DE2305342C3 - Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Elektrophotographisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
eerung der Haftfestigkeit und zur Verminderung der
Sprödigkeit in der DT-OS 21 33 064 bei einem Schwefclzusatz beschrieben worden.
Aufgabe der Erfindung ist ein eiektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial auf der Grundlage vor
Selen mit einem Anteil an Arsen und ein Verfahren j:u seiner Herstellung, das sich sowohl durch höhere
Härte und höhere thermische Stabilität auszeichnet, gleichzeitig aber auch keine Verminderung der Empfindlichkeit
aufweist. Außerdem soll das Aufzeichnungsmaterial bei sogar höherer Empfindlichkeit
durch ein einfaches Aufdampfverfahren bei möglichst niedriger Substrattemperatur auf den leitenden
Träger aufzubringen sein.
Diese Aufgabe wird bei einem ekktrophotographischen
Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger und einer photoleitfähigen
Schicht, die Selen, zwischen 1 und 20 Gewichtsproient Arsen und gegebenenfalls wenigstens ein Halogen
enthält, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Konzentration des Arsens in der photoleitfähigen
Schicht von der freien Oberfläche zum Schichtträger hin kontinuierlich abnimmt und an der freien Oberfläche
wenigstens 13 Gewichtsprozent beträgt. Bevorzugt beträgt der Gesamtanteil des Arsens zwischen
1,5 und 15 Gewichtsprozent und seine Konrentration an der freien Oberfläche über 20 Gewichtsprozent.
In vorteilhafter Weise wird ein derartiges Konzentrationsprofil durch entsprechende
Temperaturführung bei der Verdampfung von Selen, das einen Arsenanteil von über 1 Gewichtsprozent
enthält, hergestellt. Gegebenenfalls können an Stelle von Selen auch Selenlegierungen oder Verbindungen
mit Selen verwendet werden.
Durch das elektrophotograpnische Aufzeichnungsmaterial
gemäß der Erfindung wird nicht nur eine höhere Härte und thermische Stabilität als bei arsenfreien
Schichten erreicht, sondern — entsprechend der hohen Oberflächenkonzentration des Arsens —
eine besondere hohe Oberflächenhärte und hohe thermische Oberflächenstabilität. Beide Eigenschaften
sind für die praktische Anwendung insofern wichtig, weil einerseits der Abrieb, andererseits die Umwandlung
des amorphen in den kristallisierten Zustand, die vielfach gerade von der Oberfläche her
einsetzt, weitgehend ausgeschlossen werden.
Im Gegensatz zu bekanntem Aufzeichnungsmaterial wird aber gleichzeitig durch die Erfindung auch
noch eine Erhöhung der Empfindlichkeit erreicht, weil es gelingt, die Arsenkonzentration in den oberflächennahen
Schichten in solchen Konzentrationsbereichen zu halten, in denen eine erhöhte Lichtempfindlichkeit
vorhanden ist, und die Lichtempfindlichkeit ja ganz überwiegend gerade von der Eigenschaft
der lichtabsorbierenden Oberfläche bestimmt wird. Bei einer Oberflächenkonzentration von etwa
30 Gewichtsprozent Arsen, die das Verfahren nach der Erfindung herzustellen ermöglicht, kommt man
dem Höchstwert der Empfindlichkeit sehr nahe.
Trotz dieser hohen Empfindlichkeit, die auf die hohe Oberflächenkonzentration des Arsens zurückzuführen
ist, läßt sich das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial nach der Erfindung bei niedriger
Substrattemperatur aufbringen. Zu Beginn des Aufdampfens ist nämlich als Folge der angewandten
Temperaturführung bei der Verdampfung der Gehalt an Arsen auch nur gering, und diesem geringen
Arsengehalt entspricht eine ebenfalls geringe Glastransformationstemperatur. Dadurch ist nun wiederum
eine niedrige Substrattemperatur und eine bessere Ausbeute des Verdampfungsgutes gegeben.
Die Einstellung des Konzentraiionsgn>dienten wird dadurch erreicht, daß die Verdampfung aus
einer Quelle oder gegebenenfalls auch aus mehreren Quellen mit entsprechender Temperaturführung vorgenommen
wird, wobei als Quellen zweckmäßigerweise etwa Porzellanschiffchen oder Schiffchen aus
ίο resistentem Metall dienen, die mit den einzelnen
Elementen und/oder Gemischen oder Schmelzen der die photoleitende Schicht aufbauenden Bestandteile
gefüllt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthält
das Aufzeichnungsmaterial zur Vermeidung eines Restpotentials und zum Ausgleich von Leitfähigkeitsunterschieden,
die zu einer ungünstigen Feldverteilung führen, zusätzlich ein oder mehrere
Halogene in einem Anteil von 1 bis 10 000 ppm, vorzugsweise 5 bis 100 ppm. Dieses Halogen oder
diLse Halogene sind entweder gleichmäßig im Aufzeichnungsmaterial
verteilt oder weisen einen Konzentrationsgradienten auf. Bevorzugt befindet sich
dei Halogenanteil in diesem Fall überwiegend in dem arsenärmeren Teil des Aufzeichnungsmaterials.
An zwei Ausführungsbeispielen sei das Aufzeichnungsmaterial nach der Erfindung und das Verfahren
zu seiner Herstellung noch einmal näher beschrieben. Im ersten Beispiel dient als Verdampfungsgut eine
Mischung aus 98,5 Gewichtsprozent Selen und 1,5 Gewichtsprozent Arsen, die zunächst nach einem
üblichen Verfahren zusammengeschmolzen wird. Die Schmelze wird darauf aus einem Tantaltiegel bei
einem Druck von etwa 10~5 Torr auf eine rotierende Aluminiumtrommel aufgedampft. Während des Aufdampfvorganges,
der etwa 50 Minuten dauert, wird die Tiegeltemperatur kontinuierlich von 260 auf
290° C gesteigert. Die Tronimeltemperatur beträgt dabei etwa 85° C, liegt somit erheblich niedriger als
die sonst üblicherweise bei hohen Arsenkonzentrationen angewendeten Substrattemperaturen. Die Materialeinwaage
im Tiegel ist so bemessen, daß sich nach vollständiger Verdampfung eine Schichtdicke
von etwa 50 μίτι auf der Trommel ergibt.
Eine solche Schicht erwies sich als zweimal empfindlicher als eine reine Selenschicht, etwa viermal
empfindlicher als eine Selenschicht mit 1,5 Gewichtsprozent Arsen in homogener Verteilung und etwa
sechsmal empfindlicher als eine Selenschicht mit einer Gesamtkonzentration von 1 Gewichtsprozent
Arsen und einem Konzentrationsgradienten mit 13 Gewichtsprozent Arsen an der Oberfläche.
In einem weiteren Beispiel dient als Verdampfungsgut eine Mischung aus 80 Gewichtsprozent
Selen und 20 Gewichtsprozent Arsen. Sie wird — wie im ersten Beispiel beschrieben — aus einem Tantaltiegel
unter Vakuum auf eine rotierende Trommel aufgedampft. Die Tiegeltemperatur bewegt sich in
diesem Beispiel zwischen 325 und 360° C, während die Trommeltemperatur konstant auf etwa 170° C
gehalten wird. Die Einwaage, die Dauer der vollständigen Verdampfung und die erhaltene Schichtdicke
entsprechen dem ersten Beispiel.
Diese Schicht zeigt eine etwa viermal höhere Empfindlichkeit als eine reine Selenschicht und eine zweieinhalbmal
höhere Empfindlichkeit als eine Selenschicht mit gleicher Gesamtkonzentration an Arsen,
jedoch mit homogener Verteilung.
Claims (7)
1. Eiekiruphüiögräphisches Aufzeichnungs- spricht. An den belichteten Stellen findet nämlich
material aus einem elektrisch leitenden Schicht- 5 eine solche Erhöhung der Leitfähigkeit der phototräger
und einer photoleitfähigen Schicht, die leitenden Schicht statt, daß die elektrische Ladung
Selen, zwischen 1 und 20 Gewichtsprozent Arsen über den leitenden Träger — zumindest teilweise,
und gegebenenfalls wenigstens ein Kalogen ent- jedenfalls aber stärker als an den unbelichteten Steinalt,
"dadurch gekennzeichnet, daß die len — abfließen kann, während an den unbelichte-Konzentration
des Arsens in der photoleitfähigen io ten Stellen die elektrische Ladung im wesentlichen
Schicht von der freien Oberfläche zum Schicht- erhalten bleibt; sie kann mit einem Bildpulver, einem
träger hin kontinuierlich abnimmt und an der sogenannten Toner, sichtbar gemacht und das entfreien
Oberfläche wenigstens 13 Gewichtsprozent standene Tonerbild, falls es erforderlich sein sollte,
beträgt. schließlich auf Papier oder eine andere Unterlage
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, 15 übertragen werden.
dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitfähige Als elektrophotographisch wirksame Stoffe werden
Schicht insgesamt zwischen 1,5 und 15 Gewichts- sowohl organische als auch anorganische Substanzen
Prozent Arsen enthält. verwende!. Unter ihnen haben Selen, Selenlegierun-
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, gen und Verbindungen mit Selen besondere Bedeu-(dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration 20 tun« erlangt.
des Arsens an der freien Oberfläche über 20Ge- An die mechanischen, optischen, elektrischen und
Wichtsprozent beträgt. thermischen Eigenschaften eines elektrophotogra-
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, phisch wirksamen Stoffes werden für einen erfolgdadurch
gekennzeichnet, daß die photoleitfähige reichen und vorteilhaften praktischen Einsatz verSchicht
1 bis 10 000 ppm, vorzugsweise 5 bis 25 schiedenartige Anforderungen gestellt, die von den
100 ppm Halogen einhält. bisher bekannten Schichten nur teilweise gleichzeitig
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, erfüllt werden konnten. Es ist jedoch bekannt, daß
dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration sich durch Zusätze gewisse Eigenschaften der dekdes
Halogens in der photoleitfähigen Schicht von trophotographisch wirksamen Stoffe verbessern
der freien Oberfläche zum Schichtträger hin kon- 30 lassen.
tinuierlich zunimmt. So wird z. B. die geringe thermische Stabilität von
6. Verfahren zur Herstellung eines elektro- Schichten aus amorphem Selen, das die Neigung hat.
photographischen Aufzeichnungsmaterials, bei in den — im allgemeinen nicht gewünschten — kridem
eine zusammengeschmolzene Mischung aus stallisierten Zustand überzugehen, durch einen Ar-Selen
und Arsen im Vakuum auf einen Schicht- 35 senzusatz verbessert, wie dies etwa in der DT-OS
träger aufgedampft wird, dadurch gekennzeich- 20 64 247 und in der DT-OS 15 22 707 beschrieben
net, daß eine Mischung aus 98,5 Gewichtsprozent worden ist. Ebenfalls laut sich die geringe Härte von
Selen und 1,5 Gewichtsprozent Arsen in einem amorphen Selenschichten nach bekannten Verfahren
,Tiegel während 50 Minuten von 260 auf 290° C durch einen Arsenzusatz verbessern, wobei dessen
erwärmt und auf einen auf 85"C erwärmten 40 Anteil bis I0Zo beträgt und gegebenenfalls ein Kon-Schichtträger
aufgedampft wird. zentrationsgradient mit in Richtung zur Oberfläche
7. Verfahren zur Herstellung eines elektro- steigenden Konzentrationen vorhanden ist. Bei einer
photugraphischen Aufzeichnungsmaterials, bei bekannten Anordnung beträgt die Arsenkonzenlradem
eine zusammengeschmolzene Mischung aus tion dann an der Oberfläche bis zu 130Zo. Bei einer
Selen und Arsen im Vakuum auf einen Schicht- 45 solchen Anordnung muß die Verbesserung der ther-Iräger
aufgedampft wird, dadurch gekennzeich- mischen Stabilität und der Härte jedoch mit einer
net, daß eine Mischung aus 80 Gewichtsprozent Verringerung der Empfindlichkeit erkauft werden.
Selen und 20 Gewichtsprozent Arsen in einem Es sind weiter — beispielsweise durch die DT-AS
Tiegel während 50 Minuten von 325° C auf 10 39 660 und die DT-AS 12 50 737 — homogene
360° C erwärmt und auf einen auf 170° C er- 50 Selen-Arsen-Systeme bekanntgeworden, bei denen
wärmten Schichtträger aufgedampft wird. das atomare Mischungsverhältnis bis i:l geht. Sie
zeichnen sich bei höheren Arsenkonzentrationen
durch höhere Empfindlichkeit aus, als bei reinem
Selen beobachtet wird. Das Maximum der Empfind-55 lichkeit liegt beim As2Se3, was einem Anteil von
|>ie Erfindung betrifft ein elektrophotographisches 38,74 Gewichtsprozent Arsen entspricht. Derartige
■Afltaeichnungsmaterial aus einem elektrisch leiten- Systeme mit so hohen Arsenanteilen weisen aber
den Schichtträger und einer photoleitfähigen Schicht, auch hohe Glastransformationstemperaturen auf.
die Selen, zwischen 1 und 20 Gewichtsprozent Arsen Aus diesem Grunde ist die Herstellung gut haftender
und gegebenenfalls wenigstens ein Halogen ent- 60 elektrophotographischer Schichten nur bei sehr hohält.
hen Substrattemperaturen in der Nähe von etwa
Elektrophotographische Verfahren und Vorrich- 200? C möglich, was technologische Schwierigkeiten
tungen hierzu haben in der Vervielfältigungstechnik mit sich bringt.
weite Verbreitung gefunden. Sie beruhen auf der Es ist schließlich auch bekanntgeworden, Zusatz-
Eigenschaft des photoleitenden Materials, bei Be- 65 stoffe zu Selen mit einem Konzentrationsgradienten
lichtung mit einer aktivierenden Strahlung den elek- zu verteilen. Dies ist zum Beispiel zur Erzeugung
trischen Widerstand zu ändern. einer nachwirkenden Photoleitfähigkeit in der DT-OS
Nach elektrischer Aufladung und Belichtung mit 15 22 712 bei einem Halogenzusatz und zur Verbes-
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