DE2264036B2 - Elektrostatischer teilchenabscheider fuer gase - Google Patents
Elektrostatischer teilchenabscheider fuer gaseInfo
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Description
60
Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen Teilchenabscheider für Gase der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art, wie aus der US-PS 49 667 bekannt.
Eine solche Vorrichtung dient z. B. zur Abtrennung der in der atmosphärischen Luft enthaltenen verunreinigenden
Teilchen aus einer Probe dieser Luft oder auch zun; Entstauben und damit Reinigen eines Gases. Durch
diese Abtrennung der in der Atmosphäre oder einem anderen Gas enthaltenen Verunreinigungen können
diese gleichzeitig qualitativ und quantitativ analysiert werden, das heißt der Gehalt an Verunreinigungen
festgestellt und eine chemische Analyse derselben durchgeführt werden.
Die Überwachung der Luftverschmutzung besonders im Bereich von Großstädten, Industriezentren usw.
stellt eine sehr wichtige Aufgabe dar, so daß bereits zahlreiche Typen von Vorrichtungen für derartige
Probenahmen bekannt sind. Davon seien erwähnt:
Filtriersysteme, die mit Filtertüchern arbeiten. Bei
solchen Systemen verstopfen sich die Poren der Filtertücher sehr rasch, so daß die Vorrichtung
unwirksam wird;
Systeme zur Abscheidung durch Massenträgheit, die mit Absetzen, Stoß- oder Zentrifugalkräften arbeiten.
Solche Systeme haben den Nachteil, daß sie zur Abtrennung von Teilchen geringer Masse, z. B. Teilchen
mit einem Durchmesser unter einem Mikron, wenig wirksam sind;
Systeme, die mit thermischer Fällung (Photonenbeschuß) arbeiten und im Gegensatz zu den vorgenannten
nur die Abtrennung von Teilchen geringer Masse gestatten;
Vorrichtungen zur elektrostatischen Abscheidung, die
im allgemeinen aus einer Spitze oder einem Draht als Korona-(Ionisierungs)elektrode bestehen, die in der
Achse eines geraden Zylinders angeordnet ist, an dessen Wänden die Teilchen abgeschieden werden (US-PS
34 49 667). Die Rückgewinnung der so erhaltenen Abscheidungen ist schwierig, und die Leistung solcher
Vorrichtungen nimmt mit der Bildung von Abscheidungen der Teilchen auf dem Draht zeitlich sehr rasch ab.
Außerdem lassen sich solche Vorrichtungen prinzipiell nicht zur automatischen Messung des Teilchengehaltes
eines Gases einrichten. Diese Schwierigkeiten lassen sich auch nicht beheben durch Aufteilung des Gasstromes nach Durchströmen des Korona-Entladungsfeldes,
wie aus DT-PS 3 14 171 bekannt.
Durch die Erfindung soll nun eine Vorrichtung zur elektrostatischen Abscheidung von in einem Gas
enthaltenen Teilchen geschaffen werden, welche die Nachteile der oben angegebenen bekannten Methoden
und Vorrichtungen vermeidet und eine quantitative Teilchenabscheidung und Analyse und kontinuierliche
Messung des Teilchengehaltes ermöglicht, wobei die Ionisierungselektrode praktisch frei von Abscheidungen
bleibt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen elektrostatischen Teilchenabscheider der eingangs angegebenen
Art, der erfindungsgemäß die im Kennzeichen des Anspruchs I angegebenen Merkmale aufweist.
Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Mit dem erfindungsgemäßen Abscheider
werden also die im verunreinigten Untersuchungsgas enthaltenen Teilchen gleichzeitig aufgeladen
und abgeschieden. Die Aufladung d>sr Teilchen wird
durch die Gasmoleküle erreicht, die durch die bei Anlegen einer Potentialdifferenz zwischen den Elektroden
auftretende Koronaentladung ionisiert weiden.
Die so ionisierten Teilchen gelamgen unter der Wirkung des zwischen der Plattenelektrode und der den
Koronaeffekt liefernden Ionisierungselektrode angelegten elektrostatischen Feldes zur Plattenelektrode und
22 64 Ö56
werden von dieser aufgefangen. Wirbelbildungen infolge des elektrischen Windes werden ausgeschaltet
durch einen Strom von Reingas zwischen den Elektroden, wodurch der Verlust von Aerosolen an den
Kammerwänden vermieden wird. Dieses Ergebnis wird unter sehr günstigen Bedingungen erhalten, indem die
Ionisierungselektrode in der Achse der Reingaszuleitung ödet an der Grenze zwischen der Reingaszuleitung
und Untersuchungsgaszuleitung im Reingasstrom angeordnet wird.
Die Erfindung wird erläutert durch die folgende Beschreibung einer nur als Beispiel angegebenen
Ausführungsform. Die Beschreibung bezieht sich auf die Figur, die im Längsschnitt diesen erfindungsgemäßen
elektrostatischen Abscheider zeigt.
Der in der Figur gezeigte elektrostatische Abscheider
weist im wesentlichen eine längliche dichte Kammer 2 von beispielsweise prismatischer Form auf, die an einem
ihrer Er.den mit den Gaszuleitungen 4 und 6 und am anderen Ende mit der Gasableitung 8 verbunden ist. In
der Kammer 2 ist eine an deren Innenwand befestigte und dieser gegenüber elektrisch isolierte leitende
Metallplatte 10 angebracht. Ferner ist in der Kammer eine parallel zu ihrer Achse und in der Verlängerung der
Zuleitung 6 angeordnete Drahtelektrode 12 angeordnet, die durch zwei Isolatoren 14 und 14' gehalten ist. Durch
einen Gleichstromgenerator 16 kann zwischen der Drahtelektrode 12 und der Plattenelektrode 10 ein
konstantes oder gegebenenfalls moduliertes Gleichspannungspotential Vi angelegt werden. In diesem
Ausführungsbeispiel ist die Gasableitung 8 mit einer Ansaugvorrichtung 17 bekannten Typs verbunden. Im
Inneren der Kammer 2 sind die den Zuleitungen 4 und 6 entsprechenden Gasströme teilweise durch die Leitkörper
18 und 18 getrennt. Die Kammer 2 weist hier eine in der Verlängerung der Zuleitung 6 angeordnete Leitung
20 auf. Bei einer Abwandlung ist die Leitung 20 durch ein regelbares Ventil 22 verschließbar.
In der Figur ist ein Staubabscheider gezeigt, in dem der elektrische Leiter, der mit der leitenden Platte den
Koronaeffekt erzeugt, eine zur Achse der Kammer 2 parallele Drahtelektrode 12 ist, jedoch kann der
elektrische Leiter, wie oben angegeben, auch aus einer zur leitenden Platte 10 senkrechten ltitenden Spitze
bestehen.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ergibt sich unmittelbar aus der vorangehenden Beschreibung. Das
durch die Untersuchungsgasleitung 4 in die Kammer 2 eintretende verunreinigte zu untersuchende Gas wird
durch das Zusammenwirken von Drahtelektrode 12 und Plattenelektrode 10 ionisiert. Die Drahtelektrode 12
verhält sich wie ein Ladung abgebendes Element, da sie bei Anlegung einer Potentialdifferenz Vi zwischen ihr
und der Plattenelektrode 10 der Koronawirkung unterworfen ist. Das Gas wird also ionisiert, und die
ionische Raumladung sorgt für die Aufladung der im Gas suspendierten Teilchen. Diese geladenen Teilchen
werden dann von der Plattenelektrode 10 angezogen, die sich wie eine Sammlerplatte verhält und so die im
verunreinigten Gas enthaltenen Teilchen auffängt Das
durch die Reingaszuleitung 6 zugeführte Gas kann entweder ein »reines« Gas oder aus der Ableitung 8
abgeleitetes Gas sein und kompensiert den durch die Koronaentladung erzeugten elektrischen Wind. Es wird
so die Bildung von Wirbeln und damit die Abscheidung von Teilchen an den Wänden der Kammer 2 außerhalb
der Plattenelektrode 10 vermieden. Die durch die Reingaszuleitung 6 zugeführte Gasmenge kann vorteilhafterweise
5 bis 30% des Durchsatzes an verunreinigtem Gas betragen.
Beispielsweise kann die Strömungsgeschwindigkeit des Gases in der Kammer 2 unter der Wirkung der
Saugvorrichtung 17 vorteilhafterweise zwischen 10 und 400 cm/Sek-, die Gleichstrompotentialdifferenz Vi zwischen
der Plattenelektrode 10 und der Drahtelektrode 12 zwischen 2 und 20 kV und bei einer bevorzugten
Ausführungsform die Länge der Kammer 2 je nach der angelegten Spannung, der Strömungsgeschwindigkeit
des Gases und seinem Gehalt an Verunreinigungen zwischen 3 und 30 cm liegen.
Um den Gehalt des verunreinigten Gases an Staubteilchen automatisch zu messen, kann an die
Auffangelektrode 10 eine automatische Meßvorrichtung angeschlossen werden, die aus einem Elektrometer,
einem piezoelektrischen Blatt oder einem beweglichen Film bestehen kann, während die Menge des in das
Gerät eingeführten verunreinigten Gases mittels eines Durchflußmessers gemessen wird.
Falls ein Gas entstaubt werden soll, kann eine Einrichtung zum Reinigen der Plattenelektrode 10
beispielsweise durch Abstreifen oder Abspülen vorgesehen sein.
Untersuchungen, die mit einem solchen Gerät an einem verunreinigten und undurchsichtigen Rauchgas
durchgeführt wurden, zeigten, daß die verunreinigte Luft vollkommen durchsichtig austrat. Alle in ihr
enthaltenen Teilchen wurden ausschließlich an der Plattenelektrode 10 abgeschieden.
Andere Untersuchungen an einem Gas, das mit Latexkügelchen von 0,1 Mikron Durchmesser verunreinigt
war, zeigten, daß 90% dieser Teilchen bei einer mittleren Durchgangszeit des verunreinigten Gases
durch die Abscheidungskammer von 0,05 Sek. von der Plattenelektrode 10 aufgefangen wurden und daß bei
Teilchen von 0,8 Mikron die Abscheidung (Leistung) über 99% lag.
Der erfindungsgemäße Staubabscheider zeigt also im Vergleich mit bekannten Vorrichtungen des gleichen
Typs zahlreiche Vorteile. Er ist sehr einfach aufgebaut und daher billig und einfach zu warten und sehr
betriebssicher. Da die Teilchen auf einer einzigen ebenen Platte aufgefangen werden, können sie für eine
chemische Analyse sehr einfach abgenommen werden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das im
einzelnen beschriebene und dargestellte Beispiel beschränkt, sondern umfaßt auch Abwandlungen. Besonders
kann die Platte 10 mindestens einen Teil der Innenwand der Kammer 2 ersetzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Elektrostatischer Teilchenabscheider für Gase,
der eine längliche dichte Kammer aufweist, an deren einem Ende eine Gaszuleitung mündet und an deren
anderem Ende eine Gasableitung vorgesehen ist, wobei im Inneren der Kammer mindestens zwei
zusammenwirkende, verschiedene Aufgaben erfüllende Elektroden vorgesehen sind, von denen die
eine in der Nähe der Kammerwand angeordnet und die andere geometrisch als Ionisierungselektrode
ausgebildet ist, und die Elektroden mit einem Gleichstromgenerator verbunden sind, der zwischen
ihnen eine Potentialdifferenz aufrechterhält, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur
Untersuchungsgaszuleitung (4) eine Reingaszuleitung (6) in die Kammer (2) mündet, daß am
Gaseinlaß und am Gasauslaß Strömungsleitelemente (18, 18') vorgesehen sind, welche den durch die
Untersuchungsgaszuleitung eintretenden und durch die Gasableitung (8) austretenden Strom von
verunreinigtem Gas verhältnismäßig unabhängig von dem durch die Reingaszuleitung eintretenden
Reingasstrom halten, daß die Ionisierungselektrode (12) im Reingasstrom angeordnet ist und die in der
Nähe der Kammerwand angeordnete Elektrode eine in der Nachbarschaft der Untersuchungsgaszuleitung
und Gasableitung angeordnete Plattenelektrode (10) ist, und daß der Gleichstromgenerator (16) ^0
gegebenenfalls mit einer Einrichtung zum Modulieren der Potentialdifferenz ausgerüstet ist
2. Teilchenabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisierungselektrode (12)
in der Verlängerung der Reingaszuleitung (6) angeordnet ist.
3. Teilchenabscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisierungselektrode
(12) ein zur Plattenelektrode (10) im wesentlichen paralleler Leitungsdraht ist.
4. Teilchenabscheider nach Anspruch ! oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisierungselektrode
(12) eine zur Plattenelektrode (10) senkrechte Leiterspitze ist.
5. Teilchenabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasableitung
(8) mit einer Ansaugvorrichtung (17) ausgerüstet ist.
6. Teilchenabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis, 5, gekennzeichnet durch eine gegenüber der
Reingaszuleitung angeordnete Leitung (20), die mit einem Regelventil (22) versehen ist.
7. Teilchenabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenelektrode
(10) aus Metall mit einem Meßgerät verbunden ist. S5
8. Teilchenabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenelektrode
(10) mit einer Reinigungsvorrichtung versehen ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7147801 | 1971-12-31 | ||
FR7147801A FR2165801B1 (de) | 1971-12-31 | 1971-12-31 |
Publications (3)
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---|---|
DE2264036A1 DE2264036A1 (de) | 1973-07-12 |
DE2264036B2 true DE2264036B2 (de) | 1976-07-01 |
DE2264036C3 DE2264036C3 (de) | 1977-02-24 |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2165801A1 (de) | 1973-08-10 |
JPS4875094A (de) | 1973-10-09 |
FR2165801B1 (de) | 1974-08-30 |
BE792785A (fr) | 1973-03-30 |
US3827217A (en) | 1974-08-06 |
IT976339B (it) | 1974-08-20 |
DE2264036A1 (de) | 1973-07-12 |
GB1378029A (en) | 1974-12-18 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |