DE2257023A1 - Verfahren zur behandlung von schwefeldioxyd und andere schwefelverbindungen enthaltenden restgasen - Google Patents
Verfahren zur behandlung von schwefeldioxyd und andere schwefelverbindungen enthaltenden restgasenInfo
- Publication number
- DE2257023A1 DE2257023A1 DE2257023A DE2257023A DE2257023A1 DE 2257023 A1 DE2257023 A1 DE 2257023A1 DE 2257023 A DE2257023 A DE 2257023A DE 2257023 A DE2257023 A DE 2257023A DE 2257023 A1 DE2257023 A1 DE 2257023A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- coke oven
- gas
- oven gas
- residual gas
- hydrogen sulfide
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
- B01D53/50—Sulfur oxides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10K—PURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
- C10K1/00—Purifying combustible gases containing carbon monoxide
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Industrial Gases (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
Description
225^23
Essen, den 14. 11. 1972 N 4536/7 b Dr. Ha/Wi.
Koppers Company, Inc., Pittsburgh, Pa.. 15219. USA
Verfahren zur Behandlung von Schwefeldioxyd und andere Schwefelverbindungen enthaltenden Reetgaeen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Schwefeldioxyd
und andere Schwefelverbindungen enthaltenden Restgasen, wie sie beispielsweise bei der Verbrennung von Schwefelwasserstoff zu elementarem
Schwefel anfallen und die wegen lihres Gehaltes an den genannten Verbindungen
nicht ohne weiteres in die Atmosphäre abgelassen werden können. Der zur Verbrennung gelangende Schwefelwasserstoff kann dabei aus dem
Kokeofengas oder aber auch aus einer anderen Quelle stammen.
Das bei der Verkokung der Kohle anfallende Koksofengas enthält neben
dem Schwefelwasserstoff auch andere Verbindungen, die jedoch in der Regel alle aus dem Koksofengas vor dessen Weiter verwendung entfernt
werden müssen. Die Methoden zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Koksofengas sind der Fachwelt bekannt, so dass auf deren Einzelheiten
hier nicht näher eingegangen zu werden braucht. Der abgetrennte Schwefelwasserstoff
wird in diesem Zusammenhang normalerweise entweder zu Schwefelsäure oder zu elementarem Schwefel weiterverarbeitet,, die ja
beide Verkaufs fähige Produkte darstellen.
309830/0805
14. 11. 1972 N 4536/71»
Die Verbrennung des Schwefelwasserstoffes mit Luft zu elementarem
Schwefel nach der Bruttoformel :
3 HS + 1.5 0 >
3 S 4 3 HO + 159 kcal
wird als Claus-Verfahren bezeichnet und in sogenannten C laue-öfen
durchgeführt. Bei dieser Verbrennung entsteht jedoch ein Reetgas, das noch verhältnismässig groaee Mengen an nicht umgesetzten Schwefelwasserstoff » Schwefeldioxyd und anderen Schwefelverbindungen enthält,
und das deshalb nicht ohne weiteres in die Atmosphäre abgelassen werden
kann- Bisher wurde deshalb das Reetgas im allgemeinen einer Nachverbrennung unterworfen und die dabei anfallenden Abgase durch einen möglichst hohen Kamin in die Atmosphäre abgelassen. Die groase Höhe des
Kamine soll dabei dazu dienen, die Schwefeldioxyd-Konzentration in der umgebenden Atmosphäre möglichst weit herabzusetzen. Sowohl die Nachverbrennungsanlage als auch der Kamin verursachen jedoch zusätzliche
Bau- und Betriebskosten, die das Claus-Verfahren belasten.
Ausgehend von dieser Situation liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Behandlung eines derartigen Schwefeldioxyd und andere
Schwefelverbindungen enthaltenden Restgases zu schaffen, das zusätzliche
Investitions- und Betriebskosten möglichst weitgehend vermeidet. Das
angestrebte Verfahren soll darüber hinaue auch für andere Röstgase geeignet sein, die nicht aus dem Claus-Verfahren stammen, aber eine gleiche
309830/0805
14. 11. 1972 N 4536/7 b
oder ähnliche Zusammensetzung aufweisen und deshalb ebenfalls nickt
ohne weiteres in die Atmosphäre abgelassen werden dürfen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das
Reetgae unter Mitverwendung der Einrichtungen und Techniken des Koksofengasreinigtmgsprozessee
weiterbehandelt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann dabei auf verschiedene Art und
Weise durchgeführt werden. Die verschiedenen Aus führungs formen des
erfindungsgemäseen Verfahrens sollen nachfolgend an Hand des in der
Abbildung wieder gegebenen Flieseschemas näher erläutert werden,
Das Fliessschema zeigt natürlich nur die zum Verständnis der Erfindung
unbedingt notwendigen Anlageteile, während Nebeneinrichtungen wie Pumpen, "Wärmeaustauscher, Ventile u. s. w. nicht dargestellt wurden.
Das rohe Koksofengas, das neben dem Schwefelwasserstoff auch noch seine anderen Bestandteile enthält, flieset zunächst durch die Leitung 1,
in der es mit einer Kühlflüssigkeit besprüht wird, die das Gas kühlt und die zusätzlich einen Teil des in ihm enthaltenen Ammoniaks absorbiert.
Das Gas gelangt dann in den Teerabscheider 3, wo Kühlflüssigkeit und
kondensierter Teer aus dem Gas abgetrennt und durch die Leitung 4 abgezogen werden. Die Leitung 4 mündet in das Dekantiergefäss 17, aus dem
30983G./Q8C5
14. 11. 1972 N 4536/7b
der abgesetzte Teer durch die Leitung 19 entfernt wird. Während -dessen strömt das Gas aus dem Teerabscheider 3 durch die Leitung 5
in den ersten Kühler 7, wo es weiter gekühlt wird. Gleichzeitig erfolgt die Entfernung des Ammoniaks durch die Kühl- und Waschflüssigkeit, die durch die Leitung 9 von oben auf den Kühler 7 aufgegeben wird.
Die ableufende Kühl- und Waschflüssigkeit wird durch die Leitung 11
abgezogen, im Wärmeaustauscher 13 gekühlt und gelangt anschliessend über die Leitung 9 wieder auf den Kühler 7. überschüssige Kühl- und
Waschflüssigkeit, die durch Kondensation der im Koksofengas enthaltenen Feuchtigkeit entsteht, flieset durch die Leitung 15 vom Kühler 7
zum Dekantiergefäee 17. Ein Teil der sich im Dekantiergef&ss abscheidenden Flüssigkeit wird durch die Leitungen 21 und 23 zur Leitung 1
zurückgeführt und dort erneut zur Kühlung des rohen Koksofengases
benutzt. Der andere Teil der Flüssigkeit gelangt über die Leitungen 21
und 25 sowie einen nicht dargestellten Vorratstank zum Ammoniakabtreiber 27. Dort wird die Flüssigkeit mit Kalk oder Natronlauge behandelt,
um das gebundene Ammoniak in Freiheit zu setzen. Der Abtrieb des durch diese Behandlung in Freiheit gesetzten Ammoniaks erfolgt durch
Dampf, der durch die Leitung 29 in den Ammoniakabtreiber 27 eingeblasen wird. Das abgetriebene Ammoniak wird durch die Leitung 31 abgezogen und die vom Ammoniak befreite Flüssigkeit verlasst den Ammoniakabtreiber durch die Leitung 33 .
309830/0805
14. 11. 1972 N
Aue dem ersten Kühler 7 gelangt daa Koks ofen gas durch die Leitung 35
zu den weiteren, nicht dargestellten Behandlungg stufen. Diese betreffen
die Entfernung dee Teeres und Naphthaline Howie des restlichen Ammoniaks
aus dem Gag. Eventuell gelangt das Gas durch die Leitung 37 in
die Benzolwaschkolpnne 39, wp das Gas mit einer Waschlösung, normalerweise
Waschol, behandelt wird. Das Waschöl tritt durch die Leitung
41 in die Benzplwaechkolonne 39; ein und wird durch ctte Leitung 43 als
benzpliertes Waschöj. wieder abgezogen. Danach wird das benzolhaltige
Leichtöl {Beniolvorprodukt), au? dem benzplierten Waschöl durch Wasserdampfdestillation
abgetrieben, worauf das Waschöl nach entsprechender Kühlung wieder auf die Benzolwaschkolonne aufgegeben werden kann.
Im Anschluss an die Benzolentfernung gelangt das Koksofengas durch die
Leitung 4? in den Schwefelwaeeerstoffwaecher 51. Obwohl der Schwefel-.
Wasserstoff aus dem Koksofengas beim erfindungsgemässsen Verfahren
durch jede bekannte Methode entfernt werden kann, wird vorzugsweise
der sogenannte '.'Vakuum Carbonat Prozess" angewandt. Dabei wird eine
Alkalicarbonatlösung, insbesondere Natriumcarbonatlösung, als Wasqhlösung
für den Schwefelwasserstoff und andere saure Bestandteile de» Koksofengasee verwendet- Die bela^ene Alkalicarbonatiösung wird sodann
unter Vakuumanwendung erhitzt, wobei die aufgenommenen sauren Bestandteile aus der Waschlösung auegetrieben werden un$ diese gleichzeitig regeneriert wird·
14. μ. 1972 N 4536/?b
Oie alkalische Waschlösung tritt durch die Leitung 63 in den Schwefelwasseretoffwascher 51 ein, während dae vom Schwefelwaeeerstoff befreite Kokaofengae durch die Leitung 57 aus diesem austritt und danach
seiner weiteren Verwendung zugeführt werden kann, beispielsweise als Unterfeuerungegas fUr Koksöfen oder als Heizgas für verschiedene Anwendungszwecke· Die beladene Waechlöeung gelangt währenddessen
durch die Leitung 53 in den Schwefelwasserstoffabtreiber 55, wo sie
durch Abtreiberdampf unter Vakuum regeneriert wird. Per erforderliche Abtreiberdampf wird dabei aus einem Teil der regenerierten Waschlösung erzeugt, der im Kreislauf durch die Leitungen 56 und 59 sowie
einen nicht dargestellten Wärmeaustauscher zirkuliert. Der Teil der
regenerierten Waschlösung, der nicht an dies« in Kreislauf beteiligt ist,
wird durch die Leitungen 61 und 63 wieder auf den Kopf des Schwefelwasterstoffwaschers 51 aufgegeben, wobei er allerdings vorher im Wärmeaustausch mit Koksofengas auf die Abeorptionstemperatur gekohlt wird.
Der Schwefelwasserstoff, der aus der beladenen Waschlösung abgetrieben
wird, und der noch Abtreiberdampf enthält, verlässt den Schwefelwaeeerstoff abtreib er 55 durch die Leitung 67. Anschlieeeend wird durch bekannte
Mittel 69 (nicht dargestellt) die Hauptmenge def anhaftenden Abtreiber* dampfes abgeschieden. Der Schwefelwasserstoff gelangt sodann
309830/0805
14. Π. 1972 N 4536/7 b
durch die Leitung 70 zum Kompressor 71 und von da aus durch die Leitung 73 in die Schwefelwasserstoffumwandlungszone 75, in der
vorzugsweise das sogenannte Claus-Verfahren angewandt wird, da« bereite weiter oben erwähnt wurde.
Das Claue-Verfahr en wird heute normalerweise zweistufig durchgeführt,
wobei in der ersten Stufe ein Teil des Schwefelwasserstoffes mit Saueretofftiberschues gemäss der Formel
H2S + 1. 5 O2 ? SO2 + H2O
verbrannt wird. Der restliche Schwefelwasserstoff wird sodann mit dem in der ersten Stufe gebildeten Schwefeldioxyd gemäss der Formel
2 HS + SO ;> 3 S + 2HO
Lt C* Cd
umgesetzt. Dabei bedarf nur die zweite Stufe eines Katalysators. Das
in diesem Falle beim Claus-Verfahren anfallende Restgas hat beispielsweise folgende Zusammensetzung :
H2 | 2,59 I | Il |
H_O, dampfförmig | 494,00 | Il |
CO | 54, 75 | |
N2 | 1 344,00 | ti |
°2 | nichts | It |
C°2 | 156, 50 | Il |
9,02 | It | |
S°2 | 8,48 | Il |
COS | 5,96 | Il |
CS2 | 1,26 | |
S, elementar dampfförmig | 1,59 | |
309830/0805 " ·/·
14. 11. 1972 N 4536/7 b
Dae Claus-Verfahren stellt zwar im vorliegenden Falle die bevorzugte
Methode zur Schwefelgewinnung dar. Dies schliesst jedoch nicht aus,
dass das erfindungsgemSsse Verfahren auch dann anwendbar ist, wenn
ein schwefelhaltiges Rest gas ähnlicher Zusammensetzung aufgearbeitet werden soll, das aus einem anderen Schwefelwaeeerstoffumwandlungsprozess oder sonstigen Verfahren stammt.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass man auf die bisher
übliche und bereits weiter oben erwähnte Verbrennung des sogenannten
Restgases verzichten kann, wenn dieses unter Mitverwendung der Einrichtungen und Techniken des Koksofenreinigungsprozesses weiterbehandelt wird· Der nicht umgesetzte Schwefelwasserstoff des Restgases,
Schwefeldioxyd und die anderen Schwefelverbindungen werden dabei im
wesentlichen durch Reaktion mit den Komponenten des Kokaofengases neutralisiert, oder es erfolgt eine Umsetzung mit den Bestandteilen der
verschiedenen Gasbehandlungslösungen des Nebenprodukt ge winnungs -systeme. Nur ein ganz geringer Teil des Restgases verlasst das Gasreinigungssystem unverändert und kann verbrannt oder in die Atmosphäre
abgelassen werden, ohne dass es hierbei zu einer nennenswerten Beeinträchtigung der Umwelt kommt.
309830/0805
-«- 22§7Q23 β
14. II. 1972
N 4536/7 b
Bei einer bevorzugten Attsführungefarm des erfindüngsgemitssen
Verfahrene flieset das aus der Schwefelwassei'Stoffurnwandlungszone
75, die hier also als β ο genannter Claus-Ofen ausgebildet ist, austretende Restgas durch die Leitung 79 und das Ventil Öl zur Leitung 1, wo
es vor dem Teerabscheider 3 dem rohen Koksofengaa zugemischt wird.
Gleichzeitig wird der gewonnene Schwefel durch die Leitung 77 abge- v
zogen und seiner nicht dargestellten Weiterverarbeitung zugeführt.
Das Schwefeldioxyd des Restgasea reagiert mit dem Ammoniak des
rohen Koksofengases in Gegenwart der Kühlflüssigkeit, mit der das
Koksofengas besprüht wird. Dabei bildet sich Ammoniumsulfit, das
sich in der Kühlflüssigkeit anreichert. Zusammen mit Überschüssiger
Kühlflüssigkeit gelangt das Ammoniumsulfit Über das Dekantiergefäea
17 zum Ammoniakabtreiber 27, wo eine Behandlung mit stärk alkalischen
Substanzen wie beispielsweise Kalk oder Natronlauge stattfindet» um
gebundenes Ammoniak in Freiheit zu setzen. Wird dabei beispielsweise Kalk verwendet, so reagiert das in der Kühlflüseigkeit enthaltene Ammoniumsulfit mit diesem unter Bildung von Kalziumsulfit» das einen unlöslichen Niederschlag bildet. Dieser Niederschlag kann aus dem Ammo·
niakabtreiber 27 durch die Leitung 33 abgezogen werden. Wird dagegen
Natronlauge verwendet, so bildet sich Natriumeulfit, welches zusammen
mit den Abwässern des Ammoniakabtreibers 27 abgezogen werden kann.
309830/0605
-ίο- 22B7073
H. Ii. 1972 N 4536/7b
Der Schwefel des Restgasee kondensiert in der Leitung 1 und wird
durch die Kühlflüssigkeit aus dem Gasstrom ausgewaschen. Der Schwefel reichert sich dabei im kondensierten Teer an und gelangt
mit diesem über den Teerabscheider 3 In das Dekantiergefäas 17,
aus dem er zusammen mit dem kondensierten Teer durch die Leitung 19 abgezogen wird.
Der Schwefelwasserstoff des Restgases verbleibt im Koksofengas
und kann zusammen mit dessen Schwefelwasserstoffgehalt durch die nachgeechaltete und ohnehin vorgesehene SchwefelwasserstoffwÄsche
entfernt werden.
Das COS des Restgases ist instabil und zerfällt bei der Vereinigung
mit dem Koksofengas in Kohlenmonoxyd und Schwefel, der wie weiter
oben beschrieben aus dem Verfahren entfernt wird.
Da« CS des Restgases ve rhi It sich gegenüber den Komponenten des
Kokaofengases neutral und reagiert auch nicht mit den normalerweise angewandten Gasbehandlungslösungen. Das C5_ gelangt daher im allgemeinen zusammen mit dem Koksofengas bis in die Benzolwaschkolonne 39« wo es sich im sogenannten Wa se hui löst. Au· diesem kann es
dann gegebenenfalls bei der Reinigung des WaschAls abgetrennt Und aus
dem Verfahren entfernt werden.
309830/0808 ·/·
BAD ORIGtNAi.
14. 11. 1972 N 4536/7b
Das Wasser dee Restgases kondensiert sich im ersten Kühler 7
und kann als Kondensat abgezogen werden.
Die übrigen Komponenten des Restgaees gelangen unverändert durch die Anlagen des Nebenproduktgewinnungs systems und flieesen zuiammen
mit dem behandelten Gas in das Gasverteilungssystem.
Bei einer zweiten Ausführungsform des er findung β ge mass en Verfahrens
fliesst das Restgas durch die Leitungen 79, 83. und 87 (letztere sind durch strichpunktierte Linien dargestellt) und die Ventile 85 und
88 (Ventil 81 ist geschlossen) und wird mit dem durch die Leitung 37 zur Benzolwaschkolonne 39 fliessenden Koksofengae vereinigt. Dabei
ist es angebracht,, das Restgas vor dem Eintritt in die Leitung 37 zu
kühlen, urn eine hohe Absorptionsrate des Leicht öle β zu erhalten. Die
im Restgae kondensierten Schwefeldämpfe und der Schwefel, der aus
der Zersetzung von COS herrührt, werden im Waschol gelöst und in
der weiter oben beschriebenen Art und Weise aus dem Verfahren entfernt.
Der Schwefelwasserstoff des Restgases passiert in diesem Falle die Benzolwaschkolonne 39 und wird im Schwefelwasserstoffwascher
entfernt. Das Schwefeldioxyd aus dem Reatgae gelangt ebenfalls in den
Schwefelwasserstoffwascher 51 und reagiert mit der alkalischen Wasch*·
lösung unter Bildung von Alkalisulfit, das durch die Leitung 89 zusammen mit dem Abwasser abgezogen wird. Das alkalieulfithaltige Abwae*
ser kann gegebenenfalls in den Ammoniakabtreiber 27 eingeleitet werden,
309830/ÖSÜ&
14. Π. 1972
N 4536/7b
wo das Sulfit nach der Kalkbehandlung von den Böden des Ammoniakabtreibers
abgetrieben wird. Auch in diesem Falle gelangt ein kleiner Teil der Komponenten des Reetgases ohne Reaktion durch die Einrichtungen
des Gasreinigungssystems und kam entweder verbrannt oder in die Atmosphäre abgelassen werden.
Bei einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
wird schlieselich das Restgas durch die Leitungen 79t 83 und 91 (letztere
sind wieder strichpunktiert gezeichnet) sowie durch die Ventile 85 und 93 (die Ventile 81 und 88 sind geschlossen) in die Leitung 49 geschickt
und dort mit dem Kokeofengas vereinigt. Auch in diesem Falle
ist es zweckmäsaig, das Restgas vor dem Eintritt in die Leitung 49 zu
kühlen, um einen hohen Grad der Schwefelwasserstoffabsorption im
Schwefelwaeserstoffwascher 51 aufrechtzuerhalten. Der Schwefelwasserstoff
des Reetgases wird aus dem Gasgemisch zusammen mit dem Schwefelwasserstoff des Koksofengases in der bereite beschriebenen Weise
im Schwefelwasserstoffwascher 51 entfernt. Das Schwefeldioxyd des
Restgases reagiert mit der alkalischen Waschlösung im Schwefelwasserstoffwascher
51 ebenfalls in der Weise, wie das bereits weiter oben geschildert
wurde. Die alkalisulfithaltige Lösung kann auch hier durch
die Leitung 89 abgezogen und gegebenenfalls im AmmonitJsabtreiber 27
weiterbehandelt werden.
309830/0805
14. 11. 1972 N 4536/7b
Als Alternative zu den vorstehend beschriebenen drei Verfahrensvarianten ist es schliesslich auch möglich, das Restgaa in zwei oder
drei Teiiötröme aufzuteilen und diese Teilströme an zwei oder drei
der weiter oben beschriebenen Stellen mit dem rohen Koksofengäs
zu vereinigen.
Ferner kann da« Reötgas auch mit einer wässerigen ammoniakalischen
Lösung behandelt werden, die aus dem rohen Koks ofen gas gewonnen
wird. Das Ammoniak dieser Lösung reagiert dabei mit dem Schwefeldioxyd des Restgaeee unter Bildung von Ammoniumeulfit, welches im
Ammoniakabtr eiber durch Behandlung mit Kalk öder Natronlauge zersetzt werden kann, was bereits weiter oben beschrieben wurde. Das
durch die Behandlung mit der wässerigen ammoniakalischen Lösung
vom Schwefeldioxyd weitgehend befreite Restgas kann anschließend
dem rohen Kokeofengaa.wie weiter oben beschrieben, zugemischt werden und gemeinsam mit diesem durch das Gaareinigungssystem geschickt
und auf diese Weise weiter behandelt werden. Enthält das Restgaa nach
der Schwefeldioxydehtfernung nur noch eine sehr geringe Menge an anderen Schwefelverbindungen, so ist es gegebenenfalls auch möglich, dieses
RestgaS erst mit dem bereit« gereinigten Koksöfengas zu vereinigen und
mit dieSem zusammen in die Leitungen des Gasverteilung systems einzuipeiten. Gegebenehfall· lit ei sogar möglich, dass das Restgas in
diesem Falle ohft· weiteres in die Atmosphlre abgelassen wird.
3Ü983Ü/0805
l4. Ii. 1972 N 4536/7b
Zusammenfassend kann man feststellen, daea das erfindungsgemäeee
Verfahren eine Restgasbehandlung ermöglicht, bei der auf Verwendung einer Restgasverbrennungsanlage und eines hohen Kamini verzichtet
werden kann. Das erfindungsgemäeee Verfahren macht stattdessen
in sinnvoller Weise Gebrauch von den bereits vorhandenen Einrichtungen und Techniken des Kokaofengaareinigungaprozeeses.
309830/0805
Claims (9)
1.) Verfahren zur Behandlung von Schwefeldioxyd und andere Schwefelverbindungen enthaltenden Restgasen, wie sie beispielsweise
bei der Verbrennung von Schwefelwasserstoff zu elementarem Schwefel anfallen, dadurch gekennzeichnet,
dass das Restgas unter Mitverwendung der Einrichtungen und Techniken des Koksofengasreinigungsprozesses weiterbehandelt
wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Restgae dem rohen Koksofenga« in der Leitung (1) vor
dem Teerabscheider (3) zugemiecht und gemeinsam mit diesem durch die nachgeschalteten Einrichtungen des Kok«-
ofengasreinigungsprozesses geschickt wird.
3.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dasa
das Restgas dem rohen Koksofengas in der Leitung (37) vor der Benzolwaschkolonne (39) zugemiecht und gemeinsam mit
diesem durch die nachgeschalteten Einrichtungen des Koksofengasreinigungsprozeseee
geschickt wird.
309830/0805
2257073 #
14. 11. 1972 N 4536/7b
4.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Restgas dem rohen Koksofengas in der Leitung (49) vor
dem Schwefelwaaserstoffwascher (51) zu gemischt und gemeinsam
mit diesem durch die nachgeschalteten Einrichtungen des
Koksofengasreinigungsprozesses geschickt wird.
5.) Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Reetgae in zwei oder drei Teilströme aufgeteilt und diese
Teilströme an verschiedenen Stellen, nämlich vor dem Teerabscheider
(3) und/oder der Benzolwaschkolonne (39) und/oder dem Schwefelwasser stoffwascher (51) dem rohen Koksofen gas
zugemischt und gemeinsam mit diesem durch die nachgeschalteten Einrichtungen dee Koksofengasreinigungsprozesses geschickt
werden.
6.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bie 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Restgas vor der Zumischung zum rohen Koksofengas gekühlt wird.
7.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Restgae zunächst mit einer aus dem Kokeofengas gewönne
nen, wässerigen ammoniakalischen Lösung behandelt und da-
309830/Ό805.
14. Π. 1972 N 4536/7b
ran anschliessend entweder dem rohen oder dem gereinigten Koksofengas zugemischt und gemeinsam mit diesem waiterbehandelt
bzw. -verwendet wird.
8.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Restgas mit einer aus dem rohen Koksofengas gewonnenen» wässerigen ammoniakaliechen Lösung behandelt und
daran anschliessend unmittelbar in die Atmosphäre abgelassen wird.
9.) Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die wässerige ämmoniakalische Lösung nach der Be-"
handlung des Restgases in den Ammoniakabtreiber (27) eingeleitet
und dort mit Kalk oder Natronlauge behandelt wird.
3Q983U/0805
Leerseite
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US21906872A | 1972-01-19 | 1972-01-19 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2257023A1 true DE2257023A1 (de) | 1973-07-26 |
DE2257023B2 DE2257023B2 (de) | 1980-02-28 |
DE2257023C3 DE2257023C3 (de) | 1980-10-23 |
Family
ID=22817722
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2257023A Expired DE2257023C3 (de) | 1972-01-19 | 1972-11-21 | Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxyd und andere Schwefelverbindungen enthaltenden Restgasen |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3798308A (de) |
JP (1) | JPS5756519B2 (de) |
DE (1) | DE2257023C3 (de) |
GB (2) | GB1411142A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2639651A1 (de) * | 1976-09-03 | 1978-03-09 | Eschweiler Bergwerksverein | Verfahren zur aufarbeitung der restgase von claus-anlagen oder anderen schwefelerzeugungsanlagen |
DE2805992A1 (de) * | 1978-02-13 | 1979-08-16 | Krupp Koppers Gmbh | Verfahren zur behandlung von restgasen, die bei der verbrennung von schwefelwasserstoff zu elementarem schwefel nach dem claus-verfahren anfallen |
Families Citing this family (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE821247A (fr) * | 1973-12-13 | 1975-04-18 | Procede pour eliminer les eaux usees produites par la desulfuration du gaz de four a coke au moyen d'une solution de lavage contenant des donneurs d'oxygene organiques. | |
US4032618A (en) * | 1976-05-11 | 1977-06-28 | The United States Energy Research And Development Administration | Conversion of ammonia into hydrogen and nitrogen by reaction with a sulfided catalyst |
US4124685A (en) * | 1976-06-08 | 1978-11-07 | Tarhan Mehmet O | Method for substantially complete removal of hydrogen sulfide from sulfur bearing industrial gases |
US4085199A (en) * | 1976-06-08 | 1978-04-18 | Bethlehem Steel Corporation | Method for removing hydrogen sulfide from sulfur-bearing industrial gases with claus-type reactors |
US4150104A (en) * | 1976-10-02 | 1979-04-17 | C. Otto & Comp. G.M.B.H. | Method for removing hydrogen sulfide from gases and for obtaining elemental sulfur |
DE3208961A1 (de) * | 1982-03-12 | 1983-09-22 | Carl Still Gmbh & Co Kg, 4350 Recklinghausen | Verfahren zur entschwefelung von koksofengas |
CH673593A5 (de) * | 1986-10-13 | 1990-03-30 | Von Roll Ag | |
US4963513A (en) * | 1989-05-24 | 1990-10-16 | Florida Institute Of Phosphate Research | Coal gasification cogeneration process |
US5084257A (en) * | 1989-11-30 | 1992-01-28 | Monsanto Company | Sulfur dioxide removal from stack gas |
GR1001615B (el) * | 1993-06-04 | 1994-07-29 | Viokat Anonymos Techniki & Vio | Μέ?οδος αεριοποίησης στερεών καυσίμων χαμηλού ?ερμικού περιεχομένου με ωφέλιμη αξιοποίηση στην παραγωγή ηλεκτρικής ενέργειας χωρίς δημιουργία ρύπανσης περιβάλλοντος. |
CN110013731A (zh) * | 2019-04-17 | 2019-07-16 | 唐钢美锦(唐山)煤化工有限公司 | 一种可以实现零排放的焦化尾气处理装置及方法 |
-
1972
- 1972-01-19 US US00219068A patent/US3798308A/en not_active Expired - Lifetime
- 1972-11-21 DE DE2257023A patent/DE2257023C3/de not_active Expired
-
1973
- 1973-01-03 GB GB4911273*A patent/GB1411142A/en not_active Expired
- 1973-01-03 GB GB46173A patent/GB1411141A/en not_active Expired
- 1973-01-19 JP JP48008480A patent/JPS5756519B2/ja not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2639651A1 (de) * | 1976-09-03 | 1978-03-09 | Eschweiler Bergwerksverein | Verfahren zur aufarbeitung der restgase von claus-anlagen oder anderen schwefelerzeugungsanlagen |
DE2805992A1 (de) * | 1978-02-13 | 1979-08-16 | Krupp Koppers Gmbh | Verfahren zur behandlung von restgasen, die bei der verbrennung von schwefelwasserstoff zu elementarem schwefel nach dem claus-verfahren anfallen |
EP0003531A1 (de) * | 1978-02-13 | 1979-08-22 | Krupp Koppers GmbH | Verfahren zur Behandlung von Restgasen, die bei der Verbrennung von Schwefelwasserstoff zu elementarem Schwefel nach dem Claus-Verfahren anfallen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5756519B2 (de) | 1982-11-30 |
GB1411141A (en) | 1975-10-22 |
DE2257023C3 (de) | 1980-10-23 |
DE2257023B2 (de) | 1980-02-28 |
GB1411142A (en) | 1975-10-22 |
JPS4883101A (de) | 1973-11-06 |
US3798308A (en) | 1974-03-19 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19718131C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Regeneration einer beim Kraftprozeß zum Aufschluß von Holz anfallenden Flüssigkeit durch Vergasung | |
DE2257023A1 (de) | Verfahren zur behandlung von schwefeldioxyd und andere schwefelverbindungen enthaltenden restgasen | |
DE3925564A1 (de) | Verfahren zur erzeugung eines wasserstoffreichen gases | |
DE3803905A1 (de) | Verfahren zur behandlung von bei der kohlepyrolyse anfallendem abwasser | |
DE2429942C2 (de) | Gewinnung von Schwefel aus H↓2↓S-haltigem Gas mit niedriger Schwefelwasserstoff-Konzentration | |
DE897647C (de) | Verfahren zur Rueckgewinnung der Chemikalien aus Zellstoffablaugen | |
DE2425393C3 (de) | Verfahren zur Entsäuerung von Koksofengas | |
DE4318549C1 (de) | Verfahren und Anlage zur Reinigung von alkalischem Prozeßkondensat-Abwasser | |
DE2917780A1 (de) | Verfahren zum freisetzen des im kohlewasser gebundenen ammoniaks | |
EP0363664B1 (de) | Verfahren zur Entschwefelung von Koksofengas | |
DE2537640A1 (de) | Verfahren zum abtreiben von gebundenem ammoniak aus den waessrigen kondensaten und abwaessern der verschwelung und verkokung | |
DE900088C (de) | Verfahren zur Umwandlung waessriger Natriumsulfidloesungen in Natriumsalze der Kohlensaeure | |
DE2449131C3 (de) | ||
DE2823749C3 (de) | Verfahren zur Rückgewinnung des Magnesiumbisulfits | |
DE3247583A1 (de) | Verfahren zur reduktion von schwefeldioxid | |
DE2255206A1 (de) | Verfahren zur herstellung von schwefelsaeure | |
DE3028448C2 (de) | Verfahren zum Kühlen von heißem Koks | |
DE2001284A1 (de) | Beseitigung von Verunreinigungen durch Schwefelwasserstoff- und Schwefeldioxydgase | |
DE2558754A1 (de) | Verfahren zum entfernen von schwefelwasserstoff aus gasen, insbesondere koksofengas | |
DE2741613A1 (de) | Verfahren zur aufarbeitung einer alkalimetallsulfid-loesung | |
DE3837429C2 (de) | Verfahren zur Behandlung von schwefelwasserstoffhaltigen Restgasen | |
AT155035B (de) | Verfahren zur katalytischen Entfernung des organisch gebundenen Schwefels aus Gasen. | |
DE2705280A1 (de) | Verfahren zum abtreiben von ammoniak aus ammoniakhaltigen loesungen | |
DE3707355C1 (en) | Process for treating scrubbing solutions used in the separation of SO2 and NOx from exhaust gases | |
DE1806003B2 (de) | Verfahren zum entfernen von ammoniak und schwefelwasserstoff aus gasen, insbesondere koksofengas |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |