DE2321355A1 - Optisches telluritglas mit hohen brechzahlen, extremen dispersionen und hoher ir-durchlaessigkeit - Google Patents
Optisches telluritglas mit hohen brechzahlen, extremen dispersionen und hoher ir-durchlaessigkeitInfo
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Description
Den ?0. 4. 1972
Optisches Telluritglas mit hohen Brechzahlen, extremen Dispersionen und hoher IR-Durchlässigkeit
Die Erfindung betrifft neue Telluritgläser mit hohen Brechzahlen und über weite Bereiche gut variierbaren Teildispersionen,
die außerdem hohe IR-Durchlässigkeit bis etwa 7 Aim haben.
Es ist bekannt, daß Schmelzkombinationen von Tellurdioxid
mit verschiedenen anderen Oxiden zu stabilen Gläsern
hohe
führen, die sich besonders durch Brechzahlen und eine IR-Durchlässigkeit
bis etwa 5 wm auszeichnen. Neuerdings sind auch in Telluritgläser Fluorverbindungen eingeführt worden, wie das
zu Eigenschaftsvariationen optischer Gläser ganz allgemein seit langem bekannt und gebräuchlich ist.
Alle bisher bekanntgewordenen optischen ielluritglaser erweitern
den η ■,- V^-Bereich im Sinne einer Verlängerung der sogenannten
"Eisernen Geraden" zu höheren Brechzahlen bis etwa 2,20.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Herstellung neuer Telluritgläser zu ermöglichen, deren optische Eigenschaften
durch den Einbau größerer Gehalte an Halogeniden und Sulfaten ganz beträchtlich stärker variiert werden können und hinsichtlich
ihrer Lage im n,-/,-Diagramm außerhalb des bisher bekannten
Bereiches liegen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung ein Telluritgrundglas einen Zusatz von Halogeniden und/oder
Sulfaten enthält, wobei die Halogen- und SuIfatkonzentrationen
in folgenden Grenzen liegen:
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P bis zu 30 MolSß
. Cl bis zu 35 .Mol#
. Cl bis zu 35 .Mol#
Br bis zu 34 Mol% / ·
SO. bis zu 28 Mol%
-Während die bekannte Möglichkeit des Einbaues von
Fluoriden in sauerstoffhaltige Gläser darauf beruht, daß Fluorionen
die Funktionen der Sauerstoffionen übernehmen, war bisher
ein Einbau größerer Gehalte an Chloriden, Bromiden und Sulfaten unbekannt, well damit generell eine starke Verminderung der
Glasbildungstendenz "zu beobachten war· Teliuritglächer besitzen eine außerordentlich sperrige Struktur, so daß sich unter Beibehaltung oder sogar unter Erweiterung der Glasbildungebereiche
relativ große Mengen an Halogeniden und Sulfaten in die Hohlräume
des Netzwerkes einlagern lassen. Damit wird aber unter
Beibehaltung von Brechzahlen um 2,0 - 2,30 eine große Variierbarke
it der mittleren Dispersionen bzw. der Abbe'sehen Zahlen
möglich. Gleichzeitig wird eine beträchtliche Steigerung der IR-Durchlässigkeit erreicht, da durch Reaktion der Halogenide
mit Wasser letzteres total aus der Schmelze entfernt wird. Es
ist somit erstmalig möglich, Telluritgläser zu erhalten, die von etwa 0,4 bis maximal 7,0 um eine gleichmäßig hohe Lichtdurchlässigkeit besitzen. ·,-
Mit Gläsern gemäß der Erfindung sind bedeutende Fortschritte
im wissenschaftlichen Gerätebau bei der Entwicklung spezieller Fotooptiken, bei der Korrektur von optischen Systemen
und im Refraktometerbau möglich. Da die neuen optischen Gläser
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■ - 3 -
gleichzeitig im Bereich von 0,4 - 7,0 um eine gleichmäßige hohe
Lichtdurchlässigkeit ohne durch Wasser bedingte Absorptionsbanden besitzen, ist somit grundsätzlich aucn di· Konstruktion
einer Optik möglich, die im gesamten sichtbaren Hereich des
Spektrums bis zu 6,0 oder sogar 7,0 um arbeitet. Alle bisher bekanntgewordenen IR-durchläseigen Telluritgläeer besitzen
entweder starke Absorptionen bei 2,8 - 3,0 um oder sie sind
stark gefärbt und somit im sichtbaren Bereich des spektrums
ζ. Τ. undurchlässig·'
Bei der Herstellung der erfindungsgemößen Gläser kennen
Halogenide und Sulfate in Form ihrer stabilen Wetallverbindungen der ersten bis fünften Hauptgruppe bzw. in Form aller stabilen
NebengruppenelemenVerbindungen eingeführt werden. Das Grundglas
kann dabei folgende Komponenten enthalten:
von 48 ble 99 MolSG
von 1 bis 38 Mol% von 1 bis 40 Mol%
von 1 bis 52 Mol* von 1 bis 51 Mol%
von 1 bis 29 MoIiS
Während der Schmelze entweichen zwar gewisse Anteile an
Halogeniden und Sulfaten, bei konstanten Schmelzbedingungen sind
jedoch voll reproduzierbare Verhältnisse einstellbar.
Zusätzlich kann das Grundglas folgende Komponenten enthalten:
Alkalioxide (M-.O, Na,O, κ_/\ Rb.O) bis ?u IQ
und/oder Erdalkalioxide (Be^, MgO, "a!·, -r'», BaO) bis zu ?3Mol£
Sch 448 '
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TeO2 | |
BiOCl | |
und/oder | BiOBr |
und/oder | PbBr2 |
und/oder | PbCl2 |
und/oder | PbP2 |
und/oder | B2O3 |
und/oder | Al2O3 |
und/oder | Tl2O |
und/oder | WO3 |
und/oder | |
und/oder | Ta2O5 |
und/oder | ThO2 |
und/oder | La2O3 |
und/oder | TiO2 |
und/oder | PbO |
und/oder | Bi2O3 |
bis zu 26 MölSß'
bis zu 19.Mol#
bis zu 33 Mo1%
bis zu 30 Mol%
bis zu 21 Mo1%
bis zu 15 Mo 136 '
bis zu 10 Mol%
bis zu 9 MoI^
bis zu 18 Mol%
bis zu 22 Mol#
bis zu 18 Mol%.,
Für die Durchführung der 3chmelze eignen sich, bei halogenid·
und sulfathaltigen öchmelzsätzen Platintiegel. Verwendbar sind
auch Goldtiegel, Quarztiegel und Korundtiegel,
Die Schmelztemperatur liegt je nach eingesetzten Metalloxiden,
-halogeniden und -sulfaten im Bereich zwischen 800° und
1200° C. Das Gießen der Schmelzen.erfolgt nach Abkühlen auf
bis 700° C in vorgewärmte Kohleformen« Auch vorgewärmte
Metallformen können verwendet werden.
Der besondere Einfluß verschiedener Halogenide und von
Sulfat gleicher Konzentration auf die optischen Eigenschaften eines Telluritglases wird durch die Tabelle 1 gezeigt.
Sch
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Nr. TeO2 PbP2 PbCl2 PbBr2 PbSO4 PbO nd
1 78,2 21,8 - - - 2,13382 18,0 0,0632
2 77,9 - - - ' 22,1 - - 2,13384 17,9 0,0633
3 76,4 - 23,6 - - - - 2,17565 16,0 0,0733
4 78,2 - - - ■ - 21,8 2,20563 16,4 0,0735
5 77,5 - .- 22,5 - - 2,22181 14,9 0,0815
Ein Einbau von"Chlor- und Bromionen in Telluritgläser· beeinflußt
nicht nur Brechwert und Dispersion, sondern in besonderem Maße auch die Glasbildung.
So ergibt 2· 3,"eine Schmelze von TeO2 und CaO oder Bi2O^
kein Glas. Wird jedoch TeO2 mit CaCl2, CaBr2, BiOCl oder BiOBr
kombiniert, so wird in weiten Bereichen Glasbildung erreicht.
Die Tabelle 2 enthält eine Auswahl von Beispielen für gemäß der Erfindung erschmolzene Gläser mit ihren Brechwerteigenschaften,
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ft.
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9BQ8/OT58
Bei der Herstellung hoch halogenidhaltiger Telluritgläser
ist zu beachten, daß die Einführung stark oxidierender Komponenten,
do wie Nitrate u. a. möglichst vermieden wird, sonst ein zu großer
Halogenidanteil oxidiert würde.
Tabelle 3 und Fig. T gegen zv/ei Musterbeispiele halogenidhaltiger
Telluritgläser wieder, die gegenüber dem bisher bekannten Stand der Technik erhöhte IR-Durchlässigkeit im gesamten Spektralbereich
von etwa 0,4 - 6 oder 7,0 um besitzen. Tabelle 3
(Konzentrationsangaben in Mol%>)
Nr. TeO2 PbCl2 PbO Al3O3 BaO
1 . 62,7 28,3 5,6 3,4
-2 79,4 - - - 20,6
-2 79,4 - - - 20,6
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Claims (4)
1. Optisches Telluritglas mit hohen Brechzahlen
(nd bis zu 2,30), extremen Dispersionen (n^-n von 0,05 - 0,11)
und hoher IR-Durchlässigkeit im Bereich von 0,4 - 7 vim , dadurch
gekennzeichnet, daß ein Telluritgrundglas einen Zusatz von
Halogeniden und/oder Sulfaten enthält, wobei die Halogen- und Sulfatkonzentrationen in folgenden Grenzen liegen:
P bis zu 30
Cl bis zu 35
Br bis zu 34 Mol%
SO. bis zu 28 Mol%
2. Optisches Telluritglas gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogenide und Sulfate in.Form ihrer
stabilen Metallverbindungen der ersten bis fünften Hauptgruppe bzw. in Form aller stabilen Nebengruppeneleraentverbindungen eingeführt
werden.
3. Optisches Telluritglas gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Grundglas folgende Komponenten enthält:
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4. Optisches Telluritglas gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich folgende Komponenten enthält:
Alkalioxide (Li3O, Ha9O, K3O, Rb2O) bis zu 30 Mol%
und/oder Erdalkalioxide (BeO, MgO, C8O, SrO, BaO) bis zu 23 Mol%
und/oder B2O3 bis zu 26 M0IS6
und/oder Al2O3 bis zu 19 Mol%
und/oder Tl2O bis zu 33 Mol%
und/oder WO3 bis zu 30 Mol% und/oder Nb3O5 bis zu 21 Mol%
und/oder Ta3O5 bis zu 15 Mol%
und/oder ThO2 bis zu 10 Uol%
und/oder ^2°3 bis zu ^
und/oder TiO2 bis zu 18 Mol%
und/oder PbO bis zu 22 Mol% und/oder Bi3O3 bis zu 18 Mol%
Sch
£09808/0758
L e e r s e i t e
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DD16363372 | 1972-06-06 | ||
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Publications (3)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2321355B2 (de) | 1977-02-17 |
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DD97188A1 (de) | 1973-04-23 |
SU1052480A1 (ru) | 1983-11-07 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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