DE2326166C3

DE2326166C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines elektrischen mehradrigen isolierten Flachbandkabels

Info

Publication number: DE2326166C3
Application number: DE2326166A
Authority: DE
Inventors: Kollengode Narayan 5050 Porz Natarajan
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1973-05-23
Filing date: 1973-05-23
Publication date: 1976-01-02
Also published as: FR2231081A1; DE2326166B2; DE2326166A1; FR2231081B1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines elektrischen mehradrigen isolierten Fiachbandkabels durch Verschweißen der Isolierungen mehrerer Adern, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Zur Herstellung von Flachbandkabeln ist es bekannt, die Aderisolierungen mehrerer Adern miteinander zu verschweißen, wenn diese den Extruder verlassen. Die aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Aderisolierungen sind dann noch warm und können bleibend gegeneinander gedrückt werden. Außerdem ist es bekannt, Trägerfolien od. dgl. zu verwenden, auf die die extrudiertcn Isoliermäntel aufgeschweißt werden. Dies kann sowohl während der Extrusion als auch im Anschluß an die Extrusion erfolgen.

Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Flachbandkabeln (DT-OS 20 30 834) werden mehrere separate Adern in einem Gasstrom erwärmt, so daß ihre Isolierungen erweichen und unter Druck aneinandergeschweißt werden können. Der Gasstrom erfaßt ungerichtet die gesamten oberen Seiten der Adern. Es findet daher eine großflächige erwärmung an den oberen Hälften statt, die naturgemäß an der obersten Auftreffstelle am stärksten ist. Dies bedeutet, duß die obersten Auftreffstellen stärker erwärmt werden als die seitlichen Berührungsstellen der Adern. Die Praxis zeigt, daß zwei Aderisolierungen aus dem gleichen Kunststoffmaterial, die man gemeinsam erwärmt und anschließend gegeneinanderdrückt, unterschiedlieh weich sein können, so daß die eine Aderisolierung viel stärker eingedrückt wird als die andere. Der Grund hierfür liegt darin, daß das gleiche Material örtlich mit unterschiedlicher Molekularstruktur und unterschiedlichem Polymerisationsgrad vorliegen kann. Es kommt sogar vor, daß im Zuge ein und derselben Leitung der Isoliermantel an verschiedenen Stellen eine etwas andere Erweichungstemperatur hat. Unter diesen Umständen können bei einer großflächigen Erwärmung und anschließendem Zusammendrücken der Leitungen ungleichmäßige Verformungen an den Aderisolierun gen auftreten.

Bei einem bekannten Kabel (DT-PS 9 09 951) ist /wischen zwei Kabeladern ein Schlauch vorgesehen, der mit den Aderisolierungen verschweißt ist und die Aufgabe hat, Kühlluft zu transportieren. Der Schlauch ist etwa genau so stark wie die Aderisolierungen. Die Herstellung einer solchen Kabel-Schlauchkombination ist der Vereinigung von drei Adern zu einem Flachkabel technisch gleichwertig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines Flachbandkabels anzugeben, bei dem die fertigen Einzeladern an den zu verschweißenden Stellen örtlich erwärmt werden, um eine sichere und gleichmäßige Verbindung zu erzielen, ohne daß die Gefahr flächenförmiger Überhitzungen besteht.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß man einen dünnen fadenförmigen Strang, dessen Durchmesser wesentlich kleiner ist als derjenige der Adern, bis auf mindestens die Erweichungstemperatur der Aderisolierung erhitzt und bei dieser Temperatur zwischen die miteinander zu verbindenden Aderisolierungen einlaufen läßt.

Der Strang, der zwischen die beiden Adern einläuft, wird vorgeheizt und überträgt die Wärme örtlich an diejenigen Stellen der Aderisolierungen, an die sie übertragen werden soll. Auf diese Weise kann das Kunststoffmaterial der Aderisolierungen in einem streng begrenzten linienförmigen Bereich erweicht werden. Werden die Aderisolierungen anschließend gegeneinandergedrückt, dann verbinden sie sich in den erweichten schmalbandigen längslaufenden Zonen unter Einschluß des Strangmaterials fest miteinander.

Als Sirangmaterial wird vorzugsweise ein Fasermaterial, wie z. B. Baumwolle, Seide oder Glasfaser, verwandt. Naturfasern eignen sich ebensogut wie synthetische Fasern. Durch die Wahl der Stärke des Faserstranges kann man die Größe desjenigen Bereiches bestimmen, in dem die Isoliermäntel miteinander verschweißt werden. Macht man diesen Bereich groß, dann haften die beiden Adern fest aneinander. Verwendet man aber einen sehr dünnen Strang, dann erhält man ein Leitungsbünde!, dessen Leitungen sich leicht wieder auseinanderziehen lassen.

Der Strang kann auch aus einem dünnen Metalldraht bestehen. Dies hat den Vorteil günstiger Wärmeübergangsverhältnisse.

Andererseits ist es auch möglich, einen Strang aus einem schmelzbaren Kunststoff, beispielsweise aus PVC, zu verwenden. Der Kunststoff, aus dem der Strang besteht, kann derselbe sein, aus dem auch die Aderisolierungen bestehen.

Ein nach der Erfindung hergestei'ies i-'iaehbandkabei ist vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Adern ein dünner Strang aus einem Fremdmaterial eingebettet ist. Der Strang kann auc!. durch Einfärbung zu Kennzeichnungszwecken verwende! werden.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zweckmäßigerweise eine Vorrichtung mit mindestens einem Druckwalzenpaar, das die zu verschweißenden Isoliermäntel gegeneinanderdrückt, ver- '5 wandt, die sich dadurch auszeichnet, daß vor dem Druckwalzenpaar eine Führungsvorrichtung für einen /.•-vischen die Isoliermäntei einlaufenden Strang vorgesehen ist, und daß vor oder im Bereich der Führungsvorrichtung eine Wärme auf den Strang übertragende Heizvorrichtung angeordnet ist. Die Wärme kann durch Strahler auf den Strang übertragen werden oder auch durch Warmluft. Fs ist möglich, die Aderisolierungen vor dem Einlaufen zwischen die Druckwalzen auf eine Temperatur vorzuwärmen, bei der sie noch nicht erweichen. Erst die durch den Strang zusätzlich auf sie einwirkende Wärmeenergie verursacht dann eine örtliche Erwärmung in demjenigen Bereich, in dem sie mit dem Strang in Berührung kommen. Auf diese Weise wird der Strang von den Aderisolierungen umsehmolzen. Dabei kann er sich entweder auflösen oder in seiner ursprünglichen Konstitution erhalten bleiben.

In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vor der Führungsvorrichtung ein beheiztes Tränkbad vorgesehen, durch das der Strang hindurchläuft. Der Strang wird auf diese Weise mit flüssigem Kunststoff imprägniert. Dieser Kunststoff wirkt beim Verbinden der beiden Isoliermäntel als Schweißmatcrial, das mit dem Materia! der Isoliermäntel verschmilzt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.

Die beiden miteinander zu verbindenden Adern sind mit 10 und 11 bezeichnet. Sie laufen aus unterschiedlichen Richtungen kommend zwischen dem Druckwalzenpaar 12 zusammen, um don aneinandergepreßt zu werden. Anschließend werden sie z. B. als Flachbandkabel 13 abgeführt. Bevor die Adern iö, ii das Druckwalzenpaar 12 erreichen, durchlaufen sie Heizvorrichtungen 14, in denen das Material der Aderisolierungen bis dicht unter den Erweichungspunkt vorgewärmt wird. Die Erwärmung durch die Heizvorrichtungen 14 reicht also zum sicheren Zusammenschweißen der Adern 10. 11 noch nicht aus.

Zwischen den Adern 10, 11 läuft der Strang 15 durch das Walzenpaar 12 hindurch. Der Strang 15 besteht beispielsweise aus einem Faserstrang, einem Metalldraht od. dgl. Sein Durchmesser ist wesentlich kleiner als derjenige der Adern 10, 11. Be\or der Sirang 15 das Druckwaizenpaar 12 erreicht, wird er beim Durchlaufen einer Heizvorrichtung 16 auf eine Temperatur erwärmt, die im allgemeinen höher is: als die Erweichungstemperatur der Aderisolierungen. Der Faden speichert daher Wärmeenergie und bringt die vorgewärmten Aderisolierungen, wenn er mit diesen im Bereich des Walzenpaares 12 in Berührung kommt, örtlich zum Erweichen, so daß sie unter dem Druck des Walzenpaares 12 fest miteinander verschweißt werden. Evenuiell kann dem Druckwalzenpaar 12, das mit einer Teflonbeschichtung versehen sein kann, ein weiteres Walzenpaar nachgeschaltet sein.

Im Anschluß an die Verschweißung erfolgt eine Kühlung uus Hergestellten Flachbandkabels 13.

Der Strang 15 kann, bevor er zwischen die Adern 10, 11 einläuft, ein Tränkbad durchlaufen, um mit flüssigem Kunststoff imprägniert zu werden. Auch in diesem !'alle wirkt er als Wärmeübertrager, führt aber gleichzeitig vorerwärmtes Schweißmittel zwischen die Isoliermäntei ein. Die Vortränkung kann in einem Bad aus PVC od. dgl. erfolgen.

Der Strang kann auch beispielsweise aus Lichtleitfasern bestehen, so daß das Flachbandkabel imstande isi. Lichtsignale zu übertragen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen mehradrigen isolierten Fiachbandkabels durch Vcrschweißen der Isolierungen mehrerer Adern, d a durch gekennzeichnet, daß man einen dünnen fadenförmigen Strang (15), dessen Durchmesser wesentlich kleiner ist als derjenige der Adern (10, U), bis auf mindestens die Erweichungstemperatur der Aderisolierung erhitzt und bei dieser Temperatur zwischen die miteinander zu verbindenden Aderisolierungen einlaufen läßt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang (15) aus Fasennaterial be- '5 steht.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang (15) aus Metalldraht besteht.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang (15) aus einem schmelzbaren Kunststoff besteht.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Strang (15) vor dem Einlaufen zwischen die Adern (10, 11) durch ein Kunstharzbad hindurchlaufen läßt.

6. Flachbandkabel, hergestellt nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Aderisolierungen jeweils ein dünner Strang (15) aus einem Fremdmaterial eingebettet ist.

7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit mindestens einem Druekwalzenpaar, das die zu verschweißenden Isoliermäntel gegcneinanderdrückt, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Druckwalzenpaar (12) eine Führungsvorrichtung für einen zwischen die Isoliermäntel einlaufenden Strang (15) vorgesehen ist, und daß vor oder im Bereich der Führungsvorrichtung eine Wärme auf den Strang (15) übertragende Heizvorrichtung (15) angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Führungsvorrichtung ein beheiztes Tränkbad vorgesehen ist, durch das der Strang (15) hindurchläuft.