DE2259420B2 - Verwendung eines hochkohlenstoffhaltigen Stahls als Werkstoff für Draht - Google Patents
Verwendung eines hochkohlenstoffhaltigen Stahls als Werkstoff für DrahtInfo
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Description
Der Stahl muß aus Gründen der Desoxydation mindestens
0,1% Mangan enthalten. Bei 1,0% übersteigendem Mangangehalt verlängert sich die Umwandlung
und vergrößert sich der Lamellenabstand des Perlits. Aus diesem Grunde beträgt der Mangangehalt
höchstens 1,0%. Chrom ist das wichtigste Element für einen feinkörnigen Perlit, weswegen der Stahl mindestens
0,5%, vorzugsweise jedoch mindestens 1,0% Chrom enthalten muß. Zu hohe Chromgehalte ver-"ängern
jedoch die Umwandlungszeiten in starkem Maße, so daß der Höchstgehalt für Chrom 5% beträgt.
Das Kobalt dient dazu, die durch Chrom und Mangan bewirkte Verlängerung der Umwandlungszeit
einzuschränken. Kobaltgehalte unter 1,0% wirken sich jedoch kaum beschleunigend auf die Umwandlung aus,
während ein Kobaltgehalt über 5,0% zu die Ziehbarkeit beeinträchtigenden Karbidnestern führt. Aus diesem
Grunde enthält der Stahl höchstens 5,0% Kobalt.
Der Stahl enthält Niob, Titan oder Vanadin einzeln oder nebeneinander, um feinkörnige Karbon nitride zu
bilden, die zu einer geringeren Austenitkorngröße führen
und die Härtbarkeit verringern. Aus diesem Grande enthält der Stahl 0,01 bis 0,2 % Niob, 0,001 bis
0,05% Titan und 0,01 bis 0,3% Vanadin.
Das Aluminium wirkt über sein Nitrid auch kornverfeinernd und dient der Desoxydation des Stahls,
der jedoch höchstens 0,1% Aluminium enthält.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Ausfiihrungsbeispiels
des näheren erläutert.
In der nachfolgenden Tabelle I sind die chemischen Zusammensetzungen erfindungsgemäß zu verwen lender
Stähle zusammengestellt, während sich aus der Tabelle II der Beginn und das Ende der Umwan.lung
sowie die jeweiligen mechanischen Eigensihiften na;h
dem Patentieren der Stähle gemäß Tabelle I e giben. Bei den Versuchen wurde ein Draht mit einem D-irchmesser
von 15 mm 5 Minuten bei 950" C austenitisiert und bei 5800C im Bleibad patentiert.
Stahl | C | Si | Mn | Cr | Co | Al | Ti | Nb |
A | 0,84 | 0,24 | 0,51 | 1,02 | _ | 0,047 | 0,005 | |
B | 0,83 | 0,25 | 0,50 | 0,97 | 2,05 | 0,040 | 0,006 | — |
C | 0,84 | 0,27 | 0,51 | 1,05 | — | 0,035 | 0,005 | 0,04 |
D | 0,85 | 0,25 | 0,50 | 1,02 | — | 0,041 | 0,04 | _ |
E | 0,85 | 0,25 | 0,49 | 1,00 | — | 0,045 | 0,005 | 0,12 |
Stahl |
Um wandlungs-
beginn |
Umwandlungs
ende |
Streckgrenze | Zugfestigkeit | Einschnürung |
(Sek.) | (Sek.) | (cb) | (cb) | Γ/ο) | |
A | 18,5 | 83 | 118.0 | 150,8 | 43,2 |
B | 5,3 | 35 | 124,6 | 156,7 | 46,5 |
C | 10,5 | 50 | 122,0 | 153,0 | 47,2 |
D | 12,0 | 60 | 117.2 | 149,5 | 43,5 |
E | 13,0 | 65 | 119,5 | 151,0 | 44,0 |
Wie sich aus den Daten der beiden vorstehenden Tabellen ergibt, führen die Elemente Kobalt, Niob,
Titan und Vanadin zu einer bemerkenswerten Beschleunigung der Perlitumwandlung sowie zu einer
Verkürzung der Umwandlungszeit im Vergleich zu dem reinen Chromstahl A. Auch e.:n Vergleich der mechanischen
Eigenschaften zeigt, daß der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl eine viel höhere Festigkeit sowie
eine um 50% bessere Einschnürung besitzt als herkömmliche Stähle, so daß eine gute Ziehbarkeit gegeben
ist. Mithin wirkt sich die Anwesenheit von Kobalt, Niob, Titan und Vanadin in dem chromhaltigen Stahl
in Richtung auf eine Verkürzung des Patentierens aus und führt gleichzeitig zu einer höheren Festigkeit und
besseren Verformbarkeit.
Claims (3)
1. Verwendung eines Stahls mit 0,75 bis 1,0% lungstemperatur infolge einer besseren Härtbarkeit In
Kohlenstoff, höchstens 0,5% Silizium, 0,1 bis 1,0% 5 dieser Hinsicht ist nämlich ein höherer Chromgehalt
Mangan, 0,5 bis 5,0% Chrom sowie 1,0 bis 5,0% nachteilig, weil er die untere Grenze fur die Umwand-Kobalt,
0,01 bisO,2% Niob, 0,001 bis 0,05% Titan lungstemperatur des Perlits erhöht Vielmehr wurde
und 0,01 bis 0,3 % Vanadin einzeln oder nebenein- festgestellt, daß das Chrom die Haltbarkeit des Stahls
ander sowie höchstens 0,1 % Aluminium, Rest ein- in dem Sinne erhöht, daß die Umwandlungskurve beim
schließlich erschmelzungsbedingter Verunreinigun- io kontinuierlichen Abkühlen zu längeren / en hin vergen
Eisen, als Werkstoff für Draht mit einer Festig- schoben wird. Dies ist unter wirtschafth ί a Gesichtskeit
über 120 cb und hoher Duktilität. punkten insofern nicht unproblematisch, weil damit
2. Verwendung eines Stahls nach Anspruch 1, gleichzeitig auch das Ende der Perhtumwandlung zu
der jedoch mindestens 1,0% Chrom enthält, für den längeren Zeiten hin verschoben wird, so daß sich die
Zweck nach Anspruch 1. 15 Tauchzeiten beim Bleipatentieren entsprechend ver-
3. Verwendung eines Stahls nach Anspruch 1 längern. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin,
oder 2, der jedoch höchstens 4,0% Kobalt enthält, daß auch eine höhere Austenitisierungstemperatur erfür
den Zweck nach Anspruch 1. forderlich ist, daß der Zerfall der Chromkarbide zu
einer Korngröberung des Austenitkorns führt und die 20 Duktilität des Perlits vermindert wird.
Von vorstehendem ausgehend, wurden zahlreiche
Versuche angestellt, um die Härtbarkeit chromhaltiger Stähle in unüblicher Weise zu verringern. Dabei ergab
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung sich, daß dies in Anwesenheit der Elemente Kobalt,
eines Stahls mit 0,75 bis 1,0% Kohlenstoff, höchstens as Niob, Vanadin und Titan möglich ist. Insbesondere das
0,5% Silizium, 0,1 bis 1,0% Mangan, 0,5 bis 5,0% Kobalt wirkt sich beschleunigend auf die Perlitum-Chrom
sowie 1,0 bis 5% Kobalt, 0,01 bis 0,2% Niob, Wandlung aus. So wurde beispielsweise festgestellt, daß
0,001 bis 0.05% Titan und 0,01 bis 0,3% Vanadin ein- Kobalt für sich in herkömmlichen Stählen die Härtzeln
oder nebeneinander sowie höchstens 0,1 % Alu- barkeit beeinträchtigt, bei gleichzeitiger Anwesenheit
minium, Rest einschließlich erschmelzungsbedingter 30 von Chrom jedoch außerordentlich wirksam hinsicht-Verunreinigungen
Eisen. lieh einer Eindämmung der überaus starken Verbesse-
Aus der deutschen Patentschrift 718 131 ist ein Stahl rung der Härtbarkeit durch das Chrom ist. Es ist allgemit
0,2 bis 0,8% Kohlenstoff, 0,7 bis 1,7% Mangan, mein bekannt, daß die Härtbarkeit eines Stahls generell
0,8 bis 4,0% Chrom, bis 2,0% Kobalt, bis 2,0% Vana- von der Austenitkorngröüe abhängig ist. Demzufolge
din und jeweils bis 1,0% Titan und/oder Niob bekannt, 35 ist eine Verfeinerung des Austenitkorns bei herkömmder
auch gewisse Mengen an Silizium und Aluminium liehen Stählen nachteilig, weil sie die Härtbarkeit beenthalten
kann. Dieser Stahl dient als Gußwerkstoff einträchtigt. Es wurde jedoch festgestellt, daß sich eine
für Preß- und Schlaggesenke und muß dahev eine hohe ähnliche Wirkung hinsichtlich der Beschleunigung der
Warmfestigkeit, Anlaßbeständigkeit und Verschleiß- Umwandlung eines chromhaltigen Stahls durch einen
festigkeit besitzen. 40 gewissen Kobaltzusatz erreichen läßt. Die Folge davon
Für die Kabel von Hängebrücken wird üblicherweise ist eine Verringerung der für das Patentieren erforderhartgezogener,
nach dem Kaltziehen verzinkter Stahl- liehen Zeit. Des weiteren wurde festgestellt, daß ein
draht, beispielsweise Stahlsaitendraht mit 0,75 bis feineres Austenitkorn eine höhere Duktilität des Per-0,80%
Kohlenstoff, 0,12 bis 0,32% Silizium und 0,60 iits ergibt. Dem kommt gerade bei hochfesten Stählen
bis 0,90% Mangan, verwendet. Beim Herstellen solchen 45 eine besondere Bedeutung zu. In dieser Richtung
Drahts wird ein warmgewalzter Draht mit einem Durch- wirken Niob, Vanadin, Titan und/oder Aluminium,
messer von 10 mm patentiert und bis auf eine Zugfestig- Ausgehend von den vorstehenden Überlegungen be-
keit von etwa 170 cb gezogen. Mit zunehmender steht die Erfindung darin, als Werkstoff für Draht mit
Brückenlänge und -größe werden jedoch höhere An- einer Festigkeit über 120 cb und hoher Duktilität einen
forderungen an die Zugfestigkeit gestellt, um das 50 Stahl mit 0,75 bis 1,0% Kohlenstoff, höchstens 0,5%
Brückengewicht zu verringern. Außerdem geht das Be- Silizium, 0,1 bis 1,0% Mangan, 0,5 bis 5,0%, vorstreben
nach größeren Drahtdurchmessern, um die zugsweise 1,0 bis 5%, Chrom sowie 1,0 bis 5,0%
Brückenkonstruktion und den Brückenbau zu verein- Kobalt, 0,01 bis 0,2% Niob, 0,01 bis 0,3 % Vanadin und
fachen. 0,001 bis 0,05% Titan einzeln oder nebeneinander so-
Die Zugfestigkeit eines Stahldrahts hängt bekannt- 55 wie höchstens 0,10% Aluminium, Rest einschließlich
lieh von der Feinkörnigkeit des perlitischen Gefüges erschmelzungsbedingter Verunreinigungen Eisen, als
nach dem Patentieren sowie von der Querschnittsab- Werkstoff für Draht mit einer Festigkeit über 120 cb
nähme beim Kaltziehen ab. Demzufolge wirkt sich eine und hoher Duktilität zu verwenden.
Steigerung der Zugfestigkeit nach dem Patentieren auf Der Stahl muß mindestens 0,75% Kohlenstoff ent-
Steigerung der Zugfestigkeit nach dem Patentieren auf Der Stahl muß mindestens 0,75% Kohlenstoff ent-
die Festigkeit des Endproduktes aus. Der Erfindung 60 halten, während zu hohe Kohlenstoffgehalte die Geliegt
daher die Aufgabe zugrunde, einen Werkstoff fahr eines Ausscheidens von proeutektoidem Zementit
rur Herstellung von Draht mit besonders feinkörni- an den Korngrenzen und derrzufoige eine verschlechgeni
perlitischein Gefüge und demzufolge hoher Zug- terte Ziehbarkeit und Zähigkeit mit sich bringen,
festigkeit ohne Beeinträchtigung der Zähigkeit vorzu- Aus diesem Grunde beträgt der Kohlenstoffgehalt
schlagen. Die Lösung dieser Aufgabe basiert auf der 65 höchstens 1,0%. Das Silizium dient der Desoxydation
Erkenntnis, daß sich das Chrom durch Erhöhung der des Stahls, ist jedoch auch unerläßlich für die Ziehbar-Umwandlungsenergie
in Richtung auf eine Verringe- keit, weswegen der Stahl höchstens 0,5 % Silizium entrung
des Lamellenabstands auswirkt. hält.
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Date | Code | Title | Description |
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