DE2317278A1 - Aufarbeitung von nietrierungsgemischen - Google Patents
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unser Zeichen: O.Z« 29 8l4 Moe/St
6700 Ludwigshafen, 4.4.1975
Aufarbeitung von Nitrierungsgemischen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Reaktionsgemisehen, die durch Nitrierung von aliphatischen
oder cycloaliphatischen Ketonen mit mindestens 95-gewichtsprozentiger
Salpetersäure in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels erhalten werden.
Die Nitrierung von Ketonen mit hochkonzentrierter Salpetersäure in indifferenten organischen Lösungsmitteln ist sehr
vorteilhaft. Einmal sind die verwendeten Ausgangsprodukte einfach zugänglich, zum anderen fallen nicht wie bei anderen
Verfahren zur Darstellung von ci-Nitroketonen stöchiometrische
Mengen an Nebenprodukten an. Zweifach nitrierte Ketone treten nicht auf. Ausserdem lässt sich eine solche Nitrierung kontinuierlich
gestalten.
Als aliphatische oder cycloaliphatische Ketone sind z.B. Aceton, Butanon-2, Pentanon-3, Methylisobutylketon sowie
cycloaliphatische Ketone wie Cyclopentanon, Cycloheptanon, Cyclooktanon, Cyclodekanon oder Cyclododekanon, insbesondere
Cyclohexanon, geeignet. Gegebenenfalls kann die Nitrierung in Anwesenheit der mit den Ketonen korrespondierenden Alkohole
erfolgen, insbesondere sei die Nitrierung eines Cyclohexanon-Cyclohexanol-Gemisches
angeführt.
Als indifferente Lösungsmittel eignen sich besonders halogenierte,
aliphatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere CCIh, CCl^P und CCl^Br. Es ist aber auch möglich, die Nitrierung
'in Gegenwart anderer unter den Reaktionsbedingungen inerter,
gegebenenfalls polarer Lösungsmittel, wie Nitro-(cyclo-) alkane, wie Nitromethan und Nitrocyclohexan, Nitroaromaten
wie Nitrobenzol, halogenierte Aromaten wie Chlor-, o-Dichlor-
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benzol, offenkettlge oder cyclische Sulfone, wie Dimethyl- oder
Diäthylsulfon oder substituierte Tetrahydrothiophen-1.,1-dioxid,
sowie andere HN 0-,-bes tändige polare Lösungsmittel,
wie z.B. Dirnethoxyäthan oder cyclische Äther wie Dioxan oder
Tetrahydrofuran, (cyclo-)aliphatischen Kohlenwasserstoffe, wie
Pentan, Hexan oder Cyclohexan oder auch Mischung dieser Lösungsmittel
mit den halogenierten Kohlenwasserstoffen durchzuführen. Der Zusatz von niederen Kohlenwasserstoffen wie Pentan
und Hexan kann die Isolierung des entstandenen «λ,-Nitroketons
aus dem Reaktionsgemisch erleichtern«
Das Mengenverhältnis der zuzusetzenden halogenierten Kohlenwasserstoffe zu den Ketonen ist an keinen festen Wert gebunden,
im allgemeinen wird man jedoch mit einem Gewichtsverhältnis der halogenierten. Kohlenwasserstoffe zu Ketonen von
100 : 1 bis 1 : 10 arbeiten. Das Mengenverhältnis der unter den Reaktionsbedingungen indifferenten Lösungsmittel zu dem
halogenierten Kohlenwasserstoff kann zwischen 10 : 1 bis 1 : 10 liegen, es sind jedoch auch andere Mengenverhältnisse
denkbar.
Der Wassergehalt der für die Nitrierung verwendeten Salpetersäure ist im allgemeinen kleiner als 5 Gew.^, vorzugsweise
kleiner als 2 Gew.^, insbesondere kleiner als 0,5 Gew.%. Das
molare Mengenverhältnis von Salpetersäure zu Keton liegt im allgemeinen etwa bei 1 : 1. In manchen Fällen ist es zur Beschleunigung
der Reaktion günstig, einen stöehiometrischen Überschuss an Salpetersäure von beispielsweise 25 Gew.% oder
insbesondere von 50 Gew.% zu verwenden.
Die Reaktionstemperatur für die Nitrierung soll 90°C nicht
überschreiten; sie liegt vorteilhafterweise unterhalb von 50°C. Bei weniger reaktionsfähigen Ketonen, insbesondere bei weniger
reaktionsfähigen cyclischen Ketonen können auch Realctlonstemperaturen
bis zu 700C erforderlich sein.
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Eine geeignete Methode der Nitrierung von Ketonen zu oO-Nitroketonen
mit weitgehend wasserfreie" Salpetersäure ist in der deutschen Patentanmeldung P 21 49 821.5 beschrieben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, bei der Aufarbeitung ein Verbleiben von grösseren Mengen Salpetersäure in dem organischen
Lösungsmittel zu vermeiden und gleichzeitig die unumgesetzte Salpetersäure so abzutrennen, dass sie sich in einfacher Weise
wieder in wasserfreie Salpetersäure überführen lässt. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufarbeitung eines Reaktionsgemisches, das durch Nitrierung von aliphatischen
oder cycloaliphatischen Ketonen, gegebenenfalls in GeT
genwart der korrespondierenden Alkohole, mit mind. 95 Gew.f
Salpetersäure in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels
für die organischen Verbindungen erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Reaktionsgemisch eine derart konzentrierte
Salpetersäure zusetzt, dass das Reaktionsgemisch vor der Abtrennung der organischen Phase eine 40- bis
80-Gew.fige Salpetersäure enthält.
Es hat sich gezeigt, dass die Konzentration der Salpetersäure während der Nitrierung nicht soweit absinkt, dass eine Aufarbeitung
ohne weiteres möglich ist, obwohl bei der Reaktion Salpetersäure verbraucht wird und 1 Moläquivalent Wasser entsteht.
Das liegt daran, dass die Nitrierung zweckmässig nach den angegebenen Bedingungen bis zu Umsätzen von 10 bis 5Of
bei gleichzeitig hohen Ausbeuten an ü&-Nitroketon geführt wird.
Bei Mitverwendung wasserbindender Mittel bei der Nitrierung ist das Absinken der Konzentration der Salpetersäure entsprechend
noch geringer.
Die dem Reaktionsgemisch nach beendigter Nitrierung zuzugebende
Salpetersäure ist im allgemeinen 40 bis 70, insbesondere 60 bis 70 gew.fip;, Durch einfache Vorversuche oder Berechnung karin
die zur Verdünnung der Reaktionsmischung erforderliche Menge
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und Konzentration der zuzusetzenden Salpetersäure bestimmt
werden. Von Vorteil ist es, wenn die Salpetersäure im Reaktionsgemisch
vor der Abtrennung der organischen Phase eine Konzentration oberhalb der Azeotrop-Konzentration, d.h. oberhalb
68 Gew.^, hat.
Der Verteilungskoeffizient von Salpetersäure zwischen organischer und wässriger Phase steigt mit der Konzentration stark
an. Er beträgt beispielsweise im Falle von Tetrachlorkohlenstoff bei 250C für 68 gew.^ige Säure 0,002, für wasserfreie
Säure jedoch 0,03· Arbeitet man also in Gegenwart sehr konzentrierter
Salpetersäure auf, so würde eine gewisse Menge an Salpetersäure in der organischen Phase verbleiben.
Die Aufarbeitungstemperatur liegt vorteilhafterweise unter
50 CV Pur eine gute Phasentrennung empfiehlt sich insbesondere
eine Temperatur zwischen O0C und 30°C, da der schon erwähnte
Verteilungskoeffizient mit der Temperatur ansteigt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die wässrige Phase nach dem Zusatz der Salpetersäure und Abtrennen mit einem Lösungsmittel,
zweckmässig mit dem für die Nitrierung verwendeten, ein- oder mehrmals zu extrahieren, um organisches Material zu
entfernen und gegebenenfalls rückzugewinnen.
Als gut geeignet hat sich auch erwiesen, dem aufzuarbeitenden Reaktionsgemisch nach der Nitrierung Magnesiumnitrat zuzusetzen,
um die Restkonzentration organischen Materials in der wässrig salpetersauren Phase weiter herabzusetzen. Dieser Salzzusatz
kann getrennt für sich oder zusammen mit der Salpetersäure erfolgen.
Das erfindungsgemasse Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass
die Aufarbeitung der verwendeten Salpetersäure zu einer eventuellen Wiederverwendung für die Nitrierung sehr erleichtert
ist. Im allgemeinen wird die Salpetersäure durch Schwefelsäure oder durch den Zusatz von Magnesiumnitrat aufkonzentriert.
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Verdünnt man bei der Aufarbeitung nach dem erfindungsgemässen
Verfahren nur bis zu einer Konzentration der Salpetersäure von oberhalb 68 Gew.f., also der Azeotrop-Konzentration,
so ist die Aufkonzentrierung sehr einfach.
Durch die angegebene Einstellung der Salpetersäurekonzentration im Reaktionsgemisch vor der Aufarbeitung wird sichergestellt,
dass der Anteil der Salpetersäure in der organischen Phase erniedrigt wird. Das hat zur Folge, dass bei der Aufarbeitung
der organischen Phase der Anteil der ansonsten entstehenden Weiteroxydationsprodukte, z.B. Adipinsäure bei dem Reaktionsgemisch aus Cyclohexanon und Salpetersäure, auf ein vertretbares
Mass herabgedrückt wird.
Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
In einem 1 Liter Dreihalskolben mit mechanischem Rührer, Rückflusskühler
und Tropftrichter wird ein gut gerührtes Gemisch
aus 640 Teilen Tetrachlorkohlenstoff und 21,6 Teilen lOO^iger
Salpetersäure bei 30 + 1°C innerhalb von 6 Minuten mit 25 Teilen
Cyclohexanon versetzt. Man rührt weitere 15 Minuten bei
dieser Temperatur und kühlt dann auf 0-5°C ab. Nun werden 35 Teile 68fige Salpetersäure zugegeben, so dass die wässrige
Phase eine JJfIge Salpetersäure enthält. Nach kurzem Rühren
trennt man die Phasen. Die wässrige Phase wird dreimal mit je 100 Teilen Tetrachlorkohlenstoff ausgeschüttelt.
In der organischen Phase findet man neben unumgesetztem Cyclohexanon
7,2 Teile 2-Nitrocyclohexanon, das weniger als 1,5$
Verunreinigungen enthält.
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Eine Reaktionsmischung wie in Beispiel Γ wird nach erfolgter
Nitrierung mit ^O Teilen einer mit Magnesiumnitrat gesättigten
68^igen Salpetersäure verdünnt. Nach Phasentrennung und Ausschütteln
der organischen Phase mit 50 Teilen Wasser enthält diese 6,8 Teile 2-Nitrocyclohexanon, das weniger als 2$ Verunreinigungen
enthält.
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Claims (4)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von Reaktionsgemischen, die
durch Nitrierung von aliphatischen oder cycloaliphatischen Ketonen, gegebenenfalls in Gegenwart der korrespondierenden
Alkohole, mit mindestens 95-gewichtsprozentiger Salpetersäure in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels
für die organischen Verbindungen erhalten werden, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Reaktionsgemisch eine
derart konzentrierte Salpetersäure zusetzt, dass das Reaktionsgemisch vor der Abtrennung der organischen Phase eine
40- bis 80-gewichtsprozentige Salpetersäure enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgemisch vor der Abtrennung des organischen
Materials eine 68- bis 80-gewichtsprozentige Salpetersäure
enthält.
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man dem aufzuarbeitenden Reaktionsgemisch zusätzlich Magnesiumnitrat
zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die abgetrennte salpetersaure Phase mit einem inerten
organischen Lösungsmittel extrahiert.
5- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man die abgetrennte salpetersaure Phase mit dem Lösungsmittel extrahiert, das für die Nitrierung verwendet wurde.
Badische Anilin- & Soda-Pabrik A
409843/1080
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CA1053703A (en) | 1979-05-01 |
FR2224441A1 (de) | 1974-10-31 |
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