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Verfahren zur Herstellung von Monohaloacetylhalogeniden Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Monohaloacylhalogeniden durch
Flüssigphasenhalogenierung von Ketenen. Ganz besonders betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Halogenierung von Ketenen in Anwesenheit eines Lösungsmittels oder
eines Reaktionsmediens, das die Bildung von Polyhaloacylhalogeniden inhibiert oder
verhindert und die Bildung von Acylhalogeniden vermindert. Der hier gebrauchte Ausdruck
"Halogen" schließt Chlor, Brom, Jod und Halogenhalogenide, wie Jodmonochlorid, Jodmonobromid,
Brommonochlorid und dergleichen, ein.
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Die Flüssigphasenhalogenierung von Keten ist gut bekannt; die bisher
bekannten Verfahren zur Durc dieser Reaktion haben jedoch die Bildung von Monohaloacetylhalogeniden
zur Folge, die mit einem beträchtlichen Anteil von Dihaloacetylhalogeniden und polyhalogenierten
Nebenprodukten verunreinigt sind. Diese bisherigen Methoden verwendeten Lösungsmittel,
wie chlorierte Benzole, Nitrobenzol, T.trachlorkohlenstoff, Chloracetylchlorid,
Acetylchlorid, 1,2-Dichloräthan, Acetonitril, Benzonitril, Nitromethan und verschiedene
andere Lösungsmittel. Jedes dieser Lösungsmittel hat einen Ublichen Nachteil; d.h.
sie alle hoben die Bildung einer erheblichen Menge von Dihaloacetylhaloge nid zusammen
mit dem gewünschten Produkt Monohaloacetylhalogenid zur Folge. Bei einigen dieser
Lösungsmittel wurden auch die unerwünschten Trihaloacetylhalogenide gebildet.
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Das Dihaloderivat ist kommerziell nicht brauchbar und ßeine Abtrennung
von dem Monohaloderivat ist teuer und zeitraubend. Dichloracetylchlorid hat beispielsweise
einen Siedepunkt von etwa 107°C, während Monochloracetylchlorid einen Siedepunkt
von etwa 105°C hat. Die Nähe der Siedepunkte dieser beiden Verbindungen macht ihre
Abtrennung außerordentlich schwierig und fugt dem Halogenierungsverfahren eine teure
und unwirtschaftliche Stufe hin, zu, wenn die bisher bekannten Lösungsmittel verwendet
werden.
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Die nach dem Verfahren dieser Erfindung hergestellten Monohaloacetylhalogenide
sind wertvolle Zwischenprodukte bei der Herstellung von herbiziden α-Haloacetaniliden
und anderen Produkten. Im Gegensatz dazu haben die entsprechenden Di- und Trihaloacetylhalogenide
keine kommerzielle Bedeutung. Sie liegen mit anderen Worten bloß als Verdünnunr;smittel
vor, die die Ausbeute der kommerziell wertvollen Monohaloacetylhalogenide schmälern.
Die Ernsthafti gke i t des Problemes wird durch die Tatsache evident, daß das ganz
e kommerziell erhältliche Chloracetylchlorid mit erheblichen Mengen an Dichloracetylchlorid
verunreinigt ist und daß in einigen Fällen der Dichloracetylchloridgehalt 6% betragt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die bisherigen Nachteile der
bisher verwendeten Lösungsmittel durch Halogenierung eines Ketens in Anwesenheit
eines Lösungsmittels überwunden, daß (a) ein alicyclisches Carbonat der Formel
in der R, R1, R2, R3, R4 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Methyl,
Chlormethyl. oder
Äthyl bedeuten und n eine ganze Zahl von 0 bis
1 bedeutet und/oder (b) ein Alkoxyalkylester der Formel
in der R6 und R8 jeweils Alkyl mit maximal 5 C-Atomen und Alkylen mit maximal 5
C-Atomen mit einer Gesamtzahl an C-Atomen in R6, R7 und R8 von mindestens drei und
höchstens 10 ist, und/oder (c) ein Ester der Formel
in der R9 Alkyl mit mindestens 2 und maximal 7 C-Atomen und R10 Alkyl mit maximal
4 C-Atomen bedeutet, und/oder (d) ein Glykolester der Formel
in der R und R11 jeweils Alkyl mit maximal 4 C-Atomen bedeutet, R12, R13, R14, R15
16 R17, R18 und 19eweils Wasserstoff, Methyl oder Äthyl sind, wobei nicht mehr als
3 der Reste R12, R13, R14, R15, R16, R17, R18 und R19 Methyl oder Äthyl sind und
a und b 0 oder 1 sind, ist.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung beinhaltet die Halogen nierunq
von Keten, d.h. CH2=CuO, sowie von substituierten Ketenen, wie Methylketen, Dimethylketen,
Äthylketen, Diäthylketen, Phenylketen, Diphenylketen und dergl
Äthylencarbonat
und andere 1,2- und 1,3-alicyclische Carbonate können allein oder in Kombination
für die Zwecke der-vorliegenden Erfindung verwendet werden. Geeignete Carbonate
pind beispielsweise 1, 2-Propylencarbonat, 1 1,2-Butylencarbonat, 1,3-Propylencarbonat,
1, 3-Butylencarbonat, 2,2-Dimethyl-1,3-propylencarbonat, 1, 2-Diäthyl-l, 3-propylencarbonat,
1, 2-Dimethyläthylencarbonat, l-Chlormethyläthylencarbonat, 1,2-Diäthyläthylencarbonat
und dergl.. Wenn ein ungesättigtes Carbonat in das System eingeführt wird, so wird
die Ungesättigtheit durch Addition des Halogenierungsmittels an zwei benachbarten
Kohlenstoffatomen, die ursprünglich durch die Doppelbindung verbunden sind, befriedigt.
Alicyclische Carbonate mit 7 oder mehr Ringgliedern, wie l,4-Butylencarbonat und
dergl., könnten vorteilhafte Lösungsmittel beim Verfahren der vorliegenden Erfindung
sein, sind jedoch von wenig praktischem Wert im Vergleich zu den 5- und 6-gliedrigen
Ringcarbonaten der Erfindung.
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Die Alkoxyalkylester können allein oder in Kombination für die Zwecke
der Erfindung verwendet werden. Geeignete Alkoxyalkylester sind beispielsweise 2-Methoxyäthylacetat,
2-Xthoxyäthylacetat, 2-Propoxyäthylacetat, 2-Butoxyäthylacetat, 2-Pentoxyäthylacetat,
Methoxymethylacetat, Äthoxymethylacetat, Propoxymethylacetat, Butoxymethylacetat,
Pentoxymethylacetat, Methoxypropylacetat, Äthoxypropylacetat, Propoxypropylacetat,
Butoxypropylacetat, Pentoxybutylacetat, Methoxybutylacetat, Pentoxypropylacetat,
Äthoxybutylacetat, Propoxybutylacetat, Butoxybutylacetat, Methoxypentylacetat, Äthyoxypentylacetat,
Propoxypentylacetat,
Butoxypentylacetat und die entsprechenden Propionate, Butyrate und Valerate mit
naxinal 10 C-Atomen im Alkyl- und Alkylenrest. Die Alkylreste der Ester der Carbonsäuren,
die mindestens 3 C-Atome enthalten, kennen entweder geradkettig oder verzweigt sein,
sind aber in den neigten Fällen geradkettig. Gemäß der vorliegenden Erfindung können
Ester der Carbonsäuren) die mindestens 3 C-Atome enthalten, allein oder in Kombination
in dem hier beschrlebenen Verfahren verwendet werden. Geeignete Carboxylsäureester
sind beispielsuseise Methyl, Äthyl-, Propyl- und Butylester der PropionsAure, Buttersäure,
Valeriansäure, Capronsäure, Heptylsäure und Caprylsäure.
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Die Dialkylester der Glykole können allein oder in Kombination für
die Zwecke der Erfindung verwendet werden. Die Esterreste der in Betracht kommenden
Glykole können gleich oder verschieden sein, d.h. die Diester können symmetrisch
oder unsynunetrisch sein.
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Geeignete Diester sind beispielsweise die Acetate, Propionate, Butyrate
und Valerate von Äthylenglykol, Propylenglykol, Trimethylenglykol, Tetramethylenglykol,
1,2-Butylenglykol, 1,3-Butylenglykol und Isobutylenglykol. Obgleich die verschiedenen
oben aufgeführten Glykole gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können,
begünstigen stromwirtschaftliche Gesichtspunkte und die Leichtigkeit des Verfahrens
Athylenglykoldiacetat, Propylenglykoldiacetat und Äthylenglykoldipropionat.
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Bei der Ausführung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
werden
das Keten und das Halogen in das Lösungsmittelmedium eingeleitet, wo sie unter Bildung
von Monohaloacylhalogeniden reagieren, die von dem Reaktionsmedium durch konventionelle
Mittel, wie Destillation, vorzugsweise unter vermindertem Druck abgetrennt werden.
Das Verfahren ist entweder kontinuierlich oder absatzweise durchzuführen. Die Arbeitsbedingungen,
unter denen die Reaktion durchgeführt wird, ist nicht kritisch, aber es wird bevorzugt,
sie innerhalb bestimmter Grenzen zu halten, um die Ausbeute an Monohaloacylhalogeniden
zu maximieren.
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Es ist im wesentlichen nur notwendig, daß das Lösungsmittelmedium
unter den Reaktionsbedingungen--flüssig ist. Aus praktischen Gründen wird jedoch
die Reaktion normalerweise innerhalb des ungefähren Temperaturbereiches von -50
bis +1500C bei einem Druck von etwa 50 mm Hg-Säule bis 2 Atmosphären durchgeführt.
In den meisten Fällen wird jedoch vorgezogen, bei einer Temperatur von etwa OOC
bis 110C bei einem Druck von etwa 100 mm bis 760 mm Hg-Säule zu arbeiten. Die Reaktion
des Halogens und des Ketens schreitet unter Bildung von im wesentlichen reinen Monohaloacylhalogeniden
unabhängig vom Mol-Verhältnis der Reaktionspartner fort. Die Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden jedoch vollständiger verwirklicht, wenn das Mol-Verhältnis von
Halogen zu Keten zwischen etwa 0,8:1 bis 2,0:1 gehalten wird und optimale Ergebnisse
werdenvmit Mol-Verhältnissen von Halogen zu Keten zwischen etwa 1:1 und 1,3:1 erhalten.
Die AnweRenheit eines Lösungsmittels der vorliegenden Erfindung im Reaktionsmedium
vermindert die Bildung
von Acylhalogeniden und vermeidet im wesentlichen
die Bildung von Dihaloacylhalogeniden und anderen polyhalogenierten Nebenprodukten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann das Lösungsmittel im wesentlichen
das ganze Reaktionsmedium ausmachen oder nur einen kleineren Teil des Reaktionsmediums.
Die Vorteile der vorliegenden Erfindung werden am besten erhalten, wenn das Lösungsmittelgewichtsverhältnis
hoch ist, aber wesentliche Vorteile werden sogar erhalten, wenn das Lösungsmittel
in relativ kleinen Mengen vorliegt. Die unerwünschten polyhalogenierten Acylhalogenide
werden sogar nur in kleinen Mengen gebildet, wenn das Reaktionsmedium ein niedriges
Lösungsnittelverhältnis enthält, und sie werden meistens vollständig bei höheren
Verhältnissen ausgeschlossen. Das Gewichtsverhältnis des Lösungsmittels zu der Summe
von Lösungsmittel und Produkt, das heißt das Lösungskann mittelgewichtsverhältnis,Yzwischen
etwa 0,05:1 bis 0,99:1 schwanken. Während des normalen Verlaufes der absatswelsen
Reaktion wird tatsächlich das Lösungsmittelgewich,tsverhltnis mit der Bildung des
Produktes, das mit dem das Reaktionsmedium bildenden Lösungsmittel gemischt wird,
tatsächlich vermindert.
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Bei der praktischen Durchführung des kontinuierlichen Verfahrens kann
das Lösungsmittelgewichtsverhältnis konstant gehalten oder auf das gewünschte Verhältnis
variiert werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Teile sind Gewichtsteile, wenn nichts anderes angegeben wird.
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Beispiel 1 Etwa 200 Teile Äthylencarbonat wurden in einen geeigneten
Reaktionskolben gebracht, der auf einen abs. Druck von etwa 100 mm Hg-Säule gehalten
wurde und mit einem Gasauslaß, Temperaturaufzeichnungsmitteln und zwei Gasbrausen
unter der Ebene des Carbonates versehen war. Mit dem auf einer Temperatur von etwa
45 - 50 0C gehaltenen Reaktionsmedium wurden Keten und Chlor durch separate Brausen
in konstanten und im wesentlichen äquimolaren sterhaltnissen eingeleitet. Nach etwa
2 1/2 Std.
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war die Zugabe der Reaktionspartner beendet. Im Verlaufe der Reaktion
wurden etwa 188 Teile Chlor und etwa 95 Teile Keten zugesetzt. Nach Beendigung der
Reaktion betrug das Verhältnis von Lösungsmittel zu der Summe von Lösungsmittel
und Produkt etwa 0,44. Das Reaktionspródukt war im wesentlichen Äthylencarbonat,
Chloracetylchlorid mit geringen Mengen an Dichloracetylchlorid und Acetylchlorid.
Nach Destillation zur Abtrennung des reinen Chloracetylchlorids betrug die Mol-Prozentausbeute
an Chloracetylchlorid 96 %, zusammen mit etwa 1,9 % Acetylchlorid und etwa 2 % Dichloracetylchlorid.
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Obwohl in diesem Beispiel die Reaktionsmasse gerührt wurde, ist beim
flalogenierungsverfahren der Erfindung Rühren nicht erforderlich. Wenn Brom das
Halogen ist, wird bevorzugt, die Reaktionsmasse zu rühren, aber gute Ergebnisse
werden auch ohne Rühren erhalten.
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Dem allgemeinen Verfahren des Beispieles 1 wurde gefolgt, aber unter
Bedingungen und mit Materialien, die in Tabelle I angegeben
sind
und die zu den angegebenen Produkten führten.
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In den Beispielen 2, 3, 5 und 6 ist die Ausbeute an Haloacylhalogenid
hoch, d.h. größer als 95 z und die Menge an Dihaloacylhalogenid ist vermindert.
Die Haloacylreinheit beträgt mehr als 98 %. In Beispiel 4 liegt die Ausbeute an
Bromacetylbromid über 85 z mit einer Reinheit von mehr als 99 %.
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In den Beispielen 7 bis 20 ist die Ausbeute an Haloacylhalogenld hoch,
d.h. etwa 85 - 90 %, und die Menge an hergestelltem Dihaloacylhalogenid wird vermindert,
d.h. die Ausbeute beträgt weniger als 5 %.
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Tabelle I Beispiel 2 3 4 5 6 Lösungsmittel Tetrachlor- 1,3-Butylen-
Äthylencar- Chlormethyl- Phenyläthylenäthylen- carbonat bonat äthylen- carbonat
carbonat carbonat Druck 150 760 100 100 760 (mm Hg) Temperatur 30 30 40 20-25 20-25
(°C) Keten Keten Methylketen Keten Keten Phenylketen Halogen Chlor Chlor Brom Chlor
Chlor Lösungsmittel- 150 58 150 100 50 menge (Teile) Halogenmenge (Teile) 110 64
218 110 26 Ketenmenge 59 47 52 42 38 (Teile) Haloacyl- Chloracetyl 2-Chlorpropio-
Bromacetyl- Chloracetyl- 2-Chlor-2-phenylhalogenid chlorid nylchlorid bromid chlorid
acetylchlorid Dihaloacyl- Dichloracetyl 2,2-Dichlor- Dibromacetyl- Dichloracetyl
2,2-Dichlor-2 halogenid chlorid propionylchlo- bromid chlorid phenylacetylrid chlorid
Fortsetzung
der Tabelle I Beispiel 7 8 9 10 11 Lösungmittel 2-Pentoxyäthyl- 3-Butoxypropyl-
4-Methoxybutyl- 2-Methoxyäthyl- 3-Methoxyacetat acetat acetat acetat propylacetat
Druck (mm Hg) 100 125 100 150 760 Temperatur (°C) 25 30 15 10 30 Keten Keten Keten
Keten Keten Phenylketen Halogen Chlor Chlor Chlor Brom Chlor Lösungsmittelmenge
(Teile) 250 200 300 300 170 Halogenmenge 170 127 254 250 60 Ketenmenge 100 75 150
50 100 (Teile) Haloacyl- Chloracetyl- Chloracetyl Chloracetyl Bromacetyl- 2-Chlor-2-phehalogenid
chlorid chlorid chlorid bromid nylacetylchlorid Dihaloacyl- Dichloracetyl- Dichloracetyl-
Dichloracetyl- Dibromacetyl- 2,2-Dichlor-2-halogenid chlorid chlorid chlorid bromid
phenylacetylchlorid
Fortsetzung der Tabelle I Beispiel 12 13 14
15 Lösungsmittel Methylcaprylat Methylpropionat Methylpropionat Butylvalerat Druck
(mm Hg) 100 125 500 100 Temperatur (°C) 30 0 10 15 Keten Keten Keten Methylketen
Keten Halogen Chlor Brom Chlor Chlor Lösungsmittel- 225 400 225 320 Halogenmenge
135 350 128 212 (Teile) Ketenmenge (Teile) 80 70 100 125 Haloacyl- Chloracetyl-
Bromacetyl- 2-Chlorpropionyl- Chloracetylhalogenid chlorid bromid chlorid chlorid
Dihaloacyl- Dichloracetyl Dibromacetyl 2,2-Dichlorpropionyl- Dichloracetyl-
Fortsetzung
der Tabelle I Beispiel 16 17 18 19 20 Lösungsmittel Äthylen- Tetramethylen- Isobutylen-
Äthylenglykol- Propylenglykolglykol glykol glykol diacetat diacetat divalerat diacetat
dibutyrat Druck (mm Hg) 100 125 100 760 500 Temperatur (°C) 15 25 30 20 10 Keten
Keten Keten Keten Methylketen Methylketen Halogen Chlor Chlor Chlor Brom Chlor Lösungsmittelmenge
(Teile) 280 500 380 500 300 Halogenmenge (Teile) 190 340 254 400 180 Ketenmenge
(Teile) 110 200 150 140 140 Haloacyl- Chloracetyl- Chloracetyl- Chloracetyl- 2-Brompropionyl-
2-Chlorpropionylhalogenid chlorid chlorid chlorid bromid chlorid Dihaloacyl- Dichlorace-
Dichloracetyl Dichlorace- 2,2-Dibrompro- 2,2-Dichlorpropionylhalogenid tylchlorid
chlorid tylchlorid pionylbromid chlorid
Beispiel 21 Einem Reaktor,
der mit Brausen und Temperaturaufzeichnungsmitteln versehen war, wurden 235 Teile
1,2-Propylencarbonat zugesetzt. Chlor und Keten wurden etwa 182 Minuten durch Brausen
in den Reaktor bei 100 mm Druck unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von 20
- 250C eingeleitet. Ein leichter Überschuß an Chlor (im Hinblick auf Keten) wurde
im Verlauf der Reaktion in der Propylencarbonatlösung beibehalten. Die Fraktionierung
und die Analyse der Produkte zeigte eine Chloracetylchloridausbeute von 94,6 % und
eine Dichloracetylchioridausbeute von 0,6 %. Die Acetylchloridausbeute betrug 4,8
%. Die Chloracetylchloridminheit betrug 99,2 %. Die Lösungsmittelrückgewinnung war
im wesentlichen quantitativ.
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Beispiel 22 Etwa 168 Teile 2-Methoxyäthylacetat wurden in einen geeigneten
Reaktionskolben, der mit Rührmitteln, einem Gasauslaß, Temperaturaufzeichnungsmitteln
und zwei Gasbrausen unterhalb der Ebene des 2-Methoxyäthylacetats versehen war,
eingeleitet unter dauerndem Rühren bei atmosphärischem Druck und unter Beibehaltung
einer Temperatur von etwa 240C im Reaktionsmedium wurden Keten und Chlor durch separate
Brausen mit konstanten und im wesentlichen äquimolaren Verhältnissen eingeleitet.
Nach etwa 3 Std. war die Zugabe der Reaktionspartner beendet. Im Verlaufe der Reaktion
wurden etwa 192 Teile Chlor und etwa 98 Teile Keten zugesetzt. Nach Beendigung der
Reaktion betrug das Verhältnis
von Lösungsmittel zur Summe von
Lösungsmittel und Produkt etwa 0,46:1. Das Reaktionsgemisch enthielt 2-MethoxyAthy}acetat,
Chloracetylchlorid und geringe Mengen an Acetylchlorid und Dichloracetylchlorid.
Nach der Destillation zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels und dem Abtrennen des
Chloracetylchlorids, wurde die Mol-%-Ausbeute an Chloracetylchlorid in der Größenordnung
von 89 % gefunden. Etwa 2,7 % Dichloracetylchlorid und etwa 8 % Acetylchlorid sind
also gebildet worden.
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Beispiel 23 Etwa 153,5 Teile Methylpropionat wurden in einen geeigneten
Reaktionskolben, der mit Rührmitteln, einem Gasauslaß, Temperaturaufzeichnungsmitteln
und zwei Gasbrausen unterhalb der Ebene des Methylpropionats versehen war, eingebracht.
Unter kontinuierlichem Rohren bei einer atmosphärischem Druck und unter Beibehaltung
einer Temperatur von etwa 24°C im Reaktionsmedium wurden Keten und Chlor durch separate
Brausen mit konstanten und im wesentlichen äquimolaren VerhPltnissen eingeleitet.
Nach etwa 3 Std. war die Zugabe der Reaktionspartner beendet. Etwa 141 Teile Chlor
und etwa 73 Teile Keten waren im Verlauf der Reaktion zugesetzt worden. Bei Beendigung
der Reaktion betrug das Verhältnis von Lösungsmlttel zur Summe von Lösungsmittel
und Produkt etwa 0,54:1. Das Reaktionsgemisch enthielt Methylpropionat, Chloracetylchlorid
und geringe Mengen an Acetylchlorid und Dichloracetylchlorid. Nach der bestillation
zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels und zur Abtrennung
des Chloracetylchlorids
wurde die Mol-%-Ausbeuteaan Chloracetylchlorid mit 87 % bestimmt. Etwa 5 % Dichloracetylchlorid
und etwa 8 z Acetylchlorid wurden also gebildet.
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Beispiel 24 Etwa 165 Teile Äthylenglykoldiacetat wurden in einen geeigneten
Reaktionskessel, der mit Rührmitteln, einem Gasauslaß, Temperaturaufzeichnungsmitteln
und zwei Gasbrausen unterhalb der Ebene des Äthylenglykoldiacetats versehen war,
eingebracht.
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Unter beständigem Rühren bei atmosphärischem Druck und unter Beibehaltung
einer Temperatur von etwa 24 0C im Reaktionsmedium wurden Keten und Chlor durch
separate Brausen mit konstanten und im wesentlichen äquimolaren Verhc;ltnissen eingeleitet.
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Nach etwa 3 Std. war die Zugabe der Reaktionspartner beendet.
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Etwa 124 Teile Chlor und etwa 66 Teile Keten sind im Verlaufe der
Reaktion zugegeben worden. Nach Beendigung der Reaktion betrug das Verhältnis von
Lösungsmittel zur Summe von Lösungsmittel und Produkt 0,59:1. Das Reaktionsgemisch
enthielt Xthylenglykoldiacetat, Chloracetylchlorid und geringe Mengen an Acetylchlorid
und Dichloracetylchlorid. Nach der Destillation zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels
und zur Abtrennung des Chlöracetylchlorids wurde die Mol-%-Ausbeute an Chloracetylchlorid
mit mehr als 87 % bestimmt. Etwa 4 % Dichloracetylchlorid und etwa 9 % Acetylchlorid
wurden also gebildet.
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Um die Vorteile der Lösungsmittel der vorliegenden Erfindung zu zeigen,
wurde das Verfahren des vorhergehenden Beispieles 1
im wesentlichen
unter Verwendung anderer Lösungsmittel wiederholt. Die so erhaltenen Prozent-Ausbeuten
sind zusammen mit den Ergebnissen der Beispiele 1 und 21 in Tabelle II unten aufgeführt.
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Tabelle II Lösungs- Chloracetyl- Acetyl- Dichlor- wiedergemittel
chlorid-Aus- chlorid- acetyl- wonnenes beute Ausbeute chlorid- Lösungs-Reinheit(%)
Ausbeute mittel (%) Beispiel 1 96 98 1,9 2 95 Beispiel 21 94,6 99,2 4,8 0,6 >
95 Äthylacetat 92 96 5 3 78 Tetrachlorkohlenstoff 42 69 43 15 75 1,2-Dichloräthylen
35 53 41 24 90 Methylacetat 91 94 4 4 88 Acetonitril 46 83 47 7 66 Nitromethan 48
74 39 13 75 n-Butylacetat 82 95 15 3 84 n-Hexylacetat 81 95 15 4 83 Benzonitril
87 94 9 4 92 Beim Vergleich der gleichen Prozedur unter Verwendung anderer Lösungsmittel
wird von selbst evident, daß die Lösungsmittel
der vorliegenden
Erfindung im wesentlichen die Bildung von Polychloracetylchloriden unterdrücken
und die Bildung von Acetylchlorid vermindern. Die Trennung des reinen Chloracetylchloridsvon
Acetylchlorid und dem Lösungsmittel durch Fraktionierung stellt wegen der großen
Unterschiede in den Siedepunkten dieser Verbindungen kein Problem dar.
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Die vorteilhaften Ergebnisse der vorliegenden Erfindung werden in
gleicher Weise mit anderen in Betracht kommenden Lösungsmitteln sowie mit anderen
oben erwähnten Halogenierungsmitteln erhalten.
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Brom kann in das System als Flüssigkeit kombiniert mit dem Lösungsmittel
in Lösung oder im Glaszustand unterhalb der Oberfläche der Reaktionsmasse eingeleitet
werden. In den -meisten Fällen wird bevorzugt, die Bromierungen gemaß der Erfindung
unter Verwendung einer Lösung von Brom im Lösungsmittel durch zuführen. Wenn Jodmonochlorid
als Halogenierungsmittel verwendet wird, kann es in den Reaktor eingebracht werden,
indem es in dem Lösungsmittel gelöst wird-und anschließend dim erhaltene Lösung
dem System zugesetzt wird.