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"Anker für Fassadenplatten und dgl." Die vorliegende Erfindung betrifft
das Gebiet der Bautenarmierung und insbesondere einen Anker zum Anhängen schwerer
Fassadenplatten an Gebäudewände. Der Anmeldegegenstand sei im folgenden kurz als
Anker bezeichnet.
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Es ist eine seit vielen Jahren bekannte Technik, Außenwände von Hochbauten
durch Vorhängen von Fassadenplatten zu kaschieren. Während man sich hierbei lange
Zeit mit Fassadenplatten begnügte, deren Gewichts- und Raumdimensionen noch von
Menschen zu handhaben waren, ist es im modernen Bauwesen üblich geworden, Fassadenplatten
von bis zu mehreren Tonnen Eigengewicht anzuhängen, deren Höhe beispielsweise diejenige
eines ganzen Stockwerkes betragen kann. Hierbei werden üblicherweise zur Befestigung
nur je zwei Anker pro Platte benutzt.
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Diese Veränderungen stellen völlig neue Anforderungen an die Konstruktion
und Bemessung der hierzu verwendbaren Verbindungsanker. So wurde z.B. durch die
Anmelderin eine Eonstruktion (Frimeda, Typ IV) bekannt, bei welcher ein, einen Haken
bildendes Verankerungsteil in die Gebäudewand eingelassen wird, in welches ein Anhängeteil
eingehängt werden kann, das mit einem U-förmigen Armierungsbügel in die anzuhängende
Fassadenplatte
eingelassen ist und über einen als Gewindestab ausgebildeten
Verbindungsstab und einen dreieckigen Schäkel an dem ortsfesten Haken angreift.
Bei der genannten Konstruktion sind drei Gewinde und drei Verschweißungen vorgesehen,
welche sämtlich der aufzunehmenden Kraft ausgesetzt sind. Die Anzahl der belasteten
Gewinde und Schweißstellen sollte aus Sicherheits- und Fertigungsgründen verringert
werden Aufgabe der Erfindung ist somit ein verbesserter Fassadenplattenanker der
genannten Art, bei welchem die Anzahl der lasttragenden Gewinde und Verschweißungen
vermindert ist.
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Der erfindungsgemäße Anker ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung
des Anhängeteiles mit dem Verankerungsteil ein Zugstab dient, dessen beide Enden
zu einer vorzugsweise geschlossenen Öse ausgebildet sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Ösen an den Enden des Zugstabes bezüglich dessen Längsachse im wesentlichen
rechtwinklig zueinander versetzt sind.
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Einzelheiten der Erfindung mögen anhand der beigefügten Zeichnungen
erläutert sein. Es bedeuten: Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Anker von der Seite
her, wie er in die Gebäudewand bzw. die Fassadenplatte eingelassen ist.
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Fig. 2 zeigt den gleichen Anker in Draufsicht als Bauelement vor seiner
Anlassung in die Wand.
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In Fig. 1 ist das Verankerungsteil 10 des Ankers im Bereich einer
Aussparung 5 in eine Ortbetonwand 1 eingelassen. In das Verankerungsteil 10 ist
ein mehrgliedriges Anhängeteil 20 eingehängt, welches noch beschrieben wird.
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Das Verankerungsteil 10 besteht im wesentlichen aus einem hochkant
genommenen, waagerecht in die Ortbetonwand 10 eingelassenen Flacheisen 11, welches
im Bereich der Aussparung 5 in der Wand 10 aus dieser hervortritt. In dem hervortretenden
Abschnitt ist das Flacheisen 11 an seiner Oberseite mit einer Aussparung 12 versehen,
die einen abgerundeten Bodenbereich hat und zum Einhängen des Anhängeteils 20 dient.
Die Aussparung 12 hat also die Funktion eines nach oben offenen Hakens.
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Zur sicheren Verankerung in der Wand 1 ist das Flacheisen 11 an seinem
hinteren, in die Wand eingelassenen Ende mit einem in seiner Längsrichtung verlaufenden
Einschnitt 13 versehen, von welchem aus betrachtet die beiden Teilenden gegensinnig
abgebogen sind. Auch kann ein horizontal durch das Flacheisen 11 verlaufendes Loch
18 vorgesehen sein, durch welches bei minder bewehrten Wänden ein Rundstab eingesetzt
werden kann.
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Im Bereich der größten Auflagekraft liegt das Flacheisen 11 auf dem
unteren, im wcsentlichen waagerecht verlaufenden Schenkel eines Z-förmigen Winkels
16 auf. Hierdurch entsteht eine ausgezeichnete Abtragung der in diesem Bereich von
der Wand aufzunehmenden Kraftspitzen. Das Flacheisen 11 kann in diesem Bereich an
seiner Unterkante mit dem unteren Schenkel des Z-förmigen Winkels verschweißt sein.
Die Schweißnaht ist bei 17 angedeutet.
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Der Mittelteil des Winkels 16 verläuft vorzugsweise unmittelbar hinter
der Aussparung 12 vertikal aufwärts. Am oberen Ende des Mittelteils des Winkels
16 schließt sich der obere Schenkel an, der in einem Abstand oberhalb des Flacheisens
11 verläuft und mit dessen Vorderebene abschließt. Hierdurch entsteht ein Stützdreieck,
welches beim Anheften des Verankerungsteils 10 an die Schalung einen sauberen Sitz
an der Schalung gewährt. Die Anheftung erfolgt durch eine Schraube, die von der
Außenseite der Schalung her durch ein Loch in derselben eingeführt ist und in eine
Gewindebohrung 14 einge->~hraubt wird, die noch beschrieben wird.
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Oberhalb der Aussparung 12 befindet sich in dem nach oben über das
Flacheisen 11 hinausstehenden Mittelbereich des Winkels 16 die genannte Gewindebohrung
14, in welche nach Einhängen des Anhängeteils 20 eine Schraube 15 eingesetzt werden
kann. Die Schraube 15 verläuft nahe der Oberkante des Flacheisens 11 parallel zu
dessen Längsachse und verschließt nach ihrem Linsetzen in die Gewindebohrung 14
die Aussparung 12, wodurch das eingehängte Anhängeteil 20 gefangen wird. Diese Konstruktion
dient als Sicherung gegen Erdbeben bzw. schwere Erschütterungen des Gebäudes.
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Das Anhängeteil 20 der Gesamtkonstruktion ist mehrgliedrig ausgestaltet.
Es besteht im wesentlichen aus einem U-förmigen Bügel 21, der in seinem Bodenbereich
in die Fassadenplatte 2 eingelassen ist, einem die Enden des Bügels 21 verbindenden
Quersteg 23 und einem die genannten Teile mit dem Verankerungsteil 10 verbindenden
Zugstab 25.
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Der U-förmige Bügel 21 ist aus rundem Halbzeug gebildet und in die
Enden seiner Schenkel ist jeweils ein Gewinde eingeschnitten. Im Bereich der genannten
Gewinde ist der Quersteg 23 auf die beiden Schenkel des U-förmigen Bügels 21 aufgesteckt
und durch wenigstens eine Mutter 22 an Jedem Schenkel des Bügels 21 gegen Zurückziehen
gesichert. Der Quersteg 23 kann ein stabiler Vollstab von rundem Querschnitt sein,
der an seinen Enden Je eine Bohrung zur Aufnahme der Schenkel des Bügels 21 aufweist.
im Bereich dieser Bohrungen kann der Quersteg 23 an seiner Oberseite Abflachungen
26 aufweisen und an seiner Unterseite kann er mit groben Rillen 24 versehen sein,
die eine seitliche Justierung beim Anhängen der Fassadenplatte ermöglichen. Diese
Rillen 24 können Teilabschnitte eines Gewindes sein, welches bei asymmetrisch eingespanntem
Quersteg eingeschnitten wird.
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Im Bereich der Rillen 24 greift der Zugstab 25 an, der ebenfalls aus
rundem Halbzeug geformt und an beiden Enden umgekrümmt und zu einer geschlossenen
Öse verschweißt ist. Die beiden einander gegenüberliegenden geschlossenen Ösen des
Zugstabes 25 sind bezüglich der Mittelachse des Zugstabes 25 um
etwa
900 verdreht. Die obere Öse des Zugstabes ist in die Aussparung 12 des Verankerungsteiles
10 eingehängt, während die untere, hierzu um 90° gedrehte Öse den Quersteg 23 etwa
in seiner Mitte umfaßt. Durch diese Konstruktion erhält der Anker in zwei im wesentlichen
zueinander rechtwinklig verlaufenden Richtungen je einen rotatorischen Freiheitsgrad.
Trotz der an sich problematischen Anordnung von Je zwei Ankern an jeder Platte können
thermisch oder sonstig bedingte Spannungen innerhalb der Fassadenplatte oder der
Gebäudewand somit sicher nicht zu besonderen Spannungen fuhren.
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Der U-förmige Bügel 21 ist etwa in der Mitte zwischen seinem Bodenbereich
und dem Quersteg 23 leicht abgekrümmt. Die Abkrümmung verläuft um eine Achse, die
im wesentlichen parallel zu dem Quersteg 23 verläuft. In diese Krümmungsachse ist
ein Querstab 27 gelegt, der etwa im Bereich seiner Enden mit dem Bügel 28 verschweißt
ist. Die Enden des Querstabes 27. können über die Spannweite des Bügels 21 hervortreten.
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In montiertem bzw. eingelassenem Zustand verläuft der zwischen dem
Bodenbereich und dem Querstab 27 liegende Abschnitt des Bügels 21 innerhalb der
Fassadenplatte 2 im wesentlichen vertikal, während der oberhalb des in die'Krümmungsachse
gelegten Querstabes 27 verlaufende Bereich der Schenkel des Bügels 21 schräg nach
oben auf die als Einhängepunkt dienende Aussparung 12 in dem Verankserungsteil 10
zu verläuft. Die mit Gewinde versehenen Endbereiche der Schenkel des Bügels 21 können
hierbei innerhalb einer Aussparung 6 in der Fassadenplatte 2 aus derselben hervortreten.
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Etwa in der Mitte des Querstabes 27 ist eine Gewindehülse 28 auf den
Querstab aufgeschweißt, in welche eine Stellschraube 29 eingelassen ist, die in
Richtung auf die Wand 1 zu aus der Fassadenplatte 2 hervorsteht und sich über ihren,
durch eine aufgeschweißte Stützplatte 30 erweiterten Kopf an der Wand 1 abstützt.
Diese Anordnung dient der Abstands-Justierung der Fassadenplatte. Auch nimmt die
Schraube 29 Windkräfte auf.
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Die erfindungsgemäße Ankerkonstruktion ermöglicht somit eine dreidimensionale
Verstellbarkeit: Durch die Stellmuttern 22 kann die Höhe der Platte eingerichtet
werden, durch die Rillen 24 kann ihre seitliche Position bestimmt werden und durch
die Stellschraube 29 kann. ihr Abstand von der Gebäudewand eingerichtet werden.
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Wie man erkennt, zeichnet sich der erfindungsgemäße Anker nicht nur
durch eine sehr einfache Konstruktion sondern auch durch ein erhebliches Sicherheitsmoment
aus. Gegenüber der bisher bekannten Konstruktion sind nur noch zwei von der Kraftübertragung
tangierte Schweißstellen zu finden und diese befinden sich an den beiden Enden des
Zugstabes 25 und dienen nur der Bildung geschlossener Ösen. Die von den Schweißstellen
zu übertragenden Kräfte können äußerstenfalls 5 der von dem Zugstab 25 aufgenommenen
Zugkräfte betragen. Eine ähnliche ueberlegung gilt für die beiden Gewinde an den
Schenkeln des Bügels 21. Da hier der Querstab 23 wie ein Waagebalken arbeitet, kann
die von den Gewinden bzw. den Muttern 22 aufzunehmende Kraft im wesentlichen auch
nicht mehr als 50» der zu übertragenden gesamten Zugkraft betragen. Hierdurch ergibt
sich auch eine relativ leichtgängige Einstellbarkeit der Muttern.
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Die Muttern 22 auf den Schenkels des Bügels 21 können entweder durch
jeweils eine zweite Mutter 22 gekontert oder durch ein beigelegtes Sicherungsblech
arretiert sein, welches zu beiden Enden des Steges 23 angeordnet wird, denselben
halbkreisförmig umgreift und mit demselben auf die Schenkel des Bügels 21 aufgeschoben
sein kann. Die Absicherung der Muttern 22 durch Anschlagen eines derartigen Sicherungsbleches
kann zuverlässig vor einer Beschädigung der Gewinde infolge sinnloser Kraft an wendung
bei der Montage und einer damit verbundenen Gefahr schützen.
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Die Anordnung des Sicherungsbleches ergibt sich aus einer Detaildarstellung
links neben der Figur 2. Sicherungsbleche dieser Art können als Stanzartikel gewonnen
werden und bestehen zunächst aus einem länglichen Blechstreifen, der an seincn beiden
Enden, jedoch unterschiedlich von diesen entfernt, je ein Loch zum Durchtritt des
Schenkels des Bügels 21 auf weist.