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Verzögerungsleitung Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische
Verzögerungsleitung für Farbfernsehempfänger, die nach dem PAL- bzw. SECAM-System
arbeiten.
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Derartige Verzögerungsleitungen dienen bekanntlich bei Farbfernsehempfängern
zur Korrektur von Fehlern, die auf dem Übertragungsweg auftreten. Vorzugsweise bestehen
die Verzögerungsleitungen aus einem Glaskörper, der an einem Ende einen Eingangswandler
trägt, über den das elektrisch zu verzögernde Signal eingespeist wird, wobei der
Wandler die elektrischen Scnwingungen in Ultraschallschwingungen umwandelt, die
sich in dem Glaskörper ausbreiten und am anderen Ende von einem Ausgangswandler
wieder in ein elektrisches Signal umgeformt werden. Zunächst bestand die Leitung
aus einem langgestreckten, quaderförmigen Glaskörper, an dessen gegenüberliegenden
Enden je ein Wandler angebracht war. Derartige Anordnungen haben einen großen Platzbedarf.
Deshalb wurden inzwischen weitere Möglichkeiten gefunden um die Verzögerungsleitung
kompakt und raumsparend aufzubauen, indem durch Mehrfachreflektionen an den Seitenwänden
des Glaskörpers der Signalweg verlängert wurde. So wurde z.B. in der US-Patentschrift
2 685 067 ein fünfeckiger
Körper vorgeschlagen bei dem die Wandler
auf verschiedene Seitenflächen montiert sind. Außerdem besitzt diese Verzögerungsleitung
noch eine Ausdehnung, die durch die verhältnismäßig große Dicke des Körpers gegeben
ist.
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In der US-Patentschrift 2 839 731 ist insbesondere durch Figur 6
eine Verzögerungsleitung beschrieben, deren Fertigung aber dadurch sehr erschwert
ist, daß die Seitenflächen eines sechseckigen Grundkörpers sehr genau eingeschliffen
werden müssen, indem zwei Seitenflächen einen Winkel von 20 mit der Querachse einschließen
sollen. Auch ist eine derartig aufgebaute Verzögerungsleitung deshalb -schwer herstellbar,
weil durch genaue Einjustierung mit Hilfe eines Lichtstrahles und von Spiegeln die
Seitenflächen, auf denen die Wandler befestigt werden, genau eingeschliffen werden
müssen.
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In der französischen Patentanmeldung 2 004 786 wird eine Verzögerungsleitung
vorgeschlagen, welche aus einem sechseckigen, flachen Grun-dkörper besteht mit zwei
jeweils parallelen Seiten gleicher Länge bzw. ungleicher Länge, die aufeinander
senkrecht stehen, wobei die kürzere der beiden ungleich langen Seitenflächen symmetrisch
an beiden 0 Enden unter einem Winkel von 45 mit den gleichlangen parallelen Neittenflächen
verbunden sind. Diese Verzögerungsleitung ist aber noch verhältnismäßig groß in
ihren Abmessungen, um die erforderliche Länge des Signalweges und damit der Verzögerungszeit
zu erhalten.
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Zur Verlängerung des Signalweges wurde deshalb in der
französischen
Patentanmeldung 2 0-02 015 vorgeschlagen, in diese weitere Reflektionskanten einzufügen,
die sich senkrecht von der längeren der beiden ungleichen Seitenflächen in das Innere
des Grundkörpers erstrecken. Auch diese Leitung ist schwer zu fertigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verzögerungsleitung
mit sehr kleinen Abmessungen vorzuschlagen, welche besonders einfach zu fertigen
ist.
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Die Erfindung geht von einem dünnen flachen Stück optischen Glases
mit fünfseitigem Umfang aus, wobei die Seitenflächen flach sind und rechtwinklig
zu den zwei einander gegenüberliegenden Hauptoberflächen des Glasstückes liegen,
wobei die erste und dritte Seitenfläche parallel angeordnet und von ungleicher Länge
sind, und die zweite und vierte Seitenflächen ebenfalls parallel angeordnet und
von ungleicher Länge sind und senkrecht zu den ersten und dritten Seitenflächen
liegen, und daß sich die fünte Seitenfläche zwischen der kürzeren der beiden erstgenannten
und der kürzeren der beiden zweitgenannten parallelen Seitenflächen erstreckt mit
einem Eingangs'wandler und einem Ausgangswandler, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der Eingangswandler als auch der Ausgangswandler auf der fünften Seitenfläche
mit den Enden gegeneinander befestigt sind> wobei die Wandler voneinander in
einem Abstand befestigt sind, der groß genug ist, um jegliche Rückkopplung zwischen
diesen zu vermeiden.
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Weitere Ausgestaltungen der Verzögerungsleitung sind in den Unteransprüchen
festgehalten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren 1 bis 3 dargestellt
und soll ihm folgenden näher beschrieben werden.
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Es zeigen Figur 1 eine Gesamtansicht der Anordnung Figur 2 eine Seitenansicht
der Figur 1 und Figur 3 eine Teilansicht der Anordnung nach Figur 1.
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Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 besteht die Verzögerungsleitung
aus einem dünnen flachen Stück 10 amorphen optischen Glases in der Form eines rechteckigen,
dünnen Parallelepipeds, von dem eine Seite weggeschnitten ist, wodurch ein fünfseitiges
oder unregelmäßiges Pentagon geformt wird. Dieses Stück hat erste und dritte parallele
Seiten 12 und 14, wobei die Seite 12 kürzer als die Seite 14 ist. Das Stück hat
auch eine zweite und eine vierte Seite 16 und 18, die einander parallel und rechtwinklig
zu den Seiten 12 und 14 angeordnet sind. Die Seite 18 ist kürzer als die Seite 16.
Die Seite 20 verstreckt sich zwischen den Seiten 12 und 18 und 0 schneidet beide
unter dem selben Winkel unter 45°. Alle Seitenflächen sind flach und erstrecken
sich zwischen den zwei parallelen Hauptflächen auf den gegenüberliegenden Seiten
des Glasstückes und stehen auf diesen senkrecht.
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Eingangs- und Ausgangs piezoelektrische Wandler 22 und 24 sind auf
der Seitenläche 20 angebracht mit eins gewissen Abstand von Ende zu Ende.
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Jeder Wandler besteht aus einer dünnen Lage einer Folie 2&, die
mittels eines Klebers 28 auf die Oberfläche aufgebracht ist. Ein dünner Film 30
überdeckt die Lage 26.
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Ein flacher piezoelektrisches Kristallsystem 32 uSerdeckt den Film
30. Die gegenüberliegende Oberfläche des Kristalls wird zunächst von einer Chromschicht
34 bedeckt, worauf eine Chrom-Gold-Aluminiumschicht 36 und schließlich eine Goldelektrode
38 folgt. Der Kristall ist ein typischer Kalium-Blei-Zirkonat und ist in der Ebene
polarisiert. Die zwei Kristalle haben die gleiche Polarisationsrichtung. Die Ebene
ist parallel zur Seitenfläche 20 wie dies durch die Pfeile in Figur 1 und 3 gezeigt
ist.
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Die Kristalle sind gleichartig und voneinander getrennt, ebenso sind
sie innerhalb der gegenüberliegenden Enden von Seitenfläche 20 voneinander getrennt.
Die Trennung ist groß genug, um elektrische oder akustische Beeinträchtigung oder
Rückkopplung zwischen den Vertragern zu verhindern.
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Ein elektrisches Eingangssignal wird zwischen die Goldelektrode und
die Folie des Wandlers eingespeist undein elektrisches Ausgangssignal erscheint
zwischen der Elektrode und der Folie des anderen Wandlers als ein verzögertes Ebenbild
des Eingangssignales.
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Für eine Verzögerungszeit von 63,943 /usek. müssen die Seitenflächen
14 und 16 19,8 mm bzw. 15 mm betragen.
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Die Dicke sollte 1,5 mm betragen. Die Seitenfläche 12 und 18 sollten
10 mm bzw. 15 mm betragen.
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Da die Wandler wie Antennen arbeiten mit der Hauptkeule senkrecht
zum Wandler und den Nebenkeulen unter anderen Winkeln, entstehen verschiedene Ausbreitungswege
in
dem Glasstück. Die Komponenten dieser NebenkeMMe'nt 1 verursachen unerwünschte Störsignale,
falls sie den Ausgangswandler erreichen. Die Komponenten der Nebenkeulen bewegen
sich auf speziellen Bahnen in dem Glasstuck, auf welchen keine Komponente des Hauptsignals
läuft. Durch Anbringung von absorbierenden Mitteln, wie z.B. metallhaltige Kleber
auf beiden Oberflächen des Glasstückes an bestimmten Orten, können unerwünschte
Komponenten absorbiert werden und kein Ausgangssignal wird erscheinen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Verzögerungsleitung kleiner und leichter ist und mit weniger Aufwand produziert
werden kann, als die bekannten Verzögerungsleitungen.
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Außerdem besitzt die nach der Erfindung aufgebaute Verzögerungsleitung
eine vereinfachte geometrische Abmessung, wodurch leicht verschiedene gewünschte
Verzögerungszeiten eingestellt werden können.