DE2335858A1 - Vorrichtung zum zeitweiligen verschliessen des kunstafters (anus praeternaturalis) - Google Patents
Vorrichtung zum zeitweiligen verschliessen des kunstafters (anus praeternaturalis)Info
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Description
2335858 PATENTANWALT ÜIPL-PHYS. PxEINRICH SEIDS
62 Wiesbaden-Bierstadt · Bierstadter Höhe 15 · Postfach 12068 · Telefon (0 6121) 56 53 82
Postscheck Frankfürt/Main 181008 · Bank Deutsche Bank 3956372 · Nass. Sparkasse 108003065
Wiesbaden, den 9.JuIi 1973 Sch 229 S/v
Dr.med. Wolfgang Schenk
6200 Wiesbaden
Rheinstrasse 111
Rheinstrasse 111
Vorrichtung zum zeitweiligen Verschliessen des Kunstafters (anus praeternaturalis)
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Bei einem Kunstafter, der zur Behandlung besonderer Darmerkrankungen
angelegt werden muss, ist es bekannt, eine mit Gummiring versehene, dem Körper fest anliegende Pelotte
oder aufklebbare Plastikbeutel zu benutzen. Beide Möglichkeiten sind aber mit erheblichen Mängeln behaftet. Die bekannten
Pelotten zum Verschliessen des Kunstafters müssen mit recht erheblichem Druck gegen den Kunstafter gepresst
werden, um die gewünschte Verschlusswirkung zu erzielen. Abgesehen davon, dass dadurch das Tragen solcher Pelotten
unangenehm ist, kommt es bei der Benutzung solcher Pelotten zu einem Vorwölben der Darmschleimhaut und dadurch zu Blutungen
und Entzündungen. Die bekannten aufklebbaren Plastikbeutel sind nur zum Auffangen, nicht aber zum eigentlichen
Zurückhalten von Stuhl und Darmgasen gedacht und geeignet^
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Da dem mit Kunstafter behandelten Menschen die Möglichkeit
fehlt, Stuhl und Darmgase willkürlich zurückzuhalten und das Übertreten von Stuhl und Darmgasen in den Plastikbeutel erhebliche
akustisch wahrnehmbare Geräusche verursacht, ist auch bei optimaler Anwendung solcher Plastikbeutel der Benutzer
gesellschaftlich erheblich behindert. Ausserdem haben diese angeklebten Beutel den Mangel, dass das Gewicht des mehr oder
weniger gefüllten Plastikbeutels lästig ist und im übrigen dazu führen kann, dass sich der angeklebte Beutel unbeabsichtigt
von der Haut des Benutzers löst.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum zeitweiligen Verschliessen des Kunstafters
zu schaffen, die optimale Bedingungen für Sauberhaltung und
einfache Anwendungsweise zusammen mit bequemem Sitz und zuverlässigem Verschluss, also Beseitigung jeglicher gesellschaftlicher
Behinderung des Benutzers gewährleistet. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass ein in das
Lumen des Darmes des Kunstafters einzuführender nachgiebiger Verschlusszapfen an einem dichtend und haftend an die Körperaussenseite
des Benutzers aufzulegenden scheibenförmigen Trägerteil angebracht ist. Durch das Zusammenwirken von
Verschlusszapfen und scheibenförmigem Trägerteil wird ein absolut dichter Verschluss des Kunstafters erreicht, ohne dass
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irgendwelche Teile im Bereich des Kunstafters fest gegen den menschlichen Körper gepresst werden müssten. Es werden dadurch
auch jegliche durch Anpressen hervorgerufene Beschwerden und Erkrankungen vermieden. Dem Benutzer der Verschliessvorrichtung
gemäss der Erfindung ist auch die Möglichkeit zum willkürlichen Zurückhalten von Stuhl und Darmgasen voll zurückgegeben.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Verschlusszapfen
für Einmalgebrauch, vorzugsweise in Art eines Tampon aus gepresstem Zellstoff, ausgebildet. Hierdurch werden die
Bedingungen für Sauberhalten des Kunstafters wesentlich verbessert.
Der Trägerteil kann dabei als Scheibe aus physiologisch unschädlichem Kunststoff, beispielsweise PVC ausgebildet
sein, die an der dem Körper des Benutzers zugewandten Seite einen Belag aus hautfreundllj^icher Haftmasse und im mittleren
Bereich den Verschlusszapfen haltende Einrichtungen aufweist. Mit dem Belag aus hautfreundlicher Haftmasse wird
ergänzend zu dem Verschlusszapfen ein völlig gas- und flüssigkeitsdichter
Abschluss erreicht« Der Belag aus hautfreundlicher Haftmasse kann allein auch die sichere Befestigung
der Verschliessvorrichtung bewirken. Es ist jedoch dem Benutzer unbenommen, zusätzlich eine Binde oder ein Gummiband
zu benutzen, wobei diese Binde oder das Gummiband keinen unangenehmen
oder schädlichen Druck mehr ausübt.
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Im Rahmen der Erfindung können der scheibenförmige Trägerteil und der Verschlusszapfen fest aber trennbar verbunden sein.
Hierzu kann der scheibenförmige Trägerteil im Mittelbereich seiner dem Körper des Benutzers zugewandten Fläche einen in
Art eines Korkenziehers gewundenen Haltezapfen für einen tamponartig weichen Verschlusszapfen tragen. Diese Trennungsmöglichkeit von Trägerteil und Verschlusszapfen ermöglicht
es, beide Teile vor der Benutzung zusammenzufügen, wobei die zusammengefügten Teile nach Benutzung beseitigt werden., Für
spezielle Anwendungsfälle wäre es jedoch auch denkbar, den Trägerteil für mehrere Benutzungen und den daran anzubringenden
tamponartigen Verschlusszapfen jeweils für eine Benutzung vorzusehen.
Die Verschlussvorrichtung gemäss der Erfindung lässt sich
leicht an die Lumengrösse des Kunstafters anpassen. Dabei
kann der scheibenförmige Trägerteil in jedem Fall gleiche Grosse aufweisen, während der Verschlusszapfen bei etwa
6 cm Länge in verschiedenen Durchmessergrössen vorgesehen sein kann.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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Fig. 1 Eine "bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung
gemäss der Erfindung in axialem Schnitt und
Fig. 2 eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäss der Erfindung,bei der Trägerteil und Verschlusszapfen
nachträglich zusammensetzbar sind, •wobei der Verschlusszapfen axial geschnitten
dargestellt ist.
Im Beispiel der Fig. 1 sind der Trägerteil 1 und der Verschlusszapfen 2 von vornherein miteinander verbunden. Der
Trägerteil 1 besteht aus einer kreisrunden Scheibe 3 mit
einem Durchmesser a von ungefähr 12 cm und einer Dicke von etwa 0,2 bis etwa 1 mm. Die Scheibe 3 besteht im dargestellten
Beispiel aus Polyvinylchlorid und trägt an ihrer dem
Körper des Benutzers zugewandten Seite einen ringförmigen Belag 4 aus einer hautfreundlichen Haftmasse. Im mittleren,
von Haftmasse freien Bereich ist an der Scheibe 3 ein in Art eines Korkenziehers ausgebildeter Verbindungszapfen 5
fest angebracht. Die axiale Länge b dieses Verbindungszapfens 5 beträgt etwa 5 cm, während die axiale Länge £ des .Verschlusszapfens
2 etwa 6 cm ist.
Der Verschlusszapfen 2 ist dadurch gebildet, dass ein Band mit der Breite c aus nachgiebigem, saugfähigem Zellstoffmaterial
6 um den korkenzieherförmigen Verbindungszapfen gewickelt und in dessen Windungen hineingezogen ist. Über
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diesen Zeilstoff wickel 6 ist eine eirrer den Verbindungszapfen
zusammenhaltende Hülle 7 aus Textilstoff-Gaze gezogen, die am vorderen Ende des Verschlusszapfens 2 geschlossen und am
rückwärtigen Ende, d.h. an der Scheibe 3 bei 8 etwas fester eingezogen ist, um eine stabile sichere Halterung auf dem
korkenzieherartig ausgebildeten Verbindungszapfen 5 zu gewährleisten. Wie strichpunktiert und gestrichelt angedeutet, ist
der Verbindungszapfen 2 in verschiedener Durchmessergrösse
vorzusehen, in Anpassung an die verschiedenen Kunstafter-Lumengrössen. Strichpunktiert ist eine Verbindungszapfen-Größe
mit ewat 1 cm Durchmesser angedeutet. Voll ausgezeichnet ist eine Verbindungszapfengrösse mit etwa 2 cm Durchmesser wiedergegeben
und gestrichelt ist eine Verschlusszapfen-Größe £ mit etwa 3 cm Durchmesser angedeutet.
Im Beispiel der Figur 2 sind der Halteteil 1 und der Verschlußzapfen
2 für nachträgliches Vereinigen ausgebildet; dies kann hinsichtlich Verpackung und Wahl der Verschlusszapfengröße
von besonderem Vorteil sein. Der Trägerteil 1 ist mit seinem Durchmesser a, seiner Scheibe 3, seinem Haftbelag 4 und seinem
Verbindungszapfen 5 mit axialer Länge b in gleicher Weise ausgebildet, wie oben in Verbindung mit Figur 1 erläutert.
Der Verschlusszapfen 2 trägt im dargestellten Beispiel in seinem mittleren Teil einen ggf. etwas festeren und auch bei
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angefeuchtetem Zustand seine Festigkeit weitgehend behaltenden
diibelartigen Teil 9, um den herum die Zellstofflagen 6 • gewickelt sind. Der dübelartige Teil 9 kann - wie in Fig. 2
gezeigt - eine axiale Bohrung 10 aufweisen, die zur Führung
des in Art eines Korkenziehers ausgebildeten Verbindungszapfens 5 dient. Die den Verschlusszapfen umgebende Gazehülle
7 ist am vorderen Ende des Verschlusszapfens 2 geschlossen und am rückwärtigen Ende bei 11 zusammengebunden.
Wie im Beispiel der Fig. 1 kann auch in dieser Ausführungsform der Verschlusszapfen 2 in verschiedenen Durchmessergrößen
A (1 ei Durchmesser), B (2 cm Durchmesser), C (3 cm Durchmesser), ,jedoch bevorzugt jeweils in gleicher axialer
Länge £ (6 cm) vorgesehen sein.
Zur Benutzung wird im Beispiel der Fig. 2 zunächst der Verbindungszapfen
5 des Trägerteiles 1 wie ein Korkenzieher in den dübelartigen Teil 9 des Verbindungszapfens 2 eingedreht.
Die eigentliche Anwendung ist dann in beiden Ausführungsformen der Erfindung die gleiche. Hierzu wird die Vorrichtung
mit dem Verschlusszapfen 2 in das Lumen des Darmes des Kunstafters eingeführt und die Klebefläche 4 des Trägerteils
nach vorherigem Entfernen einer Schutzfolie auf die den
Kunstafter umgebenden Hautbereiche festgedrückt. Durch das sachgerechte Einführen erfolgt,ein dichter Verschluss des
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Kunstafters. Zum Auslassen von Stuhl und Darmgasen wird der Verschluss abgenommen, so dass ein vollständig kontrollierter
Abgang von Stuhl und Winden erreicht wird und der Benutzer in keiner Weise durch Geräusch- oder Geruchsbelästigung gesellschaftlich
behindert wird. Im Beispiel der Fig. 1 ist die Verschlussvorrichtung nach einmaligem Gebrauch zu entfernen.
Im Beispiel der Fig. 2 ist es dem Benutzer anheimgestellt, den vollständigen zusammengesetzten Verschluss oder nur
den Verschlusszapfen 2 nach einmaligem Gebrauch zu beseitigen,,
Alle in der Beschreibung, den Patentansprüchen und der Zeichnung wiedergegebenen Merkmale des Anmeldungsgegenstandes
können für sich allein oder in jeder denkbaren Kombination von wesentlicher Bedeutung für die Erfindung sein.
- Patentansprüche -
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Claims (6)
- DipL-Phys. Heinrich Seids · Patentanwalt · 62 Wiesbaden-BierstaJ; · Bietst. Höhe 15 · Postf. 120 68 ■ ® (0 6121) 56 53— 9 -PatentansprücheT) Vorrichtung zum zeitweiligen Verschleiß sen des Kunstafters, dadurch gekennzeichnet, dass ein in das Lumen, des Darmes des Kunstafters einzuführender nachgiebiger Verschlusszapfen (2) an einem dichtend und haftend an die Körperaussenseite des Benutzers aufzulegenden, scheibenförmigen Trägerteil (1) angebracht ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusszapfen (2) für Einmalgebrauch, vorzugsweise in Art eines Tampons, aus gepresstem Zellstoff ausgebildet ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerteil (1) als Scheibe (J) aus physiologisch unschädlichem Kunststoff, beispielsweise PVG ausgebildet ist, die an der dem Körper des Benutzers zugewandten Seite einen Belag (4) aus hautfreundlicher Haftmasse und im mittleren Bereich den Verschlusszapfen (2) haltende Einrichtungen (5) aufweist.- 10 409885/0239DipL-Phys. Heinrich Seids · Patentanwalt · 62 WiesDaden-Bierstai; · B'erst. Höhe IS · Postf. 120 68 · ® (06121) 5653- 10 -
- 4·· Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass der scheibenförmige Trägerteil (1) im Mittelbereich seiner dem Körper des Benutzers zugewandten Fläche eine in Art eines Korkenziehers gewundenen Haltezapfen (5) für den tamponartig weichen Verschlusszapfen (2) trägt.
- 5. 'Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der scheibenförmige Trägerteil (1) im wesentlichen kreisrund mit etwa 12 cm Durchmesser ausgebildet ist, während der Verschlusszapfen (2) bei etwa 6 cm Länge in verschiedenen Durchmessergrössen (A, B, C) vorgesehen ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5» dadurch gekennzeichnet, dass der Haltezapfen (5) etwa 1 cm kürzer als der Verbindungszapfen (6) ausgebildet ist.409885/0239
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