DE2324088A1 - Brennkraftkolbenmaschine - Google Patents
BrennkraftkolbenmaschineInfo
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Description
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32867 White Oaks Trail ^
Birmingham, Michigan,USA 8 München λ ϊ£^-^
2324088 k12. Mai 19/3
Anwaltsakte M-2619
Brennkraftkolbenmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftkolbenmaschine.
Erfindungsgemäß soll eine Brennkraftkolbenmaschine geschaffen werden, die infolge eines besonderen, mechanischen Aufbaues
über ein erheblich verbessertes Betriebsverhalten verfügt.
Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung die in den Ansprüchen beschriebene Brennkraftkolbenmaschine.
Bei der erfindungsgemäßen Brennkraftkolbenmaschine ergibt sich infolge einer stärkeren Annäherung an den Garnot-Prozess ein
merklich verbesserter thermodynamischer Wirkungsgrad; ferner wird der Verbrennungsablauf verbessert und dadurch die durch
eine unvollständige Verbrennung verursachte Luftverschmutzung verringert. Weiterhin wird die jeweils bei einem betrachteten
Lastzustand erreichte Höchsttemperatur und dadurch die Bildung von Stickstoffoxyden, einem weiteren Luftverschmutzungsstoff,
herabgesetzt, jsrfindungsgemälö läßt sich ferner das Kompressions-
-2-
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verhältnis der Brennkraftkorb enmaschine während des Betriebs
in Abhängigkeit von sich ändernden Belastungszuständen verstellen, so daß sich unabhängig von Druckschwankungen im Eingangsstutzen
annähernd identische Verbrennungsbedingungen ergeben. Aufgrund des mechanischen Aufbaues der erfindungsgemäßen
Kolbenmaschine läßt sich ferner bei einem Motor, der lediglich vier Verbrennungskammern enthält, die gleiche Laufruhe wie bei
einem Motor in V-8-Bauweise erzielen. Ferner ist es möglich, höhere Kompressionsverhältnisse einzustellen, ohne daß Betriebsbedingungen
entstehen, die zu Klopferscheinungen führen. Schließlich
geht der geringere Luftverschmutzungsgrad der erfindungsgemäßen Kolbenmaschine während des Betriebs und bei fehlender
Wartung nicht verloren.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus .der nachfolgenden, beispielsweisen Beschreibung in Verbindung
mit den Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt einer Verbrennungskammer mit einer Mehrkolben-Anordnung;
Fig. 2 einen Querschnitt des die Haupt- und Hilfskurbelwelle
verbindenden Getriebes längs der Linie 2-2 der Fig. 3;
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S1Ig. 3 einen Längsschnitt des in Fig. 2 gezeigten Getriebes
längs der Linie 3-3;
Fign. 4-13 eine schematische Bildfolge, die die Beziehung
des Volumens zum Kurt)elwellenwinkel während einer Umdrehung der Hauptkurbelwelle um 180° .qualitativ
darstellt ;
Fig. 14 zwei Kurven, die die qualitative Abhängigkeit des Yerbrennungskammervolumens vom Drehwinkel der Hauptkurbelwelle
bei einer Drehung der Hauptkurbelwelle von 180° für einen Motor mit 'Einzelkolben und den
erfindungsgemäßen Doppelkolbenmotor darstellen, wobei der Hubraum des- Hilfskolbens 15 % des Hauptkolben-Hubraums
beträgt;
Fign. 15, 16 und 17 die Abhängigkeit des Gesamthubraums von dem Drehwinkel der Hauptkurbelwelle bei einer Drehung
über 80° nach Durchgang der oberen Totpunktlage für verschiedene Kombim tionen des Haupt- und Hilfskolbenhubraums;
Fig. 18 ein Druck-Volumendiagramm zum Vergleich des Carnot-, Otto- und Dieselprozesses, aus dem die Betriebsweise
des erfindungsgemäßen Doppelkolbenmotors ersichtlich ist;
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Pig. 19 eine Kurven schar, die die Abhängigkeit des G-esamthubraums
vom Drehwinkel der Hauptkurbelwelle für verschiedene Verschiebungswinkel der Hilfskurbelwelle
zeigt, wobei der Hubraum des Hilfskolbens 15 % des Hauptkolbenhubraums beträgt;
Pig. 20 eine Kurvenschar, die das Kompressionsverhältnis in Abhängigkeit vom Verschiebungswinkel für verschiedene
Kombinationen der Haupt- und Hilfskolbenhubräume zeigt;
fign. 21, 22, 23 und 24 mehrere Kurven, die die Abhängigkeit
des Expansionsverhältnisses vom Kurbelwellenwinkel nach Erreichen des das Minimalvolumen ergebenden
Kurbelwellenwinkels für verschiedene Phasenverschiebungen und einen konstanten Hubraum des Haupt- und
Hilfskolbens darstellen. ·
Gemäß Pig. 1 enthält der Motor einen Motorblock 2 und einen damit verschraubten Zylinderkopf 4, in denen jeweils Wasserkühlkanäle
6 ausgebildet sind*
Eine Hauptkurbelwelle 8 ist in üblicher Weise im Motorblock 2 gelagert. Ein an der Hauptkurbelwelle 8 ausgebildeter Exzenterzapfen
10 ist mit seiner Mittellinie 12 exzentrisch zur Drehachse 14 der Hauptkurbelwelle 8 angeordnet. Ein Pleuel 16 ist
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über ein Pleuellager 18 am Exzenterzapfen 10 gelagert.
An seinem anderen Ende ist das Pleuel 16 über ein Kolbenbolzenlager
22 schwenkbar mit einem Kolbenbolzen 20 verbunden; der Kolbenbolzen 20 ist seinerseits am Hauptkolben 24- befestigt.
Zu Kompressionszwecken und als Ölfänger sind Kolbenringe 26 in Hüten des Kolbens 24 angeordnet. Wenn daher die Hauptkurbelwelle
um ihre Drehachse 14 umläuft, bewegt sich der Hauptkolben 24 in der Bohrung 28 des Motorblocks nach oben und unten und
ändert das Volumen in der Verbrennungskammer 30.
Im Zylinderkopf 14 sind Einlaßkanäle 32 und Auslaßkanäle 34 angeordnet, die mit der Verbrennungskammer 30 über Tellerventile
36 verbunden sind. Die Tellerventile 36 werden über eine
nicht-gezeigte Ventilbetätigungseinrichtung in herkömmlicher V/eise durch eine Nockenwelle gesteuert. Bei einem Motor mit
Fremdzündung sind in der Verbrennungskammer 30 eine oder mehrere, nicht-gezeigte Zündkerzen angeordnet, die durch eine herkömmliche
Zündeinrichtung betätigt werden.
Insoweit hat der Motor eine herkömmliche Bauweise und die gezeigte
Verbrennungskammer kann als der eine Zylinder einer irgend beliebigen, üblichen Kolbenmaschine, beispielsweise
eines Ay, 6-, V-8-Kolbenmotors oder dgl. betrachtet werden.
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Zusätzlich zu den oben beschriebenen, herkömmlichen Bauteilen enthält der erfindungsgemäße Motor eine Hilfskurbelwelle 38,
die im Motorblock 2 gelagert ist. Ein an&er Hilfskurbelwelle 38 ausgebildeter Exzenter zapf en 40 ist über ein Pleuellager 44
drehbar mit einem Hilfspleuel 42 verbunden. An seinem oberen Ende ist das Hilfspleuel 42 über einen Kolbenbolzen 48 und ein
Kolbenbolzenlager 50 mit einem Hilfskolben 46 gekoppelt. Dieser Hilfskolben 46 ist ebenfalls mit Kolbenringen 52 versehen und
bewegt sich in einer Hilfsbohrung 54 des Motorblocks 2. Der Hubraum des Hilfskolbens 46 ist geringer als der Hubraum des
Hauptkolbens 24 und beträgt nach dem Maßstab der S1Ig. 1 etwa
15 % des Hauptkolbenhubraums.
Die Verbrennungskammer 30 bildet einen Verbindungskanal zwischen den Verdrängungsvolumina des Haupt- und Hilfskolbens. Infolgedessen
beeinflußt die Bewegung beider Kolben in ihren jeweiligen Bohrungen das Gesamtvolumen der Verbrennungskammer 3Q.
Die Hauptkurbelwelle 8 und die Hilfskurbelwelle 38 sind über ein Getriebe, beispielsweise einen Zahnrad-, Ketten- oder Zahnriementrieb,
derart miteinander verbunden, daß die Hilfskurbelwelle 38 mit einer höheren Drehzahl (Winkelgeschwindigkeit) umläuft
als die Hauptkurbelwelle 8, wobei diese höhere Drehzahl bei einem Viertaktmotor ein ganzzahliges Vielfaches der halben
Drehzahl der Hauptkurbelwelle, d.h. 1,5, 2, 2,5, 3, 3,5 Usw, und im Falle eines Zweitaktmotors ein ganzzahliges Vielfaches
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der Drehzahl der Hauptkurbelwelle, d.h. 2, 3, 4 Usw, ist.
Vorzugsweise ist ferner eine Stellvorrichtung vorgesehen, die eine Verschiebung des Phasenwinkel zwischen der Hauptkurbelwelle
und der Hilfskurbelwelle über einen begrenzten Bereich
ermöglicht, ohne daß ihr durchschnittliches Drehzahlverhältnis geändert wird.
Eine zu diesem Zweck geeignete, einfache Stellvorrichtung ist in den Fign. 2 und 3 gezeigt. Die Durchmesser der in diesen
Fign. gezeigten Zahnräder sind so bemessen, daß die Hilfskurbelwelle
38 mit einer Winkelgeschwindigkeit umläuft, die dreimal so groß wie die der Hauptkurbelwelle 8 ist.
Gemäß Pig. 3 ist die Hauptkurbelwelle 8 an ihrem einen Ende mit einem Sonnenrad 60 verschraubt und trägt ferner über Lager
64 und 66 eine Gegenwelle 62. Die Gegenwelle 62 ist mit einem Zahnrad 68 verschraubt, das sowohl eine Innenverzahnung 70 als
auch eine Außenverzahnung 72 aufweist. Die Innenverzahnung 70 kämmt mit drei Planetenrädern 74, die auf drei Wellenzapfen
angeordnet sind, welche ihrerseits auf einem Planetenradträger 78 angebracht sind. Die Planetenräder 74 kämmen außerdem mit
dem Sonnenrad 60; wenn daher der Planetenradträger 78 feststeht, dreht sich das Zahnrad 68 mit einer gegenüber der Hauptkurbelwelle
8 verringerten Winkelgeschwindigkeit.
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Die Außenverzahnung 72 des Zahnrads 68 kämmt mit einem Zahnrad 80, das mit dem Ende der Hilfskurbelwelle 38 verschraubt
ist. Solange der Planetenradträger 78 feststeht, ist die Winkelgeschwindigkeit der Hilfskurbelwelle 38 dreimal so groß wie
die der Hauptkurbelwelle 8.
Der Planetenradträger 78 ist jedoch über ein Lager 84 schwenkbar auf einem Ansatz 82 des Motorblocks 2 gelagert. Ein vorzugsweise
einstückig am Planetenradträger 78 angebrachter Betätigungsarm 86 dient zum Verschwenken des Planetenradtragers
über einen geringen Winkel, um den Phasenwinkel zwischen den beiden Kurbelwellen 38 und 8 zu verändern. Am freien Ende ist
der Betätigungsarm 86 über einen Zapfen 90 mit einer Servo-Kolbenstange
88 verbunden; der Servozylinder 92 ist über einen Zapfen 94 am Motorblock 2 befestigt. In Abhängigkeit von geeigneten
Steuergrößen wird die Servokolbenstange 88 ausgefahren oder zurückgezogen, wodurch der Planetenradträger 78
im Lager 84 verschwenkt und die Planetenräder 74 verstellt, und hierdurch erhöht oder verringert sich der Winkel zwischen
dem Sonnenrad 60 und dem Zahnrad 68. Infolgedessen wird der Phasenwinkel der Hilfskurbelwelle 38 gegenüber der Hauptkurbelwelle
8 verändert, wobei jedoch ihr durchschnittliches Drehzahlverhältnis nicht verändert wird. Die Bedeutung dieser Phasenverschiebung
wird weiter unten erklärt.
Die Phasenverschiebung wird durch ein Servoventil 96 gesteuert, das das verschlossene Ende des Zylinders 92 über eine Ollei-
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tung 98 oder das Kolbenstangenende des Zylinders 92 über eine Ölleitung 100 mit Öl versorgt. Das Servoventil 96 wird
über eine Druckleitung 102 mit Öl versorgt und über eine Rückführleitung
104 zum Ölsümpf entlüftet.
Das Servoventil arbeitet in Abhängigkeit von vier Hauptbetriebsparametern
des Motors: Den Druck in der Einlaßleitung, der über den Druckwandler 106 gemessen wird; die Motordrehzahl,
die über einen Drehzahlgeber (Tachometer) 108 gemessen wird; die Motortemperatur, die durch/feinen Temperaturwandler 110 gemessen
wird; und die Zulufttemperatur, die durch einen Temperaturfühler 112 ermittelt wird.
Für jede Kombination dieser Hauptbetriebsparameter gibt es eine optimale Lage der Servokolbenstange 88'. Die Lage dieser
Kolbenstange wird durch ein Rückkoppelungsgestänge 114 überwacht.
Die Arbeitsweise des Motors ist qualitativ aus der Bildfolge der Fign. 4 bis 13 ersichtlich, die die Volumen-Zeitabhängigkeit
der Verbrennungskammer darstellen. In diesen Figuren wird davon ausgegangen, daß der Motor mit einem Phasenwinkel
von Null arbeitet, was bedeutet, daß beide Kolben die obere Umkehrlage gleichzeitig erreichen, und ferner wird davon
ausgegangen, daß die Winkelgeschwindigkeit der Hilfskurbelwelle
38 dreimal so groß wie die der Hauptkurbelwelle 8 ist.
Gemäß Fig. 4 befinden sich beide Kolben am oberen Umkehrpunkt,
der geringfügig nach dem Beginn der Verbrennung erreicht wird
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oder mit dieser zusammenfällt, und beide Kurbelwellen sind am oberen !Totpunkt. Zu diesem Zeitpunkt erreicht das Volumen der
Verbrennungskammer 30 seinen Minimalwert.
Gemäß Pig. 5 hat sich die Hauptkurbelwelle 8 um 20° über ihre
obere Totpunktlage hinausgedreht j zu diesem Zeitpunkt hat sich die Hilfskurbelwelle 38 um 60° über ihre obere Totpunktlage
hinaus gedreht. Das Gesamtvolumen der Verbrennungskammer hat infolge der geringfügigen Abwärtsbewegung des Hauptkolbens 24
und der größeren Abwärtsbewegung des Hilfskolbens 46 zugenommen.
Das Gesamtvolumen der Verbrennungskammer 30 und die Expansionsgeschwindigkeit sind beide merklich größer, als wenn sich nur
der Hauptkolben 24 allein bewegt hätte.
Gemäß Pig. 6 hat sich die Hauptkurbelwelle um 40° über ihre obere
Totpunktlage hinaus gedreht; gleichzeitig hat sich die Hilfskurbelwelle um 120° über ihre obere Totpunktlage hinaus bewegt.
Das Gesamtvolumen der Verbrennungskammer 30 und die Expansionsgeschwindigkeit sind beide immer noch merklich größer, als wenn
sich der Hauptkolben 24 allein gedreht hätte.
Gemäß Pig. 7 hat sich die Hauptkurbelwelle 8 um 60 und die
Hilfskurbelwelle um 180° über ihre obere Totpunktlage hinaus gedreht, wobei die Hilfskurbelwelle ihre untere Totpiinictlage erreicht
hat. Das Gesamtvolumen der Verbrennungskammer 30 ist wiederum
noch merklich größer als dies bei einer Bewegung des Haupt-
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kolbens 24 allein der Fall wäre, jedoch, "befindet sich der
Hilfskolben 46 an seinem unteren Umkehrpunkt in momentaner
Ruhe, und die Expansionsgeschwindigkeit ist augenblicklich allein von der Bewegung des Hauptkolbens 24 abhängig.
Gemäß 3?ig. 8 hat sich die Hauptkurbelwelle 8 um 80° an ihrer oberen Totpunktlage vorbeigedreht, während die Hilfskurbelwelle
58 nunmehr um -240° an ihrer oberen Totpunktlage oder um 60 an ihrer unteren Totpunktlage vorbeigewandafc ist. Der
Hilfskolben 46 befindet sich daher auf dem Rückhub, und das Gesamtvolumen der Verbrennungskammer 30 ist entsprechend kleiner
als vorher, jedoch immer noch größer, als wenn es vom Hauptkolben 24 allein abhängig wäre. Außerdem ist die Expansionsgeschwindigkeit
kleiner, als wenn nur der Hauptkolben 24 vorhanden wäre. Infolge der Aufwärtsbewegung des Hilfskolbens 46 werden
jedoch aus seinem Hubraum Gase in den Hubraum des Hauptkolbens 24 gefördert, wodurch die Turbulenz verstärkt wird.
Gemäß Pig. 9 befindet sich die Hauptkurbelwelle 8 100° hinter,
ihrer oberen Totpunktlage, während sich die Hilfskurbelwelle
38 um 300° über ihre obere Totpunktlage hinaus gedreht hat und nunmehr nach einem Drehwinkel von nur noch 60 ihre obere Totpunktlage
erneut erreicht. Die Verhältnisse sind im allgemeinen die gleichen wie in Pig. 8, jedoch noch ausgeprägter.
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Gemäß Fig. 10 "befindet sich die Hauptkurbelwelle 8 120° hinter
ihrer oberen Totpunktlage, während die Hilfskurbelwelle
33 erneut ihre obere Totpunktlage erreicht hat, so daß sämtliche Gase im Hubraum des Hilfskolbens 46 in den Hubraum des
Hauptkorbens 24 zurückgeführt worden sind. An dieser Stelle sind sowohl das Gesamtvolumen als auch die Expansionsgeschwindigkeit
genau die gleichen, wie wenn lediglich der Hauptkolben 24 vorhanden wäre. Der Hilfskolben 46 hat seinen Hauptzweck
erfüllt, wie dies weiter unten beschrieben wird.
Gemäß den 3Pign. 11 und 12 bewegen sich beide Kolben wiederum
nach unten, bis beide Kolben gemäß Pig. 13 ihre untere Totpunktlage
erreicht haben, wodurch der Expansionshub beendet wird.
Der Korapressionshub verläuft genau umgekehrt zum Expansionshub.
Während der Kompression besteht der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Hehrkolbenmotors in einer merklich besseren, sogar vor
der Verbrennung erfolgenden Vermischung, da die Gase zwischen den Hubräumen der beiden Kolben teilweise hin- und hergefördert
werden.
Die Thermodynamik untersucht die Form und Größe des im Druck-Volumendiagramm
oder Temperatur-Entropiediagramm umschlossenen Flächenbereichs. Rein theoretisch ist die pro Arbeitstakt geleistete
Arbeit lediglich von der Größe der in einem derartigen Diagramm umschlossenen Fläche abhängig und unabhängig von der
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Bewegungsgeschwindigkeit innerhalb eines betrachteten Arbeitstaktes.
.Bei einem herkömmlichen Motor, der lediglich einen Kolben je Verbrennungskammer (oder auch zwei Kolben, die mit dem
gleichen Geschwindigkeitszyklus arbeiten) aufweist, ist der zeitliche Verlauf der Geschwindigkeit während eines Arbeitstaktes
durch die mechanischen Verhältnisse des Motors festgelegt. Selbst wenn der Motor beschleunigt oder verzögert wird,
ändert sich diese Größe lediglich geringfügig und momentan. Dies gilt unabhängig von der Drehzahl des Motors. Denn unabhängig
von der für einen betrachteten Arbeitstakt benötigten Gesamtzeit bleibt der für einen betrachteten Ausschnitt eines Arbeitstaktes
benötigte Bruchteil der Gesamtzeit unabhängig von der Drehzahl und bestimmt sich allein nach der mechanischen Bauweise
des Motors, da die Volumen-Zeitabhängigkeit durch die mechanischen Verhältnisse festgelegt wird.
Diese Bedingung ist klar aus einer Betrachtung der Volumen-Zeitabhängigkeit
ersichtlich. In sämtlichen Diagrammen ist die zur Kornpression und Expansion benötigte Gesamtzeit in 360 Zeiteinheiten
angegeben. Somit ist jede Zeiteinheit diejenige Zeitdauer, die die Hauptkurbelwelle 8 zum Durchwandern eines Winkels
von 1° benötigt. Eine kennzeichnende Gruppe quantitativer Verjleichskurven
ist in den Fign. 14, 15, 16 und 17 gezeigt. In diesen und, falls nicht anders angegeben, auch in allen anderen
Kurven wurde das Verhältnis des Kolbenhubs zum Kurbelwellenwinkel aufgrund einer Pleuellänge ermittelt, die das 1,75-fache
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des Hubs des zugehörigen Kolbens beträgt, was die- in der
Praxis gewählte Bemessung in guter Näherung wiedergibt. Dies gilt für die Pleuel-Längenverhältnisse sowohl des Haupt- als
auch des Hilfskolbens.
G-emäß den Fign. 14 bis 17 wird davon ausgegangen, daß das Minimal
volumen eine Volumeneinheit beträgt und daß beide Kolben
ihre obere Totpunktlage gleichzeitig erreichen, d.h. der Phasenwinkel Null ist. Außerdem wird davon ausgegangen, daß die
Hilfskurbelwelle dreimal so schnell wie die Hauptkurbelwelle umläuft. Der Nullpunkt der Zeit oder des Kurbelwellenwinkels
tritt ein, wenn sich der Hauptkolben und die Hauptkurbelwelle an ihrer oberen Totpunktlage befinden. Zu diesem Zeitpunkt wird
das Minimalvolumen erreicht. Bei einem Phasenwinkel von Mull
befinden sich der Hilfskolben und die Hilfskurbelwelle zu diesem Zeitpunkt ebenfalls an ihrer oberen Totpunktlage.
In Fig. 14 ist die Volumen-Zeit- (Kurbelwellenwinkel) Abhängigkeit
für zwei theoretische Verbrennungskammern verglichen, deren jede einen Hauptkolben aufweist, dessen Hubraum das
15-fache des Minimalvolumens beträgt. Die eine, mit O bezeichnete Kurve zei&t den Verlauf des Gesamtvolumens bei einer Dre-
-o
hung der Hauptkurbelwelle um 180° für den Pail, dai-3 der Hubraum
des Hilfskolbens Null ist, d.h., der Hilfskolben keinen üiinfluß hat. Die zweite, mit 2,25 bezeichnete Kurve ^iIt für
eine theoretische Verbrennungskammer mit dem gleichen Mubraum
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des Hauptkolbens, jedoch unter dein Einfluß eines Hilfskolbens,
dessen Hubraum 2,25 Volumen-Einheiten oder 15 % des Hubraums
des Hauptkolbens beträgt. Der weit raschere Anstieg des Gesamtvolumens
oder der Expansionsgeschwindigkeit ist während der ersten 60 der "Winkelbewegung der Hauptkurbelwelle iclar ersichtlich.
In Pig. 15 sind die Expansionsgeschwindigkeiten an nand der
Volumen-Kurbelwellenwinkel-Beziehungen für vier unterschiedliche Werte des Hilfskolben-Hubraums bei einem festen Hubraum
des Hilfskolbens von 10 Volumen-Einheiten (bezogen auf ein
Kiniraalvolumen von 1 Volumen-Einheit) verglichen. Die Kurve A
zeigt die Volurnen-Zeitbeziehung für den Fall, daß der Hubraum
des Hilfskolbens Null beträgt; dies ist die Vergleichssituation, die sich bei einem herkömmlichen Einzelkolben-Motor ergibt.
Die Kurven sind lediglich über einen Drehwinkel der Hauptkurbelwelle zwischen KuIl und 80° gezeigt, da dies der in erster Linie
interessierende Bereich ist.
Die Kurve J3 zeigt aie Bxpansionsgeschwindigiceit, wenn der Hubraum
aes Hilfskolbens 1ü % des Hauptkolben-Hubraums beträgt, d.n. eine Vοlumeneinheit. Es ergibt sich eine sehr erhebliche
Verbesserung aer .Zunahmegeschwindigkeit des Volumens.
In ähnlicher Weise zeigt die Kurve U die Expansionsgeschwindigüeix,
wenn uer Huorauii des HilfSiiolDens 15 >o des Eauptkolben-
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Hubraums beträgt, d.h.. 1,5 Volumen-Einheiten; es ist ersichtlich.,
daß sich eine weitere Erhöhung der Volumenänderungsgeschwindigkeit ergibt.
Die Kurve D zeigt die Daten für die Expansionsgeschwindigkeit, wenn der Hubraum des Hilfskolbens 20 % des HauptkoIben-Hubraums
beträgt, d.h. 2 Volumen-Einheiten; wiederum ist eine noch weitere Erhöhung der Volumenänderungsgeschwindigkeit zu ersehen.
In Fig. 16 sind vier Vergleichskurven dargestellt, jedoch beträgt
in diesem Fall der konstante Hubraum des Hauptkolbens 15 Volumen-Einheiten. Die vier Kurven zeigen die Bedingungen
für einen Hubraum des Hilfskolbens von 0,10 %t 15 % und 20 %
des Hauptkolben-Hubraums oder 0, 1,5, 2,25 und 3,0 Volumen-Einheiten.
Wiederum nimmt die Volumenzunahmegeschwindigkeit oder Expansionsgeschwindigkeit mit wachsendem Hubraum des Hilfskolbens
zu; außerdem ist ersichtlich, daß die Expansionsgeschwindigkeit auch mit wachsendem Hubraum des Hauptkolbens zunimmt
.
In ähnlicher Weise sind in Fig. 17 vier zusätzliche Vergleichskurven dargestellt, jedoch beträgt in diesem Pail der konstante
Hubraum des Hauptkolbens 20 Volumen-Einheiten. Die vier Kuven zeigen wiederum die Betriebsbedingungen bei einem Hubraum des
Hilfskolbens von 0, 10 96, 15 % und 20 % des Hauptkolben-Hubraums
oder 0, 2,0, 3,0 und 4,0 Volumen-Einheiten. Es ist er-
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sichtlich, daß die Expansionsgeschwindigkeit mit wachsendem Hubraum des Hilbskolbens zunimmt -und daß - wie ein Vergleich
mit den Kurven der lign. 15 und 16 ergibt, auch eine Erhöhung
der Expansionsgeschwindigkeit entsprechend dem Hubraum des Hauptkolbens erfolgt.
Die oben gezeigte Erhöhung der Expansionsgeschwindigkeit wäre von geringem Interesse, falls die durch eine Verbrennung erfolgende
Wärmeentwicklung in einem nach dem Otto-Prozess arbeitenden Motor momentan (bei konstantem Volumen) erfolgen
würde, wie dies theoretisch angenommen wird.· Die Wärmeentwicklung in einem nach dem Otto-Prozess arbeitenden Motor benötigt
jedoch eine begrenzte Zeitdauer und dies ist in der Praxis von beträchtlicher Bedeutung.
Da die Verbrennung oder Wärmeentwicklung eine begrenzte Zeitdauer benötigt, ist es möglich, diese Erscheinung mit der rascheren
Expansion der Verbrennungsgase derart zu koppeln, daß
τι MVi pt*
die Wärmeentwicklung cw«,.!., i'äxigs eines Zustandes konstanten Drucks erfolgt, wie dies beim theoretischen Diesel-Prozess der Fall ist, oder sogar noch näher längs eines Zustande konstanter temperatur, wie dies beim Garnot-frozess der Pail ist.
die Wärmeentwicklung cw«,.!., i'äxigs eines Zustandes konstanten Drucks erfolgt, wie dies beim theoretischen Diesel-Prozess der Fall ist, oder sogar noch näher längs eines Zustande konstanter temperatur, wie dies beim Garnot-frozess der Pail ist.
Bei Anwendung auf einen Diesel-Prozess wird durch die Erhöhung der Expansionsgeschwindigkeit auch der der Wärmezufuhr dienende
Abschnitt des Arbeitszyklus derart verändert, daß er in Richtung
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- IS -
einer genaueren Annäherung an eine isotherme Expansion irersehoben
wird.
!Thermodynamisch wird für eine betrachtete Höchsttemperatur der
maximale Wirkungsgrad erreicht, wenn die Wämesufuhr zum Arbeitsgas
bei einer konstanten Sesperatur, nämlich dieser Höchsttemperatur
erfolgts, d.h. wenn die Wäraiefreigabe in das Sas genau
mit derjenigen Wärmezufuhr übereinstimmt, die für eine isotherme Expansion des Gases erforderlich ist. Der theoretische
Otto-Prozess ist weit von diesem Optimum entfernt, da die gesamte Wärme theoretisch bei einem konstanten Volumen in das Gas
gelangt. Der Diesel-Prozess ist günstiger·» da die Wärme dem
Strömungsmittel theoretisch "bei einem konstanten Druck zugeführt wird, jedoch wird dies in der Praxis nicht erreicht.
Eine Terhältnismäßig größere Sxpansiorisgeschwindigkeit während
der Verbrennung oder Wärmefreigabe führt dagsu9 daß jeder dieser
Prozesse stärker an das Ideal einer isothermen Wärmezufuhr des Oarnot-Prozesses angenähert wird«
Diese Verhältnisse sind graphisch in Fig. 18 dargestellt, einem Druck-Volumendiagramm mit übereinanderliegenden Otto-, Diesel-
und Garnot-Prozessen, die die theoretisch identische Maximaltemperatur erreichen. Die Linie GD ist die gemeinsame Sxpansionslinie
nach der Wärmezufuhr oder Verbrennung; dies ist eine adiabatische Expansionslinise was bedeutet, daS während der
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Expansion Wärme weder zu- noch abgeführt wird.
Ein Otto-Prozess führt längs der Linie AB, die ebenfalls eine Adiabate ist, vom Punkt A zum Punkt B; an dieser Stelle minimalen
Volumens wird eine Wärmemenge Q'zugeführt, die zu einer Druckerhöhung von B nach G längs der Linie BG konstanten Volumens
führt. Die während dieses Arbeitstaktes geleistete Arbeit ist durch die Fläche ABGDA dargestellt. (Der Einfachheit
halber und da. für den Vergleich unbeachtlich , ist der Entlüftungsabschnitt des Arbeitszyklus begradigt.)
Ein Diesel-Prozess , bei dem die gleiche Wärmemenge Q zugeführt wird, ist im Diagramm durch ABEGD dargestellt. Hier verläuft
die adiabatische Kompression über den Punkt B hinaus zum Punkt E. Es wird die gleiche Wärmemenge Q zugeführt, wobei sich
jedoch das Gas bei konstantem Druck von E nach C ausdehnt. Der Flächenbereich BECB stellt die zusätzliche Arbeit dar, die
im Vergleich zum Otto-Prozess durch den Diesel-Prozess bei der gleichen Wärmezufuhr Q, der gleichen Maximaltemperatur und dem
gleichen Höchstdruck geleistet wird.
Ein theoretischer Garnot-Prozess ist im Diagramm durch ABEFGD dargestellt; der Punkt F ist nicht ausdrücklich im Diagramm
dargestellt, sondern befindet sich in einem gewissen Abstand jenseits der oberen Bildgrenze. Die adiabatische Kompression
verläuft über den Punkt E hinaus zum Punkt F. Es wird die gleiche
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309847/0506
Wärmemenge Q zugeführt, wobei das Gas jedoch bei konstanter
Temperatur längs der Linie PC expandiert. Die geleistete Arbeit
des gesamten Zyklus ist die Fläche ABEi1CDA; bei gleicher Wärmezufuhr
Q und bei gleicher maximaler Betriebstemperatur ist die im Vergleich zum Diesel-Prozess zusätzlich erhaltene Arbeit
der Flächenbereich S1CEI1 und die im Vergleich zum Otto-Prozess
erhaltene zusätzliche Arbeit der Flächenbereich BEi1CB.
Aus dieser Analyse ergibt sich deutlich der Vorteil einer Wärmezufuhr
bei koiEbanter Temperatur, was seit langem bekannt ist.
Jede Annäherung an das theoretische Ideal bedeutet einen Fortschritt; es gänzlich zu erreichen, macht jedoch in der Praxis
Schwierigkeiten,- da die Maximaldrücke übermäßig groß werden. Jedoch ist ein Kompromiß zwischen dem idealen Carnot-Prozess
und dem Otto- oder Diesel-Prozess sicherlich von Vorteil.
Wie bereits erwähnt, wird in der Thermodynamik nicht die Geschwindigkeit
untersucht, mit der das Gas von einem zum anderen Punkt dieser theoretischen Linien strömt. Unter der Berücksichtigung
der praktischen Erfahrung, daß die Verbrennung oder Wärmezufuhr eine endliche Zeit benötigt, läßt sich Mcht einsehen, daß eine raschere anfängliche Expansion während des Verbrennungsvorganges
dazu führt, daß die Verbrennung oder Wärmezufuhr sich in Richtung des Carnot-Prozesses mit einer isothermen
Wärmezufuhr verschiebt.
309847/0506
Anders ausgedrückt ermöglicht eine raschere anfängliche Expansion
die Verwendung höherer Kompressionsverhältnisse als "bisher möglich, da aufgrund dieser rascheren anfänglichen
Expansion die Maximalwerte der Temperatur und des Drucks herabgesetzt
werden, die normalerweise mit den üblichen Expansionsgeschwindigkeiten bei Motoren mit Einzelkolben erreicht werden
würder.
Die raschere anfängliche Expansion führt nicht notwendigerweise zu einer vollkommen isothermen Wärmezufuhr (die wegen
des übermäßigen Drucks auch gar nicht erwünscht ist), sondern zu einer stärkeren Annäherung an die isotherme Wärmezufuhr,
wodurch der thermodynamische Wirkungsgrad des Motors verbessert
wird. Aufgrund dieses höheren Wirkungsgrades für eine betrachtete Maximaltemperäur Jsb es möglich, diese Maximalt emp eratur
zu senken und dennoch den gleichen Betrag an geleisteter Arbeit zu erhalten.
Dias ist im Diagramm durch die Fläche ABG-HJKA dargestellt, die
die gleichen Fläehengröße wie ABGDA im Otto-Prozess hat, jedoch eine geringere Maximaltemperatur und einen geringeren
Höchstdruck aufweist; die benötigte Wärmezufuhr ist geringer, jedoch wird der gleiche Betrag an Arbeit geleistet wie beim
Otto-Prozess.
Dies ist aus dem Druck-Volumendiagramm ersichtlich, in welchem die Linie der Wärmezufuhr für den Garnot-Prozess (Linie FC) eine
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Linie konstanter Temperatur (Isotherme) ist, die durch den
Punkt G verläuft, welcher eine gemeinsame Stelle maximaler Temperatur und maximalen Drucks für den theoretisch äquivalenten
Otto- und Diesel-Prozess darstellt. Aus Vergleichsgründen ist diese Isotherme bis zum Punkt X verlängert dargestellt;
die Iiinie PCX ist somit eine Isotherme , die die Maximaltemperatur
des Carnot-, Otto- und Diesel-Prozesses angibt.
Die Isotherme , die die Maximaltemperatur darstellt, welche im
Arbeitszyklus ABSHJKA erreicht wird, verläuft durch den Punkt J maximaler Temperatur und ist durch die Linie YZ dargestellt.
Die am Punkt J erreichte Maximaltemperatur liegt etwa 11 % unter der am Punkt C erreichten Maximaltemperatur, trotzdem
die geleistete Arbeit von ABG-HJKA nominell die gleiche wie die von ABGDA ist.
Mit anderen Worten läßt sich mit dem verbesserten thermodynamik
chen Kreislauf, der durch einen mit mehreren Geschwindigkeiten umlaufenden Yielfachfeolben-Motor erzielbar ist, eine Kombination
von höherem Kompressionsverhältnis und geringerer Wärmezufuhr verwenden und eine geringere Maximaltemperatur und ferner ein
höherer Wirkungsgrad erreichen.
Eine geringere Wärmezufuhr ermöglicht ihrerseits die Verwendung magerer Luft-Brennstoffgemische, woraus sich eine vollständigere
-25-
309847/0508
Verbrennung (bis zu einem gewissen Ausmaß, da extrem magere Gemische zu anderen Schwierigkeiten führen) ergibt und die
Luftverschmutzungsemission hinsichtlich des Ausstoßes unverbrannter oder unvollständig verbrannter Kohlenwasserstoffe verbessert
wird. Andererseits wird durch eine geringere Maximaltemperatur die Bildung von Stickstoffoxyden unterdrückt.
Klopferscheinungen sind ein Phänomen, dessen grundsätzlicher Ablauf seit mehr als 40 Jahren bekannt istj es beruht auf der
plötzlichen und selbsttätigen Explosion des letzten Teils des Luft-Brennstoffgemisches, bevor dies von der sich ordnungsgemäß
ausbreitenden fflammenfront erreicht wird. Dies führt zu einem
äußerst scharfen Druckanstieg und zur Erzeugung von Druckwellen, die thermodynamisch unwirksam und mechanisch nachteilig sind.
Das Klopfen wird durch die Stabilität des Brennstoffs und die Temperatur und den Druck der unverbrannten Restgase in der Nähe
des Endabschnitts der Verbrennung beeinflußt. Auch hier erweist sich der Vielfachkolbenmotor als äußerst vorteilhaft. Infolge
der rascheren Expansion während der Verbrennung verringert sich die Klopfneigung, da der rasche Druck- und Temperaturanstieg,
der einem Motor in Einzelkolbenbauweise anhaftet, verringert wird.
Die obigen Ausführungen sind eine kurze Zusammenfassung der infolge der rascheren anfänglichen Expansion erzielbaren Vor-
-24.-309847/0506
teile eines Vielfachkolbenmotors, bei dem der Hilfskolben mit einer höheren Drehzahl als der Hauptkolben umläuft, wobei jedoch
beide Kolben ihre obere Totpunktlage gleichzeitig erreichen.
Ein gleichjwichtiges Merkmal der Vielfachkolbenmaschine besteht
darin, daß sich das Kompressionsverhältnis des Motors verändern läßt, indem die Winkelbeziehung der Hilfskurbelwelle gegenüber
der Hauptkurbelwelle verstellt wird. Dies wird dadurch erreicht, daß der Planetenradtrager mit Hilfe eines Hydraulikzylinders
oder einer anderen Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit von geeigneten Steuergrößen verstellt wird.
Wenn beide Kolben ihre obere Totpunktlage im gleichen Augenblick erreichen, ist das Volumen der Brennkammer in diesem Moment
auf dem absoluten Minimalwert; falls jedoch der Hilfskolben seine obere Totpunktlage zu irgendeinem Zeitpunkt erreicht,
bevor oder nachdem der Hauptkolben seine obere Totpunktlage erreicht hat, wird der Betriebszustand minimalen
Volumens an einer bestimmten Zwischenstelle erreicht; und dieses Minimalvolumen ist größer als das Minimalvolumen, das erzielt
wird, wenn beide Kolben gleichzeitig ihre obere Totpunktlage erreichen.
Infolgedessen ist das Minimalvolumen eine Funktion der Winkelbeziehung
zwischen den beiden Kurbelwellen. Dies ist durch die vier Kurven in Pig. 19 gezeigt.
309847/0506
-25-
Die Parameter für diese Kurven sind wie folgt: Wenn beide Kolben sich in der oberen Totpunktlage (!EDC) befinden, soll
das Minimalvolumen eine Volumeneinheit betragen; der Hubraum
des Hauptkolbens ist 15- Volumen-Einheiten; der Hubraum des
Hilfskolbens beträgt 2,25 Volumen-Einheiteijbder 15 % des Hubraums
des Hauptkolbens; die Hilfskurbelwelle dreht sich mit einer Winkelgeschwindigkeit, die dreimal so groß, wie die der
Hauptkurbelwelle ist; der Phasenwinkel zwischen den Kurbelwellen ist veränderbar.
Das Gesamtvolumen der Verbrennungskammer ist über den Drehwinkel der Hauptkurbelwelle zwischen TDG und 90° nach TDG aufgetragen,
wobei dies der hauptsächlich interessierende Bereich ist. Die mit 0 bezeichnete Kurve zeigt die Beziehung zwischen
dem Volumen und dem Drehwinkel der Hauptkurbelwelle bei Phasengleichheit der Haupt- und Hilfskurbelwelle, d.h. wenn beide
Kurbelwellen ihre obere Totpunktlage gleichzeitig erreichen; dies ist die gleiche Kurve wie die Kurve C in Pig. 16. Die mit 20
bezeichnete Kurve zeigt die Beziehung zwischen dem Volumen und dem Drehwinkel der Hauptkurbelwelle, wenn die Hilfskurbelwelle
um 20° nachläuft, d.h. die Hilfskurbelwelle erreicht ihre obere Totpunktlage, wenn sich die Hauptkurbelwelle bereits um 20 über
ihre obere Totpunktlage hinaus gedreht hat. Das Minimalvolumen, das infolge des gegenseitigen Zusammenwirkens der beiden Kolben
erreicht wird, beträgt in diesem EaIl etwa 1,3 Volumen-Einheiten;
dieses Minimalvolumen wird erreicht, wenn sich die Hauptkurbel-
-26-309847/OS06
welle um etwa 13° über ihre obere Totpunkt lage hinaus gedreht
hat.
In entsprechender Weise zeigt die mit 40 bezeichnete Kurve die Beziehung zwischen dem Volumen und dem Drehwinkel der Hauptkurbelwelle,
wenn die Hilfskurbelwelle der Hauptkurbelwelle um 40° nachläuft, d.h. wenn die Hilfskurbelwelle ihre obere Totpunktlage
erreicht, nachdem sich die Hauptkurbelwelle bereits um 40° über ihre obere Totpunktlage hinaus gedreht hat. In diesem
Fall beträgt das erreichte Minimalvolumen etwa 2,3 Volumen-Einheiten;
dieses Minimalvolumen wird erreicht, nachdem sich die
Hauptkurbelwelle um etwa 23 über ihre obere Totpunktlage hinaus
gedreht hat.
Die mit Ref. bezeichnete Kurve zeigt die Beziehung zwischen dem Volumen und dem Drehwinkel der Hauptkurbelwelle für einen Hilfskolben
mit einem Hubraum von Null, d.h. das Volumen bestimmt sich allein nach dem Hubraum des Hauptkolbens. Alle übrigen
Kurven müssen bei demjenigen Winkel, um die die Hilfskurbelwelle der Hauptkurbelwelle nachläuft, tangential zu dieser Bezugskurve verlaufen.
Das infolge der kombinierten Wirkung beider Kolben erreichte Minimalvolumen -nimmt bei einer Erhöhung des oben definierten
Phasenwinkels merklich zu; sämtlicne übrigen Parameter bleiben konstant.
-27-3098A7/0S06
Das Xompressionsverh.altn.is wird üblicherweise durch das Verhältnis
des Ausgangsvolumens zum Minimalvolumen definiert. Als Ausgangsvolumen wird dasjenige Volumen der Verbrennungskammmer
definiert, bei dem sich die Hauptkurbelwelle an ihrer· unteren
Totpunktlage befindet (was nicht notwendigerweise das Maximalvolumen
ist), und daraus wurden die Kurven der Pig. 20 errechnet, Der Phasenverschiebungswinkel ist derjenige Winkel, den die
Hauptkurbelwelle nach dem Durchlaufen ihrer oberen Totpunktlage erreicht, wenn die Hilfskurbelwelle ihre obere Totpunktlage einnimmt.
Die Kurven A, B und G gemäß Pig. 20 ergeben sich bei einem Hubraum
des Hauptkolbens von 20 Volumen-Einheiten und Hubräumen des Hilfskolbens von 4 bzw. 3 bzw. 2 Volumen-Einheiten, also
Hilfskolbenhubräumen von 20 %, 15 % und 10 % des Hauptkolbenhubraums
.
Die Kurven D, E und Έ zeigen das Kompressionsverhältnis bei
einem Hauptkolben-Hubraum von 15 Voluraeneinheiten und Hubräumen
des Hilfskolbens von 3 bzw. 2,25 bzw. 1,5 Volumen-Einheiten; dies bedeutet wiederum, daß der Hubraum des Hilfskolbens 20 %
bzw. 15 % bzw. 10 % des Hauptkolbenhubraums beträgt.
In ähnlicher Weise zeigen die Kurven G-, H und J die Kompressionsverhältnisse bei einem Hubraum des Hauptkolbens von 10 Volumen-Einheiten
und Hubräumen des Hilfskolbens von 2 bzw. 1,5 bzw. 1
309847/0506
Volumen-Einheit; wiederum beträgt also der Hubraum des Hilfskolbens
20 % bzw. 15 % bzw. 10 % des Hauptkolbenliubraums.
Wie sich deutlich aus diesen Kurven ergibt, läßt sich das Kompressionsverhältnis
in hohem Maße dadurch beeinflussen, daß lediglich der Phasenwinkel der Hilfskurbelwelle bezüglich der
Hauptkurbelwelle verändert wird. Dieser Einfluß ist im Phasenwinkelbereich zwischen 10 und 50° besonders ausgeprägt.
Weitere bezüglich der Phasenverschiebung beachtliche Kurven sind in den Sign. 21 bis 24 dargestellt. Aus diesen Kurven ist zu entnehmen,
daß die raschere anfängliche Expansion, die sich im Zustand der Phasengleichheit gemäß den Fign. 15, 16 und 17 ergibt,
in gleicher Weise für die Eälle gilt, in denen der Phasenwinkel der Hilfskurbelwelle in Richtung einer Verringerung
des Kompressionsverhältnisses verschoben wurde. Um dies zu verdeutlichen, ist eine vergleichende Darstellung der tatsächlichen
Expansionsgeschwindigkeit eines mit Phasenverschiebung arbeitenden Vielfachkolbenmotors und eines entsprechenden Einzelkolbenmotors
sinnvoll, dessen Kompressionsverhältnis gleich dem Kompressionsverhältnis des Vielfachkolbenmotors bei dem jeweiligen,
spezifischen Phasenwinkel ist. Da das tatsächliche Kompressionsverhältnis des Vielfachkolbenmotors sich mit dem Phasenwinkel
ändert, ist die vergleichende Darstellung für jeden Phasenwinkel auf einen unterschiedlichen äquivalenten Einzelkolben —
motor bezogen.
-29-
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Die Expansionskurven gemäß den Fign. 21 bis 24 für Vielfachkorbenmotoren
"basieren auf einem 3:1- Drehzahlverhältnis zwischen der Hilfs- und Hauptkurbelwelle, einem Hauptkolbenhubraum
von 15 VolumBneinheiten, einem Hilfskolbenhubraum von
2,25 Volumen-Einheiten und einem Minimalvolumen von einer Volumen-Einheit in der Verbrennungskammer für den Pail, daß beide
Kolben gleichzeitig ihre obere Totpunktlage erreichen. In den einzelnen graphischen Darstellungen wurden jedoch die Volumina
in für jede Figur geändertem Maßstab auf eine andere Volumen-Einheit bezogen, derart, daß die Volumen-Einheit für den jeweils
angegebenen, speziellen Phasenverschiebungswinkel gleich dem Minimalvolumen der Verbrennungskammer ist. Dies ermöglicht einen
direkteren Vergleich des Kurvensatzes. Außerdem wurde der Maßstab der Achse, auf der die Zeit oder der Kurbelwellenwinkel
aufgetragen ist, ebenfalls verändert, so daß die Zeiteinheiten oder Bogengrade ausgehend von demjenigen Winkel der Hauptkurbelwelle
aufgetragen sind, bei dem das Minimalvolumen erreicht wird. Dies dient wiederum einem unmi-ttelbaren Vergleich
sämtlicher Kurven.
In Fig. 21 sind durch die nicht-markierte Kurve die Daten für eine Phasenverschiebung von 10° angegeben. Das effektive Kompressionsverhältnis
ist 16,73 : 1» "bei Phasengleichheit der Kurbelwellen und bei gleichen mechanischen Parametern würde
sich ein Kompressionsverhältnis von 18,25 : 1 ergeben. Eine zweite, mit "Equiv. S.P." markierte Kurve zeigt die Daten für
-30-309847/0506
einen äquivalenten Einzelkorbenmotor mit einem Kompressionsverhältnis von 16,73 : 1. Aus einem Vergleich "beider Kurven ist
ersichtlich, daß sich "bei dem Vielfachkorbenmotor eine merklich
bessere Expansionsgeschwindigkeit als bei dem äquivalenten Einzelkorbenmotor ergibt.
In Fig. 22 zeigt die nicht-markierte Kurve die Expansionsgeschwindigkeit
des gleichen Vielfachkolbenmotors, der jedoch jetzt mit einem Phasenverschiebungswinkel von 20° arbeitet. In
diesem Fall wird ein Kompressionsverhältnis von 13,37 : 1 erreicht. Eine zweite, wiederum mit "Equiv. S.P." gekennzeichnete
Kurve zeigt die Vergleichsdaten für einen äquivalenten Einzelkolbenmotor mit einem Kompressionsverhältnis von 13,37 J 1>
die verbesserte Expansionsgeschwindigkeit des Vielfachkolbenmotors
ist wiederum deutlich ersichtlich.
In 3?ig. 23 zeigt die unmarkierte Kurve die Expansions daten für
den gleichen Vielfachkolbenmotor, der nunmehr mit einer Phasenverschiebung von 30 arbeitet; das Kompressionsverhältnis
ist auf 9,97 : 1 zurückgegangen. Die Vergleichskurve für einen äquivalenten Einzelkolbenmotor, der ebenfalls mit einem Kompressionsverhältnis
von 9,97 : 1 arbeitet, ist wiederum mit "Equiv. S.P." bezeichnet. Auch hieraus ist die verbesserte Expansionsgeschwindigkeit
des Vielfachkolbenmotors ersichtlich.
In Fig. 24 zeigt die nicht-markierte Kurve die Expansionsdaten
für den gleichen Vielfachkolbenmotor, der nunmehr eine
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Phasenverschiebung von 40 f, das Kompressionsverhältnis ist
nunmehr auf 7,37 : 1 abgefallen. Die mit "Equiv. S. P." markierte Kurve zeigt wiederum die Vergleichsdaten für einen äquivalenten
Einzelkolbenmotor, der auch mit einem Kompressionsverhäitnis
von 7,37 : 1 arbeitet. Wiederum ist die verbesserte iixpansionsgeschwindigkeit des Vielfachkolbenmotors ohne weiteres
ersichtlich.
Die in den ffign. 21 bis 24 gezeigten Kurven dienen lediglich
der beispielsweisen Veranschaulichung. Das gleiche allgemeine Betriebsverhalten läßt sich auch für andere Hubraumwerte des
haupt- und Hilfskolbens nachweisen. Es soll lediglich gezeigt werden, daß die verbesserte Expansionscharakteristik des Vielfachkolbenmotors
über einen gewissen Betriebsbereich erhalten bleibt, selbst wenn eine Phasenverschiebung in Richtung einer
Verringerung des Kompressionsverhältnisses erfolgt.
Die Bedeutung dieser einfachen Verstellbarkeit des Kompressionsverhältnisses während des Betriebs des Motors ergibt sich klar
aus einer Betrachtung der Betriebskriterien, die für die meisten Anwendungsfälle von Brennkraftkolbenmotoren gelten, insbesondere
bei Verwendung in Kraftfahrzeugen. Bei einem Motor mit einem festen Kompressionsverhältnis wird das Kompressionsverhältnis
derart bestimmt, daiB Klopferscheinungen ausgeschaltet oder sehr
gering gehalten werden, wobei von den erhältlichen Brennstoffen und von eier i-iinimaldrehzahl ausgegangen wird, die aufgrund der
309847/0506
Kennlinien des Kraftübertragungszuges bei voll geöffnetem Gaspedal zu erwarten ist. Bei den derzeitigen Motoren beträgt
dieses feste Kompressionsverhältnis vernünftigerweise etwa 8 oder 10:1·
Andererseits ist der prozentuale Zeitanteil, während dessen ein betrachteter Motor mit oder in der Mähe einer voll geöffneten
Drosselklappe arbeitet, während des normalen Betriebs sehr gering. Vielmehr ist es durchaus wahrscheinlich, daß der Motor
hauptsächlich mit einer halb oder noch weniger geöffneten Drosselklappe
arbeitet. Klopferscheinungen und weitere Verbrennungscharakteristika
sind jedoch von den in der Verbrennungskammer erreichten Absoluttemperaturen und -drücken und nicht nur vom
Kompressionsverhältnis abhängig. Die Absoluttemperaturen und -drücke, die in der Verbrennungskammer erreicht werden, sind teilweise
vom Kompressionsverhältnis des Motors abhängig, jedoch
auch vom Druck der Zuluft (Druck in der Einlaßleitung}, von der Zulufttemperatur und in geringerem Ausmaß von der Motortemperatur
und -drehzahl. Beispielsweise können die !Temperatur und der Druck in der Verbrennungskammer unmittelbar vor der Verbrennung
in einem Motor, der bei voll geöffneter Drosselklappe mit einem Kompressionsverhältnis von 8:1 arbeitet, nominell identisch
der temperatur und dem Druck in einer Verbrennungskammer unmittelbar
vor der Verbrennung bei einem Motor sein, der bei halbgeöffneter Drosselklappe mit einem Kompressionsverhältnis
von 15,1 : 1 arbeitet, wobei von gleichen Zulufttemperaturen
ausgegangen wird.
309847/0506 "33"
Da die Verbrennungs- und Klopferscheinungen von den .JLbsoluttemperaturen
und -drücken in der Verbrennungskammer abhängig sind, ist es von Vorteil, das Kompressionsverhältnis derart
zu verändern, daß diese Variablen annähernd konstant gehalten werden, selbst wenn die Zulufttemperaturen und -drücke sich
in einem merklichen Bereich ändern. Kurz gesagt, lassen sich die optimale absolute Maximaltemperatur und der optimale absolute
Maximaldruck i'ür eiie betrachtete Verbrennungskammer und
einen "Destimmten Brennstoff derart festlegen, daß die Klopferscheinungen gering gehalten werden und die Bildung von Stickstof
foxyden auf einem annehmbaren Wert gehalten wird. Dann läßt
sich das entsprechende Kompressionsverhältnis für den Zustand
voll geöffneter Drosselklappe ermitteln; dies ist aas minimale Kompressionsverhältnis. Mir das andere Ende des Betriebsbereichs
wird das maximale Kompressionsverhältnis an Hand des geringsten in der Praxis auftretenden Einlaßdrucks im Einlaufstutzen festgelegt.
Innerhalb dieses Betriebsbereichs wird das Kompressionsverhältnis verändert, und zwar in erster Linie in Abhängigkeit
vom Druck im Einlaufstutzen, um die Maximaltemperatur und den
Maximaldruck in der Verbrennungskammer auf einem nominell konstanten
Wert zu halten.
Bei aem erfindungsgemäßen Motor lassen sich in der Praxis voraussichtlich
Kompressionsverhältnisse von 15 : 1 oder mehr für Betriebszustände geringer Belastung und mittlerer Drehzahl verwenden.
Hierdurch wird der thermodynamische Wirkungsgrad er-
-34-309847/0506
heblich verbessert, was einen zusätzlichen Vorteil- gegenüber
der durch die vergleichsweise raschere Expansion bewirkten Verbesserung bedeutet.
Da unabhängig von der Belastung konstante oder nahezu konstante Temperaturen und Drücke in der Verbrennungskammer erreicht werden,
ergeben sich auch verbesserte Einsatzmöglichkeiten für weitere vorteilhafte Maßnahmen. Insbesondere ist eine unmittelbare
Brennstoffeinspritzung in die Verbrennungskammer, beispielsweise beim "Raumlader"-Motor, in der Praxis besser durchführbar,
wenn die Lufttemperatur und der Luftdruck in der Verbrennungskammer sich bei weitem nicht über einen derart großen
Bereich ändern, wie dies bei einem herkömmlichen Einzelkolbenmotor mit einem festen Kompressionsverhältnis der Pail ist.
Abgesehen von den theoretischen thermodynamischen Vorteilen,
die sich aus der vergleichsweise rascheren Expansion und einem veränderlichen Kompressionsverhältnis bei der oben beschriebenen
Vielfaehkolbenmaschine ergeben, werden auch noch mehrere merkliche praktische Vorteile erzielt.
Zum einen ergibt sich eine erhöhte Turbulenz. Es ist seit langem bekannt, daß Turbulenz in der Verbrennungskammer im Hinblick auf
eine Erhöhung des Verbrennungsgrades, d.h. die vollständige Verbrennung des gesamten Brennstoffes, von Bedeutung ist. Dies ist
ein unmittelbares Ergebnis einer vollständigeren, mit Hilfe der Turbulenz mechanisch erzielten Vermischung des Brennstoffes und
309847/0S06 _^_
der Luft. Hieraus ergibt sich wiederum ein homogeneres Gemisch ohne örtlich fette und magere Gemisehzonen. Die "bessere
Verteilung des Brennstoffs in der Luft ermöglicht die Einstellung eines magereren Durchschnittsgemischs, wodurch eine
noch vollständigere Verbrennung gewährleistet wird. Hierdurch wird der Anteil unverbrannten oder teilweise verbrannten Brennstoffs
im Gas am Ende der Verbrennung merklieh herabgesetzt.
Eine erhöhte Turbulenz führt ferner zu einer rascheren ordentlichen HammenfrontaUsbreitung für ein betrachtetes Luft-Brennstoff
verhältnis, im Gegensatz au der am Ende plötzlich einsetzenden Verbrennung beim Klopfen.
Die verbesserte Turbulenz des Vielfachkolbenmotors ist ein Ergebnis
seines mechanischen Aufbaus. Es sei der Zustand der Verbrennungskammer bei einem Motor mit einem Drehzahlverhältnis
von 3:1 zwischen der Hilfs- und der Hauptkurbelwelle ohne Phasenverschiebung betrachtet, wenn sich beide Kolben zu Beginn
des Kompressionshubs in der unteren Totpunktlage befinden. Während der Aufwärtsbewegung des Hauptkolbens durchläuft der
Hilfskolben seinen vollen Hub, so daß er seine obere Totpunktlage erreicht, wenn der Hauptkolben sich erst in einer Stellung
befindet, die einem Winkel von 60° nach dem Durchgang durch
die untere Totpunktlage entspricht. Während dieses Zeitraums sind sämtliche Gase vom Hubraum des Hilfskolbens in die HauptkorDenkammer
gefördert worden, so daß dort die Turbulenz erhöht wird.
-36-3Q9847/0506
Wenn sich die Hauptkurt)elwelle um weitere 60° dreht, erreicht
der Hilfskolben erneut seine untere Totpunktlage; ein merklicher Anteil der G-ase im Hubraum des Hauptkolbens wird in die Hilfskorbenkammer
ausgestoßen, wodurch die Turbulenz in beiden Kammern verstärkt wird. Schließlich werden während der letzten
60 der Umlaufbewegung der Hauptkurbelwelle während des Kompressionshubs
sämtliche G-ase vom Hilfskolben aus dessen Hubraum in das in der oberen Totpunktlage beider Kolben begrenzte
Endvolumen zurückgefördert. Infolge der mechanischen Hin- und
Herverschiebung der G-ase werden die Turbulenz und die Durchmischung
erhöht und eine größere Homogenität des G-emisches erhalten. Die gleiche Wirkung ergibt sich bei unterschiedlichen
Phasenwinkeln der Hilfskurbelwelle gegenüber der Hauptkurbelwelle, obwohl sich der Drehwinkel, bei dem eine Hin- bzw. eine
HerverSchiebung der G-ase erfolgt, ändern kann.
Die Hin- und Herverschiebung der G-ase erfolgt in umgekehrter
Weise während der Verbrennung und des Expansionshubs, wodurch eine noch vollständigere ordentliche Verbrennung erhalten wird.
Diese vollständigere "Verbrennung mit einer großen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Elammenfront ermöglicht ferner die Verwendung
magerer G-emische, da ein Hinderungsgrund für die Verwendung magerer G-emische bisher in der verhältnismäßig langsamen
Ausbreitungsgeschwindigkeit der Flammenfront bestand.
Ein weiterer praktischer Vorteil dieser raschen Hin- und Herverschiebung
der G-ase besteht in der Verringerung der aus un-
309847/0506 -57-
verbranntem oder teilweise verbranntem Brennstoff bestehenden
Ü-renzschicht en, die an den verhältnismäßig kalten Wänden der
Verbrennungskammer entstehen. Infolge der Abstreifwirkung der äußerst turbulenten G-ase wird diese Gfrenzschicht verringert
und außerdem die vollständige Verbrennung des Brennstoffs zu Y/asserdampf und Kohlendioxyd verbessert.
ungeachtet des größeren Bauaufwands je Verbrennungskammer kann
der Vielfachkolbenmotor einen vereinfachten Gesamtaufbau infolge einer Verringerung der Anzahl der Verbrennungskammern je
liotor aufweisen. Me meisten der heutzutage gefertigten Motoren sind wegen ihrer Laufruhe, die ein Ergebnis der Anzahl der
Kraftstoße je Umdrehung ist, von der V-8-Bauweise. Der Hubraum
der einzelnen Verbrennungskammern liegt zumeist im Bereich zwischen 650 und 900 οηΛ
üin Motor mit vier Brennkammern in Vielfachkolbenbauweise dürfte
eine mit einem herkömmlichen V-8-Motor vergleichbare Laufruhe haben. Es läßt sich zeigen, daß das Abtriebsmoment einer Vielfachkolbenmaschine
infolge des von der Hilfskurbelwelle gelieferten Drehmomentenanteils weit gleichmäßiger als das eines
üblichen Vierzylindermotors ist. Außerdem wird durch die Trägheitsmasse der der Hilfskurbelwelle zugeordneten Bauteile der
Schwungausgleich des G-esamtmotors erheblich verbessert, so daß eine größere mechanische Laufruhe als bei einem herkömmlichen
Vierzylindermotor erreicht wird. Die Vergrößerung der Ver-
-38-309847/0506
brennungskammer gegenüber einem V-8-Motor mit dem gleichen
Gesamthubraum wird mit Vorteil durch eine Erhöhung des VoIumenoberflächenverhältnisses
erreicht, wodurch wiederum der durch eine Kühlwirkung der Begrenzungswände entstehende Anteil unverbrannten
oder teilweise verbrannten Brennstoffs verringert wird.
Ein mechanischer Vergleich eines herkömmlichen V-8-Motors mit
einem Vielfachkorbenmotor mit vier Brennkammern zeigt, daß der
Y-8-Motor "bezüglich der G-esamtanzahl der Bauteile im Nachteil
ist. Tatsächlich werden die Vorteile eines herkömmlichen Vierzylindermotors zum großen Teil auch bei einem Vielfachkolbenmotor
mit vier Verbrennungskammern erreicht, nämlich unter anderem: Eine gedrängte Bauweise, einfache Ansaug- und Abgaslei—tungen,
eine geringe Anzahl der für die Zündung benötigten Bauteile, einfache Einbaumöglichkeit einer obenliegenden Nockenwelle,
größere Pleuel-Kurbelwellenlager (zwei Pleuel müssen nicht auf/einem einzigen Exzenter zapf en angeordnet sein) und
eine Verringerung in der Anzahl der zur Ventilbetätigung benötigten Bauteile.
Jede der Haupteigenschaften des Vielfachkolbenmotors zielt in Richtung einer Verringerung der Luftverschmutzungskenngrößen
von Brennkraftmaschinen. Infolge des verbesserten Wirkungsgrades ergibt sich ein geringerer Brennstoffverbrauch je Nutzleistungseinheit,
wodurch die ausgestoßenen Luftverschmutzungs-
309847/0506 -39-
stoffe verringert v/erden, selbst wenn sich das Verhältnis der Luftverschmutzungsstoffe pro Einheit verbrauchten Brennstoffs
nicht ändern würde.
Da ferner magerere Gemische verwendet werden können, suchen sich . die unverbrannten oder teilweise verbrannten Kohlenwasserstoffe
je Einheit verbrauchten Brennstoffs merklich zu verringern.
Die heftige turbulenz zielt infolge der größerei Homogenität
des Gemisches und des Abstreifens der Grenzschicht an den Wänden in Richtung einer Verminderung unverbrannter oder teilweise
verbrannter Kohlenwasserstoffe. Dieses Ergebnis wird noch durch ein : verbessertes Volumen-Oberflächenverhältnis
verstärkt.
Die mögliche Verringerung der Maximaltemperatur infolge der rascheren anfänglichen Ausdehnung und der verbesserte thermodynamische
Kreislauf wirken der Bildung von Stickstoffoxyden entgegen.
Da sich unabhängig von der Belastung und dem Druck im Einlaßstutzen
nominell gleichförmige Verbrennungsbedingungen einstellen lassen, lassen sich die hinsichtlich einer minimalen
Luftverschmutzung benötigten Betriebsbedingungen über den gesamten normalen Betriebsbereich des Motors zwischen dem Leerlauf
bei kaltem Motor bis zur Vollast bei heißem Motor optimieren.
309847/05Q6 -n-
Infolge der nominell konstanten Einstellung dieser Werte lassen sich ferner weitere, an sich bekannte Verbesserungen, beispielsweise
eine Raumbeladung, verwenden.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die Achsen der Haupt- und Hilfszylinderbohrung unter einem ¥inke]^feueinander
angestellt. Sie können jedoch auch parallel zueinander verlaufen; der Hilfskolben kann im Zylinderkopf (anstatt im Zylinderblock)
derart angeordnet sein, daß die Kolben auf parallelen oder schräg zueinander geneigten Achsen einander gegenüberliegend
angeordnet sind.
Alle oben angegebenen Daten und Erläuterungen beruhen zwar auf einem Drehzahlverhältnis zwischen Hilfs- und Hauptkurbelwelle
von 3 J 1» jedoch sind bei Zweitaktmotoren auch sämtliche ganzzahligen
Vielfach ei der Hilfskurbelwellendrehzahl relativ zur
Hauptkurbelwellendrehzahl und bei Viertaktmotoren auch sämtliche Hälften ganzzahliger Vielfacher (1,5, 2, 2,5, 3, 3,5 usw.)
der Hilfskurbelwellendrehzahl relativ zur Hauptkurbelwellendrehzahl verwendbar. Das einzige Kriterium besteht darin, daß
der Zyklus des Hilfskolbens rascher als der des Hauptkolbens durchlaufen wird und daß sich der Hilfskolben bezüglich des
Hauptkolbens beim jedem Zündpunkt in der gleichen Relativlage befindet, abgesehen von der gesteuerten Veränderung des Phasenwinkels,
durch die das Kompressionsverhältnis verändert wird.
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Die Stellvorrichtung zur Änderung des Phasenwinkels der Hilfskurbelwelle
bezüglich der Hauptkurbelwelle (.unter Beibehaltung des durchschnittlichen Drehzahlverhältnisses) kann abgesehen
von den gezeigten Planetenrädern durch verschiedenartige herkömmliche mechanische Einrichtungen gebildet werden, beispielsweise
zwei miteinander kämmende Zahnräder, die als Zwischenräder zwischen den Hauptzahnrädern der Kurbelwellen angeordnet
und bezüglich der lage ihrer gemeinsamen Mittellinie verstellbar sind; oder zwei, jeweils an einer Kurbelwelle befestigte
Kettenräder mit einer Stellvorrichtung, durch die das von der einen Seite der Kettenräder zur anderen verlaufende Kettentrum
veränderbar ist.
Der gezeigte Servozylinder, durch den der Phasenwinkel zwischen
den beiden Kurbelwellen veränderbar ist, ist insofern von Vorteil, als sich der Motoröldruck zur Erzeugung der Antriebskraft
verwenden läßt; jedoch ist es auch möglich, einen Elektromotor und eine Leitspindel zur Betätigung der Phasen-VerStellvorrichtung
oder einen unmittelbar vom Druck in dem Einlaßstutzen betätigten Zylinder- oder Druckdosenantrieb zur Betätigung des
Phasenverstellhebels zu verwenden.
Die Steuereinrichtung arbeitet in Abhängigkeit von einer oder mehreren Hauptbetriebsparametern des Motors, die in der Reihenfolge
ihrer Wichtigkeit sind:
309847/0506
1. Der Druck im Einlaßstutzen
2. die Motordrehzahl
5. die Zulufttemperatur
4. die Betriebstemperatur des Motors.
Wenn alle anderen Paktoren konstant sind, wird bei einer Erhöhung des Drucks im Einlaßstutzen das Koriipressionsverhältnis
durch die Steuereinrichtung verringert.
Wenn alle übrigen Paktoren konstant sind, wird bei einer Erhöhung der Motordrehzahl das Kompressionsverhältnis durch die
Steuereinrichtung erhöht.
Wenn alle anderen Paktoren konstant sind, wird bei/einer Erhöhung
der Zulufttemperatur das Kompressionsverhältnis durch
die Steuereinrichtung geringfügig verringert.
Wenn alle übrigen Größen konstant sind, wird bei einer Erhöhung
der Motortemperatur das Kompressionsverhältnis durch die Steuereinrichtung geringfügig herabgesetzt.
Die oben angegebenen Beziehungen dienen zur qualitativen Darstellung
der Punktionsweise der Steuereinrichtung. Die genauen, optimalen quantitativen Beziehungen sind natürlich für Motoren
verschiedener Bauweise unterschiedlich und hängen ferner von den genauen Anforderungen, die bei der Auslegung des Motors
-45-3098A7/0506
gestellt werden, ab, beispielsweise minimale Luftverschmutzung,
minimales Luftverschmutsungs/Leistungsverhältnis, maximales
Leistungs/Gewichtsverhältnis usw..
309847/0506
Claims (9)
- Patentanwälte44 - Dipl. ins. fc.Gr-«-, -M-^- -8 MibtcLien 2. ^assiUxsOm 25Telefon 538058*Anwaltsakte M-2619XLPatentansprücheBrennkraftkolbenmaschine, gekennzeichnet durch einen Hauptzylinderraum (28),
einen Hilfszylinderraum (54),einen jeweils im zugehörigen Zylinder bewegbar angeordneten Haupt- und Hilfskolben (24,46), einen den Haupt- und Hilfszylinderraum (28,54) miteinander verbindenden Kanal (50), über den die Gase zwischen den Zylinderräumen unabhängig von der Kolbenstellung überführbar sind, undeinen beiden Kolben (24,46) zugeordneten Zwischentrieb (60 bis 86), durch den der Hilfskolben (46) in Torgegebener Abhängigkeit von der Bewegung des Hauptkolbens (24) im zugehörigen Zylinder bewegbar ist, wobei der Zwischentrieb eine Übersetzungseinrichtung (60,68,74,80) enthält, durch die der Hilfskolben (46) mit einer größeren Hubfrequenz als der Hauptkolben (24) antreibbar und während eines einzigen Hubs des Hauptkolbens (24) über mehrere, vollständige Hublängen verstellbar ist.-45-3098A7/0506 - 2. KoIbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hauptkolben (24) eine Hauptkurbelwelle (8) und dem. Hilfskolben (46) eine Hilfskurbelwelle (38) zugeordnet ist, die über den Zwischentrieb (60 bis 86) mechanisch miteinander derart gekoppelt sind, daß die Hilfskurbelwelle (38) mit einer größeren Winkelgeschwindigkeit als die Hauptkurbelwelle (8) bewegbar ist und bei jeder rollen Umdrehung der Hauptkurbelwelle (8) ein ganzzahliges Yielfaches halber Umdrehungen durchläuft.
- 3. Kolbenmaschine nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Stellvorrichtung (86,88,92,96), durcBySie Relativlage der beiden Kolben (24,46) verstellbar und dadurch ihre gegenseitige Hubabhängigkeit und somit das effektive Kompressionsverhältnis der Kolbenmaschine veränderbar ist.
- 4. Kolbenmaschine nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Phasenwinkel zwischen der Haupt- und der Hilfskurbelwelle (8,38) durch die Stellvorrichtung (86,88, 92,96) veränderbar ist.
- 5. Kolbenmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischentrieb (60 bis 86) ein G-etriebe enthält, dessen eines Getriebeelement ein Planetenradsatz (60,68,74,76) ist, und daß eine Stell--46-309847/0506vorrichtung (86,88,92,96) zur Winkelverstellung mindestens eines G-etriebeelements zwecks Änderung der Relativlage der beiden Kolben (24,46) vorgesehen ist.
- 6. Kolbenmaschine nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativlage der beiden Kolben (24,46) durch die Stellvorrichtung (86,88,92,96) in einem Bereich zwischen einer Lage, in der beide Kolben (24,46) gleichzeitig den oberen Umkehrpunkt erreichen, und einer Lage verstellbar ist, in der "Ider Hilfskolben (46) den unteren Umkehrpunkt im Zeitpunkt des oberen Umkehrpunktes des Hauptkolbens (24) erreicht.
- 7. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (86,88, 92,96) in Abhängigkeit von mindestens einem der folgenden Betriebsparameter des Motors gesteuert ist: , Dem luftdruck im Einlaßstutzen, der Motordrehzahl, der Zulufttemperatur und der Betriebstemperatur des Motors.
- 8. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtung (86,88, 92,96) ein Servosteuerventil (96) und mehrere, dem Steuerventil zugeordnete, jeweils auf einen Betriebsparameter des Motors ansprechende Meßwertwandler (106,108, 110,112) enthält.-47-309847/0506232A088
- 9. Brennkraftkolbenmaschine, insbesondere nach Anspruch 1, gekennzeichnet,durch
ein Motorgehäuse (2),einen in einer Hauptbohrung (28) im Gehäuse angeordneten Hauptkolben (24),einen in einer Hilfsbohrung (54) im Gehäuse angeordneten Hilfskolben (46),wobei die beiden Bohrungen (28,54) unabhängig von der Stellung der Kolben (24,46) mit einer gemeinsamen Brennkammer (30) verbunden sind,eine mit dem Hauptkolben (24) über ein Hauptpleuel (16) verbundene Hauptkurbelwelle (8), bei deren Drehung der Hauptkolben (24) in der Hauptbohrung (28) hin- und herbewegbar und dadurch das Hauptvolumen der Brennkammer (30) periodisch veränderbar ist,eine mit dem Hilfskolben (46) über ein Hilfspleuel (42) verbundene Hilfskurbelwelle (38), bei deren Drehung der Hilfskolben (46) in der Hilfsbohrung (54) hin- und herbewegbar und dadurch eine periodische Hilfsvolumenänderung der Brennkammer (30) einstellbar ist, und einen zwischen der Haupt- und der Hilfskurbelwelle (8,38) wirksamen Zwischentrieb (60 bis 86), durch den die Hilfskurbelwelle (38) mit einer Winkelgeschwindigkeit bewegbar ist, die im wesentlichen ein ganzzahliges Vielfaches der halben Winkelgeschwindigkeit der Hauptkurbelwelle (8)-48-309847/0506ist, und somit die periodische Hauptvolumenänderung der Brennkammer (30) in vorgebbarer Weise mit deren periodischer Hilfsvolumenänderung verknüpfbar ist.309847/0506
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