DE2263289A1 - Verfahren zur herstellung traegergebundener polypeptide - Google Patents
Verfahren zur herstellung traegergebundener polypeptideInfo
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Description
föhm
GmbH Darmstadt
Pat/Dr.Hfc/Voi/9 2263289
Pat/Dr.Hfc/Voi/9 2263289
Die Anwendung trägergebundener Eiweißkörper gewinnt in Wissenschaft und Technik immer größere Bedeutung, da sie
es auf die einfachste und sicherste Art gestatten, Wirkstoffe und Substrate nach ihrer Umsetzung wieder zu
trennen. Aus diesem Grunde haben sich zahlreiche Entwicklungslaboratorien zum Ziel gesetzt, Trägerkörper für
proteinartige Wirkstoffe zu entwickeln, die Eiweißstoffe aus wäßriger Lösung möglichst rasch und vollständig unter
größtmöglicher Erhaltung ihrer biologischen Wirksamkeit aufnehmen und den Wirkstoff bei der Anwendung nicht wieder
freisetzen. Nach der ansatzweisen Einwirkung auf ein Substrat soll der trägergebundene Wirkstoff durch Filtration
schnell und restlos von der Substratlösung abtrennbar sein
und eine Schüttung des Materials soll eine hohe Durchflußgeschwindigkeit bei kontinuierlichem Betrieb gestatten.
Nachdem erste Präparate, die an synthetische oder vorbehandelte natürliche Makromoleküle gebundene Wirkstoffe,
z.Bo Enzyme, enthielten, noch als recht unvollkommen anzusehen
waren, liegen als Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeiten nun Produkte mit hohem Gehalt an aktiven Wirkstoffen und
guter Filtrierbarkeit vorο
Bestimmte Nachteile dieser Produkte wurden bisher als grundsätzlich
unvermeidbar angesehen. Die Trägerstoffe enthalten Gruppierungen, die gegenüber Polypeptiden, insbesondere deren
end- und seitenständigen Aminogruppen, reaktiv sind und damit unter Bildung einer Arnidgruppe zu reagieren vermögen.
Diese Gruppen, wie z.B. Carbonsäureanhydrid-, Carbonsäurechlorid- oder Phenylester-Gruppierungen, sind wasserempfind-
— p — 4Ö9829/Ö411
lieh und werden zu einem beträchtlichen Teil hydrolysiert,
bevor sie mit dem Eiweißkörper in Reaktion treten. Durch die Hydrolyse entstehen Carboxylgruppen, deren negative
Ladungen bei der späteren Umsetzung mit ebenfalls negativ geladenen Substratmolekülen hinderlich sein können und außerdem
die Matrixeigenschaften des Trägers erheblich verändern.
Andere funktioneile Gruppen, bei deren Hydrolyse keine Carboxylgruppen, sondern Amino- oder Hydroxylgruppen entstehen,
reagieren so träge, daß es zur Bindung von Proteinen außerordentlich langer Reaktionszeiten oder aktivitätsschädigender
Reaktionsbedingungen bedarf. Weiterhin geht bei der Überführung der häufig funktionswiohtigen basischen Aminogruppen eines
Eiweißkörpers in nicht-basische Amidgruppen die biologische Wirksamkeit in vielen Fällen verloren, so daß stets nur derjenige
Anteil des Wirkstoffes im gebundenen Zustand aktiv bleibt, bei dem die Bindung - mehr oder weniger zufällig an
einer nicht funkt.ionswesentlichen Aminogruppe stattgefunden hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Polypeptide unter schonenden Bedingungen an Trägerstoffe zu binden, wobei insbesondere
niedrige Temperaturen und solche pH-Werte herrschen sollen, unter denen die biologische Aktivität der Polypeptide
nicht beeinträchtigt wird. In dem Trägerstoff sollen während oder nach dem Bindungsprozeß keine neuen polaren oder gar
ionischen Gruppen durch Hydrolyse oder andere Nebenreaktionen
entstehen, so daß die Matrix-Struktur des Trägerstoffes unverändert bleibt. Weiterhin wird von den Tmger-Polypeptid-Verbindungen
gefordert, daß die biologische Aktivität des gebundenen Polypeptids möglichst weitgehend erhalten bleibt und
daß die Verbindungen je nach dem vorgesehenen Verwendungszweck wasserlöslich oder wasserquellbar sind und im letztgenannten
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— ~*\ —
Fall gut filtrierbar und auswaschbar sind« Es wurde gefunden, daß die photo ehe mi sehe Bindung der Polypeptide an "Träger stoffe
diese zahlreichen Forderungen erfüllt«
Durch Arbeiten von D. Elad und seiner Mitarbeiter (z»Bo
D.Elad UoJ.Sperling, Journ.Amer.Chem.Soco93, Seite 967 971;
I97I) am Weizmann-Institut (Rehovoth, Israel) ist es
bekannt, an Glycin oder glycinhaltige Polypeptide durch photochemische Reaktion Toluol oder niedrige Olefine wie
1-Buten, anzulagern. Dabei gehen die Glycineinheiten in
solche des Phenylalanins bzw. Norleucins über« Bei einer typischen Umsetzung dieser Art (J. Sperling, J.Amer.Chera.,
Soc, 1969, Band 9I, Seite 5389-90) wird ein aus 90$ DL-Alanin
und lo$? Glycin aufgebautes Polypeptid vom Molekulargewicht
48oo in einer Lösung in Wasser,' tert« Butylalkohol und Aceton
(als Sensibilisator) mit 1-Buten bzw» Toluol unter 72-stündiger Einwirkung von UV-Licht bei Raumtemperatur umgesetzt. Dabei
wurden Polypeptide erhalten, die z.T. löslich, z«T, unlöslich waren und 0,5 bis 1% an Norleucin-Einheiten bzw. 2 bis ~3%
Phenylalanin-Einheiten enthielten. Das entspricht einer Umwandlung der vorhandenen Glycin-Einheiten von 5 bis lo$ im
Falle des Butens und von 2o bis Jo% im Falle des ToluolSo
Elad (European Biophysical Congress Proceedings, 1971 II S.
75 -78) fand weiterhin eine schwerwiegende Beeinträchtigung der biologischen Aktivität durch photochemische
Reaktionen« Durch Umsetzung mit Toluol oder Buten wurde Lysozym vollständig, RNase zu 9o$ inaktiviert.
Aus zahlreichen Arbeiten verschiedener Forschergruppen ist
eine Vielzahl von weiteren photochemischeη Reaktionen bekannt,
von denen zusammenfassend gesagt werden kann, daß sie in unspezifischer Weise und mit niedrigen Ausbeuten ablaufen«
409829/0411 ~4"
Es war deshalb keineswegs naheliegend, photochemische
Reaktionen zur Bindung von Polypeptiden an Trägerstoffe heranzuziehen, denn es ist ein allgemeiner Erfahrungssatz, daß Reaktionen zwischen Makromolekülen weniger leicht
ablaufen als Reaktionen zwischen Makromolekülen und niedermolekularen
Verbindungen. Ran hat zur Bindung von Polypeptiden an Trägerstoffe daher bisher nur solche Reaktionen
herangezogen, die im niedermolekularen Bereich quantitativ ablaufen. Aber auch damit hat man nur die
Bindung geringer Mengen von Polypeptiden erreichen können. Aus diesem Grunde erschien die photochemische Addition zur
Bindung zwischen Polypeptiden und Trägerstoffen zunächst
als aussichtslose Darüber hinaus war bei jeder Bindung zwischen Polypeptiden und Trägerstoffen mit einer nur geringen
Erhaltung der biologischen Aktivität zu rechnen. So wird die Wirksamkeit von Trypsin durch Acylierung mit
Polyacrylsäure-Abkömmlingen auf einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes herabgesetzt, wogegen Acetylierung die Aktivität
von Trypsin nur unwesentlich beeinträchtigt. Die gleiche Beobachtung läßt sich an Insulin und vielen anderen biologisch
aktiven Proteinen machen.
Es war daher völlig überraschend, daß Polypeptide auf photochemischem
Wege an Trägerstoffe der verschiedensten Art unter schonendsten Bedingungen quantitativ unter weitgehender
Erhaltung ihrer biologischen Aktivität gebunden werden können. Der Umstand, daß die photoehemiscne Reaktion nicht grundsätzlich
an bestimmte reaktive organische Gruppen gebunden ist - wenn auch, wie später zu erörtern ist, einige bestimmte
Gruppen recht förderlich sind - gestattet es, die Trägerstoffe weitgehend nach den anwendungstechnischen Erfordernissen
auszuwählen. Man kann wasserlösliche Träger ebenso verwenden, wie wasserunlösliche quellbare Gele oder
409829/0 A. 11..
c 214871
Perlpolymerisate oder sogar mit organischen Verbindungen
modifizierte anorganische Träger0
Der Umsetzung von Polypeptiden mit makromolekularen Trägerstoffen
sollte es in jedem Falle zustatten kommen, daß eine kovalente Bindung schon durch die Reaktion von jeweils
einer einzigen reaktiven Gruppierung des Polypeptids und des Trägermoleküls zustande kommt. Eine quantitative Reaktion
aller reaktiven Gruppen beider Komponenten ist also gar nicht erforderliche Wenn trotzdem in den meisten Fällen eine schlechtere
Ausbeute bei der Umsetzung von Polypeptiden mit Makromolekülen erreicht wird, als bei analogen Umsetzungen mit niedermolekularen
Verbindungen, so läßt sich daran erkennen, in welch erheblichem Maße Reaktionen zwischen Makromolekülen gegenüber
niedermolekularen Reaktionen benachteiligt sind. Es war deshalb nicht vorhersehbar, daß gerade bei der photochemischen Reaktion
die Umsetzung makromolekularer Partner vollständiger abläuft
als die Umsetzung von Polypeptiden mit niedermolekularen Verbindungeno
Dieser überraschende Effekt kann - ohne damit die Erfindung auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen - '
dahingehend gedeutet werden, daß bei den photochemischeη
Reaktionen, soweit ihr. Mechanismus bisher bekannt ist, vorwiegend
hydrophobe Molekülteile miteinander reagieren, z.B. die Methylengruppe des Glycinrestes mit Buten oder Toluol. Da
die Polypeptide als Ganzes eher hydrophil und chemischen Umsetzungen
nur in wäßrigen oder anderen stark polaren Reaktionsmedien zugänglich sind, dürften die photochemisch reaktiven
unpolaren Gruppen durch die stark solvatisierten polaren Gruppen des Polypeptids stark abgeschirmt und für kleine hydrophobe
Moleküle nur schlecht zugänglich sein. Die im Verfahren der Erfindung verwendeten Trägerstoffe sind dagegen in der Regel
hydrophil, so daß es zu einer Wechselwirkung und Aneinander-
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- 6 - 214871
lagerung mit den hydrophilen Gruppen des Polypeptids kommt. Dadurch werden zwangsläufig auch die hydrophoben, photochemisch
aktivierbaren Gruppen beider Makromoleküle in räumliche Nähe gebracht und ihre Umsetzung erleichtert»
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung trägergebundener Polypeptide, bei dem man die wäßrige Lösung
eines Polypeptids in Gegenwart einer nicht peptidartigen makromolekularen Trägerverbindung und eines an sich bekannten
Photosensibilisators in Abwesenheit von Sauerstoff mit ultraviolettem Licht oder - bei zusätzlicher Anwesenheit
eines organischen Peroxyds - mit sichtbarem Licht bestrahlt»
Der Begriff "Polypeptid" ist weit zu fassen. Es fallen nicht
nur wasserlösliche natürliche Eiweißkörper darunter, wie Enzyme, Antikörper, Hormone mit Proteinstruktur, Inhibitoren,
sondern auch aus wenigen Aminosäureeinheiten aufgebaute natürliche oder synthetische Polypeptide, wie Dipeptide, oder
Verbindungen, die nur teilweise peptidartig aufgebaut sind, wie Penicilline. Ferner kann man auch Substanzen, die keine
Peptidstruktür haben, mit oligomeren Peptiden umsetzen und
sie über diese Gruppe an Trägermoleküle binden.
Der Begriff "Träger" ist hier umfassender gebraucht worden, als in der biochemischen Literatur sonst üblich« Er umfaßt
nicht nur unlösliche Feststoffe, sondern auch wasserlösliche Verbindungen, die als Vehikel für das gebundene
Polypeptid fungieren und z.B. seinen Transport an bestimmte
Stellen eines biologischen Systems, seine Permeabilität durch Grenzschichten oder Membranen, seine Verteilung auf unterschiedliche
Phasen und dergleichen beeinflussen.
- 7 -409829/0411
Als makromolekulare Trägerverbindung kommt dank der geringen "
Spezifität der photochemischen Reaktion eine große Vielzahl
von nicht peptidartigen Verbindungen in Betrachte Es handelt sich in der überwiegenden Mehrzahl der Falle um natürliche
oder synthetische organische Polymere, jedoch können auch anorganische Träger verwendet werden, sofern sie für die aktivierende
Strahlung genügend durchlässig sind, eine ausreichende innere Oberfläche haben und an dieser Oberfläche photochemisch
aktivierbare organische Gruppen tragen,. Als Beispiele für anorganische
Träger dieser Art seien poröses Glas, quellbare Silikate, insbesondere Tonmineralien, oder hochdisperse Kieselsäure
genannt, die mit solchen Siloxanen modifiziert sind, die Alkenyl-,Toluyl- oder andere, der photochemischen Addition zugängliche
Gruppen enthaltene
Die in der Mehrzahl der Fälle verwendeten organischen Trägerverbindungen
haben ein Molekulargewicht über looo und vorzugsweise über Io ooo0 Sie können wasserlöslich sein, jedoch
werden für die meisten Anwendungsfälle wasserunlösliche Trägerstoffe verwendet, und zwar vorzugsweise solche, die überwiegend
aus hydrophilen Monomereinheiten aufgebaut sind und ihre Wasserunlöslichkeit allein ihrer vernetzten Struktur verdanken·
Für Trägerstoffe dieser Art lassen sich bekanntlich keine Molekulargewichte angeben. Die Vernetzung ist vorzugsweise so gering,
daß die Stoffe in Wasser quellbar sindo Durch eine Quellbarkeit
auf wenigstens das Doppelte des Trockenvolumens wird bereits eine große "innere Oberfläche" zur Bindung von Polypeptiden
freigesetzt. Um jedoch auch das Eindringen sehr großer Proteinmoleküle und nach deren photochemischer Bindung auch das
Ein- und Ausdiffundieren großer Substratmoleküle zu gestatten, 1st eine stärkere Quellbarkeit in Wasser, beispielsweise
auf das 5-fache, vorzugsweise auf das lo- bis 2oο-fache des
Trockenvolumens von Vorteile
40982 9/041 1
Wenn Trägerstoffe verwendet werden, die in der Lösung des
Polypeptids nicht anquellen, so müssen sie, um eine hinreichende Menge an Polypeptiden binden zu können, in Form
äußerst feiner Teilchen, z.B. Latex-Partikeln, vorliegen. An eine Vielzahl der bekannten natürlichen oder synthetischen
Polymerlatices können Polypeptide photoehemisch angelagert
werden. Solche beladenen Latexteilchen können dann ähnlich wie Blutkörperchen als Träger für biologisch aktive Substanzen
dienen.
Unter den für das Verfahren der Erfindung grundsätzlich geeigneten
wasserlöslichen oder in Wasser quellbaren Trägerstoffen zeichnen sich solche durch eine hohe photochemische Reaktionsfähigkeit
aus, die ganz oder teilweise aus möglichst hydrophilen, zur Radikalbildung neigenden Monomereinheiten aufgebaut
sind. Dies trifft für makromolekulare Verbindungen mit Carbonsäureamid-, Carbonsäureester-, Lacton-, Halbacetal-
und cyclischen Äthergruppen zu. Als sehr reaktiv haben sich Homo- und Mischpolymerisate des Acrylamids oder des Vinylpyrrolidons
sowie Polysaccharide erwiesen· Unter den Polysacchariden werden wiederum die ohnehin in der Biochemie viel benutzten
Trägermaterialien, wie Sepharose, Polydextrangele, Agarose-Gele, Cellulose in Form von Pulvern, Fasern, Vliesen
(Filterpapier) oder Regeneratfolie usw., bevorzugt. Die Hydroxylgruppen der Polysaccharide können, beispielsweise,
um die biologische Abbaubarkeit herabzusetzen, teilweise
veräthert oder verestert sein. Die radikalisehe Reaktion
greift im Falle der Polysaccharide wahrscheinlich an der dem Ringsauerstoffatorn benachbarten C-H-3indung an, wobei ein
Wasserstoffatom abgespalten und ein Kohlenstoffradikal gebildet
wird (vgl. I. Rosenthal u.D.Elad, Tetrahedron Letters I967, Band 23, S. 3193 bis 32o4).
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— O —
In analoger Weise wird in carbonamidgruppenhaltigen Polymeren
eine C-H-Bindung in a-Steilung zur Carbonamidgruppe
unter Ausbildung eines C-Radikals gespalten (vgl. IoRosenthal in "The Chemistry of Amides" ν, S.Patai und
Jo Zabricky; Intercience, New York 197o, S. ^ορ)ο Homo- und
Mischpolymerisate des Methacrylamids, die kein cc-C-Wasserstoffatom
haben, sind daher weniger reaktiv und weniger bevorzugt als Homo- und Mischpolymerisate des Acrylamide oder
Vinylpyrrolidons. Da diese Monomereinheiten zugleich stark
hydrophil sind, kommt es auf die Hydrophilie und photochemische Reaktionsfähigkeit eventueller weiterer Comonomerer
nicht entscheidend an, wenn auch hydrophile Comonomere' grundsätzlich
bevorzugt sind, wie z.Bo Methacrylamid, Acryl- und Methacrylsäure sowie ihre wasserlöslichen Salze, Vinylpyrrolidon,
Hydroxyalkylester der Acryl- oder Methacrylsäure,
wie ZoBo Hydroxyäthylacrylat, 2-Hydroxypropyl-acrylat, Butandiol-l,2-acrylat,
Butandiol-1,4-acrylat oder die entsprechenden
Methacrylate, weiterhin Aminoalky!ester oder Aminoalkylamide
der Acryl- oder Methacrylsäure sowie deren Salze oder Quaternisierungsprodukte,
wie Dimethylaminoäthylmethacrylat oder
dessen Hydrochlorid oder Hydroacetat, Methacryloxyäthyltr irne thylamnoniumchlor id.
Die Polymeren können durch geringe Anteile von Comonomeren mit zwei oder mehl'' polymer is ierbaren Doppelbindungen, wie
Divinylbenzol, Glycoldiacrylat oder -dimethacrylat oder
Triallylcyanurat vernetzt sein»
Neben den genannten hydrophilen bzw= wasserlöslichen Monomeren
können am Aufbau der Trägermoleküle auch dann,
wenn sie wasserlöslich oder stark quellbar sein sollen, nicht wasserlösliche Monomere beteiligt seino Die Trägerstoffe
sind dann wasserlöslich oder gut quellbar, wenn sie
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- Io -
aus einem Vinylpolymerisat bestehen, das - ggf. neben einem vernetzenden Monomeren -
a) zu wenigstens 80 Mo1$ aus einem Hydroxyalkylester
der Acryl- oder Methacrylsäure oder
b) zu wenigstens 60 MoI^ aus Acryl- oder Methacrylamid
oder aus Vinylpyrrolidon oder
c) zu wenigstens ho MoI^ aus Acryl- oder Methacrylsäure
oder aus deren Dialkylaminoalkylestern oder
d) zu wenigstens 2o ΙΊοΙ',ά aus wasserlöslichen Salzen der
Acryl- oder Methacrylsäure oder aus Salzen oder Quaternisierungsprodukten
von Dialkylaminoalkylestern der Acryl- oder Methacrylsäure
und zum übrigen Teil aus nicht wasserlöslichen Monomeren aufgebaut ist.
Wasserlösliche Trägerstoffe, die leicht umsetzbare funktionelle Gruppen, wie Hydroxyl- oder Carboxylgruppen, enthalten, lassen
sich gewünschtenfalls auch nachträglich durch Umsetzung mit mehrfunktionellen Vernetzungsmitteln, wie Diisocyanaten,
Bis-epoxyden, Harnstoff-Pormaldehyd-Kondensaten usw., auf
jeden gewünschten Vernetzungs- bzw. Quellbarkeitsgrad einstellen.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung
wasserunlöslicher Trägerstoffe ist in der deutschen Offenlegungsschrift
2 009 218 beschrieben. Man erhält nach diesem Verfahren quellbare vernetzte Trägerpolymere in Form von
Perlen von z.B« o,l bis 1 mm Durchmesser durch Polymerisation
einer wäßrigen Lösung eines Vinylmonomeren und eines Vernetzungsmittels
in einer organischen Phase. Eine sehr hohe Quellbarkeit wird bei diesen Polymeren dadurch erreicht, daß
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das Polymerisat von vornherein in Gegenwart einer großen Menge Wasser, d„ho im gequollenem Zustand, polymerisiert
wird ο
Obwohl die vorstehend beschriebenen makromolekularen Stoffe
Gruppen enthalten, die einer photochemischen Verknüpfung mit
Polypeptiden zugänglich sind, kann es vorkommen daß nur nach langer und starker Bestrahlung eine ausreichende Zähl von
Bindungen zwischen einem Polypeptid und einem Träger entsteht. Um eine Schädigung des Polypeptids durch überlange Bestrahlung
und einen hohen Aufwand an Strahlungsenergie zu vermeiden, hat es sich in derartigen Fällen bewährt, in die Trägerstoffe solche
organischen Gruppen einzubringen, die einer photochemischen
Reaktion besonders leicht zugänglich sind«, Solche Gruppen
sind seitenständige Alkenylgruppen, besonders'solche mit einer
endständigen Doppelbindung^ oder Alkylphenylgruppen, hierunter vor allem der Toluyl-Rest» Diese Gruppen lassen sich in vielen
Fällen durch Umsetzung des Trägerstoffes mit Toluyl-Carbonsäurechlorid, Toloylsulfochlorid, Allylchlorid, Acrylsäurechlorid
usw. einführen* Auf diese Weise kann man die photochemische
Reaktivität aller OH-gruppen- oder aminogruppenhaltigen Trägermaterialien, seien sie per se photochemisch
inert oder reaktiv, verbessern«, Dies gilt vorzugsweise für
Träger mit Polysaccharidstruktur, also Agarose, Polydextran und Cellulose, sowie für hydroxyalkylsubstituierte Polyvinyl
verbindungen, wie Homo- oder Mischpolymerisate der Hydroxyalkylester oder N-Hydroxyalkylamide der.Acryl- oder
Methacrylsäure. Bei der Verwendung von Vinylpolymeren als
Träger ist es vorteilhafter,, schon bei ihrem Aufbau Monomere
mit entsprechenden Seitengruppen mitzuverwenden, zeB. Vinyltoluol
oder Allylacrylat- oder methacrylate Der Anteil dieser Monomeren kann von Bruchteilen eines Prozents bis zu
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^263289
oder mehr, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren, betragen.
Obwohl auch Polypeptide untereinander photochemisch verbundden bzw· vernetzt werden Können, spielen Polypeptide als Trägerstoffe
im vorliegenden Verfahren keine Rolle und gehören deshalb nicht zum Umfang der Erfindung.
Die photochemische Reaktion zwischen dem Polypeptid und dem Trägerstoff findet in einer wäßrigen Lösurg des Polypeptids
statt. Hierunter werden auch Lösungen von Polypeptiden in Gemischen von V/asser mit niederen Alkoholen, wie z.B. Methanol,
Äthanol, Propanol oder Butanol; oder mit Aceton u.ä, verstanden.
Die Konzentration des Polypeptids in der verwendeten Lösung sollte zweckmäßig im Bereich von loo /Ug/ml bis Io mg/ml liegen.
Der Trägerstoff wird im allgemeinen in einer solchen Menge
eingesetzt, daß das Polypeptid bei vollständiger Bindung an den Träger einen Anteil von 1 bis 50 Gew.-i'o, vorzugsweise Io Gew.-%
bildet, jedoch kann man auch von diesen Mengen abweichen.
Die eigentliche photochemische Reaktion wird durch Photosensibilisation
ausgelöst. Photosensibilisatoren sind seit langem bekannt. Die Grundlagen auf diesem Gebiet wurden von
G.O.Schenck u. Mitarbeitern erarbeitet und sind z.B. in "Organic Photochemistry", R.O.Kan, New York: Mac Graw-Hill
1966, S. 14 - 17, beschrieben.
Man versteht unter Photosensibilisierung die energetische Anregung eines Akzeptormoleküls (A) durch ein Donormolekül (D),
welches die Strahlungsenergie ( \\'μ) primär absorbiert. Im
vorliegenden Fall fungieren Sensibilisatoren als Donormoleküle, d.ho sie werden durch ultraviolettes Licht zunächst in ihren
niedrigst angeregten Singlettzustand (Si) gebracht, wonach sie
409829/0411 "^"
- Γ5 -
durch Intersystemcrossing in den niedrigsten Triplettzustand
(T1) übergehen. Dieser Zustand ist verhältnismäßig langlebig und daher in der Lage, durch diffusionskontrollierte
Energieübertragung andere Moleküle zu Triplettzuständen anzuregen, aus welchen diese Moleküle
radikalisch reagieren können. Diese Reaktionsfolge läßt sich so darstellen:
D (S1)
D (T1)
D (T1)
D + A (T1)
Das Akzeptormolekül A kann z.B« das Polypeptid oder das
Trägermolekül sein«
Nach Hammond und Mitarbeitern [J.Am<,Soc. 86, ^537 (1964)J
sollen gute Photosensibilisatoren (Donoren) eine hohe. Absorption der eingestrahlten Energie haben, wobei das UV-Spektrum
des Sensibilisators (Donors) möglichst nicht mit dem des Akzeptors überlappen und im längerwelligen Bereich liegen
solle Sie müssen ferner eine höhere Triplettenenergie besitzen
als der Akzeptor und außerdem ein möglichst effizientes Intersystemarossing aufweisen« Schließlich sollte der Photosensibilisator
selbst keine photοehemiseheη Reaktionen eingehen,
d.h. photochemisch möglichst inert seinol Calvert und
Pitts haben nach Daten von Hammond et. al« und Ermolaev et. al. eine Anzahl von Verbindungen zusammengestellt, die als Photosensibilisatoren
wirksam sind und sich für das Verfahren der Erfindung eignen (J.Go Galvert und J0N.Pitts Jr.,
"Photochemistry", John Wiley et Sons, Inc, New York, London, Sidney 1966, S0 298)0 Dazu gehören, nach abnehmender Energie
des angelegten Triplett-Zustandes geordnet, Propiophenon,
"9829/041 1 . ,^. 2l487
2263283
Xanthon, Acetophenon, Triacetylbenzol, Isobut,,rophenon,
Dephenylpropanon, Benzaldehyd, Triphen;> lmethylketon, Carbazol,
Diphenylenoxyd, Triphenylamin, Dibenzothiophen, o-Dibenzoylbenzol,
Benzophenon, Dichlorbenzophenon, Diacetylbenzol, Fluoren und viele andere« Ketone haben sich als gut wirksam
erwiesen,, Außer den schon genannten Ketonen sind Aceton,
Methyläthylketon und Methylisοbutylketon zu erwähnen. Acetophenon
und Propiophenon sind besonders bevorzugt, da sie aufgrund ihres Absorptionsspektrums einen großen Teil der
von einer Quecksilberhochdrucklampe ausgestrahlten Energie, namentlich im Bereich der ^>66 nm— sowie JJlJ nm— Emissionslinien des Quecksilbers, absorbieren.
Der angeregte Photosensibilisator erzeugt durch Wechselwirkung mit dem Polypeptid oder dem Trägermolekül ein Kohlenstoff-Radikal.
Typische Reaktionen dieser Art sind nachfolgend für die Glycingruppe (I) eines Polypeptids, für eine
Glucoseeinheit (II) eines Polysaccharids, für eine Acrylamideinheit
(III) eines Vinylpolymeren und für ein Toluylgruppen
(IV) enthaltendes Tragerpolyrneres formelmäßig dargestellt (C* bezeichnet ein Kohlenstoffradikal)
409829/0411
214871
-NH-C
-CO
;CH, -NH CO
-CONH-
TJ
CHO-HOCH
I \
KOQH . CH
CHO-
CH OH
II,
■ CHO-
HOCII 0
HOCH -
CIiO -
CH OH
- CH
C ——
com.
C —-
CONH,-
vJri-> 3
rv^-\y
III.
CI-L
IV.
409829/041 1
- ie -
Eine Vielzahl weiterer analoger Reaktionen an anderen Gruppen des Polypeptids, s«B0 an Einheiten des Cysteins,
Cystins, Methionine oder Tryptophans, oder des Trägermoleküls
kann auftreten. Radikale dieser Art reagieren untereinander durch Rekombination: -CONH^ ^CONH -
CH' -NHCO * * \
-CH2-C- >
-CE2-— C
"C0NH 2 CONH2
oder mit olefinischen Seitengruppen des Trägerpolymeren durch Addition und nachfolgende Radikalübertragung mit einem
beliebigen Übertrager (AH):
-NHCO *
J^CH + -CH2 -CH-
~C0NH ι CO-O-CH2-CH = CH2
-CH2 - CH - CONH
CO-O- CH2 - CH — CH2 — CH
^NHCO + AH
- A*
- CH -CH-
f CONH
CO - O- CH2- CH2 - CH2 - CH^
Die bevorzugte Reaktionsfähigkeit des Glycinrestes vor anderen Aminosäureresten wirkt sich auf das Verfahren der
Erfindung vorteilhaft aus, da Glycinreste in fast allen
natürlichen Eiweißkörpern vorkommen, aber oft nicht funktionswichtig
sind. Die photochemische Reaktion am Glycinrest hat daher häufig keinen oder nur geringen Einfluß auf
iO9829/(H11 -17-
^263289
die biologische Wirksamkeit des gebundenen Polypeptids.
Grundsätzlich ist die Auslösung von photochemischen Reaktionen
nicht von der Anwesenheit eines Photosensibilisators abhängig. Es ist durchaus möglich, durch eine hinreichend
energiereiche Strahlung das Polypeptid bzw« das Trägermolekül
unmittelbar anzuregen, deh. in ein Radikal überzuführen.
Wie aus Arbeiten von K. Dose und Mitarbeitern (Photochemistry and Photobiology 1968, VoI0 7, S«, 671 - 673)
bekannt ist, tritt bei der unmittelbaren Anregung des Polypeptids häufig Inaktivierung ein, d„h. die Molekülstruktur
wird irreversibel zerstört. Das Verfahren der Erfindung wird daher vorzugsweise mit einer Strahlung durchgeführt, deren
Energie zur unmittelbaren Aktivierung des Polypeptids nicht ausreicht, die jedoch den Photosensibllisator anzuregen vermag
β Eine für das Verfahren der Erfindung gut geeignete
Strahlung ist ultraviolettes Licht einer Wellenlänge von mehr als 290 nm. Übliche Quecksilber-Hochdrucklampen senden
neben einer Strahlung in dem angegebenen Bereich auch härtere Strahlungen im Bereich von 24o bis 280 nm aus.
Dieser Strahlenanteil wird zweckmäßig durch Pyrexglas herausgefiltert. Die Dauer der Bestrahlung richtet sich nach der
Stärke der Strahlungsquelle und der Wirksamkeit des Photosensibilisators und kann im Bereich von Io min bis 50 Stunden
liegen. Bei Verwendung der gebräuchlichen Quecksilber-Hochdruck-Tauchlampen
liegen die Bestrahlungszeiten im allgemeinen zwischen 1 und 30 Stunden,, Nach Abschalten
der Strahlenquelle ist die Reaktion sofort beendetj nicht
umgesetztes Trägermaterial, Protein und die Protein-Träger-Verbindungen
sind stabil und es besteht - im Gegensatz zu anderen Bindungsverfahren - keine Gefahr der hydrolytischen
Spaltung der photochemisch erzeugten Bindungen.
d.h. Lampen mit einer Leistung von iq
I25 MS 500 Watt 409829/0411
Die pnotocnemisciie Reaktion kann aucn mit einer Licntstranlung
im sicntbaren Bereicn ausgelöst werden, wenn neben einem
durcn sicntbares Licnt anregbaren Pnotosensibilisator, wie
Biacet^l, ein Peroxyd, wie z.B. Di-tert.Butylperoxid, verwendet
wird.
Einer der wesentlichen Vorteile des pnotocnemischen Bindungsverfanens
oegenüber der rein cnemiscnen Bindung ist die freie
Wärilbarkeit von Temperatur und pH-Wert. Man kann bei beliebig
tiefen und - soweit es die Temperaturbeständigkeit des PoIypeptids
zuläßt - beliebig nonen Temperaturen, beispielsweise zwiscnen -5 und 7o°C, sowie im neutralen, sauren oder alkaliscnen
Milieu arbeiten. Dadurcn läßt sicn das Verfanren den Stabilitätsbedingungen des Polypeptide optmimal anpassen» Auch äußerst
temperatureinpfindliche Proteine lassen sich unter scnonendsten
Bedingungen verarbeiten0
Eine wichtige Voraussetzung für die Bindung des Polypeptids an
den Träger ist die Abwesenneit von Sauerstoff. Sauerstoff
wird bekanntlicn senr leicnt in Gegenwart von Sensibilisatoren priotocnemiscii angeregt und löst eine Vielzanl unerwünsonter
Nebenreaktionen aus. Es ist daner erforderlicn, die Reaktion in
einer sauerstofffreien Schutzgasatmospnäre, beispielsweise in Stickstoff oder Argon, durcnzufUnren. Um aucn in der Peptidlösung
entnaltenen Sauerstoff vollständig zu entfernen, läßt man vor Einwirkung der Stranlung ein sauerstofffreies Inertgas
durcn die Lösun^, perlene
Nach Abscnluß der Bestranlung und Bindung des Polypeptids an
den Träger kann die Reaktionslösung ggf. als solcne für den vorgesenenen Verwendungszweck eingesetzt werden« An gelöste
Träger gebundene biologiscn wirksame Proteine können z.B. als pnarmazeutiscne Präparate von verringerter Abbaubarkeit oder
- 214871
09829/0411
Resorbierbarkeit im Körper verwendet werden,, Man kann die
anlöslicne Träger gebundenen Polypeptide aber auch in Substanz gewinnen, indem man Fällungsmittel, wie anorganische
Salze oder Alkohole, zusetzt., Das ausgefallene Produkt kann
darn abfiltriert und mit Salzlösungen oder Alkohol-Wasser-Gemischen
ausgewascnen werden. In fester Form vorliegende Produkte können unmittelbar abfiltriert und mit Wasser gewaschen
werden,, ·
In der bevorzugten Ausführungsform eines an ein quellbares Perlpolymerisat gebunden Polypeptids kann das Produkt unmittelbar
in einer Substratlösung verteilt werden, wobei das Substrat mit dem gebundenen Polypeptide beispielsweise
einem Enzym, in Wechselwirkung tritt. Nach der Umsetzung
des Substrats kann das trägergebundene Enzym durcn einfacne
Filtration vollständig abgetrennt werden» Man kann aucn das Perlpolymerisat in dicnter Schüttung als Säulenfüllung
verwenden und die Substratlösung durcn die Säule fHessen
lassen,, Bei Verwendung eines Perlpolymerisats von einheitlicher
Teilchengröße ist eine hohe Strömungsgeschwindigkeit in einer solchen Reaktionssäule zu erreichen.
Das Verfahren der Erfindung kann in einer großen Vielfalt von
Ausfünrungsformen verwirklicht werden, die. sicn nier nicnt erschöpfend darstellen lassen» Selbstverständlicn ist es aucn
möglich, naciieinander oder gleicnzeitig verschiedene Proteine
an denselben Träger zu binden» weitere Ausfünrungsformen der Erfindung und inre Ergebnisse sind den nachfolgenden Beispielen
zu entnenmen»
409829/041.1
In manchen Fällen, z.B. bei der Äffinitätschromatograpnie
nocninolekular.er Verbindungen an trägergebunden η
affinen Proteinen, muß das Protein in ausreichendem Abstand von der Hauptkette des Trägerpol;nieren gebunden
sein. Man verv/endet für solche Fälle Trägerverbindun^en,
die photochemiscn besonders aktive Gruppen an längeren,
ζ.Β» 6 bis 12 C-Atome enthaltenden Seitenketten tragen.
Beispiele für solche Träger sind Vinvlpolyrnere mit Einheiten
von Acryl- oder Methacrylsaureestern von höheren ungesättigten Alkoholen. Polysaccharide können mit entsprechend
langkettigen ungesättigten Verbindungen modifiziert werden.
- 2o -
409829/0411
Durch Aceton photosensibilisierte Bindung von Trypsin an
Agarose
Agarose-Perlen (Handelsbezeichnung Bio-Gel A-I50, 100-200 mesh,
Agarose Beads for Gel Filtration, Pa. Bio-Rad) wurden mehrfach
in Wasser suspendiert, gewaschen und abzentrifugiert. 10 g des erhaltenen Peuchtgels (entsprechend 100 mg Agarose)
wurden in Wasser-Aceton-Gemisch (90/IQ), enthaltend 50 mg gelöstes
Trypsin (Pa. Novo, krist. 4220 NF/mg), suspendiert und in einer Schenk'sehen Belichtungsapparatur, bestehend aus einem
Tauchschacht, Kühlschacht (beides aus Pyrex) und dem Reaktionsgefäß mit sauerstofffreiem Stickstoff (Fa. Osram), welcher durch
10 % wässr. Aceton geleitet wurde, 1 Stunde lang begast, und anschließend
mit einer Quecksilbepifcehdrucklampe (Philips-HPK-125
Watt, Typ 57203B/00) 18 Stunden lang unter gutem Rühren und bei
Wasserkühlung belichtet. Bei der Belichtung war die Apparatur mit Aluminiumfolie umwickelt.
Nach der Belichtung wurde das Material durch Abzentrifugieren gewonnen,
mehrfach mit Wasser und 1 N NaCl-Lösung gewaschen und
zentrifugiert.
Proteinbestimmung; Das Feuchtgel wurde noch weitere 5 mal
Wasser gewaschen und lyophylisiert. Der Stickstoffgehalt wurde
nach K^eldahl bestimmt und hieraus der Proteingehalt berechnet. Proteingehalt: 21 %, Ausbeute1 an gebundenem Protein: 65 %·
Enzymatisehe Aktivität: 5 g Feuchtgel wurde mehrfach mit 0,05
M Phosphatpuffer, pH 7·5» gewaschen und das durch Zentrifugation
gewonnene Feuchtgel mit 20 ml Casein-Substratlösung ( 4 % Casein
nach Hammarsten in verdünnter Natronlauge; pH 8,0) unter gutem Rühren bei 37°C inkubiert, wobei der pH-Wert durch Titration mit
einer durch eine Glaselektrode gesteuerten automatischen Bürette
409829/0411 ' ^ "
JJ2632891
konstant gehalten wurde.
Nach j5- bis 4-maliger Wiederbenutzung des Enzympräparates in der
angegebenen Weise wird eine enzymatische Aktivität von 270 E pro
100 mg Trockenprodukt, bzw. 12,9 E pro mg gebundenes Protein ermittelt. Als 1 Einheit (E) wird diejenige Enzymmenge bezeichnet,
die innerhalb 60 min 1 u A'q. Peptidbindungen spaltet.
Nach 5-maliger Wiederverwendung wird keine Aktivitätsabnahme
festgestellt. Dies stellt ein wichtiges Kriterium für das Vorliegen einer kovalenten Bindung zwischen Trypsin und Agarose dar.
Nur wenn die Aktivität nach beliebig häufiger Verwendung mit
einem hydrophilen, hochmolekularen Substrat (hier: Casein bei pH 8) nicht abnimmt, kann von kovalenter Bindung gesprochen
werden, da solche Substrate sehr gut geeignet sind, unspezifisch an den Träger adsorbiertes Protein auszuwaschen.
Tfß'-y.-h
Durch Aceton photosensibilisierte Bindung von Trypsin an Cellulose
1 g Cellulose (Avicel , mikrokristallin 20-100 um) wurde mehrfach
mit Wasser gewaschen und in einem Gesamtvolumen von 50 ml Wasser-Aceton-Gemisch (90/10), enthaltend 100 mg Trypsin, in der
für Beispiel 1 beschriebenen Weise belichtet. Belichtungszeit: 40 Stunden.
Aufarbeitung: Waschen mit Wasser und 1 N NaCl-Lösung, wobei
das Produkt über eine Glasfritte abgesaugt wurde.
Proteingehalt: 4,8 %
Ausbeute an gebundenem Protein: 53 %, bezogen auf eingesetztes
Protein.
Enzymatische Aktivität pro 100 mg Trockenprodukt: 27,8 E bzw. 5,8 E pro mg gebundenes Protein.
Nach 5-mal wiederholter Verwendung wird keine Abnahme der Aktivität
festgestellt.
409829/0411 ~22~ 214871
Durch Aceton photosensibilisierte Bindung von Trypsin an
toluylgruppenhaltige Cellulose
Cellulose (Avicel , wie in Beispiel 2) wurde mit 4-Methylbenzoyl·
chlorid zu einem 3,5 Gew.'-% Toluylgruppen enthaltenden Produkt
verestert.
1 g dieses Produktes wurde mit .Wasser mehrfach gewaschen und
in der für Beispiel 2 beschriebenen Weise mit Trypsin umgesetzt.
Belichtungszeit: 15 Stunden.
Proteingehalt: 7*2 %
Ausbeute an gebundenem Protein: 83 %
Enzym. Aktivität pro 100 mg Trockenprodukt: 49 E bzw. 6,9 E pro
mg gebundenes Protein
1 g Polyacrylamidperlen, hergestellt nach Beispiel 12, wurden
in Wasser gequollen, mehrfach mit Wasser gewaschen und über eine Glasfritte abgesaugt: 9*4 g Feuchtgel.
Das gesamte Peuchtgel wurde in der für Beispiel 2 beschriebenen Weise mit 100 mg Trypsin umgesetzt und gewaschen.
Belichtungszeit: 35 Stunden
Proteingehalt: 6,5 % (UV-spektrometrisch nach alkal.Hydrolyse)
Ausbeute an gebundenem Protein: 73 %
Enzymat. Aktivität pro 100 mg Trockenprodukt: 52>8 E
Enzym. Aktivität pro mg gebundenes Protein: 8,1 E.
Durch Aceton photosensibilisierte Bindung von Trypsin an ein Perlpolymerisat aus Acrylamid und Allylmethacrylat,
1 g des Perlpolymerisats nach Beispiel 10 wurde in Wasser ge-
409829/0411 " 23 " 214871
quollen und mehrfach mit Wasser gewaschen und abgesaugt (9,8 g Feuchtprodukt).
Das gesamte Feuchtprodukt wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 4 mit 100 mg Trypsin umgesetzt.
Belichtungszeit: 12 Stunden
Ausbeute an gebundenem Protein: 91 %
Proteingehalt (u.v.spektrometrisen nach alkalischer Hydrolyse):
Enzymat. Aktivität pro 100 mg Trockenprodukt: 87 E Enzymat. Aktivität pro mg gebundenes Protein: 11 E.
Durch Acetophenon photosensibilisierte Bindung von Trypsin an
ein Perlpolymerisat aus Acrylamid und Allylmethacrylat
Das Verfahren von Beispiel 5 wird wiederholt mit dem Unterschied,
daß in 50 ml wässrig gesättigter Acetophenonlösung (Gehalt UV-spektrometrisch:
0,00J Mol/l) lediglich 2 Stunden lang belichtet wurde.
Ausbeute an gebundenem Protein: 87 % Proteingehalt: 7,5 %
Enzymat.Aktivität 103 E/100 mg Trockenprodukt; 13,4 E/mg gebundenes
Protein.
Beispiel
1J +\
Durch Propiophenon photosensibilisierte Bindung von Trypsin
ea-
Beispiel 6 wird mit dem Unterschied wiederholt, daß die wäßrige
Phase 5 % Methanol fctil und 0,005/Proplophenon enthielt.
Ausbeute an gebundenem Protein: 96 %
Proteingehalt: 8,1 %
Enzymat. Aktivität 98 E/100 mg Trockenprodukt; 12,1 E/mg gebundenes
Protein.
+) an ein Perlpolymerisat aus Acrylamid und Allylmethacrylat
- 24 -
409829/041 1
tS" 2263283
an ein mit p-Toluylsulfoehlorid modifiziertes Mischpolymerisat
aus Acrylamid und 2-Hydroxyäthylmethacrylat (1 ; l)
Das Perlpolymerisat von Beispiel 11 wurde zu einem 3>,5 Gew-#
Toluylgruppen enthaltenden Produkt tosyliert und wie in Beispiel 6 mit Trypsin in Gegenwart von Acetophenon umgesetzt und anschließend
aufgearbeitet.
Belichtungszeit: 2 Stunden.
Ausbeute an gebundenem Protein: 78 %
Proteingehalt im Produkt! 6,8 %
Belichtungszeit: 2 Stunden.
Ausbeute an gebundenem Protein: 78 %
Proteingehalt im Produkt! 6,8 %
Enzymat.Aktivität pro 100 mg Trockenprodukt: 84 E Enzymat.Aktivität pro mg gebundenes Protein: 12,5 E.
Durch Acetophenon photosensibllisierte Bindung von Trypsin an ein
Mischpolymerisat des Acrylamids mit 2-Hydroxyäthy!methacrylamid
nach dessen chemischer Modifizierung mit 4-Methylphenylessigsäure-Chlorid
Das Perlpolymerisat von Beispiel Ij5 wurde durch Umsetzung mit
4-Methylphenylessigsäurechlorid zu einem 1,2 % Toluylgruppen enthaltenden
Produkt modifiziert.
1 g des modifizierten Produkts wurden in der im Beispiel 6 beschriebenen Weise mit Trypsin in Gegenwart von Acetophenon umgesetzt.
Belichtungszeit: 4 Stunden.
Ausbeute an gebundenem Proteins 85 %
Proteingehalt im Produkts 7,4 Ji
Ausbeute an gebundenem Proteins 85 %
Proteingehalt im Produkts 7,4 Ji
Enzymat.Aktivität pro 100 mg Trockenproduktg 81,5 E
Enzymat. Aktivität pro mg gebundenes Trypsin% 11 E.
Herstellung eines quellbaren Perlpolymerisats aus Acrylamid und
In einem Rundkolben (§00 ml) versehen mit Thermometer^ Rührer,
409829/0411
- 25 -
Rückflußkühler und COp-Einleitungsrohr werden 87 S n-Heptan und
55 & Perchloräthylen vorgelegt. Darin werden 0,25 g Benzoylperoxid
und 0,01 g eines Stabilisators (Handelsbezeichnung Bayer 4010 Na) gelöst. Nach Entfernung von Sauerstoff mit ca. 2 g
Trockeneis wfd bei 250C eine Monomerlösung zugegeben, bestehend
aus:
12 g Acrylamid
3 g Allylmethacrylat
0,375 g Glykoldimethacrylat
3 g Allylmethacrylat
0,375 g Glykoldimethacrylat
17*5 g Formamid
0,044 g Verdickungsmittel (Handelsbezeichnung
Plex 4807 P, Röhm GmbHl in Formamid gelöst
0,1 g Emulgator (statist.Copolymerisat n-Butylmethacrylat/Methacryloylcholin-chlorld
= 90/10)
Die Monomerphase wird durch konstantes Rühren in der organischen Phase verteilt. Die Polymerisation wird durch Zugabe von 0,25 g
Dirnethylanün ausgelöst. Die Polymerisation dauert 8 Sunden bei
einer Temperatur unter 300C und andauerndem Durchleiten von COp.
Die erhaltenen feinen Perlen werden durch Dekantieren und Absaugen
in,
von der organischen Phase befreit,/Aceton gewaschen und im Vakuum getrocknet.
von der organischen Phase befreit,/Aceton gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Durch Bromtitration wurde ein Gehalt von 3*5 Gew.-Ji Allylmethacrylat
ermittelt.
In einem 500 ml-Rundkolben, ausgerüstet wie in Beispiel 10,
werden
70 g n-Heptan
70 g Perchloräthylen
vorgelegt. Nach Entfernen des Sauerstoffs mittels 2 g Trockeneis wird unter Rühren eine Monomerlösung zugegeben, bestehend aus:
9 g Acrylamid
409829/041 1 214871
- 26 -
9 g 2-Hydroxyäthylmethacrylat
0,2 g N,N1-Methylenbis(methacrylamid) 0,9 g Emulgator (wie Beispiel 10)
0,2 g N,N1-Methylenbis(methacrylamid) 0,9 g Emulgator (wie Beispiel 10)
10 g Wasser ^ .
1 g 0,1 ^ige wäßrige Lösung von Ammoniumperoxydisulfat
1 g 0,1 $ige wäßrige Lösung von Fe-^^-sulfat.
Die Monomerphase wird durch konst. Rühren in der organischen
Phase verteilt. Der Reaktionsstart erfolgt durch Zugabe von 0,4 g l#igerwäßriger Schwefligsäure. Bei einer Reaktionsdauer
von 8 Stunden wird die Temperatur auf -300C gehalten. Während
der gesamten Reaktionsdauer wird COpeingeleitet. Die erhaltenen feinen Perlen werden durch Dekantieren und kurzes Absaugen von
der organischen Phase befreit, in Aceton gewaschen und im Vakuum getrocknet.
15 g Acrylamid werden in der in Beispiel 10 angegebenen Weise in Suspension polymerisiert.
Ein Gemisch aus 14,25 g Acrylamid und 0,75 g 2-Hydroxyäthylmethacrylat
wird in der in Beispiel 10 angegebenen Weise in Suspension polymerisiert.
409829/041Ί
Darstellung eines wasserlöslichen Mischpolymerisats von Acrylamid und Vinyltoluol
4,68 g Vinyltoluol und 17*06 g Acrylamid wurden in 216 ml
absolutem Tetrahydrofuran gelöst und 0,216 g Azoisobuttersäure-dinitril
zugegeben. Die Luft wurde aus dem Reaktionsgefäß durch Stickstoff verdrängt. Nach 2 Stunden bei 650C
war die Polymerisation beendet. Das Fällungspolymerisat wurde abfiltriert und mit Tetrahydrofuran mehrfach gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 9,58 g
Gehalt an Toluylgruppen (u.v. spektrometrisch bestimmt) 9 Gew.-%
Ausbeute: 9,58 g
Gehalt an Toluylgruppen (u.v. spektrometrisch bestimmt) 9 Gew.-%
Das Produkt wurde in Wasser gelöst und durch Gelfiltration an Sephadex G 100 in Fraktionen unterschiedlichen Molekulargewichts
getrennt. Der mit dem Ausschlußvolumen eluierte Anteil (MW größer als lOO.OOO) wurde lyophylisiert und ergab 2
Durch kombinierte Gelchromatographie des Anteils mit einem Molekulargewicht unter 100.000 konnten 530 mg des Polymerisats
vom Molekulargewicht 5.000 bis 10.000 gewonnen werden, indem oinädist
durch Gelfiltration an Sephadex G 50 der Anteil mit einem Molekulargewicht unter 10.000 und durch Gelfiltration dieses
Anteils an Sephadex G 25 der Anteil mit einem Molekulargewicht über 5-000 gewonnen wurde.
-28-
409829/041 1
Beispiel 15 . "
Durch Acetophenon photosensibilisierte Bindung von Ribonuolease
an ein Mischpolymerisat von Acrylamid und Vinyltoluol vom MW
über 100.000 . .
500 mg des löslichen Polymeren nach Beispiel 14 und 40 mg Ribonuclease A (chromatographisch einheitlich, 50 E/mg;
Pa. Serva) wurden in 50 ml mit Acetophenon gesättigtem. Wasser
gelöst und wie in Beispiel 6 zwei Stunden belichtet.
Das Produkt wurde lyophylisiert und zur Befreiung von Spuren
-enon ...
Acetoph/mit Äther gewaschen. Ein Aliqout wurde in 0,05 M Phosphatpuffer (pH 7*5) gelöst und an Sephadex"G 100 getrennt. Die mit dem Ausschlußvolumen eluierten Fraktionen wurden vereinigt, gegen Wasser dialysiert und lyophylisiert.
Acetoph/mit Äther gewaschen. Ein Aliqout wurde in 0,05 M Phosphatpuffer (pH 7*5) gelöst und an Sephadex"G 100 getrennt. Die mit dem Ausschlußvolumen eluierten Fraktionen wurden vereinigt, gegen Wasser dialysiert und lyophylisiert.
Der nichtgebundene Anteil (freie RNase) wurde ebenfalls vereinigt
lyophylisiert, in 10 ml Wasser gelöst und die Extinktion bei 280 nm gemessen, sie entsprach einer Gesamtmenge von 8,5 mg
nichtgebundener RNase. Hieraus wurde der an den löslichen Träger gebundene Anteil zu 79 %■ des eingesetzten Enzyms berechnet.
Die enzymatische Aktivität wilde alkalimetrisch im Autotäfrator
bei pH 7*5 und 37°C mit Hefenucleinsäure (Boehringer) als
Substrat bestimmt. Sie betrug 35 %>
bezogen auf nichtgebundene . RNase und den RNasegehalt des/frrägers.
Bei einem Vergleichsversuch ohne Belichtung konnte keine Bindung
von RNase an den Träger gefunden werden.
an ein Mischpolymerisat von Acrylamid und Vinyltoluol vom
MW 5.OOO bis 10.000
50 ml Wasser wurden mit Acetophenon gesättigt und 100 mg Insulin sowie 400 mg des in Beispiel 14 erhaltenen Mischpolymerisats
vom MW 5.OOO bis 10.000 darin gelöst. Die Lösung wurde mit 1 ml 0,1 N Salzsäure versetzt und wie in Beispiel 15 zwei Stundente-
409829/0411
lichtet. Durch Chromatographie an Sephadex G 50 wurde nicht
gebundenes Insulin von trägergebundenem,Insulin getrennt. Es wurden 380 mg eines Produkts mit einem Molekulargewicht über
10.000 mit einem Proteingehalt von l6Gew.-# gewonnen. Gelfiltration
dieses Produkts an Sephadex 100 ergab ein MW > 100.000 für den größten Teil des Produktes.
Bei einem Vergleichsversuch ohne Belichtung wurde keine Bindung
von Insulin an den Träger gefunden.
Dextran
1000 mg Dextran I50 (MW I50.000) der Pa. Pharmacia AB und 100 mg
Insulin wurden in 50 ml mit Acetophenon gesättigtem Wasser gelöst
und die Lösung mit 0,5 ml 0,1 N Salzsäure auf pH 4,0 gebracht. Belichtung wie bei Beispiel l6.
Durch Gelfiltration an Sephadex G 100 wurden ein Produkt mit einem Insulingehalt von 5,8 % gewonnen, was etwa einer Ausbeute
von 55 $>, bezogen auf eingesetztes Insulin, entspricht.
29/041 Ί _ ^ _ n4m
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung trägergebundener Polypeptide
dadurch gekennzeichnet,
daß man die wäßrige Lösung eines Polypeptide in Gegenwarteiner nicht peptidartigen makromolekularen Trägerverbindung
und eines an sich bekannten Photosensibilisätors in Abwesenheit von Sauerstoff mit ultraviolettem Licht oder - bei
zusätzlicher Anwesenheit eines organischen Peroxyds - mit sichtbarem Licht bestrahlt.
2. Verfahren nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Lichtstrahlung mit einer Wellenlänge über 290 nm einwirken läßt.
J. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die makromolekulare Trägerverbindung ein Molekulargewicht über 1000, vorzugsweise über 10.000 hat,
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet,
daß die makromolekulare Trägerverbindung wasserlöslich oder wasserquellbar ist.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die makromolekulare Trägerverbindung eine wasserunlösliche,
vernetzte Verbindung ist. , ·
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die. makromolekulare Trägerverbildung seitenständige Alkenyl- und/oder Alkylphenyl-Gruppen enthält.
■ - 31 409829/0A11
7· Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die makromolekulare Trägerverbindung ein Polysaccharid oder Homo- oder Mischpolymerisat des Acrylamids oder des
Vinylpyrrolidons ist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die makromolekulare Trägerverbindung ein vernetztes Perlpolymerisat von einem überwiegenden Anteil Acrylamid, Vinylpyrrolidon
oder Hydroxyalkylacrylat oder -methacrylatuad ggf.
einem geringeren Anteil Vinyl toluol, Allylacrylat oder -rnethacrylat
oder eines Polyallylester einer mehrbasischen Säure ist.
9· Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das gelöste Protein ein Enzym, Enzyminhibitor, Antikörper oder Hormon ist.
409829/041 I
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE19722263289 DE2263289C3 (de) | 1972-12-23 | Verfahren zur Herstellung trägergebundener Polypeptide | |
CH1410873A CH593992A5 (de) | 1972-12-23 | 1973-10-03 | |
FR7338517A FR2211470B1 (de) | 1972-12-23 | 1973-10-29 | |
JP13162073A JPS579791B2 (de) | 1972-12-23 | 1973-11-22 | |
US05/426,317 US4039413A (en) | 1972-12-23 | 1973-12-19 | Method of bonding a polypeptide to a macromolecular polymeric carrier by irradiation with light |
SE7317409A SE415261B (sv) | 1972-12-23 | 1973-12-21 | Forfarande for framstellning av berarbundna polypeptider |
GB5952273A GB1421488A (en) | 1972-12-23 | 1973-12-21 | Process for preparing carrier-bonded polypeptides |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722263289 DE2263289C3 (de) | 1972-12-23 | Verfahren zur Herstellung trägergebundener Polypeptide |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2263289A1 true DE2263289A1 (de) | 1974-07-18 |
DE2263289B2 DE2263289B2 (de) | 1975-12-11 |
DE2263289C3 DE2263289C3 (de) | 1976-07-15 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5153166A (en) * | 1988-08-18 | 1992-10-06 | Trustees Of At Biochem | Chromatographic stationary supports |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE415261B (sv) | 1980-09-22 |
FR2211470A1 (de) | 1974-07-19 |
JPS579791B2 (de) | 1982-02-23 |
CH593992A5 (de) | 1977-12-30 |
FR2211470B1 (de) | 1976-11-19 |
GB1421488A (en) | 1976-01-21 |
JPS49100293A (de) | 1974-09-21 |
US4039413A (en) | 1977-08-02 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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