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Vorrichtung zum programmabhängigen Steuern der Fadenführungseinrichtungen
einer Textilmaschine Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum programmabhängigen
Steuern der Fadenführungseinrichtungen einer Textilmaschine, z.B. der Fachbildeeinrichtungen
eines Webstuhles, bei der der Kraftfluß zwischen den durch eine Antriebswelle rythmisch
bewegten Hubmechanismen und den zugehörigen Fadenfthrungseinrichtungen durch auslenkbare
Zwischenglieder in Abhängigkeit eines Steuerprogrammes beeinflußbar ist.
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In der Webmaschinentechnik besteht seit geraumer Zeit die Tenden die
Schußeintragungen pro Minute zu erhöhen. Insbesondere in der Bandweberei finden
bereits Webstühle Verwendung, deren Arbeitsgeschwindigkeit zwischen eintausend und
zweitausendschußeintragungen pro Minute liegen. Die bei diesen Webstühlen verwendeten
Fachbildeeinrichtungen weichen zur Erzielung der hohen Taktfolge in ihrer Steuerung
erheblich von denen konventioneller Schaftmaschinen ab. Diese neuen Ausführungen
sind im allgemeinen so konzipiert, daß über die Musterkarte eine Voreinstellung
entsprechend vorgesehener Steuerglieder erfolgt, die zum zyklusabhängigen Zeitpunkt
direkt oder indirekt auf den Fachbildungsmechanismus Einfluß nehmen. Weiterhin sind
Vorkehrungen getroffen, die sicherstellen, daß der jeweilige Schaft bei einer Folge
von Hochfachstellungen zwischenzeitlich nicht wieder in die Grundstellung gelangt,
was insbesondere bei Maschinen hoher Arbeitsfrequenz zu einem wesentlich ruhigeren
Laufverhalten
führt und eine mögliche Fehlerquelle ausschaltet.
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Eine derartige Steuervorrichtung ist z.B. durch die deutsche Auslegeschrift
1 292 591 bekannt, bei der sich innerhalb eines Gestängezuges zwischen einer Exzentereinrichtung
und dem zugehörigen Schaft ein auslenkbares Knickgelenk befindet, das durch einen
über die Mustereinrichtung magnetisch betätigten Schieber in der Strecklage versteift
werden kann. Um hier eine wahlweise Dauerhochfachstellung zu ermöglichen, sind pro
Schaft zwei gleichgeartete Gestängezüge der vorbeschriebenen Art vorgesehen, deren
Exzenter lediglich um 1800 zueinander versetzt sind.
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Diese Steuervorrichtung hat den Nachteil, daß die Mechanik der Knickgelenke
aufgrund der durch die Zwangsführung bedingten, ständig wechselnden Stoß- und Zugbelastung
einer sehr hohen Beanspruchung ausgesetzt ist. Weiterhin wirkt sich die Maßnahme
der doppelten Gestängezüge nachteilig aus. Abgesehen von dem wesentlich größeren
technischen Aufwand müsse gewisse Teilungsschwierigkeiten im Hinblick auf den meist
sehr engen Schaftabstand auftreten. Da ein steter Ansteuerungswechsel zwischen den
beiden Gestängezügen stattfindet1 sind jedem Schaft zwei Abtastvorrichtungen zugeordnet,
die getrennt voneinander je eine gesonderte Bahn des z.B. kartenförmigen Steuerprogramms
abtasten.
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Das bedingt, abgesehen von der Verdoppelung der Programmbahnen und
damit der Breite des Steuerprogrammträgers, einen hohen technischen Aufwand und
ein entsprechendes Patronieren der gewünschten Gewebebindung.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung eine Steuervorrichtung für
Fadenführungseinrichtungen von Textilmaschinen zu schaffen, bei der die vorgenannten
Nachteile vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird dieses dadurch erreicht, daß der Hubmechanismus
aus einem exzentergesteuerten Schwinghebel besteht, an den in Schwingrichtung ein
Kipphebel schwenkbar angelenkt ist, der über ein Gestänge mit einem Hubmagneten
verbunden
ist, daß oberhalb des Kipphebels ein mit einer einzelnen
Fadenführungseinrichtung (Schaft) verbundener Betätigungshebel in Hubrichtung federnd
gelagert ist, daß der Kipphebel im stromlosen Zustand des Hubmagneten unter der
Wirkung einer die Eingrifflage mit dem Betätigungshebel verhindernden Feder steht,
daß der Kipphebel im erregten Zustand des Hubmagneten eine die Eingrifflage mit
dem Betätigungshebel sicherstellende Schwenklage einnimmt, daß zur Ansteuerung des
Hubmagneten ein die Steuerinformation in elektrische Signale umsetzender Leser vorgesehen
ist und daß auf der Exzenterwelle ein den Leser steuernder Impulsgeber angeordnet
ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist dem Schwinghebel eine
ortsfest gelagerte Klinke zugeordnet, die im erregten Zustand des Hubmagneten den
Schwinghebel in der Hochfachstellung verriegelt, daß die Klinke im stromlosen Zustand
des Hubmagneten außer Eingrifflage mit dem Schwinghebel steht und daß der Hubmagnet
in der Hochfachstellung des Schwinghebels über einen Impuls vom Impulsgeber ansteuerbar
ist.
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Ein weiteres Merkmal besagt, daß der Impulsgeber aus einer auf der
Exzenterwelle fest angeordneten Blende und einer Lichtschranke besteht, daß die
Blende so ausgebildet ist und auf der Exzenterwelle angeordnet ist, daß zum Zeitpunkt
jeder Tief- und Hochfachstellung eine Änderung des Fótozellenstromes der Lichtschranke
auftritt und daß diese Änderungen den jeweiligen Abfragezeitpunkt des Lesers bestimmen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß mit einem vergleichsweise geringen technischen Aufwand eine Dauer-Hochfachstellung
erzielbar ist, für jede Schaft steuerung nur eine Kartenbahn beansprucht wird und
damit ein herkömmliches Patronieren der Gewebebindung möglich ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
Fig.
1 eine Steuervorrichtung gemäß der Erfindung in der Grundstellung mit unbestromten
Hubmagneten Fig. 2 die Vorrichtung der Fig. 1 in der ausgefahrenen Stellung "Tieffach"
Fig. 3 die Vorrichtung der Fig. 1 in der Grundstellung mit bestromten Hubmagneten
in Anzugstellung Fig. 4 die Vorrichtung nach Fig. 1 in der ausgefahrenen Stellung
"Hochfach" Fig. 5 und 5a in Seiten- und Frontansicht die Anordnung eines Impulsgebers
auf der Exzenterwelle Fig. 6 ein Blockschaltbild einer Steueranordnung zum Hubmagneten
Fig. 6a ein Zeitdiagramm über den Steuerungsablauf des Hubmagneten In der nachfolgenden
Beschreibung wird das Prinzip der Erfindung anhand einer einzelnen Fachbildeeinrichtung
eines Webstuhles erläutert. Gemäß der Anzahl der hintereinander liegenden Webstuhlschäfte
sind im gleichen Teilungsabstand eine entsprechende Zahl an Steuervorrichtungen
gemäß Fig. 1 vorzusehen. Die dabei allen Vorrichtungen gemeinsamen Maschinenelemente,
wie Wellen, Achsen, Anschläge und Halterungen sind im Schnitt dargestellt. Im übrigen
beschränkt sich die Darstellung aus Übersichtlichkeitsgründen auf die zum Verständnis
notwendigen Teile.
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Gemäß Fig. 1 ist auf einer Exzenterwelle 1 ein einfacher Exzenter
2 fest angeordnet. Dieser steht in der dargestellten Grundstellung sodaß ein auf
einer Achse 3 drehbar gelagerter Schwinghebel 4 über eine Gleitrolle 5 am tiefsten
Punkt des Exzenters 2 anliegt. Eine zwischen dem Schwinghebel 4 und einer Halterung
7 angeschlossene Zugfeder 6 vermittelt dem Schwinghebel 4 ein Drehmoment im Gegenuhrzeigersinn.
Das freie Ende des Schwinghebels 4 weist einen gabelförmigen Schlitz auf. In diesem
Schlitz wird ein in Schwingungsrichtung ausgerichteter Kipphebel 8 geführt, der
über einen Lagerbolzen 4b schwenkbar mit dem
Schwinghebel 4 verbunden
ist. Das über den Kipphebel 8 hinausragende Ende des Schwinghebels 4 ist als Rastnase
4a ausgebildet. Der Kipphebel 8 ist an seinem unteren Ende mit einem Querstift 8a
versehen, der in eine Langlochführung 19a einer am Ende gabelförmig ausgebildeten
Koppelstange 19 ragt. Das andere, ebenfalls gabelförmig ausgebildete Ende der Koppelstange
19 steht in gelenkiger Verbindung mit einer Zugstange 23, die in einer Geradführung
24 längsverschiebbar gelagert ist. Jenseits dieser Geradführung 24 ist auf der Zugstange
23 ein Flansch 25 verstiftet, an dem sich eine Druckfeder 26 abstützt, der als Widerlager
das Gehäuse eines am Maschinenrahmen 28 befestigten Hubmagneten 27 dient. Das Ende
der Zugstange 23 ist mit dem Anker 27a des Hubmagneten 27 fest verschraubt. Die
Koppelstange 19 ist in der Mitte mit einer Längsausnehmung 19b versehen.
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Oberhalb dieser Ausnehmung ist eine auf den Schwinghebel 4 ausgerichtete
Klinke 21 auf einer Achse 20 drehbar gelagert.
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Diese ragt mit ihrem rückwärtigen Hebelende 21a in die Längsausnehmung
19b des Koppelhebels 19. Eine zwischen diesem Hebelende 21a und einem Ansatz 23a
der Zugstange 23 angelenkte Zugfeder 22 hält das Klinkenende 21a stets in Anlage
an der rückwärtigen Innenkante der Längsausnehmung 19b. Ausnehmung und Klinke sind
so aufeinander abgestimmt, daß die Sperrnase 21b der Klinke 21 in der gezeigten,
durch die DrUckfeder 26 hervorgerufenen Schublage der Zug- und Koppelstange 23/19
aus dem Schwenkbereich der Rastnase 4a des Schwinghebels 4 gedrückt wird.
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Das obere Ende des Kipphebels 8 ist mit einer in Auslenkrichtung weisenden
Führungsnase 8b versehen. Die Außenkontur dieser Führungsnase weist im Ubergang
zum Hebelteil 8 einen kurvenförmigen Verlauf auf, über die sich die Führungsnase
8b bei einer Hubverstellung im stromlosen Zustand des Hubmagneten 27 unter der Wirkung
der Druckfeder 26 auf einer Rolle 10 abwälzt, die ihrerseits auf einer Achse 9 ortsfest
gelagert ist. Die Führungsnase 8b bildet mit der Oberkante des Kipphebels 8 eine
leicht muldenförmige Auflagefläche 8c, die dem Durchmesser einer Gleitrolle 13 angepaßt
ist. Diese Gleitrolle 13 ist oberhalb
des Kipphebels 8 in einem
nach unten gerichteten Ansatz 12a eines quer zur Hubrichtung verlaufenden Betätigungshebels
12 drehbar gelagert. Der Betätigungshebel 12 selbst ist auf einer Achse 11 schwenkbar
angeordnet. In der Ruhelage wird er durch kräftige Zugfedern 14 in Anlage gegen
eine Anschlagschiene 15 gehalten. Über einen Zwischenhebel 16 ist das freie Ende
des Betätigungshebels 12 gelenkig mit einem zum Webstuhl gehörenden Schaft 17 verbunden,
der beidseitig in Führungen 18 höhenverstellbar gelagert ist. Auf die Darstellung
der im Schaft durch Litzen gehaltenen Ösen zur Durchführung der Kettfäden wurde
aus Einfachheitsgründen verzichtet.
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Durch die Verwendung einfacher Exzenter 2 muß die Exzenterwelle 1
mit der gleichen Drehzahl umlaufen wie die Antriebswelle des Webstuhles. Vielfach
wird die Exzenterwelle 1 aus Gründen der Laufruhe und im Hinblick auf einen geringeren
Verschleiß im Verhältnis 1 : 2 angetrieben. In diesem Fall sind die einfachen Exzenter
2 durch entsprechend ausgebildete Doppelexzenter zu ersetzen.
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Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Grundstellung soll der Schaft
17 nach der vorgegebenen Gewebebindung für den folgenden Arbeitszyklus in der Tiefstellung
verbleiben. Das Kommando hierzu erhält der Hubmagnet 27 in bekannter Weise durch
einen Kartenleser KL (Fig. 6), der Musterkarten schrittweise und über eine Vielzahl
von Bahnen gleichzeitig abtastet und bewirkt, daß der der jeweiligen Bahn zugeordnete
Hubmagnet entsprechend der Kartenbahnlochung gesteuert wird. Im vorliegenden Fall
wird der Hubmagnet 27 aufgrund z.B. einer fehlenden Lochung in der zugeordneten
Musterkartenbahn während des nachfolgenden Arbeitsganges nicht erregt. Damit verbleibt
der Kipphebel 8 unter dem Einfluß der Druckfeder 26, die über das Gestänge 23/19
auf den Querstift 8a im Kipphebel 8 einwirkt und diesen einem Drehmoment im Gegenuhrzeigersinn
aussetzt.
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Durch die Anlage des Kipphebels 8 über die Führungsnase 8b an der
Gleitrolle 10 wird er jedoch in der Grundstellung daran gehindert, diesem Einfluß
nachzugeben. Mit Beginn einer
Umdrehung der Exzenterwelle 1 in Pfeilrichtung
A wird der Schwinghebel 4 formschlüssig zu einer im Uhrzeigersinn gerichteten Schwenkbewegung
veranlaßt, durch die der Kipphebel 8 eine Aufwärtsbewegung erfährt. Dabei gleitet
er unter dem Druck der Feder 26 unter Anlage der kurvenförmigen Außenkontur der
Führungsnase 8b an der Gleitrolle 10, im Gegenuhrzeigersinn schwenkend, aus dem
Bereich der Gleitrolle 13 in die benachbarte Aussparung des Betätigungshebels 12.
Die dabei erzielte Endstellung "Tieffach" zeigt Fig. 2. Zu diesem Zeitpunkt hat
sich der Exzenter 2 um 1800 gegenüber der Grundstellung gedreht. Im Verlauf der
nächsten 1800 kehrt der Schwinghebel 4 unter dem Einfluß der Zugfeder 6 wieder in
die Grundstellung zurück. Hierbei wird der Kipphebel 8 über die Gleitrolle 10 durch
die entsprechend ausgebildete Führungsnase 8b gegen den Druck der Feder 26 wieder
in die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung zurückbewegt.
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Diese Stellung stellt eine Vorbereitungsstellung dar, in der sich
der Kipphebel 8 in einer Anbietposition befindet, aus der heraus nur ein geringer
Hub des Magneten 27 notwendig ist, um den Kipphebel 8 in die in Fig. 3 dargestellte
Schwenklage zu bringen.
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Mit dem Erreichen der Grundstellung gemäß Fig. 1 wird durch einen
noch näher zu erläuternden Impulsgeber IG, der durch die Exzenterwelle 1 gesteuert
wird, ein Impuls ausgelöst.
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Dieser bewirkt in nachfolgend noch näher erläuterter Weise über den
Kartenleser KL die erforderliche Neueinstellung aller Hubmagnete gemäß der Kartenlochung.
Im vorliegenden Fall sei angenommen, daß der dem Hubmagneten 27 zugeordnete Bahnabtaster
im Kartenleser KL ein Loch vorfindet, was einer Hochstellung des Schaftes 17 im
Verlauf des nächsten Arbeitszyklus entspricht. Aufgrund der erkannten Lochinformation
wird der Hubmagnet 27 erregt. Das sich dadurch ausbildende Magnetfeld zieht den
Magnetanker 27a in die Spule des Magneten 27 hinein.
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Dadurch erfährt das Gestänge 23/19 gegen den Druck der Feder 26 eine
Verschiebung nach links. Diese ist unter Berücksichtigung
des Leerhubes
durch die Langlochführung 19a gerade so groß, daß der Kipphebel 8 in die in Fig.
3 dargestellte Lage zur Rolle 13 des Betätigungshebels 12 schwenkt. Durch die Längsverschiebung
des Gestänges 23/19 dreht sich auch die Klinke 21 unter dem Zug der Feder 22 soweit
im Uhrzeigersinn, daß diese mit ihrer Sperrnase 21b nunmehr in den Schwenkbereich
der Rastnase 4a des Schwinghebels 4 ragt.
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Die vorbeschriebene Neueinstellung vollzieht sich um den Zeitpunkt,
an dem sich der tiefste Punkt des Exzenters 2 in Höhe der Gleitrolle 5 befindet.
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Im Verlauf der weiteren Drehung des Exzenters 2 wird der Schwinghebel
4 in der bereits beschriebenen Weise im Uhrzeigersinn verschwenkt und hebt dabei
den Kipphebel 8 an, der nunmehr in kraftschlüssige Verbindung mit der unmittelbar
über der muldenförmigen Auflagefläche 8c befindlichen Gleitrolle 13 gelangt.
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Wie aus Fig. 3 und Fig. 4 am besten ersichtlich, ist der Xipphebel
8 im Bereich dieser Auflagefläche 8c so ausgebildet, daß die Rolle 13 auf eine flach
nach innen verlaufende Schräge aufsetzt und damit die Tendenz hat, den Kipphebel
8 weiter im Uhrzeigersinn zu verschwenken. Dadurch wird verhindert, daß der Kipphebel
8 unter Krafteinwirkung über die rechte Kante wegkippt.
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Am Ende der 1800-Drehung des Exzenters 2 ist dann die in Fig. 4 dargestellte
Endstellung "Hochfach" erreicht, in der über den Betätigungshebel 12 und den Zwischenhebel
16 der Schaft 17 die vorbestimmte Hochfachstellung einnimmt.
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In dieser Stellung greift die Klinke 21 mit ihrer Sperrnase 21b unter
die Rastnase 4a des Schwinghebels 4. Zu dem dargestellten Zeitpunkt, in dem die
Sperrnase 21b und die Rastnase 4a noch nicht in Eingriff miteinander gelangt sind,
ist zu prüfen, ob die Hochfach-Stellung für den nächsten Arbeitszyklus beibehalten
werden kann oder ob die Gewebebindung eine Tieffachstellung dieses Schaftes 17 verlangt.
Über den Impulsgeber IG
wird daher zu diesem Zeitpunkt ein Prüfvorgang
eingeleitet, der nachfolgend noch näher erläutert wird und durch den entschieden
wird, ob für den nächsten Arbeitsgang dieser Schaft die Hoch-oder Tieffachstellung
einnehmen muß. Ergibt der Prüfvorgang, daß der Schaft zur nächsten Schußeintragung
wieder in der Hochstellung stehen muß, so wird verhindert, daß der Schaft die bereits
eingenommene Hochstellung verläßt. Dieses wird dadurch bewerkstelligt, daß der Hubmagnet
27 erregt bleibt. Damit steht die Klinke 21 in der in Fig. 4 gezeigten Stellung,
in der sie den Schwinghebel 4 bis auf den geringen Überhub zwischen den beiden Nasen
21b und 4a an einer Schwenkbewegung im Gegenuhrzeigersinn hindert.
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Damit verbleibt der Betätigungshebel 12 und der angeschlossene Schaft
17 in der angehobenen Stellung, während die Exzenterwelle 1 ihren zyklischen Umlauf
beendet und der Exzenter 2 sich dabei vorübergehend von der Gleitrolle 5 des Schwinghebels
4 löst. Im Verlauf des darauffolgenden Arbeitsganges kommt der Exzenter 2 kurz vor
Beendigung der ersten Halbdrehung wieder in Berührung mit der Gleitrolle 5 und hebt
den Schwinghebel 4 an, so daß die Klinke 21 gemäß Fig. 4 wieder frei beweglich ist.
Zu diesem Zeitpunkt erfolgt zyklisch der bereits erwähnte Prüfvorgang. Es sei angenommen,
daß dieser nunmehr ergibt, daß der Schaft 17 während des nächsten Schußeintrages
in der Tiefstellung stehen muß. In diesem Fall wird der Hubmagnet 27 zu dem in Fig.
4 dargestellten Zeitpunkt entstromt. Damit kommt die Druckfeder 26 wieder zur Wirkung
und schiebt das Gestänge 23/19 nach rechts. Die Verschiebung ist jedoch auf die
Länge der Langlochführung 19a beschränkt, da die Druckfeder 26 zu schwach bemessen
ist, um den unter Krafteinwirkung stehenden Kipphebel 8 lagemäßig zu beeinflussen.
Durch die Gestängeverschiebung wird jedoch die mit ihrem Hebelansatz 21a an der
Innenkante der Längsausnehmung 19b in der Koppelstange 19 anliegende Klinke 21 so
weit im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, daß die Sperrnase 21b aus dem Bewegungsbereich
der Rastnase 4a des Schwinghebels 4 gelangt. Damit ist die Verriegelung in der Hochfachstellung
aufgehoben, so daß der gesamte Steuermechanismus einschließlich des Schaftes 17
in der zweiten Hälfte des laufenden Arbeitsganges
in die Tieffachstellung
zurückgeführt wird.
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Fig. 5 zeigt eine Ausführung und Anordnung des Impulsgebers IG, der
im vorliegenden Fall aus einer halbkreisförmigen Blende 31 und einer Lichtschranke
besteht, die ihrerseits eine Lichtquelle 32 und eine Fotozelle 33 umfaßt. Die Blende
31 ist auf der allen Exzentern 2 gemeinsamen Exzenterwelle 1 befestigt, während
die Lichtschranke so angeordnet ist, daß das von der Lichtquelle 32 auf die Fotozelle
33 fallende Licht bei umlaufender Blende 31 periodisch unterbrochen wird.
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Fig. 5a zeigt im Schnitt I - I der Fig. 5 den Impulsgeber IG in Frontansicht,
aus der die Form der Blende 31 und ihre Einstellage ersichtlich ist. Bei der Darstellung
befindet sich der Exzenter 2 in der Grundstellung, in der die Gleitrolle 5 des Schwinghebels
4 am tiefsten Punkt des Exzenters 2 aufliegt. Entsprechend dieser Lage ist der Impulsgeber
IG so eingestellt, daß die Blende 31 kurz vorher den Lichtstrahl freigibt und nach
einer Exzenterwellenumdrehung von 1800 diesen wieder unterbricht, kurz bevor die
Rolle 5 den höchsten Punkt des Exzenters 2 erreicht. Dieses geringe Voreilen dient
dazu, die durch Ansprechverzögerungen, z.B. des Hubmagneten 27, auftretenden Zeitverschiebungen
zu kompensieren.
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Fig. 6 zeigt eine Steueranordnung für den Hubmagneten 27 in Form eines
Blockdiagramms, bei der der Impulsgeber IG auf eine Steuerelektronik SE einwirkt,
die ihrerseits mit dem Kartenleser KL, einer Vergleichseinrichtung VE und einer
Speichereinrichtung SP verbunden ist. Der Kartenleser KL und die Speichereinrichtung
SP sind ihrerseits ebenfalls mit der Vergleichseinrichtung elektrisch gekoppelt.
An den Ausgang der Speichereinrichtung SP ist über einen elektronisch steuerbaren
Lastschalter LS der Hubmagnet 27 angeschlossen.
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In Verbindung mit dem Diagramm der Fig. 6a wird die Arbeitsweise der
Steueranordnung nachfolgend näher erläutert. Aus
Gründen der einfacheren
und klareren Darstellung wird vorausgesetzt, daß alle elektrischen Funktionen verzögerungsfrei
ablaufen. Damit entfällt auch das voreilende Schalten des-Impulsgebers IG. Weiterhin
sei angenommen, daß der Kartenleser KL auf fotoelektrischer Basis abtastet und die
momentan abgetastete Information bis zum nächsten Vortransport der gelochten Musterkarte
zur Verfügung stellt.
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Innerhalb jedes Arbeitszyklus tritt- eine sprunghafte Änderung des
Stromes der Fotozelle 33 auf. Diese damit zu Beginn und in der Mitte eines jeden
Arbeitszyklus auftretenden Spannungsänderungen (IG) werden durch die Steuerelektronik
SE in differenzierte Impulse umgewandelt, die je nach dem, ob es sich um eine steigende
oder fallende Impulsflanke handelt, positiver oder negativer Natur sind. Während
die positiven Differenzierimpulse zur Ansteuerung der Speichereinrichtung SP und
zur Auslösung des Kartenlesertransportes KL,Trans. dienen, wird über die negativen
Differenzierimpulse der zuvor beschriebene Prüfvorgang eingeleitet, welcher durch
die Vergleichseinrichtung vorgenommen wird.
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Mit Beginn eines jeden Arbeitszyklus erfolgt somit über die Steuerelektronik
SE eine Ansteuerung der Speichereinrichtung SP und des Kartenlesertransportes KL,Trans.
Die Speichereinrichtung SP übernimmt die von Kartenleser KL momentan angebotene
Information, die im Fall des Arbeitszyklus 1 positiver Natur ist und speichert diese
bis zur nächsten Ubernahmeansteuerung. Mit der erfolgten Einspeicherung wird sofort
der Hubmagnet 27 über den Lastschalter LS bestromt, so daß dieser anzieht und damit
der zu Fig. 3 beschriebene Vorgang abläuft.
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Über den verzögert ansprechenden Kartenlesertransport wird die Musterkarte
sofort weitergeschaltet. Die neue Information KL,Inf. ist gemäß dem Diagramm wieder
positiv, was jedoch noch keine Auswirkung hat. Erst beim Auftreten des negativen
Differenzierimpulses wird die Vergleichseinrichtung VE wirksam
geschaltet,
die die vom Kartenleser KL angebotene Information mit der im Speicher SP befindlichen
Information vergleicht. Die Vergleichseinrichtung VE ist dabei in der Lage die Speichereinrichtung
SP zur zwischenzeitlichen Übernahme der neu vom Kartenleser KL angebotenen Information
zu veranlassen, wenn diese negativ ist. Da beide Informationszustände jedoch im
vorliegenden Prüfzeitpunkt positiv sind, ändert' sich nichts, d.h. der Hubmagnet
27 bleibt erregt. Damit läuft der im ersten Teil zu Fig. 4 beschriebene Vorgang
ab. Der Schaft 17 bleibt in der Hochfachstellung, wie der Diagrammverlauf zeigt.
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Der zu Beginn des zweiten Arbeitszyklus auftretende positive Differenzierimpuls
SE bewirkt keine Änderung des Speicherzustandes. Jedoch wird über den angesteuerten
Kartenlesertransport die Musterkarte weitergeschaltet, im Verlauf dessen sich die
nun vom Leser angebotene Information KL,Inf. gegenüber vorher ändert. Die über den
in der Mitte des zweiten Arbeitszyklus auftretenden negativen Differenzierimpuls
wirksam geschaltete Vergleichseinrichtung VE stellt nunmehr die vorstehend erwähnte
Ungleichheit der angebotenen und eingespeicherten Information fest. Dieses führt
dazu, daß die Vergleichseinrichtung VE einen Umspeicherbefehl an die Speichereinrichtung
SP abgibt, die daraufhin die vom Kartenleser KL angebotene negative Information
einspeichert. Die Folge ist, daß der entsprechend angesteuerte Lastschalter LS öffnet,
so daß der Hubmagnet 27 stromlos wird und abfällt. Damit vollzieht sich der Vorgang
wie er im zweiten Teil zur Fig. 4 beschrieben ist. Die Steuerungsabläufe zu den
folgenden Arbeitszyklen vollziehen sich in gleicher Weise, so daß sich weitere Erläuterungen
erübrigen.