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Beschreibung zu der Patentanmeldung Getriebe Die Erfindung betrifft
ein Getriebe großer Unter- oder Übersetzung mit mindestens zwei koaxial angeordneten
Rädern, von denen eines auf einer Ab- oder Antriebs welle sitzt und ein anderes
als Reaktionsglied dient und die Ringflächen aufweisen, von denen mindestens eine
konisch gestaltet ist, und die zur Drehmomentübertragung längs Wälzbahnen unterschiedlichen
Umfangs kraft- oder formschlussig mittels einer Andrückvorrichtung aufeinander abwälzbar
sind, die mit der An- oder Abtriebswelle verbunden ist.
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Bei einem bekannten Getriebe dieser Art, bei dem allerdings die beiden
Räder nicht über Ringflächen,von denen mindestens eine konisch ist, sondern über
Urr.-fangsflächen abwälzen, ist das eine Rad topfförmig gestaltet und an seinem
Umfangsrand mit einer Außenverzahnung versehen. Diese Außenverzahnung wird mittels
der als etwa elliptischer Nocken ausgebildeten Andrückvorrichtung , die z.B. mit
der Antriebswelle verbunden ist, an einern Innenzahnkranz eines festgehaltenen starren
Ringes abgewälzt, dessen Verzahnung gleiche Zahnteilung, jedoch größere Zähnezahl
als die Außenverzahnung des topfförmigen Rades hat.
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Damit der die Außenverzahnung tragende Umfangsrand des topfförmigen
Rades ohne allzu schnelle Werkstoffermüdung ausreichend verformbar ist, muß die
Wandstärke des Topfmantels klein und dessen Länge in oxaler Richtung groß sein.
Das bekannte Getriebe beansprucht deshalb einen verhältnismcißig großen Bauraum
in axialer Richtung. Durch die periodisch wechselnde Verformung des
topfförmigen
Rades wird das bekannte Getriebe dauerwechselbeanspruchf und ist deshalb nur vergleichsweise
niedrig beanspruchbar oder muß schon bei verhältnismäßig kleinen zu übertragenden
Momenten groß dimensioniert werden.
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Es ist auch schon bei einem Getriebe der eingangs beschriebenen Art
vorgeschlagen worden, das eine Rad verformbar auszubilden, so daß die an der Stirnseite
des Rades vorgesehene Ringfläche mittels der Andruckvorrichtung in Abwölzberührung
auf der konischen Ringfläche gebracht werden kann. Die Abwälzbewegung kann sich
dabei kraftschlüssig oder formschlüssig über Verzahnungen der Ringflöchen vollziehen.Ein
solches Getriebe baut zwar in axialer Richtung kürzer als das zuerst beschriebene
bekannte Getriebe, ist jedDdl auch nur zum Übertragen vergleichsweise kleiner Leistungen
geeignet, die aus der Dauerwechselverformung eines Teils des Getriebes resultiert.
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Mit den bekannten Getrieben läßt sich ein spezifisches Moment, - das
ist das Verhültnis,/des Getriebe maximal abgegebenen Momenteszum Eigengewicht des
Getriebes mit der Dimension einer Länge -, in der Größenordnung von 14 bis 20 m
erzielen. Dieser Wert ist zwar gegenüber anderen bekannten Getrieben groß, reicht
jedoch in manchen Anwendungsfällen, z.B. beim Einsatz des Getriebes in dem Stellgelenk
eines lndustriemanipulators, nicht aus. Auch sind die erzielbaren Untersetzungen
oder Übersetzungen bei den bekannten Getrieben auf Werte von i = 350 in einer Stufe
beschränkt. Wünschenswert sind jedoch in manchen Anwendungsföllen Untersetzungen
von i = 1000 bis 2000.
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Um diesen Anforderungen zu genügen, ist ein Getriebe der eingangs
genannten Art gemaß der Erfindung so ausgestaltet, daß beide Räder starr sind und
daß ein Rad als schräg zu seiner Welle oder Achse angeordnete Taumelscheibe ausgebildet
und über eine Gelenkkupplung mit der Welle verbunden ist.
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Bei der durch die Andrückvorrichtung erzeugten Taumelbewegung der
Toumelscheibe wälzt sich deren Ringfläche umlaufend auf der Ringfläche des anderen
Rades ab. Die beiden Räder machen bei einem Umlauf ihres gemeinsamen Berührungspunktes
eine
Relativdrehung zueinander, die dem Längenunterschied der Umfänge ihrer Abwälzbahnen
entspricht. Dieser Längenunterschied hängt hauptsächlich von der Schrägstellung
der Taumelscheibe zu ihrer Welle ab.
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Das Verhältnis zwischen der Umfangslänge der Abwölzbahn an der Ringfläche
der Taumelscheibe und der Differenz der beiden Umfangslängen bestimmt somit die
Unter- oder Übersetzung, je nachdem, ob die Taumelscheibe mit der Abtriebswelle
oder mit der Antriebswelle verbunden ist.
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Dadurch, daß die Taumelscheibe und auch das andere Rad starr gestaltet
sind, ist zur Drehmomentübertragung keine Verformung eines der Räder erforderlich.
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Deshalb können mit dem Getriebe nach der Erfindung größere Momente
übertragen werden als mit den bekannten Getrieben, weil die Dauerwechseibeanspruchungen
aufgrund der periodischen Verformungen entfallen. Das andere Rad kann auch drehbar
sein und durch ein Moment belastet sein. In diesem Fall hondelt es sich um ein Differentialgetriebe.
Bei den überwiegenden Anwendungsföllen ist jedoch das als Reaktionsglied dienende
andere Rad festgehalten. Das volle Moment wird dann über die Abtriebswelle abgeführt.
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Die Gelenkkupplung zwischen Taumelscheibe und der ihr zugeordneten
Getriebe bewelle kann von elastischen Speichen gebildet sein, die am Umfang der
Taurnelscheibe derart vorgespannt angeordnet sind, daß die Taumelscheibe nach dem
Prinzip der Sprungfeder in jeder Umfangslage in ihre Schräglage gedrückt wird. Diese
Anordnung gewährleistet trotz Elastizität in radialer Richtung die zum Übertragen
eines großen Drehmomentes erforderliche Steifigkeit in Umfangsrichtung.
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Die Gelenkkupplung kann auch von einem bekannten Gleichlaufgelenk
gebildet sein, das z.B. einen äußeren und einen inneren Gelenkkörper mit am Umfang
verteilten, paarweise einander zugeordneten Rillen und darin laufende Kugeln zur
Drehmomentübertragung umfaßt.
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Bei einer anderen Ausführung ist vorgesehen, daß die Gelenkkupplung
von einem Kugelgelenk gebildet ist, mittels dem die Taumelscheibe drehbar an dem
- festgehaltenen Reaktionsrad gelagert ist, daß die Andrückvorrichtung ein
zusätzliches
Lager für die Taumelscheibe auf einem mit der Taumelscheibe koaxialen Zapfen an
der An- oder Abtriebswelle umfaßt, dessen Achse den Mittelpunkt des Kugelgelenks
schneidet, und daß die Taumelscheibe auf mindestens einer Stirnseite zwei koaxiale
Ringflächen mit unterschiedlichen mittleren Radien aufweist, von denen die innere
auf einem Kegelmantel mit kleinerem Kegelwinkel als die äußere liegt und an der
entsprechend kegeligen Ringfläche des festgehalienen Reaktionsrodes abwälzbar ist,
während die äußere an einer entsprechend kegeligen Ringfläche eines weiteren mit
der An- oder Abtriebswelle verbundenen Rades abwalzbar ist. Mit dem zuletzt genannten
Getriebe sind infolge der koaxialen Anordnung von je zwei Paaren konischer Ringflächen
besonders hohe Unter- oder Übersetzungen bis zu i = 107 für das Gesamtgetriebe bei
sehr hohem Wirkungsgrad realisierbar.
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Die Andrückvorrichtung hat den Zweck, ein Abwälzen der Taumeischeibe
über ihre Ringfläche an der Ringfläche des anderen Rades und damit die Taumelbewegung
der Taumelscheibe zu erzwingen. Bei einer Ausführung umfaßt die Andrückvorrichtung
einen parallel zu der Taumelscheibe an einer An- oder Abtriebswelle angeordneten
Arm mit mindestens einem freien Ende, an welchem eine auf der Stirnseite der Taumelscheibe
ablaufende Andrückwelle gelagert ist.
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Bei einer anderen Ausführung ist vorgesehen, daß die Andrückvorrichtung
ein mit der Taumelscheibe koaxiales, auf einem gekröpften Zapfen an der An-oder
Abtriebswelle drehbar gelagertes Führungsteil umfaßt, das an der einen Stirnseite
der Taumelscheibe abgestützt ist.
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Schließlich kann die Andrückvorrichtung mindestens einen Kranz von
axial ausgerichteten Membranzylindern umfassen, die mittels durch eine Steuervorrichtung
umlaufend zu- und abgeschaltete Hilfsenergie zusammendrückbar sind, wobei auf jeder
Seite der Taumelscheibe ein Kranz von Membranzylindern angeordnet sein kann, die
koaxial auf die Membranzylinder des anderen Kranzes ausgerichtet sind, und wobei
die Membranzylinder mindestens eines Kranzes pneumatisch oder elektromagnetisch
zusammendrückbar sind.
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Bei dieser zuletzt genannten Ausführung bildet die Andrückvorrichtung
zusammen mit dem Getriebe und der Steuervorrichtung einen kompletten Antrieb, der
sehr kompakt ist und ein sehr günstiges Verhältnis aus abgegebener Leistung zu Eigengewicht
hat.
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Bei einer bevorzugten Ausführung des Getriebes nach der Erfindung
ist die Ringfläche der Taumelscheibe derart konisch ausgebildet, daß sie auf der
ebenfalls konischen Ringfläche an dem anderen Rad mit Linienberührung längs einer
radialen Linie abwälzbar ist, wobei der Kegelwinkel der konischen Ringfläche des
anderen Rades zu der Neigung der Taumeischeibe und dem Kegelwinkel der Ringfläche
der Taumelscheibe in folgender Beziehung steht: 28 = 2 J-- 2 Diese Konstruktion
wird mit besonderen Vorteilen noch dadurch weitergebildet, daß die Taumelscheibe
beidseitig und das andere Rad gegenüberliegend mit sich aufeinander zu verjüngenden
Ringflächen gleichen aber entgegengesetzten Kegelwinkels versehen sind und daß'
die Spitzen der erzeugenden Kegel der Ringfiachen in den Mittelpunkt der Taumelscheibe
fallen, so daß die beidseitigen Ringflächen der Taumelscheibe an um 1800 versetzten
Stellen auf den gegenüberliegenden Ringflächen des anderen Rades mit Linienberührung
abwälzen können.
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Bei dieser Konstruktion wird das zu übertragende Drehmoment auf zwei
gegenüberliegende Stellen der Ringflächen verteilt und nicht nur an einer Abwälzstelle
übertragen.
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Soll das Getriebe das Drehmoment formschlüssig übertragen, so können
die Ringflächen Kegelverzahnungen mit gleicher Zahnteilung aufweisen, und die Kegelverzahnung
der Taumelscheibe muß dabei mindestens einen Zahn mehr als diejenige des anderen
Rades haben. Für die Kegelwinkel der Kegeiverzahnungen gelten die oben für die konischen
Ringflochen angegebenen Winkelverhältnise entsprechend.
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Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind im
folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und Fig. 2 Axiolschnitte durch zwei
unterschiedlich ausgeführte Getriebe nach der Erfindung; Fig. 3 in einem Schnitt
entsprechend Fig. 1 und Fig. 2 eine Erläuterungsskizze zu den geometrischen Verhältnissen
eines Getriebes nach der Erfindung; Fig. 4 eine Abwicklung der aufeinander abwälzenden
Ringflächen der Räder eines Getriebes nach der Erfindung; Fig. 5 einen Axialschnitt
durch ein weiter abgewandeltes Getriebe nach der Erfindung und Fig. 6 eine weitere
Ausführung eines Getriebes nach der Erfindung in Verbindung mit einem pneumatischen
Motor.
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Pos in Fig. 1 gezeigte Getriebe hat drei Hauptteile, nämlich eine
mit hoher Drehzahl laufende Antriebswelle 1, die eine insgesamt mit dem Bezugszeichen
2 versehene Andrückvorrichtung trägt, ein feststehendes Rad 3 und eine mittels der
Andrückvorrichtung 2 daran abwälzbore Taumelscheibe 4, die mittels einer Gelenkkupplung
5 mit einer langsam laufenden Abtriebswelle 6 verbunden ist.
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Die Andrückvorrichtung umfaßt eine Glocke 7, die über ein Axiollager
8 mit zwei axial im Abstand angeordneten Kugellagern auf einem gekröpften Zapfen
9 am Ende der Antriebswelle 1 gelagert ist. Die Achse des Zapfens 9 schneidet den
Mittelpunkt M der Taumelscheibe.
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Die Glocke 7 kann kraftschlüssig mit der ihr zugewandten Stimseite
der Taumelscheibe 4 zusammenwirken, konn aber auch bei radial elaslischer Kupplung
der Taumelscheibe mit der Abtriebswelle 6 fest mit der Taumeischeibe verbunden sein.
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Eine solche Kupplung besteht bei dem gezeigten Gelenk aus Speichen
aus einem elastischen Werkstoff, die derart angeordnet und mit der Taumelscheibe
verbunden sind, daß die Speichen in einer der Schräglage der Taumelscheibe entsprechenden
Lage sich in einer stabilen Stellung und bei radialer Lage zur Abtriebswelle 6 in
einer labil-instabilen Lage befinden. Die Speichen haben also das Bestreben, sich
in die der Taumelscheibenschräglage entsprechende Schräglage
zu
verlängern. Aufgrund dieser Anordnung kann die Taumelscheibe, die in jeder Winkel
lage nach dem Prinzip der Sprungfeder eine Schräglage anstrebt, in Umfangsrichtung
große Momente übertragen Die Speichen der elastischen Kupplung unterstützen also
die Wirkung der Glocke7 der Andrückvorrichtung 2.
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An ihrem äußeren Rand trägt die Taumeischeibe 4 einen Ring 10 mit
Kegelverzahnungen 11 und 12 an jeder Stirnseite der Taumelscheibe. Die Spitzen der
erzeugenden Kegel der Kegelverzahnung fallen im Taumelscheibenmittelpunkt M zusammen.
Das festgehaltene Rad 3 hat zwei axial im Abstand angeordnete und einander zugewandte
Kegelzahnkränze 13, 14, die durch eine Brücke 1J verbunden sind. Die Spitzen der
erzeugenden Kege] dieser Kegelverzahnungen fallen ebenfalls in den Taumelscheibenm7ttelpunkt
M.
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Das Getriebe nach Fig 2 unterscheidet sich von demjenigen nach Fig.
1 nicht hinsichtlich der Geometrie und Gestaltung der für die Getriebeuntersetzung
maßgeblichen Bauteile, die daher mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 verstehen
sind Die Anordnung ist bei den in Fig 1 und 2 gezeigten Getrieben so getroffen,
daß beide Verzahnungen 11, 13 und 12, 14 stets an diagonal gegenüberliegenden Stellen
B vollständig im Eingriff sind(Fig.4). Gemäß Fig. 3 genügen bei den Getrieben nach
den Figuren 1 und 2 die halben Kegelwinkel α ,# der Kegelzahnkränze 13, 14
und 11,12 der folgenden Beziehung: t3 = Or~ jr= 90 - (oL + >) wobei - die Neigung
der Taumelscheibe zur Abtriebswelle 6 und α der den halben Kegelwinkel cfder
Kegelverzahnungen 11,02 zu 90° ergänzende Winkel ist. Oberhalb der Fig. 3 ist eine
Beziehung für die Untersetzung i eingetragen, die mit den Getrieben nach den Fig.
1 und 2 erzielbar ist.
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Unterschiedlich ist bei dem Getriebe nach Fig 2 lediglich die Konstruktion
der Andrückvorrichtung 2'
und der Gelenl:kupFlung 5'. Die Andrückvorrichtung
2' umfaßt einen Arm 20, der unter gleichem Winkel " wie die Taumelscheibe 4' zur
Abtriebswelle 6tbene 9 seiner Mitte an der Antriebswelle 1 befestigt ist. Am freien
Ende des Arms sind Rollen 21 mit ihren Achsen parallel zum Arm 20 gelagert, die
bei Drehung der Antriebswelle 1 auf der Stirnseite der Taumelscheibe 4' ablaufen.
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Der Arm 20 mit den Rollen 21 hält also die Verzahnungen 11 und 12
der Taumelscheibe stets in Eingriff mit den Verzahnungen 13 und 14 des festgehaltenen
Rades 3.
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Die Gelenkkupplung 5' ist von einem bekannten Gleichlaufgelenk mit
äußerem und innerem Gelenkkörper mit sich kreuzenden Rillenpaaren gebildet, in denen
zur Drehmomentübertragung der Taumelscheibe 4' auf die Abtriebswelle 6' Kugeln laufen.
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Die Getriebe nach den Figuren 1 und 2 funktion erden wie folgt: Die
Andrückvorrichtung 2 bzw. 2' erzwingt eine taumelnde Bewegung der Taumelscheibe,
bei der sich die Zahnkränze 11 und 12 der Taumelscheibe on den Zahnkränzen 13 und
14 des festen Ringes 3,/agwälzen. Die Zahnkränze 11,12 der Taumelscheibe haben eine
größere Zähnezahl als die Zahnkränze 13 und 14. Bei jedem Umlauf der Antriebswelle
1 und damit der Andruckvorrichtung 2 bzw. 2' bewegt sich aiso die Taumelscheibe
und damit auch die Abtriebswelle um ein Bogenstück gegenüber dem Zahnkranz, dessen
Länge der Teilungssumme der zusätzlichen Zähne der Zahnkränze 11, 12,-im Grenzfall
nur eineZahnteilung-, entspricht. Diese Bewegung der Taumelscheibe 4 bzw. 4' und
damit der Abtriebswelle 6,/er6fólgt im gleichen Drehsinn wie die Drehung der Antriebswelle
1, jedoch mit viel kleinerer Drehzahl. Umgekehrt proportional zu den Drehzahlverhältnissen
der Wellen 1 und 6 verhalten sich die eingegebenen und abgegebenen Momente des Getriebes.
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Die Formel für die Übersetzung i in Fig. 3 zeigt, daß der Winkels
zu Null werden kann, d.h. , daß die Taumelscheibe keine Kegelverzahnungen, sondern
reine Stirnverzahnungen mit radialen Zähnen haben kann. Der Winkel S< kann
sogar
negativ werden, z.B. in einem Maß, daß der Zahnkranz an dem festgehaltenen Rad 3
ein Stirnzahnkrunz mit rein radial gerichteten Zähnen wird.+) Fig. 4 zeigt die Eingriffsverhältnisse
zwischen einem Verzahnungspaar 11, 13 oder 12, 14 bei den Getrieben nach den Figuren
1 oder 2. Der Kegelzahnkranz der Taumelscheibe 4 bzw. 4' erscheint hier als Gosinusband
25, während der Zahnkranz an dem festgehaltenen Rad als geradegestrecktes Band 26
erscheint. Im Bereich B, der auch in Fig. 1 gezeigt ist, herrscht volikommene Überdeckung
der Zahnpaarungen, während die Zähne in den Bereichen A vollständig außer Eingriff
sind. Im Zwischenbereich C sind die Zahnkränze teilweise im Eingriff.
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Bei dem Getriebe nach Fig. 5 hat die Antriebswelle 30 an ihrem freien
Ende einen schräggestellten Zapfen 31, auf dem über ein Kugellager 32 eine glokkenförmige
Taumelscheibe 33 mit einer eingezogenen Hülse 34 gelagert ist.
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Im Schnittpunkt der Achse des Zapfens 31 mit derjenigen der Antriebswelle
30 liegt auch der Mittelpunkt der glockenförmigen Taumelscheibe 34. Dieser Schnittpunkt
bildet die Mitte eines Kugelgelenks 35 mit einer an einem festgehaltenen Rad 36
angeordneten Kugel 37 und einer am inneren Umfang der Hülse 34 ausyebildeten Kugelpfanne
38. Die glockenförmige Taume!scheibe 34 hat zwei konzentrische Ringe 39 und 40,
deren Mitte mit dem Taumelscheibenmittelpunkt M zusammenfällt und die auf beiden
Seiten Kegelzahnkränze 41 und 42 bzw. 43 und -44 tragen. Die Kegelzahnkränze 43
und 44 des äußeren Ringes 40 haben einen stumpferen Kegelwinkel als die Kegelzahnkränze
41 und 42 des inneren Ringes 39. Die Spitzen der Kegelwinkel der genannten Kegelzahnkränze
fallen auch in den Mittelpunkt M der Taumelscheibe.
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Der innere Ring 39 wirkt in gleicher Weise wie bei den Getrieben nach
den Figuren 1 und 2 mit seinen Kegelzahnkränzen mit entsprechenden Kegel zahnkränzen
45 und 46 an dem festgehaltenen Rad 36 zusammen, während der äußere Ring 40 mit
seinen Kegelzahnkränzen mit entsprechenden Kegel zahnkränzen 47 und 48 an einem
zusätzlichen Rad 49 zusammenwirkt, das über ein Kugellager 50 auf einem Hals 51
des festen Rades 36 gelagert ist.
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+)Aus Fig. 3 ist ferner ersichtlich, daß die Untersetzung i um so
größer wird, je kleiner der Winkel v- wird.
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Die Geometrie der FuegelzahnkranXDstimmt im Prinzip mit derjenigen
der Getriebe nach den Figuren 1 und 2 überein und ist anhand der Fig. 3 erläutert.
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Im Betrieb wird bei einer Drehung der Antriebswelle 30 eine taumelnde
Bewegung der glockenförmigen Taumelscheibe 34 aufgrund ihrer Lagerung auf dem Zapfen
31 erzwungen. Der innere Ring 39 der Taumelscheibe walzt sich dabei mit seinen Zahnkränzen
41, 42 an den Zahnkränzen 45, 46 des feststehenden Ringes 36 ab. Bei einem Umlauf
der Antriebswelle bewegt sich die Taumelscheibe um dasjenige Bogenstück gegenüber
dem feststehenden Rad 36 weiter, das dem Zähnezahlunterschied zwischen diesen beiden
Teilen entspricht. Dieser Zähnezahlunterschied ist jedoch zwischen dem äußeren Ring
40 und dem drehbaren Rad 49 kleiner. Aufgrund dessen ist die Relativbewegung zwischen
dem äußeren Ring 40 und dem drehbaren Rad 49 bei einem Umlauf der Antriebswelle
entsprechend kleiner, so daß das drehbare Rad 49 um die Differenz der beiden Bogenlängen
der Bewegung des inneren Rades gegenüber dem festen Rad und der Bewegung des äußeren
Rades gegeriüber dem umlaufenden Rad gedreht wird. Der Abtrieb wird von dem umlaufenden
Rad 49 abgenommen.
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Aufgrund dieser Anordnung sind sehr große Untersetzungen bis zu i
= 10 rea-1 isierbar.
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Das Getriebe nach Fig. 6, das eine ausgeführte Konstruktion zeigt,
ist im Prinzip entsprechend den Getrieben nach Fig. 1 und 2 aufgebaut. Es umfaßt
eine Taumelscheibe o0 , die mittels einer flexiblen Kupplung 61 mit Speichen aus
einem elastischen Werkstoff auf einer festgehaltenen Achse 62 angeordnet ist. Die
Taumelscheibe hat beidseitig an ihrem äußeren Rand Stirnverzahnungen 63 und 64,
mittels denen sie an Kegelverzahnungen 65 und 66 an zwei Ringen 67 und 68 abwälzbar
ist. Die Zahnringe 67, 68 sind mit einem eingeschobenen Zwischenring 69 zwischen
zwei Flanschringen 70 und 71 mittels eines kranzes von Schrauben 72 verspannt. Von
dem aus den Teilen 67 bis 72 gebildeten Körper wird das Abtriebsmoment des Getriebes
abgenommen. Dieser Körper ist mittels Kugellagern 80 und 81 auf der Achse 62 gelagert.
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Die Taumeischeibe 60 wird mittels einer Andrückvorrichtung mit ihren
beiden Stirnverzahnungen 63 , 64 ständig in Eingriff mit den beiden Kegel zahnkränzen
65, 66 an den Ringen 67, 68 gehalten. Die Andrückvorrichtung umfaßt zwei Kränze
von Membranzylindern 73, 74, die von Federbalgen gebildet sind. Die Membranzylinder
73 , 74 der beiden Kränze sind axial aufeinander ausgerichtet. Bei einer zweckmäßigen
Anordnung umfaßt jeder Kranz sechs am Umfang gleichmäßig verteilte Membranzylinder.
Die Membranzylinder wirken über Auflagen 75J 76 auf die Taumeischeibe, die miteinander
mittels Bolzen 77 verbunden sind. Die Bolzen 77 erstrecken sich axial durch die
Taumelscheibe 60 hindurch und halten gleichzeitig die elastischen Speichen 61 der
Gelenkkupplung. In den Federbalgen 73, 74 sind Verdrängungskörper 78, 79 zur Verminderung
des Totvolurnens angeordnet.
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Die Federbalge sind über eine nicht gezeigte Steuerung umlaufend mit
Druckluft beaufschlagbar und wieder entlüftbar. Alternativ sind die Membranzylinder
elektromagnetisch zusammendrückbar. Die Steuerung ist in jedem Fall so gestaltet,
daß sie wie bei einem Drehstrommotor die Membranzylinder zeitlich nacheinander mit
Hiifsenergie beaufschlagt, so daß eine in Umfangsrichtung wandernde Axialkraft auf
die Taumelscheibe ausgeübt wird. Hierdurch wird die Taumelbewegung der Taumelscheibe
erzwungen, die wie bei den Getrieben nach den Fig. 1 und 2 wegen des Zähnezahlunterschiedes
ihrer Stirnverzahnungen 63, 64 gegenüber den Kegelverzahnungen 65, 66 der Ringe
67, 68 eine Relativbewegung zwischen der Taumeischeibe 60 und den Ringen 67, 68
in Umfangsrichtung zur Folge hat. Da im vorliegenden Fall die Taumelscheibe nicht
umlaufen kann, macht der aus den Teilen 67 bis 72 gebildete Körper, der auf der
feststehenden Welle 62 mittels Kugellagern 80 und 81 gelagert ist, diese Bewegung,
weiche die Abtriebsbewegung darstellt.
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Patentansprüche