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Schneidwerkzeug zum Entfernen von Kabelmänteln Die Erfindung betrifft
ein Schneid werkzeug zum Entfernen von Kabelmänteln mittels eines den Mantel aufschlitzenden
Messers, das an seinem freien Ende einen unterhalb des Mantels gleitenden Führungsschuh
aufweist.
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Mit dem Problem, Kabelmäntel auf einfache Weise entfernen zu können,
befaßt sich eine Reihe von Veröffentlichungen.
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So wird beispielsweise in der deutschen Patentschrift 1 118 293 ein
Messer zum Äbmanteln von Kabeln beschrieben. Die Messerklinge weist an ihrem sichelförmigen
Ende ein unter den Kabelmantel einzuschiebendes Fiihrungsglied auf, welches das
Eindringen des Klingenendes in die Kabelseele verhindert. Weiter wird in der DAS
1 640 709 ein Schneidwerkzeug zum Längsschlitzen von Kabelmänteln mit einem an einem
Griff befestigten Messer vorgeschlagen, das an seinem freien Ende einen in Schnittrichtung
vorstehenden Führungsschuh aufweist.
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Die OS 2 125 479 beschäftigt sich mit einer Vorrichtung zum auftrennen
ummantelter Kabel zur Rückgewinnung des Eabeldrahtes; hierzu ist ein beiderseits
am Kabelmantel angreifendes Paar verzahnter Förderräder vorgesehen, von denen wenigstens
das eine Förderrad eine zentrische, zwischen zwei Zahnreihen gelegene Umfangsnut
aufweist, in welche die Schneidkante eines Auftrennwerkzeuges hineinragt. Während
also in den beiden zuerst genannten Schriften handbetätigte werkzeuge angegeben
sind, wird in der zuletzt genannten Schrift eine Vorrichtung beschrieben, die für
Dauerbetrieb vorgesehen ist und einen Motorantrieb aufweist. Letztere
kommt
daher für Arbeiten an Montagestellen nicht in Frage.
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Handbetätigte Werkzeuge dagegen lassen sich üblicherweise nur für
die Behandlung aünnwandiger Kabelmäntel einsetzen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Kabelmantel-Schneidgerät
zu schaffen, das gerade bei neuzeitlichen Mantelkonstruktionen, z.B. bei starkenKunststoffmänteln
und geschichteten, d.h. aus Metall- und Isolierschichten bestehenden Mänteln mit
Vorteil eingesetzt werden kann.
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Die gestellte Aufgabe wird durch das Schneidwerkzeug der eingangs
geschilderten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich des Messers wenigstens
ein von Hand über einen Hebelantrieb betätigbares und am Kabelmantel angreifendes
Zahnrad zur Erzeugung des Vorschubes angeord.-net ist. Durch Verwendung eines oder
mehrerer, am Kabelmantel unmittelbar angreifender Zahnräder erfolgt die Kraftübertragung
für die Fortbewegung des Messers unmittelbar in der Nähe des Schlitzmessers und
in Richtung der Manteloberfläche, so daß eine vorzügliche Schnittführung erreicht
wird und zwar sowohl in Richtung der Kabelachse als auch in Umfangsrichtung des
Kabels. Das bzw. die Zahnräder kann man in einfacher Weise durch einen Hebelantrieb,
gegebenenfalls mit Übersetzung, betätigen. Mit besonderem Vorteil kann man bei Verwendung
eines ratschen- oder knarrenartigen Antriebes erreichen, daß das bzw. die Zahnräder
lediglich durch ein Hin- und Herbewegen eines Hebels in Drehung versetzt werden
und so das Schneidmesser fortbewegt wird. Durch entsprechende Dimensionierung der
Hebellänge läßt sich praktisch jede erforderliche Schub- bzw.
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Zugkraft am Schneidmesser erzeugen. Von besonderem Vorteil
ist
hierbei, daß eine Schwenkung des Werkzeuges ohne weiteres möglich isttund sich die
Schneidrichtung beliebig wählen läßt. Das Schneidwerkzeug-ist insbesondere auch
bei Schichtenmänteln verwendbar, bei denen z.B. eine mit einer Kunststoffschicht
fest verbundene Metallschicht benutzt wird. Sogar das Heraustreimen eines Mantelstückes
bei ungeschnittener Kabeln ist in einfacher Weise möglich, z.B. bei der Herstellung
von Kabelabstopfungen. Da der ratschenartige Antrieb nur durch Hin- und Herbewegen
eines Hebels betätigt wird, ist nur für den Schwenkbereich und nicht für den vollen
Umlaufbereich des Hebels ein Platz bedarf erforderlich. Das Schneidwerkzeug kann
daher auch für Schnitte in Kabelumfangsrichtung mit besonderem Vorteil eingesetzt
werden.
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Es können zwei in einem gewissen Abstand voneinander, zu beiden Seiten
des herzustellenden Schlitzes angeordnete Zahnräder benutzt werden. Aber auch die
Verwendung eines einzigen seitlich zum herzustellenden Mantelschlitz angeordneten
Zahnrades kann von besonderem Vorteil sein. Da in der Praxis für bestimmte Einsatzfälle
speziell ausgebildete Messer verwendet werden, ordnet man die Schneidmesser am Werkzeug
leicht auswechselbar an. Der Führungsschuh am Schneidmesser kann insbesondere derart
ausladend ausgebildet sein, daß der aufzuschlitzende Mantel zwischen den Zahnrädern
und dem Führungsschuh geführt wird. Bildet man nun das Werkzeug so aus, daß der
Abstand zwischen dem bzw. den Zahnrädern und dem Führungsschuh einstellbar ist und/oder
durch eine Federkraft bestimmt wird, so wird erreicht, daß die Zahnspitzen der Zahnräder
mit genügendgroßer Kraft in das Mantelmaterial gepreßt werden. Es ist dann nicht
notwendig, die Anpreßkräfte während der Arbeiten durch die Hand aufzubringen.
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Man kann das Werkzeug auch so gestalten, daß sich der zur Kraftübertragung
erforderliche Ampreßdruck zwischen Kabelmantel und Zahnrad im Gebrauch zwangsläufig
einstellt, insbesondere durch eine geeignete Anordnung von Schneidmesser und Zahnrad.
Am Werkzeug kann vorteilhafterweise auch ein Handgriff angebracht sein, um ggf.
das Werkzeug sicher führen zu können.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
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In Fig. 1 ist die Seitenansicht eines Schneidwerkzeuges gezeigt, das
aus dem winkelförmig ausgebildeten Oberteil 1 mit angesetztem Griff 2 und Messer
3 besteht. Das Messer 3 weist noch den Führungsschuh 4 auf, der u.a. eine Verletzung
der Kabelseele ausschließt. In Fig. 2 ist die Vorderansicht des Werkzeuges dargestellt.
Sie läßt das Messer 5 mit Schuh 4 und das Oberteil 1 erkennen. Am Oberteil 1 sind
zwei Schenkel 5 an der Stelle 6 angelenkt, zwischen denen das Zahnradpaar 7 auf
einer Achse 8 gelagert ist. Die beiden Schenkel 5 sind am freien Ende mittels des
Verbindungsstückes 9 überbrückt; am Oberteil 1 befindet sich eine Stellschraube
10, die am Verbindungsstück 9 angreift und bewirkt, daß das Zahnradpaar 7 mehr oder
weniger gegen den Messerschuh 4 bewegt wird. Auf diese Weise kann der Abstand zwischen
den Zahnspitzen der Zahnräder 7 und dem Messerschuh 4 entsprechend der Dicke des
Kabelmantels 11 eingestellt werden; man kann so erreichen, daß die Zähne entsprechend
der erforderlichen Vorschubkraft mehr oder weniger tief in das Mantelmaterial eindringen.
Das freie Achsenende 12 der Achse 8 ist als Vierkant ausgebildet und kann zum Aufsetzen
z ß. einer handelsüblichen Ratsche dienen; durch Hin- und Herbewegen des
Ratschengriffes
ergibt sich dann eine einseitig gerichtete Drehbewegung, die sich über die Achse
8 auf das Zahnradpaar 7 überträgt und die Fortbewegung des Schneidwerkzeuges bewirkt.
Das Messer 3 wird gewissermaßen wie ein Pflug in das Mantelmaterial 11 gezogen uder
geschoben, wodurch dieses Material aufgeschnitten wird. Der Schuh 4 drückt von unten
das Mantelmaterial gegen die Zahnräder, so daß die Kraftübertragung an dieser Stelle
sichergestellt wird; er verhindert auch, daß das Messer in die Kabelseele eindringt
und die Kabeladern verletzt.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Ausffihrungsform, bei welcher das Transport-Zahnradpaar
13 über dem Schneidmesserschuh 14 angeordnet ist. In einem gabelförmigen Körper
15 ist das Zahnradpaar 13 auf der Achse 16 gelagert. Zwischen den beiden Zahnrädern
des Paares 13 ist die Führung 17 für das Schneidmesser 18 angeordnet; der Führungsteil
dient gleichzeitig der Abstandshalterung der beiden Zahnräder.
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Das flächenförmige Führungsglied 17 enthalt einen längsschlitzartigen
Durchbruch 19 für die Räderachse 16, so daß das Führungsglied höhenverstellt werden
kann und zwar mittels der oben am gabelförmigen Körper 15 aufliegenden Rändelmutter
20. Der Gewindebolzen 21 ist mit dem Führungsglied 17 verbunden. Durch Betätigen
der Rändelmutter 20 kann das Messer 18 mit dem angebauten Schuh 14 höhenverstellt
und so der Abstand zwischen den Zahnrädern und dem Schuh der Kabelmanteldicke entsprechend
eingestellt werden. Zur Führung des Werkzeuges kann ein Griff 2 vorgesehen sein.
Das Werkzeug ist besonders geeignet für Kurvenschnitte, also auch für solche Fälle,
bei denen ein Längsschnitt in einen Rundschnitt, ggf. in einem
sehr
kleinen Bogen, übergeführt werden soll.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt.
Hier wird nur ein Zahnrad 22 verwendet, das an einem Tragkörper 23 auf der Achse
24 gelagert ist. Auf der anderen Seite des Dragkörpers 23 ist der ratschenartige
Antrieb 25 vorgesehen. Der Tragkörper 23 geht in das Messer 26 über, das den Messerschuh
27 aufweist. Der zu bearbeitende Kabelmantel ist mit 28 bezeichnet. Durch entsprechende
Ausbildung kann das Messer 26 den verschiedenen Verwendungszwecken angepaßt werden,
insbesondere zur Herstellung von Rundschnitten, d.h. von solchen Schnitten, die
in Kabelmantel-Umfangsrichtung erfolgen. Um bei dieser Ausführungsform den erforderlichen
Anpreßdruck zwischen Kabelmantel und Zahnrad zu erhalten, muß die geometrische Anordnung
des Zahnrades zum Messerschuh geeignet gewählt werden. Eine Rolle für eine genügende
Kraftübertragung spielt hierbei der Anstellwinkel des Messers und Schuhes zum Transportrad,
nämlich zum Zahnrad 22.
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In Fig. 7 ist ein insbesondere fir Rundschnitte geeignetes Messer
dargestellt und zwar zeigt die Skizze, wie das Messer an dem Kabelmantel 23 angesetzt
wird. Das Zahnrad 24 wird durch entsprechende Gestaltung des Werkzeuges beim Einsatz
von selbst an den Kabelmantel angedrückt und zwar aufgrund der geometrischen Zuordnung
von Messer und Zahnrad zueinander, möglicherweise noch unterstützt durch die beim
Betätigen des Hebelarmes auftretenden Druckkräfte in Richtung des Kabelmantels.
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9 Patentansprüche 7 Figuren