DE2335051A1 - Verfahren zur herstellung von kompositionsmaterialien mit hoher schlagfaehigkeit und steifigkeit sowie danach erhaltene zusammengesetzte polymermaterialien - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kompositionsmaterialien mit hoher schlagfaehigkeit und steifigkeit sowie danach erhaltene zusammengesetzte polymermaterialienInfo
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- DE2335051A1 DE2335051A1 DE19732335051 DE2335051A DE2335051A1 DE 2335051 A1 DE2335051 A1 DE 2335051A1 DE 19732335051 DE19732335051 DE 19732335051 DE 2335051 A DE2335051 A DE 2335051A DE 2335051 A1 DE2335051 A1 DE 2335051A1
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Description
Dr-V.U3. Π. ti - E T 2 jr.
• M Buche η 22, Btoinidorfstr. 10
300-21.070P
10. Juli 1973
GERDEC 11, Avenue de Friedland 7300b Pe.rin (Frankreich)
Verfahren zur Herstellung von Kompositniaterialien mit
hoher Schlagzähigkeit und Steifigkeit sowie danach erhaltene zusammengesetzte Polymermaterialien
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von > zusammengesetzten bzw. Kompositmaterialien, die durch verstärkte
Polymere gebildet werden, die eine hohe Schlagfestigkeit bzw. -Zähigkeit und große Festigkeit bzw. Steifigkeit
besitzen. Sie bezieht sich insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, auf veratärkte Polymere auf l'olystyrolbasis.
Es ist bekannt, daß Polystyrol außerordentlich bruchanfällig ist. Ea wurden daher bislang zahlreiche Versuche unter-.nommen,
seine Schlagzähigkeit zu verbessern. Diese haben zur Entwicklung von "schlagzähem Polystyrol" geführt, das eine
6 Dis 10mal höhere üchlagzähigkeit aufweist als Standard -
5OO-(252 G7 All)
HoHe
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Polystyrole. Diese "schlagzähen11 tol-neren v/erden durch
Einführung eines kautschukartigen Polymeren wie beispielsweise I-olybutadien, dessen Prozentsatz allgemein auf 10 iew.'/i
begrenzt wird, in die styrolische ...atrix aui dem wege einer
physikalischen mischung oder unter Bildung eines ± fro pf-(Jopolyrneren
erhalten. Diese Verbindung ues glasartigen PoIystyrolgrundmaterials
mit einem ivautschUiC ist nicht ohne Uachteile.
Sie wird nämlich von einer erheblichen Verminderung der Festigkeit bzw. Steifigkeit des Laterials begleitet (die
auf etwa 60 ,i des fur Polystyrol allein oder Standardpolystyrol geltenden wertes vermindert ist) sowie von einer Verminderung
der Zugfestigkeit (die auf etwa 50 ,'. des für Standardpolystyrol
geltenden ,/ertes vermindert ist).
Gegenstand der Erfindung sind daher insbesondere modifizierte
Polystyrole mit einer Schlagfestigkeit, die zumindest
derjenigen von derzeit im Handel befindlichen "schlagzähen Polystyrolen" äquivalent ist. Die erfindungsgemäßen Produkte
besitzen im übrigen in dem Maße deutlich verbesserte mechanische Eigenschaften, daß die Zugfestigkeit und der Festigkeitamodul
gegenüber Standardpolystyrolen in den besten Fällen mehr als verdoppelt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren, nach Polymermaterial
mit hoher Schlagzähigkeit und großer Festigkeit bzw. Steifigkeit erzielt werden kann, ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Ilaterial ausgehend von zumindest einem Phyllosilicat (d.h.
Silicat mit schichtengitterartigen blatt- oder Bandstrukturen),
einem Monomeren und einem mit dem Monomeren copolymerisierbaren
organischen Gomonomeren hergestellt wird, dessen Liolekül eine
äthylenisch ungesättigte Gruppe, eine Alkohol- oder üpoxyfunktion und eine Ester- oaer Aiaidf unkt ion aufweist, und zwar durch
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BAD ORIGINAL
Polymerisation des Lonomeren vor, während oder nach dem
Einbringen des ihyllosilicate, das vorangehend mit dem Co-
;no:ioaeren ouer Lit einem Coj>olyueren von i.onomereiü mit dem
Jοmonomeren umgesetzt worden ist oder durch Copolymerisation
einer mischung von Lonomerem und üomonomerem vor, während
oder nach ^inbrinr:en des rhyllosilicats»
ü-emäß einer oevorzucten Anwendung diese.s Verfahrens wird
als konomeres btyrol eingesetzt. Das Verfahren ermöglicht
dann die Jirsielung von Polymeriaaterialien au., der iife'is von
verstärktem Polystyrol, die eine gro.Ce Schlagzähigkeit und
gleichzeitig bessere mechanische Eigenschaften aufweisen als die oekannten "schlagzähen Polystyrole".
Beim erfindungsgemäßen '/erfahren ist das Oomonomere vorzugsweise
ein Alkylacrylat oder -alkylacrylat, dessen (di'.r^h
Veresterung in das Liolekül gelangter) Alkylrest eine Hydroxy-
oder iOpoxygrupre aufweist. Solche Verbindungen sind insbesondere
die Hydroxyäthyl- oder Hydroxypropyl-acrylate und "
-methacrylate oder irl^^c idyl ac rylat und -methacrylau.
J-emäß einer bevorzugten Durchfüiirungsweise der Erfindung
ii.3t das üononomere also eine der allgemeinen i'ori-iel:
CH0 = C i
entsprechende Verbindung, Dei der A ein iasserstoffatom oder
eine 1 ois ό ^oülenstofiatome aufweisende Alkylgruppe und insbesondere
die kethylgruppe ist, B ein dauerstoffatom oder eine
e bedeutet und R eine 1 bis 12 Kohlenstoff atome ent-
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haltende organische Kohlenwasserstoffkette ist, die eine Hydroxylgruppe (-OH) oder eine Epozygruppe ( - CH - GHp )
aufweist. 0
Der Anteil des beim erfindungsgemäßen Verfahren als Verstärkungsciineral
angewandten Phyllosilicats liegt vorzugsweise zwischen 5 und 40 Teilen pro 100 Teile Styrolharz, das
durch das Copolymere von Styrol und dem Comonomeren gebildet wird.
Die Comonomeren der oben beschriebenen Art werden dem Styrolmonomeren vorzugsweise in Mengenanteilen zwischen 1 und
20 Mol pro 100 Mol Monomeres zugeordnet, was im wesentlichen
Gewichtsverhältnissen von 1 bis 20 Seilen des Comonomeren zu 99 bis 80 Teilen des Styrolmonomeren entspricht. Vorzugsweise
liegt der Mengenanteil des Comonomeren zwischen 5 und 10 Mol pro 100 Mol Styrol.
Ein Phyllosilicat wird bekanntlich durch Silicium in Form von Siliciumdioxid enthaltende tetraedrische Schichten
und - vom Silicium verschiedene - Metalle wie Magnesium, Aluminium oder Eisen enthaltende oktaedrische Schichten gebildet.
Vorzugsweise ist das gemäß der Erfindung verwendete Phyllosilicat
ein hydrolysiertes Phyllosilicat, das durch vorangehende .Behandlung mit einer Säure zur Abtrennung von 5 bis 30 c/o
der ^etallatome der oktaedrischen Schicht erhalten worden ist.
Me vorangehende Säurebehandlung erfolgt in klassischer Weise bevorzugt mit einer Mineralsäure wie Chlorwasserstoffsäure
oder einer organischen Säure, wobei diese Säuren vorzugsweise mit einem gesättigten Alkohol oder einen gesättigtem
Keton zugesetzt werden. Eine identische xieaiction wird in
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der deutschen Patentanmeldung P 20 54 286.5 vom 4.11.1970 beschrieben, wobei die vorliegende .Behandlung ohne Zugabe
eines Organosilans durchgeführt wird. Durch diese Behandlung werden die I-letallatome (insbesondere Magnesium) von der oktaedrischen
(oder kationischen) Schicht des Phyllosilicats ohne Zerstörung der siliciumhaltigen tetraedrischen Schicht partiell
entfernt.
Durch die Behandlung können silanolische Stellen mit saurem Charakter freigegeben werden, die eine ganz besondere
Affinität zu den Hydroxyl- oder Glycidylgruppen des Gomonomeren
oder styrolhaltigen Gopolymeren besitzen, was die Ausbildung einer Art chemischen Bindung zwischen dem styrolischen
Grundmaterial und dem Yerstärkungsmineral ermöglicht. Durch den oben beschriebenen Waschvorgang (mit Säure) kann
im übrigen die spezifische Oberfläche der Phyllosilicate merklich
erhöht und ihre Auftrennung in Elementarpartikeln gesteigert
werden. Die beiden Erscheinungen' begünstigen maximal den Kontakt zwischen dem Grundmaterial und dem ferstärkungsmineral
und erleichtern eben dadurch die Erzeugung des beschriebenen Kompositmaterials.
Gremäß einer bevorzugten Art der Erzeugung des Materials
bringt man das Phyllosilicat (und insbesondere Ghrysotilfasern)
in eine Hisehung von Styrolmonomerem und Öomonomerem,
wie oben beschrieben ist, ein. Die gesamte Mischung wird dann entweder thermisch oder in Gegenwart eines Polymerisationsinitiators
nach in der Technik allgemein bekannten Verfahren polymerisiert.
iVähren-ά die Polymerisation von Styrolmonomeren auf eines
Asbestbett bei abwesenheit, eines besonderen Comono/ersn nur
zu geringen. liolekulargewichten führt (siehe deutsche Patent-
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BAD ORIGINAL
anmeldung P 23 20 121.0 der Anmelderin vom 19.4.1973) ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem diese Polymerisation
in Gegenwart von geringen Mengen einea Comonomeren, wie beschrieben, durchgeführt wird, die Erzielung von atyrolischen
Gopolymeren mit sehr hohen ütyrolgehalten und hohen
liolekulargewichten, die in allen Pällen zumindest in der Gegend von 100 000 liegen.
v/ahrscheinlich kommt es zu einer Art Chemisorption einer
nicht vernachlässigbaren Fraktion des Comonomeren der beschriebenen Art auf dem Mineral, die den normalen Ablauf der Polymerisation ermöglicht. Iis wird nämlich festgestellt, daß nach
der Heaktion ein erheblicher Anteil des Gopolymeren selbst nach einer energischen Extraktion mit einem Lösungsmittel für
dae Copolymere auf dem Phyllooiliest fixiert bleibt. Eine
solche chemische Bindung zwischec dem Gopolymeren und dem Verstärkimgsmineral
könnte auch die besonders hohen bzw. guten mechanischen Eigenschaften erklären, die man bei den erfindungsgemäS
erzeugten Koiapositmaterialien findet und insbesondere
die hohe Bruchfestigkeit, Es wurde auch festgestellt, daß diese Durchführungsart 3er Erfindung die Erzielung von
Verbunämaterialien ermöglicht; die viel klarer sind als diejenigen,
die man üblicherweise durch Einbringen von Chrysotilfasern
in Polystyrol allein nach bekannten Verfahren erhält.
Bei dieser bevorzugten ImrchfUhrungsart, die darin besteht;,
daß man Phyllosilioat, Styrol&onomeres und Comonomeres
gleichzeitig zur fleaktion bringt, wird insbesondere ein mit
Säure gewaschenes Phyllosilicat und als Gotnonomeres ein Acrylat
oder J^ethacrylat gemäS oleiger Definition verwendet. Man
kann auch vorzugsweise eir. niciw Kit oäure gewaschenes Phyllosilicat
zusammen mit einet Comonomer3r, mit einer Spoxyfunktion
wie G-iycidylacrylat oder -methacryliit verwenden.
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Eine inters3ante Variante dieser Durchführungsart der Erfindung gestaltet sich folgendermaßen: Bas vorzugsweise
vorangehend mit Säure gewaschene Phyllosilicat wird mit dem Gomonomeren in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels
und eines Inhibitors bei erhöhten Temperaturen und vorzugsweise oberhalb von 80 ü zur Reaktion gebracht,
Eine Fraktion des Lösungsmittels wird vorzugsweise zur Begünstigung der Veresterung des üomonomeren auf dem Phyllosilicat
abdestilliert. Nach Umsetzung und Trocknung ^ird das
veresterte Mineral in das Styrolmonomere eingebracht, das dann nach in der Technic allgemein bekannten Verfahren polymerisiert
wird.
Die Herstellung des verstärkten liaterials kann noch vorteilhaft
durch einbringen des bevorzugt mit Säure gewaschenen Fhyllosilicats in der Wärme in das Copolymere nach üblicherweise
von Kunststoffverarbeitern angewandten Verfahren erfolgen. In diesem Falle - wie in den vorstehenden - verwendet
man je nach gewünschtem VerstärkiingBgraä vorzugsweise 5 bis
40 U-ewichtsteile Verstärkungsmaterial pro 100 Crswiefctsteile
öopolyneres.
kan kann das verstärkte Material gemäß der Erfindung auch
realisieren, indem man nach herkömmlichen ■ Formgebungsverfahren
sine !formmasse oder für den FormgebungsprozeS geeignete Zusammensetzung,
herstellt, die durch Mischen von Phyllosilicat, öopolymerem (insbesondere Gopolymeren von Styrol und Acrylsäure-
oder Hethacrylsäureestern) und irgendeinem verträglichen
Polymeren gebildet wird, welch letzteres vorzugsweise durch Standardpolystyrol oder eine Mischung von Polystyrol und
sumindest einem anderen Polymeren gebildet wird. Der Mengen-
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anteil des Phyllosilicats liegt dann vorzugsweise zwischen
5 und 40 Teilen pro 100 Gewichtsteile der Gesamtheit der organischen
Polymerbestandteile.
Das insbesondere durch Asbestfasern, die vorzugsweise die bereits beschriebene saure Hydrolyse erfahren haben, gebildete
Phyllosilicat kann gleichzeitig mit dem Oopolymeren und dem Polystyrol und ggf. einem anderen Monomeren gemischt
werden, wobei der Mengenantei] des Gopolymeren vorzugsweise
zwischen 2 und 50 Gew.^>
der Gesamtmenge der Polymeren liegt. Man kann aber auch eine vorangehende Umhüllung des Phyllosilicats
durch das Copolymere sicherstellen. Die Umhüllung erfolgt vorzugsweise durch Einbringen bzw. Eintauchen des
Phyllosilicats - das vorzugsweise mit Säure gewaschen ist in eine Lösung des Oopolymeren in einem Lösungsmittel, dessen
Siedepunkt über 800G und bei einer bevorzugten Ausführungsart
über 1200O liegt und Abdestillieren einer Fraktion des Lösungsmittels
zur Förderung der Veresterung -von Copolymerketten auf dem Phyllosilicat. Das so erhaltene umhüllte Mineral wird
dann durch Mischen oder Kneten in der Wärme in das Polymere oder die Mischung von Polymeren eingebracht. Man verwendet
beispielsweise 5 bis 30 Gewichtateile Phyllosilicat (umhüllt
vom Oopolymeren) pro 100 Gewichtsteile Standardpolystyrol.
Polymere, die dem Polystyrol bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
katerialien vorteilhaft zugesellt werden können, sind die Polymeren vom Polyphenylenoxidtyp. Man erhält so
besonders interessante Materialien, indem man eine Mischung von Polystyrol (ggf. vom schlagzähen Typ) und Polyphenylenoxid
in Mengenverhältnissen zwischen 20 und 80 Gew.> Polystyrol pro 80 bis 20 Gew./·3 Polyphenylenoxid und vorzugsweise
zwischen 40 und 60 Gew.;.ö Polystyrol pro 60 bis 40 Gew.'/i
Polyphenylenoxid verwendet.
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Die außer einer solchen Polymermischung das Phyllosilicat
und das Copolymere enthaltende Zusammensetzung oder Formmasse wird zur Formgebung bei einer Temperatur eingesetzt,
die von den verwendeten Polymeren und ihren relativen Mengenverhältnissen abhängt und im allgemeinen zwisehen 180 und
3000C liegt.
Die nachfolgenden Beispiele dienen ausschließlich zur Erläuterung der Erfindung.
In ein Polymerisationsrohr gibt man 25 g Chrysotilfasern "CASSIAR AK", von denen 10 Gew.^ der Magnesiumkationen oder
magnesiumartigen Kationen der oktaedrischen Schicht durch Säure-Wäsche abgetrennt wurden und 100 g einer 5 Teile 2-Hydroxyäthylmethaerylat
und 95 Teile Styrol enthaltenden Mischung. Each dem Entgasen wird die Ampulle im Vakuum verschlossen bzw.
abgeschmolzen und 7 Tage lang bei 1200C und dann 2 Tage lang
bei 1500C in einen Polymerisationsthermostaten gebracht, ifach
energischer Extraktion eines aliquoten Teils mit Methyläthylketon (48 Stunden lang) stellt man fest, dai3 das erhaltene
Produkt 32 Gew.# Copolymeres enthält, das auf der faser absorbiert
bleibt. Man homogenisiert die erhaltene Polymermasse in einem Misch- oder Knetwerk mit Walzen oder Wälzkörpern
bei 1900C und formt dann in der Presse bei 1900C (5 Minuten)
bei einem Druck von 70 kg/cm aus. Die mechanischen Eigenschaften des Materials sind in der am Ende der nachfolgenden
Beispiele angegebenen Tabelle I wiedergegeben.
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In einem 2 1 Heaktor wird eine Veresterung von "CASSIAR AK"-Pasern,
von denen vorangehend 20 Gew.;£ der Kationen der oktaedrisehen
Schicht durch Säure-Wäsche entfernt wurden, in einer inerten Atmosphäre vorgenommen. Die Umsetzung erfolgt mit
2-Hydroxyäthylmethacrylat in Soluolmilieu. 30 g der oben beschriebenen
Pasern werden in 1600 nil Toluol diapergiert, das
man auf Rückflußbedingungen bringtf ein Seil des Lösungsmittels
wird zur Trocknung der Pasern abdestilliert. Nach Abdestillieren
von 250 ml werden In den Reaktor 150 ml 2-Hydroxyäthylmethacrylat (inhibiert mit 0,5 Sew.^ Benzochinon) gebracht. Die
Reaktion wird 4 Stunden lang unter Rückfluß von Toluol fortgesetzt und unter langsamem Abdestillieren des letzteren zur
Begünstigung der Veresterung. Nach der Reaktion nimmt man die durch Filtrieren behandelten Pasern wieder auf und trocknet
sie im Yakuumtrockenschrank bei 600O mindestens 24 Stunden lang.
Man bringt 25 g dieser Pasern sowie 100 g monomeres Styrol
in ein Polymerisationsrohr. Nach dem Entgasen wird das Rohr unter Vakuum verschlossen bzw. abgeschmolzen und dann wie in
Beispiel 1 weitergearbeitet.
Nach der Extraktion wie oben enthält das erhaltene Material 40 Gew.# Copolymeres, das auf der Paser absorbiert bleibt.
Die Eigenschaften des nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Methode erhaltenen Kompositmaterials sind in Tabelle I wiedergegeben.
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Lian verfährt wie in Beispiel 1 unter Verwendung von
Chrysotilfasern, von denen 5 Gew.^ der Kationen der oktaedrischen
Schicht entfernt wurden und einer uischung von Styrol/2-Hydroxyäthylmethacrylat in Mengenverhältnissen von
9β/2 (Gewicht steile).1
ITach der Extraktion liegt der aufgepfropfte Anteil im
Kompositmaterial bei 18 (Jew./S Copolymer (absorbiert auf den
Fasern).
Die mechanischen Eigenschaften des resultierenden Komposits sind in Tabelle I wiedergegeben.
Man verfährt wie in Beispiel 1 unter Austausch der 5 Gewichtsteile 2-Hydroxyäthylmethacrylat durch 5 Gewichts- .
teile 2-Hydroxypropylmethacrylat.
Nach der Extraktion findet man einen Pfropfungsanteil
von 21 Gew.5O an auf den i'asern absorbiertem Oopolymerem im
Konipo sitmat er ial.
Die mechanischen Eigenschaften dieses Komposita sind in
Tabelle I wiedergegeben.
In einem Lisch- oder Knetwerk mit v/alzen bzw. \7älzkörpern
bei 19O0O bringt man 15 g Ohrysotilfasern, von denen 10 50
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der Kationen der oktaedrischen Schicht durch Säure-Wäsche
entfernt worden waren, in 60 g eines statistisch aus 95 Gewichtsteilen Styrol und 5 Gewichtsteilen 2-Hydroxyäthylmethacrylat
zusammengesetzten Copolymeren ein. Das Copolymere hat ein Molekulargewicht, M , von 100 000 (berechnet mit den
Konstanten von reinem Polystyrol; Plory "Principles of Polymer
Chemistry"j Cornell University Press - Ithaca 1953).
Die Homogenisierung der Zusammensetzung erfolgt etwa 20 liinuten lang und sie wird dann wie in den vorstehenden
Beispielen ausgeformt.
Die mechanischen Eigenschaften des Komposits sind in Tabelle I wiedergegeben.
l«ian verfährt wie in Beispiel 5 unter Ersatz der 5 Gewichtsteile
2-Hydroxyäthylmethacrylat durch 5 Gewichtsteile 2-Hydroxypropylmethacrylat im Copolymeren.
Das Copolymere hat ein liolekulargewicht M von 90
(berechnet wie in .Beispiel 5).
Die mechanischen Eigenschaften des resultierenden Komposits sind in i'abelle I wiedergegeben.
kan verfährt wie in Beispiel 6 unter Ersatz der 5 Gewichtsteile 2-Hydroxypropylmethacrylat durch 5 Gewichtsteile Glycidylmethacrylat
im Copolyraerem.
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Das Copolymere hat ein Holekulargewicht 5V von 115 000
(berechnet wie in Beispiel 5)·
Die mechanischen Eigenschaften des resultierenden Komposits sind in Tabelle I wiedergegeben.
In einen mit einem Schrauben- oder Spiralrührer versehenen 2 1 Keaktor bringt man unter Inertgas 75 g Chrysotilfasern,
von denen 20 ü-ew.^ der Kationen der oktaedrischen
Schicht durch Säure-Vväsche entfernt worden waren und eine
Lösung von 75 g Gopolymeren (5tyrol/2-Hydroxyäthylmethacrylat
in einem Gewichtsverhältnis von 95/5) in 2 1 Xylol.
Man bringt die Lösung bzw. den Inhalt auf Xylolrückfluß (15O0G) und rührt 4 Stunden lang unter langsamem Abdestillieren
des Lösungsmittels zur Begünstigung der Veresterung.
Die erhaltene umhüllte Faser wird dann mit Methyläthylketon
gewaschen und zumindest 48 dtunden lang im Vakuumtroekenschrank
bei 60 0 getrocknet.
Man bringt dann auf dem Kalander bei 19O 0 wie in den
vorangehenden Beispielen 15g der behandelten Paser in 60 g
handelsübliches Polystyrol ein ("Afcolene S 100" von Pechiney St
Gobain) und formt in identischer V/eise eine Platte aus.
Die mechanischen Eigenschaften des so erhaltenen Produktes sind in Tabelle I wiedergegeben.
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Man verfährt wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 25 g nicht durch ääure-v/äsche behandelten Chrysotilfasern und
100 g einer 95 G-ewichtsteile Styrol pro 5 Gewichtsteile
2-Hydroxyäthylmethacrylat enthaltenden Lösung. Die Ergebnisse
von mechanischen Prüfungen des erhaltenen Produktes sind ebenfalls in Tabelle I wiedergegeben.
Der Pfropfungsanteil liegt nach der Extraktion bei 32 #
an auf den Chrysotilfasern absorbiertem Copolymerem.
Liechanische Eigenschaften der "Komposits" bzw. zusammengesetzten
katerialien
Biege modul ρ (kg/cm^) |
Schlag zähigkeit bei Stoß- Zug (kg'Cm/cm^) |
Zug festig keit (icg/cn2) |
luodul unter Zug ρ (kg/cm^) |
|
Prüf-Norm | ASiCH D 790 A |
ASTlI i) 1822 |
ASTM D 638 |
ASTM I) 638 |
handelsübliches Poly styrol "Afcol4ne S 100" P.S.G. "schlagzähes Polysty rol» "Afcolene S 475" P.S.S. Produkt von Beisp. 1 Produkt von Beisp. 2 Produkt von Beisp. 3 Produkt von Beisp. 4 Produkt von Beisp. 5 |
35 000 26 000 62 000 63 500 72. 500 81 500 65 000 |
4 23 29 9,1 19,5 23 22 |
300 180 470 265 390 650 290 |
35 000 25 000 54 000 63 000 66 000 72 500 64 000 |
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Fortsetzung Tabelle I
! | von Beispiel | 6 | Biege modul 2 (kg/cm ) |
Schlag zähigkeit bei Stoß- Zug 2 (kg·cm/cm ) |
Zug festig keit ρ |
Modul - unter Zug 2 |
ASTM 638 |
von Beispiel | 7 | ASTM D 7.90 A |
ASTLi "I) 1822 |
ASTM D 638 |
D | 000 | |
: Prüf-i;orm | von Beispiel | 8 | 50 500 | 26,6 | 370' | 56 | 000 |
ι j Produkt |
von Beispiel | 9 | 58 000 | 19,4 | 320 | 58 | 000 |
Produkt | von Beispiel | 10 | 59 500 | 12,5 | 310 | 54 | 500 |
Produkt | von Beispiel | 11 | 48 000 | ,15 | 310 | 45 | 500 |
Produkt | 49 000 | - 13,6 | 285 | 59 | 500 | ||
Produkt | 54 QOu | 19,4 | 304 | 60 | |||
Produkt |
Lan verfährt wie in Beispiel 1 unter Verwendung von 100 g einer 99 ^ewichtsteile Styrolmonoiaeres und 1 ü-ewichtsteil
G-lycidylmethacryiat enthaltenden Lösung und .25 g nicht durch Säure-Wäsche behandelten Ghrysotilfasern. Die mechanischen
Eigenschaften des erhaltenen Komposita sind in Tabelle I wiedergegeben.
Lan verfährt wie in Beispiel 8 unter Verwendung einer
Lösung von 75 6 Oopolymerem von Styrol und G-lycidylmethacrylat
in Lengenverhältnissen von 95/5 (Gewichtsteile) in 2 1 Benzol.
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Die mechanischen Eigenschaften des erhaltenen Produktes
sind in Tabelle I wiedergegeben.
Auf einem Misch- oder Knetweric mit Walzen bzw. Wälzkörpern
von 19O0G bringt man 25 g Chryaotilfasern, bei denen 10 fo der Kationen der oktaedrischen Schicht durch saure Hydrolyse
entfernt worden v/aren, in 100 g einer 95 Gewichtsteile
handelsübliches Polystyrol ("Afcolene S 100" von Pechiney St
(xobain) und 5 (J-ewichtsteile eines aus 90 £}ew.?5 Styrol
und 10 G-ew,^ 2-Hydroxyäthylmethacrylat zusammengesetzten
Gopolymeren enthaltenden Mischung ein. Die Homogenisierung der Mischung erfolgt in 30 Minuten im Misch- oder Knetwerk.
Das Komposit wird dann wie in den vorangehenden Beispielen ausgeformt. Die mechanischen Eigenschaften des erhaltenen
Komposits sind in der nachfolgenden Aufstellung wiedergegeben:
Biegemodul (nach ASTM D 790 A) Stoß-Zug-Schlagzähigkeit (nach DIN 53 448)
Zugfestigkeit (nach ASTM D 638) Modul unter Zug (nach ASTM D 638)
In einem geschlossenen Hischwerk von Brabender ("Plastograph")
werden 15 g Ghrysotilfasern, von denen 10 bß> der Kationen
der oktaedrischen Schicht durch Säure-Wäsche entfernt
57 | 000 | kg/cm } |
18 | kg·cm/cm ; | |
470 | kg/cm ; | |
60 | 000 | kg/cm . |
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worden waren, in 60 g einer Mischung von 95 Gewichtsteilen "iioryl" (physikalische Mischung von Polyphenylenoxid und
Polystyrol - ITo ryl - für allgemeine Zwecke von General Electric)
und 5 Gewichtsteilen eines Gopolymeren von 90 Gew./6
Styrol und 10 Gew.ya 2-Hydroxyäthylmethacrylat eingebracht.
Die Mischung erfolgt 20 Minuten lang bei 2250G· Man formt
dann das Komposit bei 2400G aus. Die mechanischen Eigenschaften
dieses Xomposits ebenso wie diejenigen einer nicht-gefüllten Probe sind in der nachfolgenden Zusammenstellung
wiedergegeben:
Biegemoduli 99 non AA nnn
2 ( B 790A) 22 00° U 00°
Schlagssähigkeit bei Stoß-Zugs ςι λ·ζ
kg·cm/cm2 (DIN 53 448) Dl ^
Zugfestigkeit: Af-n 7ir.
kg/cm2 (ASTM D 638) 46° 71°
Modul unter Zug: ' on ΑΠΓ. Λ(- ηηη
kg/cm2 (ASOÄi D 638) 20 000 46 00°
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Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines iOlymermaterials mit
hoher Schlagzähigkeit und großer Pestigkeit bzw. Steifigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material ausgehend von zumindest einen Phyllosilicat
(d.h. Silicat mit schichtengitterartigen Blatt- oder Bandstrukturen),
einem Monomeren und einem mit dem Monomeren copolymerisierbaren organischen Gomonomeren hergestellt wird,
dessen Molekül eine äthylenisch ungesättigte G-ruppe, eine Alkohol- oder Epoxyfunktion und eine Ester- oder Aniidfunktion
aufweist, und zwar durch Polymerisation des Monomeren vor,
während oder nach dem Einbringen des Phyllosilicats, das
vorangehend mit dem Oomonomeren oder mit einem Oopolymeren
von Monomerem mit dem Gomonomeren umgesetzt worden ist oder durch Copolymerisation einer Mischung von Monomerem und
Gomonomerem vor, während oder nach dem Einbringen des Phyllosilicats.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomere Styrol ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gomonomere ein Alkylacrylat oder -alkylacrylat ist,
dessen (durch Veresterung angelagerte) Alkylgruppe eine Hydroxy- oder Epoxygruppe Aufwr-iat.
4. Verfahren nach Λ η sprue*- 3» dadurch gekennzeichnet, daß
daa Comonomere durch aas ^Hydroxyäthv'-lmethacrylat oder das
it gebildet wird-.
309885/12S
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Phyllosilicat durch Asbest
und insbesondere Ghrysotil gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Phyllosilicat in Mengen von
5 bis 40 Gewicht steilen pro 100 G-ewichtsteile styrolisches
Harz eingebracht wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Phyllosilicat ein Phyllosilicat ist,
bei dem vorangehend 5 bis 30 Gew.$3 der iketallatome der oktaedrisehen
Schichten durch Säure-Wäsche entfernt worden sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Copolymerisation des Styrolmonomeren und des Coiaonomeren in Gegenwart des Phyllosilieats durchgeführt
wirci, wobei die Uengenanteile zwischen 1 und 20 !'eilen
des Gomonomeren pro 99 bis 80 Teile des ütyrolmonomeren liegen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oomonomeres eine Verbindung mit Epoxyfuniition
und insbesondere das Glycidylmethacrylat verwendet und die Copolymerisation des Iionomeren und Gomonomeren in
Gegenwart des Phyllosilieats durchgeführt.wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
"daß die Copolymerisation des Styrolmonomeren und des Comonomeren vor dem Einbringen des Phyllosilieats
in das erhaltene Copolymere durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine
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Umhüllung des Phyllosilicats mit dem Copolyiaeren und Einbringen
des umhüllten Phyllosilicats in Polystyrol.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst das Comonomere mit dem
mit Säure gewaschenen Phyllosilicat reagieren läßt, bevor man es in Styrol einbringt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, gekennzeichnet
durch die Copolymerisation des Llonomeren und Comonomeren
und das Einbringen des Phyllosilicats in eine Mischung des erhaltenen Copolymeren mit Polystyrol und ggf.
anderen Polymeren, wobei der Mengenanteil des Phyllosilicats vorzugsweise bei 5 bis 40 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der Mischung liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Polystyrol in Verbindung mit Polyphenylenoxid
verwendet wird.
15. Silicatgefülltee Kompositmaterial auf Polymerbasis,
insbesondere auf der Basis von Polystyrol, erhalten nach einem der vorangehenden Ansprüche.
309885/ 1 294
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