DE226833C

DE226833C -

Info

Publication number: DE226833C
Application number: DENDAT226833D
Authority: DE
Priority date: 1909-03-22
Also published as: GB190906793A; FR401091A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 226833 KLASSE 57d. GRUPPE

Dr. JOHN HARTNETT in WASHINGTON.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, zusammengehörige Negativ- und Positiv-Prägeplatten herzustellen, und zwar in der Weise, daß je eine lichtempfindliche Schicht unter einem Negativ und unter einem dazugehörigen Diapositiv belichtet wird. Das Verfahren wird zweckmäßig mit lichtempfindlichen Schichten aus Rohgummi mit Asphalt- oder Teerzusatz ausgeführt, die nach der Belichtung

ίο mit einem Rohgummilösungsmittel behandelt werden. Von den beiden Quellreliefs wird je ein plastischer Abdruck oder Abguß zur Herstellung der zusammengehörigen Prägeplatten genommen. Daß man mit belichteten Gummischichten Quellreliefs herstellen kann, ist bekannt ; vgl. z. B. das in der Photogr. Industrie 1909, Heft 7, S. 183 r. Sp. beschriebene Verfahren von See ley. Ebenso ist die Abformung von Quellreliefs allgemein bekannt.

Auf der beiliegenden Zeichnung zeigen

Fig. ι und 2 die Herstellung einer Platte, wie sie nach vorliegendem Verfahren verwendet werden soll.

Fig. 3 zeigt die entwickelte Platte und den Abguß derselben im Querschnitt und

Fig. 4 zwei sich ergänzende Abgußplatten.

Mit ι ist die Unterlagplatte und mit 2 die

lichtempfindliche, noch nicht entwickelte Schicht aus der vorhin beschriebenen Mischung bezeichnet (Fig. 1). In den Fig. 2 und 3 ist 2^a die entwickelte lichtempfindliche Schicht und 1 die Unterlägplatte. 3 ist die Entwicklungsschale, mit 4 die die lichtempfindliche Schicht quellende Entwicklungsflüssigkeit bezeichnet und mit 5 der von der entwickelten Platte hergestellte Abguß. Die Platten 5 und 6 in Fig. 4 sind zwei sich gegenseitig ergänzende Abgußplatten, welche für den Prägedruck bestimmt sind.

Von dem Objekt, welches das Relief darstellen soll, wird ein Negativ und ein Diapositiv auf Glas oder auf einem anderen durchsichtigen oder durchscheinenden Stoff (Gelatine, Zelluloid) hergestellt und mit der Schichtseite auf die Schichtseite der mit Gummi lichtempfindlich gemachten Platte gelegt und zusammen in einem gewöhnlichen Kopierrahmen belichtet. Die Dauer der Belichtung ist abhängig von der Stärke des einwirkenden Lichtes, dem Grade der Lichtdurchlässigkeit des Negativs bzw. Diapositivs und der Dicke der aufgetragenen Gummischicht. Die der Einwirkung des Lichtes unterworfenen Stellen der Gummischicht werden nach der Menge des hindurchgelassenen Lichtes unlöslich.

Nach erfolgter Belichtung werden die lichtempfindlichen Schichten in ein Bad gebracht, welches aus einem geeigneten Rohgummilösungsmittel besteht. Die Platte wird so lange im Bade gelassen, bis die vom Licht weniger oder gar nicht getroffenen Teile der Gummischicht in der gewünschten Reliefhöhe aufgequollen sind. '

Nach Erhalt des gewünschten Reliefs wer-

Claims

den die Platten aus dem Bade genommen und Abgüsse hergestellt. Will man galvanoplastische Abformungen herstellen, so werden die Schichten in siedendes öl (Leinöl, Paraffin) getaucht, um die Poren auszufüllen, dann mit einer Graphitschicht überzogen in bekannter Weise auf elektrolytischem Wege abgeformt.

Pate ν t-An s PRU c H : Verfahren zur Herstellung von zusammengehörigen Negativ- und Positiv-Prägeformen, dadurch gekennzeichnet, daß eine lichtempfindliche Platte unter einem Negativ und eine zweite unter einem dazugehörenden Diapositiv belichtet, aufgequollen und abgeformt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.