DE2326537C2 - Verfahren zur chemischen Signalübertragung - Google Patents
Verfahren zur chemischen SignalübertragungInfo
- Publication number
- DE2326537C2 DE2326537C2 DE19732326537 DE2326537A DE2326537C2 DE 2326537 C2 DE2326537 C2 DE 2326537C2 DE 19732326537 DE19732326537 DE 19732326537 DE 2326537 A DE2326537 A DE 2326537A DE 2326537 C2 DE2326537 C2 DE 2326537C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reaction
- chemical
- cycle
- chemical substance
- substance
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04B—TRANSMISSION
- H04B13/00—Transmission systems characterised by the medium used for transmission, not provided for in groups H04B3/00 - H04B11/00
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
- Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
035 M KBrO3,
1.2MH2C(COOH)2,
33 ■ 10-3 M Ce(SO4J2 und
©.48 -10-3M Ferroin in 3 N H2SO4
verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionskreislauf
die autokatalytische Reaktion von Wasserstoffperoxyd und Jodat in verdünnter Schwefelsäure
verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionskreislauf die Oxydation von Jod durch Wasserstoffperoxyd
verwendet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionskreislauf
die Reaktion von Meerrettichperoxydase und Laktoperoxydase in Gegenwart eines Reduktionsmittels und Sauerstoff verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Pyridinnucleotide oder Indolacetat oder Dihydroxyfumarat
verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß als f.eaktionskreislauf die Reaktion von vorzugsweise aus Hefeextrakten
erhaltener Glykose mit Maltose oder Trehalose oder Hexcise-6-Phosphat verwendet wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionskreislauf
die Reaktion einer Mitochondrien-Suspension mit ionophoretischen Antibiotika, insbesondere Valinomycin, verwendet wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Signalübertragung über ein Reaktionsmedium, in
welchem in gleichbleibender Reihenfolge und mit jeweils festgelegter Reaktionsgeschwindigkeit ablaufende chemische Reaktionen einen Reaktionskreislauf
bilden.
Systeme, deren chemische Reaktionen in einem Reaktioinskreislauf ablaufen, sind als oszillierende
Systeme bekannt. Sie sind vom thermischen Gleichgewichtszustand weit entfernt. Zwischenprodukte und
Endprodukte der chemischen Reaktionen des Reaktionskreislaufs werden hierbei periodisch erzeugt und
wieder abgebaut. Oszillierende Systeme können bei anorganischen wie auch organischen bzw. biochemischen Riiaktionsmedien auftreten.
Nach dem JOURNAL OF ELECTROCHEMICAL SOCIETEY Dez, 1957, S, 727 -730 ist ein elektrochemischer
Detektor für akustische Energie bekannt, der mit Gleichspannung betriebene Elektroden in einem reversiblen
Redox-System aufweist. Außerdem ist es nach ϊ dieser Literaturstelle bekannt, für Detektorzwecke
elektrochemische Konzenfc-ationspolarisationen, elektrokinetische
Effekte und die Elektrokapillarität von Quecksilber auszunutzen.
Nach der Zeitschrift ETZ-B, Bd. 12, H. 22,31.10.1960,
S. 537—540 ist es bekannt. Anordnungen von korrosionsbeständigen
Elektroden in K.j3-Lösungen zur Bildung von Dioden, Druckmessern, Bewegungsmessern,
Integratoren und Verstärkern zu verwenden.
Nach dem ELECTRONICS AND NUCLEONICS is DICTIONARY, 1960, S. 610 ist es bekannt, eine
elektrische Verstärkung durch Steuerung und Überwachung einer reversiblen elektrochemischen Reaktion zu
erhalten. Hierzu sind vier inerte Elektroden in einen Elektrolyten getaucht.
Nach'dem Buch LERNENDE AUTOMATEN, R. OLDENBOURG-München 1961, S. 75/76, 80-83 sind
Lernmatrizen mit elektrochemischen Zellen bekannt, insbesondere mit Ag-AgBr-Ag Zellen und Ta-Ag-Elektrolyt-Zellen.
Nach dem Taschenbuch Elektrotechnik Bd. 3, Nachrichtentechnik, VEB Verlag Technik Berlin, 1967,
S. 713 sind elektrochemische Steuerelemente bekannt, bei denen der Transport der elektrischen Ladung durch
Ionen in Lösungen durchgeführt wird. . jo
Die Erfindung hat nun die Aufgabe, eine chemische Übertragung von Signalen über das eingangs näher
erläuterte Reaktionsmedium zu ermöglichen.
Sie löst diese Aufgabe dadurch, daß dem Reaktionsmedium zur Signalübertragung eine Diffusionsströmung J5
wenigstens einer chemischen Substanz überlagert wird, die die Reaktionsgeschwindigkeit wenigstens einer
bestimmten chemischen Reaktion des Reaktionskreislaufs beeinflußt.
Die Wirkungsweise der Erfindung soll anhand einer Modellvorstellung erläutert werden. Nach dieser Modellvorstellung
besteht das Reaktionsmedium aus einer Vielzahl benachbarter, infinitesimal kleiner oszillierender
Elemente, von denen jedes den gleichen Reaktionskreislauf vollführt. Die Reaktionskreisläufe der einzel- «
nen oszillierenden Elemente, insbesondere der benachbarten oszillierenden Elemente, können jedoch gegeneinander
phasenverschoben sein, was eine geregelte Signalübertragung verhindern würde. Durch Überlagerung
der Diffusionsströmung wenigstens einer chemisehen Substanz können jedoch die Reaktionskreisläufe
benachbarter oszillierender Elemente miteinander synchronisiert werden. Bei der Signalübertragung wirkt die
chemische Substanz auf den Reaktionskreislauf der oszillierenden Elemente ein und beeinflußt hierdurch die
Reaktionsgeschwindigkeit der bestimmten chemischen Reaktion. Die Reaktionsgeschwindigkeit der bestimmten
chemischen Reaktion wird hierbei vorzugsweise beschleunigt. Unter bestimmten chemischen Reaktionen
sollen hierbei diejenigen chemischen Reaktionen des Reaktionskreislaufs verstanden werden, die eine
besonders wirksame Änderung der Reaktionsgeschwindigkeit des Reaktionrkreislaufs ermöglichen, d. h. einen
»empfindlichen« Teil des Reaktionskreislaufs beschreiben, oder die zuin »Umkippen« der chemischen
Reaktion an einem kritischen Wert führen. Der Reaktionskreislauf der exilierenden Elemente wirkt
auf die Diffusionsströmung der chemischen Substanz zurück und ermöglicht eine Signalübertragung mit einer
von der Diffusionsgeschwindigkeit der Diffusionsströmung unterschiedlichen Signalgeschwindigkeit,
Die chemische Substanz ist vorzugsweise sowohl Endprodukt als auch Ausgangssubstanz chemischer
Reaktionen des Reaktionskreislaufs,
Die Signalübertragung kann wesentlich verbessert werden, wenn dem Reaktionskreislauf der chemischen
Reaktionen eine weitere chemische Reaktion überlagert wird, die den Reaktionskreislauf in einem durch die
chemische Substanz beeinflußbaren Stadium im wesentlichen anhält Der Reaktionskreislauf wird vorzugsweise
im Stadium der bestimmten chemischen Reaktion angehalten, d, h. er bleibt im »empfindlichen« Teil des
Reaktionskreislaufs, bzw. vor dessen kritischen Wert stehen oder wird zumindest wesentlich verlangsamt Die
Reaktionskreisläufe der oszillierenden Elemente befinden sich somit alle im gleichen Stadium und es genügt
bereits eine geringe Aktivierung der bestimmten chemischen Reaktion, um die oszillic-enden Elemente
zu einem vorzugsweise einzelnen Durchlaufen des Reaktionskreislaüfs anzuregen. Da die Reichweite der
chemischen Signalübertragung im wesentlichen durch fehlerhafte Synchronisation des Signals mit dem
Reaktion »kreislauf der oszillierenden Elemente bestimmt wird, lassen sich hierduch besonders hohe
Reichweiten erzielen.
Die Signalübertragung kann durch die Aktivierung einer die chemische Substanz bereitstehenden chemischen
Reaktion, insbesondere einer chemischen Reaktion des Reaktionskreislaufs, ausgelöst werden. Diese
chemische Reaktion ist vorzugsweise so beschaffen, daß sie durch Licht, Druck, Temperatur, durch angelegte
elektrische oder magnetische Felder oder auch durch andere chemische Reaktionen ausgelöst werden kann.
Das über das Reaktionsmedium übertragene Signal kann durch Auslösen von sekundären, nicht zum
Reaktionskreislduf gehörenden chemischen Reaktionen empfangen werden; es kann aber auch etwa durch
elektrische Überwachung des Reaktionsablaufs wenigstens einer der chemischen Reaktionen des Reaktionskveislaufs
empfangen werden.
Ein zur chemischen Signalübertragung verwendbarer Reaktionskreislauf ist dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb des Reaktionskreislaufs die chemische Substanz durch eine Lieferreaktion erzeugt wird, daß die
chemische Substanz durch eine autokatalytische Reaktion mit einer weiteren chemischen Substanz vermehrt
wird, daß die chemische Substanz in der bestimmten chemischen Reaktion in die weitere chemische Substanz
umgesetzt wird, und daß die chemische Substanz in einer Abführreaktion aus dem Reaktionskreislauf
entfer"". 'vird. Der Reaktionskreislauf läßt sich, wie zur
Verbesserung der Reichweite der chemischen Signalübertragung vorgesehen ist, sehr leicht dadurch
anhalten, daß die weitere chemische Substanz etwa in gleichem Maß duTh die weitere chemische Reaktion
aus dem Reaktionskreislauf entfernt wird, als sie durch die bestimmte chemische Reaktion erzeugt wird.
Ein derar'.iger Reaktionskreislauf läßt sich durch folgendes Schema beschreiben:
+ 2 | 3 | A > | X | Ra | |
Y | + | X —» | 2X + X | Ry r | |
B | X -—> | Y + D | Rh | ||
X —* | E | Rl·: | |||
Y —> | Z | R, | |||
In diesem Schema ist X die aus einer Ausgangssubstanz
A durch eine Lieferreaktion RA erzeugte chemische Substanz. V ist die weitere chemische
Substanz, durch die in einer autokatalytischen Reaktion Rxrd\e chemische Substanz X vermehrt wird. Rr ist die ί
bestimmte chemische Reaktion, die aus einer Ausgangssubstanz B und der chemischen Substanz X die weitere
chemische Substanz Y und ein Nebenprodukt D erzeugt. Di« bestimmte chemische Reaktion Rg kann
auch Teil einer Reaktionskette sein. Die Abführreaktion m /?/r wandelt die chemische Substanz X in ein Endprodukt
£um und führt diese somit aus dem Reaktionskreislauf ab. R/ ist die dem Reaktionskreislauf überlagerte
weitere chemische Reaktion, durch die im »empfindlichen« Teil des Reaktionskreislaufs die weitere chemi- i>
sehe Substanz Y weitgehend verbraucht und hierdurch der Reaktionskreislauf im wesentlichen angehalten
wird. Die weitere chemische Reaktion R/ wandelt die weitere chemische Substanz Y in ein Nebenprodukt Z
um. ;n
Anhand der beigefügten Figur soll der Reaktionskreislauf der chemischen Reaktionen des oben stehenden
Schemas näher erläutert werden. Die Figur zeigt einen Grenzzyklus der wesentlichen Komponenten des
Reaktionskreislaufs, nämlich der chemischen Substanz :.
X und der weiteren chemischen Substanz Y. Es sind im wesentlichen drei unterschiedliche Bereiche des etwa
dreieckförmigen Grenzzyklus zu unterscheiden. Im Bereich I bestimmt die autokatalytisehe Reaktion /?\>
die Umwandlung der weiteren chemischen Substanz > κι
in die chemische Substanz X. Im Bereich Il wird die chemische Substanz X durch die bestimmte chemische
Reaktion Rb und die Abführreaktion Rr verbraucht,
während die Konzentration der weiteren chemischen Substanz Y klein bleibt. Im Bereich III ist dann die π
Konzentration der chemischen Substanz A klein, während die weitere chemische Substanz Y durch die
bestimmte chemische Reaktion Rb vermehrt wird. Die
weitere chemische Reaktion R/ greift nur bei hohen Konzentrationen der weiteren chemischen Substanz >'
d. h. am Ende des Bereichs III, in den Reaktionskreislauf der »empfindliche« Teil am Ende des Bereichs III der
Figur. Wird in diesem Bereich des Grenzzyklus einem oszillierenden Element die chemische Substanz X
zugeführt, so beginnt die autokatalytisehe Reaktion Rxy
des Bereichs I wesentlich früher als ohne Zufuhr der chemischen Substanz X aus einem benachbarten
oszillierenden Element. Elemente mit hoher Konzentration der weiteren chemischen Substanz Kund niedriger
Konzentration der chemischen Substanz X leiten deshalb sofort die autokatalytisehe Reaktion Rxy ein,
sobald die Konzentration der chemischen Substanz A des benachbarten oszillierenden Elements ausreichend
höher isl. Sobald ein oszillierendes Element den »empfindlichen« Teil erreicht hat, wird der folgende
Reaktionsablauf durch die Wechselwirkung mit den ihm benachbarten oszillierenden Elementen bestimmt. Das
oszillierende Element beginnt seine autokatalytisehe Reaktion Rxy, sobald eines der benachbarten oszillierenden
Elemente eine höhere Konzentration der chemischen Substanz Λ aufweist und erreicht alsbald
ebenfalls eine hohe Konzentration der chemischen Substanz X. In einer Kette oszillierender Elemente mit
hoher Konzentration der weiteren chemischen Substanz Y und niedriger Konzentration der chemischen
Substanz A"lösen die aulokatalytischen Reaktionen Rxy
der oszillierenden Elemente der Reihe nach jeweils die autokatalytischen Reaktionen Rxy der benachbarten
oszillierenden Elemente aus. Wird in dieser Kette die autokatalytisehe Reaktion R\y des ersten oszillierenden
Elements von außen ausgelöst, so erhöhen die nachfolgenden oszillierenden Elemente Schritt für
Schritt die Konzentration der chemischen Substanz X; es bewegt sich ein ausgelöster »Impuls« entlang der die
»Leitung« bildenden Kette oszillierender Elemente. Die weitere chemische Reaktion Rz hält hierbei die
Konzentration der weiteren chemischen Substanz Y über längere Zeit, zumindest während der Dauer der
Signalübertragung im »empfindlichen« Teil d. h. unterhalb des kritischen Werts der Konzentration im Bereich
III. Der »Impuls« kann damit größere Entfernungen zurücklegen, bevor er mit der natürlichen Frequenz der
bestimmte chemische Reaktion Rb erzeugten weiteren chemischen Substanz Y. Dies führt zu einer sehr
langsamen Annäherung an den die autokatalytisehe 4-.
Reaktion Rxy des Bereichs I auslösenden kritischen
Wert der Konzentration.
Entsprechend der eingangs näher erläuterten Modellvorstellung laufen die Reaktionskreisläufe der einzelnen
oszillierenden Elemente somit unabhängig voneinander Ί»
entsprechend jiesern Grenzzyklus ab. wenn die oszillierenden Elemente nicht durch eine Diffusionsströmung
beeinflußt werden. Es muß dafür gesorgt werden, daß der Abfluß bzw. der Zufluß chemischer Substanzen
benachbarter oszillierender Elemente das Durchlaufen des Grenzzyklus verzögern oder beschleunigen kann.
Der Reaktionskreislauf muß deshalb auf Hinzufügen oder Abziehen chemischer Substanzen ansprechen. Der
Grenzzyklus kann hierbei ohne weiteres bereichsweise vom Zustand benachbarter oszillierender Elemente w
unabhängig sein: er muß jedoch Bereiche aufweisen, die vom Zustand benachbarter oszillierender Elemente
wesentlich beeinflußbar sind. Diese Bereiche stellen den »empfindlichen« Teil des Reaktionskreislaufs dar.
Durch sie ist ein Ausgleich von Phasendifferenzen zwischen den Grenzzyklen benachbarter oszillierender
Elemente möglich.
Im Fall des hier betrachteten Reaktionsschemas liegt Im folgenden soll ein Beispiel erfindungsgemäßer
Signalübertragung näher erläutert werden.
Der Reaktionskreislauf beruht auf der katalytischen Oxidation von Malonsäure durch Bromat. Dieses
Reaktionsmedium hat den Vorteil sichtbarer Farbänderungen im Verlauf des Reaktionskreislaufs. Der
Reaktionsk-eislauf kann außerdem durch ultraviolettes Licht, etwa zum Auslösen des zu übertragenden Signals,
beeinflußt werden. Eine etwa 2 mm dicke Losungsschicht des Reaktionsmediums in einer Petrischale wird
zum Phasenausgleich der Reaktionskreisläufe der oszillierenden Elemente hergerichtet. In der blauen
Phase des Reaktionskreislaufs wird ein auf etwa 0,4 cm Durchmesser gebündelter UV-Lichtstrahl für etwa 2 bis
30 Sek. auf die Lösungsschicht gerichtet, worauf sich die Lösungsschicht am Anregungszentrum zeitlich vor der
restlichen Lösungsschicht blau färbt. Diese zeitlich vorgezogene Blaufärbung breitet sich als Signal in
konzentrischen Kreisen um das Anregungszentrum aus. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit beträgt etwa 30 cm
pro Sek. Zur besseren Sichtbarmachung wird die Petrischale mit diffusem Licht durchleuchtet und durch
ein den Kontrast erhöhendes 475 nm Interferenzfilter betrachtet. Die Ausgangskonzentrationen des Reaktionsmediums
waren:
KBrOj = 0.35MjH2C(COOH)2
Ce(SO4)2 = 3.9 10'M;
Ferroin = 0.48 10-' M in 3 N H2SO4;
.2M;
Die Geschwindigkeit der autokatalytischen Oxydation von Ceriumionen wird hierbei durch den stark
henvsenden Einfluß von Dibrommalonsäure und den hemrmingslösenden Einfluß der Dicarboxilierung gesteuert.
Die saure Ferroin-Lösung wird zur Verbesserung der Reichweite der chemischen Signalübertragung
zugesetzt. Weiterhin kann die Malonsäure durch Zitronensäure ersetzt werden.
Ein weiterer verwendbarer Reaktionskreislauf beruht auf der autokatalytischen Reaktion von Wasserstoffperoxyd
und Jodat in verdünnter Schwefelsäure oder auf der Oxydation von |od durch Wasserstoffperoxyd.
Es ist auch möglich als Rciikiioitskreislauf die
Reaktion vnn Mrrrrrltirh-Pemxydasi" und l.aktonrroxydase
in Gegenwart eines Reduktionsmittels und
Sauerstoff zu verwenden. Als Reduktionsmittel kommen vorzugsweise Pyridinnucleotide oder Indolacetat
oder Dihydroxyfumarat in Betracht. Ein saurer pH-Wert des Reaktionsmediums wird bevorzugt.
Weiterhin kann als Reaktionskreislauf die Reaktion von vorzugsweise aus Hefeextrakten erhaltener Glykose
mit Maltose oder Trehalose oder Hexose-6-Phosphat verwendet werden bzw. es kann die Reaktion einer
Mitochondrien-Suspension mit ionophoretischen Antibiotika, insbesondere Valinomycin. herangezogen werden.
AnwendungsinöHichkeiten der chemischen Signalübertragung
eröffnen sich insbesondere auf dem Gebiet der »Monolaycr«-Systenie, d. h. in Systemen, in denen
unterschiedliche Reaktionen oder physikalische Abläufe durch sehr dünne Molekülschichten voneinander getrennt
und/oder miteinander gekoppelt wurden. Derarligr
Syorme konnten heisnielsweisp in tlrr Fnlugrafio-
und der Computertechnik Verwendung finden.
I Blatt /.ciclinunucn
Claims (14)
1. Verfahren zur chemischen Signalübertragung
Ober ein Reaktionsmedium, in weichem in gleichbleibender
Reihenfolge und mit jeweils festgelegter Reaktionsgeschwindigkeit ablaufende chemische
Reaktionen einen Reaktionskreislauf bilden, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsmedium zur Signalübertragung eine Diffusionsströ-
mung wenigstens einer chemischen Substanz überlagert wird, die die Reaktionsgeschwindigkeit wenigstens einer bestimmten chemischen Reaktion des
Reaktionskreislaufs beeinflußt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsgeschwindigkeit der
bestimmten chemischen Reaktion erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die chemische Substanz sowohl
Endprodukt als auch Ausgangssubstanz chemischer Reaktionen des Reaktionskreisiaufs ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Reaktionskreislauf der chemischen Reaktionen eine weitere chemische Reaktion überlagert wird, die den
Reaktionskreislauf in einem iiurch die chemische Substanz beeinflußbaren Stadium im wesentlichen
anhält
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionskreislauf im Stadium der
bestimmten chemischen Reaktion im wesentlichen angehalten wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalübertragung durch Aktivierung einer die chemische
Substanz bereitstellenden chemischen Reaktion des Reaktionskreisiaufs ausgelöst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalübertragung durch Licht
und/oder Druck und/oder Temperatur und/oder angelegte Felder und/oder chemische Reaktionen
ausgelöst wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein übertragenes Signal durch Auslösen von sekundären,
nicht zum Reaktionskreislauf gehörenden chemischen Reaktionen empfangen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein übertragenes
Signal durch elektrische Überwachung des Reak- ίο
tionsablaufs wenigstens einer der chemischen Reaktionen des Reaktionskreislaufs empfangen
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb ^
tfes Reaktionskreislaufs die chemische Substanz durch eine Lieferreaktion erzeugt wird, die chemische Substanz durch eine autokatalytische Reaktion
mit einer weiteren chemischen Substanz vermehrt wird, die chemische Substanz in der bestimmten
chemischen Reaktion in die weitere chemische Substanz urngesetzt wird und die chemische
Substanz in einer Abführreaktion aus dem Reaktionskreislauf entfernt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere chemische Substanz
etwa im gleichen Maß durch die weitere chemische Reaktion aus dem Reaktionskreislauf entfernt wird,
als «ie durch die bestimmte chemische Reaktion erzeugt wird,
12, Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionslcreislauf
eine oxidative Decarboxylierung von Zitronen- und/oder Malonsäure mit Bromat bei
Katalyse durch Ceriumionen verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, Hadurch
gekennzeichnet, daß außerdem eine saure Ferroinlösung zugesetzt wird.
14.. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Reaktionsmedium
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732326537 DE2326537C2 (de) | 1973-05-24 | 1973-05-24 | Verfahren zur chemischen Signalübertragung |
IT2208374A IT1010245B (it) | 1973-05-24 | 1974-04-29 | Processo per la trasmissione chimica di segnali |
JP5645274A JPS5019678A (de) | 1973-05-24 | 1974-05-20 | |
GB2305974A GB1477338A (en) | 1973-05-24 | 1974-05-23 | Process for the chemical transmission of signals |
FR7418107A FR2231165B1 (de) | 1973-05-24 | 1974-05-24 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732326537 DE2326537C2 (de) | 1973-05-24 | 1973-05-24 | Verfahren zur chemischen Signalübertragung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2326537A1 DE2326537A1 (de) | 1974-12-12 |
DE2326537C2 true DE2326537C2 (de) | 1981-10-08 |
Family
ID=5882057
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732326537 Expired DE2326537C2 (de) | 1973-05-24 | 1973-05-24 | Verfahren zur chemischen Signalübertragung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5019678A (de) |
DE (1) | DE2326537C2 (de) |
FR (1) | FR2231165B1 (de) |
GB (1) | GB1477338A (de) |
IT (1) | IT1010245B (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3412982C2 (de) * | 1984-04-06 | 1986-04-17 | Johannes Menschner Maschinenfabrik Gmbh & Co Kg, 4060 Viersen | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfeuchten, Trocknen, Stabilisieren und anderen Thermobehandlungen von bahnförmigen Waren, z.B. Gewebe oder Gewirke aus Wolle, Wollmischungen, Baumwolle, Baumwollmischungen, Faservliesen u.dgl. |
-
1973
- 1973-05-24 DE DE19732326537 patent/DE2326537C2/de not_active Expired
-
1974
- 1974-04-29 IT IT2208374A patent/IT1010245B/it active
- 1974-05-20 JP JP5645274A patent/JPS5019678A/ja active Pending
- 1974-05-23 GB GB2305974A patent/GB1477338A/en not_active Expired
- 1974-05-24 FR FR7418107A patent/FR2231165B1/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1477338A (en) | 1977-06-22 |
DE2326537A1 (de) | 1974-12-12 |
FR2231165B1 (de) | 1978-01-13 |
FR2231165A1 (de) | 1974-12-20 |
IT1010245B (it) | 1977-01-10 |
JPS5019678A (de) | 1975-03-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2654023A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung des druckes der menge einer bestimmten molekuelsorte | |
DE2744771A1 (de) | Elektrolytische zelle zur bestimmung der konzentration von elektrochemisch aktiven substanzen in einem fluid | |
DE2556290A1 (de) | Verfahren und anordnung zur optimalen versorgung autotropher organismen | |
DE2834761A1 (de) | Festkoerper-bildaufnahmevorrichtung | |
DE2326537C2 (de) | Verfahren zur chemischen Signalübertragung | |
DE2638193C3 (de) | Laminierte Membran für die Verwendung in einer Enzymelektrode und Verfahren zur Herstellung einer solchen Membran | |
DE2738006A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von sichtbaren bildern | |
DE2948904C2 (de) | Vorrichtung zur optischen Messung von Konzentrationen von Stoffen | |
DE10028692A1 (de) | Verfahren zur Untersuchung von membranumschlossenen Biokompartimenten | |
DE2708909A1 (de) | Verfahren zur herstellung von stoffen durch photometabolismus und vorrichtung zur durchfuehrung | |
Magazanik et al. | Different action of atropine and some analogues on the end-plate potentials and induced acetylcholine potentials | |
CH637424A5 (de) | Verfahren zum zuechten von zellen. | |
DE102015213947A1 (de) | Reduktionsverfahren zur elektrochemischen Kohlenstoffdioxid-Verwertung und Elektrolysesystem mit Anionentauschermembran | |
DE2018834B2 (de) | Gerät zum elektrosensitiven Aufzeichnen | |
Rissland et al. | Die Regulation der PAL-Aktivität durch Phytochrom in Senfkeimlingen (Sinapis alba L.) | |
DE2027690A1 (de) | Galvanische Zelle mit verbesserten Eigenschaften | |
CH634942A5 (de) | Rauchmelder. | |
DE1211617B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Oxydation von Olefinen | |
DE1437497B2 (de) | Schaltungsanordnung zum empfang und zur auswertung vergleichs weiser kurzer steuerimpulse aus zentralen elektronischen steuereinrichtungen mit hilfe elektromechanischer schalt mittel in fernmelde insbesondere fernsprechanlagen | |
DE2807069C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung molekularen Wasserstoffs | |
DE2426183C3 (de) | Verfahren zum Beeinflussen einer an einer Elektrode ablaufenden elektrokatalytischen Reaktion | |
EP0226942A3 (de) | Verfahren zur Herstellung von ungesättigten aliphatischen Carbonsäureanhydriden | |
DE900830C (de) | Elektrostatisches Mikrophon mit gespannter und mehrfach unterstuetzter Membran | |
DE2752380A1 (de) | Verfahren zur herstellung von auf chemischem wege schwer zugaenglichen organischen verbindungsspecies | |
Arnold et al. | Untersuchungen am System Spiropyran+ Säure⇄ Farbsalz/Investigations on the System Spiropyran+ Acid⇄ Pyrylium Salt |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
D2 | Grant after examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |