DE2306523B2 - Selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung für Innenbackenbremsen - Google Patents
Selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung für InnenbackenbremsenInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung für mindestens eine der
Bremsbacken einer Innenbackenbremse mit einer Spreizvorrichtung, bei der die Spreizbewegung über
einen drehfesten Gewindebolzen und eine mit dem Ge windebolzen verschraubte, in der Spreizbewegungsrichtung
vor- und zurückschiebbare Nachstellmutter übertragen wird, die über einen Freilauf, einen drehbaren
Bauteil mit einem Schrägschlitz und einem in den Schrägschlitz eingreifenden Stift in ihrer Verschiebungs-
und Drehrichtung gegen den Bremsschild abge stützt ist
Derartige Nachstellvorrichtungen sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt (z. B. FR-PS 14 46 565
und 14 57 242, DT-AS 15 75 825). Bei diesen Nachstellvorrichtungen
erfolgt die Nachstellung bei der Bremsenrückstellung. Beispielsweise bei einer bekannten
Ausführung, bei der an die Nachstellmutter ein Freilauf und an diesen ein drehharer Ring mit einem Schrägschlitz
anschließt, in den ein gehäusefester Stift eingreift, wird beim Spreizen der Bremsbacken der Ring
durch den gehäusefesten Stift und den Schrägschlitz in der durch den Freilauf freigegebenen Drehrichtung
verdreht; bei der entgegengesetzten u_'wegung verdreht
er sicn jedoch in der durch den FreiUuf gesperrten Richtung und nimmt deshalb über den Freilauf die
Nachstellmutter mit. die hierbei den Gewindebolzen im Sinne einer Nachstellung herausschraubt Die bei der
Bremsenrückstellung aufgebrachte Kraft wird von den Rückzugsfedern der Bremsbacken aufgebracht Diese
Kraft genügt um die Verdrehungs- und Schraubbewegungen
entgegen der Reibung zwischen dem Gewindebolzen und der Nachstellmutter sowie zwischen der
Nachstellmutter und einem an ihr angreifenden Druckstück zu bewirken. Ist die Bremsenrück Stellkraft sehr
hoch, so erhöht sich damit auch diese Reibung, jedoch zugleich die treibende Kraft für die Nachstellung.
Bei normalem Bremsbetrieb liegen diese treibenden und hemmenden Kräfte aüe in leicht beherrschbaren,
tolerierbaren Grenzen. Es können jedoch Sonderfälle eintreten, in denen an der Nachstellvorrichtung erheblich
höhere Kräfte anliegen. Dies ist der Fall wenn ein Fahrzeug aus einer Bergauffahrt heraus bremst und dabei
im Augenblick des Stillstands oder der Bewegungsumkehr die Bremskraftrichtung wechselt Die Bremse
schlägt also vom Abbremsen der Vorwärtsfahrt in das Abbremsen der Rückwärtsfahrt bzw. in das Halten entgegen
der Rückwärtskraft um, die Wirkrichtung der Bremskraft ändert sich und die Bremsbacken wechseln
den Ort ihrer Abstützung.
Die Simplex-Bremse nimmt dabei eine Sonderstellung ein. Bei der Spreizvorrichtung der Simplex-Bremse
ist zweckmäßigerweise jeder Bremsbacke eine Nachstellvorrichtung zugeordnet. Beide Bremsbacken,
die auflaufende und die ablaufende Backe, stützen sich beim Bremsvorgang an ihrer der Spreizvorrichtung abgewandten
Lagerung ab und wechseln auch beim Umschlagen der Bremse von Vorwärts- in Rückwärtsfahrt
nicht den Ort ihrer Abstützung. Der Spreizweg der auflaufenden und der ablaufenden Bremsbacke ist jedoch
unterschiedlich groß. Das Spreizwegverhältnis entspricht etwa dem Verhältnis der Bremskraft von auflaufender
zu ablaufender Bremsbacke und kann bei Simplex-Bremsen in der Größenordnung von 3 :1 angesetzt
werden. Die Wegunterschiede haben ihren Grund in der durch die verschieden großen Bremskräfte bedingten
einseitigen Trommelverformung, da sich die Trommel nach der Seite der auflaufenden Bremsbacke
wesentlich stärker verformt als nach der gegenüberliegenden Seite. Die beim Bremsen auftretende Verformung
der Trommel bedingt beim Umschlagen von Vorwärts- in Rückwärtsfahrt auch eine dem Grad der Verformung
entsprechende Verschiebung der Nachstellvorrichtung von der einen zur anderen Seite, da sich
die Trommel dann durch den Wechsel der Bremskräfte — die auflaufende und ablaufende Bremsbacke wechseln
ihre Rolle — nach der Seite der bisher ablaufenden und nun auflaufenden Bremsbacke stärker verformt.
Erfolgt kurz vor dem Umschlagen der Bremse eine Nachstellung und ist das Lüftspiel sehr fein eingestellt,
reicht der durch das Umschlagen bedingte Verschiebeweg der Nachstellvorrichtung aus, um den in das Steilgewinde
oder in den Schrägschlitz eingreifenden, fest im Gehäuse verankerten Stift zu deformieren, da der
Stift in diesem Fall durch den Reibschluß zwischen Bremse und Bremstrommel durch das Gewicht des zur
Rückwärtsfahrt tendierenden Fahrzeugs belastet wird.
Noch mehr zeigt sich die Wirkung kraftschlüssig angezogener Bremsen im Augenblick des Umschlagen*
von Vorwärts- in Rückwärtsfahrt bei Duo-Duplex Bremsen, bei denen zwei Spreizvorrichtungen je Bremse
vorgesehen sind, aber nur eine Seite jeder Spreizvorrichtung mit einer Nachstellvorrichtung ausgerüstet
ist, während die andere Seite über einen Kolben unveränderlichen Axialausmaßes auf das betreffende Brems-
»ckenende wirkt Ια diesem Fall hat die gesamte
Spreizvorrichtung einschließlich der Nachstellvorrichtung und des Kolbens ein gewisses Spiel in Spreizrich-Sjng.
das bei einem Umschlagen der Bremsrichtung zu
;inem ruckartigen Längsverschieben der Spreizvorrichtung bis zu einem entgegengesetzten Anschlag
führt Sofern das Spiel des Freilaufs für diesen Bewegungsruck nicht ausreicht, beispielsweise wenn kurz
vorher eine Nachstellung stattgefunden hat und die Freilaufverzahnungen mit ihren s'eilen Flächen aneinander
hegen, versucht der gehäusefeste Stift über den Freilauf die Nachstellmutter im Nachstellsinn zu verdrehen.
Durch die kraftschlüssig ange/ogene Bremse wird jedoch eine Kraft zwischen dem Gewinde der
Nachstefemutter und dem Gewindebolzen sowie zwisehen
der Anlagefläche der Nachstelhnutter am betreffenden Druckstück wirksam, die größer ist als die vom
Ring normal aufzubringende Verdrehkraft. Das Fahrzeuggewicht belastet somit den in den Schrägschlitz
eingreifenden Stift der für eine so hohe Belastung nicht ausgelegt ist und unter Umständen deformiert werden
oder brechen kann.
Der größte Verschiebeweg an der Nachstellvorrichtung im Augenblick des Umschiagens der Bremse von
Vorwärts- in Rückwärtsfahrt ergibt sich bei der Servo-Bremse, da bei dieser Bremsenart durch die Abstützung
der Primärbacke über ein Druckstück an der Sekundär backe der gesamte Spreizweg auf der Seite der Primärbacke
wirksam wird. Die Gefahr der Beschädigung des gehäusefesten Stiftes durch die bereits geschilderten
Abläufe innerhalb der Nachstellvorrichtung ist hier größer als bei jeder anderen Bremsenart.
Bei Spreizvorrichtungen der hier behandelten Art für Servo-Bremsen ist es ebenfalls zweckmäßig, jeder
Bremsbacke eine Nachstellvorrichtung zuzuordnen.
Zum Auffangen der Belastungen an der Nachstellvorrichtung beim Umschlagen der Bremsrichtung sind
federnde Eingriffs- oder Verbindungsglieder bekannt (GB-PS 6 22 616, DT-AS 14 75 283), die auf Grund der
Härte der Federung für den normalen Nachstellbetrieb als starre Glieder wirken, jedoch die Umschlagbewe
gung in ihrem Federweg aufnehmen können und dadurch die am breinsschildfesten Teil angreifende Kraft
auf die Federkraft beschränken. Die Funktion einer solchen Federsicherung hängt jedoch von einer Reihe
nicht exakt beherrschbarer Faktoren ab. insbesondere von der Reibung innerhalb der Nachstellvorrichtung,
dem Verschmutzungsgrad und der Federkonstanten dieser Eingriffs- und Verbindungsgi; ler, die in einem
begrenzten, jedoch von den übrigen Parametern abhängigen Bereich liegen muß. Außerdem wirkt der
beim Umschlagen der Bremsrichmng auftretende Schlag über den empfindlichsten Teil der Nachstellvorrichtung,
nämlich über einen zugleich als Freilauf dienenden Linear-Rotations-Bewegungswandler, der zumeist
aus einem verschwenkbaren Klinkenhebel besteht, welcher an einer Sperrverzahnung angreift. Die
diesen Teil durchlaufenden Schläge bewirken einen raschen Verschleiß der Eingriffsverbindung und späterhin
ein Durchrutschen der für die Nachstellung erforderlichen Einrichtung. Außerdem können die den Schlag
beim Umschlagen auffangenden Federn leicht brechen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die beim Umschlagen der Bremswirkungsrichtung
auftretenden Überbelastungen von der inneren Mechanik der Nachstellvorrichtungen fernzuhalten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Innenbackenbremse der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der Stift von einer verschiebbaren Gleitschiene getragen ist die sich in Spreizrichuing aus der
Ruhestellung der Bremse heraus an einem bremssehildfesten Anschlag und in der entgegengesetzten Richtung
beim Bremslösevorgang an einem Anschlag absiützt der an einem die entgegengesetzte Bremsbacke verschiebenden
Kolben oder einer letztere verschiebenden Nachstellvorrichtung gebildet ist
Diese Ausführung bewirkt daß der in den Schräg-S1ChHtZ
eingreifende Stift bei normalem Spreizen der Bremsbacke auf Grund seiner Abstützung gegen den
Bremsschild in Richtung der Spreizbewegung als bremsschildfester Stift wirkt. Be?m Umschlagen der
Bremse ergibt sich jedoch die Möglichkeit daß der Stift auf der Gleitschiene mit der sich einwärts bewegenden
Nachstellvorrichtung mitkommt da sich die Gleitschiene an dem auf die entgegengesetzte Bremsbacke wirkenden
beweglichen Bauteil der Spreizvorrichtung abstützt also beispielsweise bei einer Servo-Bremse am
auf die gegenüberliegende Nachstellvorrichtung einwirkenden Druckstück oder bei einer Duo-Duplex-Bremse
am gegenüberliegenden Kolben. In diesen beiden Fällen kann der Stift die Bewegung entsprechend
dem gesamten Spiel der Spreizvorrichtung mitmachen, da sich beim Umschlagen der Servo-Bremse bzw. der
Duo-Duplex-Bremse sowohl einerseits die Nachstellvorrichtung
als auch andererseits das Druckstück bzw. der Kolben gleichsinnig und gleich weit bewegen. Die
Bewegung des Stiftes erfolgt also nicht über eine zusammendrückbare
Feder unter Abstützung gegen das Gehäuse, sondern nützt die Tatsache aus, daß beim
Umschlagen die Bauteile beiderseits der Spreizvorrichtung gleich weit wandern und so die Spreizvorrichtung
als Ganzes einschließlich des Stiftes ohne zusätzliche Abstützung am Bremsschild, also kraftlos verschiebbar
ist.
Bei einer Simplex-Bremse wandern beim Spreizen der Bremsbacken bekanntlich die Druckstücke beider
Nachstellvorrichtungen nach außen, jedoch sind, wie bereits erwähnt, die Spreizwege der beiden Druckstükke
verschieden groß. Die Gleitschiene bleibt auf Grund des sie haltenden gehäusefesten Anschlags in Ruhestellung.
Beim Umschlagen der Bremse wechseln die auflaufende und die ablaufende Backe ihre Rolle. Die sich
nun einwärtsbewegende Nachstellvorrichtung auf der Seite der bisher auflaufenden Bremsbacke nimmt die
Gleitschiene durch den im Schrägschlitz geführten Stift in ihrer Bewegungsrichtung mit. Das gegenüberliegende
Druckstück beaufschlagt die bisher ablaufende und nun auflaufende Bremsbacke und wandert weiter nach
außen, wodurch die Gleitschiene mit dem Stift, die dieser Bewegungsrichtung folgt, nicht gehemmt wird. Eine
Beschädigung des Stiftes an der Gleitschiene wird somit vermieden.
Der Nachstellvorgang kann bei allen hier aufgeführten Bremsenarten erst beim Lösen der Bremsen erfolgen,
da erst in diesem Fall die Nachstellvorrichtunger mit den Druckstücken oder die Kolben sowie die Gleit
schiene mittels der Rückzugfedern in ihre Nullage zu rückgestellt werden. Bei diesem Vorgang sind aber di<
durch die kraftschlüssig angezogene Bremse wirksan gewordenen Kräfte bereits wieder abgebaut.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindunj sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Gemäß Anspruch 3 übernimmt die Gleitschiene zu gleich die Aufgabe der Verdrehungssicherung diese
axialbeweglichen Spreizvorrichtungsteile.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweis
veranschaulicht, und zwar zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch die Spreizvorrichtung mit einer erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung bei
einer Duo-Duplex-Bremse,
F i g. 2 eine Draufsicht in der Blickrichtung nach Fig. 1 auf herausgelöste Teile einer Nachstellvorrichtung
in der Spreizvorrichtung nach F i g. 1,
F i g. 3 die Spreizvorrichtung nach F i g. 1 in einer Ansicht nach einem Pfeil III in Fig. 1, teilweise geschnitten,
F i g. 4 eine abgebrochene, teilweise freigelegte Draufsicht der Spreizvorrichtung in der Blickrichtung
entsprechend F i g. 1,
Fig.5, 6 und 7 schematisch eine Simplex-Bremse,
eine Duo-Duplex-Bremse bzw. eine Servo-Bremse, jeweils im Zustand der Betätigung.
Gemäß F i g. I bis 4 enthält ein an einem Bremsschild
fest angeordnetes Gehäuse 1 ein Druckstück 2 und einen Kolben 3, die bei Bremsbetätigung von einem
Keil auseinandergespreizt werden und weiterhin die Bremsbacken auseinanderdrücken. Im Druckstück 2 ist
eine Nachstellmutter 4 gelagert, die sich über einen Bund 5 am Druckstück 2 abstützt. Das dem Spreizkeil
zugewandte stirnseitige Ende der Nachstellmutter 4 trägt einen Sägezahnkranz 6, der mit einem entsprechenden
Sägezahnkranz 7 eines Verstellringes 8 als Freilauf in Form einer einseitig wirkenden Sperrverzahnung
zusammenarbeitet. Der Verstellring 8 wird zweckmäßigerweise mittels einer Ringscheibenfeder 9,
die sich am Boden einer Ausnehmung des Druckstücks
2 abstützt, mit seinem Sägezahnkranz 7 im Sägezahnkranz
6 der Nachstellmutter gehalten. Die Nachstellmutter 4 hat ein Innengewinde, in das ein Gewindebolzen
10 eingeschraubt ist, der mit dem Bremsbackensteg drehfest verbunden ist.
Ein mit einer Gleitschiene 11 fest verbundener Stift
12 greift in einen in den Umfang des Verstellringes 8 eingearbeiteten Schrägschlitz 13. Die Gleitschiene
selbst wird im Gehäuse 1, im Druckstück 2 und im Kolben 3 in Nuten 14, 15 bzw. 16 axial beweglich geführt,
jedoch umdrehungsmäßig festgelegt Da sie gleichzeitig ebenfalls axial verschiebbar in die Nuten 15 und 16 der
Druckstücks 2 bzw. des Kolbens 3 eingreift, ist für diese beiden Teile eine Sicherung gegen Verdrehen gegeben.
Eine zusätzliche, sonst erforderliche Verdrehsicherung für das Druckstück und den Kolben entfällt Durch
einen im Gehäuse fest verankerten Stift 17. der in ein Langloch 18 der Gleitschiene 11 eingreift, wird ein Verschieben
der Gleitschiene in der Spreizrichtung der Nachstellvorrichtung verhindert
Das Gehäuse weist in seinem Inneren einen Anschlag 19 für den Rückstellweg des Kolbens 3 und
einen Anschlag 20 für den Rückstellweg des Druckstücks 2 auf. Der Kolben 3 greift über einen Bolzen 21
an seiner Bremsbacke an. Außerdem greift am Kolben
3 mit einer Schulter 22 die Gleitschiene ti an.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Innenbackenbremse
befindet sich eine gleiche Spreizvorrichtung in umgekehrter Anordnung. Auf jede der beiden Bremsbacken
wirken also zwei Spreizvorrichtungen, und
zwar auf einer Seite über eine Nachstellvorrichtung und auf der anderen ohne Nachstellvorrichtung.
Die Nachstellvorrichtung arbeitet folgendermaßen: Beim lJremsen werden das Druckstock 2 und der Kolben
3 gespreizt Das Druckstock fibertragt diese Bewegung auf die NachsteBmutter 4. den Gewindebolzen 10
und den Verste&rmg 8, der durch die Feder 9 gegen den
Sägezahnkranz 6 der Nachstellmuiter 4 gedrückt wird.
In den Schrägschlitz 13 des Verstellringes 8 greift aber der nach dieser Richtung feststehende Stift 12, so daß
der Ring 8 gleichzeitig eine Drehbewegung ausführt.
Überschreitet der Axialwcg des Druckstücks infolge eingetretenen Bremsbelagverschleißes ein bestimmtes
Maß, dann verdreht sich der Verstellring 8 so weit, daß er in den nächsten Zahn einrastet. Beim Lösen der
Bremse verdreht der Verstellring nun die Nachstellhülse 4, wodurch der Gewindebolzen 10 im Sinne einer
Nachstellung herausgeschraubt wird. Der hier beschriebene Vorgang gilt als Normalfall.
Insgesamt gesehen, stützt sich beim Bremsvorgang der Kolben 3 an dem Anschlag 19 im Gehäuse 1 ab,
während das Druckstück 2 mit der Nachstellvorrichtung vom Anschlag 20 des Gehäuses 1 abhebt und in
Spreizrichtung nach außen wandert Eine Nachstellung erfolgt im Normalfall dann nach dem bereits geschilderten
Vorgang.
Tritt nun der Fall ein, daß das Fahrzeug mit solchen Bremsen einen verhältnismäßig steilen Hang hinauffährt
und dabei bis zum Stillstand abgebremst wird, verhalten sich die Bremsen zunächst wie oben dargelegt.
Das Fahrzeug würde aber ohne fest angezogene Bremsen zurückrollen, ändert also die Fahrtrichtung.
Dabei schlagen die kraftschlüssig an der Bremstrommel anliegenden Bremsbacken in ihrer Wirkrichtung um.
Die Spreiz-Nachstelleinheit verschiebt sich dabei derart, daß das Druckstück 2 nun am Anschlag 20 zur Anlage
kommt während sich der Kolben 3 von seinem Anschlag 19 abhebt. Diese Bewegung wird von der Anlagekante
13' des Schrägschlitzes 13 über den Stift 12 auf die Gleitschiene 11 übertragen, die in dieser Richtung
frei verschiebbar ist da sich auch der Kolben 3 unter der Krafteinwirkung Druckstock —Keil—Kolben
nach außen bewegt In der Nullstellung, d. h. bei gelöster Bremse, ist die Verschiebebewegung der Gleitschiene
11 durch eine an der Stirnseite des Kolbens 3 anliegende Schulter 22 und den Stift 17 gesperrt.
F i g. 5 zeigt eine Simplex-Bremse mit zwei Nachstellvorrichtungen,
die in der Zeichnung größtenteils von den Druckstücken 2,2* verdeckt sind, innerhalb der
Spreizvorrichtung, wobei die nicht sichtbaren Gleitschienen um 180° versetzt angeordnet sind. Der
Spreizweg für die auflaufende Bremsbacke ist mit »s«, der für die ablaufende Bremsbacke mit »si« bezeichnet.
Der Pfeil gibt die Drehrichtung der verformt' dargestellten Bremstrommel an. Die kreisrunde Form der
Trommel in Bremslösestellung ist strichpunktiert eingetragen.
F i g. 6 zeigt eine Duo-Duplex-Bremse. Der Spreizweg »s« ist für beide Nachstellvorrichtungen gleich.
Der Kolben 3 stützt sich jeweils am Anschlag 19 des Gehäuses ab.
F i g. 7 zeigt eine Servo-Bremse. In diesem Fall sind,
wie bei der Simplex-Bremse, zwei Nachstellvorrichtungen innerhalb der Srrchtung angeordnet; der
Spreizweg am Druckstück 2 ist wieder mit »«< bezeichnet Das Druckstuck Ύ stützt sich bei der Servo-Bremse
am Anschlag 20 des Gehäuses ab.
Beim Umschlagen der Drehlichtungstendenz bei angezogener Bremse verschiebt die ober die Bremsbakken
angreifende Kraft die Spreizvorrichtung bzw. Spreizvorrichtungen um die Weite s bzw. s bis st im
*5 Uhrzeigersinn (Fig.5 bis T% wobei ihr der Stift
folgt, ohne eine Nachstelhmg m Gang zu setzen.
1533
Claims (3)
1. Selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung
tor mindestens eine der Bremsbacken einer innenbackenbremse
mit einer Spreizvorrichtung, bei der 4ie Spreizbewegung über einen drehfesten Gewindebolzen
und eine mit dem Gewindebolzen verichraubte, in der Spreizbewegungsrichtung vor-
und zurückschiebbare Nachstellmutter übertragen wird, die über einen Freilauf, einen drehbaren Bauteil
mit einem Schrägschlitz und einen in den Schrägschlitz eingreifenden Stift in ihrer Verschiebungs-
und Drehrichtung gegen den Bremsschild abgestützt ist dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (12) von einer verschiebbaren Gleitschiene
(11) getragen ist, die sich in Spreizrichtung aus der Ruhestellung der Bremse heraus an einem
bremsschildfesten Anschlag (17) und in der entgegengesetzten Richtung beim Bremslösevorgang an
einem Anschlag (22) abstützt, der an einem die entgegengesetzte
Bremsbacke verschiebenden Kolben (3) oder einer letztere verschiebenden Nachstellvorrichtung
gebildet ist
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Gleitschiene (ti) ein sich in
der Spreizbewegungsrichtung erstreckendes Langloch (18) aufweist in das ein Bolzen (17) als bremsschildfester
Anschlag eingreift
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Gleitschiene (U)
in Nuten (14, 15, 16) eines fest am Bremsschild sitzenden Gehäuses (1), eines äußeren drehfesten Teils
(2) der Nachstellvorrichtung und des die entgegengesetzte Bremsbacke verschiebenden Kolbens (3)
oder der letztere verschiebenden Nachstellvorrichtung geführt ist
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732306523 DE2306523C3 (de) | 1973-02-09 | Selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung für Innenbackenbremsen | |
AT60474A AT334235B (de) | 1973-02-09 | 1974-01-25 | Innenbackenbremse |
IT1246474A IT1013767B (it) | 1973-02-09 | 1974-02-06 | Freno a ganasce interne |
JP1461374A JPS49135086A (de) | 1973-02-09 | 1974-02-06 | |
SE7401698A SE391013B (sv) | 1973-02-09 | 1974-02-08 | Invendigt verkande backbroms |
FR7404276A FR2217593B1 (de) | 1973-02-09 | 1974-02-08 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732306523 DE2306523C3 (de) | 1973-02-09 | Selbsttätige, mechanische Nachstellvorrichtung für Innenbackenbremsen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2306523A1 DE2306523A1 (de) | 1974-08-22 |
DE2306523B2 true DE2306523B2 (de) | 1975-07-17 |
DE2306523C3 DE2306523C3 (de) | 1976-03-04 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2306523A1 (de) | 1974-08-22 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |