DE2248079C3 - Verfahren zum Sprengplattieren einer Ringfläche - Google Patents
Verfahren zum Sprengplattieren einer RingflächeInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sprengplattieren einer Ringfläche, bei welchem man eine Auflageplatte
mit Abstand gegenüber dem zu plattierenden Werkstück positioniert und unter dem Druck einer
Explosion fest mit dem Werkstück verbindet.
Es ist bekannt, die Stirnfläche des Kolbens einer Brennkraftmaschine mit einer Ringscheibe aus besonders
widerstandsfähigem Metall zu plattieren (GB-PS 78 556). Dabei wird das Plattenmaterial in Form
einer Vollscheibe über der zu plattierenden Kolbenfläche positioniert, die mit einer Mittelausnehmung versehen
ist. Auf die Vollscheibe wird eine Sprengstoflschicht
aufgebracht, bei deren Zündung die Vollscheibe fortlaufend mit solcher Stoßenergie gegen die Kolbenfläehe
getrieben wird, daß eine Explosionsverschweißung eintritt. Im Bereich der Kolbenausnehmung findet
das Material der Vollscheibe jedoch keine feslc Anlagefläche, so daß es sich an dieser Stelle in die Ausnehmung
hineinwölbt. Während das Scheibcnmatcrial im Bereich der Ringfläche fest mit dem Material des Kolbens
verschweißt ist. findet eine derartige Verbindung im Bereich der Ausnehmung nicht statt. Das verformte
Scheibenmaterial wird in diesem Bereich anschließend durch Abschneiden entfernt. Dadurch, daß die Vollscheibe
sich im Bereich der Kolbenausnehmung durch die F.xDlosion sehr stark verformt, können während der
Explosion Verschiebungen eintreten. Infolge der starken Abscherung an den Ka;ilen der Ausnehmung können
Risse auftreten. Der Umstand, daß gerade während des Explosionsvorganges eine starke Verformung der
Vollscheibe eintritt, bei der diese in die Kolbenausnehmung hineingezogen wird, kann sich nachteilig auf die
Qualität der Explosionsverbindung auswirken.
Bei einem Verfahren zur Verschweißung mehrerer übereinandergelegter Bieche durch Explosionsschweißung
(DT-OS 19 32 038) ist es bekannt, fertige Schweißstücke mit Hohlräumen herzustellen. Die mit
einer Plattierung zu versehenden Werkstücke können Vei iiefungen aufweisen, die vor dem Sprengplattieren
mit einem Füllstoff ausgefüllt werden. Der Füllstoff verhindert eine Verformung der mit dem Werkstück zu
verbindenden Platte. Er wird nach dem Aufbringen der Platte auf das Werkstück aus dem entstandenen Hohlraum
entfernt. Auch hier sprengt man eine Vollscheibe auf das Werkstück auf. Benötigt man im Bereich der
Vertiefung keine Plaitierung, so kann man sie anschließend fortschneiden. Dies ist ein umständliches und
schwieriges Verfahren.
Schließlich ist es bekannt, die ringförmigen Sitzflächen von Strömungsventilen und anderen Absperrorganen
mit besonders harten, korrosionsbeständigen Werkstoffen zu beschichten (GB-PS 17 32 241). Die Beschichtung
erfolgt hier zumeist durch Schweißplattieren bzw. durch Widerstandsschweißung. Dieses Verfahren
hat jedoch den Nachteil, daß besonders korrosionsbeständige Werkstoffe, wie Titan und Zirkon, die nicht
schweißbar sind, nicht für die Plattierung verwendet werden können. Beim thermischen Schweißen tritt eine
Legierungsbildung an der Übergangsstelle der beiden sich verbindenden Metalle ein.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, Ringflächen durch Sprengplattieren
mit einer ringförmigen Materialauflage zu versehen, ohne nachträglich im Bereich der Mittelausnehmung
Material entfernen zu müssen. Das erfindungsgemäße Verfahren soll es ermöglichen, eine ringförmige
Auflageplatte, die bereits vor dem Sprengplattieren mit einer Mittelausnehmung versehen ist, durch
Sprengplattieren präzise auf einer Ringfläche zu befestigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist nach einer ersten Variante der Eriindung vorgesehen, daß man die Öffnung
der Auflageplatte mit einem Füllmaterial verschließt, oberhalb der Auflageplatte eine starre Hilfsplatte anbringt,
deren Durchmesser größer ist als derjenige der Öffnung der Auflageplatte, und anschließend die
Sprengstoffschicht oberhalb der Auflageplatte und der Hilfsplatte anordnet.
Die Erfindung ermöglicht es, eine ebene Fläche mit einer ringförmigen Auflage zu plattieren und gewährleistet
dabei einen gleichmäßigen Explosionsablauf. Die Mittelöffnung der Auflageplatte wird durch die Hilfsplatte,
die aus Metall bestehen kann, vollständig verschlossen, so daß sie keine wesentliche Wirkung auf
den Explosionsablauf haben kann. Eine Verbindung der Hilfsplatte mit dem Werkstück wird durch das im Bereich
der Mittelausnehmung vorgesehene Füllmaterial verhindert. Der Explosionsverlauf gleicht vollständig
demjenigen, der beim Aufbringen einer Vollplatie eintreten würde und ist daher vollkommen gleichmäßig.
Das Füllmaterial und die Hilfsplatte lassen sich nachträglich leicht abnehmen.
Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art vorgese-
hen, daß man eine ringförmige Auflageplatte dadurch im Abstand gegenüber der zu plattierenden Fläche positioniert,
daß man die Öffnung der Auflageplatte mit einem stabförmigen Füllmateri.?·, das aus Kautschuk
od. dgl. bestehen und von einem festen kurzen Rohrstück umschlossen sein kann, verschließt, das stabförmige
Füllmaterial senkrecht an das Werkstück ansetzt,
und oberhalb der Auflageplatte und des Füllmaterials die Sprengstoffschicht anordnet.
Das kurze Rohrstück, das vor dem Sprengplattieren '° die Funktion eines Abstandhalten hat, wirkt während
des Sprengplattierens gewissermaßen als Gleitführung für die Auflageplatte. Durch die Auffüllung des Rohrstückes
mit Füllmaterial wird erreicht, daß auch bei dieser Variante der Erfindung der Explosionsdruck nicht '5
durch die Mittelöffnung hindurch entweichen kann, was leicht zu einer Verschiebung oder Verformung der
ringförmigen Auflageplatte führen könnte.
Die erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich beispielsweise zur Aufbringung der Dichtungssitzflächen
von Absperrorganen verwenden. Zwischen den miteinander verbundenen Metallschichten gibt es keine Legierungsschicht.
Die Verbindung ist besonders fest und korrosionsunempfindlich. Der Dichtungssitz, der aus
einem verhältnismäßig teuren Werkstoff bestehen kann, ist im allgemeinen wesentlich dünner als bei
einem üblichen Absperrorgan. Das Verschlußstück kann entsprechend leichter konstruiert und somit das
Gesamtgewicht des Absperrorgans wesentlich verringert werden. Durch die abdichtende Berührung zwisehen
den zusammenwirkenden Flächen ist eine zuverlässige Abdichtung und Haltbarkeit gewährleistet.
Die Auflagefläche kann aus einer Legierung bestehen, die vornehmlich Eisen, Nickel, Kobalt und/oder
Kupfer enthält und sich metallurgisch mit einem aus Stahl oder Gußeisen bestehenden Werkstück verbindet.
Für die Auflageplatte kann man nichtrostenden Stahl, Monellmetall, Bronzelegierungen, Titan. Zirkon
oder Kobaltlegierungen verwenden.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren an einigen bevorzugten Ausfühningsbcispiclcn
näher erläutert.
F i g. 1 zeigt schematisch im Schnitt eine Anordnung aus Werkstück und Auflageplatte gemriß der ersten Variante
der Erfindung vor dem Sprengplattieren;
F i g. 2 zeigt schematisch im Schnitt eine Anordnung aus Werkstück und Auflageplatte gemäß der zweiten
Variante der Erfindung vor dem Sprengplattieren, und
F i g. 3 zeigt eine Möglichkeit zur gleichzeitigen Aufbringung zweier Auflageplatten an gegenüberliegenden
Seiten eines Werkstücks.
Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen handelt
es sich um das Beschichten der Sitzflächen eines Ventilschiebers oder Verschlußteils.
Bei der in F i g. I dargestellten Anordnung wird ein Verschlußteil 52 aus Stahl von 30 mm Dicke und
300 mm Durchmesser eines Absperrorgans auf eine geeignete Unterlage 51 aus Sand gelegt und eine Auflageplatte
54 für einen ringförmigen Dichtungssitz aus nichtrostendem Stahl von 3 mm Dicke wird unter Zwi- fi0
schenlegung eines Distanzstücks 53 auf das Verschluß-Stück 52 gelegt. Die Öffnung der Auflageplatte 54 ist
mit einer Sperrholzplatte 58 ausgefüllt. Eine Hiifsplatte 55 aus einem starren Werkstoff, z. B. Metall, Holz oder
Kunststoff, wird auf die Öffnung der ringförmigen Auflageplatte 54 gelegt
Anschließend wird ein Sprengstoff 56, der in einem ringförmigen Hartfaserstreifen 59 angeordnet ist. mit
einem elektrischen Zünder 57 auf die Auflageplatte 54 und die Hiifsplatte 55 gelegt, worauf der Sprengstoff
mit dem Zünder zur Detonation gebracht wird. Hierbei wird die Auflageplatte 54 mit dem Verschlußstück 52
fest verbunden.
Bei diesem Verfahren wird für einen ringförmigen Sitz eine ringförmige Auflageplatte verwendet, so daß
der Werkstoff wirksam ausgenutzt und das Verfahren weiter vereinfacht wird, da es nicht notwendig ist, einen
ausgestanzten mittleren Teil der Auflageplatte zu entfernen.
Ferner kann ein Stab in die Öffnung der ringförmigen Armierungsplatte eingesetzt werden. Hierbei wird
die ringförmige Auflageplatte von einem kurzen Rohrstück oder Stab gestützt, und ein Sprengstoff wird auf
der gesamten Oberfläche der Armierungsplatte zur Detonation gebracht. Diese Arbeitsweise wird in Verbindung
mit F i g. 2 beschrieben. Hier ist ein Verschlußteil mit geschliffener Oberfläche im wesentlichen waagerecht
angeordnet. Ein kurzes Rohrstück 60 aus Stahl hält die Auflageplatte 54 im Abstand vom Verschlußstück
52 und verhindert, daß Explosionsgase zu dem Raum zwischen der Auflageplatte 54 und Verschlußstück
52 entweichen. Das Rohrstück 60 ist zylindrisch und fest anliegend in die Öffnung der ringförmigen
Auflageplatte 54 eingesetzt. Ein Füllmaterial in Form einer Kautschukplatte 61 ist in den zylindrischen Teil
oder das Rohrstück 60 eingesetzt.
Verschlußteile, wie sie für Absperrschieber verwendet werden, sind an den gegenüberliegenden Seiten mit
Dichtungssitzen versehen. Zur Herstellung solcher Verschlußstücke ist es unzweckmäßig, die Sprengplattierung
getrennt für jede Seite vorzunehmen, so daß es erforderlich ist, eine Sprengplattierung gleichzeitig an
beiden Seiten der Grundplatte durchzuführen. Wenn in diesem Falle die Explosionen an den beiden Seiten der
Platte nicht vollkommen synchronisiert sind, stört die Explosion an einer Seite die Aufbringung der Auflageplatte
und des Sprengstoffes an der anderen Seite, so daß an der anderen Seite kein brauchbares Ergebnis
erzielt wird. Um dieses Problem auszuschalten, ist es gemäß F i g. 3 zweckmäßig, je ein Ende von zwei Zündschnüren
71 von gleicher Länge mit der Mitte jedes Sprengstoffsatzes zu verbinden, der mittels Klebestreifen
70 auf den Auflageplatten an den gegenüberliegenden Seiten der Grundplatte angeordnet ist. während
das andere Ende dieser Zündschnur mit einem gemeinsamen Zünder 57 verbunden ist. Auf diese Weise können
die Sprengstoffe an beiden Seiten gleichzeitig durch zwei Zündschnüre zur Detonation gebracht werden,
wenn der Zünder betätigt wird, so daß die Auflageplatten gleichzeitig auf beide Seiten der Grundplatte
aufgebracht werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Sprengplattieren einer Ringfläche, bei welchem man eine Auflageplatte mit Abstand
gegenüber dem zu plattierenden Werkstück positioniert und unter dem Druck einer Explosion
fest mit dem Werkstück verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß man die Öffnung der Auflageplatte
mit einem Füllmaterial verschließt, oberhalb der Auflageplatte eine starre Hilfsplatte anbringt,
deren Durchmesser größer ist als derjenige der Öffnung der Auflageplatte, und anschließend
die Sprengstoffschicht oberhalb der Auflageplatte und der Hilfsplatte anordnet. '5
2. Verfahren zum Sprengplattieren einer Ringfläche, bei welchem man eine Auflageplatte mit Abstand
gegenüber dem zu plattierenden Werkstück positioniert und unter dem Druck einer Explosion
fest mit dem Werkstück verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß man die ringförmige Auflageplatte dadurch
im Abstand gegenüber der zu plattierenden Fläche positioniert, daß man die Öffnung der Auflageplatte
mit einem stabförmigen Füllmaterial, das aus Kautschuk od. dgl. bestehen und von einem festen
kurzen Rohrstück umschlossen sein kann, verschließt, das stabförmige Füllmaterial senkrecht an
das Werkstück ansetzt, und oberhalb der Auflageplatte und des Füllmaterials die Sprengstoffschichi
anordnet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zum gleichzeitigen
Sprengplattieren zweier an gegenüberliegenden Seiten eines Werkstückes vorgesehener Ringflächen
zu beiden Seiten des Werkstückes Auflageplatten mit entsprechendem Füllmaterial anordnet,
auf diese einen Sprengstoff aufbringt und die Zündungen gleichzeitig vornimmt.
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DE2248079A1 DE2248079A1 (de) | 1973-05-17 |
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Cited By (1)
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DE102007014225A1 (de) * | 2007-03-24 | 2008-09-25 | Wilhelm Eisenhuth Gmbh Kg | Verfahren und Formwerkzeug zur Herstellung im wesentlichen zweidimensionaler Formkörper aus duroplastischen Werkstoffen |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102007014225A1 (de) * | 2007-03-24 | 2008-09-25 | Wilhelm Eisenhuth Gmbh Kg | Verfahren und Formwerkzeug zur Herstellung im wesentlichen zweidimensionaler Formkörper aus duroplastischen Werkstoffen |
DE102007014225B4 (de) * | 2007-03-24 | 2014-01-23 | Wilhelm Eisenhuth Gmbh Kg | Verfahren und Formwerkzeug zur Herstellung im Wesentlichen zweidimensionaler Formkörper aus duroplastischen Werkstoffen |
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