DE2319510B2 - Verfahren zur herstellung von pulverfoermigen, maltit als hauptbestandteil enthaltenden gemischen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von pulverfoermigen, maltit als hauptbestandteil enthaltenden gemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen, Maltit als Hauptbestandteil enthaltenden
Gemischen mit Nahrungsmittelzusatzstoffen.
Maltit ist ein Disaccharidalkohol mit der genauen chemischen Bezeichnung 4-(ar-D-Glucopyranosyl)-D-sorbit.
Es besitzt etwa 75% der Süßkraft von Saccharose und wird als Süßstoff für Diabetikernahrung
empfohlen. Es ist in dieser Hinsicht dem Sorbit oder der Lävulose vergleichbar. Andererseits ist Maltit
gegen Verdauungsenzyme weitgehend inert und wird auch in vivo nicht verwertet. In dieser Hinsicht unterscheidet
es sich von herkömmlichen Süßstoffen. Daher kann MaJtit auch als Süßstoff für kalorienarme Nahrung
empfohlen werden.
Im Unterschied zu anderen Süßstoffen, wie Sorbit, Lävulose, Dextrose und Saccharose ist Maltit im festen
Zustand jedoch eine amorphe und äußerst hygroskopische Substanz und es ist äußerst schwierig, ein
fließfähiges Pulver aus wäßriger Lösung nach herkömmlichen Trocknungsverfahren herzustellen. Selbst
wenn man das Produkt zur Trockene zwingt, so nimmt dasselbe unmittelbar danach wieder einen gelatinösen
oder flüssigen Zustand an. Daher wird Maltit gewöhnlich in 75%igen wäßrigen Lösungen vertrieben. Eine
derartige Anwendungsform ist jedoch im Vergleich zu anderen Süßmitteln unbequem.
Somit ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen,
Maltit als Hauptbestandteil enthaltenden Gemischen mit Nahrungsmittelzusatzstoffen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man zu einer wäßrigen Maltit-Lösung pastenförmige
Nahrungsmittelzusatzstoffe in einer Menge von mindestens 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf
wasserfreies Maltit, zugibt und das erhaltene Gemisch in üblicher Weise trocknet.
Das so erhaltene Produkt ist überraschenderweise nicht oder nur wenig hygroskopisch und es hat eine
sehr gute Fließfähigkeit. Ferner kann das pulverformige Produkt während längerer Zeit gelagert
werden, ohne daß es in einen gelförmigen Zustand übergeht. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren fällt
das pulverförmige Maltit in leicht wasserlöslicher Form an, so daß es anstelle anderer Süßstoffe eingesetzt
werden kann. Als Pastenstoffe kann man z. B. einen oder mehrere der nachfolgenden Stoffe einsetzen:
Natriumalginat, Propylenglycolaiginat, Natriumcarboxymethylcellulose,
Natriumcarboxymethylstärke, Natriumstärkephosphat, Methylcellulose, Hydroxyäthylstärke,
Polyvinylpyrrolidon und Polysaccharide von Tamarinde-Samen. Diese Zusähe koni.an einzeln
oder in Kombination verwendet werden. Es ist bevorzugt, 1,0-10,0 Gewichtsprozent oder mehr des Pastenmaterials,
bezogen auf den wasserfreien Maltit, einzusetzen. Die obere Grenze der Zusatzmenge ist nicht
kritisch. Sie liegt jedoch vorzugsweise bei etwa 10%, da andernfalls die Süßheit des Produktes abnimmt.
Die Konzentration des Maltits in der wäßrigen
Lösung unterliegt keinen Beschränkungen. Es ist jedoch bevorzugt, diese auf 25-75% einzustellen, um
einen Ausbeuteverlust bei der Trocknung zu vermeiden. Die Trocknung kann nach herkömmlichen
Trocknungsmethoden vorgenommen werden, z. B. durch Sprühtrocknen oder durch Vakuumtrocknen
od. dgl.
Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Verfahrens äußert sich auch in dem Trocknungsverfahren.
Wenn z. B. Maltit allein durch Sprühtrocknen getrocknet werden soll, so geht es nicht in den pulverförmigen
Zustand über, da die fein zerteilten Maltitteilchen in einem gelförmigen oder gelatinösen Zustand vorliegen
und an der Innenwandung der Kammer haften, und selbst wenn es beim Trocknen im Vakuum gelingt,
die getrocknete Masse zu pulverisieren, so nimmt
so dieses Pulver in sehr kurzer Zeit wieder einen gelatinösen Zustand an.
Wenn man jedoch gemäß vorliegender Erfindung vor dem Trocknen der Maltitlösung das pastenförmige
Material beimengt, so wird das Produkt bei der Sprühtrocknung leicht gepulvert und auch bei der Vakuumtrocknung
gelingt die Pulverisierung der Trockenmasse leicht. Im pulverförmigen Zustand hat der Maltit eine
große Fließfähigkeit und nimmt selbst bei langer Lagerung keine gelatinöse Form an. Das erfindungsgemäß
hergestellte Produkt kann zum Süßen verwendet werden. Es löst sich leicht in Wasser.
Im folgenden soll die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens an Beispielen näher erläutert
werden. Zunächst wird der Effekt des Zusatzes der Pastenmaterialien zum Maltit im Hinblick auf die
Fließfähigkeit erläutert. Als Anzeichen für Fließfähigkeit wird der Schüttwinkel gemessen.
3 | 23 | 19510 | nach 24 h | 4 | nach 24 h | |
Konzen | Lagerung bei 20% | Lagerung bei 20% | ||||
Pastenmaterial | tration des | Schüttwinkel der sprühgetrockneten | relativer | relativer | ||
Pasten | Probe (Grad) | Luftfeuchtigkeit | Schüttwinkel der vakuumgetrockneten | Luftfeuchtigkeit | ||
materials**) | (bei 25°C) | Probe (Grad) | (bei 25 C) | |||
unmittelbar | nicht meßbar*) | nicht meßbar*) | ||||
nach | 42 | unmittelbar | 41 | |||
Herstellung | 40 | nach | 40 | |||
39 | Herstellung | 40 | ||||
38 | 41 | |||||
Kein Zusatz | 1,0 | nicht meßbar*) | ||||
Natriumalginat | 2,0 | 41 | 35 | 45 | 41 | |
Natriumalginat | 5,0 | 39 | 39 | |||
Natriumalginat | 1,0 | 39 | 35 | 40 | 40 | |
Propylenglycol- | 35 | 38 | ||||
alginat | 2,0 | 17 | 40 | |||
Propylenglycol- | 32 | J l | ||||
alginat | 5,0 | 41 | ||||
Propylenglycol- | 31 | 41 | 39 | |||
alginai | 0,81 | 40 | ||||
Propylenglycol- | 1,2/ | ■n | 41 | 42 | ||
alginat + Natrium | ■J J | |||||
alginat | 1,0 | 41 | jy | 42 | ||
Natriumcarboxy- | 40 | |||||
methylcellulose | 2,0 | 43 | 38 | 45 | ||
Natriumcarboxy- | 41 | |||||
methylcellulose | 5,0 | 41 | 40 | 39 | ||
Natriumcarboxy- | 41 | |||||
methylcellulose | 1,0 | 40 | 40 | 38 | ||
Natriumcarboxy- | 42 | |||||
methylstärke | 2,0 | 42 | 42 | 40 | ||
Natriumcarboxy- | 39 | |||||
methylstärke | 5,0 | 40 | 35 | 38 | ||
Natriumcarboxy- | 39 | |||||
methylstärke | 1,0 | 40 | 34 | 35 | ||
Natriumstärke- | 39 | |||||
phosphat | 2,0 | 41 | 37 | 40 | ||
Natriumstärke | 38 | 40 | 39 | |||
phosphat . | 5,0 | 39 | 36 | 38 | ||
Natriumstärke | 38 | 41 | 42 | |||
phosphat | 1,0 | 41 | 30 | 40 | ||
Methylcellulose | 2,0 | 39 | 39 | 38 | ||
Methylcellulose | 5,0 | 39 | 38 | |||
Methylcellulose | 2,0 | 39 | 36 | |||
Hydroxyäthylstärke | 2,0 | 40 | 36 | |||
Polyvinylpyrrolidon | 2,0 | 40 | 39 | |||
Polysaccharid des | 38 | 38 | ||||
Tamarinde-Samens | 37 | |||||
*) Die Messung ist unmöglich, da Maltit im gelförmigen oder gelatinösen Zustand vorliegt oder während der Messung diesen
Zustand annimmt.
**) Die Zusatzmengen des Pastenmaterials sind als Gewicht/Gewicht-Prozent, bezogen auf Maltit, angegeben.
**) Die Zusatzmengen des Pastenmaterials sind als Gewicht/Gewicht-Prozent, bezogen auf Maltit, angegeben.
Bemerkung: Die angegebenen Werte sind Mittelwerte, welche über 10 Meßwerte gemittelt wurden.
Aus obigen Ergebnissen ergibt sich klar, daß ohne Zugabe der Pastenmaterialien zu dem Maltit, kein frei
fließendes pulveriges Maltit durch Sprühtrocknung erzielbar ist und selbst wenn im Falle der Vakuumtrocknung
das dabei erzielte Produkt bei sehr niedriger Luftfeuchtigkeit wie 20% relativer Luftfeuchtigkeit und
bei 25°C gelagert wird, so nimmt es doch schon nach kurzer Zeit einen gelförmigen Zustand an. Andererseits
verliert das erfindungsgemäß hergestellte pulverige Maltit, welches durch Zugabe der pastenförmigen
Materialien gewonnen wurde, seine Fließfähigkeit fast nicht, so daß das erfindungsgemäße Verfahren zu
äußerst brauchbaren Produkten führt. Der Schüttwinkel von handelsüblichem löslichem Kaffeepulver oder handelsüblichem
löslichem Kakaopulver beträgt 38° bis 42° bzw. 38° bis 43°.
75 g Natriumalginat werden zu 7,5 kg einer 50%igen
wäßrigen Lösung von Maltit gegeben und unter Rühren aufgelöst. Sodann wird die Lösung mit einem Sprühtrockner
getrocknet, wobei 3,7 kg eines trocknen pulverigen Maltits erhalten werden. In dieser Stufe
wird ein Zentrifugalzerstäuber verwendet und die folgenden Bedingungen der Sprühtrocknung werden
eingehalten:
Luüeinlaßtemperatur
Luftauslaßtemperatur
Lösungseingabe
Blasgeschwindigkeit
Drehzahl des Zerstäubers
Luftauslaßtemperatur
Lösungseingabe
Blasgeschwindigkeit
Drehzahl des Zerstäubers
100°C bis 13O0C
500C bis 75°C
400 ml/min
8 mVmin
25000 U/min
500C bis 75°C
400 ml/min
8 mVmin
25000 U/min
Natriumcarbox.ymethylcellulose (75 g) werden zu 10 kg 75% wäßriger Lösung von Maltit gegeben und
aufgelöst und die Lösung wird im Vakuum in herkömmlicher Weise getrocknet. Die Trocknung findet
während 3 h mit einer heißen Platte von 60°C statt. Nach dem Abkühlen der erhaltenen getrockneten
Masse wird diese in einer geeigneten Pulverisiereinrichtung zerkleinert, wobei ein Pulver mit 30 Maschen/
2,5 cm erhalten wird.
45 g Natriumalginat und 30 g Propylenglycolalginat werden zu 7,5 kg 50% wäßriger Lösung von Maltit
gegeben und unter Rühren aufgelöst und die Lösung wird gemäß Beispiel 1 in einer Spiühtrocknungseinrichtung
getrocknet, wobei pulveriges Maltit erhalten wird.
125 g Natriumcarboxymethylstärke werden zu 10 kg 25%iger wäßriger Maltitlösung gegeben und aufgelöst
und die Lösung wird in einer Sprühtrocknungseinrichtung gemäß Beispiel 1 getrocknet, wobei pulveriges
Maltit erhalten wird.
100 g Hydroxyäthylstärke werden zu 10 kg 50%iger wäßriger Maltitlösung gegeben und aufgelöst und die
Lösung wird im Vakuum gemäß Beispiel 2 getrocknet. Die erhaltene Masse wird zerkleinert, wobei Maltitpulver
erhalten wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen, Maltit als Hauptbestandteil enthaltenden Gemischen
mit Nahrungsmittelzusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man zu einer wäßrigen Maltit-Lösung pastenförmige Nahrungsmittelzusatzstoffe
in einer Menge von mindestens 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf wasserfreies
Maltit, zugibt und das erhaltene Gemisch in üblicher Weise trocknet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bis zu etwa 10,0 Gewichtsprozent
pastenförmige Nahrungsmittelzusatzstoffe, bezogen auf wasserfreies Maltit.zugibt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Konzentration
des Maltits in der wäßrigen Lösung auf 25 bis 75 Gewichtsprozent einstellt.
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