DE2252734B2 - Vorrichtung zur magnetischen datenspeicherung - Google Patents
Vorrichtung zur magnetischen datenspeicherungInfo
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Description
(H= Feldstärke und Ms=Sättigungsmagnetisierung)
zu erzeugen, bei der in der Platte zylindrische magnetische Domänen mit einem kreisförmigen
sowie einem langgestreckten Querschnitt, mit jedoch einem verschiedenen Flächeninhalt, bestehen
können; daß die Temperaturbeherrschungsvorrichtung dazu dient, die Platte auf einer Temperatur zu
halten, die von der Ausgleichstemperatur verschieden ist, und daß das Adressiersystem dazu dient, die
örtliche Temperatur mindestens einer magnetischen Domäne mittels eines Strahlungsenergiebündels
augenblicklich zu erhöhen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte eine periodische Struktur
zylindrischer magnetischer Domänen mit einem kreisförmigen Querschnitt enthält, und daß die
Temperaturprüfvorrichtung dazu dient, die Platte auf einer die Ausgleichstemperatur überschreitenden
Temperatur zu halten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Löschen gespeicherter Daten eine
Magnetisierungsvorrichtung vorgesehen ist, mit deren Hilfe kurzzeitig ein Feld mit einer Feldstärke
von mehr als Λο in der Platte erzeugt werden kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adressiersystem dazu eingerichtet
ist, die örtliche Temperatur einer Anzahl aneinandergrenzender magnetischer Domänen zu erhöhen.
60
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur magnetischen Datenspeicherung mit einer Platte aus
einem magnetisierbaren Material mit einer Vorzugsmagnetisierungsrichtung
wenigstens nahezu senkrecht zu der Ebene der Platte und mit einer Magnetisierungsausgleichstemperatur,
welche Platte eine Anzahl Datenspeicherstellen enthält, wobei die Vorrichtung weiter
eine Strahlungsquelle und ein Ablenk- und Adressiersystem zur augenblicklichen Erhöhung der Temperatur
einer gewünschten Datenspeicherstelle mit Hilfe eines Strahlungsenergiebündels, sowie eine Vorrichtung zum
Magnetisieren der Platte und eine Temperaturbeherrschungsvorrichtung enthält, mit deren Hilfe die Platte
auf einer nahezu konstanten Temperatur gehalten wird. Eine derartige Vorrichtung ist aus der USA.-Patentschrift
3164 816 bekannt. Die darin beschriebene Vorrichtung benutzt die Eigenschaft bestimmter magnetisierbarer
Materialien, deren Kristallstruktur durch Teilgitter mit entgegengesetzter Magnetisierung gekennzeichnet
wird (sogenannte ferrimagnetische Materialien), daß die spontane Magnetisierung als Funktion
der Temperatur einen Punkt aufweist, bei dem die Resultante der entgegengesetzten Magnetisierungen
der Teilgitter durch Null geht. Dieser Punkt wird als Ausgleichspunkt bezeichnet. Mit dem Nulldurchgang
der Resultante der Magnetisierungen geht eine starke Zunahme der Koerzitivkraft einher; auf dieser starken
Temperaturabhängigkeit der Koerzitivkraft beruht tatsächlich die Anwendungsmöglichkeit der genannten
Materialien. In der bekannten Vorrichtung wird eine Platte aus ferrimagnetischem Material auf einer
Temperatur gleich der Ausgleichstemperatur gehalten, und ein pulsierendes Strahlungsenergiebündel wird auf
eine gewünschte Datenspeicherstelle gerichtet, um die örtliche Temperatur zeitweilig zu erhöhen und dadurch
eine zeitweilige spontane Magnetisierung der angestrahlten Stelle zu bewirken. Gleichzeitig wird ein
pulsierendes Magnetfeld mit einer geeigneten Feldstärke eingeschaltet, um die Magnetisierung der angestrahlten
Stelle entsprechend der angebotenen binären Daten in positivem oder negativem Sinne zu orientieren, ohne
daß die benachbarten Stellen beeinflußt werden. Auf diese Weise werden an einer Anzahl aufeinanderfolgender
Stellen durch die kombinierte Einwirkung eines Strahlungsbündels und eines Magnetfeldes binäre
Daten in Form einer Orientierung der Magnetisierung gespeichert. Das Auslesen der gespeicherten Daten
kann mit Hilfe eines polarisierten Lichtbündels erfolgen. Bei Transmission oder Reflexion wird die Polarisationsebene
von der einen Orientierung der Magnetisierung in der Uhrzeigerrichtung und von der anderen Orientierung
der Magnetisierung in einer der Uhrzeigerrichtung entgegengesetzten Richtung gedreht werden. Durch
Anordnung eines Analysators in dem Lichtweg wird nur Licht durchgelassen, dessen Polarisation in einer dieser
beiden Richtungen gedreht ist. Dieses Licht fällt auf einen Photodetektor, dessen Ausgangssignal, d. h. die
An- oder Abwesenheit von Licht, die gespeicherten Daten darstellt. In diesem Zusammenhang ist es von
Bedeutung, zu bemerken, daß eine Drehung der Polarisationsebene stattfindet trotz der Tatsache, daß
die Nettomagnetisierung des Materials bei der Ausgleichstemperatur Null ist. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß die Drehung von der Orientierung der Magnetisierung eines der magnetischen Teilgitter
abhängt.
Dieser bekannten Datenspeichervorrichtung haften die folgenden Nachteile an.
Die Größe einer Datenspeicherstelle ist nicht genau definiert: angestrahlte Gebiete können auf verschiedene
Weise auswachsen, infolge der Tatsache, daß ein großer Unterschied besteht in der mittleren Magnetisierung
zwischen einem Gebiet mit positiv orientierter Magnetisierung, das von Gebieten mit negativ orientierter
Magnetisierung umgeben ist, und einem Gebiet mit positiv orientierter Magnetisierung, das von Gebieten
mit ebenfalls positiv orientierter Magnetisierung umgeben ist. Eine angestrahlte Stelle kann an sich außerdem
über den Lichtfleck hinauswachsen, wenn das verwendete Material nicht eine sehr hohe, homogene
Koerzitivkraft aufweist. Einerseits lassen sich derartige Materialien jedoch schwer herstellen, während andererseits
die Koerzitivkraft auch nicht zu groß werden soll im Zusammenhang mit den für die Orientierung der |0
Magnetisierung benötigten Schaltfeldern.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß das Einschreiben verhältnismäßig langsam vor sich geht.
Zunächst muß Keimbildung in dem angestrahlten Gebiet auftreten; dann erfolgt Ausdehnung bis zu dem
Rand des angestrahlten Gebietes. Da ein hochkoerzitives Material verwendet werden soll (siehe oben), geht
die Ausdehnung langsam vor sich.
Außer der oben beschriebenen Datenspeichervorrichtung
sind Vorrichtungen bekannt (siehe z. B. die zo
USA.-Patentschrift 34 60116), die die Eigenschaft
magnetisierbarer Materialien benutzen, die eine Vorzugsmagnetisierungsrichtung senkrecht zu der Oberfläche
aufweisen, daß unter bestimmten Bedingungen zylindrische magnetische Domänen, deren Magnetisierung
der der Umgebung entgegengesetzt ist, darin erzeugt und zu gewünschten Lagen verschoben werden
können. Derartigen Vorrichtungen haftet der Nachteil an, daß die vereinzelte Erzeugung zylindrischer
magnetischer Domänen, die Erzielung stabiler Lagen ^0
und die Verschiebung magnetischer Domänen zu diesen Lagen komplizierte Mittel erfordern.
Die im Anspruch 1 gekennzeichnete Datenspeichervorrichtung weist die vorerwähnten Nachteile nicht auf.
Wie bereits bemerkt wurde, können in dünnen Platten aus ferrimagnetischem Material mit einer Vorzugsmagnetisierungsrichtung
senkrecht zu der Ebene der Platte stabile zylindrische magnetische Domänen vorhanden
sein, wenn sich eine derartige Platte in einem äußeren Magnetfeld H befindet, das zu der Vorzugsmagnetisierungsrichtung
parallel ist. Die Magnetisierungsrichtung innerhalb einer magnetischen Domäne ist dann der des
Feldes entgegengesetzt. Wenn eine solche Platte viele magnetische Domänen enthält, stellt sich heraus, daß
sich diese vorzugsweise in einer periodischen Gitter- ^5
struktur ordnen. Die zylindrischen Domänen können einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen (und werden
dann als »bubbles« bezeichnet), oder sie können einen langgestreckten Querschnitt aufweisen (und werden
dann als »strips« bezeichnet), je nach dem Wert des normierten Feldes
h
H
Bei einem gegebenen Wert Ao des normierten Feldes
kann eine »bubble«-Domäne in eine »strip«-Domäne übergehen, wenn der Wert von A abnimmt, und
umgekehrt kann eine »strip«-Domäne in eine »bubble«- Domäne übergehen, wenn der Wert von A zunimmt
Die Datenspeichervorrichtung nach der Erfindung gründet sich darauf, daß Materialien, in denen
zylindrische magnetische Domänen vorhanden sein können, die Eigenschaft aufweisen, daß unter allen
Umständen ein normiertes Feld Ao gefunden werden kann, bei dem sowohl »bubble«- als auch »strip«-Domänen
bestehen, d.h., daß der Übergang von »strip« in
»bubble« bzw. von »bubble« in »strip« eine Hysterese aufweist.
Eine Änderung von A um den Wert Ao herum, wobei
eine Hystereseschleife durchlaufen wird, ist bei einem konstanten Vorspannungsfeld H möglich, wenn die
Sättigungsmagnetisierung Ms geändert wird. Es ist bekannt, daß in der Nähe des Ausgleichspunktes die
Magnetisierung stark temperaturabhängig ist.
Wenn eine Platte aus einem geeigneten ferrimagnetischen Material eine periodische Struktur von »bubbles«
enthält und das normierte Feld den Wert Ao aufweist, ist es möglich, durch selektive Erhitzung der Platte mit
Hilfe eines Lichtstrahls eine bestrahlte »bubble«-Domäne in eine »strip«-Domäne übergehen zu lassen, die
zunächst wächst, aber endgültig die zu dem Feld Ao gehörigen Abmessungen annimmt, wenn der Lichtstrahl
entfernt wird. Die benachbarten »bubble«-Domänen werden dabei verhindern, daß eine aus einer »bubble«-
Domäne gebildete »strip«-Domäne all zu stark auswächst. So können binäre Daten in Form von »strip«-
und »bubble«-Domänen angebracht werden. Das Auslesen erfolgt auf bekannte Weise mit Hilfe eines
polarisierten Lichtbündels mit geringer Intensität. Eine »strip«-Domäne bildet nämlich eine größere »weiße«
Oberfläche als eine »bubble«-Domäne. Der Unterschied in Flächeninhalt kann einen Faktor 2 oder 3 betragen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Datenspeichervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Platte eine periodische Struktur zylindrischer magnetischer Domänen mit einem kreisförmigen
Querschnitt enthält, und daß die Temperaturprüfvorrichtung dazu dient, die Platte auf einer die Ausgleichstemperatur
überschreitenden Temperatur zu halten. Bei selektiver Erhitzung mit Hilfe eines Lichtstrahls kann
dann die Magnetisierung an der Stelle einer »bubble«- Domäne erhöht werden, wodurch, wie auseinandergesetzt
wurde, die bestrahlte »bubble«-Domäne in eine »strip«-Domäne übergeht.
Obendrein ist es möglich, eine periodische Gitterstruktur
streifenförmiger magnetischer Domänen zu bilden, z. B. dadurch, daß zunächst ein »bubble«-Gitter
bei einem Feld Ao hergestellt wird, wonach das Feld herabgesetzt und dann auf Ao erhöht wird. Wenn eine
Platte mit einem »Streifen«-Gitter auf einer die Ausgleichstemperatur unterschreitenden Temperatur
gehalten wird, wird bei örtlicher Erhitzung, wodurch Ms abnimmt, ein bestrahlter Streifen in eine »bubble«-Domäne
übergehen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Datenspeichervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß zum Löschen gespeicherter Daten eine Magnetisierungsvorrichtung vorgesehen ist, mit deren Hilfe
kurzzeitig ein Feld mit der normierten Feldstärke Ao in der Platte erzeugt werden kann. Durch diesen
»Feldimpuls« gehen die eingeschriebenen »strip«-Domänen wieder in »bubble«-Domänen über bei dem Feld
Ao und können aufs neue Daten gespeichert werden.
Umgekehrt können im Falle eines Streifengitters eingeschriebene »bubble«-Domänen wieder in »strip«-
Domänen umgewandelt werden bei dem Feld Ao, indem das Vorspannungsfeld kurzzeitig herabgesetzt wird.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Datenspeichervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Adressiersystem dazu eingerichtet ist, die örtliche Temperatur einer Anzahl aneinandergrenzender
magnetischer Domänen zu erhöhen. Dies hat den Vorteil, daß, wenn eine Platte verwendet wird, die eine
Gitterstruktur sehr kleiner »bubble«-Domänen enthält (z. B. »bubble«-Domänen mit einem Querschnitt von
1 μηι), beim Einschreiben von Daten nicht eine
bestimmte »bubble«-Domäne aufgesucht zu werden braucht. Dies bedeutet, daß nicht die Lage einer
»bubble«-Domäne, sondern das Ablenk- und Adressiersystem die Datenspeicherstelle bestimmt
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Form (als Exzentrizität ε ausgedrückt)
einer magnetischen Domäne und dem — normierten — Magnetfeld für einen Wert des Materialparameters L/t,
F i g. 2 eine graphische Darstellung der allgemeinen Beziehung zwischen der Magnetisierung und der
Temperatur ferrimagnetischer Materialien,
F i g. 3 eine perspektivische Ansicht einer Platte aus ferrimagnetischem Material, die eine periodische
Struktur magnetischer Domänen enthält,
F i g. 4a, 4b und 4c Draufsichten auf eine Platte aus ferrimagnetischem Material, die als Datenspeicherelement
verwendet wird, und
F i g. 5 eine Datenspeichervorrichtung nach der Erfindung.
Die Hysterese, die bei dem Übergang von »strip« in »bubble« bzw. von »bubble« in »strip« auftritt, wird an
Hand der F i g. 1 verdeutlicht, die die Beziehung zwischen der normierten Feldstärke
h =
und der Exzentrizität ε einer magnetischen Domäne für den Fall einer eine magnetische Domäne enthaltenden
Platte aus ferrimagnetischem Material mit der Zusammensetzung
Gd2,32Tb0,59EU0,09Fe5Ol2
zeigt. Diese Platte weist eine Dicke i=40 μηι auf und
wird bei einer Temperatur von 200C (die Ausgleichstemperatur ist —14,5° C) in einem senkrecht auf der
Oberfläche stehenden Magnetfeld mit einer Feldstärke Ao = 77,2 Oe angebracht Unter diesen Umständen ist
4 jrMs=100Gauss und ist die Bloch-Wandenergie pro
Oberflächeneinheit σω = 0,03 erg/cm2, so daß der
Materialparameter
t AnMl ■ t
= 0,01
und die normierte Feldstärke A=0,772 ist. Eine magnetische Domäne mit kreisförmigem Querschnitt
(ε=1) (eine »bubble«-Domäne) wird unter diesen Umständen durch den Punkt A auf der 8-//-Kurve
dargestellt. Bei zunehmender Magnetisierung durch selektive Erhitzung der »bubble«-Domäne mit Hilfe
eines Lichtbündels nimmt A ab und verschiebt sich der Punkt Λ also nach links, wobei der Querschnitt der
»bubble«-Domäne größer wird. Dieser Effekt wird noch durch die Tatsache verstärkt, daß sich zu gleicher Zeit
der Materialparameter L/t ändert, wodurch sich die
ε-H-Kurve in bezug auf die Α-Achse nach rechts
verschiebt. Dieser Effekt wird der Einfachheit halber im folgenden außer Betracht gelassen. Bei A=0,765 geht
die »bubble«-Domäne in eine »strip«-Domäne (Exzentrizität ε > 1) über. Wenn A noch weiter abnimmt, wächst
diese »strip«-Domäne und wird die Form ausgeprägter. Wenn das Lichtbündel entfernt wird, kühlt die
bestrahlte Stelle ab, wodurch Ms und die Größe der »strip«-Domäne abnehmen, während h zunimmt, bis der
Ausgangswert Ao erreicht ist An der Stelle der ursprünglichen »bubble«-Domäne befindet sich nun
eine »strip«-Domäne mit den zu Ao gehörigen Abmessungen, die durch den Punkt B auf der e-//-Kurve
dargestellt wird. Diese »strip«-Domäne geht erst wieder in eine »bubble«-Domäne über bei A=0,78.
Die Temperaturabhängigkeit der «Magnetisierung wird an Hand der F i g. 2 erläutert, wobei als Abszisse
die Temperatur T und als Ordinate die Sättigungsmagnetisierung
Ms aufgetragen ist. Ms ist die Resultante zweier entgegengesetzter Teilgittermagnetisierungen,
die bei der Temperatur 71 (Ausgleichstemperatur) gleich groß sind. Wenn ein magnetisierbares Material
mit einer derartigen Ausgleichstemperatur auf einer Temperatur oberhalb 71 gehalten wird, wird Ms bei
Erhitzung zunehmen, während, wenn das Material auf einer Temperatur unterhalb 71 gehalten wird, Ms bei
Erhitzung abnimmt.
Bei Betrachtung der F i g. 1 ergibt sich nun, daß, wenn die Platte aus
Gd232Tbo,59Euo,o9Fe50i2
auf einer Temperatur unterhalb —14° C gehalten wird,
eine durch den Punkt B auf der Kurve dargestellte »strip«-Domäne durch selektive Erhitzung und anschließende
Abkühlung in eine »bubble«-Domäne übergehen wird, die durch den Punkt A auf der Kurve dargestellt
wird. Die dem Punkt B entsprechende »strip«-Domäne weist eine zweimal größere Oberfläche als die dem
Punkt A entsprechende »bubble«-Domäne auf. Für den Übergang von »strip« in »bubble« ist in diesem Falle ein
pulsierendes Lichtbündel mit einer Impulsdauer von 10 MikroSekunden und einer Energie von 70 mW erforderlich.
Der Bündelquerschnitt ist dabei 30 μπι und der Durchmesser der »bubble«-Domäne beträgt 14 μπι.
Zur Anwendung in einer Datenspeichervorrichtung nach der Erfindung soll in der oben beschriebenen
Platte eine periodische Gitterstruktur von »bubble«- Domänen vorhanden sein. Eine solche Platte 1 ist
perspektivisch in F i g. 3 dargestellt.
Die Platte 1 befindet sich in einem Vorspannungsfeld H, das senkrecht auf der Oberfläche steht, und enthält
eine Anzahl zylindrischer magnetischer Domänen (2) mit kreisförmigem Querschnitt. Die Magnetisierungsrichtung innerhalb der Domänen ist der des Feldes H
entgegengesetzt. Wenn eine genügende Anzahl dieser Domänen oder »bubbles« vorhanden sind, stellt sich
heraus, daß sich diese in einem hexagonalen Gitter ordnen können. Der Mindestabstand zwischen diesen
»bubbles« hängt von der Größe des Feldes Ao ab. Um diese periodische Struktur zu verdeutlichen, sind in der
Figur zwischen den »bubbles« (2) Verbindungslinien gezeichnet. Zum Erzeugen des Gitters wird ein zu einer
kreisförmigen Schleife gebogener Stromleiter verwendet, durch den ein pulsierender Strom von 100 A mit
einer Impulsdauer von 3 Mikrosekunden und einer Wiederholungsfrequenz von 50 Hz geführt wird. Unter
dem Einfluß des an den Rändern der Schleife bestehenden inhomogenen Feldes wird das in der Platte
bei einem Feld H vorhandene serpentineartige Muster magnetischer Domänen in heftige Bewegung versetzt.
Wenn die Schleife allmählich von der Platte ab bewegt wird, wird ein Gebiet erhalten, in dem das pulsierende
Feld nicht mehr genügend stark ist, um die Struktur magnetischer Domänen zu schütteln. In diesem Gebiet
verbleibt ein regelmäßiges Muster von »bubbles«. Unter den oben für die Platte aus
Gd2,32Tb0,59EU0,09Fe5Oi2
mit einer Dicke von 40 μπι beschriebenen Bedingungen
ist dieses Gebiet ein hexagonales Gitter mit einem
Gitterabstand £>=48 μηι und einem »bubble«-Durchmesser2r=14
μm.
Ein Teil der oberen Fläche einer solchen Platte 3 mit einer regelmäßigen Anordnung von »bubbles« (4) ist in
F i g. 4a dargestellt. An der Stelle der »bubble«-Domäne 4' wird Licht mit einem Bündelquerschnitt von 30 μιτι
eingestrahlt. Wie in Fig.4b gezeigt ist, geht diese »bubble«-Domäne in eine »strip«-Domäne 5 über. Das
Oberflächenverhältnis zwischen »strip« und »bubble« ist 1 :2. N. B. Dies trifft zu, nachdem das Lichtbündel
entfernt und die bestrahlte Stelle abgekühlt ist.
F i g. 4c zeigt in Draufsicht dieselbe Platte 6, wobei jedoch der Durchmesser der »bubbles« (7) sehr klein,
z. B. 1 μπι, ist. Innerhalb des Lichtfleckes b werden in
diesem Falle gleichzeitig eine Anzahl »bubbles« gefangen und in »strip«-Domänen umgewandelt. Dies
hat den Vorteil, daß die Datenspeicherstellen in der Platte durch das Adressiersystem des Lichtbündels und
nicht durch die Lage der »bubbles« in der Platte bestimmt werden.
Fig.5 zeigt teilweise in Form einer Skizze und teilweise in Form eines Blockdiagramms eine Datenspeichervorrichtung
nach der Erfindung. Die Vorrichtung enthält eine Datenspeichereinheit 8, die eine Platte
aus magnetisierbarem Material 9 mit einer periodischen Struktur von zylindrischen magnetischen Domänen
nach F i g. 3 enthält, welche auf einer Platte 10 montiert ist. Das magnetisierbare Material hat die Zusammensetzung
Gd2,32Tbo,59Euo,o9Fe50i2
und wird durch die mit der Platte 10 verbundene Temperaturprüfvorrichtung 11 auf einer konstanten
Temperatur von 25° C gehalten. Die Spule 12 wird derart erregt, daß sich die Platte 9 in einem Feld mit
einer Feldstärke von 77,2 Oe befindet.
Zum Einschreiben der zu speichernden Daten ist die Vorrichtung mit einer Strahlungsquelle 13 versehen.
Diese Strahlungsquelle kann z. B. ein Laser sein. Mit dieser Quelle werden Strahlungsimpulse erzeugt, die
von dem halbdurchlässigen Spiegel 15 durchgelassen werden und nach Fokussierung durch die Linse 14 und
Ablenkung durch die Ablenkvorrichtung 16 auf eine selektierte Stelle, oder Adresse, der Platte 9 auftreffen.
An dieser Stelle befinden sich eine (vgl. F i g. 4a) oder mehrere (vgl. Fig.4c) »bubble«-Domänen, die durch
die durch die einfallende Strahlung herbeigeführte Temperaturerhöhung in eine »strip«-Domäne oder in
eine Anzahl »strip«-Domänen übergeht oder übergehen. Nach Beendigung der Bestrahlung verbleibt an der
Stelle einer »bubble«-Domäne eine »strip«-Domäne mit einer dem von der Spule 12 erzeugten Feld entsprechenden
Größe. Das Selektieren einer Stelle erfolgt mittels der Adressiervorrichtung 17. Außerdem werden der
Vorrichtung binäre Daten zugeführt, wodurch bestimmt wird, ob eine selektierte Stelle bestrahlt wird oder nicht,
d. h., ob eine »bubble«-Domäne in eine »strip«-Domäne umgewandelt wird oder nicht. Da es zur Datenspeicherung
nur von Bedeutung ist, daß das von der Spule 12 erzeugte Feld einen festen Wert hat, bei dem
»strip«-Domänen sowie »bubble«-Domänen vorkommen können, kann die Spule 12 erwünschtenfalls durch
einen Dauermagnet ersetzt werden. Das Löschen gespeicherter Daten, d. h. die Rückverwandlung von
»strip«-Domänen in »bubble«-Domänen oder umgekehrt, läßt sich dadurch erzielen, daß das Magnetfeld, in
dem sich die Platte 9 befindet, kurzzeitig erhöht oder herabgesetzt wird. Dies erfolgt vorzugsweise mittels
eines von einer geeignet bemessenen Hilfsspule erzeugten Magnetfeldes. Dadurch wird es insbesondere
möglich, die Daten auf der Platte nach Bedarf nur zum Teil zu löschen. Zu diesem Zweck wird die Platte in
Fächer unterteilt und wird jedes einzelne Fach von einer Hilfsspule umgeben. Zum Auslesen der gespeicherten
Daten ist ein Polarisator 18 zwischen der Ablenkvorrichtung 16 und der Platte 9 angeordnet und sind ein
Analysator 19, eine Linse 20 und eine photoelektrische Zelle 21 in dieser Reihenanordnung auf der anderen
Seite der Platte 9 angebracht. Ferner ist eine gesonderte Strahlungsquelle 22 zur Lieferung eines Strahlungsbündels
mit niedrigerer Energie als die Quelle 13 vorgesehen, weil es nicht erwünscht ist, daß die Platte 9
vom Auslesebündel erhitzt wird. Mittels des halbdurchlässigen Spiegels 15 wird erreicht, daß das von der
Quelle 22 gelieferte Bündel die Ablenkvorrichtung 16 an derselben Stelle wie das von der Quelle 13 gelieferte
Bündel trifft. Der Analysator 19 ist derart gedreht, daß das Licht, das von den Teilen der Platte 9, die keine
Datenspeicherstellen bilden, durchgelassen wird, gelöscht wird. Es fällt also auf die photoelektrische Zelle
21 nur Licht, das von den Teilen der Platte durchgelassen wird, an denen sich· eine magnetische
Domäne befindet. Da eine »strip«-Domäne einen zweimal größeren Flächeninhalt als eine kreisförmige
Domäne aufweist, kann mit Hilfe der photoelektrischen Zelle also an Hand der Menge durchgelassenen Liphtes
ermittelt werden, ob'sich an einer adressierten Stelle
eine »strip«-Domäne oder eine »bubble«-Domäne befindet, d. h. ob eine 0 oder eine 1 eingeschrieben ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 609 524/265
Claims (1)
1. Vorrichtung zur magnetischen Datenspeicherung, die eine Platte aus einem magnetisierbaren
Material mit einer Vorzugsmagnetisierungsrichtung wenigstens nahezu senkrecht zu der Ebene der
Platte und mit einer Magnetisierungsausgleichstemperatur enthält, welche Platte eine Anzahl Datenspeicherstellen
aufweist, wobei die Vorrichtung ferner eine Strahlungsquelle und ein Ablenk- und
Adressiersystem zur augenblicklichen Erhöhung der Temperatur einer gewünschten Datenspeicherstelle
mit Hilfe eines Strahlungsenergiebündels, sowie eine Vorrichtung zum Magnetisieren der Platte und eine
Temperaturbeherrschungsvorrichtung enthält, mit deren Hilfe die Platte auf einer nahezu konstanten
Temperatur gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenspeicherstellen in Form
einer periodischen Struktur zylindrischer magnetischer Domänen vorhanden sind, deren Magnetisierungsrichtung
der der verbleibenden Stellen entgegengesetzt ist; daß die Magnetisierungsvorrichtung
dazu dient, ein Magnetfeld mit einer normierten Feldstärke
25:
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL7115633.A NL164692C (nl) | 1971-11-13 | 1971-11-13 | Magnetisch domeingeheugen met thermische inschrijving. |
NL7115633 | 1971-11-13 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2252734A1 DE2252734A1 (de) | 1973-05-17 |
DE2252734B2 true DE2252734B2 (de) | 1976-06-10 |
DE2252734C3 DE2252734C3 (de) | 1977-01-20 |
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Publication number | Publication date |
---|---|
SE388064B (sv) | 1976-09-20 |
FR2159402A1 (de) | 1973-06-22 |
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CA977867A (en) | 1975-11-11 |
JPS4859740A (de) | 1973-08-22 |
GB1396147A (en) | 1975-06-04 |
NL7115633A (de) | 1973-05-15 |
JPS5129777B2 (de) | 1976-08-27 |
BE791317A (fr) | 1973-05-14 |
NL164692B (nl) | 1980-08-15 |
NL164692C (nl) | 1981-01-15 |
FR2159402B1 (de) | 1976-10-29 |
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |