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PUr mehrere Arbeitsgänge verwendbarer Einweg-Proben- und Schleuderbehälter
aus Kunststoff Die Erfindung betrifft eine Verbesserung und Weit er entwicklung
des Einweg-Proben- und Scleuderbehälters nach der Hauptpatentanmeldung P 17 98 288c6
(deutsche Offenlegungsschrift 1 798 288), der dadurch gekennzeichnet ist, dass er
an einem Ende offen und an seinem anderen Ende fest durch einen Boden verschlossen
ist und sein Innenraum durch eine eine Trennzone bildende Lumenverengung in zwei
koaxiale Teilräume unterteilt ist, deren Volumina in einem bestimmten Verhältnis
zueinander stehen, das innerhalb gewisser Grenzen regelbar ist und dem Verhältnis
von Komponenten unterschiedlichen spezifischen Gewichts einer Suspension entspricht.
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Bei dem mehr als zweijährigem Einsatz in der Routine, bei dem sich
dieser Einweg-Proben- und Schleuderbehälter sehr bewährt, hat sich Jedoch die Aufgabe
herauskristallisiert, in dem Kunststoffbehälter auch eine sichere Blutgerinnung
zu gewährleisten und bei der direkten sogenannten positiven Probenidentifikation
eine vereinfachte und verbilligte datenverarbeitungsorientierte sichere Code- und
Klartextlesung zu erreichen.
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:wenn auf die Gewinnung von Serum inert gelegt wird, ist zu beachten,
dass die Blutgerinnung in Kunststoffbehältern stark verzögert wird. Sie tritt spontan
- oft unter Gelbildung - während des Analysenganges ein und unterbricht diesen fast
immer. Dieser schwerwiegende gerinnungsphysiologisch bedingte und technologisch
sich sehr nachteilig auswirkende Effekt wird aufgehoben, wenn dem Kunststoffmaterial
vor seiner Verarbeitung gerinnungsfbrdernde Dotierungen zugemischt oder nach der
Verarbeitung des Kunststoffmaterials auf den inneren Oberflächen des Behälterbodens
und/oder des gesamten Behälters verteilt worden sind. Besonders geeignet für diese
Massnahme ist der untere Bodenabschluss. Als stark gerinnungsfördernde Substanzen
haben sich z. B. Kaolin, Glasmehl usw. bewährt, die vorteilhaft durch Anwendung
von Wärme oder nach Anlösen der Kunststoffoberfläche mit Lösungsmitteln auf dieser
fixiert werden.
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In einem dementsprechend hergestellten bzw. präparierten Behälter
ist der Gerinnungsvorgang wenige Minuten nach dem Abkühlen abgeschlossen und nach
der Zentrifugation des Behälters kann Serum als Supernat erhalten werden.
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Beim Behälter gemäss der Hauptanmeldung ist zur Auslesung der Identifikationsinformation
eine Rotationebewegung des Behälters um die Symmetrieachse auszuführen. Diese ist
zwar durch einen (Schritt-) Motor problemlos zu realisieren, erfordert jedoch einen
zusätzlichen mechanischen und programm-
;technischen Aufwand, der
durch die Zusatzerfindung wesentlich verringert wird, weil jetzt bei der Informationsauslesung
eine Drehbewegung des Probenbehälters um seine Symmetrieachse nicht mehr erfolgt.
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Der Einweg-Proben- und Schleuderbehälter aus Kunststoff gemäss der
Zusatzerfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass er über einen Steg und ggfls. einen
Hilfssteg eine fabrikatorisch einstückig angeformte Lasche trägt, die eine ebene,
leicht konkave oder konvexe Fläche zum Tragen von Informationen aufweist und so
dimensioniert und angeordnet ist, dass sie die Standfestigkeit des frei stehenden
Behälters erhöht und zum Festklemmen z. B. auf einer sich bewegenden Probenzuführeinheit
dient.
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Der Steg und der Hilfssteg können in beliebiger Höhe angebracht sein.
Lasche, Steg, Hilfssteg und Probenbehälter sind aus einem Stück gefertigt.
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Die Zusatzerfindung führt zu einer erheblichen Verbilligung eines
automatisierten Lesesystems, da konstruktiver und technischer Aufwand für Änderungen
und Umbauten an kommerziellen Probenzuführungen, Verdünnungsautomaten oder Probenverteilerstationen
entfallen und die Informationsauslesung während des Vorschubs innerhalb einer Analysenserie
erfolgt.
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Ausserdem besteht die Möglichkeit, die Probenbehälter sowohl zentral
wie dezentral zu kennzeichnen und entsprechend zu verteilen, so dass bei der Einführung
einer direkten Probenidentifikation
in eine bestehende Organisation
weitere (Umstellungs-) Kosten eingespart werden. Zusätzliche Decodierungestationen
sind nicht erforderlich, da die Informationen sowohl visuell als auch maschinell
lesbar sind.
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Die Information kann fabrikatorisch oder erst vor der Verwendung
des Probenbehälters aufgebracht werden und umfasst z. B. magnetoelektrisch, mechanoelektrisch,
optoelektronisch u. a. lesbare Codierungen sowie Klartexte. Seitenverhältnisse und
Grösse der informationstragenden Fläche der Lasche können in weiten Bereichen variiert
werden, so dass für jede Aufgabe eine optimale Lösung erhalten wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann ein manuell z. B. mittels
Schreibmaschine oder durch Computersteuerung erstelltes (Selbstklebe-) Etikett als
Informationsträger auf der Lasche befestigt werden. Nit dieser einfachen Herstellungsmöglichkeit
für den Informationsträger in codierter und zugleich lesbarer klarschriftlicher
Form ist eine wirtschaftliche Lösung des Problems der sicheren direkten Probenidentifikation
gefunden.
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Das einwandfreie Aufbringen bequem und preiswert herstellbarer Informationsträger
auf die Lasche wird bei der Zusatzerfindung dadurch erleichtert, das die die Informationen
tragende Lasche auf ihrer Aussenseite eine oder wenigsteins zwei sich berührende
oder an parallelen Seiten vorspringende Anschlagkanten aufweist, die ein genaues
Ausrichten der hier eldiglich beispielsweise erwähnten Etiketten in
bezug
auf die nachfolgende nicht visuelle Auslesung ermöglichen. Die Justierung von (elbstklebe-)
Etiketten wird zusätzlich dadurch erleichtert, dass diese mit einem schmalen 1 bis
3 mm breiten nicht klebenden Rand versehen sind.
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Auf der Rückseite der informationstragenden Lasche befinden sich
bei der bevorzugten Ausführungsform zwei seitliche konvexe Rippen, die dazu dienen,
den erfindungsgemässen Behälter auf einer ihn tragenden und sich bewegenden Probenzuführ-
bzwc Probenverteilungseinheit feststellen (festklemmen) zu können0 Die erfindungsgemässe
Form des Probenbehälters und der Probenidentifikation stellen eine jederzeit unverwechselbare
Zuordnung von Probe und Probenursprung sicher, und zwar unabhängig davon, ob eine
elektronische Messwerterfassung und Probenidentifikationslesung vorhanden, ausgefallen
oder nicht installiert ist0 In der Zeichnung, die eine bevorzugte AusSührungsform
der Zusatzerfindung zeigt, ist: -Fig. 1 ein Vertikalschnitt durch einen Einweg-Proben-und
Schleuderbehälter gemäss der Zusatz erfindung mit informationstragender Lasche;
Fig. 2 eine schematische Ansicht des Behälters gemäss Bigo 1 nach einer 900-Drehung
um seine Symmetrieachse; Fig. 3 eine Unteransicht von iligo 1 bzw0 Fig. 2, und Fig.
4 eine Ansicht eines Beispiels für eine schreibmaschinenerstellte Identifikationsmatrix.
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Fig. 1 zeigt eine durch einen Steg 20 und ggfls. einen zusätzlichen
Steg 35 mit dem inweg-Proben- und Schleuderbehälter 21 parallel zur Symmetrieachse
verbundene Lasche 22.
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Der Behälter 21 wird an seiner Unterseite von einem Boden 23 verschlossen.
Dieser Boden 23 und/oder der gesamte Behälter 21 sind, falls auf die Gewinnung von
serum Inert gelegt wird, entweder aus z. 3. glaspulver- oder kaolindotiertem Eunststoff
hergestellt oder auf ihren inneren Oberflächen 24 damit angereichert. Der Steg 20
dient gleichzeitig zusammen mit dem Auesenilansch 25 zur HohenJustierung des Behälters
in einer Probenzuführ-, ProbenverdUnnunge- und/oder Probenverteilungseinheit. Die
Höhe der Lasche 22 ist so gewählt, dass diese die Standfestigkeit des Behälters
21 unterstützt.
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Fig. 2 zeigt, dass die Lasche 22 auf ihrer Aussenseite zwei Anschlagkanten
26 und 27 trägt, die als Justierhilfe bei Verwendung von informationstragenden Labels
dienen. Anstelle von zwei Anschlagkanten kann natürlich auch nur eine oder drei
oder vier Anschlagkanten vorgesehen werden.
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Gemäss Fig. 3 sind z. B. an den Rändern der Innenseite der Lasche
22 zwei wulstförmige Vorsprünge 28 vorgesehen, die zum Festklemmen des Probenbehälters
21 auf der Probenzuführungseinheit eines Analyeenautomaten oder einer Probenverteilerstation
dienen.
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Fig. 4 zeigt eine ölichkeit, wie zusammen mit einer Xlartextinformation
eine Codierung mit einer ochreibmaschine vorgenommen werden kann. Der Ausdruck im
Codefeld 29 kann
entfallen, wenn Klarschriftleser die numerische
Übersetzung 30 des Codes interpretieren. Im gewählten Beispiel kann das Codefeld
29 35 arkierungen aufnehmen, das Klarschriftfeld der Zeilen 30 bis 33 bis zu 32
Zeichen. In jeder Klarschriftzeile kann ein zusätzliches (Sonder-) Zeichen für besondere
Zwecke, wie beispielsweise zur Kennzeichnung des Probenursprungs oder einer Eiluntersuchung,
verwendet werden. Die Zeile 30 enthält die numerische Übersetzung des Codes; die
Zeile 31 enthält ein Probenkennzeichen z. B. den Patientennamen; die Zeile 32 enthält
eine laufende Numerierung des Kennzeichens einschl. evtl. einer Prüfziffer; die
Zeile 33 enthält Informationen für das Labor, hier z. B. in der Reihenfolge: Labor-Nr.,
Untersuchungßgut, Untersuchungsart, Zähler für Verlaufskontrollen.
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erden (Selbstklebe-) Etiketten als Informationsträger verwendet,
so erleichtert ein klebstofffreier Rand 34 auf den Etiketten zusammen mit den Anschlagkanten
26 und 27 das Justieren des Aufklebers für das anschliessende nicht visuelle Auslesen.