DE230406C - - Google Patents
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- DE230406C DE230406C DENDAT230406D DE230406DA DE230406C DE 230406 C DE230406 C DE 230406C DE NDAT230406 D DENDAT230406 D DE NDAT230406D DE 230406D A DE230406D A DE 230406DA DE 230406 C DE230406 C DE 230406C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 230406 KLASSE 21 d. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. November 1909 ab.
Es ist bekannt, einen mehrphasigen Induktionsgenerator mit Hilfe einer Sychronmaschine
zu erregen und aus dem induzierten Teil je nach der gewünschten Kraftleistung Ströme
bestimmter Periodenzahl zu entnehmen. Es ist auch bekannt, die synchrone Erregermaschine
mit der Induktionsmaschine mechanisch zu kuppeln.
Gemäß der Erfindung wird zwecks Änderung der Geschwindigkeit eines oder mehrerer
mehrphasiger Induktionsmotoren mit der Antriebsmaschine, die mit konstanter Geschwindigkeit
laufen kann, eine solche als Doppelfeld- oder Transformatorgenerator zu bezeichnende
Maschine und eine Synchronmaschine mechanisch gekuppelt, und zwar ist die Anordnung
eine solche, daß für kleine Leistungen die Synchronmaschine allein zur Lieferung des
Stromes für den Motor herangezogen werden kann, während bei größeren Leistungen der
Synchrongenerator Strom in den Doppelfeldöder Transformatorgenerator sendet, und der
in diesem erzeugte Strom zum Speisen des Motors benutzt wird.
Hierbei können eine große Anzahl von verschiedenen Geschwindigkeiten und gleichzeitig
von verschiedenen Leistungen erhalten werden. Die Synchronmaschine führt dem Rotor des
Doppelfeld- oder Transformatorgenerators den Erregerstrom über Schleifringe zu, während
der Stator als Sekundärteil dient. Durch entsprechende Verbindung des synchronen Wech-
- selstromgenerators mit dem Rotor der Doppelfeldniaschine,
beispielsweise durch Umkehr der Phasen, kann das durchs den Wechselstromgenerator
im Rotor erzeugte Drehfeld veranlaßt werden, in derselben Richtung, in der der Rotor von der Antriebsmaschine getrieben wird,
umzulaufen oder in der dieser entgegengesetzten Richtung. Hierdurch werden Ströme
von zwei verschiedenen Periodenzahlen im Stator oder Sekundärteil des Doppelfeldgenerators
erzeugt. Wenn außerdem der mehrphasige synchrone Wechselstromgenerator auch Gleichstrom liefert, der in zwei der Phasenstromkreise
des Rotors des Doppelfeldgenerators geleitet wird, so kann ein Mehrphasenstrom von
einer mittleren Periodenzahl in dessen Stator erhalten werden. Ferner kann zur Erzeugung
eines stufenweisen Anwachsens der Periodenzahl von Null bis zu einer der oben erwähnten
Periodenzählen oder auch zur Erzeugung noch höherer Periodenzählen der Sekundärteil, d. h.
der für gewöhnlich ruhende Teil des mehrphasigen Synchrongenerators drehbar gelagert
werden. Bei vollständiger Freigabe dieses Teiles läuft er dann mit dem Feld bzw. dem
angetriebenen Teil mit, so daß zugleich Periodenzahl und Spannung des Wechselstromgenerators
bis auf Null sinken. Wird der nicht angetriebene Teil gebremst, so kann er eine Geschwindigkeit,
die geringer ist als die des angetriebenen Teiles, annehmen, so daß ein Strom von einer Periodenzahl
und Spannung entsteht, die einen Mittelwert zwischen dem Normalwert und Null haben.
Der für gewöhnlich ruhende Teil kann auch in der der Umlaufsrichtung des angetriebenen
Teiles entgegengesetzten Richtung getrieben werden, so daß in der ganzen Anlage Periodenzahl
und Spannung erhöht werden. Ferner können mehrere solche Generatoren in gegenseitige
Beziehungen gebracht werden, so z. B.
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kann der Rotor des ersten Doppelfeldgenerators in der erwähnten Weise mit dem synchronen
Wechselstromgenerator verbunden werden und der Stator mit dem Rotor eines zweiten Generators
usw. und der Stator des letzten Generators der Reihe mit dem Netz entweder unmittelbar
oder durch Vermittlung eines Transformators verbunden werden.
Der in der oben angegebenen Weise erzeugten Ströme verschiedener Periodenzahl bedient
man sich mit Vorteil in Kraftübertragungsanlagen, beispielsweise in Fällen, in denen die
Antriebsmaschine oder -maschinen entweder mit hoher oder konstanter Geschwindigkeit
laufen (z. B. Dampfturbinen, Explosionskraftmaschinen) und der oder die Motoren mit geringerer
Geschwindigkeit als die Antriebsmaschine oder -maschinen laufen, z. B. wenn solche Motoren zum Antrieb von Schiffspropellerwellen
benutzt werden. Die Ströme verschiedener Periodenzahl bilden ein elektrisches Geschwindigkeitswechselgetriebe, durch das die
Antriebsmaschine oder -maschinen und der anzutreibende Teil unter einer großen Anzahl ver-
schiedener Übersetzungsverhältnisse in Verbindung gebracht werden können. Diese Anordnung
ist auch von besonderem Vorteil, wenn es sich darum handelt, unter Überwindung eines großen Widerstandes anzufahren, da bekanntlich
die Induktionsmotoren ein kräftiges Drehmoment entwickeln, wenn sie mit Strom unternormaler Periodenzahl gespeist werden.
Es ist daher möglich, nötigenfalls größere
Drehmomente und kleinere Geschwindigkeiten zu erhalten, als die Antriebsmaschine hat, oder
auch kleinere Geschwindigkeiten und geringere Kräfte an dem oder den Motoren für irgendwelche
kleinere Geschwindigkeiten eines Schiffes, einer Lokomotive oder anderen Fahrzeuges
zu erhalten.
Die Zeichnungen veranschaulichen, wie die Erfindung zweckmäßig und vorteilhaft in der
Praxis zur Anwendung kommen kann.
Fig. ι bis 3 zeigen Ausführungsformen, die dazu dienen, einen Induktionsmotor mit einer
einfachen Statorwicklung mit drei Geschwindigkeiten anzutreiben.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform zum Antrieb einer oder mehrerer Achsen jedes Fahrzeuges
bzw. Wagens eines Eisenbahnzuges und zur. Erzielung kräftiger Anfahrdrehmomente.
Fig. 5 ist eine Endansicht der Bremsvorrichtung für den Doppelfeldgenerator der Anlage.
Fig. 6 zeigt eine Anlage, bei der ein synchroner Wechselstromgenerator und eine Anzahl
Doppelfeldmaschinen elektrisch miteinander gekuppelt sind und durch getrennte Antriebsmaschinen angetrieben werden.
Fig. 7 zeigt eine Anordnung, bei der ein synchroner Wechselstromgenerator und eine Anzahl
Doppelfeldgeneratoren elektrisch gekuppelt sind und von derselben Antriebsmaschine ge-,
trieben werden.
Auf der Welle A (Fig. 1 bis 3), die von einer
Antriebsmaschine in Umdrehung versetzt wird, sitzt ein vielpoliges Elektromagnetsystem B und
der umlaufende Primär- oder Rotorteil H des Doppelfeldgenerators. Diese Teile B, H laufen
also mit der Geschwindigkeit der Antriebsmaschine. Der vielpolige Feldmagnet B wird
über Schleifringe D von einer Gleichstromerregermaschine E aus erregt, welche zweckmäßigerweise
eine .Reihenschlußmaschine ist und deren Feldwicklung oder Wicklungen E1
durch einen Schalter F kurzgeschlossen werden kann oder können. Ein Anker oder Stator C
befindet sich außerhalb oder innerhalb oder außerhalb und innerhalb des vielpoligen Magneten
B. In ihm wird ein mehrphasiger Wechselstrom von bestimmter Periodenzahl erzeugt,
der entweder unmittelbar (Fig. 1) dem Stator L
des Induktionsmotors oder der Induktionsmotoren zugeführt werden kann, wobei dessen
Rotor K eine bestimmte Geschwindigkeit annimmt, oder der (Fig. 2) durch Schleifringe
G, G, G dem umlaufenden oder primären Teil des Doppelfeldgenerators so zugeführt werden
kann, daß das Drehfeld im Rotor beispielsweise in Richtung des Pfeiles P umläuft, der
dem Pfeil O, der die mechanische Umdrehungsrichtung angibt, entgegen gerichtet ist (beispielsweise
mit 1V, oder einem anderen Bruchteil
der mechanischen Umdrehungsgeschwindigkeit). Der so erzeugte Strom kann dann dem
sekundären oder Statorteil des Doppelfeldgenerators entnommen werden, und zwar mit
einer Periodenzahl, die je nach der Polzahl des Generators entweder höher oder niedriger ist
als die des synchronen Wechselstromerzeugers B, C (der synchrone Generator kann mehr
oder weniger Pole als der Doppelfeldgenerator besitzen, je nachdem es erwünscht ist, daß der
Generatorstrom eine mittlere oder kleine Periodenzahl haben soll). Der Strom vom sekundären
Teil I des Doppelfeldgenerators kann dann unmittelbar dem oder den Motoren zugeführt
werden, die dann mit einer Geschwindigkeit laufen, die sich aus der Periodenzahl des
ihm zugeführten mehrphasigen Wechselstromes bestimmt. Um nun höhere Geschwindigkeiten
der Motoren zu erhalten und nötigenfalls auch mehr Kraft diesen entnehmen zu können,
können zwei Phasen (wenn es sich um Dreiphasenstrom handelt) der Verbindung zwischen
dem Anker C des synchronen Wechselstromgenerators und dem Rotor H des Doppelfeldgenerators
umgekehrt werden, so daß die Ströme alsdann in der umgekehrten Richtung fließen (vgl. die Pfeile -M1N an einer Phase
der Fig. 2 und 3) und das Drehfeld im Rotor des Doppelfeldgenerators in. der Richtung des
mechanischen Antriebs des Primärteiles um-
läuft (vgl. die Pfeile O, Q in Fig. 3), jedoch
mit nur beispielsweise x/3 oder anderer geeigneter
Geschwindigkeit des mechanischen Antriebs. Es kann deshalb dem Doppelfeldgenerator
Strom mit höherer Periodenzahl und Spannung und demzufolge auch Stärke entnommen
werden, weil ein Teil der Kraft von der Antriebsmaschine dem S3?nchronen Wechselstromerzeuger
zugeführt und in elektrische Energie umgesetzt wird, der durch Überführung in den umlaufenden Primärteil H des Doppelfeldgenerators
diesen als Feldmagnet eines Erzeugers erregt, dessen Anker der Ständer /
ist, und dieser Generator einen weiteren Betrag mechanischer Kraft der Antriebsmaschine
direkt verbraucht, der im Sekundärteil I in elektrische Energie umgesetzt wird, zu der die
Energie durch Drehung des Magnetfeldes beim Rotor H hinzukommt, die durch den vom
synchronen Wechselstromerzeuger kommenden mehrphasigen Strom erzeugt wird, so daß die
gesamte Kraft der Antriebsmaschine (unter Abzug der gewöhnlich auftretenden Verluste)
an den Polen des Sekundärteiles I des Doppelfeldgenerators in Form elektrischer Energie zur
Verfügung ist.
Wünscht man die Periodenzahl, Spannung und Stromstärke des den Motoren zugeführten
Stromes noch weiter zu verändern, so kann man den Ankerteil C (Fig. 4) des Synchrongenerators
in Lagern R, R anordnen mit den ■ erforderlichen Schleifringen S; S zur Abnahme
des Stromes, so daß dieser Teil erforderlichenfalls in der gleichen oder entgegengesetzten
Richtung zu der des Magnetkörpers B umlaufen kann. Durch Anordnung einer geeigneten
Bremseinrichtung, ζ. Β. eines Bremsbandes T und Anzughebels U (Fig. 5) kann
. man den Teil C an der Drehung in der Umlaufsrichtung des Magnetfeldes B mit einer
Geschwindigkeit teilnehmen lassen, die zwischen Null und der des. Magnetfeldes B liegt.
Auch kann der Anker C durch eine geeignete Antriebsmaschine in der entgegengesetzten.
4-5 Richtung angetrieben werden. Läßt man den
Anker C unter Lüftung des Bandes T frei laufen, so nimmt er schließlich die Geschwindigkeit
des Magneten B an, wobei die Periodenzahl des ganzen Systems bis auf Null fällt.
Wird andererseits der Anker C in der zur Umlaufsrichtung des Magnetfeldes B entgegengesetzten
Richtung angetrieben, so steigen Periodenzahl und Spannung.
Werden ein oder mehrere Motoren mit einer einfachen Ständerwicklung in einer solchen
Anlage in Betrieb genommen, so können mit Käfigankern drei Geschwindigkeiten erhalten
werden. Nötigenfalls kann eine höhere Geschwindigkeit oder eine zwischen den drei
Geschwindigkeiten und Null liegende Geschwindigkeit erhalten werden. Ist der Ständer
für zwei Polzahlen gewickelt, so können durch Änderung der Ständerverbindungen sechs oder mehr ■ Geschwindigkeiten an den
Motoren erhalten werden.
Um den Übergang von einer Geschwindigkeit zur anderen zu erleichtern, wird die Spannung
in jedem Fall im ganzen System auf Null gebracht; dies geschieht dadurch, daß vor
Ausführung der Änderung der Verbindungen der Schalter F geschlossen wird, der die Feldwicklung
E1 stromlos macht. Nach Vornahme der Änderung wird der Schalter F geöffnet,
die Spannung steigt darauf an, und der Motor läuft mit der neuen Geschwindigkeit.
Bei der Anordnung nach Fig. 4 wird der Strom mit den 'veränderlichen Periodenzahlen
mehreren Motoren L1, L2, L3 zugeführt, die
jeder eine der Achsen V eines Fahrzeuges oder Wagens einer Eisenbahn antreiben. Bei dieser
Anordnung kann ein hohes Anfahrdrehmoment entwickelt werden, z. B. wenn der Zug auf
ansteigendem Gelände anfahren soll. Auf diese Weise kann auch die Beschleunigung und Verzögerung
des Zuges in wirksamster Weise durch die Bremseinrichtung T, U geregelt werden.
Die Vertauschung der zwei Phasenverbindungen zwischen den Schleifringen S und. G erfolgt
hier durch einen Umschalter 2 und die Verbindung der Motoren L1L, L mit dem
Wechselstromanker C oder dem Sekundärteil I
des Doppelfeldgenerators durch einen dreipoligen Zweiwegschalter 1. Diese Schalter
I, 2 können in eine mittlere Stellung gebracht werden, bei der beide Wechselstromkreise geöffnet
sind.
Zur Erklärung der Wirkungsweise der Anlage nach Fig. 1 bis 4 diene folgendes:
Eine Dampfturbine treibe die Welle A mit 1000 Umdrehungen in der Minute. · Der synchrone
Generator B, C sei eine vierpolige besonders erregte Dreiphasenmaschine. Auf der
Welle A sitze · der Primärteil H eines zwölf poligen Doppelfeldgenerators, dessen sekundärer
Teil J in Ruhe bleibe. Die elektrische Energie dieses Maschinenapparates wird von
einem hundertpoligen Mehrphaseninduktionsmotor mit Käfiganker aufgenommen, der z. B.
mit einer Schiffspropeller welle gekuppelt sei. Unter der Annahme, daß die Verbindungen no
die der Fig. 1 seien, kommt folgende Wirkungsweise zustande:
Da die Turbine 1000 Umdrehungen in der Minute macht und der synchrone Wechselstromgenerator
vier Pole hat, so hat der Strom dieses Generators 4000 Wechsel (halbe Perioden) in der Minute, dieser Strom läßt daher
den Motor synchron mit 40 Umdrehungen in der Minute laufen. Wird nun der Generator
vom Motor abgetrennt und der Strom jetzt dem umlaufenden Primärteil H des Doppelfeldgenerators
(Fig. 2) zugeführt, und zwar in
einer solchen Richtung, daß das Drehfeld im Primärteil H in der Richtung umläuft, die
dem mechanischen Antrieb dieses Teiles durch die Antriebsmaschine entgegengesetzt gerichtet
ist, wobei der Strom den Windungen des Primärteiles mit Hilfe von Schleifringen G
und Bürsten zugeführt wird, so wird eine resultierende Periodenzahl im sekundären Teil
erhalten, die sich aus folgendem ergibt: Es
ίο entspreche wieder die Periodenzahl des Wechselstromes
4000 Wechseln in der Minute und der Primärteil des Doppelfeldgenerators habe eine
Geschwindigkeit von 1000 Umdrehungen in der Minute, dann wird bei 12 Polen der Strom
im Sekundärteil I von einer Periodizität 12000 sein, vermindert um 4000 Wechsel
wegen der Rückwärtsdrehung des Drehfeldes im Rotor, es ergeben sich also 8000 Wechsel
in der Minute im Sekundärteil I des Doppelfeldgenerators und durch Überleitung des
Stromes vom Sekundärteil auf den Motor eine hieraus resultierende synchrone Geschwindigkeit
des Motors bzw. der Propellerwelle von 80 Umdrehungen in der Minute, nötigenfalls
bei höherer Spannung und Stromstärke. Werden nun in der Verbindung des synchronen
Generators C mit den zum Primärteil des Doppelfeldgenerators gehörigen Schleifringen G
zwei Phasen vertauscht, so ergibt sich folgendes: Angenommen, die Periodenzahl des
synchronen Generators belaufe sich wieder auf 4000 Wechsel in der Minute; da nun der
Primärteil H des Doppelfeldgenerators 1000 Umdrehungen in der Minute macht, so hat
bei 12 Polen der Strom im Sekundärteil I 12000 Perioden vermehrt um 4000 Wechsel
in der Minute, es entstehen also 16 000 Wechsel in der Minute. Durch Zuführung dieses
Stromes zu dem Motor macht dieser oder die Propellerwelle 160 Umdrehungen in der Minute,
nötigenfalls bei höherer Spannung und Stromstärke. Es ergibt sich also, daß ein mehrphasiger
Induktionsmotor mit einfacher Wicklung im Ständer und Käfiganker in dem oben besprochenen Falle drei Geschwindigkeiten annehmen
kann, und daß, wenn durch Abänderung der Statorwicklung die Pole beispielsweise verdoppelt werden, sechs Geschwindigkeiten
erhalten werden können. Macht man den Anker des vierpoligen synchronen Generators
drehbar, wie oben an Hand der Fig. 4 und 5 beschrieben wurde, so kann die Periodenzahl
und ebenso auch die Spannung des ganzen Systems beliebig abgestuft werden und die
Geschwindigkeit des erwähnten hundertpoligen Motors dementsprechend. Hierbei ergibt sich
ein guter Wirkungsgrad bei geringen elektrischen Verlusten. Der oben erwähnte Motor
(oder Motoren) kann mit einer (oder mitmehreren) Schiffspropellerwellen gekuppelt werden,
oder mit der oder den Achsen eines Fahrzeuges, einer Lokomotive, eines Zuges O. dgl. am zweckmäßigsten
in solcher Weise, daß bei Verwendung an einer Lokomotive oder einem Zuge
das ganze Gewicht (je nach Anordnung) des Zuges oder der Lokomotive für die Zugkraft-Bremswirkung
und Kraftverteilung nutzbar gemacht werden kann.
Bei Herstellung der Verbindungen mittels eines geeigneten Schaltapparates, z. B. 21 in
Fig. 4, können der oder die Motoren unter voller Kraftentfaltung rückwärts getrieben werden,
und zwar dadurch, daß zwei von den drei Phasen an den Klemmen der Motoren umgetauscht
werden, ohne daß die Geschwindigkeit oder Richtung der Drehung der Antriebsmaschine
geändert wird.
Bei der oben beschriebenen Anordnung kann noch eine vierte Geschwindigkeit erhalten werden,
wenn der synchrone Wechselstromgenerator mit einem Kommutator ausgestattet
und von diesem Gleichstrom abgenommen wird; beispielsweise könnte der Generator ein doppelter Stromerzeuger sein, dessen Anker
von einer Antriebsmaschine in Umdrehung versetzt wird. Dieser Gleichstrom wird dann
beispielsweise zweien der Schleifringe G des Rotors des Doppelfeldgenerators zugeführt.
Die Geschwindigkeit des Rotors K des Motors ergibt sich dann wie folgt: Angenommen,
die gemeinsame Geschwindigkeit der Antriebsmaschine der Welle A und des Primärteiles
H sei 1000 Umdrehungen in der Minute; da nun der Primärteil zwölfpolig ist und die
Doppelfeldmaschine als Synchrongenerator arbeitet, so wird der dem Motorstator L zugeführte
Strom 12 000 Wechsel in der Minute haben. Da außerdem der Motorstator 100
Pole hat, so beläuft sich die Geschwindigkeit des Motors bei Synchronismus auf 120 Umdrehungen
in der Minute.
Wenn die Motorwellen mit großer Geschwindigkeit umlaufen sollen, so läßt man
am besten mit der niedrigsten oder einer der niedrigen Geschwindigkeiten an und steigert
die Geschwindigkeit stufenweise, indem man nach irgendeinem der oben genannten Verfahren
von einer Geschwindigkeit zur anderen übergeht. Es ist dies notwendig wegen der Schwierigkeit, die sich beim Anlassen von
Iiiiduktionsmotoren durch Ströme mit Periodenzahlen,
die ihren Normalgeschwindigkeiten entsprechen, ergibt.
Die Regelung sehr großer Kraft ist dabei auch aus der Entfernung möglich, z. B. von der
Kommandobrücke aus bei Schiffen oder von der Kabine oder dem Stand des Führers der
Lokomotive oder des Fahrzeuges. Auf die angegebene Weise können elektrische Kräfte
mit verschiedenen Periodenzahlen in wirksamster Weise erzeugt werden und infolgedessen
die Motoren brauchbarer gemacht wer-
den bei kleineren Abmessungen, niedrigeren Kosten und geringerer Erhitzung.
Da ein Teil der mechanischen Energie der Antriebsmaschine unmittelbar auf den Primärteil
des Doppelfeldgenerators wirkt, so wird auf diese Weise eine sehr wirksame Kombination
für die Erzeugung der" elektrischen Energie geschaffen. Man kann auch den
synchronen Generator für sich durch eine
ίο Antriebsmaschine antreiben und den oder die
Doppelfeldgeneratoren durch eine oder mehrere andere Antriebsmaschinen, wenn dies erwünscht
ist, was in großen Anlagen wie beim Propellerantrieb von Schiffen, Elektrizitätszentralen
o. dgl. der Fall ist, wobei die gesamte mechanische Energie. der Antriebsmaschinen abzüglich
der gewöhnlichen Verluste als elektrische Energie an den Klemmen des letzten Generators je nach dem Verhältnis der Windüngen
unter hoher Periodenzahl und Spannung verfügbar wird. Hierdurch werden die großen umlaufenden Massen erheblich verkleinert
und unnötige Zentrifugalkräfte u. dgl. vermieden, da Hauptanker und Sekundärteil
feststehen.
Eine Anordnung dieser Art ist in Fig. 6 dargestellt.
Es sind B und C der Feldmagnet und Anker des synchronen Wechselstromgenerators,
E dessen Erregermaschine, A die Hauptwelle der den Feldmagneten umdrehenden Antriebsmaschine.
Der Rotor H1 des ersten Doppelfeldgenerators wird durch die Welle A' einer
anderen Antriebsmaschine umgedreht, und der Stator oder Sekundärteil I1 ist durch Schleifringe
G2 mit dem Rotor oder Primärteil H2
eines zweiten Generators verbunden, der durch Welle A3 einer dritten Antriebsmaschine getrieben
wird. Der Stator J2 dieses zweiten Generators kann an die Hauptleitungen
W, W, W über einen dreipoligen Zweiwegschalter X angeschlossen werden, entweder
unmittelbar oder durch einen Niederspannungstransformator Z, der gestattet, Strom
aus den Hauptleitungen zu entnehmen, um unter verminderter Spannung den zweiten Generator als Motor anzulassen. Wenn dieser
so läuft, so wird in seinem Rotor H2 Strom erzeugt, der den Stator J1 des ersten Generators
erregt, der als Motor zu laufen begingt und zugleich verursacht, daß der Anker C
des synchronen Wechselstromgenerators erregt wird. Dies führt zu Umdrehungen des Feldmagneten
B des synchronen Wechselstromerzeugers. Auf diese Weise können die drei Antriebsmaschinen leicht in Gang gesetzt werden,
ohne Zuhilfenahme besonderer Anlaßvorrichtungen oder -maschinen, was von besonderer
Wichtigkeit ist, wenn die Antriefosmaschinen Explosionskraftmaschinen sind.
Natürlich kann jede beliebige Anzahl solcher Maschinensätze an die Hauptleitungen W, W, W
parallel gelegt werden.
Durch die beschriebenen Einrichtungen läßt sich eine große Ersparnis an Dampf erzielen,
im Vergleich zu dem Dampfverbrauch bei den jetzigen durch Dampfturbinen angetriebenen
Schiffen und derartig eingerichteten Fahrzeugen, Lokomotiven u. dgl. Bei Anwendung
von Explosionskraftmaschinen läßt sich die Drehrichtung der angetriebenen Achse oder
Achsen umkehren, auch kann ohne Beeinflussung der Antriebsmaschine mit Bezug auf
Geschwindigkeit und Drehungsrichtung eine kräftige Bremswirkung auf Schiffen, Fahrzeugen,
Lokomotiven, Zügen u. dgl. erzielt werden. Durch die beschriebene Einrichtung wird eine sehr wirksame Geschwindigkeitsregelung
ermöglicht und Kraftübertragung geschaffen und so dem lange empfundenen Bedürfnis
nach einem geeigneten Antrieb für Schiffe und allerlei Bahnen Rechnung getragen,
d. i. hohe Geschwindigkeit bei geringem Stromverbrauch, leichte Antriebsmaschinen und
kräftiges Anfahrdrehmoment für Propellerwellen, Achsen u. dgl. Dabei kann bei Verwendung
der Einrichtung auf Kriegsschiffen, Fahrzeugen, Lokomotiven, Zügen u. dgl., wo zu gewissen Zeiten eine mittlere (zwischen den
bestimmten Stufen liegende) Geschwindigkeit (oder Geschwindigkeiten) besonders benötigt
wird, der feststehende Teil, entweder der Generatoranker oder der Sekundärteil des oder
der Doppelfeldmaschinen in geeigneten Lagern behufs Drehung angeordnet werden, und in
derselben Richtung, in der der bewegliche Teil läuft, umlaufen, wodurch die Periodenzahl
oder Geschwindigkeit des oder der Motoren noch weiter reduziert werden kann und damit auch Spannung und Stromstärke
wunschgemäß geändert werden können. Bei Fahrzeugen, Booten, Lokomotiven u. dgl., wo
die Antriebsmaschine zweckmäßigerweise verhältnismäßig langsam läuft, kann die Antriebsmaschine
unmittelbar mit der Propellerwelle oder den Wellen durch eine geeignete magnetische
oder andere Kupplung verbunden werden, wobei dann niedrigere oder höhere Geschwindigkeiten
der Propellerwelle oder Wellen in der oben angegebenen Weise auf elektrischem Wege erhalten werden können. Bei
Anwendung dieses Systems für elektrische Kraftübertragung und Geschwindigkeitsregelung
in Verbindung mit mechanischer Ventilation ergibt sich der große Vorteil, daß auf
Grund der Veränderlichkeit der Periodenzahl, Spannung und Stromstärke sowohl eine veränderliche
Geschwindigkeit und ein wirtschaftlicher Betrieb des oder der Motoren o. dgl. erzielt wird, als auch die Überwachung
an schwer zugänglichen Stellen, an denen sich die Verwendung von Induktionsmotoren mit
Käfigankern sehr empfiehlt, so gut wie wegfällt, beispielsweise wenn es sich um die mechanische
Ventilierung von Schiffslagerräumen u. dgl. handelt, in welchem Falle die Geschwindigkeitsregelung
ausschließlich vom Maschinenraum aus, in dem die Erzeugeranlage sich befindet, vorgenommen werden kann.
Eine derartige Einrichtung ist in Fig. 7 veranschaulicht. Die Welle A1, die von einer
to Antriebsmaschine getrieben wird, trägt den Feldmagneten B des synchronen Wechselstromgenerators B, C und außerdem die Rotorprimärteile
#3, #4, H6, He, H1 von fünf Doppelfeldgeneratoren.
Diese Primärteile sind mit Schleifringsätzen G, G1, G2, G3 und G* ausgestattet,
die mit dem Anker C der Synchronmaschine und den Statorsekundärteilen I3, J4, 76
und J6 verbunden sind. Sie stehen mit Schalterkontakten
3, 4, 5, 6, 7 und 8 in Verbindung, zu denen die an die Hauptleitungen 9, 10 und 11
angeschlossenen Gegenschalterkontakte 31, 41, 51, 61, 71 und 81 gehören. Die Hauptleitungen
führen einer beliebigen Anzahl Induktionsmotoren Strom zu. Ein Satz beweglicher
Schaltarme oder Brückenstücke ist so an einem Wagen oder Schlitten angeordnet, daß
er mit jedem der erwähnten Schalterpaare 3, 31, 4, 41 usw. zusammenarbeiten kann. Auf
diese Weise kann den Hauptleitungen 9, 10, 11
Strom von irgendeiner der Periodenzahlen und Spannungen zugeführt werden, die an dem
Anker C oder an den einzelnen erwähnten Statorsekundärteilen verfügbar sind. Ein Umkehrschalter
13 ermöglicht, zwei der Phasen 10, 11 mit Bezug auf den Motor zu vertauschen.
Der Feldmagnet B der Synchronmaschine wird in geeigneter Weise, beispielsweise durch eine
Reihenschlußgleichstrommaschine E erregt, deren Feld wieder durch einen Schalter -F kurzgeschlossen
werden kann, um beim Ändern der Verbindungen die Spannung im ganzen System auf Null zu bringen. Anstatt alle
Rotoren der Generatoren zu Primärteilen zu machen, wie oben beschrieben ist, kann man
sie auch so * kuppeln, daß sie abwechselnd primär und sekundär werden, wobei die Anzahl der Schleifringe verringert wird.
Die neue Anlage wird ebenso vorteilhaft in Bergwerksbetrieben z. B. zum Aufwinden, Pumpen,
Ziehen, Kohlenzerkleinern verwendet, auch zum Antrieb von Druckereimaschinen und auf
anderen Gebieten, in denen Kraft zu übertragen ist und unter verschiedenen Geschwindigkeiten
verbraucht wird. Gewünschtenfalls kann der mehrphasige Strom veränderlicher Periodenzahl
einer Anzahl von in Kaskadenschaltung angeordneter Induktionsmotoren zugeführt werden.
Zwecks Vermeidung von Schleifringen wird dann in bekannter Weise der Stator des zweiten Motors ein Sekundärteil, so daß der
Sekundärteil des ersten Motors und der Primärteil des zweiten Motors dann die Rotoren
bilden und elektrisch und mechanisch miteinander verbunden sind. Weitere Motoren
können durch entsprechende Bewicklung des Stators des zweiten Motors und durch elektrische
Verbindung dieses Stators mit dem Stator des dritten Motors an die Kaskadenschaltung
angeschlossen werden.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Regelung der Geschwindigkeit mehrphasiger Induktionsmotoren
durch Änderung der zugeführten Periodenzahl, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Antriebsmaschine ein Doppelfeld- oder
Transformatorgenerator und ein mehrphasiger synchroner Generator mechanisch gekuppelt
sind, wobei letzterer, der auch besonders angetrieben sein könnte und zur Erregung des Primärteils des Doppelfeldoder
Transformatorgenerators dient, bei kleinen Leistungen allein zur Lieferung des Stromes für den Motor benutzt werden kann,
während er bei höheren Leistungen Strom in den Doppelfeld- oder Transformatorgenerator
sendet, und der in diesem erzeugte Strom zum Speisen des Motors verwandt wird.
2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Synchrongenerator zugleich Gleichstrom erzeugt, der z. B. zweien der Phasen des
rotierenden Teiles des Doppelfeld- oder Transformatorgenerators zugeführt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der für gewöhnlich
ruhende Teil des Synchrongenerators drehbar ist und zum Festhalten dieses Teiles
Bremsvorrichtungen angeordnet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Vorrichtungen vorgesehen
sind, um zwei der Phasenanschlüsse zwischen dem Synchrongenerator und dem Doppelfeld- oder Transformatorgenerator zu
vertauschen.
5. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erregung des Synchrongenerator eineReihenschlußgleichstrommaschine
dient, deren Feldwicklung kurzgeschlossen werden kann, wenn die Spannung des Systems auf Null gebracht
werden soll.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE230406C true DE230406C (de) |
Family
ID=490621
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT230406D Active DE230406C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE230406C (de) |
-
0
- DE DENDAT230406D patent/DE230406C/de active Active
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