DE2309028C3 - Verfahren zur Messung von Gehörschäden - Google Patents
Verfahren zur Messung von GehörschädenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung von
Gehörschäden an einem Patienten unter Verwendung eines Verstärkers mit einer Mehrzahl einander frequenzmäßig
benachbarter Bandfilter.
Aus der US-PS 35 31595 ist ein Verfahren zum
Trainieren der Hörfähigkeit gehörgeschädigter Patienten bekannt, bei dem man ebenfalls einen Verstärker mit
einer Mehrzahl solcher Bandfilter verwendet. Dabei wird für jedes von neun benachbarten Frequenzbändern
die Hörschwelle (»Ansprechschwelle«) des Patienten getestet und die Filter werden dementsprechend
eingestellt.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß das Verschreiben einer Hörhilfe mit einer Anzahl von benachbarten Durchlaßbandfiltern
entsprechend dem Ergebnis eines solchen Gehörtests mit einer oder mehreren Frequenzen
innerhalb des jeweiligen Durchlaßbandes für jedes Filter keine befriedigenden Ergebnisse erbrachte. Es
bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren für die Messung von Gehörschäden an einem Patienten unter
Verwendung eines Verstärkers mit einer Mehrzahl einander frequenzmäßig benachbarter Bandfilter zu
schaffen, bei dem durch die Meßergebnisse eine optimale Anpassung einer entsprechend ausgestatteten
Hörhilfe bezüglich der Sprachdiskriminierung des betreffenden Patienten ermöglicht wird. Zur Lösung
dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß ein Wandler in den äußeren Gehörgang des
Patienten eingesetzt wird, daß dem Wandler mittels des Verstärkers verstärkte Sprachsignale in Form eines
ununterbrochenen Gesprächs zugeführt werden und daß die Verstärkung im Durchlaßband der Bandfilter so
lange variiert wird. bis.dem Patienten die Klarheit und. Verständlichkeit des Gesprächs optimal erscheint,
wonach die Verstärkung im Durchäaßband der einzelnen Bandfilter festgehalten wird, um danach den
Frequenzgang einer Hörhilfe für den betreffenden Patienten einzustellen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden demgemäß kontinuierliche Gesprächssignale verwendet und nicht eine Abfolge von geprüften Frequenzen.
Darüber hinaus ist bei dem Verfahren keine Serie von Gehörtestschwellen vorgesehen. Es hat sich überraschenderweise
erwiesen, daß dieses Verfahren zu einem besseren Ergebnis führt als die bekannte Methode bei
der Verschreibung, innerhalb jedes Durchlaßbandes eine Prüfung mit einer oder mehreren Frequenzen
durchzuführen.
Die Verwendung von Sprachsignalen ist dabei von großer Bedeutung, weil gerade das Unvermögen.
Sprache zu verstehen (zu »diskriminieren«), obwohl Geräusche und Töne gehört werden, den Patienten am
schwersten beeinträchtigt.
Das Verfahren liefert noch bessere Ergebnisse, wenn den Sprachsignalen Hintergrundgeräusch, etwa fortlaufende
Konversation, überlagert wird. Die Einstellung der einzelnen Filter kann vom Patienten selbst
vorgenommen werden. Zeigen sich große Schwankungen der Ansprechschwellen von Frequenzband zu
Frequenzband, ist es zweckmäßig, die Frequenzgangcharakteristik beim Nachjustieren der Filter zu glätten.
Es versteht sich, daß das beschriebene erfindungsgemäße Meßverfahren nur dann sinnvoll ist, wenn man
auch eine Hörhilfe bauen kann, die die bei der Messung als optimal festgestellten Werte für die Verstärkung
reproduziert. Bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen wird daher auch auf ein derartiges
Hörgerät eingegangen.
Im folgenden wird auf die Zeichnungen Bezug genommen.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm einer Testanordnung für die Prüfung der Sprachdiskriminierfähigkeit eines
Patienter mit dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung,
Fig.2a und 2b sind Kurven, die die Sprachdiskriminierergebnisse
illustrieren, zugeordnet verschiedenen Spektren und Prüfbedingungen, welche später erläutert
werden,
F i g. 3 und 4 sind Kurven, welche die AnsprechcharaktPHb'.iken
eines Grundhörgerätes illustrieren, nachdem solchen Ansprechcharakteristiken eingestellt worden
sind, um die beste Sprachdiskriminierung für den Patienten zu erzielen,
F i g. 5 isi ein Blockdiagramm eines tragbaren Hörgerätes; dieselbe Schaltung ist auch für die
Testanordnung bestimmt und geeignet,
Fig.6 ist ein mehr in Einzelheiten gehendes Blockdiagramm eines Hörgerätes nach F i g. 5.
F i g. 7 ist eine Kurve zur Erläuterung des typischen Ansprechens eines einzelnen Filters des Hörgerätes
nach F i g. 6, und
Fig.8 bis 11 sind Schallkreisdiagramme des Hörgerätes
nach F i g. 6.
Das Verfahren gemäß der Erfindung umfaßt im einzelnen die folgenden Schritte:
1. Der Hörgerätempianiger wird in den äußeren
Kanal des zu prüfenden Ohres eingesetzt und mit einer Packung aus Carmold-Druckmaterial befestigt,
um eine akustische Abdichtung zu erzielen.
2. Das nicht zu prüfende Ohr wird mittels eines
einzusetzenden Ohrstopfens und einer die Ohrmuschel umgebenden Dämpfung verschlossen, um so
jede Hörperzeption durch dieses Ohr zu blockieren.
3. Der Patient wird in bequeme Sitzlage gegenüber einem Lautsprecher innerhalb eines dem Schall
unterworfenen Gehäuses gebracht; der Lautsprecher ist akustisch abgeglichen worden, um eine
flache Frequenzansprechcharakteristik an der Stelle des Kopfes des Patienten zu erzeugen. Die
verwendeten Prüfsignale, um eine solche Abgleichung durchzuführen, sind enge Rauschbänder.
4. Auf Band aufgezeichnete kontinuierliche Sprache wird über den Lautsprecher übertragen mit einem
Pegel entsprechend etwa dem normaler Unterhaitung,d.h.60dB.
5. Der Patient wird instruiert, sorgfältig der auf dem Band aufgezeichneten Sprache zuzuhören und die
verschiedenen Filter und die Hauptlautstarkesteuerung so einzustellen, daß er maximale Klarheit und
Verständlichkeit des Textes erzielt.
6. Wenn der Patient der Meinung ist, daß er keine weitere Verbesserung in Klarheit und Verständlichkeit
der aufgezeichneten Sprache erreichen kann, unterrichtet er die Bedienungsperson und die
Aufzeichnung wird abgeschaltet.
7. Auf Tonband aufgezeichnete genormte Prüftexte für die Sprachdiskriminierfähigkeit werden dann
mit dem gleichen Pegel wie die fortlaufende Sprache übertragen. Die Sprachdiskriminierergebnisse
werden für jeden durchgeführten Test aufgezeichnet.
8. Das Ergebnis kann kontrolliert werden durch Vergleich mit ohne Hörgerät erzielten Diskriminierergebnisse
oder Ergebnissen, die unter idcntisehen Zubehörbedingungen mit anderen Hörgeräten
erzielt wurden. Darüber hinaus kann der Spannungspege! über dem Hörgeräteempfänger
gemessen werden und aufgezeichnet werden für jedes Filter, wie in Fig. 2a, 2b dargestellt. Diese
Messungen, abgeleitet für jedes Filternetzwerk in dem System, liefern die Ansprechkurve, die
erforderlich ist, um die Diskriminierfähigkeit des Patienun wieder herzustellen, und diese Ansprechkurve
kann dann benutzt werden, um die erforderlichen Korrekturen zu beschreiben. Falls
erforderlich, kann die Ansprechkurvc, welche von dem Patienten ursprünglich eingestellt wurde,
überprüft werden durch den Patienten oder durch die Bedienungsperson, um eine weitere Verbesserung
in der Sprachdiskriminierfähigkeit herbeizuführen. Zusätzliche genormte Sprachdiskriminiertests
sind dann erforderlich, um die Wirkung solcher Revisionen festzustellen. Solche Zustagen
können beispielsweise darauf basieren, ob die Versuchsperson Konsonanten oder Vokale überhört
usw. Darüber hinaus kann die Bedienungsperson die Ansprechkurve abgleichen, um große
Schwankungen in derselben zu glätten. Darüber hinaus kann man eine Testkurve weißen oder
grauen Rauschens durchlaufen lassen und/oder Rauschen während der Testprozedur einsetzen.
Bevor weitere Beispiele für die Meßvorgänge und Ergebnisse gegeben werden, soll eine für die Durchführung
des Verfahrens bestimmte Prüfeinrichtung an Hand Fig. 1 diskutiert werden. Sprache von einem
Playback-Tonbandgerät 10 wird einem Tonfrequen/-mischnetzwerk 11 zugeführt. Ein Rausch-Generator 12
kann ebenfalls mit dem Mischnetzwerk U verbunden sein, um Sprache und Rauschen zu kombinieren. Das
Sprach- und/oder Tonrauschen wird demgemäß einem Filternetzwerk 13 zugeführt mit einer Mehrzahl von
Filternetzwerken Fi bis F]1. Jedes der Filternetzwerke F·
bis Fn weist ein diskretes Durchlaßband auf, und die
gesamte Kombination 13 überdeckt vorzugsweise einen Frequenzbereich von etwa 125Hz bis mindestens
6300 Hz. Die Filter F\ bis Fn unterteilen das hörbare
Frequenzspektrum in nebeneinanderliegende Durchlaßbänder. Die Durchlaßbänder von jedem der Filter Fi bis
Fn können so breit oder so eng sein, wie es erwünscht ist,
um angemessene Audiorausch- und/oder Spracherkennungscharakteristiken zu erzielen, und brauchen nicht in
aktavenweiser Beziehung zueinander zu stehen, wie dies bei Filternetzwerken häufig der Fall ist. Das Filternetzwerk
13 kann auch verwirklicht werden durch eine Kombination einstellbarer Bandfilter, die in Serie
angeordnet sind, anstatt mittels paralleler Filter.
Darüber hinaus ist die Signalamplitudenändcrung einstellbar. Der Ausgang des Filiernetzwerks 13 gelangt
über einen Breitband-Audioverstärker 14 mit einstellbarer Verstärkung, und dann ist ein Audioempfänger 15 in
einem menschlichen Ohr 16 angeordnet. Ein Elektronenröhrenvoltmeter 17 kann verwendet werden, um die
Amplitude der Signalspannung zu messen, die über dem Empfänger 15 liegt.
Die Ansprechkurven für zwei Patienten sind in Fig. 2a und 2b dargestellt zusammen mit den
Diskriminiertestergebnissen. F i g 2a bezieht sich auf ein Ohr eines Patienten und F i g. 2b bezieht sich auf ein Ohr
eines anderen Patienten; die Ordinaten sind logarithmisch geteilt und zeigen die Spannung über dem
Empfänger 15 in Millivolt. Die Abszisse ist entsprechend der Frequenzen geteilt. Die Kurve (a) in beiden Figuren
repräsentiert den angenehmsten Hörpegel, wie er von dem Patienten eingestellt worden ist, für individuelle
Dritteloktavenbänder von Rauschen; Kurve (b) repräsentiert die angenehmen Hörpegel, eingestellt von
jedem Patienten für maximale Erkennbarkeit durchlaufener Sprache, und Kurve (c) ist eine Korrektur der
Bedienungsperson bezüglich Kurve (b), um beispielsweise Ansprechspitzen etwas zu glätten. Die Kurven (d)
und (e) in Fig. 2a bzw. 2b repräsentieren die Frequenzempfindlichkeit von 3 dB pro Oktave und 4 dB
pro Oktave. Diese letzteren beiden Kurven sind einfach eine Aufzeichnung der Frequenz über dem Schalldruckpegel,
jedoch mit einem konstanten dB pro Oktavenänderung, verglichen mit der zufälligen Empfindlichkeit,
aufgezeichnet entsprechend der eigenen Empfindlichkeitseinstellung
des Patienten, modifiziert in einigen Fällen durch die Bedienungsperson, wie oben bezüglich
Kurve fc) angedeutet.
Die Prozentangaben an der oberen rechten Kante der Kurven nach F i g. 2a unci 2b deuten die Sprachdiskriminierergebnisse
an, die von den beiden Patienten erzielt wurden. Dies bezieht sich auf eine Messung, bei der der
Patient mit einem Hörgerät versehen wird, dessen Empfindlichkeitskurve eingestellt worden ist entsprechend
den jeweiligen Kurven nach F i g. 2a und 2b, wobei der Patient Sprache zuhört, die dem Eingang des
Hörgeräts zugeführt wird. Der Prüftext besteht aus genormten phonetisch ausgeglichenen Listen von
Worten, wobei jede Liste 50 Worte umfaßt, auf die der Patient antworten muß, indem er jedes Wort unmittelbar
nach seiner Darbietung durch den Tonbandgerätlautsprecher wiederholt. Wenn man sich F i g. 2a unter
diesen Gesichtspunkten betrachtet, erkennt man, daß
die Sprachdiskriminierergebnisse nur 4% betrugen für
die Ansprechkurve (u). d. h. bei dem angenehmen
Hörpegel, der von dem Patienien eingestellt worden ist.
Andererseits erzielte man ein Sprachdiskriminierergebnis von 76% mit der Einstellung des Hörgeräts auf die
Empfindlichkeitskiirve (b), was eine ganz erhebliche
Verbesserung bedeutet, und die Ergebnisse wurden auf 92% verbessert mittels der Empfindlichkeitskurve (c),
also der von der Bedienungsperson revidierten Kurve (b). Aus Γ-'ig. 2b ergibt sich, daß das ursprüngliche
Ergebnis 20% für die Kurve (a) betrug, auf 54% mittels Kurve (b) verbessert wurde und 88% erreichte für
Kurve (c). Man erkennt, daß bei anderen Patienten die Empfindlichkeit erheblich unterschiedlich sein kann von
der nach Fig. 2a oder 2b und es kann sogar vorkommen, daß jedes Ohr eines Patienten erheblich
abweicht.
Es ist festzuhalten, daß die endgültige Empfindlichkeitscinstcllung
(Kurve c) für optimale Diskriminierung durchgeführt wurde von einer Bedienungsperson unter
Benutzung einer Spektrumverformungstechnik, die im Weiterbildung der Erfindung entwickelt worden ist und
im Prinzip die Glättung der Empfindlichkeitsspitzen der Kurve (b) zum Gegenstand hat. wie oben bereits
erwähnt wurde. Im Falle der Fig. 2a erhöhte sich die
Fähigkeit des Patienten, gesprochene Worte des Sprachdiskriminiertests voneinander zu unterscheiden,
auf 92% (Kurve c). was eine erhebliche Verbesserung bedeutet gegenüber 76% für Kurve (b) und eine noch
bedeutendere Verbesserung gegenüber den Ergebnissen für die konstanten dB Oktavenänderung Kurven (d)
und (c).
Verschiedene Beispiele und Ergebnisse in Verbindung mii dem Verfahren werden unten beschrieben. Der
Patient X wurde mit drei Hörgeräten getestet. In jedem Falle wurden das linke Ohr geprüft und das rechte Ohr
verschlossen. Test Nr. 1 erfolgte, während der Patient seine eigene im Handel erworbene Hörhilfe benutzte.
Der Test umfaßte die Verwendung von Comm-Tech-Auditory-Test-N-1-Sätzen
mit einem Hintergrundsignal von zwei weiblichen Sprechern. Dies ist ein relativ
schwieriger Diskriminiertest, verglichen mit der bloßen
Benutzung einer Wortliste. Das resultierende Sprachdiskriminierergebnis (SDS) war 22%. Test Nr. 2 umfaßte
ein tragbares Hörgerät mit einstellbaren Filtern unter Benutzung der Schaltkreise nach Fig. 6. und derselbe
Test wie Nr. 1 wurde durchgeführt. Das Sprachdiskriminierergebnis betrug 61 % nach Einstellung des tragbaren
Hörgeräts gemäß Arbeitsgängen 5 und 6 des oben beschriebenen Verfahrens. Test Nr. 3 wurde einige Tage
später durchgeführt und erfolgte unter Verwendung des C1D-Auditory-Test-W-2Z Liste 4 D. Das Sprachdiskriminierergebnis mit der eigenen Hörhilfe des Patienten
betrug 68%. Test Nr. 4 verwendete CID-Auditory-Test-W-22, Liste 2 F und die Verwendung eines Grundhörgeräts mit einem Schaltkreis nach F i g. 5 und 6. Das
tragbare Hörgerät und das Grundhörgerät entsprechen einander elektrisch und verwenden prinzipiell die
gleichen Komponenten, doch ist das Grundhörgerät physisch größer und hat leichter einstellbare Knöpfe für
die Filterjustage. Das Sprachdiskriminierergebnis in diesem Fall betrug 88%. F i g. 3 illustriert die Frequenzempfindlichkeit des Grundhörgeräts, nachdem es von
Patient X irr. Test eingestellt worden ist
Test Nr. 5 umfaßte eine audiologische Prüfung des Patienten Y in einer Sprach- und Höruniversitätsklinik.
Das phonetisch ausgeglichene Sprachdiskriminierersebnis betrug 70%. Der gleiche Patient wurde gemäß
den vorliegenden Verfahren geprüft, nachdem er die Empfindlichkeit des Grundhörgeräts eingestellt halte.
Der Patient wurde getestet mit dem CID-Auditory-Test-W-22,
Liste 4 D und erzielte auf dem gleichen Ohr ein Sprachdiskriminierergebnis von 92%. Ein ähnlicher
Test von Patient Y" wurde durchgeführt mit dem CID-Auditory-Test-W-22, Liste 2 F, wobei der Patient
die Empfindlichkeit des Grundhörgeräts einstellte und danach die Empfindlichkeit in der oben erläuterten
ίο Weise nachjusticrt wurde, wonach das Sprachdiskriminierergebnis
auf 96% verbessert wurde. F i g. 4a ist eine Oszillographenschirm-Aufzeichnung ähnlich der Kurve
nach F i g.'3 zur Erläuterung der Empfindlichkeit des Grundhörgeräts, nachdem es eingestellt und durch die
Bedienungsperson nachjustiert wurde.
Der Test Nr. 6 bezog sich auf Patient Z, dessen ohne Hörhilfe erzielte phonetisch ausgeglichene Sprachdiskriminierung
66% betrug. Er wurde getestet, nachdem er die Empfindlichkeit des Grundhörgeräts justiert
hatte. Das Grundhörgerät unterschied sich in diesem Falle von dem im Test Nr. 5 benutzten in den folgenden
Punkten: Sechs aneinandcrliegendc Filternetzwerke unterteilten das gesamte Sprachspeklrum in ungleiche
Bandbreiten, während bei den vorhergehenden Tests die Filterbänder jeweils eine Oktave breit waren. Die
ungleichen Bandbreiten wurden ausgewählt auf der Basis ihrer relativen Anteile bei der gesamten
Sprachverständlichkeit. Solche Bandbreiten werden häufig als »Bänder gleicher Verständlichkeit« bezeichnet.
Mit diesem Grundhörgerät, eingestellt von dem Patienten (siehe Fig. 4b) für optimale Sprachverständlichkeit,
erreichte er eine Sprachdiskriminierung von 96% bei CID-Auditory-Test-W-22. Liste 3-D. Ein
Kontrolltest unter identischen akustischen und verfahrensmäßigen Bedingungen mit einem konventionellen
Hörgerät ergab eine Sprachdiskriminierung von 84°/»
bei CID-Auditory-Test W-22, Liste 3-F.
In F i g. 5 ist nun als Beispiel das Blockdiagramm eines
tragbaren Hörgeräts dargestellt. Die Figur illustriert den in der Praxis miniaturisierten Schaltkreis für eine
Hörhilfe, die einstellbar ist. um die Empfindlichkeitskurve
zu reproduzieren, welche mit der Testapparatur nach Fig. 1 erzielt wurde. Ein Mikrophon und Feldeffekttransistorverstärker
21 liefern die aufgenommenen Eingangssignale an einen breitbandigen Audioverstärker
22 in integrierter Schaltungstechnik, dem eine Lautstärke-(Amplituden-)Steuerung 23 zugeordnet ist.
Ein Treiberverstärker 24 bildet eine Quelle niedriger Impedanz für ein Filternetzwerk 25 mit mehreren
Amplitudensteuerungen 26 und mehreren aktiven als integrierte Schaltkreise aufgebauten Bandpaßfiltern 27.
deren Ausgänge einem Summiernetzwerk 28 oder All-Paß zugeführt wird. Wie der Fachmann erkennt,
haben die Bandpaßfilter 27 jeweils eine Bandbreite mit Amplitudensteuerung 26, geeignet für weitgehende
Annäherung an die gewünschte Empfindlichkeitskurve (d. h. Kurve (c) in Fig.2a und 2b). und daß sie
demgemäß ausgewählt sind, um beste Spracherkennung zu bewirken. Diese Filter 27 können demgemäß jeweils
einen Teil des Gesamtdurchlaßbandes von Ftlternetzwerk 25 liefern. Das Durchlaßband jedes Filters kann so
breit oder eng sein, wie es erforderlich ist, um optimale
Sprachdiskriminierung zu erzielen, und braucht nicht in Beziehung zu stehen mit irgendeiner Oktavenbeziehung
oder bruchteilsmäßigen Kombinationen derselben. Ein als integrierter Schaltkreis ausgelegter Verstärker 29
mit einem Durchlaßband entsprechend dem des Filternetzwerks 25 liefert die endgültige Signalverstär-
kung. bevor das Signal einem Wundlerempfänger 30 zugeführt wird. Eine automatische Säitigungseliminierstcuerung
31 bewirkt eine Signalkomprcssion. wenn das Signal einen vorgegebenen Pegel übersteigt. Der
insoweit beschriebene Hörgeräteaufbau bietet die folgenden Vorteile: Unabhängige Steuerung der Durchlaßbandamplitude
für jeden der mehreren Abschnitte des Spektrums-, getrennte Neueinstcllung. wenn die
Anforderungen des Patienten mit der Zeil sich ändern; dies kann bewirkt werden durch Ersatz von Fihcrelementen
mit unterschiedlichen Durchlaßbündern und eingestellt für verschiedene Amplituden. In bestimmten
Fällen kann nach dem Summiernetzwerk ein engbandiges Rejektionsfilter hinzugefügt werden, um engbandigc
Resonanzproblcme. welche bei manchen Patienten beobachtet werden, zu lösen.
Fig.6 ist ein ins einzelne gehendes Blockdiagramm
eines Hörgeräts, das generell in F i g. 5 dargestellt
wurde, und das in miniaturisierter tragbarer Form hergestellt ist. Die Schaltung nach Fig. b kann aber
auch in dem Grundhörgerät verwendet werden, das. wie
oben erwähnt, vorzugsweise ein größeres Prüfgerät ist mit größeren und leichter einstellbaren Knöpfen für die
Variation der Empfindlichkeitscharakteristiken beim Test. Das Hörgerät nach Fig. b umfaßt eine integrierte
Mikrophon/rauscharme Feldeffckttransistorverstärkerstufe 50. der ein rauscharmer Versiärkerabschnitt 52
folgt, welche eine Bank von parallelen und unabhängig einstellbaren Bandpaßfiltern beaufschlagt, die generell
mit 54 gekennzeichnet wurden. Die Filter liegen frequenzmäßig nebeneinander und ihre Verstärkung ist
einstellbar erst nach anfänglicher Frequenzausfluchtung. F i g. 7 ist eine Os/illograplienaufzeichnung der
Ansprechkurve eines typischen einzelnen Filters bei einer Mittenfrequen/ iO von einem KHz. Ein Summierschaltkreis
56 addiert alle Filtcrausgänge auf eine gemeinsame Leitung in linearer Summation. Das
aufsummierte Signal wird dann einem linearen Verstärker und Treiberschallkreis 58 zugeführt, der seinerseits
einen Miniaturwundler 60 vom magnetischen Typ in
dem Hörgerät beaufschlagt.
Um Übersteuerung des Wandlers in den nichtlinearen Bereich zu verhindern, ist ein automatischer Übcrsteuerungseleminierschaltkreis
62 (ASE) vorgesehen, der eine verstärkungsgesteuerte Rückkopplungsschlcife zu
den Eingangsschaltkreisen bildet. Das ASE-Rückkopplungssignal kann entweder abgetastet werden an der
Signalleitung 64 zur Filterbank 54 oder am Wandleransteuerungspunkt
66 im Ausgang des Hörgeräts. Eine Lautstärkesteuerung 68 vor der Filterbank 54 erlaubt
die Einstellung der Gesamthorgerätverstärkung auf irgendeinen gewünschten angenehmen Wert.
Tiefpaßfilterschaltkreise 70 und 72 werden verwendet für B+ und B- Rauschfilterung und Entkopplung an
verschiedenen Punkten des beschriebenen Systems. Das Hörgerät ist ausgelegt für den Betrieb mit Hörgerätbatterien, welche eine abgeglichene Plus- und Minusspannung bezüglich der gemeinsamen Leitung 64 liefern.
Ein keramisches Miniaturmikrophon mit eingebautem rauseharmen Feldeffekttransistorverstärker kann
verwendet werden als Eingangswandlerstufe 50.
Um den Rauschbeitrag am Eingangsende minimal zu halten, ist ein Verstärkerpaar in Doppel-Darlington-Schaltung vorgesehen, welche Verstärker bei niedngen
Strompegeln und mit einem großen Eingangs«rombegrenzungswiderstand arbeiten; dieser Verstärker ist
dem Mikrophonschaltkreis nachgeschaltet, wie in F i g. 8 genauer angedeutet, wo der rauscharme
zweistufige Vorverstärker 80 dargestellt ist. Der doppelte rauscharme Verstärker ist verbunden mit dem
LautstärkeMcuerungspotcntiometer 68. welches der Einstellung einer angenehmen Verstärkung des gesamten
Hörgeräts dient.
Eine weitere eingangsseitige Verstärkung ist vorgesehen durch zwei Operationsverstärker 82, welche dem
rauseharmen Vorverstärker 80 und der Lautstärkesteuerung 68 folgen. Rückkopplungswiderständc um
jeden Operationsverstärker gestatten die Einstellung der Verstärkung auf irgendeinen gewünschten Wert
innerhalb des Betriebsbereiches. Eine Komplementärpaarireiberstufc
84 liefert ein Gcgcntakttreibcrsignal auf die Signalleitung 64, von der aus die Filierbankschaltkreise
54 angesteuert werden, "^ie gleiche Leitung
ist eine alternative Quelle für die Ansteuerung der ASE-automatische-Vcrstärkungsstcuerungs- Rückkopplungsschleife
62, wie oben erwähnt.
Eine Filterbank ist beispielsweise in F i g. 9 dargestellt
und umfaßt sechs parallele Filternetzwerke 1 bis 6 aneinanderliegcnder Frequenzbänder, von denen jedes
unabhängige Verstärkungssteuerung aufweist. Es muß jedoch festgehalten werden, daß unterschiedliche
Anzahlen und Typen von Filtcrnctzwerkcn je nach Wunsch verwendet werden. Aktive dreipolige Filter
sind \orgcsehen mit Operationsverstärkern, leder Verstärker zieht nur Mikroampere an Strom, was von
erstrangiger Bedeutung ist beim Minimalhalten der von der Batterie zu liefernden Ströme mit dem Ziel einer
langen Lebensdauer.
Wie in F i g. 9 dargestellt, umfaßt jedes Filterband
drei Operationsverstärker 90 bis 92 in Aktivfilterschaluingskonfiguration.
Der erste Filterabschnitt 90 ist ein Tiefpaßfilter, gefolgt von einem Hoehpaßfilter 91 und
dann einem Bandpaßfilter 92. Die Auswahl der richtigen Widerstände und Kondensatoren bestimmt die Mittenfrequenz,
den Bandpaß, die Brummübcrlagerung und die Verstärkung jedes dreipoligen Filtcrabschnitis. Ein
Verstärkungspotentiometer 94 ist am Eingang jedes Fiherabschniits eingebaut, um unabhängige Verstärkungssteuerung
für das jeweilige Frequenzband zu bewirken.
Die Auswahl der Bandgrenzen ist flexibel während der Ersteinstellung. Mögliche Einstellungen sind Oktavenbänder,
Drittel-Oktavenbänder, ungleiche Bänder für optimale Sprachdiskriminierung und Bänder mit
Frequenzlöchern in bestimmten Bereichen für selektive Schalleliminierzwecke. Die Operationsverstärker arbeiten
zwischen einer ausgeglichenen positiven und negativen Batteriestromversorgung mit einem Ruheausgangspege! von Null Volt. Dies erlaubt maximalen
Spannungsswing der Ausgangswellenform vor dem Erreichen der Sättigung wie auch minimalen Ruhestrom
bei Abwesenheit von Signalen. Die sechs Filterausgänge werden linear aufsummiert in dem resistiven Summiernetzwerk 56. bevor die Hauptverstärkerschaltkreise 58
des Hörgeräts angesteuert werden.
Um eine Verzerrung in dem Hörgerät während des Vorhandenseins von starken Audiosignalpegeln zu
verhindern, ist der ASE-Schaltkreis 62, wie oben erwähnt vorgesehen. Dieser Schaltkreis tastet das
Audiosignal entweder auf der Signalleitung 64 der Filterbank 54 ab oder am Ansteuerungspunkt 66 des
Wandlers. Wie in Fig. 10 dargestellt wird das Audiosignal in einem Spannungsverdopplerschaltkreis
% erfaßt, gelangt durch ein Tiefpaßfilter 97 und steuert dann eine NPN-Transistoremitterbasistreiberstufe 98
an. Der Ausgang dieser Stufe liefert B+ für den
709613/252
Feldeffckttrnnsistorverstärkcr in der Mikrophonstufc.
Ein hohes Signal am Umgang des ASE-Schaltkreises
62 führt zu einem Abfall der Spannung, welche dem Mikrophonverstärker zugeführt wird, und verringert
damit die Verstärkung des Signals am Eingangsendc. Die Ansprechzeit des Schaltkreises 62 ist in er
Größenordnung einiger Millisekunden und kiinn eingestellt
werden auf andere Werte, falls dies erwünscht ist. Ein großer Filterkondensator 1 jiF an dem Kollektor
des Treibertransistors in Stufe 98 hält das Rauschen minimal, welches dem Mikrophonverstärker-B + -Spannungseingang
überlagert ist, und liefen außerdem eine Zeitkonstante, die erforderlich in der ASE-Schleifc ist.
um Schleifen-Regeschwingungen zu verhindern.
Ein doppelter Operations verstärker und eine Treiberstufe im komplementärer paarweiser Transistorgegentaktschaltung,
ähnlich den entsprechenden Schaltkreisen vor der Filterbank 54, werden als Endverstärker 58
verwendet zur Ansteuerung des miniaturisierten magnetischen Wandlers 60. Dieser Endverstärkerschallkreis
ist in Fi g. 11 dargestellt. Gleiche Sehaltkreiskomponenlen
werden verwendet einschließlich des doppelten in integrierter Bauweise gelertigten Operationsverstärkerschaltkreises
102 (entspricht Verstärker 82 in F i jj. 8) und einem NPN/PNP-Komplementärtreiberiransistorschaltkreises
103 (entsprechend Treiberstufe 84). Die Verstärkungen der Operationsverstärker
werden mittels Rückkopplungswiderstandsnetzwerken eingestellt. Typische Verstärkungswerte von 1OdB pro
Verstärker können in den Endverstärkerstufen Verwendung finden. Stromeinstcllwiderständc in den Operationsverstärkerschaltkreisen
gestatten Ruhebetrieb mit nur Mikroamperes an Stromverbrauch. Die Treiberstu-Ic
(Komplementärpaar) ist hinsichtlich der Vorspannungen so eingestellt, daß ein minimaler Strom erforderlich
ist. um den Wandler anzusteuern. Eine abgeglichene positive und negative Stromversorgung relativ zui
Signallcitung64 erlaubt niedriger Ruhestrom bei Fehlen
eines Signals. Eine wahlweise Ausgangssignalvcrbindung zur Versiärkersteuerungsschleife 62
wie oben beschrieben, gestattet die Verstärkungssteue
rung auf den Wandlereingang umzuschalten.
Hierzu 8 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Messung von Gehörschäden an einem Patienten unter Verwendung eines Verstärkers
mit einer Mehrzahl einander frequenzmäßig benachbarter Bandfilter, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Wandler in den äußeren Gehörgang des Patienten eingesetzt wird, daß dem Wandler des Patienten mittels des Verstärkers
Sprachsignale in Form eines ununterbrochenen Gesprächs zugeführt werden, und daß die Verstärkung
im Durchlaßband der Bandfilter so eingestellt wird, bis dem Patienten die Klarheit und Verständlichkeit
des Gesprächs optimal erscheint, und daß die Verstärkung im Durchlaßband der einzelnen
Bandfilter registriert wird, um den Frequenzgang einer Hörhilfe an den Patienten anpassen zu können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Bandfilter ungleicher relativer Bandbreite verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Patient selbst die Verstärkung
innerhalb jedes Durchlaßbandes einjustiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Sprachsignaler Hintergrundgeräusch
überlagert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung im Durchlaßband der
Bandfilter zum Glätten großer Schwankungen der Ansprechcharakleristik des Patienten nachjustiert
wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US22939872A | 1972-02-25 | 1972-02-25 | |
US22939872 | 1972-02-25 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2309028A1 DE2309028A1 (de) | 1973-09-06 |
DE2309028B2 DE2309028B2 (de) | 1976-08-19 |
DE2309028C3 true DE2309028C3 (de) | 1977-03-31 |
Family
ID=
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