ferner Rückschlagventile 52 und 53, wobei das Rückschlagventil 52 einen unbehinderten Strömungsmittelstrom von der Steuerkammer 43 zur Druckentlastungsleitung 48 ermöglicht, einen Strömungsmittelstrom in der entgegengesetzten Richtung jedoch verhindert, und das Rückschlagventil 53 einen ungehinderten Strömungsmittelstrom von der Steuerkammer 44 zur Entlastungsleitung 48 ermöglicht, einen Strömungsmittelstrom in der entgegengesetzten Richtung jedoch unterbindet.
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Eine Entlüftungsleitung 54 enthält zwei Zweigleitungen 54 a und 54 b, die jeweils zu den Kammern 21 bzw. 33 der Ventile 16 und 17 verlaufen. An der Kreuzungsstelle zwischen der Entlüftungsleitung 54 und ihren Zweigleitungen 54 a und 54 b liegt ein doppelwirkendes Rückschlagventil 55, das einen Druckmittelstrom von der Kammer 21 oder der Kammer 33 zur Entlüftungsleitung 54 gestattet, einen Strömungsmittelstrom zwischen den Kammern 21 und 33 jedoch in beiden Richtungen unterbindet.
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Die beiden Entlüftungsleitungen 48 und 54 verlaufen zum Hauptsteuerventil 40. Je nach der Schaltstellung dieses Hauptsteuerventils 40 wird die eine oder andere Entlüftungsleitung mit der Rückführleitung 56 verbunden, die zum Speicher verläuft. In der in Fig. 2 gezeigten Schaltstellung des Hauptsteuerventils 40 ist die Entlüftungsleitung 48 gesperrt, während die Entlüftungsleitung 54 über den Kanal 57 mit der Rückführleitung 56 in Verbindung steht. In der in Fig. 3 gezeigten Schaltstellung des Hauptsteuerventils 40 ist die Entlüftungsleitung 54 gesperrt und die Entlüftungsleitung 48 über den Kanal 58 mit der Rückführleitung 56 verbunden.
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Bevor die Betriebsweise der Strömungsmittelsteuervorrichtung beschrieben wird, sei darauf hingewiesen, daß die Stirnwand des Steuerkolbens 41 des Ventils 16 von einer Drosselbohrung 59 durchsetzt ist, die die Steuerkammer 43 mit der Strömungsmittelkammer 20 verbindet. Ferner ist im Steuerkolben 42 des Ventils 17 eine Drosselbohrung 60 ausgebildet, die die Steuerkammer 44 mit der Strömungsmittelkammer 32 verbindet.
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Ferner ist jeder Ventilkörper 24, 36 am Umfang mit einem gekerbten Abschnitt 61 bzw. 62 versehen, der Dosiernuten für den Hydraulikstrom von der Kammer 20 oder 32 zur Kammer 21 oder 33 bildet, wenn das entsprechende Ventil umgeschaltet (geöffnet oder geschlossen) wird. Diese Dosiernuten dienen zur ruckfreien Umschaltung, wenn die Steuervorrichtung derart verstellt wird, daß von einer Betriebsart mit einem einzigen Motor auf eine Betriebsart mit beiden Motoren oder von einer Betriebsart mit beiden Motoren auf eine Betriebsart mit einem einzigen Motor übergegangen wird. Fig. 4 zeigt den Ventilkörper 24 in der teilweise geöffneten Stellung. Die Öffnungsbewegung hält normalerweise an, bis das rückwärtige Ende des Steuerkolbens 41 an der Verschlußkappe anschlägt, und in dieser Stellung ist der gekerbte Abschnitt 61 des Ventilkörpers gegenüber dem Ventilsitz 23 geringfügig nach rechts verschoben, so daß das Druckmittel ungehindert und ohne die Drosselwirkung der Dosiernuten von der Kammer 20 zur Kammer 21 gelangen kann. Die Dosiernuten sind somit lediglich während derjenigen Teilstrecke des Kolbenhubs wirksam, bei der die Schließ- oder Öffnungsbewegung des Ventilkörpers erfolgt. Das auf der anderen Seite der Steuervorrichtung angeordnete Ventil ist symmetrisch zum oben beschriebenen Ventil 16 ausgebildet und hat daher bezüglich der Wirkung der Dosiernuten 62 die gleiche Arbeitsweise.
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Bei der in Fig. 2 gezeigten Einstellung des Hauptsteuerventils wird das Hydraulikmittel von der Pumpe 25 über die Leitungen 27und 27 a zum Kanal 18 und zur ersten Strömungsmittelkammer 20 geführt und gelangt über den Kanal 28 zum ersten Motor, und die Entlüftung des ersten Motors erfolgt über den Kanal 37, die erste Strömungsmittelkammer 32, den Kanal 30 und die Entlüftungsleitung 39 a und 39. In diesem Betriebszustand kann jegliches Druckmittel, das in den Kammern 21 und 33, den Kanälen 19 und 31 und den an den zweiten Motor angeschlossenen Kanälen 29 und 38 vorhanden ist, über die Entlüftungsleitung 54, den Kanal 57 und die Rückführleitung 56 frei abströmen. Da außerdem die Entlastungsleitung 48 durch das Ventil 40 gesperrt ist, kann der Druck in den Steuerkammern 43 und 44 nicht abgebaut werden, wobei diese Kammern infolge der Druckzufuhr über die Drosselbohrungen 59 und 60 druckbeaufschlagt sind. Dieser Strömungsmitteldruck in den Steuerkammern 43 und 44 sorgt gemeinsam mit der Stellkraft der Federn 45 und 46 und den größeren Druckangriffsflächen in den Kammern 43 und 44 dafür, daß die Tellerventilkörper 24 und 36 auf ihrem Sitz gehalten werden und somit der zweite Motor abgeschaltet wird.
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Wenn das Hauptsteuerventil 40 in die in Fig. 3 gezeigte Schaltlage verstellt wird, wird der Strömungsmitteldruck in den Steuerkammern 43 und 44 über die Zweigleitungen 48 a und 48 b und die Entlüftungsleitung 48 abgebaut. Infolge der beträchtlichen Druckangriffsflächen der Steuerkolben in den Kammern 20 und 32 und der an den Drosselstellen 59 und 60 vorhandenen Druckdifferenz wird eine Gesamtkraft erzeugt, durch die die Steuerkolben 41 und 42 entgegen der Kraft der Federn 45 und 46 verschoben und somit die Tellerventilkörper 24 und 36 abgehoben werden. Dadurch entsteht ein Hydraulikmittelstrom von der Kammer 20 in die Kammer 21 und von dort zur Einlaßseite des zweiten Motors. In entsprechender Weise ergibt die Öffnung des Ventilkörpers 36 eine Arbeitsmittelrückführung vom zweiten Motor über den Kanal 31, die Kammer 33, die Kammer 32 und die Rückführleitung 39. In diesem Schaltzustand arbeiten somit beide Motoren.
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Bei diesem Schaltzustand, bei dem beide Motoren eingeschaltet sind, ist es erforderlich, daß der Druck in den Steuerkammern 43 und 44 auf einem verhältnismäßig niedrigen Wert gehalten wird. Zu diesem Zweck sollten die Drosselbohrungen 59 und 60 nicht wesentlich größer als die Drosselstellen 50 und 51 ausgebildet sein. Um sicherzustellen, daß der Druck in den Steuerkammern 43 und 44 verhältnismäßig niedrig gehalten wird und somit die Tellerventilkörper 24 und 36 in ihrer Öffnungslage verbleiben, wenn die Entlüftungsleitung 48 geöffnet ist, sind die Drosselbohrungen 59 und 60 vorzugsweise geringfügig kleiner als die Drosselstellen 50 und 51 ausgebildet.
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Die Drosselbohrungen 59 und 60 unterstützen ebenso wie die Drosselstellen 50 und 51 die sanfte Umschaltung von irgendeinem in einen anderen Betriebszustand, ohne daß sich ein sprunghafter Übergang ergibt. Die Dosiernuten 61 und 62 sind ebenfalls von Bedeutung, um einen Schutz gegen einen abrupten Übergang zwischen den beiden Betriebszuständen zu gewährleisten.
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Wenn die Strömungsmittelsteuervorrichtung derart eingestellt wird, daß von einem Betriebszustand, in dem beide Motoren arbeiten, zu dem Betriebszustand, in dem lediglich der erste Motor arbeitet, übergegangen wird, wird durch den Umlauf der Zahnräder des zweiten Motors zunächst Hydraulikmittel aus diesem Motor ausgestoßen, wobei dieses Hydraulikmittel über die Zweigleitung 54 b und die Entlüftungsleitung 54 zur Rückführleitung 56 entweicht. Anschließend läuft der zweite Motor "trocken". In diesem Betriebszustand wird somit durch den zweiten Motor noch nicht einmal Hydraulikmittel umgewälzt. Dies ist ein erheblicher Vorteil der Steuervorrichtung, da selbst eine Leerlaufumwälzung von Hydraulikmittel einen Leistungsverlust darstellt. Zwar lassen sich auch bestimmte andere Maßnahmen zu diesem Zweck verwenden (beispielsweise eine Strömungsmittelleckage im Motor selbst), jedoch bildet die Anordnung der Entlüftungsleitung 54 mit ihren Zweigleitungen 54 a und 54 b eine wirksame und zuverlässige Schaltverbindung, die in beiden Drehrichtungen der Motoren verwendbar ist.
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Bezüglich des Umsteuerventils R gemäß Fig. 2 sei zunächst darauf hingewiesen, daß die symmetrische Ausbildung der Steuervorrichtung den Vorteil hat, daß die gesamte Vorrichtung einschließlich der Motoren in beiden Richtungen betrieben werden kann. Die Umsteuerung erfolgt mit Hilfe des Umsteuerventils R, in dessen in Fig. 2 gezeigter Stellung der Ventilabschnitt R 3 eingeschaltet ist und für eine Druckmittelzufuhr über das Ventil 16 und eine Strömungsmittelabfuhr von den Motoren über das Ventil 17 sorgt. Wenn das Umsteuerventil R derart umgeschaltet wird, daß der Ventilabschnitt R 1 fluchtend zu den Hydraulikleitungen 27, 39 a und 27 a, 39 ausgerichtet ist, wird das von der Pumpe 25 gelieferte Druckmittel dem Ventil 17 zugeführt, und die Arbeitsmittelrückfuhr erfolgt über das Ventil 16.
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Das Ventil R kann ferner über eine Abschaltstellung verfügen, die beispielsweise durch den Ventilabschnitt R 2 herstellbar ist. In dieser Abschaltstellung wird das von der Pumpe 25 gelieferte Druckmittel einfach unmittelbar zum Speicher zurückgeführt.
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Während des normalen Betriebs der Strömungsmittelsteuervorrichtung, also wenn das Umsteuerventil R in irgendeiner seiner Betätigungsstellungen liegt, dient das Hauptsteuerventil zur Umschaltung von einer einmotorigen zu einer zweimotorigen Betriebsweise und umgekehrt. Die Ventilkörper 24 und 36 un die zugeordneten Kanäle und Hydraulikleitungen sind derart ausgebildet und angeordnet, daß die Motoren selbst während des Umschaltens des Ventils 40 von einer in die andere Schaltlage keinen neutralen Schaltzustand durchlaufen, bei dem die Gefahr eines Herunterfallens der Last besteht.